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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur virtuellen Objekterfassung und ein Computerprogrammprodukt zur Anwendung in dieser Einrichung.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Zählung von Objekten bekannt. Üblicherweise wird eine Zählung von Objekten, wie beispielsweise Personen oder Fahrzeugen, so durchgeführt, dass an einem Zählpunkt durch eine Zähleinrichtung jedes Objekt erfasst und als solches registriert wird. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 42 12 026 C1 bekannt, welche ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zählen von Objekten offenbart. Beim Zählen von Objekten (Personen oder Gegenständen), die sich durch das Messfeld eines Lichtgitters bewegen, wird der Zustand von Fotodetektoren an den Enden des Lichtgitters abgefragt und der Zustand der unmittelbar daran anschließenden, in ununterbrochener Folge abgedunkelten Fotodetektoren.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik zahlreiche mechanische Vorrichtungen, beispielsweise Drehkreuze oder Vereinzelungsanlagen, bekannt, mittels welcher in mechanischer Weise eine Personenzählung stattfindet.
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Bekannte Verfahren aus dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass zur Zählung von Objekten an einem bestimmten Zählpunkt bzw. allgemein in einem bestimmten Zählbereich für diesen speziellen Zählpunkt bzw. Zählbereich eine entsprechende Zähleinrichtung vorgesehen werden muss. Dies ist jedoch insbesondere bei einer Objekterfassung an einer Vielzahl von Zählbereichen aufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
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Demgegenüber liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Einrichtung und ein verbessertes Computerprogrammprodukt zur virtuellen Objekterfassung zu schaffen.
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Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird eine Einrichtung zur virtuellen Objekterfassung bereitgestellt, welche umfasst:
Ein erstes Zählsystem zur Erfassung einer ersten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten, die sich in einem ersten räumlichen Zählbereich befinden. Ein zweites Zählsystem zur Erfassung einer ersten Anzahl von Objekten, die sich in einem zweiten räumlichen Zählbereich befinden. Ein drittes Zählsystem zur Erfassung einer zweiten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten in einem dritten räumlichen Zählbereich. Ein Auswertsystem zur Berechnung einer virtuellen Anzahl von Objekten, die sich in einem virtuellen räumlichen Zählbereich befinden, wobei das Auswertesystem dazu ausgebildet ist, die Berechnung unter Verwendung des Verhältnisses der ersten Anzahl von Objekten, der ersten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten und der zweiten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten, durchzuführen.
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Im Folgenden wird die Einrichtung anhand des entsprechenden Verfahrens beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass zur Bestimmung der Anzahl von Objekten, die sich in dem virtuellen räumlichen Zählbereich befinden, keine reale Objektzählung mit entsprechenden technischen Einrichtungen mehr durchgeführt werden muss. Es wird stattdessen von der Annahme ausgegangen, dass in dem virtuellen räumlichen Zählbereich das Verhältnis der Anzahl der in der dortigen Umgebung befindlichen mobilen Funkkommunikationsgeräten M und der Anzahl von dort befindlichen Objekten V mit dem Verhältnis der Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten M
1, welche bezüglich des ersten räumlichen Zählbereichs erfasst wurden, und der Anzahl von Objekten O, die bezüglich des zweiten räumlichen Zählbereichs erfasst wurden, übereinstimmt:
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Daraus folgt beispielsweise für die Anzahl der Objekte im virtuellen Zählbereich:
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Bevorzugter Weise umfasst der erste räumliche Zählbereich den zweiten räumlichen Zählbereich und/oder umfasst der dritte räumliche Zählbereich den virtuellen Zählbereich. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Zur Durchführung des Verfahrens genügt es, wenn die Erfassung der Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten in jeweils solchen räumlichen Zählbereichen erfolgt, welche sich so nah wie möglich an jenem räumlichen Zählbereich befinden, in welchem die jeweilige reale bzw. virtuelle Erfassung der Anzahl von Objekten stattfinden soll.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der Berechnung der virtuellen Anzahl von Objekten um die Berechnung einer absoluten Anzahl von Objekten. Möglich ist dabei, dass die Berechnung pro Zeiteinheit erfolgt. Dies ist insbesondere bei der Erfassung der ersten Anzahl von Objekten, die sich in dem zweiten räumlichen Zählbereich befinden, sinnvoll, wenn eine solche Erfassung mittels „punktuellen” Objekterfassungsverfahren erfolgt. Hierunter wird verstanden, dass eine Objektzählung strenggenommen lediglich an einem einzigen räumlichen Punkt sequenziell für jedes einzelne Objekt, das diesen Punkt passiert, erfolgt. Selbiges gilt auch bezüglich Objekterfassungsverfahren, welche in paralleler Weise, beispielsweise mittels eines Lasergitters, wie obig im Stand der Technik beschrieben, entsprechende Objekte erfassen, wobei zu einem einzigen Zeitpunkt immer nur eine „Momentaufnahme” einer Objektanzahl stattfinden kann.
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In diesen Fällen ist es hilfreich, eine Berechnung einer Anzahl von Objekten pro Zeiteinheit durchzuführen, da dies eine Abschätzung darüber ermöglicht, wie viele Personen sich im Durchschnitt pro Zeiteinheit in einem bestimmten räumlichen Messgebiet aufhalten. Dadurch wird die Korrelation zwischen der Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten und der entsprechenden Anzahl von Objekten erhöht und verbessert. Möglich ist auch die Berechnung einer Anzahl von Objekten pro Zeiteinheit, um daraus verlässliche Durchschnittswerte der Anzahl von Objekten pro Zeiteinheit zu gewinnen.
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Anzumerken ist, dass zur Erfassung der Anzahl von mobilen Telekommunikationsgeräten verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen können. Dies kann zum Einen die Zählung der zu einem gegebenen Zeitpunkt in einem entsprechenden räumlichen Bereich befindlichen mobilen Telekommunikationsgeräte sein oder ein Mittelwert dessen. Möglich ist jedoch auch, jene mobilen Telekommunikationsgeräte zu erfassen, die in einem bestimmten Zeitraum in den entsprechenden räumlichen Zählbereich eintreten und/oder eingeschaltet werden bzw. diesen verlassen und/oder ausgeschaltet werden. Auch daraus lässt sich in verlässlicher Weise eine Zählung der Anzahl an mobilen Telekommunikationsgeräten durchführen.
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Es sei in diesem Zusammenhang ferner darauf verwiesen, dass in der vorliegenden Erfindung davon ausgegangen wird, dass ein Teil der erfassten mobilen Funkkommunikationsgeräte den Objekten an den jeweiligen Zählbereichen zugeordnet ist. Beispielsweise handelt es sich bei den mobilen Funkkommunikationsgeräten um mobile Telekommunikationsgeräte wie Handys (Mobiltelefone), Navigationsgeräte mit Funkschnittstelle, tragbare Computer mit Funkschnittstelle oder auch beispielsweise PDAs mit Funkschnittstelle. Als Funkschnittstelle kann hier beispielsweise eine GSM- oder UMTS-Funkschnittstelle oder auch eine WLAN-Funkschnittstelle zum Einsatz kommen.
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Möglich ist es auch, dass es sich bei den mobilen Funkkommunikationsgeräten um mobile Nahfeld-Funkkommunikationsgeräte handelt. Eine Nahfeld-Kommunikation könnte dabei beispielsweise mittels Bluetooth oder über RFID-Techniken erfolgen. So könnte es sich beispielsweise bei den mobilen Nahfeld-Funkkommunikationsgeräten um RFID-Vorrichtungen handeln.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Erfassung der ersten und zweiten Anzahl von mobilen Telekommunikationsgeräten die Bestimmung der Anzahl an Telekommunikationsgeräten, welche einem oder mehreren vorbestimmten mobilen Funknetzanbietern zugeordnet sind. In dieser Ausführungsform wird von der Erkenntnis ausgegangen, dass es nicht nötig ist, die gesamte Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten in dem ersten räumlichen Zählbereich zu erfassen, sondern lediglich den Teil an mobilen Funkkommunikationsgeräten zu erfassen, die einem oder mehreren vorbestimmten mobilen Funknetzanbietern zugeordnet sind. Ein Funknetzanbieter ist hierbei beispielsweise ein Provider wie die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus oder O2.
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Der Grund hierfür ist, dass bezüglich eines gegebenen Zählbereichs der Anteil an Telekommunikationsgeräten, die einem oder mehreren vorbestimmten mobilen Funknetzanbietern zugeordnet sind, im Wesentlichen konstant ist. Nach einer Ausführungsform der Erfindung genügt es daher, wenn beispielsweise ein entsprechender Funknetzanbieter selbst die Anzahl der in einem bestimmten Zählbereich befindlicher Telekommunikationsgeräte erfasst und zur weiteren Auswertung bereitstellt, sodass daraus im virtuellen Zählbereich die virtuelle Anzahl der dort befindlichen Objekte bestimmt werden kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfassen die ersten und/oder dritten räumlichen Zählbereiche Mobilfunkzellen. Alternativ oder zusätzlich können die ersten und/oder dritten räumlichen Zählbereiche durch eine Mobilfunk Location Area (LA) definiert sein. Eine Location Area bezeichnet im Mobilfunk dabei den aktuellen Aufenthaltsbereich eines Mobiltelefons innerhalb eines Mobilfunknetzes eines Funknetzanbieters. Dabei kann die geografische Größe einer Location Area je nach Netzdichte, Gesprächs- bzw. Datenaufkommen und individuellen, vom Netzbetreiber festgelegten Konfigurationen abhängen.
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Da ein Funknetzbetreiber üblicherweise Kenntnis über die jeweiligen Teilnehmer hat, welche sich mit ihrem entsprechenden Telekommunikationsgerät in einer bestimmten Mobilfunkzelle bzw. Location Area befinden, ist es damit in kostengünstiger Weise und ohne großen zusätzlichen technischen Zählaufwand möglich, die Anzahl dieser Teilnehmer bzw. die Anzahl der in der jeweiligen Mobilfunkzelle oder an der jeweiligen Location Area befindlichen aktivierten mobilen Telekommunikationsgeräten zu bestimmen und zur Berechnung der virtuellen Anzahl von Objekten heranzuziehen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des obig beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 verschiedene räumliche Zählbereiche,
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2 verschiedene räumliche Zählbereiche mit zu zählenden Objekten und mobilen Funkkommunikationsgeräten,
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3 verschiedene räumliche Zählbereiche,
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4 eine Vorrichtung zur virtuellen Objekterfassung.
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Das obig beschriebene Verfahren zur virtuellen Objekterfassung sei nun im Folgenden beispielhaft mittels verschiedener Zählbereiche erläutert, die in der 1 gezeigt sind. Zunächst ist in 1 ein Bereich 100 ersichtlich, welcher einen Bewegungsbereich der mobilen Funkkommunikationsgeräte und der Objekte, die jeweils zu zählen sind, vorgibt. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei im Folgenden angenommen, dass es sich bei den Objekten um Personen handelt und bei den mobilen Funkkommunikationsgeräten um Mobiltelefone. Allgemein sind alle Mobiltelefone jeweiligen Personen zugeordnet. Anders gesprochen, wird davon ausgegangen, dass ein bestimmter Anteil an Personen über ein in einem Funknetz eines Funknetzanbieters lokalisierbares Mobiltelefon verfügt, wobei unter „lokalisierbar” verstanden wird, dass dieses Mobiltelefon räumlich lokalisiert werden kann.
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Zur Durchführung des obig beschriebenen Verfahrens erfolgt zunächst eine Erfassung der Anzahl an Personen, die sich in dem räumlichen Zählbereich 104 (entsprechend dem zweiten räumlichen Zählbereich) befinden. Handelt es sich hierbei um eine punktuelle Zählung, kann die Erfassung der Personenanzahl auch über einen vorgegebenen definierten Zeitraum erfolgen. Ansonsten ist eine flächenmäßige Erfassung über eine vorgegebene Fläche als „Momentaufnahme” möglich.
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Gleichzeitig, kurz vor dieser Personenerfassung oder kurz nach dieser Personenerfassung erfolgt des Weiteren eine Erfassung der Anzahl von Mobiltelefonen, welche in dem räumlichen Zählbereich 102 registriert werden können. Im vorliegenden Fall umfasst der räumliche Zählbereich 102 den räumlichen Zählbereich 104. Dies ist jedoch, wie obig beschrieben, nicht zwingend notwendig. Gewünscht ist jedoch eine gewisse räumliche Nähe zwischen den Zählbereichen 102 und 104.
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Bei dem Zählbereich 102 handelt es sich dabei vorzugsweise um einen räumlichen Bereich bezüglich dessen ein mobiler Funknetzanbieter z. B. in automatisierter Weise in der Lage ist, eine Anzahl der dort befindlichen und seinem Funknetz zugehörigen Mobiltelefone zu bestimmen. Beispielsweise könnte es sich bei dem Bereich 102 um eine Mobilfunkzelle oder gar um eine Mobilfunk Location Area handeln.
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Nachdem die Anzahl von (aktiven) mobilen Funkkommunikationsgeräten im räumlichen Bereich 102 erfasst wurde und die Anzahl von Personen in dem räumlichen Zählbereich 104 erfasst wurde, kann beispielsweise unter Bildung des Quotienten der Anzahl von Mobiltelefonen und Personenanzahl ein Prozentsatz bestimmt werden, welcher angibt, welcher Anteil an Personen im Durchschnitt ein bezüglich des räumlichen Zählbereichs 104 im Funknetz des besagten mobilen Funknetzanbieters lokalisierbares Mobiltelefon besitzt.
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Ziel ist es nun, eine virtuelle Anzahl von Personen zu berechnen, welche sich in einem virtuellen Zählbereich 108 befinden. Wird nun davon ausgegangen, dass der Anteil an Personen mit einem im Netz des besagten Funknetzanbieters lokalisierbaren Mobiltelefons auch bezüglich des virtuellen Zählbereichs 108 konstant ist, genügt zur Berechnung der virtuellen Personenanzahl im Bereich 108 eine Erfassung der Anzahl von Mobiltelefonen in einem Zählbereich 106, welcher den virtuellen Zählbereich umfasst bzw. wieder in unmittelbarer Nähe zum virtuellen Zählbereich 108 liegt. Aus dem Verhältnis der bezüglich des Bereiches 104 detektierten Personenanzahl, der Anzahl von Mobiltelefonen, welche im Bereich 102 detektiert wurden, und der Anzahl von Mobiltelefonen, welche im Bereich 106 detektiert wurden, und der Annahme, dass der Anteil an Mobiltelefonen, welche dem vorbestimmten Funknetzanbieter zugeordnet sind, bezüglich einer gegebenen Personengruppe konstant ist, lässt sich daraus ohne reale physikalische Erfassung der Personenanzahl im Zählbereich 108 eine virtuelle Personenanzahl im Zählbereich 108 bestimmen.
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Diese Vorgehensweise sei an einem praktischen Beispiel anhand von 2 näher erläutert. Ähnlich zu der 1 ist in 2 wiederum ein Bewegungsbereich 100 ersichtlich, entlang dessen sich Personen mit Mobiltelefonen bewegen können. Personen sind dabei mit den Bezugszeichen 200 gekennzeichnet und Personen, welche Mobiltelefone besitzen, welche einem vorbestimmten Funknetzanbieter zugeordnet sind, werden mit Bezugszeichen 202 gekennzeichnet.
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Zur Durchführung des obig beschriebenen Verfahrens erfolgt zunächst eine Personenzählung über einen vorbestimmten Zeitraum. Diese Personenzählung erfolgt bezüglich des räumlichen Zählbereichs 104. Zum Einsatz kommen können hierzu beispielsweise entsprechende Laserscanner, wobei hier zusätzlich unter Einsatz eines Wärmesensors eine Bewegungsrichtung von Personen aufgezeichnet und daraus die Anzahl der bezüglich des Bereichs 104 ein- und ausgehenden Personen ermittelt werden kann. Damit ist eine richtungsabhängige Personenzählung möglich.
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Möglich ist auch die Verwendung zweier „Lichtvorhänge” mit entsprechenden Lasermesssystemen, die zur Ermittlung einer Personenanzahl sowie einer Bewegungsrichtung der Personen verwendet werden können.
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Parallel zur Personenanzahlerfassung im Bereich 104, zeitlich davor oder zeitlich danach, erfolgt außerdem eine Erfassung der Anzahl von Mobilfunkgeräten 202, die sich im räumlichen Zählbereich 102 befinden. In der Ausführungsform der 2 ergibt sich hier als Resultat, dass insgesamt 6 Personen 200 mittels des Zählbereichs 104 erfasst wurden, wobei außerdem im Zählbereich 102 drei Mobilfunkgeräte 202 registriert wurden. Unter der Annahme, dass jede Person maximal ein Mobilfunkgerät bei sich trägt, lässt sich damit errechnen, dass im Schnitt 50% der mittels des Zählbereichs 104 gezählten Personen ein im Netzbereich des vorbestimmten Funknetzanbieters lokalisierbares Mobiltelefon bei sich tragen.
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Eine zweite Erfassung einer Anzahl von Mobiltelefonen in der Nähe des virtuellen Zählbereichs 108 ergibt in 2 folgendes: Im Zählbereich 106 werden insgesamt zwei Mobiltelefone 202 erfasst, die dem besagten Funknetzanbieter zugeordnet sind. Unter der Annahme, dass das Verhältnis von Mobiltelefonen zu Personen konstant ist, lässt sich damit berechnen, dass, wenn die besagten 50% aller Personen ein lokalisierbares Mobiltelefon bei sich tragen, das dem genannten Funknetzanbieter zugeordnet ist, sich insgesamt eine virtuelle Anzahl von vier Personen 200 im virtuellen Zählbereich 108 befinden müssen.
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Im Beispiel der 2 umfasst der Zählbereich 106 dabei nicht den virtuellen Zählbereich 108. Nichtsdestotrotz kann das beschriebene Verfahren dennoch eine hochgenaue Berechnung der virtuellen Personenanzahl gewährleisten, wenn sich der Bereich 106 in unmittelbarer Nähe zum virtuellen Zählbereich 108 befindet.
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Die 3 zeigt eine T-förmige Anordnung von Zählbereichen. Der Grund für diese T-förmige Anordnung von Zählbereichen ist die T-Form des Bewegungsbereichs 308 für Personen oder Objekte. Grundsätzlich würde es hier genügen, wenn beispielsweise unter Verwendung einer Objekterfassung im Zählbereich 306 und einer Erfassung einer Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten im Bereich 300 einmalig der Anteil an mobilen Funkkommunikationsgeräten bezüglich der erfassten Anzahl von Objekten bestimmt wird und dieser Anteil anschließend für die Berechnung der virtuellen Anzahl von Objekten im Bereich 310 zusammen mit einer weiteren Erfassung einer Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten im räumlichen Zählbereich 304 verwendet werden würde.
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Allerdings kann die Genauigkeit der Berechnung der virtuellen Anzahl von Objekten im räumlichen Zählbereich 310 dadurch erhöht werden, dass der bezüglich der räumlichen Zählbereiche 300 und 306 bestimmte Anteil an mobilen Funkkommunikationsgeräten durch eine zusätzliche Bestimmung einer Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten bezüglich des räumlichen Bereichs 302 und einer weiteren Erfassung einer Anzahl von Objekten im Bereich 312, welcher vom Bereich 302 umfasst ist, präzisiert wird. Unterscheiden sich nämlich die Anteile an mobilen Funkkommunikationsgeräten bezüglich der Bereiche 312 und 306, kann aus der Bewegungsrichtung der Objekte bezüglich der Bereiche 306 und 312 statistisch präzisiert berechnet werden, wie hoch der Anteil an mobilen Funkkommunikationsgeräten bezüglich des weiteren Bereichs 304 sein müsste.
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In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf hingewiesen, dass es sich bei den mobilen Funkkommunikationsgeräten nicht ausschließlich um Mobiltelefone handeln muss. Beispielsweise ist es auch möglich, dass es sich bei den mobilen Funkkommunikationsgeräten um mobile Nahfeld-Funkkommunikationsgeräte, insbesondere RFID-Vorrichtungen, handeln kann.
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Ein Szenario hierfür wäre beispielsweise die Versehung von Einkaufswägen in Einkaufszentren mit RFID-Vorrichtungen. Im Eingangsbereich des Einkaufszentrums könnte eine reale Zählung von das Einkaufszentrum betretenden Kunden stattfinden (Erfassung der ersten Anzahl von Objekten im zweiten räumlichen Zählbereich). Zusätzlich könnte über RFID-Erkennungseinrichtungen eine Erfassung der Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten, d. h. eine Funkerfassung der mit RFID-Vorrichtungen bestückten Einkaufswägen, erfolgen. Daraus lässt sich im Eingangsbereich des Einkaufszentrums der Anteil an Kunden bestimmen, welche im Einkaufszentrum mit Einkaufswägen ihren Einkauf tätigen.
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Die Erfassung der Anzahl von Einkaufswägen in bestimmten räumlichen Bereichen des Einkaufszentrums lässt damit zuverlässig Aussagen darüber treffen, wie viele Kunden sich insgesamt in diesem räumlichen Bereich (d. h. dem virtuellen räumlichen Zählbereich) befinden.
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Allgemein ist es jedoch auch möglich, mobile Nahfeld-Funkkommunikationsgeräte wie beispielsweise RFID-Vorrichtungen, in beliebige Arten von Produkten, wie z. B. Kleidungsstücke, Lebensmittelverpackungen oder Tonträgerverpackungen unterbringen, um somit Informationen über Kundenströme auf bestimmten Ladenflächen in absoluten Zahlen zuverlässig zu erhalten.
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Die 4 zeigt eine Vorrichtung zur virtuellen Erfassung von Objekten 200, beispielsweise von Personen. Einem Anteil dieser Objekte sind mobile Funkkommunikationsgeräte 202 zugeordnet, zum Beispiel Mobiltelefone. Mittels eines ersten Zählsystems 402, zum Beispiel eines Base Station Controllers (BSC) kann eine Erfassung der Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten in einem vorgegebenen ersten räumlichen Zählbereich stattfinden. Ferner kann mittels eines Zählsystems 400 (zweites Zählsystem) eine Erfassung der Anzahl von Objekten 200 erfolgen, die sich in einem zweiten räumlichen Zählbereich 104 befinden. Die Information der ersten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten und der ersten Anzahl von Objekten kann beispielsweise über ein Netzwerk wie ein Intranet oder das Internet 404 an ein entsprechendes Datenverarbeitungssystem 406 übermittelt werden. Das Datenverarbeitungssystem 406 weist dabei einen entsprechenden Programmcode auf, welcher in der Lage ist, eine virtuelle Anzahl von Objekten an einem virtuellen Zählbereich zu bestimmen. Diese Berechnung muss jedoch nicht durch einen Programmcode erfolgen, sondern kann auch Hardware implementiert sein.
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Nicht gezeigt in 4 ist ein drittes Zählsystem zur Erfassung einer zweiten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten in einem dritten räumlichen Zählbereich. Hierzu könnte wiederum derselbe Base Station Controller 402, d. h. das erste Zählsystem, zum Einsatz kommen, da üblicherweise im Mobilfunkbereich eine Vielzahl von Funkzellen durch einen gemeinsamen Base Station Controller kontrolliert wird. Die Berechnung der virtuellen Anzahl von Objekten in dem virtuellen räumlichen Zählbereich erfolgt daraufhin durch das Computersystem 406 unter Verwendung des Verhältnisses der ersten Anzahl von Objekten, der ersten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten und der zweiten Anzahl von mobilen Funkkommunikationsgeräten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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