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Die Erfindung betrifft einen Spritzbeutel, insbesondere einen Mehr-Strang-Spritzbeutel zur Aufnahme sowie zum Auftragen von pastösen Massen, insbesondere Mörtel, um Steine miteinander zu verkleben. Der Spritzbeutel weist einen aus einem Kunststoffschlauch bestehenden Aufnahmekörper auf. Ein hinteres, vorzugsweise verschließbares Ende des Kunststoffschlauches ist zur Aufnahme der pastösen Masse ausgebildet. Ein vorderes Ende des Kunststoffschlauches weist Öffnungen zur Abgabe der pastösen Massen zum Auftragen auf ein Objekt auf. Derartige Spritzbeutel finden z. B. beim Verkleben von Mantelsteinen für einen Schornstein zu einem Schacht Anwendung. Hierfür ist eine möglichst genaue Dosierung des aufzubringenden Dünnbettmörtels vorteilhaft, um eine optimale Verklebung bei sparsamem Mörtelverbrauch zu erreichen. Durch das Aufbringen von mehreren, definierten Mörtelsträngen kann der Verklebeprozess weiter verbessert werden.
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Ein gattungsgemäßer Spritzbeutel ist aus der
DE 60 2005 000 847 bekannt. Der Spritzbeutel besteht im Wesentlichen aus einem dünnwandigen Kunststoffschlauch, der sich zu einem vorderen Ende hin zu einer Spitze verjüngt. Ein Bereich an dem vorderen Ende ist abtrennbar, um somit eine Verteilungsmündung zur Aufnahme einer Düse zu schaffen, über die eine pastöse Masse abgebbar ist. Der Kunststoffschlauch weist ein hinteres Ende auf, das für die Befüllung offen und für die Abgabe der pastösen Masse verschließbar ist. Nachteilig bei diesem Spritzbeutel ist, dass für die dosierte Abgabe der pastösen Masse eine zusätzliche Düse erforderlich ist, die vor dem Abgabevorgang in die Verteilungsmündung eingesetzt werden muss.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spritzbeutel zum Auftragen von pastösen Massen bereit zu stellen, der bei einfachem Aufbau und kostengünstiger Herstellung ein dosiertes Auftragen der pastösen Masse ermöglicht. Der Spritzbeutel soll durch seine Konstruktion eine hohe Dosiergenauigkeit und eine für den nachfolgenden Fügevorgang vorteilhafte Verteilung der pastösen Masse auf der Fügefläche gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spritzbeutel nach Anspruch 1 gelöst. Der Spritzbeutel umfasst einen aus einem Kunststoffschlauch bestehenden Aufnahmekörper, der an einem vorderen Ende eine Verschlussbahn aufweist. Die Verschlussbahn kann durch Verkleben oder Verschweißen hergestellt sein, und ist von zwei oder mehreren Öffnungen durchbrochen, durch die Pastöse Masse zum Erzeugen mehrsträngiger Bahnen durchpressbar ist. Durch die Anordnung und Ausbildung der Öffnungen sind die erzeugbaren, mehrsträngigen Bahnen variierbar und somit an die Anforderungen einer jeweiligen Anwendung anpassbar.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verjüngt sich der Aufnahmekörper des Spritzbeutels zu seinem vorderen Ende hin. Es kann vorteilhaft sein, wenn die Verjüngung linear verläuft. Der Aufnahmekörper kann in einem oder mehreren Abschnitten eine konstante Breite aufweisen.
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Vorzugsweise verläuft die Verschlussbahn geradlinig.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Verschlussbahn im Wesentlichen senkrecht zu einer Außenkante des Kunststoffschlauchs. Es kann vorgesehen sein, dass die Verschlussbahn zu einer Außenkante des Kunststoffschlauchs einen Verschlusswinkel aufweist, der vorzugsweise zwischen 85° und 95° liegt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Verschlussbahn parallel oder quer zu einer Flussrichtung der pastösen Masse ausgebildet. Hierdurch werden in dem vorderen Ende separate Kanäle zur Führung und Dosierung der pastösen Masse gebildet. Durch Abschneiden eines Teils des vorderen Endes des Spritzbeutels kann somit die Breite, über die die Abgabe erfolgt, vergrößert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung unterscheiden sich die Öffnungen voneinander durch ihre Form und/oder Größe. Bei mehr als zwei Öffnungen sind die inneren Öffnungen vorzugsweise größer als die äußeren Öffnungen. Hierdurch wird eine für die Verklebung günstige Verteilung der aufzutragenden Masse erzielt.
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Der Spritzbeutel kann mehrere Verschlussbahnen aufweisen. Hierdurch kann die Festigkeit des vorderen Endes erhöht werden. Darüber hinaus können durch die Verschlussbahnen mehrere, separate Kanäle zur Führung und Dosierung der pastösen Masse gebildet werden. Vorzugsweise verlaufen die Verschlussbahnen parallel zueinander.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht der Spritzbeutel aus einem Blasfolienschlauch, der mit seiner Schlauchwandung ein das hintere Ende umfassendes zylindrisches Endstück bildet. Ein Bereich zwischen dem zylindrischen Endstück und dem vorderen Ende weist eine Schrägnaht als Verschlussnaht für den Aufnahmekörper auf, die den Aufnahmekörper zum vorderen Ende hin verjüngt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das vordere Ende des Spritzbeutels drei bis fünf, vorzugsweise genau drei Öffnungen auf. Dabei erstreckt sich die Verschlussbahn zwischen benachbarten Öffnungen sowie zwischen den äußeren Öffnungen und den Außenkanten des Kunststoffschlauchs. Es ist auch möglich, dass eine oder beide äußeren Öffnungen direkt an der Außenkante des Kunststoffschlauchs angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß erstrecken sich die Öffnungen des Kunststoffschlauchs mindestens über eine Breite der Verschlussbahn, damit Kanäle zur Abgabe der pastösen Masse gebildet sind. Verzugsweise erstrecken sich die Öffnungen über die Breite der Verschlussbahn hinaus, um eine Abgabe der pastösen Masse zu begünstigen.
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Die Öffnungen können insbesondere einen rechteckigen, quadratischen, ovalen oder kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von einem in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Spritzbeutel. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels mit einer senkrecht zu einer Außenkante verlaufenden Verschlussbahn sowie drei Öffnungen;
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2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels mit zwei zum vorderen Ende hin aufeinander zulaufenden Außenkanten sowie drei Öffnungen;
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3 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels mit einer schräg zu einer Außenkante verlaufenden Verschlussbahn sowie zwei Öffnungen; und
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4 eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels mit vier Verschlussbahnen, von denen zwei parallel zu einer jeweils benachbarten Außenkante verlaufen.
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Der in 1 in einer ersten Ausführungsform dargestellte Spritzbeutel 1a weist einen aus einem Kunststoffschlauch 2 bestehenden Aufnahmekörper 3 zur Aufnahme einer pastösen Masse auf. An einem hinteren Ende 4 des Kunststoffschlauchs 2, das bei Gebrauch des Beutels im Normalfall zum Benutzer hin weist, ist ein zylindrisch ausgebildetes Endstück 10 vorgesehen. An einem vorderen Ende 5 des Spritzbeutels 1a ist eine Verschlussbahn 7 angeordnet, die durch drei Öffnungen (6a, 6b, 6c) zur dosierten Abgabe der pastösen Masse durchbrochen ist. Die Öffnungen (6a, 6b, 6c) sind halbkreisförmig und weisen einen Radius auf, der größer als eine Breite der Verschlussbahn 7 ist, um eine anforderungsgemäße Abgabe der pastösen Masse zu gewährleisten. Die Anordnung und Ausbildung der Öffnungen (6a, 6b, 6c) entspricht einer mit dem Spritzbeutel 1 zu spritzenden dreisträngigen Klebebahn. Die mittlere Öffnung (6b) ist zur Optimierung der Dosierung größer als die beiden äußeren Öffnungen (6a, 6c). Die Verschlussbahn 7 verläuft senkrecht zu einer Außenkante 8 des Kunststoffschlauchs 2. In einem Bereich zwischen dem vorderen Ende 5 und dem zylindrischen Endstück 10 ist der Kunststoffschlauch 2 mit einer Verschlussnaht 11 derart verschlossen, dass er sich zum vorderen Ende 5 hin verjüngt. Während der Abgabe fließt die pastöse Masse im Wesentlichen in Flussrichtung 9 durch den Kunststoffschlauch 2.
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In 2 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels 1b dargestellt. Der Kunststoffschlauch 2 weist zwischen dem zylindrischen Endstück 10 und dem vorderen Ende 5 zwei Außenkanten 8 auf, die diesen zum vorderen Ende 5 hin verjüngen. An dem vorderen Ende 5 ist die Verschlussbahn 7 angeordnet, die wie in der ersten Ausführungsform von drei Öffnungen (6a, 6b, 6c) durchbrochen ist.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels 1c. Die Verschlussbahn 7 weist zu einer Außenkante 8 des Kunststoffschlauchs 2 einen Winkel (α) auf, der etwa 95° beträgt. Die Verschlussbahn 7 ist von 2 Öffnungen (6a, 6b) mit halbkreisförmigem Querschnitt, zur Abgabe der pastösen Masse, durchbrochen. Die übrigen Merkmale der zweiten Ausführungsform entsprechen denen der in 1 abgebildeten ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spritzbeutels 1a.
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Die in 4 dargestellte vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spritzbeutels 1d weist vier Verschlussbahnen bzw. Verschlussbahnabschnitte (7a, 7b, 7c, 7d) auf, die im Wesentlichen entlang der Flussrichtung 9 der pastösen Masse angeordnet sind. Die äußeren Verschlussbahnen (7a, 7d) verlaufen jeweils parallel zu einer Außenkante 8 und einer Verschlusskante 11 des Folienschlauchs 2, wobei zwischen diesen hier zwei innere Verschlussbahnen bzw. -abschnitte (7b, 7c) ausgebildet sind. Zwischen den hier 4 Verschlussbahnen (7a, 7b, 7c, 7d) sind insgesamt 3 Kanäle (12a, 12b, 12c) ausgebildet. Am vorderen Ende 5 des Folienschlauches 2 weisen die Kanäle (12a, 12b, 12c) jeweils eine Öffnung (6a, 6b, 6c) auf. Die übrigen Merkmale der dritten Ausführungsform entsprechen denen der in 1 abgebildeten ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spritzbeutels 1a. Bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel könnten einzelne Verschlussbahnabschnitte, beispielsweise die inneren Abschnitte, auch länger als die anderen ausgebildet sind, um durch unterschiedliches Einkürzen des Spritzbeutels aus demselben Ausgangsprodukt, ggf. erst vor Ort, einen Spritzbeutel mit weniger oder mehr Strängen zu erhalten. Das Einkürzen braucht dazu nur an einer Stelle zu erfolgen, an der ein Nahtabschnitt nicht mehr ausgebildet ist. Das Einkürzen kann auch bei dem in 4 gezeigte Spritzbeutel erfolgen, um eine andere Breite einer Fügefläche optimal mit Mörtel zu versehen.
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Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Somit können z. B. die Anordnung, Anzahl, Größe sowie Form der Öffnungen, der Verlauf der Verschlussbahnen, der Winkel zwischen der Außenkante bzw. Verschlussnaht und der Verschlussbahn im Rahmen eines fachmännischen Handelns variiert werden, ohne dabei das Gebiet der erfindungsgemäßen Lehre zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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