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Die Erfindung betrifft ein Dämmelement für Heizkörpernischen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist aus der Praxis bekannt, daß in alter Bausubstanz oftmals die Innen- und Außenfensterbank unter dem Fensterrahmen direkten Kontakt haben, und somit durch die Masse der Innenfensterbank viel Wärmeenergie über die Außenfensterbank nach außen transportiert wird und dadurch verloren geht. Ferner wird die Fensterbank durch die aufsteigende Wärmeabstrahlung des Heizkörpers erst unterseitig, nach kurzer Zeit aber auch oberseitg sehr warm, was den oftmals auf Fensterbänken stehenden Zimmerpflanzen Schaden zufügt.
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Es ist daher anzustreben, gerade in diesem Bereich wärmedämmende Maßnahmen zu ergreifen. Ein hier angeordnetes Dämmelement erfüllt gleich mehrere Aufgaben:
- 1. Dämmwirkung zur Außenwand und zur wärmeleitenden Verbindungszone zwischen Außen- und Innenfensterbank.
- 2. Dämmung der Innenfensterbank gegen unterseitige Erwärmung.
- 3. Wärmeableitung der vom Heizkörper nach hinten und oben abgegebene Warmluft nach vorne in den Wohnraum.
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Es ist aus dem Stand der Technik bereits offenbart, spezielle Dämmungsmaßnahmen im Bereich von Heizkörpern und Heizkörpernischen an Gebäuden vorzunehmen. So offenbart beispielsweise die Veröffentlichung
DE 82 19 597.8 ein spezielles Heizkörpernischen-Dämmelement, welches primär aus einem vertikal hinter dem Heizkörper anzubringenden plattenartigen Dämmelement gebildet wird, wobei diese Dämmplatte in ihrem oberen Abschnitt einen gekrümmten Abschnitt aufweist, der diese Dämmung auch in dem Bereich unterhalb einer Fensterbank erstreckt.
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Dieser zweite Abschnitt ist somit aus der Ebene des ersten Abschnitts heraus gekrümmt und erreicht in etwa eine Abwinklung um 90°. Die Dämmplatte selbst weist zusätzlich Sollbruchstellen auf, um eine entsprechende Längenanpassung vornehmen zu können. Es wird hierbei offenbart, dass die Krümmung im oberen Abschnitt des Wärmedämmelementes eine Umlenkung der Warmluft in den Raum hinein bewirkt und gleichzeitig eine Wärmedämmung der unterseitig abgedeckten Fensterbank bewirkt.
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Es ist hier bei allerdings nachteilig, dass, dieses Dämmmaterial nur vor Anbringung des Heizkörpers, nicht aber nachträglich einbaubar ist. Zudem ist die Befestigung an der Außenwand sowie unterhalb der Fensterbank nicht beschrieben, so daß davon auszugehen ist, dass hier eine vollflächige Verklebung erfolgen muss, die nicht rückstandslos zu beseitigen ist. Zudem wird die Krümmung im oberen Bereich lediglich durch Aussparungen im Material bewirkt, wodurch eine Eigenspannung auch bei gekrümmten Einbau im Material verbleibt, wodurch die Gefahr einer Ablösung von der Wand bzw. der Unterseite der Fensterbank beziehungsweise einer Verformung besteht.
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Aus der Schrift
DE 10 2007 062 068 A1 ist ein Innendämmsystem für ein Gebäude beschrieben, dass ein Eck-Dämmelement beschreibt, dass zwischen Verkleidungsplatten in Innenräumen eingesetzt werden soll. Das Produkt soll hierbei bevorzugt aus Hartschaum gefertigt sein und an seinen zwei Endkanten an rechtwinklig verlaufende Verkleidungsplatten ansetzbar sein. Hintergrund dieser Lösung ist, dass die Verkleidungsplatten nicht direkt aneinander anstossend miteinander verbunden werden, sondern über sogenannte Abstandselemente im Eckbereich zueinander beabstandet gehalten werden. Hier setzt nun das erfindungsgemäße Eck-Dämmelement ein, dass in diese Lücke eingesetzt wird.
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Hierbei ist grundsätzlich nachteilig, dass es sich hierbei um eine Lösung handelt, die eine sehr spezifische Anwendung zur Verbindung von Verkleidungselementen darstellt. Zudem ist hier eine Anordnung lediglich zwischen zwei Verkleidungsplatten vorgesehen, weshalb eine Anordnung als frei angeordnetes Dämmelement hier nicht angeregt beziehungsweise vorgesehen ist.
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Aus der Veröffentlichung
DE 7923369 U1 ist ein Hohlkehlformstück aus Wärmedämmmaterial offenbart, welches unterhalb einer Innenfensterbank und entlang einer Heizkörpernischenrückwand angeordnet ist. Dieses Dämmelement erfüllt somit grundsätzlich die Aufgabenstellung, die auch die vorliegenden Erfindung anstrebt.
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Diese Veröffentlichung reduziert sich allerdings auf die Angabe der Formgebung als Hohlkehle, wobei die nach aussen weisende Oberfläche mit verschiedenen Materialien beschichtet sein kann wie auch die zur Wand weisende Unterseite des Dämmmaterials unterschiedlich ausgebildet sein kann, wobei insbesondere eine selbstklebende Beschichtung offenbart ist. Es wird hierbei explizit ausgeführt, dass das Produkt klebend an der Heizkörpernische angebracht werden soll.
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Es ist vor diesem Hintergrund die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Wärmedämmung im Bereich oberhalb eines Heizkörpers und/oder unterhalb einer Fensterbank dadurch zu verbessern, dass hier ein spezielles Dämmelement eingepasst wird. Es ist hierbei insbesondere Aufgabe der Erfindung, die Anbringung dieses Dämmelementes durch eine Kombination von Befestigungsmitteln gegenüber dem im Stand der Technik bekannten Verkleben eines Dämmelementes so zu verbessern, dass sowohl die Anordnung wie auch die spätere Entfernung des Dämmelementes, beispielsweise im Falle von Renovierungsarbeiten, erleichtert wird.
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Erreicht wird dies durch den erfindungsgemäßen Dämmkeil mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Bauformen der Erfindung zum Gegenstand.
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Der Kerngedanke der Verbesserung ist, dass es sich als sehr problematisch erwiesen hat, Dämmelemente in diesem Bereich einzukleben, da es hierbei zu Kleberückständen kommt, die im Falle späterer Renovierungsarbeiten, wie diese im Bereich von Heizkörpern in regelmäßigen Abständen vorzunehmen sind, problematisch sind.
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Es ist hierbei insbesondere nachteilig, dass diese Dämmelemente nicht abnehmbar angeordnet sind und somit eine spätere neuerliche Anordnung nach einer Renovierung nicht mehr möglich ist. Das Dämmelement wird im Stand der Technik regelmäßig bei dessen Entfernung zerstört. Das erfindungsgemäße Dämmelement in Form eines Dämmkeils mit Hohlkehle zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass es über entsprechende oberseitige Vertiefungen verfügt, in die Verbindungselemente eingesetzt sind, die wiederum korrespondierend mit entsprechenden Verbindungskörpern an der Wandaußenseite und/oder der Fensterbankunterseite angeordnet sind.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass das Dämmelement nicht einfach dauerhaft zwischen Außenwand und Fensterbank verklebt wird, sondern dass hier eine lösbare Verbindung entsteht, die zum einen ein späteres Entfernen im Zuge von Renovierungsarbeiten ermöglicht, welches aber zum anderen deutliche Vorteile bringt beim erstmaligen Einsetzten des Dämmelementes, da so eine Ausrichtung des Dämmelementes möglich ist durch mehrfaches Ansetzen, bis die gewünschte Position eingenommen worden ist.
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Es ist hierbei bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, oberseitige Vertiefungen im keilförmigen Dämmelement derart anzuordnen, dass diese Klettbänder aufnehmen können. Diese Klettbänder dienen nun als Verbindungsmittel zu entsprechenden Klettbändergegenstücken, die unterseitig an der Fensterbank befestigt werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Dämmkeil jederzeit durch Lösen der Klettverbindung von der Unterseite der Fensterbank abgenommen und beispielsweise nach Renovierungsarbeiten an diese Stelle wieder angesetzt werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht hierbei parallele Vertiefungen auf der Oberseite des Dämmkeils vor, die etwa 25 mm breit sind und in einem Abstand von etwa 75 mm nebeneinander quer zur Längsrichtung des Dämmkeils verlaufend angeordnet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht zusätzlich zu diesen Vertiefungen weitere parallel zueinander angeordnete rillenförmige Vertiefungen auf der Oberseite des Dämmelements vor, die nun parallel zur Längsachse des Dämmelements und somit rechtwinklig zu den Vertiefungen für die Klettbänder verlaufen. Diese Rillen sind als Schneidrillen ausgeführt, um das aus schneidbarem Dämmmaterial bestehende Dämmelement passgenau zuschneiden zu können.
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Ein weiteres erfinderisches Element des Dämmkeils ist, dass die in die Kante zwischen Fensterbank und Außenwand eingesetzte Hinterkante des Dämmkeils nicht exakt in einer 90° Ausbildung geformt ist, da so eventuellen baulichen Ungenauigkeiten insbesondere in Altbauten begegnet werden kann. Vielmehr ist erfindungsgemäß ein leicht stumpfer Winkel von beispielsweise 92° zwischen dem vertikalen an der Aussenwand anliegenden Schenkel und dem in etwa horizontalen unterhalb der Fensterbank anliegenden Schenkel des Dämmkeils vorgesehen.
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Auf diese Weise wird erreicht, dass beim Einbau des Dämmkeils eine gewisse Vorspannung erreicht werden kann, die ein sicheres Anliegen des Dämmkeils sowohl an der Unterseite des Fensterbank als auch an der Außenwand sicherstellt. Es wird zudem vermieden, dass bei Unebenheiten an der Bausubstanz eventuelle Spalten und Hohlräume als Kältebrücken fungieren.
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Zudem hat es sich als weitere vorteilhafte erfinderische Gestaltung erwiesen, die untere Längskante am in etwa vertikal verlaufenden Abschnitt des Dämmkeils nicht stumpf auszuführen, sondern hier eine zur Wand hin abgerundete Kante vorzusehen. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, dass so eine bessere Thermodynamik bei der Zufuhr der vom Heizkörper aufsteigenden Wärme an der Rückseite des Heizkörpers in den zu beheizenden Raum weg von der Außenwand erreicht werden kann. Durch die unterseitige Rundung dieser in etwa horizontal verlaufenden Unterkante des Dämmkeils findet eine Umlenkung dieser Warmluft aufwärts zum Dämmelement und somit durch die Hohlkehle im Dämmelement hin zum Innenraum statt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht aus einer Blende bspw. aus Kunststoff, die an der Vorderkante des Dämmelementes zum Raum weisend unterhalb der Fensterbank angebracht werden kann. Diese Blende verläuft somit parallel zur Vorderkante der Fensterbank und kann in Farbe und Material auf eine entsprechende Materialwahl der Fensterbank abgestimmt werden. Es hat dies zudem als weiteren Effekt den Vorteil, dass eine durchgeführte Ablängung des horizontal verlaufenden Schenkels des Dämmelementes insofern unproblematisch ist, dass hier eine eventuell nicht ganz sauber ausgeführte Schnittkanten durch eine derartige Blende vollständig verdeckt und somit optisch unproblematisch ist.
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Schließlich wurde eine vorteilhafte Bauform gefunden, die in einer Verknüpfung der Materialeigenschaften des Dämmstoffs mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung verbesserte Werte bei der Dämmwirkung aufweist. Eine Beschichtung aus einem Alu-Papierverbund mit Prägung bewirkt hier eine sehr hohe Wärmereflektion, wodurch die von Heizkörper abgestrahlte Wärme gut in den Raum hineinreflektiert wird.
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Diese Beschichtung hat aber auch den positiven Effekt, dass das verwendete Dämmmaterial bei einer derartigen Beschichtung wieder etwa weicher sein kann als bei der Ausführung ohne Beschichtung, da die Beschichtung Schutz vor mechanischen Einwirkungen bietet. Das heisst es besteht eine Wechselwirkung zwischen einer wärmestrahlungreflektierenden und stabilisierenden Beschichtung und der Härte des Dämmmaterials, wobei die Härte des Dämmmaterials wiederum einen Einfluss auf dessen Wärmedämmeigenschaft hat. Das heißt, wenn ein weicheres Dämmmaterial verwendet werden kann, kann auch eine höhere Wärmedämmleistung erzielt werden. Somit besteht hier eine gewünschte positive Wechselwirkung.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
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1 eine seitliche perspektivische Ansicht des Dämmelementes;
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2 eine Draufsicht auf die zur Unterseite der Fensterbank gewandte Oberseite des Dämmelementes;
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3 eine seitliche Ansicht auf das Dämmelement mit Anzeige des Winkels zwischen vertikalem und horizontalem Schenkel des Dämmkeils.
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1 zeigt die grundsätzliche Konstruktion des Dämmelementes bestehend aus dem etwa vertikal verlaufenden an der Aussenwand hinter dem Heizkörper angeordneten Schenkel 1 und dem in etwa rechtwinklig zu diesem unter der Fensterbank verlaufenden horizontalen Schenkel 2. Hierbei ist der unter der Fensterbank verlaufende horizontale Schenkel 2 deutlich länger ausgeführt als der in etwa vertikal verlaufende an der Aussenwand anliegende Schenkel 1, da dieser hinter den Heizkörper geführt werden muss. Zudem kann dieser Schenkel 1 in Kombination gebracht werden mit einer entsprechenden Dämmplatte hinter dem Heizkörper und muss daher nicht so tief hinuntergeführt werden.
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Es ist in dieser perspektivischen Ansicht wie auch in 2 die spezielle Anordnung von Vertiefungen 3 auf der Oberseite des horizontal verlaufenden Schenkels 2 des Dämmelementes zu erkennen. So sind hierbei zum einen quer zur Längsausrichtung des Dämmelementes verlaufende Vertiefungen 3 angeordnet. Diese Vertiefungen 3 sind in der beispielhaften Ausführung in etwa in einer Breite von 25 mm ausgeführt und dienen der Aufnahme von Klettbändern, die wiederum korrespondierend anzubringen sind mit entsprechenden Klettelementen, die unterseitig auf der Fensterbank angeordnet sind.
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In einem speziellen Einbaufall ist hierbei vorgesehen, dass die Klettbänder beim Einbau vollständig, das heisst bestehend aus den in die Aufnahmen bzw. Vertiefungen 3 am Dämmelement verklebten Elemente und den mit diesen lösbar verbundenen an der Unterseite der Fensterbank anzuordnenden Elementen am Dämmkeil angeordnet sind. Es muss dann bei der Anbringung an der Fensterbank lediglich eine Schutzabdeckung der Klebeschicht an den nach oben weisenden Klettelementen entfernt werden, sodass das Dämmelement in einem Arbeitsschritt unter der Fensterbank angesetzt werden kann, ohne das eine spezielle Ausrichtung der Klettelemente zueinander erfolgen muss. Die unter der Fensterbank verklebten Klettelemente sind nun selbsttätig exakt in der gegenüberliegenden Position zu den Klettelementen angeordnet, die fest im Dämmelement verklebt sind. Nichtsdestotrotz ermöglicht dieses Vorgehen eine leichte Ablösung des Dämmelementes von der Unterseite der Fensterbank durch Trennen dieser zwei Klettelemente.
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In der dargestellten vorteilhaften Gestaltung der Erfindung sind hierbei eine Vielzahl von Klettbändern in der entsprechenden Vertiefungen 3 im horizontalen Schenkel 2 des Dämmkeils angeordnet, die im Beispielfall in etwa in einem Abstand von 75 mm parallel zueinander verlaufen.
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Rechtwinklig hierzu angeordnet sind in etwa in einem Abstand von 1 cm Vertiefungen 4 parallel zur Längserstreckung des Dämmelementes angeordnet, die eine Ablängung der Dämmelementes im Bezug auf die Vorderkante einer Fensterbank ermöglichen. Es handelt sich hierbei um Schneidrillen 4, die der Führung eines Schneidmessers dienen können. Diese Schneidrillen 4 sind ebenfalls in 3 im Schnitt übereinander angeordnet erkennbar.
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In 3 ebenfalls deutlich erkennbar ist zum einen die abgerundete untere Längskante 5 des in etwa vertikal verlaufenden Schenkels 1. Wie bereits ausgeführt bewirkt diese Abrundung eine bessere Thermodynamik im Bezug auf die Umlenkung der auf der Rückseite des Heizkörpers entstehenden Warmluft.
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Des weiteren ist hier durch die angezeichneten Winkel erkennbar, dass gegenüber einem 90° Winkel des Dämmelementes ein zusätzlicher Winkel von 2° eingezeichnet ist, das heisst, das die zwei Schenkel zueinander nicht einen 90° Grad Winkel einnehmen, sondern einen Winkel von etwa 92°. Dies dient der Vorspannung des Dämmelementes beim Einsetzen in eine Ecknische wie auch dem Ausgleich von baulich bedingten Unebenheiten in der Bausubstanz.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8219597 [0004]
- DE 102007062068 A1 [0007]
- DE 7923369 U1 [0009]