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Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftklinge, insbesondere zum Trocknen und/oder Entstauben von Flaschen oder anderen Gegenständen, vor allem im Rahmen von Abfüll- und Verpackungsanlagen.
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Es ist eine Vielzahl verschiedener Luftklingen für diese Einsatzzwecke bekannt. Dennoch weisen diese grundlegende Probleme auf.
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Bei zum Trocknen oder Entstauben ausreichendem Luftdurchsatz und Luftaustrittsdruck kommt es je nach Gefäßform und Gefäßmaterial immer wieder zum Umkippen oder Abheben der Gefäße.
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Sowohl ein Umkippen als auch das Abheben sorgt für Betriebsstörungen in automatischen Handhabungsanlagen.
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Oftmals wurde deswegen die Gebläseleistung der die Luftklingen versorgenden Gebläse reduziert, was aber zu einer nur unzureichenden Entstaubung und Trocknung führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, das Problem des Umkippens und Abhebens zu vermeiden und trotzdem für eine optimale und akurate Trocknung bzw. Entstaubung zu sorgen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Luftverteiler, wenigstens eine Luftzuleitung und wenigstens eine Luftaustrittsöffnung vorgesehen sind, wobei die Austrittsöffnung veränderbar ausgebildet ist.
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Durch die veränderbare Austrittsöffnung kann sowohl die Luftmenge als auch der Austrittsdruck eingestellt und an die jeweiligen Behälter, insbesondere an deren Material, Größe und Form angepasst werden.
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Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die Luftaustrittsöffnung schlitzförmig ausgebildet ist.
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Dadurch wird ein sehr flacher Luftvorhang mit laminarer Strömung gebildet.
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Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß dabei, wenn eine Leitblende vorgesehen ist, welche die Luftaustrittsöffnung ganz oder teilweise abzudecken vermag.
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Mit dieser Leitblende kann der Luftaustritt reguliert und gleichzeitig für einen vorteilhaften Strömungsabriß gesorgt werden.
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Dabei ist es äußerst vorteilhaft, wenn die Leitblende in Luftaustrittsrichtung abgewinkelt ausgebildet ist.
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Durch die abgewinkelte Ausgestaltung ist ein laminarer Strömungsverlauf gewährleistet.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung liegt auch dann vor, wenn eine oder mehrere Befestigungseinrichtungen, insbesondere Klemmeinrichtungen für die Leitblende vorgesehen sind.
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Durch die Befestigungseinrichtungen kann die Leitblende sehr exakt eingestellt und justiert werden. Zudem ist eine unterschiedliche Justage über ihre Länge für unterschiedliche Behälter- und Verpackungsgeometrien denkbar.
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Als äußerst vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn als Luftverteiler ein Luftkasten vorgesehen ist.
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Der Luftkasten sorgt für ein Luftpolster, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der Luft über die Luftklingenlänge sichergestellt wird.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch vor, wenn der Luftverteiler aerodynamisch optimiert ausgebildet ist, wobei gerade bei einem Luftkasten die von der Luftaustrittsöffnung abgewandte Wand abgerundet ausgebildet sein kann.
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Auch hierdurch wird eine bessere Luftverteilung bei laminarer Strömung gewährleistet.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Fortbildung der Erfindung liegt vor, wenn mehrere Luftaustrittsöffnungen und/oder mehrere Leitblenden vorgesehen sind.
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Damit kann die Luftströmung sehr genau justiert werden.
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Eine ebenfalls sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch vor, wenn wenigstens eine Seite der Luftklinge abgeflacht ausgebildet ist.
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Damit kann die Luftklinge wenigstens an dieser einen Seite sehr nahe an einem Transportband oder dergleichen positioniert werden, so daß ein vollständiges Bestreichen der kompletten Behälterhöhe mit Luft möglich ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
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Dabei zeigen:
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1 ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Luftklinge,
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2 einen Schnitt durch diese Luftklinge, und
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3 einen Detailschnitt durch die Luftklinge mit Leitblende.
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Mit 1 ist in 1 eine Luftklinge mit einem Verteilkasten 2 für durch einen Anschlußstutzen 3 eingeblasene Luft bezeichnet.
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Die Luft wird mittels eines nicht dargestellten Gebläses dem Verteilkasten 2 zugeführt.
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Der Verteilkasten 2 ist an seiner dem Anschlußstutzen 3 gegenüberliegenden Seite im wesentlichen eben ausgebildet. An einer Längsseitenkante, die als vordere Längsseitenkante 4 definiert wird, ist eine Luftaustrittsöffnung 6 vorgesehen.
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Die entsprechende hintere Längsseitenkante 5 ist abgerundet ausgebildet.
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An der Luftaustrittsöffnung 6, die sich über die gesamte Länge der Luftklinge 1 erstreckt, ist eine Leitblende 7 vorgesehen, die die Luftaustrittsöffnung 6 teilweise zu verdecken vermag.
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Die Leitblende 7 ist in Luftaustrittsrichtung abgewinkelt ausgebildet, so daß sich zusammen mit der abgeflachten Seite 8 des Verteilkastens 2 zwei im wesentlichen parallele Führungen zur Bildung des Luftstromes aus der Luftklinge 1 ergeben.
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Durch diese im wesentlichen parallele Führung des Luftstromes wird sichergestellt, daß der durch die Luftklinge erzeugte Luftstrom laminar ist und keine Verwirbelungen aufweist bzw. diese auf ein Mindestmaß beschränkt sind.
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Die Leitblende 7 ist mittels mehrerer über die Länge der Leitblende 7 verteilter Klemmschrauben 9 am Verteilkasten 2 befestigt.
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Durch Lösen und wieder Anziehen dieser Klemmschrauben ist eine Justage der Leitblende 7 möglich.
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Am Verteilkasten 2 können eine oder mehrere Befestigungseinrichtungen vorgesehen sein, mittels denen die Luftklinge 1 an einer Handhabungsanlage befestigt werden kann.
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Handhabungsanlagen sind oftmals Abfüll- und Verpackungsanlagen für Flaschen oder dergleichen.
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Mit der Luftklinge 1 wird dort eine Trocknung und/oder Entstaubung der zu verarbeitenden Behälter realisiert.
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Aufgrund verschiedenster Behälterformen und Behältermaterialien ergibt sich bei diesen Anlagen oftmals das Problem, daß die Behälter durch den Luftstrom der Luftklinge 1, meistens sind zwei gegenüber angeordnete Luftklingen 1 vorgesehen, umkippen oder gar von einem darunter liegenden Förderband abheben.
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Beides behindert die automatische Verarbeitung der Behälter.
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Um das Abheben oder Umkippen zu vermeiden könnte die Luftleistung des Versorgungsgebläses verringert werden. Allerdings wird dann der Luftaustritt aus den Luftklingen inhomogen und eine akurate Trocknung und/oder Entstaubung kann nicht mehr gewährleistet werden.
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Bei der vorbeschriebenen Ausgestaltung gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden diese Probleme gelöst.
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Der Verteilkasten 2 der Luftklinge 1 wird mit einer Luftmenge beaufschlagt, die über dem Durchsatz der Luftaustrittsöffnung 6 liegt. Dadurch bildet sich im Verteilkasten 2 ein Luftpolster, das zu einer gleichmäßigen Versorgung der Luftaustrittsöffnung 6 beiträgt.
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Selbst bei großem Luftdurchsatz wird durch die abgerundete hintere Längsseite 5 eine laminare Strömung aufrecht erhalten.
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Auch wird im Verteilkasten 2 ein konstanter Druck erzeugt.
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Durch verschiedene Einstellungen der Leitblende 7 wird ein definierter Austrittschlitz 10 der Austrittsöffnung erzeugt.
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Der Austrittsschlitz 10 kann nun über die Länge der Austrittsöffnung 6 entweder konstant oder variierend eingestellt sein.
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Gerade bei leichteren oder bauchigen Gefäßen kann nun aber zum Beispiel im oberen Bereich des Gefäßes die Schlitzbreite verringert werden, um die Luftmenge dort zu reduzieren. Die resultierende Kraft auf das Gefäß wird damit in diesem Bereich reduziert.
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Genauso kann man zum Beispiel bei taillierten Gefäßen die Luftmenge im taillierten Bereich reduzieren um einen sich durch eine große Luftmenge ergebenden Unterdruck zu reduzieren, der ein Abheben der Gefäße bedingen würde.
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Mit der abgeflachten Seite 8 des Verteilkastens 2 kann die Luftklinge 1 sehr knapp über einem Förderband angeordnet werden. Oftmals werden Luftklingen 1 in Längsrichtung schräg angeordnet, so daß Staub und Flüssigkeit von den Gefäßen abtransportiert werden.
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In Verbindung mit der abgeflachten Ausgestaltung des Verteilkastens 2 kann nun die komplette Höhe der Gefäße mit Luft beaufschlagt werden, wodurch eine nochmals verbesserte Trocknung bzw. Entstaubung erzielt werden kann.
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Zur Einstellung der Leitblende 7 werden die Klemmschrauben 9 gelöst und nach Einstellung wieder festgezogen. Klemmhebel, Rastungen oder dergleichen sind hier ebenfalls denkbar.
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Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß Markierungen, Skalen oder dergleichen zur Erleichterung der Einstellung der Leitblende 7 vorgsehen sind. Aber auch eine Einstellung mittels Fühlerlehre ist denkbar.
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Der Verteilkasten 2 kann vor allem im Bereich der Austrittsöffnung 6 nicht dargestellte Verstärkungen aufweisen. Diese sorgen für eine sehr gute Formstabilität des Verteilkastens 2 und sorgen dafür, daß sich dieser gerade im Bereich der empfindlichen Austrittsöffnung 6 nicht deformiert.
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Es ist auch denkbar, daß die Leitblende 7 unterteilt ausgebildet ist. So kann diese in mehreren Abschnitten vorgesehen sein um ein Einstellen zu erleichtern.
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Auch geschwungene oder abgestufte Leitblenden 7 sind denkbar, mit denen eine sehr gute Anpassung an die Kontur der jeweiligen Genfäße ermöglicht wird.
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In der Leitblende 7 sind Langlöcher 11 vorgesehen um eine gute Verstellbarkeit zum Verteilkasten 2 zu ermöglichen.
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Alle Teile sind vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt. Aber auch eine Realisierung in Kunststoff oder anderen Werkstoffen ist denkbar.