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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen einer gebrauchten Farbwalze.
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Farbwalzen werden verwendet, um Farbe im Innen- oder Außenbereich, beispielsweise auf Wänden oder Decken, aufzutragen. Nach ihrem Gebrauch sind die Farbwalzen mit der verwendeten Farbe verunreinigt. Diese muss somit von der Farbwalze entfernt werden, damit diese zu einem späteren Zeitpunkt erneut verwendet werden kann.
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Es ist bekannt, gebrauchte Farbwalzen mit einem Wasserstrahl, beispielsweise mit dem Strahl einer Duschbrause oder eines Gartenschlauchs zu reinigen. Das entstehende Abwasser wird hierbei beispielsweise in einer Badewanne aufgefangen und über den Abfluss entsorgt. Nachteilig an dieser Reinigungsmethode ist, dass eine gründliche Reinigung der Farbwalze von den Farbrückständen nicht möglich ist. Ferner kann das Abwasser nicht aufgefangen und einem Recycling zugeführt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum vereinfachten und umweltfreundlicheren Reinigen einer Farbwalze bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein zumindest teilweise durchsichtiges Gehäuse auf, das eine Wasserablassöffnung aufweist. Im Sinne der Erfindung muss ”durchsichtig” nicht vollständig durchsichtig bedeuten. Es ist ausreichend, dass das Gehäuse soweit durchsichtig ist, dass die Umrisse der Farbwalze von außen erkennbar sind, sodass der Wasserstrahl in Richtung der Farbwalze ausgerichtet werden kann. Beispielsweise kann das Gehäuse getönt aber dennoch durchsichtig sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner eine Achse auf, auf die die Farbwalze aufsteckbar ist. Ferner ist eine Haltevorrichtung im Inneren des Gehäuses zum Halten der Achse vorgesehen. Die Achse verläuft in axialer Richtung durch die Farbwalze, sodass die Farbwalze in der Haltevorrichtung rotierbar ist. Die Haltevorrichtung weist ein erstes und zweites Halteelement auf, die voneinander beabstandet sind, sodass die Farbwalze zwischen dem ersten und zweiten Haltelement in dem Gehäuse aufnehmbar ist. Das erste und zweite Haltelement weisen jeweils ein Aufnahmeelement zum Aufnehmen jeweils eines Endes der Achse der Farbwalze auf.
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Erfindungsgemäß weist das Gehäuse ferner eine Wassereinlassöffnung mit einer Dichtmanschette auf. In diese Wassereinlassöffnung ist eine Wasserdüse einführbar, derart, dass die Dichtmanschette die Wasserdüse umschließt. Bei dieser Wasserdüse kann es sich beispielsweise um die Düse oder den Brausenaufsatz eines Gartenschlauchs handeln. Dieser kann über einen Adapter an einen herkömmlichen Wasseranschluss eines Wasserhahns angeschlossen werden. Die Dichtmanschette kann als Gummimanschette ausgebildet sein.
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Ferner ist die Dichtmanschette derart ausgebildet, dass der Winkel, in dem die Wasserdüse in das Gehäuse eingeführt wird, verstellbar ist. Somit ist es möglich, den Winkel, in dem der Wasserstrahl in das Gehäuse eintritt, zu verstellen und insbesondere auf die Farbwalze auszurichten. Dies kann dadurch erfolgen, dass sich der Griff der Wasserdüse außerhalb des Gehäuses befindet und vom Benutzer gegriffen werden kann, sodass dieser die Ausrichtung der Spitze der Düse, die sich innerhalb des Gehäuses befindet, verändern kann.
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Die Wasserdüse kann beispielsweise mit einem Dusch- oder Gartenschlauch verbunden werden, über den sie mit Wasser versorgt wird. Durch Ausrichten des Wasserstrahls aus der Wasserdüse auf die im Gehäuse befindliche Farbwalze kann diese in Rotation versetzt werden. Hierzu genügt es, den Wasserstrahl annähernd tangential auf die Farbwalze zu richten, sodass ein Rotationsimpuls auf die Farbwalze übertragen wird. Es ist hierbei bevorzugt, dass der Wasserstrahl, der aus der Wasserdüse austritt, einen Druck aufweist, der ausreichend groß ist, um die Farbwalze in Rotation zu versetzen.
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Durch die Rotation der Farbwalze entstehen Zentrifugalkräfte, die bewirken, dass die Farbrückstände sich von der Farbwalze lösen und in radialer Richtung von dieser weggeschleudert werden. Diese Farbreste werden sodann zusammen mit dem Abwasser in dem Gehäuse aufgefangen und können entweder über eine Wasserauslassöffnung einem Abfluss zugeführt werden oder gesammelt werden, um schließlich dem Recycling zugeführt zu werden. Hierzu kann beispielsweise die Wasserablassöffnung verschließbar sein, sodass es möglich ist, während des Gebrauchs das Abwasser im Gehäuse zu sammeln, um dieses zu einem späteren Zeitpunkt zu entsorgen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich dadurch, dass das Gehäuse in bevorzugter Ausführungsform bis auf die Wassereinlassöffnung, die durch die Wasserdüse verschlossen wird, die Wasserauslassöffnung, die beispielsweise durch einen Stopfen verschließbar ist und eine mögliche kleine Ausnehmung zum Einführen eines Pinsels in das Gehäuse vollständig geschlossen ist, sodass während des Gebrauchs keine Spritzer nach außen dringen können.
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Weiterhin kann das Gehäuse der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn es nicht zum Reinigen einer gebrauchten Farbwalze verwendet wird, zum Transportieren von Gegenständen, beispielsweise Malutensilien, verwendet werden. Das Gehäuse kann beispielsweise aus einer umgebauten Kunststoffkiste konstruiert sein, wie sie zum Beispiel in Baumärkten erhältlich ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste und zweite Halteelement als Platte ausgebildet. Diese Platten sind einander gegenüberliegend jeweils an einer Innenseite des Gehäuses befestigt. Das Aufnahmeelement ist als eine Ausnehmung in jeweils einer Platte ausgebildet, wobei mindestens eine Platte Mittel aufweist, um das Einführen eines Endes der Achse in die Ausnehmung zu ermöglichen. Diese Mittel können beispielsweise darin bestehen, dass mindestens eine Ausnehmung zum Einführen eines Endes der Achse in dieser Ausnehmung länglich ausgebildet ist und sich bis zum oberen Ende der Platte erstreckt, sodass das Ende der Achse am oberen Ende der Platte in die längliche Ausnehmung einführbar ist und entlang des länglichen Verlaufs der Ausnehmung bis zum unteren Ende der Ausnehmung führbar ist. Hierbei kann die Ausnehmung in der gegenüberliegenden Platte insbesondere kreisrund ausgebildet sein und einen geringfügig größeren Durchmesser als die Achse der Farbwalze aufweisen. Beim Platzieren der Farbwalze in der Haltevorrichtung kann somit ein erstes Ende der Farbwalze in die kreisrunde Ausnehmung in dem einen Halteelement gesteckt werden, woraufhin das gegenüberliegende Ende der Achse in die längliche Ausnehmung am oberen Ende der Platte eingeführt wird und entlang des länglichen Verlaufs der Ausnehmung bis zum unteren Ende der Ausnehmung führbar ist. Das untere Ende der Ausnehmung kann sich hierbei an der entsprechend gleichen Stelle der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses befinden wie die erste kreisrunde Ausnehmung in der ersten gegenüberliegenden Platte. Dies bedeutet, dass das untere Ende sich in der gleichen Höhe befindet und ferner auch zu den anderen Wänden des Gehäuses den gleichen Abstand aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass jede Platte mehrere voneinander beabstandete Ausnehmungen aufweist, sodass durch die beiden Platten mehrere Farbwalzen im Gehäuse gehalten werden können. Es ist somit möglich, mehrere Farbwalzen in einem Vorgang gleichzeitig zu reinigen. Hierzu kann der Wasserstrahl aus der Wasserdüse nacheinander auf jede der Walzen gerichtet werden, die bevorzugt parallel zueinander angeordnet sind, sodass jede der Farbwalzen in Rotation versetzt wird und somit gereinigt werden kann. Hierdurch ist ein besonders schnelles Reinigen mehrerer Farbwalzen in einem Arbeitsgang möglich. Versuche des Anmelders haben hierbei gezeigt, dass es möglich ist, Farbreste nahezu vollständig von den gebrauchten Farbwalzen zu entfernen, sodass diese nach dem Reinigen annähernd wie fabrikneue Farbwalzen aussehen. Dies wird insbesondere dadurch ermöglicht, dass durch das Gehäuse, das vollständig geschlossen sein kann, ein Wasserstrahl mit einem relativ hohen Druck verwendet werden kann, sodass die Farbwalzen in eine sehr schnelle Rotation versetzt werden und somit besonders gründlich gereinigt werden, ohne dass hierbei Spritzer beim Reinigen das Gehäuse verlassen und die Umgebung beschmutzen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse eine Öffnung zum Einführen eines Pinsels auf. Diese kann sich beispielsweise an der Oberseite des Gehäuses in seinem Deckel befinden. Diese Öffnung kann verschließbar sein oder so geringe Abmessungen im Bereich weniger mm aufweisen, dass durch diese Öffnung beim Reinigungsvorgang keine Wasserspritzer nach außen treten. Durch diese Öffnung ist es möglich, von außen Pinsel in das Gehäuse einzuführen, die während desselben Reinigungsvorgangs durch den Wasserstrahl gereinigt werden können. Weiterhin ist es möglich, an der Innenseite des Gehäuses Haltevorrichtungen für weitere gebrauchte Pinsel vorzugsehen, sodass Pinsel auch ohne eine Öffnung im Gehäuse gereinigt werden können.
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Das Gehäuse ist an seiner Oberseite bevorzugt durch einen Deckel verschließbar, wobei bei geschlossenem Deckel zwischen diesem und dem Gehäuse eine Dichtung angebracht ist. Der Deckel des Gehäuses muss nicht durchsichtig sein.
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Die Wasserablassöffnung kann an der Unterseite des Gehäuses angebracht sein, wobei diese Unterseite insbesondere von ihrem Randbereich zu ihrer Mitte derart gewölbt sein kann, dass sich die Wasserablassöffnung bei aufrecht stehendem Gehäuse an der in Schwerkraftrichtung tiefsten Stelle des Gehäuses befindet. Somit kann auf einfache Weise ein Ablauf des Abwassers gewährleistet werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Wasserablassöffnung insbesondere durch einen Stopfen verschließbar ist, sodass beim Reinigungsvorgang das Abwasser im Gehäuse sammelbar ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Gehäuse insbesondere in seinem Deckel eine Öffnung auf, die entlang ihres Umfangs mit einem Handschuh, insbesondere einem Gummihandschuh verbunden ist. Somit ragt dieser Handschuh in das Gehäuse hinein, sodass ein Benutzer seine Hand von außen in den Handschuh einführen und somit in das Gehäuse greifen kann, ohne mit dem Wasser in Berührung zu kommen. Hierdurch wird es dem Benutzer möglich, beispielsweise eine Farbwalze oder einen Pinsel mit der Hand abzureiben und somit hartnäckige Farbrückstände zu beseitigen.
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Es ist bevorzugt, dass die Achse, auf die die Farbwalze gesteckt wird, eine Länge aufweist, die geringfügig kleiner als der Abstand zwischen den beiden Ausnehmungen in dem ersten und zweiten Halteelement ist.
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Die Farbwalze kann dadurch in der Haltevorrichtung rotierbar sein, dass sie um ihre Achse rotiert. Alternativ oder zusätzlich kann die Achse in der Haltevorrichtung rotierbar gehalten sein.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
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Es zeigen:
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1: Eine Schrägansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2: Eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Gemäß 1 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen der Farbwalze 12 ein im Wesentlichen quaderförmiges durchsichtiges Gehäuse 14 auf. An seinen Seitenteilen weist das Gehäuse 14 zwei Platten 18a, 18b auf, die als Halteelement zum Halten der Achse 20 der Farbwalze 12 dienen.
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Das erste Ende 20a der Achse 20 ist hierbei in der Ausnehmung 22a' aufgenommen, die kreisrund ausgebildet ist und einen geringfügig größeren Durchmesser als die Achse 20 aufweist. Das zweite Ende 20b der Achse 20 ist im unteren Ende der länglichen Ausnehmung 22b' auf der gegenüberliegenden Seite des Gehäuses aufgenommen. Beim Platzieren der Farbwalze in der Haltevorrichtung 18a, 18b wurde das Ende 20b der Achse 20 in das obere Ende der länglichen Ausnehmung 22b' eingeführt und bis zum unteren Ende dieser Ausnehmung in der Platte 18b geführt. Auf ähnliche Weise ist es möglich, weitere Farbwalzen jeweils in ein Ausnehmungspaar 22a, 22b/22a'', 22b''/oder 22a''', 22b''' zu halten.
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Das Gehäuse weist ferner eine Wassereinlassöffnung 24 mit einer Gummimanschette 26 auf. In diese Wassereinlassöffnung 24 ist eine Wasserdüse 28 einführbar (s. 2). Hierbei umschließt die Dichtmanschette 26 die Wasserdüse 28 und zwar bevorzugt in einer Weise, dass neben der Wasserdüse an der Dichtmanschette vorbei kein Wasser aus dem Gehäuse 14 heraustreten kann.
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Die Dichtmanschette 26 ist derart beweglich ausgebildet, dass der Winkel, in dem die Wasserdüse 28 in das Gehäuse 14 eingeführt wird, verstellbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Dichtmanschette 26 einen Bereich an ihrem in radialer Richtung äußeren Rand aufweist, der gegenüber dem Gehäuse nicht oder nur wenig beweglich ist. Jedoch kann die Manschette 26 in einem in radialer Richtung weiter innen befindlichen Bereich einen Abschnitt aufweisen, der gegenüber dem Gehäuse 14 beweglich ist. Dies kann dadurch erfolgen, dass der radial innere Bereich der Manschette mit dem äußeren Bereich durch ein ziehharmonikaförmiges Zwischenstück verbunden ist. Es ist hierbei ausreichend, wenn dieses Zwischenstück den inneren und äußeren Bereich der Manschette nicht direkt verbindet, sondern quasi etwas zu viel Material aufweist, sodass eine Bewegung des radial inneren Abschnitts gegenüber dem äußeren Abschnitt und dem Gehäuse 14 ermöglicht wird. Die Manschette kann beispielsweise ähnlich einer Waschmaschinenmanschette ausgebildet sein, wobei hier selbstverständlich geringere Abmessungen gewählt werden.
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An seiner Unterseite 14b weist das Gehäuse 14 eine Wasserauslassöffnung 16, die durch einen Stopfen 34 verschließbar ist. Die Wasserauslassöffnung 16 befindet sich in der Mitte der Unterseite 14b an ihrer in Schwerkraftrichtung untersten Stelle.
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In der Ausführungsform gemäß 2 wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung verdeutlicht. Aus der Wasserdüse 28 tritt der Wasserstrahl aus, der annähernd tangential auf die Farbwalze 12 gerichtet wird. Diese wird somit entlang der dargestellten Pfeile in Rotation versetzt, sodass die Farbreste durch die entstehende Zentrifugalkraft von der Farbwalze 12 entfernt werden. Während des Reinigungsvorgangs wird das Gehäuse durch den Deckel 38 verschlossen. Die Wasserdüse 28 kann einen Knopf 36 zum An- und Ausschalten des Wasserstrahls sowie zur Regelung des Wasserdrucks aufweisen.
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Gemäß 2 kann der Deckel 38 des Gehäuses 14 eine Öffnung 30 aufweisen, die entlang ihres Umfangs 30' mit einem Gummihandschuh 32 verbunden ist. Somit ragt dieser Handschuh 32 in das Gehäuse 14 hinein. Ein Benutzer kann seine Hand von außen in den Handschuh 32 einführen und somit in das Gehäuse 14 greifen, ohne mit dem Wasser in Berührung zu kommen. Mit Hilfe des Handschuhs kann der Benutzer besonders hartnäckige Farbrückstände von der Farbwalze 12 entfernen.
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Das Gehäuse 14 kann beispielsweise Abmessungen von ca. 50 × 30 × 30 cm aufweisen.