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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen Auskleidungsschlauch, insbesondere zum Verschließen eines Öffnungsendes eines Auskleidungsschlauchs.
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Verfahren zur Sanierung von Leitungssystemen, in denen zum Beispiel flüssige oder gasförmige Medien transportiert werden, sind im Stand der Technik bekannt und vielfach beschrieben.
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Beispielsweise sind Verfahren bekannt, bei denen die einen Defekt oder eine Beschädigung aufweisenden Abschnitte des Leitungssystems durch neue Abschnitte ersetzt werden. Dies ist jedoch aufwendig und auch nicht immer möglich.
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Des weiteren sind Verfahren im Stand der Technik bekannt, bei denen zur Sanierung von Leitungssystemen, z. B. von Kanälen und ähnlichen Rohrsystemen, ein flexibler Auskleidungsschlauch mit mindestens einer mit härtbarem Harz getränkten aushärtbaren Lage, der auch als Liner bezeichnet wird, in das Leitungssystem eingeführt wird. Nach dem Einführen wird der Auskleidungsschlauch aufgeweiet, so dass er sich eng an die Innenwand des Leitungssystems anschmiegt. Anschließend wird das Harz ausgehärtet.
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Die Herstellung eines derartigen Auskleidungsschlauches ist beispielsweise in der
WO 95/04646 beschrieben. Ein solcher Auskleidungsschlauch weist üblicherweise eine lichtundurchlässige äußere Schutzfolie, eine mindestens für bestimmte Wellenlängenbereiche elektromagnetischer Strahlung durchlässige Innenfolie sowie mindestens eine mit einem Harz getränkte aushärtbare Lage auf, die zwischen der Innenfolie und der Außenfolie angeordnet ist.
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Der Aussenfolienschlauch soll verhindern, dass das zur Imprägnierung verwendete Harz aus der aushärtbaren Lage austritt und in die Umwelt gelangt. Dies setzt eine gute Dichtigkeit und Anbindung des äußeren Folienschlauchs an die harzgetränkte aushärtbare Lage voraus.
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Aus der
WO 00/73692 A1 ist ein Auskleidungsschlauch bekannt umfassend einen Innenfolienschlauch, ein mit einem Harz getränktes Faserband als aushärtbare Lage und einen Außenfolienschlauch, der an seiner Innenseite mit einem Faservlies kaschiert ist, bekannt.
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Oftmals wird das harzgetränkte Faserband auf die schlauchförmige Innenfolie (den Innenfolienschlauch) eines Auskleidungsschlauchs zu dessen Herstellung schraubenförmig und überlappend aufgewickelt. Die Außenfolie wird anschließend unter Bildung des Außenfolienschlauchs ebenfalls schraubenförmig und überlappend um das harzgetränkte Faserband gewickelt.
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Der Innenfolienschlauch selbst wird dabei zur vereinfachten Herstellung auch um einen Wickeldorn gewickelt. Alternativ offenbart beispielsweise
WO 95/04646 das ein vorgefertigter Innenfolienschlauch aufgeblasen werden und selbst als Wickeldorn dienen kann. Ein solcher vorgefertigter Innenfolienschlauch wird dabei aus einem Folienband hergestellt, dessen Folienränder miteinander durch Schweißen oder Kleben miteinander verbunden werden, um den Innenfolienschlauch zu bilden.
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Die Auskleidungsschläuche werden vor dem Aushärten in die zu sanierenden Leitungssystem eingeführt und mittels eines Fluids, i. d. R. Druckluft, aufgeblasen. In den aufgeblasenen Auskleidungsschlauch wird dann eine Aushärtevorrichtung eingeführt, die eine Strahlungsquelle aufweist, und die durch den Aushärteschlauch geführt wird, um mit der Strahlungsenergie die Aushärtung der aushärtbaren Lagen des Auskleidungsschlauchs zu aktivieren bzw. vorzunehmen.
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Für ein Aufblasen des Auskleidungsschlauchs wird ein Öffnungsende des Auskleidungsschlauchs gemäß dem Stand der Technik mit Druckluft beaufschlagt und das gegenüberliegende Öffnungsende des Auskleidungsschlauchs mit einer Verschlussvorrichtung, einem sogenannten Packer, verschlossen. Diese Verschlussvorrichtung umfasst dabei in der Regel einen Hohlzylinder und ein Abdeckelement bzw. Verschlusselement, mit welchem der Hohlzylinder verschlossen werden kann.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Verschlussvorrichtungen weisen dabei den Nachteil auf, dass die Aushärtevorrichtung zum Aushärten des Auskleidungsschlauchs vor dem Verschließen und Aufblasen des Auskleidungsschlauchs in diesen eingeführt werden müssen.
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Der Auskleidungsschlauch wird im nicht aufgeblasenen Zustand um die Verschlussvorrichtung gespannt. Von dort fällt der Auskleidungsschlauch schräg nach unten hin ab bis er doppelwanding auf dem Boden der zu sanierenden Leitung aufliegt. Innerhalb dieses abfallenden Verlaufs des Auskleidungsschlauchs kann die keine Aushärtevorrichtung positioniert werden. Jedoch sind die Geometrien der Aushärtevorrichtungen oftmals dergestallt, dass der abfallende Bereich des Auskleidungsschlauchs, in dem die Aushärtevorrichtung vor Beschädigungen geschützt wäre, da der Auskleidungsschlauch auch im nicht aufgeblasenen Zustand nicht auf dieser aufliegt, zu klein ist.
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Somit liegt der Auskleidungsschlauch, der ein hohes Gewicht aufweisen kann, zumindest teilweise auf der Aushärtevorrichtung auf, bis der Auskleidungsschlauch durch die Druckluft aufgeblasen ist. Durch das Aufliegen des Auskleidungssschlauchs auf der Aushärtevorrichtung kann diese beschädigt werden. Die notwendigen Reparaturarbeiten an der Aushärtevorrichtung führen dabei zu hohen Kosten und einem großen zeitlichen Verzug, da diese zunächst wieder zumindest aus dem Auskleidungsschlauch entfernt werden muss.
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Eine Verbreiterung der Verschlussvorrichtung zum Bereitstellen eines Schutzes vor dem Aufliegen des Auskleidungsschlauchs auf der Aushärtevorrichtung sind technische Grenzen gesetzt und diese ist für sich alleine nicht ausreichend. Zum einen muss die Vorrichtung durch den relativ engen Kanalschacht in die zu sanierende Leitung eingebracht werden, so dass größere Breiten hinderlich sind. Zum anderen weisen Verschlussvorrichtungen, gerade für Leitungen mit größerem Durchmesser, bereits jetzt ein sehr hohes Gewicht auf, welches durch eine Verbreiterung derselben noch weiter erhöht wird.
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Auch die Länge der Aushärtevorrichtungen ist technisch bedingt nicht beliebig reduzierbar. Die Strahlungsquellen weisen eine vorgegebene Länge bzw. Breite oder einen vorgegebenen Durchmesser auf. Durch die Strahlungsquellen selbst ist daher eine Mindestlänge der Aushärtevorrichtungen vorgegeben. Für ein Aushärten der Auskleidungsschläuche ist es zudem notwendig, dass mindestens zwei Strahlungsquellen oder Anordnungen von Strahlungsquellen versetzt zueinander nachfolgend durch den in die zu sanierenden Leitung eingebrachten Auskleidungsschlauch durchgeführt werden.
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Demzufolge lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, und insbesondere eine Verschlussvorrichtung zu liefern, die eine Beschädigung der Aushärtevorrichtung verhindert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Öffnungsendes eines Auskleidungsschlauchs gemäß Anspruch 1.
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Eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Öffnungsendes eines Auskleidungsschlauchs umfasst ein kreisringförmiges Trägerelement, ein mit dem Trägerelement verbindbar oder verbundenes Verschlusselement zum Verschließen des kreisringförmigen Trägerelements, und einen Hohlköper, wobei das Verschlusselement mindestens eine Aussparung aufweist, und der Hohlkörper die Aussparung mindestens teilweise, insbesondere vollumfänglich, direkt oder indirekt verschließend angeordnet ist.
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Vorliegend sollen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Bezeichnungen „kreisförmig”, „kreisringsgementförmige” Elemente, „Hohlzylinder”, und die damit verbundenen weiteren Merkmale, nicht ausschließlich auf kreisförmige Ausgestaltungen als solche begrenzt verstanden werden. Die gewählten Bezeichnungen dienen dem leichteren Verständnis der vorliegenden Erfindung und können daher ebenfalls rundliche, insbesondere rundliche konvexe, Geometrien wie beispielsweise ovale Ausgestaltungen, mitumfassen.
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Die überraschende Erkenntnis der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr darin, dass durch einen erfindungsgemäßen Hohlkörper eine Schutzeinrichtung für die Aushärteeinrichtung geschaffen werden kann.
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Während der noch nicht expandierte Auskleidungsschlauch auf der dem Hohlkörper gegenüberliegenden Seite nach Unten abfällt, ist die Aushärtevorrichtung von einem Aufliegen desselben auf dieser in dem Hohlkörper geschützt.
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Wie bereits einführend ausgeführt, ist es aufgrund des Gewichts und baulicher Restriktionen nicht möglich, die Breite des kreisringförmigen Trägerelements beliebig zu erhöhen, so dass ein vollumfänglicher Schutz der Aushärtevorrichtung vor dem Aufliegen des noch nicht expandierten Auskleidungsschlauchs erfolgen kann.
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Durch eine erfindungsgemäße Separierung von Trägerelement und Hohlkörper werden diese Nachteile überwunden, da die einzelnen Elemente separat in eine zu sanierende Leitung eingeführt werden können und erst am Einsatzort montiert werden müssen.
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Es ist dabei erfindungsgemäß nicht notwendig, jedoch vorgesehen, dass die Aushärtevorrichtung in ihrer gesamten Länge in dem Hohlkörper angeordnet ist. Es kann es gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung jedoch auch vorgesehen sein, dass die Breite des Trägerelements sowie der Bereich in der zu sanierenden Leitung, in dem der nicht-expandierte Auskleidungsschlauch abfällt, genutzt wird, um die Länge und somit das Gewicht und die Kosten des Hohlkörpers zu minimieren.
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Unter einem direkten oder indirekten Verschließen der Aussparung durch den Hohlkörper soll verstanden werden, dass dieser ggf. unter Einsatz von Verbindungselementen, Dichtelementen und dergleichen mit dem Verschlusselement verbunden ist.
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Es kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Aussparung eine rundliche, insbesondere rundliche konvexe, Geometrie aufweist, insbesondere kreisförmig oder oval ausgebildet ist.
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Eine solche Geometrie hat den Vorteil, dass ein maximaler Raum bei minimalen Außenmaßen und Gewicht bereitgestellt werden kann, um die längliche Aushärtevorrichtung aufzunehmen. Zudem sind die benötigten Aushärtevorrichtungen für einen Einsatz in solchen Geometrien, die der Geometrie der zu sanierenden Leitungen entsprechend, ausgelegt. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass der Hohlkörper in Form eines Holzylinders ausgebildet ist.
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Ein Hohlzylinder hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Jedoch können unterschiedlichste Geometrien je nach Anwendungsfall ebenfalls Vorteile aufweisen. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein im unteren Bereich abgeflachter Hohlzylinder zum Einsatz kommt oder ein rechteckiger Hohlkörper ausgebildet ist.
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Es kann gemäß einer Ausführungsform bevorzugt sein, dass der Hohlkörper mittels eines weiteren Verschlusselements auf seinem der Verschlussvorrichtung abgewandten Seite verschließbar oder verschlossen ist.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass das, ggf. mehrteilige, Tragelement zuerst mit dem Auskleidungsschlauch verbunden wird und anschließend mit dem Verschlusselement verschlossen wird. Vor die Aussparung des Verschlusselements wird anschließend der Hohlkörper positioniert und mit dem Verschlusselement verschlossen. Anstelle einer Positionierung der Aushärtevorrichtung in dem Hohlkörper bevor dieser mit dem Verschlusselement verbunden wird, kann es vorteilhaft sein, dass der Hohlkörper an einer Seite offen ist und diese offene Seite mit einem weiteren Verschlusselement verschließbar ist.
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In diesem Fall kann nach einem Verbinder des Hohlkörpers mit dem Verbindungselement die Aushärtevorrichtung in diesen eingeführt werden und der Hohlkörper wird anschließend mit dem weiteren Verschlusselement verschlossen.
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Erfindungsgemäß kann der Hohlkörper an einem Seitenende oder an einen dem Auskleidungsschlauch gegenüberliegenden Ende mit einem Verschlusselement verschlossen werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der Hohlkörper mehrere weitere Verschlusselemente umfasst, so dass dieser beispielsweise an dem besagten Ende und an einer Seite offen ausgestaltet ist.
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Wenn der Hohlkörper zylinderförmig ausgebildet ist, also in Form eines Hohlzylinders vorliegt, so hat sich die Anordnung des weiteren Verschlusselements zum Verschließen des von dem Auskleidungsschlauch abgewandten Endes des Hohlzylinders als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es vorteilhaft sein, dass der Hohlkörper mittels eines lösbaren ersten Verbindungselements, vorzugsweise in Form eines Flanschs, mit dem Verschlusselement verbindbar oder verbunden ist und/oder das weitere Verschlusselement mittels eines zweitens Verbindungselements, insbesondere in Form eines Flanschs, mit dem weiteren Verschlusselement verbindbar oder verbunden ist.
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Es hat sich gezeigt, dass es besonders vorteilhaft seien kann, dass die Verschlussvorrichtung in mehreren Schritten am Einsatzort montiert wird. Um eine, insbesondere fluiddichte, Verbindung der einzelnen Elemente zu ermöglichen, hat sich der Einsatz von lösbaren Verbindungselementen, insbesondere Flanschen, die vorteilhafterweise verschraubbar sind, als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Es kann gemäß einer Ausführungsform bevorzugt sein, dass die Verbindungsbereiche von Hohlkörper und Verschlusselement und/oder Hohlkörper und weiterem Verschlusselement mittels eines Isolationsmittels, insbesondere fluiddicht, isoliert sind, insbesondere mittels eines Isolierbands.
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Eine fluiddichte Verbindung der einzelnen Elemente der Verschlussvorrichtung ist besonders vorteilhaft, da der Auskleidungsschlauch mittels eines unter Druck stehenden Fluids, insbesondere Luft, expandiert wird und somit die Effizienz des Expandierens und des Haltens des expandierten Zustands optimiert wird.
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Für ein solches Expandieren kann es vorteilhaft sein, dass das Verschlusselement, das weitere Verschlusselement und/oder der Hohlkörper mindestens eine weitere Aussparung aufweist, wobei die weitere Aussparung mit einer Leitung, einem Schlauch und/oder einem Rohr verbindbar oder verbunden ist.
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Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Leitung, der Schlauch und/oder das Rohr mit einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Überdrucks verbindbar oder verbunden sind.
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Durch solche weiteren Aussparungen, die in der Regel kreisförmig sind und einen zu den benötigten Leitungen, Schläuchen und/oder Rohren korrespondierenden Durchmesser aufweisen, bzw. über Adapterstücke mit diesen verbindbare oder verbunden sind, wird ein gewünschtes Expandieren des Auskleidungssschlauchs ermöglicht.
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Es kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorteilhaft sein, dass mindestens zwei separate oder separierbare kreisringsegmentförmige Elemente das Trägerelement bilden, die mittels mindestens eines Verbindungselements miteinander verbindbar oder verbunden sind und die gemeinsam einen Hohlzylinder ausbilden oder ausbilden können, wobei der Hohlzylinder, insbesondere bereichsweise, mit mindestens einem Verschlusselement verschließbar oder verschlossen ist.
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Erfindungsgemäß wird das Trägerelement aus mindestens zwei separierbaren kreisringsegmentförmigen Elementen aufgebaut, die miteinander verbindbar oder verbunden sind, und die im miteinander verbundenen Zustand gemeinsam einen Hohlzylinder als Teil der Verschlussvorrichtung ausbilden. Durch die erfindungsgemäße Unterteilung eines Hohlzylinders in einzelne Segmente werden dabei viele Vorteile realisiert. Die einzelnen kreisringsegmentförmigen Elemente lassen sich auch durch kleine Zugangsöffnungen in ein Leitungssystem einführen und weisen dabei für sich genommen jeweils ein geringes Gewicht im Vergleich mit dem Hohlzylinder als solchem auf. Es ist somit nicht mehr notwendig, Zugangsöffnungen aufwendig zu vergrößern. Zudem wird durch das geringe Gewicht der einzelnen Segmente eine gute Handhabbarkeit gewährleistet.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung n, mit n = 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder mehr, kreisringsegmentförmige Elemente umfasst, bevorzugt genau 3 kreisringsegmentförmige Elemente, wobei insbesondere jedes der kreisringsegmentförmigen Elemente einen Mittelpunktswinkel von 360/n aufweist, bevorzugt von 120°.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, n kreisringsegmentförmige Elemente bereitzustellen. Dabei lässt sich mit einer steigenden Anzahl n an kreisringsegmentförmigen Elementen der benötigte Durchmesser der Zugangsöffnungen und das Gewicht jedes der kreisringsegmentförmigen Elemente reduzieren. Es ist somit möglich, auch bei kleinen Zugangsöffnungen und Leitungssystem mit großem Durchmesser eine Verschlusseinrichtung durch diese hindurch zuführen. Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn drei kreisringsegmentförmige Elemente einen Hohlzylinder ausbilden, wobei jedes der kreisringsegmentförmigen Elemente einen Mittelpunktswinkel von 120° aufweist.
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Ein Mittelpunktswinkel ist ein Winkel gebildet zwischen zwei Geraden, die den Mittelpunkt eines Kreises mit zwei Punkten auf dem Radius des Kreises verbinden. Drei kreisringsegmentförmige Elemente mit jeweils einem Mittelpunktswinkel von 120° bilden daher im miteinander verbundenen Zustand einen Hohlzylinder aus. Es ist dabei für einen Fachmann offensichtlich, dass die erfindungsgemäßen kreisringsegmentförmigen Elemente insbesondere einen identischen Innen- oder Außenradius aufweisen, um gemeinsam den Hohlzylinder ausbilden zu können.
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Wie bereits ausgeführt kann gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass durch die kreisringsegmentförmigen Elemente auch beispielsweise ein hohles Ovoid ausgebildet werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der durch die mindestens zwei kreisringsegmentförmigen Elemente gebildete Hohlzylinder eine Höhe h und eine durch die Differenz von Außenradius und Innenradius gebildete Wandstärke b aufweist, wobei jedes der kreissegementförmigen Elemente an jedem seiner gegenüberliegenden stirnflächigen Enden mindestens ein Verbindungselement aufweist, wobei eine erste Stirnseite eines ersten kreisringsegmentförmigen Elements mit einer benachbarten Stirnseite eines weiteren kreisringsegmentförmigen Elements einen Verbindungsbereich ausbildet.
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Eine Verbindung der kreisringsegmentförmigen Elemente an oder benachbart zu ihren Stirnflächen hat sich zum einfachen Verbinden derselben miteinander als vorteilhaft erwiesen. Dabei soll unter dem Merkmal „benachbart” bevorzugt eine Beabstandung der Verbindungselemente von höchstens 25%, insbesondere von höchsten 15%, bevorzugt von höchsten 10% der Höhe des Hohlzylinders von der Stirnfläche verstanden werden.
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Des weiteren kann es bei einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung vorteilhaft sein, dass die Höhe und/oder die Breite des Hohlkörpers kleiner ist als die Höhe und/oder die Breite des Verschlusselements.
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In vielen Anwendungsfällen ist die benötigte Aushärtevorrichtung in ihrem Durchmesser kleiner als der Auskleidungsschlauch. Eine Anpassung des Durchmessers des Hohlkörpers an die Größe der Aushärtevorrichtung geht dabei mit mehreren Vorteilen einher, wobei insbesondere ein geringeres Gewicht und geringere Kosten aufgrund der geringeren Materialmenge zu nennen ist.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn der Hohlkörper auf der dem Auskleidungsschlauch gegenüberliegenden Seite des Verschlusselements angeordnet ist.
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Wird der Hohlkörper auf der dem Auskleidungsschlauch abgewandten Seite des Verschlusselements angeordnet, so verhindert dies, dass der Hohlkörper Bereich des Auskleidungsschlauchs beim Aushärten durch Schattenbildung ein Aushärten verhindert.
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Schließlich kann vorgesehen sein, dass die Aussparung im Bereich des Bodenendes des Verschlusselements der Verschlussvorrichtung angeordnet ist.
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Dies hat den Vorteil, dass nur ein geringer Höhenunterschied zwischen dem Inneren des Auskleidungsschlauchs und der Verschlussvorrichtung von der Aushärtevorrichtung überwunden werden muss. Es kann dabei besonders vorteilhaft sein, wenn das untere Ende der Aussparung sich an die innere Kante des Trägerelements anschließt oder nahe dieser angeordnet ist, um den Höhenunterschied zu minimieren.
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Auch liefert die Erfindung ein System umfassend eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung und eine Aushärteeinrichtung, wobei die Aushärteeinrichtung mindestens teilweise in dem Hohlkörper anordnenbar oder angeordnet ist.
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Des weiteren liefert die Erfindung eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Öffnungsendes eines Auskleidungsschlauchs und insbesondere zum mindestens teilweisen Anordnen einer Aushärtevorrichtung in dem Hohlkörper der Verschlussvorrichtung.
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Schließlich liefert die Erfindung ein Verfahren zum Verschließen einer Öffnung eines Auskleidungsschlauchs, umfassend die folgenden Schritte, insbesondere in dieser Reihenfolge:
- a) Bereitstellen eines Auskleidungsschlauchs;
- b) Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
- c) Bereitstellen einer Aushärtevorrichtung;
- d) Verbinden des Auskleidungsschlauchs mit dem Trägerelement;
- e) Verschließen des Trägerelements mit dem Verschlusselement;
- f) Anordnen des Hohlkörpers vor, und insbesondere Verbinden des Hohlkörpers mit, der Aussparung;
- g) Einbringen der Aushärteeinrichtung in den Hohlkörper; und
- h) Verschließen des Hohlkörpers mit dem weiteren Verschlusselement.
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Gemäß einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass zunächst der Auskleidungsschlauch mit dem Trägerelement, oder im Fall eines mehrteiligen Trägerelements mit einem Teil des Trägerelements verbunden wird. Anschließend wird das Trägerelement mittels des Verschlusselements verschlossen. Vor der Aussparung des Verschlusselements wird der Hohlkörper angeordnet und mit dem Verschlusselement verbunden. Nachfolgend wird die Aushärtevorrichtung mindestens teilweise in dem Hohlkörper angeordnet, wobei diese auch teilweise im Bereich des Trägerelements oder vor dem Trägerelement im Bereich des abfallenden Auskleidungsschlauchs angeordnet werden kann. Abschließend wir der Hohlkörper mit dem weiteren Verschlusselement verschlossen, so dass der Auskleidungsschlauch mittels Druckluft oder einem anderen Fluid expandiert werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen beispielhaft erläutert wird, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken.
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Dabei zeigt
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1: eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
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2: eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hohlkörpers;
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3: eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlusseinrichtung; und
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4: eine alternative perspektivische Ansicht der Verschlussvorrichtung gemäß 3.
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In den 1 bis 4 ist eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung 1 gezeigt. Diese umfasst ein Tragelement 3, an welchem ein Auskleidungsschlauch 5 angeordnet ist. Die Verschlussvorrichtung 1 umfasst des weiteren ein Verschlusselement 7, dass das Tragelement 3 verschließt.
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Ein erfindungsgemäßer Hohlkörper 9 in Form eines Hohlzylinders ist dabei im Bereich des unteren Endes des Tragelements 3 angeordnet und mit einem weiteren Verschlusselement 11 verschlossen.
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Wir insbesondere in 1 gezeigt, kann nunmehr eine Aushärtevorrichtung 13 mindestens teilweise in dem Hohlkörper 9 sowie im Bereich des Tragelements 3 und in dem Auskleidungsschlauch 5 angeordnet sein.
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Dabei wird durch den erfindungsgemäßen Hohlkörper 9 sichergestellt, dass der noch nicht expandierte Auskleidungsschlauch 5 nicht auf der Aushärtevorrichtung 13 aufliegt.
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Wie insbesondere in den 2 bis 4 dargestellt, kann das Verschlusselement 5 bzw. das weitere Verschlusselement 11 weitere Aussparungen 15 umfassen, die beispielsweise zum Anschluss von Leitungen vorgesehen sein können.
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Die in der voranstehenden Beschreibung uns den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 95/04646 [0005, 0009]
- WO 00/73692 A1 [0007]