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Die Neuerung betrifft einen Mehrzweck-Flaschenöffner nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Mehrzweck-Flaschenöffner sind in der Form bekannt geworden, dass in einem etwa bügelförmigen Griffteil ein Kapselheber angeordnet ist, wobei das bügelförmige Griffteil mit einem Korkenzieher verbunden ist.
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Nachteil der bekannten Ausführung ist jedoch, dass der bekannte Mehrzweck-Flaschenöffner nicht für weitere Anwendungszwecke geeignet ist, nämlich insbesondere nicht zum Öffnen von Drehverschlüssen von Flaschen.
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Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde einen Mehrzweck-Flaschenöffner der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass mit ihm nicht nur Kronenkorkenflaschen und verkorkte Flaschen geöffnet werden können, sondern darüber hinaus auch noch Drehverschlüsse von Flaschen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Neuerung ist, dass am Innenumfang eines etwa bügelförmigen, umfangsgeschlossenen Griffteils bezüglich einer Mittenachse zwei einander gegenüberliegende Drehverschluss-Öffner angeordnet sind und zwar in der Form, dass jeder Drehverschluss-Öffner aus einer halboffenen sich radial nach außen konisch verengenden Aufnahmeöffnung besteht, die an ihrem Umfang mit einer geeigneten Riffelung oder Verzahnung ausgebildet ist.
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Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass das Griffteil in seinem Innraum als doppelter Drehverschluss-Öffner ausgebildet ist.
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Es liegen sich somit Im an sich symmetrisch ausgebildeten Griffteil zwei unterschiedliche Drehverschluss-Öffner bezüglich einer Mittenachse des Griffteils gegenüber, wobei der eine Drehverschluss-Öffner eine unterschiedlich große Einführöffnung gegenüber dem anderen hat. Als Beispiel kann angegeben werden, dass der verzahnte Innenumfang des einen Drehverschluss-Öffners einen Radius von z. B. 14 Millimeter zu einem gedachten Drehmittelpunkt aufweist, während der andere Drehverschluss-Öffner einen Radius von 13,3 Millimeter zu einem gedachten Drehverschlussmittelpunkt aufweist.
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Damit ist es möglich, unterschiedlich dimensionierte Drehverschlüsse von Flaschen zu öffnen, weil zum Öffnen einfach das Griffteil auf den Drehverschluss der Flasche aufgestülpt wird und das Griffteil dann senkrecht zur Längsachse der Flasche verschoben wird, sodass der Innenumfang des Drehverschlusses in kraftflüssigen Eingriff mit dem Außenumfang des zu öffnenden Drehverschlusses kommt. Der Griffteil wird dann einfach in Öffnungsrichtung gedreht, wodurch die Verzahnung am Innenumfang des Drehverschluss-Öffners sich am Außenumfang des Flaschenverschlusses eingräbt und bei weiterer Drehung des Griffteils kann somit der Flaschenverschluss leicht geöffnet werden.
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Eine solche technische Ausgestaltung ist neu und war bisher noch nicht bekannt, weil es bisher lediglich bekannt war, solche Flaschenverschluss-Öffner in anderen Werkzeugen anzuordnen, jedoch nicht in einem Mehrzweck-Flaschenöffner, der insbesondere als Korkenzieher und gleichzeitig als Kapselheber ausgebildet ist.
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Nach einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es noch zusätzlich vorgesehen, dass der Mehrzweck-Flaschenöffner mit dem einen oder zweien Flaschendrehverschlußöffnern noch zusätzlich als Verschlussstopfen ausgebildet ist.
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Zu diesem Zweck ist es vorgesehen, dass der am Griffteil drehfest angeordnete Korkenzieher in einer Schutzhülse untergebracht ist, die elastisch verformbar ist, sodass das untere Ende der Schutzhülse stirnseitig verschlossen ist und somit als Verschlussstopfen in den offenen Flaschenhals einer Flasche eingesteckt werden kann und sich unter elastischer Verformung am Innenumfang des Flaschenhalses anlegt und somit als Verschlussstopfen wirkt.
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Weiterer Vorteil eines solches Verschlussstopfens, der gleichzeitig als Teil der Schutzhülse ausgebildet ist, ist, dass diese Schutzhülse nun auch den Korkenzieher zu Schutzzwecken in sich aufnimmt und die Schutzhülse zusätzlich auch als Griff für die Betätigung des Mehrzweck-Flaschenöffners in der Funktion als Kapselheber oder in der Funktion als Drehverschluss-Öffner wirkt.
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Die Schutzhülse, die den Korkenzieher in sich aufnimmt, ist also gleichzeitig ein Betätigungsgriff für den Mehrzweck-Flaschenöffner, wenn es darum geht, den Kapselheber zu betätigen oder das Mehrzweckwerkzeug als Drehverschluss-Öffner zu verwenden.
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Es wird damit eine besonders einfache Bedienbarkeit gewährleistet, weil mit einer Hand leicht an der Schutzhülse angegriffen werden kann und die Schutzhülse gleichzeitig den Korkenzieher umschließt, sodass keine Verletzungsgefahr beim Angriff an den Korkenzieher besteht.
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Damit wird die Handhabung des Mehrzweck-Flaschenöffners wesentlich erleichtert und die Betriebssicherheit verbessert, nur zum Zweck der Öffnung einer Flasche mit Hilfe des Korkenziehers wird dann die Schutzhülse entfernt.
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Hierbei ist von Vorteil, dass die Schutzhülse lösbar an dem Griffteil angeordnet ist, weil dann bei entfernter Schutzhülse diese allein als Verschlussstopfen verwendet werden kann, und das Mehrzweckwerkzeug für andere Zwecke zur Verfügung steht.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einer, lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert. Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigt
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1: Perspektivische Seitenansicht eines Mehrzweck-Flaschenöffners nach der Neuerung.
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2: Seitenansicht der Anordnung nach 1.
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3: Stirnansicht der Anordnung nach 2.
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4: Ein Detail der Verzahnung am Drehverschluss-Öffner.
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Gemäß der Darstellung besteht der Mehrzweck-Flaschenöffner aus einem etwa bügelförmigen, ovalen oder rechteckigen oder halbrunden Griffteil 1, welches am Umfang in sich geschlossen ist und aus einem oberen Schenkel 3 und aus einem hierzu parallelen unteren Schenkel 4 besteht, die beide werkstoffeinstückig durch seitliche Biegungen 2 miteinander verbunden sind. Das Griffteil 1 besteht aus einem hochfesten Kunststoff, das geeignet ist, entsprechende Dreh- und Belastungskräfte aufzunehmen und zu übertragen. Die genannten Teile bilden eine innere Ausnehmung 28, in deren Mittenbereich (Mittenachse 29) der Kapselheber 5 angeordnet ist.
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Der Kapselheber 5 ist im Bereich der vertikalen Mittenachse 29 des Griffteils 1 angeordnet und besteht aus zwei im Bereich der Schenkel 3, 4 gegenüberliegend angeordneten Anschlagflächen 6, 7, die gegeneinander gerichtete, etwa halbrunde Abflachungen 8 aufweisen.
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Im Seitenbereich der Ausnehmung des Griffteils – etwa im Bereich der Biegungen 2 – sind jeweils links und rechts vom mittig angeordneten Kapselheber 5 zwei einander bezüglich einer horizontalen Mittenachse (durch die Mittenausnehmung 28) angeordnete, unterschiedliche Drehverschluss-Öffner 9, 10 positioniert, wobei der linke Drehverschluss-Öffner 10 für die Öffnung von Flaschenverschlüssen größeren Durchmessers vorgesehen ist als vergleichsweise der rechts angeordnete Drehverschluss-Öffner 9.
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Der linke Drehverschluss-Öffner 10 hat hierbei am Innenumfang einen Radius 12 von z. B. 14 Millimetern, während der Drehverschluss-Öffner 9 einen Radius 11 von z. B. 13,3 Millimeter aufweist. Damit können mit den unterschiedlichen Drehverschluss-Öffnern 9, 10 auch unterschiedliche Drehverschlüsse geöffnet werden.
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Zum Öffnen eines Drehverschlusses wird somit das Griffteil 1 mit seinem offenen Innenteil auf einen Flaschenverschluss aufgelegt und über die Einführöffnung 15 wird der zu öffnende Verschluss in Pfeilrichtung 16 gegen den verzahnten Innenumfang des Drehverschluss-Öffners 9 bewegt und dort angepresst.
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Der Öffnungswinkel 14 ist jeweils konisch und verengt sich von innen nach radial außen in Richtung auf die seitliche Biegung 2 des Griffteils 1.
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Die Verzahnung 17 am Innenumfang des Drehverschluss-Öffners 9, 10 ist in 4 näher dargestellt. Sie soll aus möglichst scharf zulaufenden Spitzen 18 bestehen, wobei statt einer mit Spitzen ausgebildeten Verzahnung 17 auch eine Riffelung, ein Sägezahn oder widerhakenartige Vorsprünge verwendet werden können.
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Es kommt nicht darauf an, dass eine symmetrische Verzahnung gemäß 4 vorhanden ist; es können auch asymmetrische Verzahnungen verwendet werden.
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Zur besseren Übertragung der Handkraft auf das Griffteil 1, wenn es als Korkenzieher oder als Drehverschluss-Öffner 9, 10 verwendet wird, ist am unteren Teil des Schenkels 4 eine verbreiterte Handauflage 13 werkstoffeinstückig an dem Kunststoffmaterial des Griffteils 1 angeformt.
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Erfindungsgemäß ist im unteren Schenkel 4 das obere Ende, nämlich das Kopfteil 20, eines Korkenziehers 19 eingebettet. Die Einbettung 21 kann verschiedenartig ausgebildet sein. Der Kopfteil 20 des Korkenziehers 19 kann in das Kunststoffmaterial des Griffteils 1 eingeklebt, umspritzt, eingeschäumt oder mechanisch eingeklemmt werden, sodass sich eine drehfeste, unlösbare Verbindung ergibt. Ebenso ist eine Verschweißung des Kopfteils 20 des Korkenziehers 19 im Kunststoffmaterial mit Ultraschall oder Reibschweissen möglich.
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Wichtig ist, dass der Korkenzieher 19 mindestens teilweise, aber bevorzugt vollständig, von einer lösbar mit dem Griffteil 1 verbundenen Schutzhülse 22 umgeben ist. Bei einer vollständigen Umkleidung des Korkenziehers 19 mit der Schutzhülse ist dann auch die Spitze des Korkenziehers in der Schutzhülse 22 aufgenommen, sodass bei der Handhabung des Mehrzweck-Flaschenöffners keine Verletzungsgefahr besteht. Die Schutzhülse 22 ist bevorzugt am unteren Ende geschlossen; sie kann aber auch dort eine Öffnung aufweisen.
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Der obere Teil der Schutzhülse 22 ist mit einer lösbaren Verbindung 27 an dem umlaufenden Kragen des Griffteils 1 befestigt. Die lösbare Verbindung kann hierbei verschiedenartig ausgebildet sein. Sie kann als Gewinde-Schraubverbindung oder als Bajonett-Schraubverbindung oder als Klemmverbindung, als Steck- oder als Rastverbindung ausgebildet sein.
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Die Schutzhülse 22 besteht über die gesamte Länge durchgehend aus einem einheitlichen Kunststoff-Werkstoff, ist aber über die Länge mit unterschiedlicher Härte ausgestattet. Das Oberteil 23 ist aus dem gleichen Kunststoff wie das Unterteil 24 ausgebildet. Die Härte des Kunststoffes des Oberteils 23 ist jedoch höher als die Härte des Unterteils 24. Dieses besteht aus dem gleichen Kunststoff, der jedoch in seiner Härte als biegeelastischer, weicher Kunststoffwerkstoff ausgebildet ist.
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Deshalb kann das biegeelastisch ausgebildete Unterteil 24 der Schutzhülse als Verschlussstopfen 25 verwendet werden und der Mehrzweck-Flaschenöffner kann demzufolge als Flaschenverschluss verwendet werden, wenn der Verschlussstopfen 25 in den offenen Hals einer Flasche eingesteckt wird. Hierbei kann die Schutzhülse 22 von dem Griffteil 1 gelöst werden oder sie kann auch mit diesem verbunden bleiben und den Korkenzieher 19 in sich aufnehmen.
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Wenn die Schutzhülse 22 lastübertragend für die Bedienung des Griffteiles 1 verwendet werden soll, wird eine günstige Lastübertragung gewährleistet, weil der Außenumfang der Windungen des Korkenziehers 19 am Innenumfang 26 der Schutzhülse 22 anliegt oder nur einen geringen Abstand zum Innenumfang aufweist, sodass eine gute Betätigung des Griffteils 1 durch Anfassen an der Schutzhülse 22 gegeben ist, ohne das sich die lösbare Verbindung 27 ablöst.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, die Schutzhülse 22 in der Härte zweiteilig, aber aus einem Stück auszubilden. Es kann auch vorgesehen sein, dass die gesamte Schutzhülse über ihre gesamte Länge aus so einem welch elastischen Material gebildet ist.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass das Ober- und Unterteil aus getrennten Materialien bestehen, sodass z. B. das Unterteil 24 aus einem Korkmaterial besteht, das als Verschlussstopfen 25 für einen Flaschenverschluss geeignet ist. Ebenso kann das Unterteil 24 mit einem korkartigen Mantel überzogen ist, wobei das Unterteil 24 am Oberteil 23 lösbar oder unlösbar befestigt ist.
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Der Verschlussstopfen 25 kann auch aus einem holzartigen Material, also einer Holz-Kunststoffmischung bestehen, nämlich aus einem geeigneten Material, welches geeignet ist, eine Flasche dicht zu verschließen.
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Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Verbindung zwischen dem Ober- und dem Unterteil 23, 24 lösbar ausgebildet ist, um den dort angeordneten Verschlussstopfen 25 beim Verschließen einer Flasche abzulösen und nur alleine als Flaschenverschluss zu verwenden.
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In der vorstehenden Erfindungsbeschreibung wurde angegeben, dass sich der Öffnungswinkel 14 der beiden Drehverschluss-Öffner 9, 10 sich konisch in Richtung radial nach Außen hin verengt.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann es noch zusätzlich vorgesehen sein, dass sich auch in der Ebene der 2 (Papierebene) die Verzahnung konisch verengt sodass eine konische Verengung senkrecht zur Pfeilrichtung 16 bezüglich der Verzahnung vorliegt.
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In diesem Fall würde die Konizität der Verzahnung dafür sorgen, dass das Griffteil mit dem Drehverschluss-Öffner 9 direkt von oben – etwa in der Art eines aufgestülpten Hutes – auf den Flaschenverschluss aufgesetzt und angedrückt werden kann, um durch eine Drehung am Griffteil den Flaschenverschluss zu öffnen.
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Die Erfindung beansprucht als erfindungswesentlich die Kombination eines Korkenziehers in Verbindung mit einem Kapselheber und mindestens einem am Innenumfang des Griffteils 1 angeordneten Drehverschlussöffner 9 und/oder 10.
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In einer Weiterbildung wird die Anordnung von zwei einander gegenüberliegend angeordneten Drehverschlussöffnern 9 und 10 in dem Griffteil 1 beansprucht.
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Schließlich wird eine Schutzhülse 22 für die Aufnahme des Korkenziehers 19 in Alleinstellung als erfindungswesentlich beansprucht, die gleichzeitig als Verschlussstopfen 25 für den korkenartigen Verschluss einer Flasche genutzt werden kann und die lösbar mit dem Griffteil 1 verbunden ist.
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In einer Weiterbildung der Neuerung wird die oben genannte Schutzhülse 22 in Verbindung mit mindestens einem Drehverschlussöffner 9, 10 und/oder dem Kapselheber 5 im Griffteil 1 des Mehrzwecköffners als erfindungswesentlich beansprucht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Griffteil
- 2
- Biegung
- 3
- Schenkel
- 4
- Schenkel
- 5
- Kapselheber
- 6
- Anschlagfläche
- 7
- Anschlagfläche
- 8
- Abflachung
- 9
- Drehverschluss-Öffner
- 10
- Drehverschluss-Öffner
- 11
- Radius
- 12
- Radius
- 13
- Handauflagefläche
- 14
- Öffnungswinkel
- 15
- Einführöffnung
- 16
- Pfeilrichtung
- 17
- Verzahnung
- 18
- Spitze
- 19
- Korkenzieher
- 20
- Kopfteil
- 21
- Einbettung
- 22
- Schutzhülse
- 23
- Oberteil (hart)
- 24
- Unterteil (elastisch)
- 25
- Verschlussstopfen
- 26
- Innenumfang
- 27
- Verbindung lösbar
- 28
- Mittenausnehmung
- 29
- Mittenachse