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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lanze eines Hochdruckreinigungsgerätes gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Hochdruckreinigungsgerät.
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Gattungsgemäße Lanzen für Hochdruckreinigungsgeräte werden beispielsweise bei Hochdruckreinigungsgeräten eingesetzt, die zur Reinigung von verschmutzten Boden- oder Wandflächen, bei der Fahrzeugreinigung oder der Reinigung anderer Geräte eingesetzt werden. Solche Lanzen stehen über eine meist als Schlauchverbindung ausgebildete Hochdruckleitung mit einem Pumpenaggregat in Verbindung, über das eine in einem Flüssigkeitsbehälter befindliche Reinigungsflüssigkeit angesaugt und mit Hochdruck beaufschlagt direkt oder über eine Spritzpistole in die Lanze gefördert wird.
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Solche Lanzen existieren sowohl als Einrohr- als auch als Zweirohrausführung, wobei die hier betrachtete Zweirohrausführung dazu dient, den Druck der durch die Lanze hindurch geförderten Reinigungsflüssigkeit, beispielsweise Wasser oder mit einem Reinigungsmittel versetztes Wasser, zu regulieren. Dazu ist in dem von der Hochdruckleitung gespeisten Rohr ein Ventil mit einem Handrad oder Handgriff angeordnet, mit dem die Reinigungsflüssigkeit aus dem von der Hochdruckleitung gespeisten Rohr abzweigbar ist, welches dann durch das zweite, in der Regel parallel zu dem ersten Rohr verlaufende, Rohr fließt.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lanzen ist, dass die Handhabung solcher Lanzen während eines Reinigungsvorganges sich sehr umständlich gestalten kann, da das auch als Handgriff dienende Handrad zur Einstellung des Wasserdrucks in der Lanze unveränderbar an der Lanze befestigt ist, so dass insbesondere, wenn das Rohr, aus dem die unter Hochdruck stehende Reinigungsflüssigkeit austritt, über der Längsachse der Lanze angewinkelt ist, eine bequeme Handhabung der Lanze nicht immer gewährleistet ist. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn ein Linkshänder eine für einen Rechtshänder gebaute Lanze benutzt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lanze eines Hochdruckreinigungsgerätes und ein Hochdruckreinigungsgerät bereitzustellen, mit dem eine einfachere Handhabung der Lanze gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lanze mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie durch ein Hochdruckreinigungsgerät mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Lanze weist ein erstes von einer Hochdruckleitung gespeistes Hochdruckrohr und ein Niederdruckrohr mit steuerbarem Durchfluss auf, wobei die Rohre mit ihrem einen Ende in jeweiligen Bohrungen eines Ventilgehäuses einliegen. An deren anderem Ende ist jeweils eine Düse aufgesetzt. Das Ventilgehäuse ist über ein Anschlussstück an die Hochdruckleitung anschließbar und weist eine die Bohrungen miteinander verbindende Querbohrung auf, in der ein über eine Verstellachse verstellbares Verschlusselement angeordnet ist, wobei die Verstellachse an einem um seine Längsachse drehbaren aus dem Ventilgehäuse herausstehenden Handgriff angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist der Handgriff in einer beliebigen Winkelposition gegenüber der Mantelfläche des Hochdruckrohres oder des Niederdruckrohres reversibel festlegbar ist. Mit einer derart ausgebildeten Lanze ist es in einfachster Weise möglich, den als Handgriff zur Ausrichtung der Lanze dienenden Handgriff so zu verstellen, dass er wahlweise mit der rechten oder der linken Hand eines Benutzers gegriffen werden kann, ohne die Spritz- oder Sprührichtung der Reinigungsflüssigkeit zu verändern.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante sind das Hochdruckrohr oder das Niederdruckrohr und das Anschlussstück mit einem in dem Ventilgehäuse einliegenden und um die Längsachse der Lanze rotierbaren Adapterstück verbunden. Dadurch ist die Bewegung des Ventilgehäuses in einfacher Weise unabhängig von einer Drehung des ersten von der Hochdruckleitung gespeisten Rohres.
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Zur Stabilisierung der nebeneinander angeordneten Rohre sind diese von mindestens einer Lagerschale umfasst, wobei das von der Hochdruckleitung gespeiste Rohr in mindestens einem in der Lagerschale montierten Gleitlager gelagert ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Lanze mit daran angeordneter Spritzpistole,
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2 eine Ansicht von unten auf die Ausführungsvariante der Lanze aus 1, und
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3 eine Detailansicht des Bereiches des Ventilgehäuses der Lanze.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Lanze und anderer Teile. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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Wie in den 1 bis 3 gezeigt ist, weist eine Lanze eines Hochdruckreinigungsgerätes ein Hochdruckrohr 14 und ein Niederdruckrohr 13 auf. Dabei wird das Hochdruckrohr 14 von einer Hochdruckleitung 2 gespeist, die in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel als rohrförmig ausgebildetes Teilstück ausgebildet ist, das an eine Spritzpistole 1 angeschlossen ist. Die Spritzpistole 1 wird ihrerseits über ein Anschlussstück 19 über eine schlauchförmig ausgebildete Hochdruckleitung (nicht gezeigt) an einen Spülflüssigkeitsbehälter angeschlossen, der eine Hochdruckpumpe aufweist, die die Spülflüssigkeit mit dem gewünschten Druck beaufschlagt.
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Die freien Enden des Hochdruckrohres 14 und des Niederdruckrohres 13 sind mit einer Düse 15 versehen. Das mit der Düse 15 versehene Ende des Hochdruckrohres 14 ist dabei zur Längsachse x der Lanze geneigt ausgerichtet. Die beiden Rohre 13, 14 sind bevorzugt parallel zueinander ausgerichtet, ebenfalls möglich ist aber auch eine andersartige Anordnung der Rohre 13, 14 zueinander, beispielsweise in einem spitzen Winkel zueinander verlaufend oder auch umeinander gewickelt.
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Um die im Betrieb die mit unterschiedlich hohen Drücken beaufschlagten Rohre 13, 14 sicher aneinander zu fixieren, sind das Hochdruckrohr 14 und das Niederdruckrohr 13 von mindestens einer Lagerschale 12 umfasst. Dabei ist das Hochdruckrohr 14 in mindestens einem in der Lagerschale 12 montierten Gleitlager 9 gelagert, während das Niederdruckrohr 13 in der Lagerschale 12 fixiert, insbesondere reibschlüssig fixiert ist.
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Wie insbesondere in 3 zu erkennen ist, liegen die Rohre 13, 14 mit ihren von den Düsen 15 beabstandeten Enden in jeweiligen Bohrungen 16, 17 des Ventilgehäuses 6 ein. Dieses Ventilgehäuse 6 ist äußerlich von einer Schale 10, 11 umfasst, die montagetechnisch vorteilhaft in Form von zwei zusammen setzbaren Halbschalen 10, 11 ausgebildet ist. Auch die Lagerschale(n) 12 ist (sind) bevorzugt in Form von zwei zusammen setzbaren Halbschalen ausgebildet.
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Das Ventilgehäuse 6 verfügt dabei über ein Anschlussstück 3 zum Anschluss der Hochdruckleitung 2. Der von dem Anschlussstück 3 ausgehende Hohlraum erstreckt sich dabei bis in die Bohrung 17 des Ventilgehäuses 6, in dem das Hochdruckrohr 14 einliegt. Die parallel zu der Bohrung 17 in dem Ventilgehäuse 6 angeordnete Bohrung 16, in der das zweite Rohr 13 mit steuerbarem Durchfluss einliegt, ist über eine Querbohrung 18 mit den zwischen Bohrung 17 und Anschlussstück 3 befindlichen Hohlraum verbunden. In diese Querbohrung 18 ragt ein über eine Verstellachse 7 verstellbares Verschlusselement 8 hinein. Die Verstellachse 7 ist dabei an einem um seine Längsachse drehbaren und aus dem Ventilgehäuse 6 herausstehenden Handgriff 4 angeordnet.
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Der Handgriff 4 dient dabei zum einen der Ausrichtung der Lanze insgesamt durch einen Benutzer und zum zweiten kann durch Drehen des Handgriffes 4 das an der Verstellachse 7 angeordnete Verschlusselement 8 so eingestellt werden, dass mehr oder weniger der von dem Anschlussstück 3 her kommenden Reinigungsflüssigkeit in das zweite Rohr 13 abgeleitet wird und dadurch den Druck der Reinigungsflüssigkeit in dem direkt von der Hochdruckleitung 2 gespeisten Rohr 14 variiert.
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Um den Handgriff 4 gegenüber dem von der Hochdruckleitung 2 gespeisten Rohr 14 auf einer beliebigen Winkelposition gegenüber der Mantelfläche des von der Hochdruckleitung 2 gespeisten Rohres 14 positionieren zu können, weist das Ventilgehäuse 6 ein um die Längsachse x der Lanze rotierbares Adapterstück 5 auf. In diesem Adapterstück 5 ist zum einen das Anschlussstück 3 und auch die Bohrung 17, in der das von der Hochdruckleitung 2 gespeiste Rohr 14 einliegt, enthalten, so dass bei einer Verstellung des Handgriffes 4 in eine andere Position sich das gesamte Ventilgehäuse 6 gegenüber dem Adapterstück 5 bewegen kann.
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Das Verschlusselement 8 ist dabei in seiner Position in der Querbohrung 18 so verstellbar, dass es die Bohrung 16, welche zum zweiten Rohr 13 hinführt, öffnet oder verschließt. Im Bereich der Querbohrung 18 ist das Adapterstück 5 ringförmig oder teilringförmig geöffnet, so dass die Reinigungsflüssigkeit durch die ringförmige Öffnung in die Querbohrung 18 fließen kann und je nach Öffnungsquerschnitt des Verschlusselementes 8 hin zur Bohrung 16, in der das zweite Rohr mit steuerbaren Durchfluss einliegt, mehr oder weniger Reinigungsflüssigkeit in das zweite Rohr 13 eindringen kann.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltungsvariante ist das Ventilgehäuse 6 so geformt, dass das Hochdruckrohr 14 in der dem Handgriff 4 nahen Bohrung 16 des Ventilgehäuses 6 einliegt und sich bei einer Verstellung des Handgriffes 4 mit bewegt, während das dann in der Bohrung 17 des Ventilgehäuses 6 einliegende Niederdruckrohr 13 gegenüber dem Ventilgehäuse drehbar ist.
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Das erfindungsgemäße Hochdruckreinigungsgerät weist einen Spülflüssigkeitsbehälter, eine Hochdruckpumpe, eine Spritzpistole 1 und eine Lanze auf. Die Spritzpistole 1 ist dabei über ein rohrförmig ausgebildetes Teilstück der Hochdruckleitung 2 an das Anschlussstück 3 der Lanze anschließbar. Das Anschlussstück 3 ist hier so ausgebildet, dass ein quer zur Längsachse x der Lanze ausgerichteter Handgriff der Spritzpistole 1 in einer beliebigen Winkelposition eines Kreises montierbar ist, der durch den Querschnitt des Hochdruckrohres 14 oder des Niederdruckrohres 13 beschrieben wird.
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Dies wird dadurch erreicht, dass an dem das Anschlussstück 3 übergreifenden Ende der Hochdruckleitung 2 ein bevorzugt als Fixiermutter ausgebildetes Fixierelement 20 angeordnet ist, mit dem die Hochdruckleitung 2 in einer vorbestimmten Winkelposition eines von dem Querschnitt des Hochdruckrohres 14 oder des Niederdruckrohres 13 beschriebenen Kreises gegenüber dem Handgriff 4 fixierbar ist. Dadurch ist dem Benutzer der Lanze ermöglicht, den Handgriff der Spritzpistole in einer für ihn bequemen Winkelposition zu dem Handgriff 4 an den Gehäusehälften 10, 11 zu fixieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spritzpistole
- 2
- Hochdruckleitung
- 3
- Anschlussstück
- 4
- Handgriff
- 5
- Adapterstück
- 6
- Ventilgehäuse
- 7
- Verstellachse
- 8
- Verschlusselement
- 9
- Gleitlager
- 10
- Schale/Halbschale
- 11
- Schale/Halbschale
- 12
- Lagerschale
- 13
- Rohr
- 14
- Rohr
- 15
- Düse
- 16
- Bohrung
- 17
- Bohrung
- 18
- Querbohrung
- 19
- Anschlussstück
- 20
- Fixierelement