DE202011104172U1 - Möbelbausystem und Möbelstück - Google Patents

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Abstract

Möbelbausystem, aufweisend – einen Eckverbindungskörper (2) aus einem ersten Material, – mindestens zwei Flächenelemente (18, 42) aus einem zweiten Material und – eine Verbindungsvorrichtung (28, 36), wobei der Eckverbindungskörper zwei oder mehr Befestigungsflächen (4, 6, 8, 10) aufweist, die eine gemeinsame Erstreckungsrichtung aufweisen, wobei die Flächenelemente (18, 42) jeweils ein Befestigungsende (20, 22, 24, 26) aufweisen, das mit einer Befestigungsfläche (4, 6, 8, 10) des Eckverbindungskörpers (2) korrespondierend geformt ist, wobei die Verbindungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, das erste und das zweite Flächenelement (18, 42) an dem Eckverbindungskörper (2) lösbar miteinander zu verbinden und wobei das erste Material eine höhere Festigkeit aufweist als das zweite Material.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die Erfindung betrifft ein Möbelbausystem und ein Möbelstück.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Möbelbausysteme, die das Fertigen von Möbelstücken, insbesondere Regale und Schränke, aus einer begrenzten Menge vorgefertigter Einzelteile erlauben, sind seit Jahrzehnten bekannt. Herstellerübergreifend haben sich gängige Gestaltungsgrundlagen durchgesetzt, die etwa das Anordnen von Wand-, Boden- und Deckenelementen zueinander betreffen. So wird nahezu bei jedem modular gefertigten Möbelstück eine Konstruktion verwendet, bei der zwei flächige Elemente winklig und insbesondere rechtwinklig zueinander angeordnet werden, wobei zur Befestigung der beiden Flächenelemente miteinander Zapfen und damit korrespondierende Verriegelungsselemente eingesetzt werden. Der Zapfen wird dabei in eine Oberfläche eines ersten Flächenelements eingeschraubt, so dass ein zweites Flächenelement mit einer Öffnung, Vertiefung oder Ausnehmung auf diesen Zapfen steckbar ist, so dass sich der Zapfen in das zweite Flächenelement hinein erstreckt. Das zweite Flächenelement weist eine Aufnahmeöffnung für ein geeignetes, beispielsweise drehbares Verriegelungselement an einer Oberfläche des zweiten Flächenelements auf, die sich derart in das zweite Flächenelement erstreckt, dass ein Befestigungselement des Zapfens in diese Aufnahmeöffnung hineinragt. Durch Anbringen des Verriegelungselements in die Aufnahmeöffnung kann eine Verriegelung zwischen dem zweiten Flächenelement und dem Zapfen und damit dem daran befestigten ersten Flächenelement hergestellt werden.
  • Diese übliche Konstruktion ist besonders einfach, kostengünstig und flexibel, da aus einer begrenzten Anzahl an Komponenten eine Vielzahl an verschiedenen Möbelstücken und insbesondere Regale und Schränke herstellbar sind.
  • Ein deutlicher Nachteil dieser Konstruktion liegt jedoch darin, dass Biege- oder Scherbelastungen auf dem zweiten Flächenelement ausschließlich durch die mechanische Verbindung zwischen dem Zapfen und dem Verriegelungselement aufgenommen werden. Bei einer ebenfalls üblichen Verwendung von Span- oder Faserplatten als erste und zweite Flächenelemente ist aus diesem Grunde häufig zu beobachten, dass das Material dieser Beanspruchung nicht standhalten kann und der Zapfen besonders bei einer Biegebeanspruchung aus dem ersten Flächenelement herausgerissen wird. Dies kann sowohl während des Aufbaus oder des Abbaus, etwa vor einem Umzug, auftreten, ebenso auch bei einer Verwendung des zusammengebauten Möbelstücks, etwa beim Verschieben.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die Aufgabe der Erfindung liegt daher darin, ein Möbelbausystem vorzuschlagen, das einen einfachen und modularen Aufbau eines Möbelstücks erlaubt, wobei gleichzeitig eine hohe Stabilität insbesondere hinsichtlich Biegebeanspruchung und eine kostengünstige Gestaltung ermöglicht wird.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Möbelbausystem mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Ein erfindungsgemäßes Möbelbausystem weist einen Eckverbindungskörper aus einem ersten Material, mindestens zwei Flächenelemente aus einem zweiten Material und eine Verbindungsvorrichtung auf. Der Eckverbindungskörper weist zwei oder mehr Befestigungsflächen auf, die eine gemeinsame Erstreckungsrichtung besitzen. Die Flächenelemente weisen jeweils ein Befestigungsende auf, das mit einer Befestigungsfläche des Eckverbindungskörpers korrespondierend geformt ist. Die Verbindungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, die Flächenelemente an dem Eckverbindungsköper lösbar zu verbinden. Das erste Material weist zudem eine höhere Festigkeit auf als das zweite Material.
  • Eine Kernkomponente des erfindungsgemäßen Möbelbausystems ist ein Eckverbindungskörper, der mindestens eine erste Befestigungsfläche und eine zweite Befestigungsfläche aufweist, die eine gemeinsame Erstreckungsrichtung besitzen. Ein Eckverbindungsköper im Sinne der Erfindung ist ein Bauteil des erfindungsgemäßen Möbelbausystems, welches dazu dient, flächige Bauteile für Wand-, Rücken- und Deckenflächen des herzustellenden Möbelstücks miteinander zu verbinden. Die gemeinsame Erstreckungsrichtung könnte beispielsweise parallel zu einer Längsachse des Eckverbindungskörpers liegen, da im Möbelbau Begrenzungskanten von flächigen Bauteilen überwiegend parallel zueinander oder senkrecht zueinander verlaufen, d. h. an gemeinsamen Ecken bzw. Kanten eines Möbelstücks verlaufen die Befestigungsflächen überwiegend parallel zu der Erstreckung der jeweiligen Kante. Ein Eckverbindungskörper im Sinne der Erfindung stellt damit eine ausreichende Anzahl von Befestigungsflächen für die für das herzustellende Möbelstück notwendigen Flächenelemente bereit und fungiert damit als eine Schnittstelle von verschiedenen, miteinander zu kombinierenden Flächenelementen.
  • Eine weitere Kernkomponente des erfindungsgemäßen Möbelbausystems ist eine Verbindungsvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, auf einer Befestigungsfläche des Eckverbindungskörpers anbringbar zu sein. Eine Verbindungsvorrichtung könnte einteilig oder zweiteilig ausgeführt sein und dient dazu, zwei Bauteile miteinander zu verbinden. Bekannte Verbindungsvorrichtungen sind etwa in Form von Verriegelungsvorrichtungen ausgeführt und umfassen beispielsweise einen Befestigungsklemmkörper, der auf oder an einer Befestigungsfläche eines ersten Bauteils angebracht wird und einen Verriegelungskörper, der in einem zweiten, anderen Bauteil angeordnet wird, das mit dem ersten Bauteil zu verbinden ist. Der Befestigungsklemmkörper und der Verriegelungskörper können ineinander eingreifen und von einem Bediener miteinander verspannt werden.
  • Ein Befestigungsklemmkörper könnte beispielsweise zumindest abschnittsweise eine kegelige Form mit einer Breite aufweisen, die in Erstreckungsrichtung von der jeweiligen Befestigungsfläche nach außen hin ansteigt, wenn der Befestigungsklemmkörper an der Befestigungsfläche angebracht ist.
  • Der Verriegelungskörper könnte einen Schlitz aufweisen, dessen Schlitzbreite von einem Einführbereich bis zu einem Riegelbereich hin abnimmt und/oder einen Keilabschnitt, dessen Höhe einstellbar ist, um eine Verklemmung mit dem Befestigungsklemmkörper herzustellen. Der Verriegelungskörper könnte kreisrund ausgeführt sein, so dass er von einem Bediener mit Hilfe eines dafür geeigneten Werkzeugs drehbar ist und durch Verdrehen eine abnehmende Schlitzbreite mit dem Befestigungsklemmkörper in Verbindung bringt. Bevorzugt ist der Verriegelungskörper in einer Öffnung oder Ausnehmung eines Flächenelements angeordnet, die derart dimensioniert ist, dass der Verriegelungskörper gedreht werden kann.
  • Ein weiteres Kernelement ist ein Flächenelement mit einem Befestigungsende, das Bohrungen zum Aufstecken des Flächenelements auf eine Befestigungsklemmkörper aufweisende Befestigungsfläche des Eckverbindungskörpers aufweist und Ausnehmungen zum Einsetzen der Verbindungsvorrichtung, etwa eines Verriegelungskörpers einer Verriegelungsvorrichtung, besitzt, die in die Öffnungen zum Verriegeln an den Befestigungsklemmkörpern hineinragen.
  • Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung eines Möbelbausystems wird eine Entkopplung zwischen Verbindungsecken und Flächenelementen geschaffen. Es ist nicht erforderlich, Zapfen in ein Flächenelement aus einer Span- oder einer Faserplatte einzuschrauben, um ein weiteres Flächenelement auf diese Zapfen aufzustecken und damit zu verriegeln. Zur Verbesserung der Haltbarkeit ist es besonders sinnvoll, den Eckverbindungskörper aus einem ersten Material herzustellen, das der vorgesehenen Belastung standhält, ohne auf die Vorteile der Materialwahl der Flächenelemente mit dem zweiten Material verzichten zu müssen. Die Verwendung eines stabileren Materials, etwa Massivholz, steigert die Qualität und Haltbarkeit eines aus diesem Möbelbausystem hergestellten Möbelstücks dadurch deutlich. Es ist ferner damit zu rechnen, dass sowohl die Modifikation als auch die mehrfache Demontage und Montage keine Beschädigung des Möbelstücks hervorrufen.
  • Die Gefahr des Ausreißens eines eingeschraubten Zapfens kann vollständig vermieden werden, da keine direkte Verbindung zwischen zwei Flächenelementen mehr stattfindet. Vielmehr ist der Eckverbindungskörper an jeder Ecke zwischen Flächenelementen anzuordnen, zusätzlich auch zwischen parallel zueinander verlaufenden Flächenelementen, falls größere Strecken mit kürzeren Flächenelementen zurückgelegt werden sollen.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Eckverbindungskörper, aus den genannten Gründen, als ein massives Holzbauteil hergestellt. Die Auswahl des Holzes kann je nach Geschmack des Benutzers, nach Haltbarkeitsforderungen oder anderen Kriterien ausgewählt werden. Aus Kostengründen, einer vereinfachten Fertigung und einer farblichen Neutralität bietet sich besonders Buchenholz, auch gedämpftes Buchenholz an. Weiter sind Kanadischer Ahorn, Eiche, Nußbaum, 3-Schicht-Bambus, Kirschbaum und Esche vorteilhafte Varianten, die relativ einfach beschaffbar sind und mit denen die gängigsten Einrichtungsstile berücksichtigt werden können. Zur Aufnahme der Verbindungsvorrichtung kann der Eckverbindungskörper entsprechend vorbereitet, z. B. vorgebohrt sein.
  • In einer ebenso vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Eckverbindungskörper aus einem Kunststoffmaterial hergestellt werden. Hierbei bieten sich besonders Thermoplaste und Elastomere an, die vergleichsweise leicht vorgebohrt oder vorgeformt werden können, um Komponenten von gängigen Verbindungsvorrichtungen, etwa Befestigungsklemmkörpern, aufzunehmen. Die Fertigung aus einem Kunststoffmaterial ist relativ kostengünstig und erlaubt die Anpassung des herzustellenden Möbelstücks überwiegend an modernere Einrichtungsstile. Derartig hergestellte Eckverbindungskörper können zur Anpassung an das herzustellende Möbelstück weiterhin sehr leicht farblich angepasst werden, wobei eine oberflächliche Farbbeschichtung oder eine vollständige Durchfärbung möglich sind. Das erfindungsgemäße Möbelbausystem könnte in diesem Zuge eine Reihe von Eckverbindungskörpern zur Auswahl stellen, die aus einer bestimmten Farbpalette ausgewählt werden könnten.
  • In einer ebenso vorteilhaften Ausführungsform sind auch aus einem metallischen Material hergestellte Eckverbindungskörper denkbar, die eine besonders hohe Festigkeit aufweisen und dem herzustellenden Möbelstück ein modernes Äußeres geben. In diesem Fall könnte bevorzugt eine Aluminiumlegierung eingesetzt werden, wobei der Eckverbindungskörper besonders bevorzugt Gewindebohrungen zur Aufnahme von Komponenten einer Verbindungsvorrichtung aufweist, die entsprechend auf das herzustellende Möbelstück abgestimmt sind. Um eine möglichst große Flexibilität herzustellen, sind Eckverbindungskörper unterschiedlicher Längen aus einem Längenraster bereitzustellen, wobei die Eckverbindungskörper wahlweise auf zwei, drei oder vier Befestigungsflächen Gewindebohrungen zum Aufnehmen von etwa Befestigungsklemmkörpern aufweisen. Bevorzugt sind die Bohrungen in einem bestimmten Raster angefertigt, so dass eine größtmögliche Vereinfachung des modularen Aufbaus ermöglicht wird.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Befestigungsklemmkörper der Verbindungsvorrichtung als ein Schraubkörper ausgeführt, der einen Einschraubabschnitt und einen Kegelabschnitt aufweist, wobei der Einschraubabschnitt als ein Gewindekörper und der Kragenabschnitt als ein sich vom Einschraubabschnitt erstreckender Körper mit einer zumindest abschnittsweisen Aufweitung ausgeführt ist. Ein derartiger Befestigungsklemmkörper lässt sich sehr einfach in einen Eckverbindungsköper einschrauben und weist durch seine sich aufweitende Form die Möglichkeit auf, durch einen korrespondierend positionierten Verriegelungskörper oder dergleichen eine formschlüssige Verbindung einzugehen. Der Verriegelungskörper kann dabei bevorzugt die kegelabschnittsförmige Aufweitung des Befestigungsklemmkörpers zangenartig umgreifen. Durch eine entsprechende Ausgestaltung des Verriegelungselements, beispielsweise durch eine variable Dicke eines unter die Aufweitung zu bringenden Keilabschnitts kann eine spielfreie formschlüssige Verbindung mit einer ausreichenden Klemmkraft, die aufgrund einer dadurch entstehenden Haftreibung ein Lösen der Verbindung verhindert.
  • Bevorzugt ist die Ausnehmung in dem Flächenelement kreisförmig ausgestaltet, was die Aufnahme eines kreisrunden Verriegelungskörpers ermöglicht, welches drehbar in der Ausnehmung angeordnet werden kann und durch Verdrehen mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs den Befestigungskragen klammerartig umschließt und eventuell zusätzlich festklemmt.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Eckverbindungskörper eine längliche Form auf, die für sämtliche gängigen herzustellenden Möbelstücke geeignet ist.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Eckverbindungskörper einen quadratischen Querschnitt auf. Dadurch können Flächenelemente mit gleichen Materialdicken in einem 90°-Winkel zueinander an einem Eckverbindungskörper angeordnet werden.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Eckverbindungskörper eine erste Befestigungsfläche, eine zweite Befestigungsfläche, eine dritte Befestigungsfläche und eine vierte Befestigungsfläche auf. Die Befestigungsflächen begrenzen damit einen quadratischen Querschnitt und können zumindest teilweise mit Bohrungen oder Vorbohrungen vorbereitet werden, um Verriegelungsvorrichtungen aufzunehmen.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine Seitenfläche des Eckverbindungskörpers als eine Sichtseite behandelt. Demnach erfüllt zumindest eine Seite des Eckverbindungskörpers die optischen Anforderungen an ein Möbelstück, da sie für den Benutzer stets sichtbar ist.
  • Die Aufgabe wird ferner auch durch ein Möbelstück gemäß dem weiteren unabhängigen Schutzanspruch gelöst, welches die vorangehend diskutierten Kernmerkmale aufweist.
  • KURZE DARSTELLUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der exemplarischen Ausführungsformen in den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Schutzansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
  • 1a bis 1d zeigen Komponenten des erfindungsgemäßen Möbelbausystems.
  • 2a, 2b und 2c zeigen eine Draufsicht und eine Vorderansicht eines Eckverbindungskörpers.
  • 3a bis 3d zeigen verschiedene Zusammenbauvarianten eines Eckverbindungskörpers mit Flächenelementen.
  • 4a zeigt ein Möbelstück, das mit dem erfindungsgemäßen Möbelbausystem hergestellt wurde und 4b zeigt einen Eckverbindungskörper aus 4a.
  • DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • 1a zeigt einen Eckverbindungskörper 2, der eine erste Befestigungsfläche 4, eine zweite Befestigungsfläche 6, eine dritte Befestigungsfläche 8 und eine vierte Befestigungsfläche 10 aufweist. Beispielhaft ist der Eckverbindungskörper 2 als ein Quader mit einer Erstreckungsrichtung 12 in Form einer Längsachse ausgeführt, der zusätzlich Sichtflächen 14 und 16 aufweist. Je nach Anforderung an das herzustellende Möbelstück können die Befestigungsflächen 4, 6, 8 und 10 dazu verwendet werden, eine Verriegelungsvorrichtung aufzunehmen.
  • Die Befestigungsflächen 4, 6, 8 und 10 werden je nach Art des herzustellenden Möbelstücks nicht sichtbar sein, da sie von flächigen Bauteilen, die mit dem Eckverbindungskörper 2 eine Verbindung eingehen, vollständig abgedeckt werden.
  • Die Sichtflächen 14 und 16 bleiben jedoch frei, so dass sie an der Vorder- bzw. Rückseite des herzustellenden Möbelstücks gesehen werden können. Der erfindungsgemäße Eckverbindungskörper 2 könnte demnach so ausgeführt sein, dass die Sichtflächen 14 und 16 besonders verarbeitet sind, so dass sie ein ansprechendes Erscheinungsbild aufweisen. Für ein modulares Möbelbausystem ist es weiterhin sinnvoll, auch die Befestigungsflächen 4, 6, 8 und 10 wie die Sichtflächen 14 und 16 zu bearbeiten, da von vornherein nicht unbedingt feststeht, ob das herzustellende Möbelstück auch von der Seite eine freie Sicht auf die noch freien Befestigungsflächen bietet. Zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung, etwa eines Befestigungsklemmkörpers einer Verriegelungsvorrichtung, weist der Eckverbindungskörper 2 Bohrungen oder Vorbohrungen 17 auf.
  • Der Eckverbindungskörper 2 ist bevorzugt aus einem bevorzugt massiven ersten Material hergestellt, wobei sich besonders Holz anbietet. Neben einer für Wohnungseinrichtungen häufig gewählten Holzsorte Buche oder gedämpfte Buche könnten auch alternative Holzsorten, etwa Ahorn bzw. kanadischer Ahorn, Eiche, Nussbaum, ein Mehrschicht-Bambus-Material, Kirschbaum, Esche und sämtliche weiteren gängigen Holzsorten eingesetzt werden. Alternativ dazu sind auch sämtliche anderen massiven Materialien bzw. Vollmaterialien einsetzbar, die je nach Geschmack des Benutzers beispielsweise metallische Materialien oder Kunststoffe umfassen.
  • 1b zeigt ein Flächenelement 18, das ein erstes Befestigungsende 20, ein zweites Befestigungsende 22, ein drittes Befestigungsende 24 und ein viertes Befestigungsende 26 aufweist. Diese Befestigungsenden sind derart ausgestaltet, dass sie bündig auf einen Eckverbindungskörper 2 aufgelegt werden können und dort jeweils eine Befestigungsfläche 4, 6, 8 und 10 berühren. Das Flächenelement 18 und der Eckverbindungskörper 2 können mit Hilfe einer Verriegelungsvorrichtung mechanisch miteinander verbunden werden.
  • Zur Nutzung der Vorteile des bekannten modularen Möbelbaus kann das Flächenelement 18 aus einer Span- bzw. Faserplatte hergestellt sein, die industriell kostengünstig und in hohen Stückzahlen schnell und mit einer ausreichenden Festigkeit herstellbar sind. Es ist dank des erfindungsgemäßen Möbelbausystems jedoch nicht mehr notwendig, Zapfen oder dergleichen direkt in die Befestigungsenden 20, 22, 24 und 26 einzuschrauben, so dass auch bei einer Biege- oder Schubbelastung von außen auf das Flächenelement 18, wenn es auf dem Eckverbindungskörper 2 angeordnet ist, eine Komponente einer Verriegelungsvorrichtung nicht aus dem Material herausgerissen wird. Zur Aufnahme einer Komponente einer Verbindungsvorrichtung, etwa eines Verriegelungskörpers 36, weist das Flächenelement 18 senkrecht zu der Erstreckungsebene verlaufende Bohrungen oder Ausschnitte 25 auf, in die sich weiterhin parallel zur Erstreckungsebene jeweils eine Bohrung 27 hinein erstreckt, die zum Durchführen einer anderen Komponente einer Verbindungsvorrichtung dient.
  • Eine denkbare Verbindungsvorrichtung ist etwa in Form einer Verriegelungsvorrichtung ausgeführt und könnte wie in 1c gezeigt beispielsweise einen Befestigungsklemmkörper 28 umfassen, der ein Gewindestück 30, einen Kragen 32 und einen Spannkegel 34 aufweist, der sich von dem Befestigungskragen 32 von dem Gewindeabschnitt 30 ausgehend nach außen hin erstreckt, wobei dessen Durchmesser nach außen hin ansteigt. Dieser Befestigungsklemmkörper 28 kann auf den Befestigungsflächen 4, 6, 8 und 10 angeordnet werden, um mit einem korrespondierenden Verriegelungskörper aus 1d eine formschlüssige und gesicherte, klemmende Verbindung mit einem ersten Flächenelement 18 einzugehen.
  • 1d zeigt einen Verriegelungskörper 36, der beispielsweise in einen Ausschnitt an dem ersten Flächenelement 18 anzuordnen ist und dort aufgrund einer kreisrunden Form drehbar gelagert ist. An einem Befestigungsende 20, 22, 24 oder 26 kann eine Öffnung angeordnet werden, die auf einen Befestigungsklemmkörper 28, der an dem Eckverbindungskörper 2 angeordnet ist, aufsteckbar ist, so dass sich der Befestigungsklemmkörper 28 in den Verriegelungskörper 36 hinein erstreckt. Eine Schlitzbreite einer Ausnehmung in den Verriegelungskörper 36 oder/und eine Höhe eines Verriegelungskeils 38 des Verriegelungskörpers 36 kann verändert werden, etwa durch Drehen des Verriegelungskörpers 36. Durch Ändern der Schlitzbreite oder einer Keilhöhe kann eine Verspannung mit einem Befestigungsklemmkörper 28 erfolgen.
  • Wirkt eine Biegebelastung auf das erste Flächenelement 18, ist die Auflagefläche des Verriegelungskörpers 36 innerhalb des ersten Flächenelements so groß, dass es nicht zu einem Zerreißen des Materials kommt. Die gesamte auftretende Kraft kann über die Verriegelungsvorrichtung in den deutlich festeren Eckverbindungskörper 2 eingeleitet werden.
  • Wie in den 2a, 2b und 2c dargestellt, können die Eckverbindungskörper 2 in unterschiedlichen Maßen bereitgestellt werden, die beispielsweise ein bestimmtes Raster erfüllen können. Beispielhaft wird hier eine Länge von 262 nun, 462 mm usw. angegeben, wodurch eine Gesamtlänge von 300 mm, 500 mm usw. resultiert, wenn die beidseitig befestigten Flächenelemente eine Dicke von jeweils 19 mm aufweisen. Die gezeigten Abmessungen sind jedoch nur beispielhaft zu verstehen und sind jeweils einer Bedarfsanalyse zu unterziehen. Es sei an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen, dass zur Anpassung an die Abmessungen von Flächenelementen der Eckverbindungskörper 2 bevorzugt einen quadratischen Querschnitt aufweisen sollte, dessen Kantenlänge der Dicke des Materials des betreffenden Flächenelements entspricht.
  • Wie in 2a und 2b dargestellt, können entsprechende Aufnahmebohrungen 40 vorgesehen werden, die zur Aufnahme des Befestigungsklemmkörpers 28 oder anderer Verriegelungsvorrichtungskomponenten dienen. Es ist besonders vorteilhaft, wenn diese Bohrungen 40 in einem bestimmten Raster mit einem jeweiligen Abstand a vorgesehen werden, die beispielhaft in einem Bereich von 150 mm liegen können.
  • Um eine vorteilhafte optische Erscheinung der Eckverbindungskörper 2 nicht zu beeinträchtigen, könnte eine sehr kleine Vorbohrung erfolgen, die vom Benutzer nachgebohrt oder mit Hilfe von geeignet ausgeführten Gewindeabschnitten 30 der Befestigungsklemmkörper 28 dennoch verwendet werden können oder es ist jeweils eine Sicht-Befestigungsfläche vorzusehen, die keine Vorbohrungen aufweist.
  • Schematisch zeigen die 3a bis 3d die möglichen Aufbauten mit dem erfindungsgemäßen Möbelbausystem, wobei in 3a ein Flächenelement 18 mit einem Flächenelement 42 über einen Eckverbindungskörper 2 verbunden wird. Beide Flächenelemente 18 und 42 weisen bevorzugt die gleiche Dicke auf, die ebenfalls bevorzugt der Kantenlänge des Eckverbindungskörpers 2 entspricht. Die beiden Flächenelemente 18 und 42 sind parallel zueinander angeordnet.
  • In 3b wird eine 90°-Anordnung dargestellt, bei der das Flächenelement 18 einen Winkel von 90° mit dem Flächenelement 42 einschließt, wobei der entsprechende Eckverbindungskörper 2 dann eine Außenkante bzw. äußere Ecke bildet.
  • Eine zusätzliche Möglichkeit wird in 3c gezeigt, die eine Kombination der Verbindungen aus den 3a und 3b entspricht. Diese Darstellung könnte beispielsweise einen Ausschnitt aus einem Regal oder einem Schrank betreffen, bei dem ein Flächenelement 18 mit zwei Flächenelementen 42 über einen einzigen Eckverbindungskörper 2 verbunden ist.
  • Selbstverständlich kann gemäß 3d auch ein Eckverbindungskörper 2 von vier Flächenelementen 18 und 42 umgeben sein, wobei hier alle Befestigungsflächen 4, 6, 8 und 10 ausgenutzt werden.
  • Es ist für einen Fachmann verständlich, dass eine Fülle von unterschiedlichen Kombinationen möglich ist, die mit der Anzahl der Befestigungsflächen des Eckverbindungskörpers zusätzlich gesteigert werden können.
  • 4a zeigt ein Möbelstück 44, das mit einer ganzen Reihe von ersten und zweiten Flächenelementen 18 und 42 sowie einer Reihe von Eckverbindungskörpern 2 zusammengesetzt ist. Hier wird deutlich, dass das erfindungsgemäße Möbelbausystem sehr gut für einen modularen Aufbau von Möbelstücken geeignet ist, die weiterhin durch die prägnanten Eckverbindungskörper auch individuell und farblich gestaltbar sein können, um etwa Holzelemente und folierte Spanplatten für ein modernes Aussehen miteinander zu kombinieren.
  • 4b zeigt eine mögliche Ausführung der in 4a verwendeten Eckverbindungskörper 2, die beispielhaft insgesamt drei Befestigungsflächen 4, 6 und 8 mit Bohrungen 40 versehen haben, in denen Befestigungsklemmkörper 28 angeordnet werden können. Jeweils die vierte Befestigungsfläche 10 bleibt frei und dient als eine Sichtfläche.
  • Die erfindungsgemäße Gestaltung eines Möbelbausystems und eines Möbelstücks erlaubt eine Entkopplung eines Querkraftflusses und eines Biegemoments von Flächenelementen. Die Verwendung eines stabileren Materials für Eckverbindungskörper steigert die Qualität und Haltbarkeit eines aus diesem Möbelbausystem hergestellten Möbelstücks deutlich.

Claims (12)

  1. Möbelbausystem, aufweisend – einen Eckverbindungskörper (2) aus einem ersten Material, – mindestens zwei Flächenelemente (18, 42) aus einem zweiten Material und – eine Verbindungsvorrichtung (28, 36), wobei der Eckverbindungskörper zwei oder mehr Befestigungsflächen (4, 6, 8, 10) aufweist, die eine gemeinsame Erstreckungsrichtung aufweisen, wobei die Flächenelemente (18, 42) jeweils ein Befestigungsende (20, 22, 24, 26) aufweisen, das mit einer Befestigungsfläche (4, 6, 8, 10) des Eckverbindungskörpers (2) korrespondierend geformt ist, wobei die Verbindungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, das erste und das zweite Flächenelement (18, 42) an dem Eckverbindungskörper (2) lösbar miteinander zu verbinden und wobei das erste Material eine höhere Festigkeit aufweist als das zweite Material.
  2. Möbelbausystem nach Anspruch 1, wobei der Eckverbindungskörper (2) eine längliche Form aufweist.
  3. Möbelbausystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Eckverbindungskörper (2) einen quadratischen Querschnitt aufweist.
  4. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Eckverbindungskörper (2) eine erste Befestigungsfläche (4), eine zweite Befestigungsfläche (6), eine dritte Befestigungsfläche (8) und eine vierte Befestigungsfläche (10) aufweist.
  5. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindungsvorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung mit einen Befestigungsklemmkörper (28) und einem Verriegelungskörper (36) ist, die miteinander in Eingriff bringbar sind.
  6. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Eckverbindungskörper (2) mindestens eine Bohrung (40) zum Aufnehmen der Verbindungsvorrichtung aufweist.
  7. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine Seite (4, 6, 8, 10, 11, 14, 16) als Sichtfläche ausgestaltet ist.
  8. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Material Holz ist.
  9. Möbelbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das erste Material ein Kunststoff ist.
  10. Möbelbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das erste Material ein metallisches Material ist.
  11. Möbelbausystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Material eine Span- oder Faserplatte ist.
  12. Möbelstück (44), das mindestens ein erstes Flächenelement (18), mindestens ein zweites Flächenelement (42) und mindestens einen Eckverbindungskörper (2) aufweist und mit einem Möbelbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11 hergestellt ist.
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