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Die Erfindung betrifft ein Kissen zur lokalen Wärme oder Kältebehandlung mit einer äußeren Umhüllung, und mit einer Füllung aus einer Vielzahl von Partikeln, die zueinander beweglich innerhalb der Umhüllung angeordnet sind, wobei die Partikel eine Korngröße von mehr als 2 mm und weniger als 2 cm Durchmesser aufweisen.
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Derartige Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung werden auch als so genannte „Körnerkissen” bezeichnet und zwar aufgrund ihrer besonders bevorzugten Zusammensetzung. Derartige Körnerkissen dienen zur Behandlung von Verspannungen und Schmerzen im Schulterbereich. Sie weisen einen Kissenbezug auf, der mit einer Füllung aus einer Vielzahl von ungefähr runden und dichtgepackten Körnern aus natürlichen Materialien, wie beispielsweise Getreidekörnern gefüllt ist. Die Körnerkissen sind nachgiebig, sind jedoch gegenüber federgefüllten Kissen deutlich fester und formgebender und dienen dadurch zur Stützung und Entlastung des Körpers vor allem im Schulterbereich.
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Üblicherweise werden derartige Körnerkissen in einem Mikrowellenherd aufgeheizt. Da es sich bei der Füllung um natürliche Körner handelt, ist durch ihren Wassergehalt eine Wärmeaufnahme über Mikrowellenenergie möglich. In dem angewärmten Zustand sind diese Körner beziehungsweise das Körnerkissen günstig für die Entspannung der Muskulatur im Schulterbereich oder auch in anderen Körperbereichen, wo durch Auflegen eine Entspannung gefördert wird, die erforderlich ist oder wünschenswert sein kann.
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Ein derartiges Kälte und Wärmekissen ist beispielsweise aus der
DE 202 14 881 U1 bekannt. In diesem Falle ist das Kälte- und Wärmekissen mit einem Baumwollsäckchen mit gepressten Traubenkernen gefüllt. Traubenkerne sollen danach den Vorteil haben, auch in der Waschmaschine gereinigt werden zu können.
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Aus der
DE 202 09 194 U1 ist ein Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung bekannt, das mit einer Suspension aus Moor und Wasser gefüllt ist und daher ebenfalls im Mikrowellenherd aufgeheizt werden kann. Dem organischen Material wird darüber hinaus ein Festkörpergranulat beigegeben. Das Granulat ist bevorzugt ein Gestein vulkanischen Ursprungs.
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Ein weiteres Wärme- und Kältekissen ist aus der
DE 20 2004 003 718 U1 bekannt. In dieser Druckschrift wird als Material die Verwendung ebenfalls von Traubenkernen oder aber auch von Kirschkernen oder alternativ von Lavagranulat oder auch Ton vorgeschlagen.
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Trotz dieser in den vorgenannten Druckschriften beschriebenen hervorragend funktionierenden und vielfach eingesetzten Körnerkissen haben diese auch gewisse Nachteile, die allerdings von den Nutzern in Kauf genommen und als nicht abänderbar angesehen werden. So verlieren diese Körnerkissen bereits relativ rasch ihre Temperatur und können daher jeweils nur für einen kurzen Einwirkungszeitraum von etwa fünf bis zehn Minuten eingesetzt werden. Da auch schon in fünf bis zehn Minuten ein gewisser Entspannungseffekt erzielbar ist, werden diese Körnerkissen trotzdem vielfach verkauft.
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Es kann allerdings vorkommen, dass bei dem Erwärmen in der Mikrowelle durch Fehlbedienung oder auch durch eine zu hohe in der Mikrowelle eingestellte Temperatur die Körner in dem Körnerkissen nicht nur erwärmt werden, sondern sich ihr Zustand bereits so ändert, dass eine Zersetzung oder Verkohlung eintritt. Der dann darüber hinaus sich aufgrund der Naturstoffe ergebende Geruch ist sehr unerfreulich, insbesondere wenn man bedenkt, dass dieser Geruch in einem sonst für die Zubereitung von Lebensmitteln genutzten Bereich in der Küche entsteht.
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Aus der
DE 10 2006 013 123 A1 ist eine weitere, etwas anders aufgebaute Wärme- und Kühlvorrichtung bekannt, in der unregelmäßig geformte Bruchstücke als Füllmaterial vorgeschlagen werden, und zwar soll hierzu ausaktiviertes Melamin eingesetzt werden.
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In der
DE 201 00 266 U1 wird ein weiteres Wärme- oder Kühlkissen ähnlicher Form beschrieben. Dort wird zur Füllung des Kissens die Verwendung von Kieselsteinen von einem Durchmesser von 2–5 mm vorgeschlagen, die besser sein sollen, als eine herkömmliche Füllung solcher Kissen mit Kirschkernen.
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Das Wärme- oder Kühlkissen soll außerdem aus Baumwollstoff bestehen. Das Kissen soll allerdings nur zu einem Drittel gefüllt sein. Aufgeheizte Kieselsteine sollen die Wärme angeblich besser abgeben als Kirschkerne. Nähere Erläuterungen sind nicht angegeben und in der Praxis sind derartige Vorschläge nicht bekannt geworden.
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Trotz der beliebten und in der Praxis vielfach eingesetzten Körnerkissen besteht daher ein Interesse daran, eine vergleichbare Konzeption zu bekommen, die die im Stand der Technik vorhandenen Probleme zumindest teilweise überwindet.
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Aufgabe der Erfindung ist es dementsprechend, ein Kissen zur lokalen Wärme- und Kältebehandlung vorzuschlagen, welches die Vorteile von Körnerkissen, insbesondere die ohne größere Fachkenntnis mögliche Erwärmung des Kissens und seiner Anwendbarkeit am menschlichen Körper zur Entspannung der Muskulatur besitzt, aber zumindest einzelne verbesserte Eigenschaften besitzt.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Kissen mit der Erfindung dadurch gelöst, dass der überwiegende Anteil der Partikeln aus einem Metall besteht.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn alle Partikel aus dem Metall bestehen.
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Die Erfindung geht von der Verwendung natürlicher Körner ab und setzt somit einen Stoff zur Füllung ein, der sich diametral von den bisher vorgeschlagenen Füllstoffen unterscheidet. Es werden also weder Getreidekörner noch Kirschkerne noch andere wasserhaltige Naturstoffe eingesetzt, sondern stattdessen ein Metall, insbesondere ein Metallgranulat, insbesondere Kupfergranulat, also ein metallisches Erzeugnis.
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Kupfergranulat oder ein anders metallisches Granulat oder überhaupt Metall ist bisher für derartige Kissen noch nicht als Inhaltsstoff in Betracht gezogen worden. Eine Erwärmung eines derartigen Kissens ist nicht mehr in einem Mikrowellengerät möglich, was aus Sicht bisheriger Anbieter und Nutzer solcher Kissen einem derartigen Inhaltsstoff von Körnerkissen befremdlich und ungeeignet erscheinen lässt. Von einer Erwärmbarkeit in einem Mikrowellengerät würde der Fachmann stets bei der Konzipierung von Körnerkissen ausgehen, da dies bisher stets in allen Fällen so gehandhabt wurde und auf den ersten Blick ja auch vorteilhaft erscheint, da Geräte mit einer Heizeinrichtung auf Mikrowellenbasis in nahezu jedem Haushalt vorhanden sind und ihre Bedienung als einfach gilt.
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Gleichwohl lässt sich auch ein Kissen mit einer Füllung aus Metall- und insbesondere Kupfergranulat erwärmen, und zwar in einem herkömmlichen Backofen, der ebenfalls in praktisch jedem Haushalt zur Verfügung steht und genauso einfach zu bedienen ist, wie ein Mikrowellenherd. Das Kissen muss lediglich in den Backofen eingeschoben und dort ohne jede weitere Betreuung erwärmt werden.
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Eine Erwärmung des Kissens in einem Backofen führt dann zu der erwünschten Temperatur und zu der Möglichkeit, die sich im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Kissen ergebenden Vorteile zu nutzen, die sich in Rückschau auch als physikalisch überzeugend herausstellen.
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Kupfer besitzt eine besonders hohe Wärmeleitfähigkeit. Dies ist von Vorteil, wenn das Kupfer etwa in einem Backofen erwärmt werden soll. Kupfer kann nicht mit Mikrowellenenergie erhitzt werden, da es nicht wasserhaltig ist. Eine Erwärmung in einem herkömmlichen Backofen ist allerdings ohne Weiteres möglich. Dadurch, dass kein Wasser enthalten ist, ist aber auch keine Zersetzung beim vollständigen Verdampfen des Wassers möglich. Geruchsbildung ist ebenso ausgeschlossen. Beides ist gegenüber herkömmlichen Körnerkissen ein ganz gravierender Vorteil.
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Die hohe Wärmeleitfähigkeit von Kupfer ist weiter von Vorteil, wenn es darum geht, diese Wärme an einen in Kontakt mit dem Wärmekissen liegenden menschlichen Körper zu übertragen.
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Trotz der hohen Wärmeleitfähigkeit besitzt Kupfer auch eine erhebliche Wärmespeicherkapazität. Dies bedeutet, dass die in dem Kupfer nach dem Erhitzungsvorgang gespeicherten Wärmemengen über einen besonders langen Zeitraum bestehen bleiben. Trotz der dabei erfolgenden Nutzung dieses „Körnerkissens” und der Übertragung von Wärme über Wärmeleitung in den menschlichen Körper bleibt mithin das Kissen über einen sehr langen Zeitraum warm und stellt immer weitere Wärme zur Verfügung.
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Die mechanischen Eigenschaften herkömmlicher Körnerkissen können sehr gut auch mittels Kupfer simuliert werden. Hierzu wird ein Kupfergranulat verwendet, also Kupfer etwa in Körnerform. Dies kann durch eine Verarbeitung von Kupferdraht in Kupfergranulat erfolgen. Zweckmäßig wird jedoch eine direkte Herstellung entsprechender Kupferkörner vorgesehen.
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Messungen der zeitlichen Abkühlraten und Vergleichstest mit entsprechenden Abkühlraten herkömmlicher Körnerkissen in interessierenden Temperaturbereichen haben bestätigt, dass die erfindungsgemäßen Kissen deutlich überlegen sind, wie im Rahmen der Figurenbeschreibung noch näher erläutert werden wird.
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Rein mechanisch betrachtet unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Kissen mit einer Füllung aus Kupfergranulat kaum von herkömmlichen Körnerkissen mit einer Füllung aus Getreidekörnern oder Kirschkernen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kupfergranulatteilchen rund ausgebildet sind. Unter rund muss nicht zwingend eine Kugelform verstanden werden, auch ellipsoidförmig oder etwa kartoffelförmig – wenn auch in ganz anderer Abmessung – geformte Kupfergranulatteilchen sind als Füllung denkbar.
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Die Größenordnung der Kupfergranulatpartikel in der Füllung des Kissens wird ungefähr so gewählt, dass die Durchmesser der Kupfergranulatteilchen zwischen 5 mm und 15 mm liegen. Diese Größenordnung hat sich besonders bewährt, um eine mechanisch den Körperabmessungen des zu behandelnden Menschen angemessene Verschiebbarkeit der Partikel untereinander und damit eine Anpassbarkeit der äußeren Kontur des Kissens zu erreichen.
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Erste Messungen haben ergeben, dass ein entsprechend mit Kupfergranulat gefülltes Kissen in der Nutzung ein Abkühlverhalten von ungefähr 2°C über jeweils Abstände von fünf Minuten zeigt. Dies ist eine sehr große Zeitspanne beziehungsweise eine sehr geringe Abnahme der Temperatur über eine konstante Zeit verglichen mit herkömmlichen Körnerkissen. Dort sind innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten Temperaturverluste messbar, die in diesem Zeitraum zu einem Verlust von weit über 50%, teilweise bis zu 90% der Temperaturdifferenz zur Umgebungstemperatur führen. Dadurch sind herkömmliche Körnerkissen nur noch lauwarm und können ihre Wirkung nicht mehr fortsetzen.
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Das gleiche günstige Verhalten, wie bei einer Erwärmung, zeigt sich bei den Körnerkissen aus Kupfergranulat auch, wenn man diese nicht etwa in einem Backofen erwärmt, sondern stattdessen im Kühlfach zunächst auf eine sehr niedrige Temperatur abkühlt.
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Weitere Tests haben auch schon gezeigt, dass mit Kupfergranulat gefüllte erfindungsgemäße Kissen deutlich länger gekühlt und kalt bleiben als herkömmliche, mit Getreidekörnern oder Kirschkernen gefüllte Körnerkissen, da die Wärmeleitungs- und Wärmespeicherfähigkeiten des Kupfergranulats auch bei diesen niedrigen Temperaturen gelten. Das bedeutet, dass ein derartiges Körnerkissen gefüllt mit Kupfergranulat auch bei einer Kühlung etwa von Beulen oder Schrammen auf der Stirn oder einem anderen Körperteil eines Nutzers einen wesentlich besseren Effekt zeigt, als dieser von nassen Umschlägen oder von Kühlakkus erzielt werden kann, die sonst zum Kalthalten von Lebensmitteln eingesetzt werden.
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Bei allen Tests hat sich die Wahl von Kupfergranulat als optimal herausgestellt. Erfindungsgemäße Resultate können in gewissem Umfange auch noch mit anderen metallischen Granulaten erzielt werden, bei denen ebenso wie bei Kupfergranulat eine Korrosionsstabilität, eine große Wärmespeicherkapazität und eine gute Wärmeleitfähigkeit kombiniert werden. Hier haben sich noch Edelstahlgranulate aus V2A-Stahl als möglich erwiesen.
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Von erheblichem Vorteil ist auch, dass die erfindungsgemäßen Kissen nahezu vollständig recyclebar sind, wenn die äußere Hülle aus Tuch oder beispielsweise einem Baumwollstoff verschlissen ist. Das Kupfergranulat wird durch die Benutzung praktisch nicht verändert und es wäre ohne Weiteres möglich, diese Füllung erneut für die Füllung eines neuen erfindungsgemäßen Kissens zu verwenden.
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Trotz der erheblichen Vorteile ergibt sich mithin kein im Gesamtzusammenhang relevanter Kostennachteil im Vergleich zu herkömmlichen Körnerkissen. Zwar wird ein erfindungsgemäßes Kissen zur lokalen Wärme oder Kältebehandlung aufgrund des höheren Materialpreises für Kupfergranulat verglichen mit Getreidekörnern oder Kirschkernen kostspieliger sein, dafür ist jedoch nach dem Ende der Brauchbarkeit eines erfindungsgemäßen Kissens eine vollständige Weiterverwertung der Füllung möglich, die bei Getreidekörnern oder Kirschkernen nicht denkbar ist.
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So kann etwa in einem Reformhaus oder Sanitätshaus ein verbrauchtes erfindungsgemäßes Kissen zurückgenommen werden, da der Inhalt aus Kupfergranulat nach einer entsprechenden Reinigung ohne Weiteres wieder für die Herstellung neuer Kissen verwendet werden kann, also keine zusätzlichen Materialkosten für dieses Metall dann benötigt werden. Auch für den Fall, dass etwa die Kupferpreise zukünftig weiter ansteigen sollten, entsteht auf diese Weise kein zusätzliches Problem.
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Der Grund besteht unter Anderem auch darin, dass das Kupfergranulat auch am Ende der Benutzungsphase eines erfindungsgemäßen Kissens zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung unverändert hoch konzentriert ist und keiner Abnutzung, keinem Verschleiß und auch keiner biologischen Umsetzung etwa bei einer Fehlbedienung während einer Erwärmungsphase ausgesetzt ist.
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Die erfindungsgemäßen Kissen erfüllen die gesundheitsfördernden, aber auch die körperlichen Bedürfnisse ausgezeichnet. Sie können in Sanitätshäusern, Reformhäusern, aber auch im Versandhandel oder in Wellnessstudios, aber natürlich auch in anderen Verkaufsstätten angeboten werden.
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Denkbar ist auch, dass erfindungsgemäße Kissen in Hotels veräußert oder aber auch verliehen werden, da beispielsweise sich nach der vorübergehenden Herausnahme der Füllung auch ein Reinigungsvorgang etwa im Rahmen der übrigen Hotelwäsche sehr einfach gestaltet. Nach der Reinigung kann die Füllung dann wieder in die Umhüllung gegeben und das Kissen einem anderen Hotelgast leihweise zur Verfügung gestellt werden.
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Die erfindungsgemäßen Kissen bieten sowohl physische wie auch psychische Entspannung und fördern das Wohlbefinden des Nutzers.
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Im Folgenden wird anhand einer Zeichnung die Erfindung näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine schematische perspektivische Darstellung einer teilweise geschnittenen erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Kissens zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung,
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2 eine Tabelle mit Messwerten; und
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3 eine Darstellung einer Temperaturkurve, aufgenommen mit einer Ausführungsform der Erfindung.
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In der 1 ist ein Kissen zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung im Schnitt dargestellt. Zu erkennen ist, dass eine Umhüllung 10 mit einer Füllung 20 aus einer Vielzahl von Partikeln 21 ausgestattet ist.
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Die Partikel 21 sind jeweils als Kupfergranulatteilchen ausgebildet. Die Kupfergranulatteilchen, beziehungsweise Partikel 21 sind rund, beispielsweise kugelförmig, ellipsoidförmig oder auch unregelmäßig etwa in Form von Kartoffeln oder Erdnussschalen aufgebaut, natürlich jeweils nicht in der natürlichen Größe dieser Partikel.
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Die einzelnen Partikel 21 liegen in einer Größenordnung mit einem Durchmesser zwischen etwa 5 mm und 15 mm.
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Es ist möglich, alle Partikel in gleicher Form und Größe vorzusehen, in bestimmten Ausführungsformen ist jedoch eine unterschiedliche Größe vorgesehen, um die Formbarkeit des Kissens zu verbessern.
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Die Umhüllung 10 besteht bevorzugt aus textilem Material und ist insbesondere hinreichend fest, um die Füllung 20 aus den relativ zueinander beweglichen Partikeln 21 sicher aufnehmen zu können.
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Ferner ist auch dafür Sorge getragen, dass die Umhüllung 10 einer entsprechenden Erwärmung oder auch Abkühlung des erfindungsgemäßen Kissens gewachsen ist.
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Das Kissen hat insgesamt eine Größe, die den Wünschen des Nutzers und mithin den Kundenbedürfnissen angepasst werden kann. Abhängig von der Körpergröße und auch von dem Anwendungsbereich wird jeder Nutzer hier unterschiedliche Wünsche haben und entsprechende Kissen können in einer breiten Vielfalt unterschiedlicher Größen angeboten werden. Als Beispiel kann etwa daran gedacht werden, dass ein solches Kissen einen Durchmesser zwischen 10 cm und 20 cm besitzt liegt. Das bedeutet, dass das Kissen ohne Weiteres in einem Backofen platziert und dort erwärmt werden kann. Alternativ ist auch eine Abkühlung im Kühlfach eines Kühlschrankes möglich.
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Zugleich ist diese Größenordnung auch in der Lage, beim Auflegen auf Körperteile beziehungsweise bei der Verwendung als Kopfkissen oder Unterstützung für einen anderen Körperteil eines Menschen durch die Verformbarkeit und die Wärme- beziehungsweise Kälteübertragung auf diesen Körperteil die angestrebten Entspannungseffekte herbei zu führen und zugleich auch eine Flächenhafte Berührung mit dem Körperteil zu erzielen, welcher durch die Verformbarkeit die entsprechende Berührungsfläche in angenehmer Weise an seine eigene Kontur anpassen und so die Kontaktfläche vergrößern kann.
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Die Umhüllung 10 des erfindungsgemäßen Kissens kann auch mehrschichtig sein. So kann (nicht dargestellt) ein innerer Bezug mit der Füllung 20 aus den Partikeln 21 ausgestattet sein und separat in den Aufheizungs- beziehungsweise Abkühlungsraum gelegt werden, um danach erst in einen äußeren Bezug eingelegt zu werden. Dadurch wird es möglich, die beiden Bezüge der Umhüllung 10 aus unterschiedlichem Werkstoff herzustellen, beispielsweise den äußeren Bezug zu bedrucken oder mit besonders hautfreundlicher Außenseite auszustatten, die man nicht in den Backofen legen möchte.
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Möglich ist es auch (nicht dargestellt), den Innenraum der Umhüllung 10 oder des inneren Bezuges der Umhüllung 10 mehrfach zu unterteilen und mit Absetznähten so zu versehen, dass die Partikel 21 der Füllung 20 gleichmäßig oder in anderer Form vorbestimmt verteilt werden, wenn dies für insbesondere größere Ausführungsformen derartiger Kissen gewünscht wird. Dies ist in der Figur durch Strichelung angedeutet, aber keineswegs zwingend für alle Ausführungsformen vorgesehen.
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In der 2 ist eine Tabelle mit Messwerten wiedergegeben. Es handelt sich hier um zwei praktische Messungen, die das Temperaturverhalten eines erfindungsgemäßen Kissens zur lokalen Wärme- oder Kältebehandlung wiedergeben.
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In der ersten Spalte sind die Messwerte aufgetragen, die sich ergeben, wenn ein erfindungsgemäßes Kissen zunächst in einen Backofen gelegt wird. Für die Testzwecke wurde ein Umluftbackofen mit 250°C Temperatur eingesetzt, in den das Kissen 10 min. gelegt wurde.
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Nach dem Herausnehmen besaß das erfindungsgemäße Kissen eine Temperatur von 50°C. Die Umgebungstemperatur betrug 18°C.
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Man sieht dann von Zeile zu Zeile in 5 min. Abständen, dass sich die Temperatur des Kissens relativ langsam senkt. Zu Beginn ist die Sinkgeschwindigkeit der Temperatur sogar besonders niedrig, da noch interne Temperaturausgleichsvorgänge zwischen den verschiedenen Partikeln 21 stattfinden.
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Erst nach 35 min. ist die Temperatur der für den Test verwendeten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kissens soweit abgesunken, dass nur noch 50% des ursprünglichen Temperaturunterschiedes zur Umgebung vorhanden sind.
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Auch danach fällt die Temperatur nur sehr langsam ab, zunächst noch mit 2°C pro Minute.
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In der rechten Spalte ist ein weiteres Experiment mit der gleichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kissens aufgetragen.
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Hier wurde eine Abkühlung in einem Gefrierschrank vorgenommen, und zwar wurde das Kissen 120 min. in ein Gefrierschrank mit einer Temperatur von –18°C gelegt. Nach dem Herausnehmen hatte das Kissen eine Temperatur von –2°C. Die Zimmertemperatur bei dieser Messung betrug 19°C.
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Auch hier steigt die Temperatur des Kissens an, ebenfalls recht langsam in Abständen von etwa 2 bis 3°C je 5 Minuten.
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Die Details können der 2 entnommen werden.
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In der 3 ist eine entsprechende zeichnerische Darstellung der Tabellenwerte aus der 2 erstellt worden.
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Nach rechts ist die Zeit in Minuten aufgetragen, beginnend zu dem Zeitpunkt 0, an dem das Kissen aus dem Backofen beziehungsweise dem Gefrierschrank herausgenommen wird.
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Nach oben ist die aktuelle Temperatur des Kissens bei den beiden Messungen aufgetragen, und zwar in Grad Celsius.
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Die obere Kurve zeigt die Abkühlung von einer ursprünglichen Temperatur von 50°C auf eine Temperatur von 30°C nach 45 min., die untere Kurve die langsame Erwärmung von ursprünglich –2°C bis hin zu 14°C nach 30 min.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Umhüllung
- 20
- Füllung
- 21
- Partikel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20214881 U1 [0004]
- DE 20209194 U1 [0005]
- DE 202004003718 U1 [0006]
- DE 102006013123 A1 [0009]
- DE 20100266 U1 [0010]