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Die Neuerung betrifft ein Verschlussprofil der Abdeckung eines Biogasbehälters.
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Aus der Praxis sind solche Verschlussprofile bekannt. Sie werden im oberen Bereich an der üblicherweise kreisrund verlaufenden Wand eines Biogasbehälters montiert. Wenn die Wand aus Ortbeton erstellt wird, kann eine Verschlussprofilleiste in den Formhohlraum der Wand eingebracht und anschließend von Beton umgossen werden. Derartige Verschlussprofile weisen eine Profilschiene auf, die außen mit Vorsprüngen versehen ist, also eine unregelmäßige Wandstärke aufweisen, um eine mechanische Verzahnung mit dem angrenzenden Betonwerkstoff zu bewirken.
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Weiterhin sind aus der Praxis Verschlussprofile bekannt, deren Profilschienen aus Stahl bestehen. Diese weisen an den freien Enden der Schenkel um etwa 180° nach innen umgebogene Abschnitte auf, die als kleine Flügelchen bezeichnet werden können und die zur Aussteifung und somit zur Erzielung einer besseren Formstabilität der Profilschiene dienen, damit die Profilschiene nicht unter dem Druck des in ihr befindlichen Schlauchs nachgibt, der mit einem Druckfluid, wie beispielsweise Luft beaufschlagt wird.
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Die nach innen gerichteten Flügel bewirken, dass der in der Profilschiene angeordnete Schlauch sich nur auf einen vergleichsweise schmalen Bereich an die Innenseite der beiden Schenkel anlegen kann, so dass die durch Reibung erzeugten Klemmkräfte und somit Haltekräfte des Schlauchs innerhalb der Profilschiene vergleichsweise gering sind.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verschlussprofil zu schaffen, welches preisgünstig herstellbar ist, eine schnelle und unkomplizierte Montage des Schlauchs und der Abdeckung des Biogasbehälters ermöglicht, und dabei einen zuverlässigen Halt dieser Abdeckung über eine möglichst lange Zeit sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verschlussprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, dass die Flügel sich von den beiden Enden der Schenkel nach außen erstrecken. Auf diese Weise wird nach wie vor die gewünschte Aussteifung der Profilschiene ermöglicht, jedoch kommt der Schlauch nicht in Kontakt mit den Flügeln. Eine optimale Klemmwirkung wird dadurch ermöglicht, dass die Schenkellänge so weit wie möglich dem Schlauch anliegen kann und dementsprechend hohe Reibkräfte zwischen dem Schlauch und der Profilschiene aufgebaut werden können, da der Schlauch nicht von nach innen ragenden Flügeln von der Oberfläche der Schenkel abgewiesen wird. Durch die zu den Flügeln hin sich verringernde Breite des freien Querschnitts wird zudem ein Formschluss zwischen dem unter Druck gesetzten Schlauch und der Profilschiene bewirkt.
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Vorteilhaft kann die Profilschiene aus Stahl bestehen, wie dies bei den bekannten Verschlussprofilen mit nach innen gerichteten Flügeln ebenfalls der Fall ist, bei denen die beiden Schenkel allerdings parallel zueinander verlaufen. Durch die Verwendung von Metall, insbesondere von Stahl, wird erstens ein vergleichsweise preisgünstiger Werkstoff für die Herstellung der Profilschiene verwendet, der zweitens aufgrund seiner Materialeigenschaften bereits ein hohes Maß an Formstabilität der Profilschiene sicherstellt, die durch die vorschlagsgemäße Formgebung zusätzlich unterstützt wird. Auf diese Weise kann die Profilschiene und das gesamte Verschlussprofil an einer bereits erstellten Wand eines Biogasbehälters montiert werden, ohne dass die Profilschiene in das Wandungsmaterial eingegossen werden müsste.
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Dadurch, dass sie nicht eingegossen werden muss, lässt sich die Profilschiene unterhalb der Mauerkrone und in einer Ausrichtung montieren, bei welcher die Öffnung des Profilquerschnitts zur Seite gerichtet ist, die Basis also aufrecht ausgerichtet ist, indem nämlich das Verschlussprofil an der Außenseite der Behälterwand eines Biogasbehälters und nicht oben auf oder in der Mauerkrone montiert wird. Auf diese Weise wird zuverlässig eine vollständige Überdeckung der Wandstirnfläche bzw. Mauerkrone des Biogasbehälters sichergestellt, so dass ein optimaler Witterungsschutz gegeben ist. Zudem können durch diese Montagerichtung besonders hohe Haltekräfte mit Hilfe des Verschlussprofils verwirklicht werden und somit ein besonders zuverlässiger Halt der Abdeckung des Biogasbehälters sichergestellt werden.
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Bei der aufrechten Ausrichtung der Basis kann vorteilhaft vorgesehen sein, die Basis nach oben hin weiter von der Behälterwand zu beabstanden als unten. Durch diese Schrägstellung wird erstens die Wirksamkeit verbessert, mit welcher die üblicherweise als Folie bzw. Plane ausgestaltete Abdeckung des Biogasbehälters in dem Verschlussprofil gehalten wird. Zweitens wird durch die Schrägstellung eine Abschattung bewirkt, so dass eine direkte Sonnenlichteinstrahlung, die auf den Schlauch treffen könnte und diesen altern lassen könnte, reduziert oder vermieden werden kann.
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Vorteilhaft kann die Schenkellänge größer sein als die Breite der Basis, so dass kein etwa quadratischer, sondern ein vielmehr höherer Querschnitt der Profilschiene (bei liegend ausgerichteter Basis) erzielt wird. Auf diese Weise wird durch die hohe Schenkellänge eine besonders große Kontaktfläche zwischen der Profilschiene und dem Schlauch ermöglicht und ein dementsprechend sicherer Halt der Abdeckung, welche zwischen dem Schlauch und der Profilschiene festgelegt ist.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Materialstärke der Basis, der Schenkel, sowie der Flügel gleich ist. Dies ermöglicht die Herstellung der Profilschiene aus einem einfachen Bandstahl oder aus einem einfachen Blechzuschnitt, der dann beispielsweise gekantet wird. Im Vergleich zu Profilschienen, die unterschiedlich große Materialstärken im Bereich ihrer Flügel, Schenkel oder Basis aufweisen, kann somit der Aufwand zur Herstellung vermieden werden, weil beispielsweise keine entsprechende Strangpressform angefertigt werden muss.
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Eine hohe Sicherheit bei der Festlegung der Behälterabdeckung kann ein Verschlussprofil dadurch aufweisen, dass die verwendete Profilschiene möglichst gut ausgesteift ist, so dass sich ihre im wesentlichen U-förmige Querschnittskontur nicht unerwünscht öffnet, denn dann könnte der Schlauch durch die nun vergrößerte Öffnung entweichen. Die beiden nach außen ragenden Flügel stellen eine solche Aussteifung der beiden Schenkel der Profilschiene dar.
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Eine andere Möglichkeit, die beiden Schenkel in einem definierten Abstand zueinander zu halten und das unerwünschte Öffnen zu verhindern, besteht in der Verwendung eines Verschlusselements, welches die Öffnung des im wesentlichen U-förmigen Querschnitts überbrückt. Zur Festlegung des Verschlusselements können beispielsweise die beiden erwähnten Flügel genutzt werden, so dass das Verschlusselement wie ein Clips montiert werden kann, indem es diese beiden Flügel hintergreift. Die beiden nach außen ragenden Flügel sind dabei jeweils in die Richtung abgewinkelt, die zur Ebene verläuft, in welcher sich die Basis der Profilschiene erstreckt.
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Jedoch kann ein solches zusätzliches Verschlusselement auch an einem Verschlussprofil vorgesehen sein, welches keine nach außen ragenden Flügel an den Enden seiner beiden Schenkel aufweist. In derartigen Fällen erfolgt die Befestigung des Verschlusselements an anderen Stellen der Profilschiene oder mittels eigens vorgesehener zusätzlicher Befestigungselemente, welche beispielsweise die Profilschiene dort durchdringen können, wo der Schlauch der Profilschiene nicht innen anliegt, so dass dort z. B. Schrauben oder Niete verwendet werden können.
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Das Verschlusselement kann als durchgängige Leiste ausgestaltet sein, so dass die Handhabung einer Vielzahl einzelner Elemente erübrigt und somit die Montage des gesamten Verschlussprofils vereinfacht wird. Alternativ kann jedoch eine Mehrzahl von einzelnen Verschlusselementen verwendet werden. In der nachfolgenden Beschreibung werden diese beiden Alternativen nicht eigens unterschieden, und ebenso wenig wird eigens unterschieden, ob das jeweilige Verschlusselement geclipst oder auf andere Weise befestigt wird; vielmehr wird der Einfachheit halber stets eine Verschlussleiste oder Clipsleiste erwähnt. Als Clipsleiste weist die Verschlussleiste zwei so genannte Hakenränder auf, die als Verschlusshaken die Flügel der Profilschiene hintergreifen, so dass durch diese zusätzliche Verschlussleiste ein zusätzlicher Widerstand gegen eine Aufweitung der Profilschiene geschaffen wird und auf diese Weise der in der Profilschiene gehaltene Schlauch zuverlässig gehalten wird.
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Überraschend hat sich nämlich herausgestellt, dass die Abdeckung, die zwischen der Profilschiene und dem Schlauch festgelegt ist und die dementsprechend auch zwischen der Verschlussleiste und einem Flügel der Profilschiene verläuft, nicht etwa dazu führt, die Abschlussleiste von der Profilschiene abzuziehen, wenn beispielsweise besonders viel Spannung auf diese Abdeckung kommt, sondern aufgrund ihrer Formgebung und der Tatsache, dass die Verschlussleiste die Flügel jeweils umgreift, wird bei einem zusätzlich auf die Behälterabdeckung einwirkenden Zug die Verschlussleiste noch fester gegen den Flügel gepresst und somit noch sicherer an der Profilschiene gehalten, als dies ohnehin der Fall ist.
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Die beiden Hakenränder der erwähnten Verschlussleiste können vorteilhaft unterschiedlich lang sein, und zwar nicht über die Länge der Verschlussleiste, sondern im Querschnitt durch die Verschlussleiste gesehen. Auf diese Weise kann die Verschlussleiste mit einem ersten Hakenrand zunächst an einen Flügel der Profilschiene angesetzt werden und mit dem anderen Hakenrand über den anderen Flügel der Profilschiene geführt und dort verrastet werden, so dass durch diese unterschiedlich langen Ausgestaltungen der Hakenränder eine besonders einfache Montage der Verschlussleiste unterstützt wird.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Schenkel gebogen verlaufen. So kann die Steifigkeit des Verschlussprofils verbessert werden. Bei einer Ausgestaltung der Biegung derart, dass diese einen konvexen, balligen Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln ergibt, kann zudem der Halt des Schlauchs in dem Verschlussprofil verbessert werden, da erstens die Kontaktfläche zwischen der Profilschiene und dem Schlauch maximiert wird, und da zweitens der Schlauch formschlüssig von dem Verschlussprofil umfasst wird.
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Die einzelnen Profilschienen des Verschlussprofils sind üblicherweise auf eine Länge von etwa 6 m begrenzt, um einen problemlosen Transport per LKW auf der Straße zu ermöglichen. Für den Umfang eine üblichen Biogas-Fermenters sind daher mehrere derartige Profilschienen erforderlich. Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass diese Profilschienen mit Steckverbindungen miteinander verbunden werden können, so dass es nicht erforderlich ist, die Profilschienen an Ort und Stelle unter Baustellenbedingungen miteinander verschweißen zu müssen. Dabei kann jede Profilschiene ein Einsteck- und ein Aufnahme-Ende aufweisen, so dass gleichartige Profilschienen aneinander gesteckt werden können. Oder es können vorteilhaft Kupplungsstücke vorgesehen sein, die zwei Enden zweier benachbarter Profilschienen aufnehmen, so dass die Profilschienen nicht eigens zur Verbindung ausgestaltete Enden aufweisen müssen, sondern beliebig von einem größeren Profilstück abgelängt werden und mit einem Kupplungsstück verbunden werden können.
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Ausführungsbeispiele der Neuerung werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Schnitt durch die Mauerkrone der Wand eines Biogasbehälters sowie durch ein daran befestigtes erstes Ausführungsbeispiel eines Verschlussprofils,
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2 einen Schnitt ähnlich 1, jedoch mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Verschlussprofils, und
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3 eine perspektivische Ansicht auf das Ausführungsbeispiel der 2.
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In den Zeichnungen ist jeweils mit 1 insgesamt ein Verschlussprofil bezeichnet, welches horizontal an der Außenseite der Wand 7 eines Biogasbehälters verläuft. Das Verschlussprofil 1 weist eine Profilschiene 2 auf, in der ein Schlauch 3 festgelegt ist. Der Schlauch 3 kann mit einem Druckfluid beschickt werden, beispielsweise mit Luft aufgepumpt werden, nachdem er in die Profilschiene 2 eingelegt worden ist, so dass er sich durch diese Druckbeaufschlagung an die innere Kontur der Profilschiene 2 anlegt.
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Die Profilschiene 2 weist eine Basis 4 auf, von deren beiden Enden aus sich zwei Schenkel 5 erstrecken. Die beiden Schenkel 5 verlaufen nicht parallel zueinander, sondern weisen von der Basis 4 aus einen zunehmend geringeren Abstand zueinander auf.
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An ihren beiden freien Enden gehen die Schenkel 5 in nach außen abgewinkelte Flügel 6 über, die nicht nur nach außen abgewinkelt sind und beispielsweise parallel zur Basis 4 verlaufen, sondern die darüber hinaus noch „abwärts” weisen, also sich in Richtung zu der Ebene hin erstrecken, in welcher sich die Basis 4 befindet.
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In den 2 und 3 ist ersichtlich, dass mittels des Schlauchs 3 eine Abdeckung 8 des Biogasbehälters an der Wand 7 festgelegt wird. Die Abdeckung 8 ist dreilagig ausgestaltet, wobei eine Wetterschutzfolie 9 die äußerste bzw. oberste der drei Lagen bildet. Die Abdeckung 8 endet nicht in der Profilschiene 2, sondern ein kurzer Streifen der Abdeckung 8 erstreckt sich aus dem Verschlussprofil 1 heraus nach unten, so dass sichergestellt ist, dass der Schlauch 3 im Inneren der Profilschiene 2 der Abdeckung 8 mit größtmöglicher Fläche und daher mit größtmöglicher Klemmwirkung anliegt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 2 und 3 weist das Verschlussprofil 1 zusätzlich zu der Profilschiene 2 eine Verschlussleiste 10 auf, welche die Öffnung der im wesentlichen U-förmigen Profilschiene 2 überdeckt, und welche montiert wird, nachdem die Abdeckung 8 und der Schlauch 3 in die Profilschiene 2 eingebracht worden sind. Zugunsten einer möglichst einfachen Montage der Verschlussleiste 10 kann vorgesehen sein, den Schlauch 3 erst unter Druck zu setzen, nachdem die Verschlussleiste 10 an der Profilschiene 2 montiert worden ist, so dass erst dann die Kräfte aufgebaut werden, welche die beiden Schenkel 5 auseinanderzudrücken und die Profilschiene 2 zu öffnen bestrebt sind.
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Die Verschlussleiste 10 umgreift in ihrer beispielhaft dargestellten Ausführungsform die beiden Flügel 6 der Profilschiene 2 mittels zweier so genannter Hakenränder 11 und kann daher werkzeuglos auf die Profilschiene 2 aufgeclipst werden.
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In Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispiels der 2 und 3 kann eine asymmetrische Ausgestaltung der Querschnitte von der Verschlussleiste 10 sowie gegebenenfalls auch der Profilschiene 2 vorgesehen sein. So kann gegebenenfalls der nach oben weisende Flügel 6 länger als der nach unten weisende Flügel 6 sein, und der obere Hakenrand 11 kann jedenfalls größer sein und den oberen Flügel 6 weiter umgreifen, als dies bei dem unteren Hakenrand 11 und dem unteren Flügel 6 der Fall ist. Somit kann eine Geometrie des Verschlussprofils 1 erzielt werden, bei welcher die von der Abdeckung 8 auf die Verschlussleiste 10 einwirkenden Kräfte mit zunehmender Stärke dazu führen, dass die Verschlussleiste 10 zunehmend stärker an die Profilschiene 2 angepresst wird.
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Auch aus Gründen einer vereinfachten Montage der Verschlussleiste 10 kann die erwähnte asymmetrische Ausgestaltung zumindest der Verschlussleiste 10 sowie gegebenenfalls der Profilschiene 2 vorgesehen sein. Bei einer solchen asymmetrischen Ausgestaltung kann die Verschlussleiste 10 zunächst mit ihrem größeren, den Flügel 6 weiter umgreifenden Hakenrand 11 auf die Profilschiene 2 aufgesetzt werden. Anschließend kann die Verschlussleiste 10 verschwenkt werden, so dass sie mit ihrem unteren Hakenrand 11 über den unteren Flügel 6 geführt wird und dort der vergleichsweise kleinere Rastwiderstand überwunden werden muss.