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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System für den Betrieb von Post- und
Logistikdiensten. Genauer betrifft die Erfindung ein System, das
die Abholung und Zustellung durch die Möglichkeit der Ortung eines
Teilnehmers flexibilisiert.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Deregulierung im postalischen und Logistik-Markt erhöht den Wettbewerbsdruck
auf Anbieter von Postdiensten und Logistikdiensten, die unter einem
gewissen Schutz durch einer monopolistischen Marktposition standen.
Die geschützte
Position des Monopolisten ist meistens mit einer Reihe von Auflagen
verbunden, die den Monopolisten zur Erbringung seiner Dienste auch
in Marktsegmenten verpflichtet, die nicht von sich aus attraktiv
sind. Beispiele dafür
sind die flächendeckende
Erbringung von Postdiensten, auch in ländlichen Regionen oder in anderen
Regionen mit niedrigen Bevölkerungsdiensten.
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Die Öffnung des
Marktes stellt eine Herausforderung für die Politik und für die neu
hinzukommenden Wettbewerber dar, und zwar aus unterschiedlichen
Gründen.
Die Politik möchte
einen qualitativ hochwertigen oder besseren, insbesondere günstigeren
Dienst erreichen, ohne die Universalität des Dienstes aufzugeben.
Gleichzeitig möchten
aber neue Anbieter in diesem Segment sich auf profitable Segmente
konzentrieren können,
um die nötigen
Investitionen möglichst
schnell wieder mit Dividenden zurückzubekommen. Besonders kritisch
stellt sich die sogenannte „last
Mile" dar, d. h.
die Abholung vom und die Zustellung zum Endkunden, da hier die höchsten Kosten
im Prozess entstehen, die je nach Transportaufwand und Versandbedarf
mit einem einheitlichen Tarifmodell nur bedingt gedeckt werden können.
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Ein
weiteres Problemfeld stellt die Qualität der Zustellung dar. Die Zuverlässigkeit
der Lieferung, die Vorhersehbarkeit der Zustellung, die Information der
Kunden, das Briefgeheimnis und die Fähigkeit zur Umverteilung, z.
B. bei einem Nach- bzw. Umsendeauftrag, sind wichtige Faktoren für einen
hochwertigen Dienst.
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Schließlich stellt
sich für
den Erfolg der Logistikanbieter die Frage nach einer Differenzierung der
Dienste, die in einem stark standardisierten Umfeld besonders wichtig
wird, um am Markt sich durchsetzen zu können. Es besteht also Bedarf
nach innovativen Lösungsansätzen, um
die Flexibilität
zu erhöhen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine technische Lösung bereitzustellen,
die die Flexibilität
von Logistik-Diensten
erhöht.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung ein System und ein
Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen bereit.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein System zur Steuerung
der Abholung und Ablieferung von Waren, insbesondere von Postsendungen,
Briefen, Paketen, Behälter,
Wechselbehältern, Zeitungen,
Zeitschriften, Werbesendungen sowie anderen Liefereinheiten zwischen
Teilnehmern, das ein Portal mit Funktionen zur Registrierung eines
Teilnehmers, zur Eingabe von Aufträgen und zur Statusabfrage umfasst.
Weiter umfasst das System ein Ortungssystem zur Erfassung der Position
eines Teilnehmers, wobei das Ortungssystem und das Portal zur Übermittlung
einer vom Ortungssystem erfassten Position eines Endgeräts eines
Teilnehmers mindestens zeitweise verbunden sind.
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Unter
Portal ist hierbei eine oder ein Bündel von Software-Applikationen zu
verstehen, die einen zentralisierten Zugang zu einer Reihe von Diensten und
Daten bereitstellt. Dazu gehören
vor allem nutzerspezifische, personen- oder firmengebundene Daten
in einer Datenbank. Insbesondere enthalten die Datensätze postalische
oder virtuelle Adressen des Teilnehmers sowie geographische Positionsdaten,
die vom System als postalische Zustelladresse für den Teilnehmer vorgehalten
werden. Unter einer virtuellen Adresse ist dabei eine Identifizierungs-Zeichenkette
zu verstehen, die etwa einen beliebig gewählten Kurznamen, eine E-Mail-Adresse
oder eine (Telefon-)Nummer umfassen kann. Die virtuelle Adresse
dient zur eindeutigen Identifizierung eines Teilnehmers im Zustellprozess,
der sowohl Sender als auch Empfänger
sein kann.
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Unter
Ortungssystem ist hierbei eine oder ein Bündel von Software-Applikationen
zu verstehen, mit deren Hilfe die Position unterschiedlicher Objekte, insbesondere
der Teilnehmer und der zu transportierenden Waren erfasst oder ermittelt
werden können.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung erhalten die
Teilnehmer Zugang zu dem Portal über
ein stationäres
Endgerät oder
ein mobiles Endgerät,
wobei die Kommunikation zumindest teilweise über das Internet oder eine sonstige
Datenverbindung verläuft,
z. B. nach einem Standard zur drahtlosen Kommunikation.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung umfasst
das Endgerät
ein zusätzliches
Subsystem zur Erfassung der aktuellen geographischen Position des
Endgerätes.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist
das Ortungssystem zur automatisierten Ermittlung der Position eines
Teilnehmers ausgelegt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung verläuft die
Kommunikation zwischen Endgerät
und System zumindest über
einen Teil der Übertragungsstrecke
nach einem Standard für
drahtlose Kommunikation, vorzugsweise GSM, UMTS, CDMA, WLAN, WIMAX, Bluetooth,
Zigbee, oder einem von deren Derivaten.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung übermitteln
die Teilnehmer ihre aktuelle Adresse und/oder Position oder die
Adresse und/oder Position zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft über das
Endgerät an
das System.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer ihre aktuelle Position über das Ortungssystem ermitteln
lassen, wobei unterschiedliche Ortungsverfahren einzeln oder in
Kombination eingesetzt werden, bevorzugt Satellitenortung und/oder die
Bestimmung einer Funkzelle in einem Mobilfunknetz.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer ihren Namen und eine Postadresse oder eine geographische
Koordinate als Liefer- oder Abholadresse in das Portal eingeben
oder verändern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer mindestens einen virtuellen Namen oder/und mindestens
eine virtuelle Postadresse als Liefer- oder Abholadresse in das
Portal eingeben.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung geben
die Teilnehmer eine durch das Ortungssystem ermittelte geographische
Position als Liefer- oder
Abholadresse in das Portal ein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bestimmt
das System eine postalische Liefer- oder Abholadresse als Funktion
der geographischen Position eines Teilnehmers, etwa durch Abgleich
der ermittelten geographischen Position mit den vom Teilnehmer eingegebenen
postalischen Adressen, wobei der Teilnehmer gegebenenfalls über eine
Rückmeldungsfunktion
zur Bestätigung
der postalischen Adresse aufgefordert wird.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer Abhol- oder Lieferaufträge über das Portal eingeben.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer Abhol- oder Lieferaufträge über das Portal entgegennehmen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die
Teilnehmer den Status von Abhol- oder Lieferaufträgen über das
Portal überwachen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung stellt
das Portal Funktionen zur Interaktion zwischen mehreren Teilnehmern
bereit.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können Teilnehmer
Bewertungen (Feedback) über
die Abwicklung von Abhol- oder Lieferaufträgen sowie über andere Teilnehmer über das
Portal eingeben.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung besitzt
das System eine Zugangsfunktion für einen Call-Center-Dienstleister,
der auf diese Weise Zugang zu dem Portal hat, um die Dienste des
Portals auch telefonisch anbieten zu können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung werden
aus den Positionsdaten der Teilnehmer mittels eines Auswertemoduls
statistische Auswertungen ermittelt, mit deren Hilfe etwa die aktuelle
Verkehrssituation analysiert sowie das Nutzungsverhalten der Teilnehmer segmentiert
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung nutzen
die Teilnehmer ihre virtuellen Namen oder/und Adressen, um Dienste
von weiteren Parteien im Anspruch zu nehmen, ohne Ihre wahre Identität bekanntgeben
zu müssen.
Solche Dienste können
zumindest, aber nicht ausschließlich
Einkaufsdienste (e-commerce), Buchung von Abonnements, Download
und Streaming-Dienste, Zugang zu zahlungspflichtigen Portalen, Teilnahme
an Kommunikationsdienste wie E-Mail, Chat, Telefon- und Videoanrufe,
Telefon- und Videokonferenzen umfassen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung werden
statistische Daten gemeinsam mit Abhol- und/oder Lieferadressen
und mit weiteren Lieferinformationen von einem Navigationssystem
dazu verwendet, eine Routenplanung oder/und eine Fahrtenoptimierung
durchzuführen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung werden
die Abhol- und/oder Lieferadressen gemeinsam mit weiteren Lieferinformationen
an ein externes Transportmanagementsystem übergeben.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Postzustellung,
das folgende Schritte umfasst, die nicht notwendigerweise in dieser
Reihenfolge ausgeführt
werden müssen:
- – Festlegung
einer Abhol- und Lieferadresse durch einen Teilnehmer, die virtuelle
Adressen sein können,
- – Bestimmung
von postalischen Adressen oder einer geographischen Position aus
einer virtuellen Adresse mittels einer Datenbankabfrage,
- – Abholung
der Postsendung an der Abholadresse,
- – Übergabe
der Sendung an einen Zusteller,
- – Zustellung
der Sendung zu der postalischen Adresse oder der geographischen
Position.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die geographische Position
durch ein Ortungssystem bestimmt, das die Position eines stationären Endgeräts oder
mobilen Endgeräts
des Teilnehmers lokalisiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen wird auf die beigefügten Figuren Bezug
genommen, von denen zeigen:
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1 schematische
Darstellung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Systems.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Eine
erste bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
umfasst ein Portal (10), das mit einem Ortungssystem (20)
verbunden ist. Unter Portal ist hierbei eine oder ein Bündel von Software-Applikationen
zu verstehen, die einen zentralisierten Zugang zu einer Reihe von
Diensten und Daten bereitstellt. Dazu gehören vor allem nutzerspezifische,
personen- oder firmengebundene Daten in einer Datenbank. Jeder Teilnehmer
des Systems kann auf seine Daten über das Portal zugreifen und diese
gegebenenfalls verändern.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass alle Eingaben von Teilnehmern
oder anderen Prozessbeteiligten grundsätzlich über die auf einem Endgerät (PC, Mobiltelefon)
dargestellten Bedienoberfläche
des Portals erfolgen, wenn nicht abweichend davon beschrieben. Ferner
werden sämtliche
vom Portal bereitgestellten Funktionen und Dienste sowie Datenbankfunktionalitäten zusammenfassend
mit dem Begriff Portal bezeichnet.
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Insbesondere
enthalten die im Portal gespeicherten Datensätze postalische oder virtuelle
Adressen des Teilnehmers sowie geographische Positionsdaten, die
vom System als postalische Zustelladresse für den Teilnehmer vorgehalten
werden. Unter einer virtuellen Adresse ist dabei eine Identifizierungs- Zeichenkette zu verstehen,
die etwa einen beliebig gewählten
Kurznamen, eine E-Mail-Adresse, eine (Telefon-)Nummer umfasst. Die
virtuelle Adresse dient zur eindeutigen Identifizierung eines Teilnehmers
im Zustellprozess, der sowohl Sender als auch Empfänger sein
kann. Der Teilnehmer kann über
ein stationäres
Endgerät
(30) oder ein mobiles Endgerät (40), zum Beispiel
einen PC oder ein Mobiltelefon, auf seine im Portal (10)
gespeicherten Daten zugreifen und diese gegebenenfalls verändern. Insbesondere
kann er seine Adressdaten modifizieren, an denen eine Sendung zugestellt
oder abgeholt werden soll. Dabei hat er die Wahl zwischen der Eingabe
einer herkömmlichen
postalischen Adresse oder einer geographischen Position (geographische
Länge, Breite,
und eventuell Höhe über Normal
Null). Die geographische Position wird typischerweise mit Hilfe des
Ortungssystems (20) und/oder per Satellitenortung ermittelt
oder durch manuelle Eingabe durch einen Teilnehmer in sein Endgerät erfasst.
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Das
Ortungssystem (20) ist mit dem Portal verbunden und kann
mit diesem Daten austauschen. Unter Ortungssystem ist hierbei eine
oder ein Bündel von
Software-Applikationen zu verstehen, mit deren Hilfe die Position
unterschiedlicher Objekte, insbesondere der Teilnehmer und der zu
transportierenden Waren erfasst oder ermittelt werden können. In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung gibt ein Teilnehmer seine aktuelle postalische Adresse
oder geographische Position über
sein Endgerät
manuell in das Ortungssystem ein. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann ein Teilnehmer über
die Bedienoberfläche
des Portals das Ortungssystem (20) veranlassen, seine Position
oder die eines anderen Teilnehmers zu erfassen, oder über eine
Verbindung zu seinem Mobilfunk-Anbieter
die Position der Funkzelle zu ermitteln und an das Portal zu übermitteln.
Diese Ortsinformation kann z. B. vom Portal genutzt werden, um aus
mehreren vom Teilnehmer festgelegten Adressen diejenige auszuwählen, an
der sich der Teilnehmer gerade befindet. Eine besonders bevorzugte
Variante der Positionsbestimmung des Teilnehmers erfolgt über Satellitenortung,
etwa mittels des GPS-Systems oder des zukünftigen europäischen Galileo-Systems.
Im Folgenden wird dies vereinfacht GPS-Ortung genannt. Der Teilnehmer
muss dazu ein GPS-fähiges
Endgerät
(40) besitzen, typischerweise etwa ein dazu ausgelegtes
Mobiltelefon, das ein entsprechendes Subsystem (90) aufweist.
Möchte
er seine gegenwärtige
Position als Zustell- oder Abholadresse an das System übermitteln,
so kann er die vom Subsystem in seinem Mobiltelefon ermittelte geographische
Position an das Portal übermitteln.
Dies kann mit Hilfe einer lokalen Software auf dem Telefon oder über einen
Internet-Browser durchgeführt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung findet folgendes Verfahren Anwendung. Ein Teilnehmer
gibt über
sein mobiles Endgerät
(40), etwa ein Mobiltelefon, einen Sendeauftrag an das
System. Dazu wählt
er in der auf seinem Telefon dargestellten Bedienoberfläche des
Portals (10) eine seiner voreingestellten Abholadressen
aus und wählt
die Lieferadresse des Adressaten. Ist diese Adresse keine postalische,
sondern eine virtuelle Adresse, fragt das System in der Datenbank
des Portals (10) die hinterlegte postalische Adresse oder eine
geographische Position (geographische Länge, Breite, und Höhe über NN)
des Empfängers
ab. Dies wird typischerweise in einem frühen Stadium des Prozesses durchgeführt, also
beispielsweise kurz nach der Eingabe durch den Auftraggeber. Es
kann gegebenenfalls zu einem späteren
Zeitpunkt erneut vorgenommen werden, etwa kurz vor der Auslieferung,
um eine eventuelle Standortänderung
des Empfängers
berücksichtigen
zu können.
Nach dem Abholen der Sendung beim Auftraggeber (Absender) wird der
Transport der Sendung auf konventionelle Weise durchgeführt, wobei
das Ziel typischerweise eine regionale Verteilungsstelle ist. Dabei übernimmt die
Logistikabwicklung bzw. Steuerung des Sendungstransports typischerweise
das konventionelle Transportmanagementsystem (80) des Betreibers, an
das die Abhol- und Lieferadresse gemeinsam mit weiteren auftragsspezifischen
Daten (z. B. Sendungsgewicht, Datum der Auftragsannahme etc.) aus
dem Portal (10) übergeben
wurden. Die Auslieferung zum Empfänger erfolgt dann durch einen
Lieferanten, entweder mittels eines Lieferwagen des Betreibers oder über einen
externen Partner, der als Sub-Dienstleister fungiert. Dies kann
beispielsweise ein Taxiunternehmer, aber auch ein weiterer privater oder
gewerblicher Teilnehmer des Portals sein, der als Zusteller fungiert.
Bei Übergabe
der Sendung an den Lieferanten wird die postalische Lieferadresse oder
geographische Position der Lieferadresse mit übergeben. Während aller Phasen des Lieferprozesses
können
Sender und Empfänger
den Status des Lieferauftrags über
das Portal (10) bzw. ihre Endgeräte einsehen. Die Kommunikation
zwischen den Teilnehmer und den System erfolgt bevorzugt zumindest
teilweise über
das Internet (50). Im Fall eines PCs als Endgerät ist dieser über das
Internet mit dem System verbunden, im Fall eines mobilen Endgeräts erfolgt
die Verbindung per Funk zum Provider und von diesem per Internet
zum System.
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Einer
der Vorteile des Systems ist, dass ein Teilnehmer (Sender oder Empfänger) über sein
Endgerät
beliebige Adressen hinzufügen
und zwischen bestehenden auswählen
kann. Dabei lassen sich auch temporäre Adressen verwenden und dazu
bestimmte Aufenthaltszeiten festlegen. Dazu gehört z. B. ein Wechsel des Aufenthaltsorts
zu einer bestimmten Zeit. Die Positionsbestimmung erfolgt für den Teilnehmer
komfortabel über
Satellitenortung, wobei die ermittelten Koordinaten durch Eingabe
des Teilnehmers oder automatisch vom Satellitenortungs-Subsystem
(90) des Endgeräts
(30, 40) an das Portal (10) übermittelt
werden. Zusätzlich
oder alternativ erfolgt die Bestimmung des Standpunkts des Teilnehmers über die
Bestimmung der Funkzelle, in der er sich mit seinem Mobiltelefon
aufhält.
Da die Auflösung
dieses Ortungsverfahrens systembedingt begrenzt ist, dient es bevorzugt
zur Auswahl, welche von verschiedenen voreingestellten Alternativadressen
eines Teilnehmers seinem Aufenthaltsort entspricht. Wechselt der
Empfänger
seinen Aufenthaltsort während
der Lieferzeit, kann z. B. der Zusteller, der den Empfänger nicht
antrifft, im Portal nach alternativen Adressen suchen oder/und eine
Ortung des Empfängers
veranlassen.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der Abholer oder Lieferant mit einem GPS-fähigen Endgerät ausgestattet,
das bei Vorliegen einer geographischen Abhol- oder Lieferadresse
diese auf einer Karte darstellt bzw. per Routenplaner das Fahrziel
anzeigt. Dabei wird auch eine Wandlung der in Höhe über NN vorgegebenen Höhenangabe
in eine Höhe über Grund
vorgenommen, so dass bei mehrstöckigen
Gebäuden
eine Zuordnung zu einem Stockwerk möglich ist. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist das satellitenortungsfähige tragbare
Endgerät
des Lieferanten so ausgeführt, dass
es eine graphische und optional akustische Benutzerführungsfunktion
aufweist, mit dem der Lieferant unter Ausnutzung der maximalen Auflösung der Satellitenortung,
die je nach System und Einsatzbedingungen bis zu wenigen Metern
beträgt,
zum Ziel geleitet wird.
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Ist
der Empfänger
zur erwarteten Zeit der Lieferung nicht erreichbar, zum Beispiel
im Urlaub oder auf Geschäftsreise,
kann er zwischen mehreren Optionen wählen. Er kann die Auslieferung
der Sendung bis zu seiner Rückkehr
verzögern
oder eine alternative Zustellperson wählen. Dazu gibt er die Person
seiner Wahl als alternative Zustelladresse über das Portal (10)
an. Dadurch lassen sich vertrauenswürdige Personen im gleichen
Gebäude
festlegen, wodurch die herkömmlicherweise
häufig
durchgeführte
Zustellung an einen zufällig
ausgewählten,
weniger vertrauenswürdigen
Nachbarn vermieden wird. Eine weitere Möglichkeit der Flexibilisierung
ist, dass sich Personen oder Unternehmen als vertrauenswürdige Zustelladresse
im System anmelden und für eine
geographische Zone über
das Portal (10) anbieten können. Teilnehmer können sich über das
Portal eine Liste dieser „Drop-off-Points" in einer für sie interessanten
Region anzeigen lassen und diese als Lieferadresse festlegen. Über eine
Feedback-Funktion können
Teilnehmer nach erfolgter Auftragsabwicklung die Qualität des Annehmenden
bewerten, wodurch eine Qualitätssicherung
für den
Systembetreiber möglich
wird.
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Ein
weiterer Vorteil des Systems ist dessen Auslegung, beliebige Personen
oder Firmen als Lieferanten behandeln zu können. Auf diese Weise kann der
Betreiber des Systems etwa Liefer- und Abholaufträge für ein bestimmtes
Gebiet einem Pool von Sub-Dienstleistern anbieten, die Aufträge nach
dem Auktionsprinzip ersteigern. So kann ein Anbieter für ländliche
Regionen eine räumliche
Abdeckung erzielen, die er mit eigenen Mitteln nicht oder nicht
wirtschaftlich sinnvoll erzielen könnte. Typische Zielgruppen
in diesem Fall sind etwa Taxiunternehmer oder Handelsreisende.
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Als
alternative Zugangsform zur Bedienung des Portals (10) über ein
stationäres
oder mobiles Endgerät
(40) dient der telefonische Kontakt über ein Call-Center, dessen
Angestellte Zugang zu dem Portal haben.
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Aus
den Positionsdaten der Teilnehmer werden vom System mittels eines
Auswertungsmoduls (110) statistische Auswertungen ermittelt,
aus denen z. B. die aktuelle Verkehrssituation in einem Ballungsgebiet
geschlossen werden kann. Zudem lässt sich
auf diese Weise das Nutzungsverhalten der Teilnehmer kategorisieren
und kundenspezifische Marketingmaßnahmen einleiten. Gemeinsam
mit Abhol- und/oder Lieferadressen und weiteren Lieferinformationen
können
die statistischen Auswertungen vom Portal (10) ausgewertet
und/oder an ein Navigationssystem (70) übergeben werden, das eine Routenplanung
oder/und eine Fahrtenoptimierung durchführt.
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Ferner
können
Teilnehmer (100) ihre virtuellen Namen oder/und Adressen
nutzen, um Dienste von weiteren Parteien im Anspruch zu nehmen,
ohne Ihre wahre Identität
freigeben zu müssen.
Solche Dienste (120) können
zumindest, aber nicht ausschließlich
Einkaufsdienste (e-commerce), Buchung von Abonnements, Download
und Streaming-Dienste, Zugang zu zahlungspflichtigen Portalen, Teilnahme
an Kommunikationsdienste wie E-Mail, Chat, Telefon- und Videoanrufe,
Telefon- und Videokonferenzen umfassen.