DE202011104317U1

DE202011104317U1 - Verpackung und Zuschnitt hierfür

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Publication number: DE202011104317U1
Application number: DE201120104317
Authority: DE
Original assignee: SCA Packaging Deutschland Stiftung and Co KG
Current assignee: DS Smith Packaging Deutschland Stiftung and Co KG
Priority date: 2011-08-15
Filing date: 2011-08-15
Publication date: 2011-11-16
Anticipated expiration: 2021-08-16

Abstract

Verpackung aus faltbarem Material, wie Karton, Pappe oder Wellpappe, mit vier Seitenwänden (2, 3, 4, 5) und einem vorgeklebten Boden zur Handaufrichtung, der durch wenigstens vier Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) gebildet ist, die jeweils über eine Rill- oder Biegelinie (8) an einer der Seitenwände (2, 3, 4, 5) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens zwei Bodenlaschen (9, 11) jeweils wenigstens eine Zunge (17) ausgebildet ist, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung an einer Seitenwand (2, 4) anliegt, die zu der Seitenwand (3, 5) benachbart ist, an welcher die jeweilige Bodenlasche (10, 12) mit der Zunge (17) angelenkt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus einem faltbaren Material, wie bspw. Karton, Pappe und/oder Wellpappe, mit vier Seitenwänden und einem vorgeklebten Boden zur Handaufrichtung, der durch wenigstens vier Bodenlaschen gebildet ist, die jeweils über eine Rill- oder Biegelinie an einer der Seitenwände angelenkt sind. Weiter betrifft die Erfindung einen einstückigen Zuschnitt zur Herstellung einer solchen Verpackung.
Bei Verpackungen unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Bauarten, welche für die manuelle Montage (Handaufrichtung) oder für die automatische Montage mittels einer Verpackungsmaschine geeignet sind. Die für eine manuelle Montage vorgesehenen Verpackungen werden dabei teilweise als fertig geklebte Schachteln bereitgestellt. Solche einteiligen, faltbaren Schachteln werden zusammengelegt geliefert und durch einfaches Aufrichten gebrauchsfertig aufgestellt. Hierbei gibt es auch solche Verpackungen, die mit einem sog. Automatikboden versehen sind, welcher sich während des Aufrichtens der Verpackung automatisch schließt. Beispiele einer solchen fertig geklebten Schachtel mit Automatikboden sind unter den Codes 0713M und 0714M in der 11. Ausgabe von „Internationaler Code für Versandverpackung” der FEFCO (European Federation of Corrugated Board Manufacturers) dargestellt. Bei derartigen Verpackungen verklemmen sich die Bodenlaschen des Automatikbodens in der Mitte des Bodens so miteinander, dass die Verpackung stabil aufgerichtet bleibt. Es ist daher bisher nicht möglich, bei einer solchen Verpackung mit Automatikboden eine zentrale Öffnung im Boden vorzusehen, da dort die für die Formstabilität der Verpackung erforderliche Verklemmung der Bodenlaschen erfolgt.
Weiter ist aus der EP 0 987 971 B1 ein Präsentationsbehälter bekannt, welcher sich für die Verwendung mit einem Warenvorschubsystem eignet. Dieser Präsentationsbehälter entspricht dabei im Wesentlichen der oben genannten Verpackung, wobei der Boden jedoch nicht als zur Handaufrichtung geeigneter vorgeklebter Boden ausgestaltet ist, sondern als ein maschinenaufrichtbarer Boden für die automatische Montage und Verklebung mittels einer Verpackungsmaschine.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine größere Flexibilität hinsichtlich der Ausgestaltung des Automatikbodens ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Verpackung nach Anspruch 1 sowie einem Zuschnitt nach Anspruch 9 gelöst. Die Erfindung basiert dabei auf dem Gedanken, dass an wenigsten einer Bodenlasche wenigstens eine Zunge oder ein Vorsprung ausgebildet ist, der im aufgerichteten Zustand der Verpackung an einer Seitenwand anliegt, die zu der Seitenwand benachbart ist, an welcher die jeweilige mit der Zunge bzw. dem Vorsprung ausgebildete Bodenlasche angelenkt ist. Die Zunge bzw. der Vorsprung können damit die Funktion der bei einem Automatikboden für die Formstabilität der Verpackung erforderliche Verklemmung bzw. Verspannung übernehmen. Dadurch, dass bereits mittels der an einer Seitenwand anliegenden Zunge (Vorsprung) das stabile Verbleiben in einem aufgerichteten Zustand der Verpackung gesichert werden kann, besteht hinsichtlich der Ausgestaltung des Bodens eine größere Freiheit, so dass bspw. auch zentrale Öffnungen oder Aussparungen in dem Boden möglich sind. Mit anderen Worten wird die für die Stabilität der aufgerichteten Verpackung erforderliche Klemm- bzw. Verspannfunktion aus einem zentralen Bereich des Bodens in einen Bereich nahe der Bodenkanten verlegt.
Für die Stabilität einer solchen Verpackung wird es bevorzugt, wenn an wenigstens zwei Bodenlaschen jeweils wenigstens eine Zunge ausgebildet ist, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung, vorzugsweise unter leichter Vorspannung, an einer Seitenwand anliegt, die zu der Seitenwand benachbart ist, an welcher die jeweilige Bodenlasche mit der Zunge angelenkt ist. Durch das Vorsehen von zwei Bodenlaschen mit einer Zunge bzw. einem Vorsprung wird die Formstabilität der Verpackung gleichmäßig sichergestellt. Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn an zwei einander im aufgerichteten Zustand der Verpackung gegenüberliegenden Bodenlaschen jeweils eine im aufgerichteten Zustand der Verpackung an einer Seitenwand anliegende Zunge ausgebildet ist, wobei die Zungen an einander im aufgerichteten Zustand der Verpackung (diametral) gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
Zur Ausgestaltung des Bodens der Verpackung als ein Automatikboden ist vorzugsweise jeweils die mit einer Zunge versehene Bodenlasche auf der Seite, an der die Zunge ausgebildet ist, mit einer Klebelasche verbunden, die an einer benachbarten Bodenlasche über ein Rill- oder Biegelinie angelenkt ist, welche schräg, vorzugsweise unter etwa 45°, zu den Rill- oder Biegelienen verläuft, mit denen die Bodenlaschen an die jeweiligen Seitenwände angelenkt sind.
Für unterschiedliche Zwecke kann es erforderlich oder wünschenswert sein, in dem Boden eine bspw. zentrale Öffnung vorzusehen. Dies kann z. B. die Verwendung eines Warenvorschubsystems ähnlich dem in der EP 0 987 971 B1 beschriebenen System erleichtern. Hierzu wird es bevorzugt, wenn die Größe der Bodenlaschen derart gewählt ist, dass im aufgerichteten Zustand der Verpackung in dem Boden eine zentrale Öffnung verbleibt. Mit anderen Worten sind die Bodenlaschen so kurz, dass die aneinander gegenüberliegenden Bodenlaschen sich nicht berühren. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es auch möglich, wenn wenigstens einige der Bodenlaschen auf der der Seitenwand, an der die jeweilige Bodenlasche angelenkt ist, abgewandten Seite einen Abschnitt aufweisen, der nach innen auf die jeweilige Bodenlasche aufgefaltet und ggf. dort aufgeklebt ist. Auch durch diese Auffaltung kann die Größe einer im Boden verbleibenden Öffnung definiert gewählt werden. Das Auffalten eines Abschnitts der Bodenlasche bringt zudem den Vorteil mit sich, dass zumindest Bereichsweise eine ebene innere Bodenwand ausgebildet wird, auf welcher Waren vergleichsweise leicht verschoben werden können, ohne zu verkanten. Dies ist im Zusammenhang mit der Verwendung eines Warenvorschubsystems bevorzugt. Darüber hinaus versteift diese Auffaltung eines Bodenlaschenabschnitts auch den Boden.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in einer der Seitenwände eine Öffnung ausgebildet, die in die an dieser Seitenwand angelenkte Bodenlasche übergeht. Diese Öffnung kann im Auslieferungszustand der Verpackung zunächst noch verschlossen sein, wobei eine Lasche über geschwächte Linien, bspw. Perforationen und/oder Einschnitte, aus der Verpackung abtrennbar ist, um die Öffnung freizugeben. Dies kann in ähnlicher Weise erfolgen wie in der EP 0 987 971 B1 beschrieben.
Die zuvor beschriebene Verpackung kann als einseitig (oben) offene Verpackung in der Art einer Schütte oder eines Trays ausgestaltet sein. Dabei können die Seitenwände unterschiedliche Höhen und/oder Entnahmeöffnungen aufweisen, um in der Verpackung aufgenommene Produkte präsentieren und entnehmen zu können. Für den Transport und die Lagerung wird es bevorzugt, wenn eine solche Verpackung zusätzlich mit einer Abdeckung versehen ist, die auch die Stapelbarkeit der Verpackung erleichtern kann. Eine solche Abdeckung ist vorzugsweise ähnlich der in der EP 1 357 043 B1 beschriebenen Verpackung ausgestaltet, wobei die Abdeckung einen aus Deckellaschen gebildeten Deckel und Seitenwandabschnitte aufweist, von denen wenigstens einer einen über eine geschwächte Linie abtrennbaren Verbindungsabschnitt aufweist, der mit einer der Seitenwände der Verpackung verbunden ist. Die Abdeckung lässt sich auf diese Weise leicht von der übrigen Verpackung entfernen, so dass nach Abnehmen der Abdeckung ein Tray bzw. eine Schütte entsteht.
Ein Zuschnitt nach der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise als einstückiger Zuschnitt aus einem faltbaren Material, wie bspw. Karton, Pappe oder Wellpappe hergestellt und weist vier Seitenwände auf, die über zueinander parallele Rill- oder Biegelinien miteinander verbunden sind und an denen jeweils eine Bodenlasche angelenkt ist. Wenigstens eine der Bodenlaschen ist dabei mit einem Vorsprung versehen, der sich mit einem freien Rand im Wesentlichen bis zu einer gedachten Linie erstreckt, die durch Verlängerung der Rill- oder Biegelinie entsteht, mit welcher die Seitenwand, an der diese Bodenlasche angelenkt ist, mit einer benachbarten Seitenwand verbunden ist. Der freie Rand des Vorsprungs bzw. der Zunge muss sich dabei nicht exakt bis zu der gedachten Linie erstrecken, welche die Mitte der Rill- oder Biegelinie verlängert, sondern kann um etwa eine halbe oder etwa eine ganze Materialstärke hierzu versetzt sein. Dies bewirkt, dass im aufgerichteten Zustand der aus dem Zuschnitt hergestellten Verpackung der Vorsprung bzw. die Zunge direkt an der Seitenwand anliegt, vorzugsweise sogar unter eine gewisse Vorspannung, die die Stabilität der aufgerichteten Verpackung sicherstellt.
Weiter wird es bevorzugt, wenn die Grolle der Bodenlaschen des Zuschnitts so bemessen ist und/oder wenigstens ein Abschnitt einer Bodenlasche des Zuschnitts entlang einer Rill- oder Biegelinie so auf diese Bodenlasche auffaltbar ist, dass im aufgerichteten Zustand der Verpackung in dem durch die Bodenlaschen ausgebildeten Boden eine bspw. zentrale Öffnung freibleibt. Dies erleichtert die Verwendung eines Warenvorschubsystems zusammen mit der aus dem Zuschnitt gebildeten Verpackung, ohne dass hierfür in einem separaten Arbeitsgang eine Öffnung in die Verpackung eingebracht werden muss.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen schematisch:
1 einen erfindungsgemäßen Zuschnitt,
2 eine Draufsicht auf eine aus dem Zuschnitt nach 1 erstellte erfindungsgemäße Verpackung,
3 eine Perspektivansicht der Verpackung nach 2,
4 eine weitere Perspektivansicht der Verpackung nach 2 zusammen mit einem Warenvorschubsystem,
5 eine Perspektivansicht der Verpackung nach 2 mit einer Abdeckung.
In 1 ist ein einstückiger Zuschnitt aus einem faltbaren Material zur Herstellung einer Verpackung in Form eines Trays bzw. einer Schütte dargestellt. Der Zuschnitt weist vier Seitenwände 2, 3, 4, 5 auf, die untereinander über Rill- bzw. Biegelinien 6 verbunden sind, welche in 1 durch gepunktete Linien dargestellt sind. Die Rill- oder Biegelinien 6 verlaufen in der dargestellten Ausführungsform parallel zueinander. An der in 1 rechten Seitenwand 5 ist über eine weitere Rill- oder Biegelinie eine Klebelasche 7 angelenkt, welche zur Herstellung einer Verpackung mit der in 1 linken Seitenwand 2 verbunden wird.
Auf der in 1 oberen Seite der Seitenwände 2, 3, 4, 5 verläuft jeweils eine weitere Rill- oder Biegelinie 8, die sich jeweils senkrecht zu den Rill- oder Biegelinien 6 erstreckt. Über diese weiteren Rill- oder Biegelinien 8 ist an jeder der Seitenwände eine Bodenlasche 9, 10, 11, 12 angelenkt. An zwei nicht zueinander benachbarten Bodenlaschen 9, 11 ist jeweils über eine schräg verlaufende Rill- oder Biegelinie 13 eine Klebelasche 14 angelenkt. Die Rill- oder Biegelinien 13 verlaufen in der dargestellten Ausführungsform in einem Winkel von etwa 45° zu den Rill- oder Biegelinien 6 bzw. 8. Die Klebelaschen 14 können mit den jeweils benachbarten Bodenlaschen 10 bzw. 12 verklebt werden, um einen sog. vorgeklebten Boden zur Handaufrichtung herzustellen. Weiter sind an den Bodenlaschen 10 bzw. 12 über weitere Rill- oder Biegelinien, die parallel zu den Rill- oder Biegelinien 8 verlaufen, Abschnitte 15 gebildet, welche auf die Bodenlaschen 10 bzw. 12 aufgefaltet werden können.
Wie aus der Darstellung der 1 ersichtlich ist, haben die Seitenwände unterschiedliche Höhen. So ist die in 1 linke Seitenwand 2, welche im aufgerichteten Zustand eine Rückwand der Verpackung bildet, größer als die Seitenwand 4, welche eine Frontwand der Verpackung bildet. Entsprechend sind die dazwischen angeordneten Seitenwände 3 bzw. 5 mit bereichsweise abgeschrägten Kanten versehen. In der die Frontwand bildenden Seitenwand 4 ist zudem eine Aussparung ausgebildet, die eine Entnahmeöffnung 16 für in der Verpackung aufgenommene Produkte bildet. Größe und Anordnung der Entnahmeöffnung 16 können abhängig von den zu verpackenden Gegenständen variieren.
Die Größe der Bodenlaschen 9, 10, 11, 12 in Breitenrichtung der 1 ist so bemessen, dass diese jeweils nicht über eine gedachte Verlängerung der Rill- oder Biegelinien 6 hinausragen, welche die den Bodenlaschen zugeordneten Seitenwände begrenzt. In der Ausführungsform nach 1 ist dies durch eine teilweise abgeschrägte Gestaltung der seitlichen Kanten der Bodenlaschen realisiert. Eine Ausnahme hiervon bilden Zungen 17 bzw. Vorsprünge, die in der dargestellten Ausführungsform auf der jeweils linken der Bodenlaschen 10 bzw. 12 vorgesehen sind. Die linke freie Kante dieser Zungen 17 erstreckt sich jeweils zumindest in die Nähe der gedachten Verlängerung der Rill- oder Biegelinien 6, welche die Seitenwände 2 und 3 bzw. die Seitenwände 4 und 5 voneinander trennen. Die in 1 linke Kante der Zungen 17 kann dabei entweder vollständig bis zu der gedachten Verlängerung der Rill- oder Biegelinien 6 reichen, darüber hinausragen oder um einen geringen Betrag gegenüber dieser gedachten Verlängerung zurückversetzt sein, insbesondere um etwa bis zu einer halben Materialstärke des Zuschnitts 1 zurückversetzt sein.
In der Seitenwand 2 sowie der dieser zugeordneten Bodenlasche 9 verläuft zudem eine Abreißlasche 18, welche durch geschwächte Linien 19, bspw. perforierte und/oder eingeschnittene Linien, begrenzt wird. Zudem ist eine Aufreißöffnung 20 vorgesehen, durch welche zur Risseinleitung die Abreißlasche 18 ergriffen und von der Seitenwand 2 bzw. der Bodenlasche 9 abgetrennt werden kann. Auf diese Weise entsteht eine schlitzförmige Öffnung, welche sich sowohl durch die Seitenwand 2 (Rückwand der Verpackung) als auch durch die zugeordnete Bodenlasche 9 erstreckt.
Zur Herstellung einer Verpackung aus dem Zuschnitt 1 werden bspw. die Seitenwände 2 und 5 auf die jeweils benachbarten Seitenwände 3 bzw. 4 entlang der entsprechenden Rill- oder Biegelinien 6 aufgefaltet. In dieser Position überlappen die Klebelasche 7 und die Seitenwand 2, so dass diese in geeigneter Weise, bspw. durch eine Verklebung und/oder Verklammerung, miteinander verbunden werden können. Zudem werden die Abschnitte 15 auf die Bodenlaschen 10 bzw. 12 aufgefaltet und dort ebenfalls bspw. aufgeklebt. Weiter werden die Klebelaschen 14 entlang der schräg verlaufenden Rill- oder Biegelinien 13 auf die jeweiligen Bodenlaschen 9 bzw. 11 aufgefaltet und können dann mit den Bodenlaschen 10 bzw. 12 verbunden werden, wenn die Bodenlaschen 9, 10, 11, 12 auf die entsprechenden Seitenwände 2, 3, 4, 5 aufgefaltet werden. Auf diese Weise entsteht eine flach zusammengelegte und vorgeklebte Verpackung, die manuell aufgerichtet werden kann, indem die aufeinander aufliegenden Seitenwände voneinander entfernt werden.
Hierdurch entsteht eine bspw. in 2 gezeigte rechteckige Verpackung, bei welcher sich automatisch ein durch die Bodenlaschen 9, 10, 11, 12 gebildeter Boden schließt. Dieses Aufrichten der Verpackung hat zur Folge, dass die in 1 linken freien Ränder der Zungen 17 an den benachbarten Seitenwände 2 bzw. 4 anliegen, insbesondere unter so großer Vorspannung anliegen, dass dadurch die Bodenlaschen in einer Position gehalten und verspannt werden, in welcher jede Bodenlasche etwa rechtwinklig zu den benachbarten Bodenlaschen ausgerichtet ist. Hierdurch wird die Verpackung formstabil gehalten. Dieser Zustand ist in den 2 und 3 dargestellt, wobei auch ersichtlich ist, wie die freien Kanten der Zungen 17 an den jeweiligen Seitenwände 2 bzw. 4 anliegen.
Wie weiter aus den 2 und 3 ersichtlich ist, ist die Größe der Bodenlaschen 9, 10, 11, 12 bzw. die Position der Rill- oder Biegelinien, über welche die Abschnitte 15 an den Bodenlaschen 10 bzw. 12 angelenkt sind, so gewählt, dass im Boden der aufgerichteten Verpackung ein Freiraum 21 verbleibt. In den 2 und 3 ist die Abreißlasche 18 bereits entfernt, so dass der Freiraum 21 im Boden der Verpackung in den durch die Abreißlasche 18 freigegebenen Schlitz in der Seitenwand 2 (Rückwand) und der Bodenlasche 9 mündet. Wie in 4 dargestellt, kann auf diese Weise ein Warenvorschubsystem 22, das ähnlich wie in der EP 0 987 971 B1 beschrieben ausgestaltet sein kann, eingesetzt und verwendet werden. Ein solches Warenvorschubsystem 22 dient dazu, Produkte, die in der Verpackung aufgenommen sind, mittels elastischer Vorspannung in Richtung zu der vorderen Seitenwand 4 zu schieben, so dass diese ansprechend präsentiert werden und für Verbraucher leicht aus der Verpackung zu nehmen sind.
Hierbei dienen die Abschnitte 15, welche auf die Bodenlaschen 10 bzw. 12 aufgefaltet, und ggf. verklebt, sind, als glatte Aufstandsflächen des Bodens, welche das Verschieben der Produkte innerhalb der Verpackung erleichtert und zudem den Boden versteift.
Auf der Innenseite der Seitenwände 3 bzw. 5 sind zudem in den 2 bis 4 Verbindungsabschnitte 23 zu erkennen, welche Bestandteil einer in 5 dargestellten Abdeckung 24 sind. 2 bis 4 zeigen somit eine Verpackung nach 5 nach dem Entfernen der Abdeckung 24.
Die Abdeckung 24 weist vier Seitenwandabschnitte 25 auf, welche so in die aus dem Zuschnitt 1 gebildete Verpackung ragen, dass die Seitenwände 2, 3, 4, 5 die Seitenwandabschnitte 25 überlappen und diese umgreifen. Weiter sind, z. B. vier, Deckellaschen 26 zur Ausbildung eines Deckels vorgesehen, der die Verpackung in 5 nach oben hin verschließt. Die Verbindungsabschnitte 23 sind in dem in 5 gezeigten Zustand einstückiger Bestandteil der Seitenwandabschnitte 25, welche an den Seitenwände 3 bzw. 5 anliegen. Die Verbindungsabschnitte 23 sind dabei über Ausschnitte bzw. geschwächte Linien 27 leicht von den übrigen Bereichen der jeweiligen Seitenwandabschnitte 25 abtrennbar.
Bei der Herstellung der Verpackung werden die Verbindungsabschnitte 23 mit den Seitenwänden 3 bzw. 5 verklebt oder in anderer geeigneter Weise verbunden, so dass die Abdeckung 24 sich nicht von der übrigen Verpackung löst, solange die Verbindungsabschnitte 23 nicht entlang der geschwächten Linien 27 aus den jeweiligen Seitenwandabschnitten 25 abgetrennt sind. Die Abdeckung 24 dient damit dem Schutz der in der Verpackung aufgenommenen Waren während des Transports bzw. der Lagerung und kann rasch von der übrigen Verpackung entfernt werden, wenn die in der Verpackung aufgenommenen Produkte bspw. in einem Regal zum Verkauf angeboten werden sollen. Die Produkte sind dann gut sichtbar und können leicht durch die Entnahmeöffnung 16 aus der Verpackung entnommen werden.
Alternativ oder zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Verbindung der Abdeckung 24 mit der übrigen Verpackung kann in ähnlicher Weise auch ein Verbindungsabschnitt zwischen der Abdeckung 24 und der rückseitigen Seitenwand 2, insbesondere im Bereich der Abreißlasche 18 vorgesehen sein.
Abweichend von der in den Figuren dargestellten Ausführungsform kann zudem auch die Bodenlasche 11 mit einer größeren Aussparung versehen sein, um den im Boden gebildeten Freiraum 21 bspw. bis in den Bereich der vorderen Seitenwand 4 zu verlängern.
Bezugszeichenliste

1: Zuschnitt
2: Seitenwand
3: Seitenwand
4: Seitenwand
5: Seitenwand
6: Rill- oder Biegelinie
7: Klebelasche
8: Rill- oder Biegelinie
9: Bodenlasche
10: Bodenlasche
11: Bodenlasche
12: Bodenlasche
13: Rill- oder Biegelinie
14: Klebelasche
15: Abschnitt
16: Entnahmeöffnung
17: Zunge (Vorsprung)
18: Abreißlasche
19: geschwächte Linie
20: Aufreißöffnung
21: Freiraum
22: Warenvorschubsystem
23: Verbindungsabschnitt
24: Abdeckung
25: Seitenwandabschnitt
26: Deckellasche
27: geschwächte Linie

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0987971 B1 [0003, 0008, 0009, 0027]
EP 1357043 B1 [0010]

Claims

Verpackung aus faltbarem Material, wie Karton, Pappe oder Wellpappe, mit vier Seitenwänden (2, 3, 4, 5) und einem vorgeklebten Boden zur Handaufrichtung, der durch wenigstens vier Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) gebildet ist, die jeweils über eine Rill- oder Biegelinie (8) an einer der Seitenwände (2, 3, 4, 5) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens zwei Bodenlaschen (9, 11) jeweils wenigstens eine Zunge (17) ausgebildet ist, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung an einer Seitenwand (2, 4) anliegt, die zu der Seitenwand (3, 5) benachbart ist, an welcher die jeweilige Bodenlasche (10, 12) mit der Zunge (17) angelenkt ist.
Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (17) im aufgerichteten Zustand der Verpackung unter Vorspannung an einer Seitenwand (2, 4) anliegt, die zu der Seitenwand (3, 5) benachbart ist, an welcher die jeweilige Bodenlasche (10, 12) mit der Zunge (17) angelenkt ist.
Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei einander im aufgerichteten Zustand der Verpackung gegenüberliegenden Bodenlaschen (10, 12) jeweils eine im aufgerichteten Zustand der Verpackung an einer Seitenwand (2, 4) anliegende Zunge (17) ausgebildet ist, wobei die Zungen (17) auf einander im aufgerichteten Zustand der Verpackung gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die mit der Zunge (17) versehene Bodenlasche (10, 12) auf der Seite, an der die Zunge (17) ausgebildet ist, mit einer Klebelasche (14) verbunden ist, die an einer benachbarten Bodenlasche (9, 11) über eine Rilloder Biegelinie (13) angelenkt ist, welche schräg zu den Rill- oder Biegelinien (8) verläuft, mit denen die Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) an die jeweiligen Seitenwände angelenkt sind.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) derart gewählt ist, dass im aufgerichteten Zustand der Verpackung in dem Boden eine zentrale Öffnung (21) ausgebildet ist.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Bodenlaschen (10, 12) auf der der Seitenwand (3, 5), an der die jeweilige Bodenlasche (10, 12) angelenkt ist, abgewandten Seite einen Abschnitt (15) aufweisen, der nach innen auf die jeweilige Bodenlasche (10, 12) aufgefaltet, und ggf. verklebt, ist.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer der Seitenwände (2) eine in die an dieser angelenkte Bodenlasche (9) übergehende Öffnung ausgebildet ist.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Abdeckung (24) vorgesehen ist, die Seitenwandabschnitte (25) und einen aus Deckellaschen (26) gebildeten Deckel aufweist, wobei wenigstens eine der Seitenwandabschnitte (25) einen über eine geschwächte Linie (27) abtrennbaren Verbindungsabschnitt (23) aufweist, der mit einer der Seitenwände (3, 5) verbunden ist.
Einstückiger Zuschnitt (1) aus faltbarem Material, wie Karton, Pappe oder Wellpappe, insbesondere zur Herstellung einer Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit vier Seitenwänden (2, 3, 4, 5), die über zueinander parallele Rill- oder Biegelinien (6) miteinander verbunden sind und an denen jeweils eine Bodenlasche (9, 10, 11, 12) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Bodenlasche (10, 12) mit einem Vorsprung (17) versehen ist, der sich mit einem freien Rand im Wesentlichen bis zu einer gedachten Linie erstreckt, die durch Verlängerung der Rill- oder Biegelinie (6) entsteht, mit welcher die Seitenwand (3, 5), an der diese Bodenlasche (10, 12) angelenkt ist, mit einer benachbarten Seitenwand (2, 4) verbunden ist.
Zuschnitt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) so bemessen ist und/oder dass wenigstens ein Abschnitt (15) einer Bodenlasche (10, 12) entlang einer Rill- oder Biegelinie so auf diese Bodenlasche (10, 12) auffaltbar ist, dass im aufgerichteten Zustand der Verpackung in dem durch die Bodenlaschen (9, 10, 11, 12) ausgebildeten Boden eine Öffnung (21) freibleibt.