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Die Erfindung betrifft einen Gabelverschleißschutz für Gabelstapler, der aus einer Vorrichtung besteht, die an einer Kolbenstange eines Hubmasts des Gabelstaplers montierbar ist und zur Begrenzung des Einschubs der Kolbenstange in einen Hubzylinder des Hubmasts dient.
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Beim Betrieb von Gabelstaplern ist ein effektiver Gabelverschleißschutz wünschenswert, um Böden und Unterseite der verwendeten Gabeln zu schonen. Aus der Konstruktion der Hubmasten für Gabelstapler und den verwendeten Hubzylindern und Reifen für Gabelstapler ergibt sich, dass die Kettenlänge und Einbaulage so eingestellt wird, dass die Mitte des Toleranzbereichs angestrebt wird. Die Reifenhersteller liefern naturgemäß Reifen mit Durchmessern, die der unteren Toleranzgrenze entsprechen oder nur knapp darüber liegen.
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Sobald der Reifenabrieb durch den Betrieb der Gabelstapler einsetzt, verringert sich die Minimalposition der Gabeln über Flur weiter, so dass die Gabeln im abgelassenen Zustand während der Fahrt in eine Palette immer über den Boden schleifen. Das führt zu Schleifspuren im Industriefußboden und auch zum Abrieb der Unterseite der Gabeln. Gabeln, deren Dickenmaß um 10% abgenommen hat, müssen ausgetauscht werden.
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In der Praxis bediente man sich bislang der regelmäßigen Verstellung der Ketten, um die Minimalposition der Gabeln über Flur anzupassen. Die Kette selbst längt sich mit der Zeit und hat naturgemäß eine begrenzte Lebensdauer. Vielfach wurden Ketten um Kettenglieder gekürzt, was die Gefahr herbeiführt, dass die Kette in der oberen Endlage, in der die inneren Teile des Hubmastes gegen einen Anschlag geraten, so gespannt wird, dass sie versagt und abreißt.
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Eine andere Methode der Anhebung der unteren Minimalposition der Gabeln eines Gabelstaplers ist es, gedrehte Kunststoff- oder Metallringe auf die Kolbenstange 10 zu schieben. Dazu müssen Ketten- und Schlauchumlenkungen, die auf dem Ende der Kolbenstange 10 montiert sind demontiert und der Gabelträger weit angehoben werden. Bei dieser Art von Arbeiten an Gabelstaplern kommt es immer wieder zu schweren Unfällen.
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Aus
EP 1 794 460 A ist eine verstellbare Anschlaganordnung für eine Kolben-Zylinder-Einheit bekannt, die nachträglich montierbar ist, da die gedrehten Gewindehalbschalen diametral getrennt wurden. Diese Anschlaganordnung ist rotationssymmetrisch, um einen Gewindeabschnitt aufzunehmen. Die inneren Klemmringe weisen ein Außengewinde auf und die äußeren Gewinderinge weisen ein Innengewinde auf, was eine sehr hohe Fertigungsgenauigkeit erforderlich macht und die paarweise Herstellung, um eine funktionstüchtige Verschraubung vierer Halbschalen herzustellen.
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Eine weitere Variante eines Gabelverschleißschutzes für Gabelstapler ist ein am Hubmast fest angeschweißter Anschlag, der das weitere Absenken des Gabelträgers verhindert, so dass die Gabeln nicht den Boden berühren können. Auch hier kann eine Höhenverstellung erreicht werden und zwar indem zwischen angeschweißtem Anschlag und dem von oben aufsetzenden Gabelträger Blechstreifen geschoben werden, um den Abstand der Gabeln zum Boden zu vergrößern.
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Die Erfindung soll nun gegenüber den vorstehend beschriebenem Stand der Technik Kosten einsparen und Risiken der Unfallgefährdung minimieren. Darüber hinaus soll auch ein Einbau an Standardmasten mit geringem verfügbarem Einbauraum möglich sein, was bislang nicht bei allen Anordnungen möglich war.
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Die Erfindung sieht zur Lösung dieser Aufgabe einen Verschleißschutz gemäß Schutzanspruch 1 vor, bei dem die Einstellung der Bauhöhe mittels einer Normschraube erfolgt, die durch eine außerhalb der Klemmfläche liegende Bohrung geht. Die Normschraube ist nicht nur kostengünstiger als das in der
EP 1 794 460 A verwendete Gewinde. Indem der auf der Kolbenstange sitzende Verschleißschutz an eine passende Position gedreht wird, lässt sich die Normschraube zudem auch bei Standardmasten mit geringem verfügbarem Einbauraum gut erreichen, um die Bauhöhe einstellen zu können.
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Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen fester Bauhöhe bietet der erfindungsgemäße Verschleißschutz die Möglichkeit der Einstellbarkeit im eingebauten Zustand bei vergleichbaren Kosten.
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Die Unteransprüche 2 und 3 befassen sich mit zwei exemplarischen Ausführungsformen des die Bauhöhe bestimmenden Elements. Die Bauhöhe wird demnach mit Hilfe entweder eines zweiten Paars Klemmstücke oder mindestens eines Distanzstücks verändert.
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Die Unteransprüche 4 bis 6 betreffen Weiterbildungen der Klemmeinrichtung.
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Der Unteranspruch 7 befasst sich mit dem Problem, dass sich die Kolbenstange durch die hydraulische Strömung beim Befühlen des Hubzylinders drehen kann und dass sich dadurch der an der Kolbenstange festgeklemmte Verschleißschutz relativ zum Hubmast dreht. Da der erfindungsgemäße Gabelverschleißschutz nicht unbedingt eine rotationssymmetrische Außenkontur hat, kann es vorkommen, dass der Gabelverschleißschutz nach einer solchen Relativdrehung beim vollständigen Einfahren der Kolbenstange in den Hubzylinder gegen Schweißnähte oder andere Teile des Hubmastes stößt und nicht mehr flächig mit seiner gesamten Planfläche auf der Querverstrebung des Hubmastendes aufliegt. Dadurch kann es zu Beschädigungen der Kolben-Zylinder-Einheit oder des Verschleißschutzes selbst kommen. Zur Lösung dieses Problems wird daher eine Verdrehsicherung vorgeschlagen, die durch eine definierte Berührung mit dem Hubmast ein Verdrehen des Verschleißschutzes relativ zum Hubmast verhindert.
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Die Unteransprüche 8 und 9 befassen sich mit zwei exemplarischen Ausführungsformen der Verdrehsicherung. Bei der Verdrehsicherung in Form des Profilbleches kann die Verdrehsicherung mit der Klemmeinrichtung verschweißt oder verschraubt sein. Bei der anderen Ausführungsform wird die Verdrehsicherung durch eine entsprechende Ausgestaltung der Außenkontur der Klemmstücke erreicht.
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Für den Gabelverschleißschutz können ausschließlich einfache Blechzuschnitte und Normschrauben verwendet werden, weswegen die Erfindung gegenüber den bekannten Lösungen einen enormen wirtschaftlichen Vorteil bietet.
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Der Gabelverschleißschutz kann aus nichtrostenden Stählen hergestellt werden oder aus Stählen, die mit einer Beschichtung zum Korrosionsschutz versehen werden. Es ist aber auch denkbar, Teile aus Messing, Bronze oder Aluminium zu fertigen.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen fünf Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben, die die Erfindung erläutern sollen.
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Dabei zeigt die 1 das erste Ausführungsbeispiel, die
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2–5 zeigen das zweite Ausführungsbeispiel, die
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6–9 zeigen das dritte Ausführungsbeispiel, die
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10–13 zeigen das vierte Ausführungsbeispiel, und
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die 14 zeigt das fünfte Ausführungsbeispiel.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gabelverschleißschutz
- 2
- Klemmstück mit Gewindebohrung
- 3
- Klemmstück mit Sackloch
- 4
- Klemmstück mit Durchgangsbohrung
- 5
- Distanzstück mit Durchgangsbohrung
- 6
- Schraubensicherung
- 7
- Gewindebohrung
- 8
- Normschraube
- 9
- Schraubenkopf
- 10
- Kolbenstange
- 11
- Hubzylinder
- 12
- Zylinderkopf
- 13
- Hubmast
- 14
- Verdrehsicherung
- 15
- Distanzstück mit Gewindebohrung
- 16
- Klemmstück ohne Durchgangsbohrung
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Im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel kann der Gabelverschleißschutz 1 mittels Normschrauben 8 in seiner Bauhöhe eingestellt werden und die glatte Kolbenstange 10 so umschließen, dass eine Klemmkraft erzeugt wird, die den Gabelverschleißschutz 1 gegen eine Winkelverdrehung relativ zur Kolbenstange 10 sichert. Die der Sicherung gegen Winkelverdrehung dienende Klemmung erfolgt dabei durch eine tangential quer zur Kolbenstangenachse liegende Normschraube 8, wobei die nebeneinander liegenden, aus Blechzuschnitten bestehenden Klemmstücke jeweils entgegengesetzt zu dieser Normschraube 8 mittels gegengerichteter Nuten bzw. durch eine Verzahnung ineinander greifen.
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Der Gabelverschleißschutz 1 ist in diesen beiden Ausführungsbeispielen so aus vier Klemmstücken hergestellt, dass immer zwei obere Klemmstücke parallel zu zwei unteren Klemmstücken in ihrem Abstand einstellbar sind und außer der um die Kolbenstange 10 klemmenden Innenkontur keine weitere Rotationssymmetrie benötigen, um die Klemmfunktion oder die Verstellung der Höhe zu gewährleisten. Der sich zwischen den beiden parallelen Klemmstücken ergebende Abstand bestimmt die Bauhöhe der Gesamtanordnung und damit bezogen auf den Hubmast 13 die Höhe der Gabeln über Flur in der Minimalposition.
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Bei dem in 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel bestimmen zwei Normschrauben 8, die in den unteren, mit einer Gewindebohrung 7 versehenen Klemmstücken 2 geführt werden und durch eine Schraubensicherung 6 festgesetzt sind, den Abstand zu dem parallel angeordneten oberen Paar Klemmstücke 3, das ebenfalls an der Kolbenstange 10 festgeklemmt ist. Die beiden Normschrauben 8 werden dabei in Sacklochbohrungen der oberen Klemmstücke 3 geführt.
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Bei dem in den 2–5 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel klemmen zwei verstellbare und anziehbare Normschrauben 8, die in den unteren, mit Durchgangsbohrung versehenen Klemmstücken 4 geführt werden, ein zusätzliches Distanzstück 5 mit Durchgangsbohrung zwischen den unteren Klemmstücken 4 mit Durchgangsbohrung und einem weiteren Paar Klemmstücken 2 mit Gewindebohrung 7 und legen so die Bauhöhe des Gabelverschleißschutzes 1 durch die Dicke des Distanzstückes 5 fest. Es können auch weitere zusätzliche Distanzstücke 5 mit Durchgangsbohrung zum Einsatz kommen.
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Das dritte bis fünfte Ausführungsbeispiel kommt ohne das obere Paar Klemmstücke aus. Und zwar besteht der Gabelverschleißschutz 1 in diesem Fall aus nur zwei Klemmstücken, die aus Blechzuschnitten bestehen und die glatte Kolbenstange 10 so umschließen, dass durch die Normschraube 8 eine Klemmkraft erzeugt wird, die den Gabelverschleißschutz 1 gegen eine Winkelverdrehung auf der Kolbenstange 10 sichert. Außerdem wird mindestens ein Distanzstück, das aus einem Blech besteht, so an den beiden Klemmstücken verschraubt, dass sich aus der Materialstärke dieses zusätzlichen Distanzstücks die variable Bauhöhe des Gabelverschleißschutzes 1 ergibt. Bei diesen Ausführungsbeispielen besteht der Gabelverschleißschutz 1 daher minimal aus drei simplen Frästeilen, wobei die Bauteilhöhe durch die Wahl der Blechstärken frei gewählt werden kann.
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Genauer gesagt wird bei dem in den 6–9 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel die Klemmeinrichtung von einem Klemmstück 4 mit Durchgangsbohrung und einem Klemmstück 16 ohne Durchgangsbohrung gebildet. Die Durchgangsbohrung des Klemmstücks 4 nimmt eine Normschraube 8 auf, die ein Distanzstück 5 mit Durchgangsbohrung und ein Distanzstück 15 mit Gewindebohrung hält. Das Distanzstück 5 wird dabei zwischen dem unteren Paar Klemmstücken 4 und 16 und dem Distanzstück 15 mit Gewindebohrung festgeklemmt.
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Das in den 10–13 gezeigte vierte Ausführungsbeispiel kommt ohne das Distanzstück 15 mit Gewindebohrung aus. Das Distanzstück 5 mit Durchgangsloch wird in diesem Fall vom Schraubenkopf 9 der Normschraube 8 gehalten, die auf der Gegenseite von einer Schraubensicherung 6 gehalten wird. Das Distanzstück 5 mit Durchgangsloch kann im Durchgangsloch mit einer Senkung versehen sein, so dass die ganze Oberseite des Distanzstücks 5 mit Durchgangsloch als Auflagefläche dient und der Schraubenkopf 9 versenkt ist.
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Schließlich werden bei dem in der 14 und 15 gezeigten fünften Ausführungsbeispiel zwei nebeneinander liegende Distanzstücke 5 mit Durchgangsbohrung jeweils durch den Schraubenkopf 9 einer Normschraube 8 gehalten, die in ein entsprechendes Klemmstück 2 mit Gewindebohrung 7 geschraubt ist.
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Das dritte Ausführungsbeispiel und das vierte Ausführungsbeispiel weisen zusätzlich eine Verdrehsicherung in Form eines Profilbleches 14 auf, das durch eine definierte Berührung mit dem Hubmast 13 ein Verdrehen der Gabelverschleißschutzes 1 relativ zum Hubmast 13 verhindern kann. Dadurch eignen sich diese beiden Ausführungsbeispiele besonders für Kolbenstangen 10, die sich durch die hydraulische Strömung beim Befüllen des Hubzylinders 11 verdrehen können.
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Darüber hinaus können auch solche Klemmstücke eingesetzt werden, die durch eine entsprechende Ausgestaltung ihrer Außenkontur die selbsttätige Rotation der Kolbenstange 10 im Hubzylinder 11 verhindern, indem sie durch eine definierte Berührung mit dem Hubmast 13 die Lage und Einbauposition des ganzen Gabelverschleißschutzes 1 festlegen und eine zu große Drehung der Kolbenstange 10 mitsamt dem festgeklemmten Gabelverschleißschutz 1 im Hubzylinder 11 verhindern.
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Natürlich sind im Rahmen des Schutzumfangs der Ansprüche weitere Ausführungsbeispiele oder Abwandlungen der Ausführungsbeispiele denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1794460 A [0006, 0009]