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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tisch gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Der Tisch soll vor allem für den Einbau unter beengten Platzverhältnissen, wie z. B. bei Campingmobilen, Nutzfahrzeugen, Modulküchen und dergleichen vorgesehen sein.
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Technologischer Hintergrund
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Besonders bei beengten Platzverhältnissen, z. B. in Caravans, Campingmobilen, Nutzfahrzeugen, öffentlichen Transportmitteln usw., besteht oftmals das Bedürfnis, die Position der Tischplatte im Vergleich zum Fußgestell zu verändern, z. B. um es einer an dem Tisch sitzenden Person zu ermöglichen, die Sitzposition zu verlassen. Um dies zu gewährleisen, gibt es eine Vielzahl von Konstruktionsvorschlägen, eine Verschiebbarkeit der Tischplatte im Vergleich zu dem feststehenden Fußgestellt zu ermöglichen.
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Nächstliegender Stand der Technik
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Ein Tisch gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist bereits aus der
EP 2 345 343 A2 bekannt. Diese Konstruktion umfasst eine in die Tischplatte eingelassene Feststelleinrichtung zum Fixieren der Tischplatte in ihrer horizontalen Position. Die Feststelleinrichtung weist ein vertikal bewegliches Bremselement auf, das zusammen mit der Tischplatte in horizontaler Richtung in X- und Y-Richtung verfahrbar ist und in der Festhalteposition über eine mit dem Fußgestell fest verbundene Basisplatte einen Kraft- bzw. Formschluss begründet. Die Feststelleinrichtung ist als längliche Gewindestange ausgebildet, an deren Oberseite sich ein Drehteller als Betätigungselement und an deren Unterseite sich ein gerundetes Ende für einen Kontakt mit der Basisplatte befindet. Die Gewindestange ist in einer fest mit der Tischplatte verbundenen Madenschraube geführt. Die Entriegelung bzw. das Verriegeln der Feststelleinrichtung erfolgt durch Verdrehen des Drehtellers und hierdurch bedingter vertikaler Bewegung der Gewindestange. Die Konstruktion ist insofern nachteilig, als der Drehteller eine gewisse Größe haben muss und deshalb eine vergleichsweise große Fläche in die Tischplatte beansprucht. Hierdurch wird die Drehung der Gewindestange per Hand über den Drehteller möglich. Außerdem bedingt die Konstruktion keinen Feststelleingriff mit definierten Haltekraftverhältnissen. Die jeweilige Haltekraft ist vielmehr abhängig von dem „Anzugsmoment” aufgrund der Drehbewegung der Gewindestange.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Tisch mit höherem Bedienkomfort zu Verfügung zu stellen.
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Lösung der Aufgabe
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Die vorstehende Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Tisch durch die Merkmale des Kennzeichenteils des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen des Tischs sind in den abhängigen Ansprüchen beansprucht.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion ermöglicht es zum einen als Betätigungselement ein kleinflächiges, druckbetätigtes Element vorzusehen, welches bei Integration in die Tischplatte einen nur geringfügigen Platzbedarf benötigt. Zum anderen erlaubt es die Konstruktion, in der Feststellposition der Feststelleinrichtung genau definierte Kraftverhältnisse vorzusehen, da die druckbetätigbare Betätigungseinrichtung nicht starr mit der Feststelleinrichtung verbunden ist. Das Umlenkgetriebe erlaubt es, die Bewegung der Betätigungseinrichtung von der Bewegung der Feststelleinrichtung zu entkoppeln.
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Zweckmäßigerweise ist als Betätigungseinrichtung ein Druckknopf vorgesehen. Letzterer benötigt keine große Betätigungsfläche und kann zudem in einfacher Weise in die Tischplatte, vorzugsweise bündig zur Oberseite derselben, positioniert sein.
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Die Druckbetätigung ermöglicht es zudem, die Betätigungseinrichtung unter einer gewissen Vorspannung, beispielsweise durch eine Feder bedingt, zu halten. Diese Vorspannung hält die Betätigungseinrichtung selbsttätig in der Feststellposition. Nach dem Loslassen des Druckknopfes bewirkt die Vorspannung somit, dass die Feststelleinrichtung beim Loslassen sich aus einer Löseposition wieder selbsttätig in die Feststell- oder Verriegelungsposition begibt.
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Eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung zur Realisierung eines Umlenkgetriebes besteht in der Verwendung eines Kipphebels als Umlenkgetriebe. Mit dem Kipphebel kann eine auf ihn einwirkende Kraft um 180 Grad mit einfach konstruktiven Mitteln umgelenkt werden. Darüber hinaus kann durch Wahl der jeweiligen Hebellänge des Kipphebels auf einfach Weise eine Festlegung der Kräfteverhältnisse zur Aufhebung der Feststellposition vorgenommen werden.
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Als Feststelleinrichtung kann konstruktionsbedingt in vorteilhafter Weise ein Kupplungsteil mit einer eben ausgerichteten Kontaktfläche eingesetzt werden.
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Die Kupplung kann form-, reib- oder kraftschlüssig erfolgen.
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Da sich beim Drücken der Betätigungseinrichtung das Kupplungsteil ohne Eigendrehung lediglich in seiner Höhenposition verändert, kann die Kontaktfläche sowie auch die damit zusammenwirkende Gegenfläche entweder strukturiert und/oder mit einer rutschhemmenden Schicht oder dergleichen versehen seien.
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Beispielsweise kann die Kontaktfläche eine Vielzahl von rasterförmig verteilten-Ausnehmungen aufweisen, in die Vorsprünge einer gegenüberliegenden, mit dem Fußgestell in Verbindung stehenden Gegenfläche eingreifen oder umgekehrt. Hierdurch kann ein fest definierter Halteeffekt bei geringfügig anzuwendenden Kräften erzielt werden.
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Die Konstruktion erlaubt es zudem, dass Kupplungsteil in der Eingriffsstellung ebenfalls vorzuspannen, sodass bei einem Loslassen der Betätigungseinrichtung das Kupplungsteil selbsttätig in die Feststell- oder Verriegelungsposition geht.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn es sich bei den Vorsprüngen um pyramidenförmige Vorsprünge und/oder bei den Ausnehmungen ebenfalls um pyramidenförmige Ausnehmungen handelt. Diese ermöglichen eine besonders bedienungsfreundliche Handhabung.
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Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird anhand von Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen
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1 eine stark vereinfachte Darstellung der Seitenansicht einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Tisches gemäß der vorliegenden Erfindung,
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2 eine Draufsicht auf die Tischplatte des Tisches gemäß 1 vor bzw. nach einer Verschiebung in X- sowie Y-Richtung,
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3 einen Schnitt durch die Tischplatte sowie durch die Mechanik zur Gewährleistung der X-Y-Verschiebbarkeit der Tischplatte und
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4 eine Detaildarstellung des Kupplungsteils gemäß der Ausgestaltung nach 3.
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Bezugsziffer 1 1 bezeichnet einen Tisch, welcher für den Einbau unter beengten Platzverhältnissen, wie z. B. für den Einbau in einem Wohnmobil, einem Caravan oder dergleichen, vorgesehen ist. Der Tisch besitzt eine Tischplatte 2 sowie ein Fußgestell 3. Unterhalb der Tischplatte 2 ist ein Gehäuse 16 vorgesehen, welches die Verschiebemechanik des Tisches 1 umschließt. In die Tischplatte 2 ist eine mit punktierter Linie angedeutete Betätigungseinrichtung 4 in Form eines Druckknopfes, der im Wesentlichen bündig mit der Oberfläche der Tischplatte 2 erläuft, zur Betätigung des Verstellmechanismus der Tischplatte 2 vorgesehen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf die Oberseite der Tischplatte 2 in einer Ausgangsstellung sowie nach einer Verschiebung der Tischplatte 2 in X- sowie Y-Richtung (strichlierte Linie). Die beiden Richtungen X sowie Y verlaufen im rechten Winkel zueinander. An der Oberseite der Tischplatte 2 befindet sich die Betätigungseinrichtung 4 in Form des Druckknopfes. Die Betätigungseinrichtung 4 ist etwas seitenversetzt zum Mittelpunkt der Tischplatte 2 positioniert.
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Die Mechanik, die eine Verschiebung in X- sowie Y-Richtung gemäß 2 ermöglicht, ist in der 3 im Schnittbild dargestellt. Sie umfasst einen Verschiebemechanismus zwischen der Tischplatte 2 und dem in 3 mit strichlierter Linie angedeuteten Fußgestell 3, welcher bei der beispielhaften Ausgestaltung zwei unmittelbar mit der Unterseite der Tischplatte 2 verschraubte langgezogene Gleiter 18 umfasst. Unterhalb der Gleiter befindet sich eine Mittelplatte 21, die über Führungen 17 mit dem zugehörigen Gleiter 18 in Verbindung steht, sodass die Tischplatte 2 relativ zur Mittelplatte 21 entlang der durch die Gleiter 18 vorgesehenen Richtung (Y-Richtung in 2) verschiebbar ist.
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An der Unterseite der Mittelplatte 21 befinden sich ebenfalls zwei Gleiter 19, die quer zu den Gleitern 18 orientiert sind. In 2 ist lediglich der rückseitige Gleiter aus darstellungstechnischen Gründen wiedergegeben. Die Gleiter 19 werden aufgenommen von zugehörigen Führungen 20, die mit dem Fußgestell 3 fest verbunden sind. Die Gleiter 19 bewirken, dass die Mittelplatte 21 mit der auf ihr befindlichen Tischplatte 2 in 3 nach rechts bzw. nach links verschoben werden kann, was der X-Richtung von 2 entspricht.
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Der gesamte Verschiebemechanismus ist von einem Gehäuse 16 umgeben, welches über Schrauben 23 an der Mittelplatte 21 befestigt ist.
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Um die jeweilige Position der Tischplatte 2 zum Fußgestell 3 zu fixieren, ist eine Feststelleinrichtung 5 vorgesehen, die über die druckbetätigbare Betätigungseinrichtung 4 in Form des Druckknopfes gelöst werden kann. Der Druckknopf ist in die Tischplatte 2 eingelassen. Hierzu ist in die Tischplatte 2 ein topfförmiger Rahmen eingelassen, innerhalb welcher der Druckknopf unter Vorspannung mittels einer Feder 6 axial nach unten gedrückt wird. Die Oberseite des Druckknopfes verläuft im Wesentlichen bündig zur Oberfläche der Tischplatte 2.
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Die durch die axiale Betätigung der Betätigungseinrichtung 4 bewirkte Bewegung wird über ein Umlenkgetriebe, im Falle der in 3 ausgeführten Ausgestaltung über einen Kipphebel 8, um 180° umgelenkt und auf ein blockförmiges Kupplungsteil 9 über eine Gelenkverbindung übertragen. Der Kipphebel 8 ist gelenkig mit dem Zapfen 25 verbunden, der in eine entsprechende Bohrung an der Oberseite des Kupplungsteils 9 eingeschraubt ist. Bei Betätigung des Druckknopfes erfolgt somit ein Anheben des Kupplungsteils 9.
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Das Kupplungsteil 9 selbst besitzt eine eben ausgerichtete Kontaktfläche, welche mit einer ebenfalls eben ausgebildeten Gegenfläche 10 einer Platte 7 einen flächigen Kontaktbereich bildet. Um einen Festhalteeffekt zu gewährleisten, kann der Kontaktbereich verschiedenartig ausgebildet sein. Bei der Ausgestaltung gemäß der vorliegenden 3 besitzt die Kontaktfläche eine Vielzahl von Ausnehmungen 11, die in Vorsprünge 12 für Gewährleistung eines Formschlusses in der Feststellposition eingreifen. Das Kupplungsteil 9 ist, wie dies aus 4 hervorgeht, mittels zweier Federn 24 ebenfalls derart vorgespannt, dass im vorgespannten Zustand in der Feststellposition eine Kupplungswirkung vorherrscht.
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Die Mittelplatte 21 umfasst eine Durchtrittsöffnung 27, die es ermöglicht, dass die Feststelleinrichtung 5, die mit der Unterseite der Tischplatte 2 fest verbunden ist, mit der Platte 7 in Kontakt treten kann. Die Durchtrittsöffnung 27 ist länglich ausgebildet, um eine Längsverschiebung der Feststelleinrichtung 5 zur Durchtrittsöffnung 27 zu ermöglichen.
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4 zeigt eine Detaildarstellung der Kupplungsvorspannung des Kupplungsteils 9 nach 3. Das Kupplungsteil 9 besitzt zwei längliche Ausnehmungen, in denen sich jeweils eine Feder 24 in Form einer Spiralfeder befindet und das Kupplungsteil 9 nach unten auf die Platte 7 drückt. Die beiden Federn 24 sind in einer Halterung 26 an der Unterseite der Tischplatte 2 befestigt.
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Zum Lösen der in der Feststellposition befindlichen Tischplatte 2 wird die Betätigungseinrichtung 4 nach unten gedrückt, so dass der Kipphebel 8 gekippt wird und das Kupplungsteil 9 angehoben wird. Dies führt dazu, dass der Formschluss im Bereich der Gegenfläche 10 gelöst wird. Die Tischplatte 2 kann dann bei gedrückt gehaltener Betätigungseinrichtung 4 in die gewünschte Verstellposition gebracht werden. Hierbei wird die Feststelleinrichtung 5 bei Verschiebung in der einen Richtung (in der in 3 senkrecht zur Bildoberfläche orientierten Achse oder Y-Achse in 2) innerhalb der Durchtrittsöffnung 27 verschoben. Sobald die gewünschte Verstellposition erreicht ist, wird die Betätigungseinrichtung 4 losgelassen, wodurch aufgrund der Vorspannung das Kupplungsteil 9 selbsttätig wieder in die Feststellposition geht. Gleichzeitig geht auch die Betätigungseinrichtung 4 aufgrund der Federvorspannung wieder in die Ausgangsposition zurück.
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Die Bedienungseinrichtung 4 kann derart konstruiert sein, dass sie mit ihrem unterseitigen Ende lediglich an der Oberseite des Kipphebels 8 in Anlage kommt. Aufgrund der Federvorspannung besitzt die Feststellposition in vorteilhafter Weise ein fest definiertes Kräfteverhältnis und gewährleistet daher einen sicheren Bedienungskomfort. Bei einen Loslassen der Betätigungseinrichtung 4 stellt sich dieses fest definiertes Kraftverhältnis stets erneut ein, ohne dass die Bedienungsperson etwas beachten muss.
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Dadurch, dass konstruktionsbedingt ein einfacher Druckknopf als Betätigungseinrichtung 4 verwendet werden kann, ist nur eine geringfügige Fläche in der Tischplatte 2 hierfür vorzusehen, sodass die Optik der Tischplatte 2 nur unwesentlich beeinträchtigt wird. Die neue Tischkonstruktion stellt demzufolge einen ganz erheblichen Beitrag zum Stand der Technik dar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tisch
- 2
- Tischplatte
- 3
- Fußgestell
- 4
- Betätigungseinrichtung
- 5
- Feststelleinrichtung
- 6
- Feder
- 7
- Platte
- 8
- Kipphebel
- 9
- Kupplungsteil
- 10
- Gegenfläche
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Vorsprung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Fortsatz
- 15
- Gegenflächen
- 16
- Gehäuse
- 17
- Führung
- 18
- Gleiter
- 19
- Gleiter
- 20
- Führung
- 21
- Mittelplatte
- 22
- Träger
- 23
- Schraube
- 24
- Feder
- 25
- Zapfen
- 26
- Halterung
- 27
- Durchtrittsöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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