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Die Erfindung bezieht sich auf eine Klemmvorrichtung für eine Schnur, insbesondere einen Schnürsenkel für Schuhe.
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Die
DE 1 924 757 U1 offenbart eine Klemme zum lösbaren Festhalten der freien Endabschnitte eines Schnürsenkels mit einem hülsenartigen Gehäuse, das zwei Kanäle zum Durchführen der beiden Schnürsenkelenden und ein einstückiges, federbelastetes Klemmorgan mit einem aus dem Gehäuse herausragenden Stift enthält, wobei das Klemmorgan jeden der beiden Kanäle zum Durchführen der Schnürsenkelenden verengt und sich zur Freigabe der eingeklemmten Schnürsenkelabschnitte entgegen der Kraft der Feder derart verschieben lässt, dass die beiden Kanäle erweitert werden. Diese Klemme ist insofern problematisch, als bei einer Beanspruchung der Schnürsenkel in Richtung von deren Längserstreckung entweder ein Herausziehen oder ein Verklemmen möglich ist. Eine Bewegung der Schnürsenkel innerhalb der Klemme unter deren haltender Einwirkung ist nicht möglich. Die Federkraft dient lediglich zur Erzeugung der Klemmwirkung
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Im Weiteren zeigt die
DE 1 947 966 A1 Klemmverschluss für Schnürsenkel bei Schuhen oder dgl. mit aus zwei gegen Federkraft teleskopartig ineinander verschiebbaren Klemmteilen, die an sich übergreifenden Wandteilen aufeinander ausrichtbare Durchzugsöffnungen für die Schnürsenkel aufweisen, zwischen deren sich überschneidenden Berandungen die durchgezogenen Schnürsenkel verklemmbar sind. Das eine Klemmteil ist nach Art einer Hülse und das andere Klemmteil nach Art eines in der Hülse verschiebbaren Stempels ausgebildet, wobei die beiden Klemmteile eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Klemmvorrichtung für eine Schnur der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einer zuverlässigen Halterung eine Bewegung der Schnur in deren Längserstreckung um ein bestimmtes Maß zulässt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Eine Klemmvorrichtung für eine Schnur, insbesondere einen Schnürsenkel für Schuhe, umfasst zwei miteinander lösbar verbindbare Gehäuseteile, von denen mindestens ein Gehäuseteil eine Aufnahme zur Einlage der Schnur und/oder eine Klemmbacke mit einer zugeordneten Feder aufweist, wobei die Schnur durch die Klemmbacke in einer senkrecht zu ihrer Längserstreckung ausgerichteten Richtung belastet ist und die Feder eine Bewegung der Klemmbacke mit der Schnur entgegen der Wirkungsrichtung der Feder in Richtung der Längserstreckung der Schnur bei einer entsprechenden Krafteinwirkung ermöglicht.
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Die Schnur, nachfolgend auch Schnürsenkel genannt, wird in das Gehäuse zwischen die beiden miteinander verbindbaren Gehäuseteile in eine Aufnahme eingelegt, die als eine Art Nut in einem der Gehäuseteile eingelassen ist. Senkrecht zu der Längserstreckung der Schnur wirkt eine Klemmbacke, die die Schnur dann klemmend beaufschlagt, wenn die beiden Gehäuseteile mit ihren Anlageflächen aufeinander liegen und derart miteinander verbunden sind, dass die Schnur zuverlässig gehalten ist, d. h. die Schnur nicht aus dem Gehäuse herausgleitet. Bei einer axialen Kraftbeaufschlagung der geklemmten Schnur, die im Fall eines Schnürsenkels eines Schuhs beispielsweise beim Gehen auf den Schnürsenkel ausgeübt wird, wird die Klemmbacke entgegen der Wirkungsrichtung der ihr zugeordneten Feder verschoben und ermöglicht eine entsprechende Bewegung der Schnur relativ zu dem Gehäuse.
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Somit ist eine Klemmvorrichtung für eine Schnur, insbesondere einen Schnürsenkel für Schuhe, bereitgestellt, die es beispielsweise Kindern, oder älteren Personen oder solchen Personen, die in ihrer Beweglichkeit, insbesondere aufgrund von Kleidung oder krankheitsbedingt, eingeschränkt sind, ermöglicht, vorzugsweise die Schnürsenkel nach dem Anziehen der Schuhe, in einfacher Weise festzulegen.
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In Ausgestaltung weisen die beiden Gehäuseteile eine im Wesentlichen rechteckförmige Grundfläche auf sind entweder lösbar arretierend oder mittels mindestens eines Scharniers gegenseitig verschwenkbar miteinander verbunden. Die Schnur wird entlang der Längsachse des Gehäuses zwischen die beiden Gehäusehälften gelegt, die beispielsweise mittels lösbarer Steckverbindungen oder mindestens eines Scharniers zum Klemmen der Schur entweder miteinander verbunden oder verschwenkt werden.
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Um die beiden Gehäuseteile zum Klemmen der Schnur gegenseitig zu arretieren, ist das Scharnier selbstarretierend ausgebildet und/oder zwischen den beiden Gehäuseteilen eine Verschlusseinrichtung angeordnet. Das Scharnier kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass es im geschlossenen Zustand des Gehäuses zum Klemmen des Schnürsenkels gegen ein Öffnen gehemmt oder festgestellt ist und zur Überwindung der Hemmung des Scharniers eine relativ große Kraft beim Verschwenken der beiden Gehäuseteile zur Freigabe des Schnürenkels zumindest Am Anfang aufgewendet werden muss oder eine dem Scharnier zugeordnete Löseeinrichtung zur Freigabe der Feststelleinrichtung zu betätigen ist. Selbstverständlich kann anstelle eines Scharniers oder auf einer dem Scharnier gegenüberliegenden Seite eine Verschlusseinrichtung vorgesehen sein, die entweder manuell zu ver- bzw. entriegeln ist oder beim Zusammendrücken der beiden Gehäuseteile zum Klemmen der Schnur selbsttätig verriegelt und zum Öffnen manuell betätigt wird. Solche Verschlusseinrichtungen sind dem Fachmann in einer großen Vielzahl geläufig und umfassen beispielsweise hintergreifbare Pilzköpfe und/oder in Ösen eingreifbare Haken.
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Zweckmäßigerweise ist das Scharnier an der Längsseite der beiden Gehäuseteile angeordnet.
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Nach einer Weiterbildung ist zumindest eines der Gehäuseteile als ein Hohlkörper ausgebildet, in dem die Klemmbacke entgegen die Wirkung der als Druckfeder ausgebildeten Feder verschiebbar gelagert ist, wobei das freie, die Schnur beaufschlagende Ende der Klemmbacke geringfügig über eine Auflageebene des Gehäuseteils für die Schnur verläuft. Selbstverständlich ist auch eine massive Gestaltung der Gehäuseteile möglich, wobei die Druckfeder in eine entsprechende, einseitig zu verschließende Längsbohrung und die Klemmbacke in eine Nut eingesetzt ist. Bei dem Hohlkörper kann es sich um ein Umformteil handeln. Die Klemmbacke ist derart in ihrer Höhe dimensioniert, dass zum einen eine zuverlässige Halterung der Schnur bei einem geschlossenen Gehäuse und gleichzeitig eine Verlagerung der Schnur mit der Klemmbacke bei einer in der Längsrichtung der Schnur wirkenden Kraft möglich ist, wobei die Schnur zwischen der Klemmbacke und dem gegenüberliegenden Gehäuseteil gehalten ist.
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Um in einem Gehäuse zwei Schnüre bzw. zwei Enden eines Schnürsenkels klemmen zu können, sind vorteilhafterweise in einem Gehäuseteil zwei parallel und zueinander beabstandete Klemmbacken, insbesondere gegenläufig verschiebbar, gelagert. Bevorzugt ist jeder Klemmbacke in dem einen Gehäuseteil eine gegenüberliegende Klemmbacke in dem anderen Gehäuseteil zugeordnet. Eine Bewegung des Schnürsenkels respektive der Schnur in der Längsrichtung erfolgt demnach im Wesentlichen gegen die Kraft der die Klemmbacken beaufschlagenden Federn und nicht gegen eine Reibungskraft, die von einem unmittelbar auf den Schnürsenkel aufliegenden Gehäuseteil aufgebracht wird. Durch eine entsprechende Änderung der Dimensionen der den Klemmbacken zugeordneten Druckfedern ist die auf den Schnürsenkel einwirkende Zugkraft zur Verlagerung des Schnürsenkels und der Klemmbacken veränderbar.
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Vorteilhafterweise weist die Klemmbacke eine Verzahnung zum haltenden Eingriff in die Schnur auf. Die Verzahnung dringt in den Schnürsenkel ein bzw. stellt partiell eine große Anpresskraft bei einem geschlossenen Gehäuse sicher.
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Zur Erzielung einer ergonomisch günstigen und optisch ansprechenden Form sind vorzugsweise die Gehäuseteile unterseitig und/oder oberseitig durch radienförmige Verläufe, auch in den längsseitigen Eckbereichen abgerundet.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung der Klemmvorrichtung nach der Erfindung in einem geöffneten Zustand,
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2 eine perspektivische Darstellung der Klemmvorrichtung nach 1 in einem geschlossenen Zustand,
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3 eine Seitenansicht der Klemmvorrichtung nach 1,
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4 eine Seitenansicht der Klemmvorrichtung nach 2 und
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5 eine weitere Seitenansicht der Klemmvorrichtung nach 2.
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Die Klemmvorrichtung umfasst zwei zueinander verschwenkbare Gehäuseteile 1, 2, von denen das eine als Oberteil und das andere als Unterteil dient, wobei beide Gehäuseteile 1, 2 gemäß dem vorliegenden Beispiel als Hohlkörper ausgebildet sind, die gegenseitige Anlageflächen 3, Vorderwände 4, Rückwände 5, Seitenwände 6 und Außenflächen 7 umfassen.
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In jedem der über mindestens ein Scharnier 15 miteinander verbundenen Gehäuseteile 1, 2 sind zwei Klemmbacken 8 mit Verzahnungen 9 parallel zur Längsachse der Gehäuseteile 1, 2 und gegenläufig verschiebbar gelagert, wobei jeder der Klemmbacken 8 durch eine als Druckfeder 10 ausgebildete Feder 11 in ihrer Ausgangslage gehalten ist. Zur Lagerung der Klemmbacken 8 weisen die gegenseitigen Anlageflächen 3 Aussparungen 12 auf, die als Aufnahmen 13 zur Einlage jeweils einer als Schnürsenkel ausgebildeten Schnur dienen. In den Seitenwänden 6 der Gehäuseteile 1, 2 befinden sich korrespondierend zur den Aussparungen 12 abgerundete Einschnitte 14 für die Schnürsenkel. Selbstverständlich sind die Klemmbacken 8 in den beiderseitigen Gehäuseteilen 1, 2 jeweils gegenüberliegend und in der gleichen Richtung verschiebbar gelagert.
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Zum Klemmen von zwei Schnüren bzw. den beiden Enden eines Schnürsenkels eines Schuhs werden die Enden des Schnürsenkels in die sich in Längsrichtung erstreckenden Aufnahmen 13 des als Unterteil dienenden Gehäuseteils 2 eingelegt, so dass sie sich über den Klemmbacken 8 befinden. Soll mittels der Klemmvorrichtung der Schnürsenkel eines Schuhs gehalten werden, wird die Klemmvorrichtung mit ihrer unterseitigen Außenfläche 7 quer über den Schuh gelegt und das eine Ende des Schnürsenkels von rechts nach links und das andere Ende gegenläufig hierzu von links nach rechts in den Aufnahmen 13 des als Unterteil dienenden Gehäuseteils 2 geführt. Zur Fixierung der Enden des Schnürsenkels werden die beiden Gehäuseteile 1, 2 derart verschwenkt, dass ihre Anlageflächen 3 aufeinander liegen. In dieser geschlossenen Stellung der Klemmvorrichtung sind die beiden Gehäuseteile 1, 2 gegeneinander lösbar arretiert und die Enden des Schnürsenkels jeweils zwischen gegenüberliegenden Klemmbacken 8 gehalten. Wird beispielsweise beim Gehen eine in Längsrichtung der Schnürsenkel wirkende Kraft erzeugt, dann erfolgt eine Verschiebung der Klemmbacken 8 entgegen der Wirkung der Druckfedern 10. Somit wird eine für den Benutzer der Haltevorrichtung angenehme Verschlusskraft unter Einschluss eines von den Druckfedern 10 ermöglichten elastischen Verhaltens erzeugt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuseteil
- 2
- Gehäuseteil
- 3
- Anlagefläche
- 4
- Vorderwand
- 5
- Rückwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Außenfläche
- 8
- Klemmbacke
- 9
- Verzahnung
- 10
- Druckfeder
- 11
- Feder
- 12
- Aussparung
- 13
- Aufnahme
- 14
- Einschnitt
- 15
- Scharnier
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1924757 U1 [0002]
- DE 1947966 A1 [0003]