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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluss für Fußbekleidung, insbesondere einen Verschluss, der für Stiefel und halbhohe Schuhe mit weichem Schaft geeignet ist.
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Traditionell stellen die Verschlussmittel solcher Fußbekleidungen wie z. B. Arbeits-, Sicherheits- oder Wanderstiefel Schnürbänder dar, die beidseitig eines Längsschlitzes im Schaft durch Ösen gezogen werden.
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Durch das Anziehen und Binden der in Überkreuzung über die Schlitzung laufenden Schuhbänder wird eine Fixierung des Stiefels am Fuß, am Knöchel und am Unterschenkel des Trägers erreicht. Ein An- und Ausziehen des Stiefels führt zu einer wiederholten Neujustierung und beansprucht relativ viel Zeit. Für Spezialanwendungen z. B. bei der Feuerwehr gibt es Stiefel, die neben dem Schnürverschluss einen Reißverschluss aufweisen. Die europäische Patentschrift
EP 93107359.7 beschreibt einen solchen Stiefel. Durch diese Kombination aus variabler Verstellung mittels der Schnürung und dem schnell lösbaren Reißverschluss ist die Möglichkeit des schnellen An- und Ausziehens geschaffen. Für den besagten speziellen Einsatz erweisen sich diese Stiefel aber nicht als optimal. Die Schuhbänder verhaken sich leicht an Hindernissen. Das Öffnen und Schließen des Reisverschlusses erfordert viel Fingerspitzengefühl, wobei unsachgemäßes Bedienen zu Verschleißerscheinungen führt. Desweiteren ist das Reinigen von Schuhen mit Schuhbändern und Reißverschluss sehr aufwändig. Das Gebrauchsmuster 20 2008 010 536.6 versucht das Problem des unsachgemäßen Bedienens zu beheben, wobei hier nur das schnelle Anziehen berücksichtigt wird. Ein einfaches und schnelles Öffnen der Schuhe wird nicht vorgesehen. Von Ski Stiefeln, wie beispielsweise im Patent
WO 2006/134617 A1 , sind Schnellverschlüsse ohne Schnürung bekannt Hierbei kommen Hebel zu Einsatz, welche die Hartschalen des Schuhs in Ihrer Weite regulieren und durch ein Umlegen der Hebel fixieren können. Die Befestigung des Hebels erfolgt durch die eine Bewegung des Hebels über einen Totpunkt hinaus oder durch eine Rasterung. Diese Form des Verschlusses erfordert einen formstabilen Schaft um die Ausrichtung der Hebel zu gewährleisten.
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Zweck der Erfindung ist das Schaffen eines Verschlusses für Fußbekleidung, der sehr schnell und einfach geöffnet und geschlossen werden kann. Der Verschluss soll eine große Schaftöffnung und damit einen besonders leichten Einstieg ermöglichen. Das Öffnen und Schließen soll durch einfache Handbewegungen erfolgen können. Dies soll schnell gehen und problemlos auch mit Handschuhen ausführbar sein. Desweiteren soll der Verschluss die Beweglichkeit des Fuß und des Fußgelenks nicht einschränken. Erfindungsgemäß wird eine Fußbekleidung, insbesondere ein Stiefel oder halbhoher Schuh mit einem Fußteil und einem Schaft bereitgestellt, der wenigstens eine Schaftteilung in Längsrichtung des Schafts aufweist, wobei ein oder mehrere Hebel den Abstand der Schaftteilung verbreitern oder verschmälern können. Ein Verschluss der Fußbekleidung erfolgt über wenigstens einen Hebel, indem dieser die Schaftteilung zusammenzieht und die Fußbekleidung am Fuß des Trägers fixiert. Der geteilte Schaft ist fest mit dem Fußteil verbunden. Zwischen der Schaftteilung befindet sich ein flexibler Bereich, der die Schaftteilung überbrückt Der flexible Bereich erlaubt es, die Schaftteilung zu verändern, wobei dieser durch ein elastisches, flexibles oder faltbares Material gebildet werden kann oder durch eine Zunge, welche, wie bei herkömmlichen Schnürschuhen, die Schaftteilung überlappend überbrückt Das Verstellen und Fixieren des Abstands der Schaftteilung erfolgt über wenigstens einen Hebel, der außen am Schaft angebracht ist Jeder Hebel besteht aus wenigstens zwei flächigen, formstabilen Hebelarmen, deren äußeren Hebelarmenden mittels eines Gelenks miteinander verbunden sind, das eine Rotation in Längsrichtung des Schafts erlaubt. Die inneren Hebelarmenden sind mittels eines Gelenks am Schaft befestigt, wobei die Gelenke eine Rotation in Längsrichtung des Schafts erlauben und der Hebel die Schaftteilung überbrückt. Im geöffneten Zustand der Fußbekleidung, der durch einen großen Abstand der Schaftteilung definiert wird, bildet sich zwischen den Hebelarmen eines Hebels ein Winkel, der kleiner als 90° ist Einer der beiden Hebelarme eines Hebels ist länger ausgeführt als der andere Hebelarm. Im geöffneten Zustand der Fußbekleidung stehen die Hebelarme vom Schaft ab. Einer der beiden Hebelarme eines Hebels verfügt über eine zusätzliche Hebelarmverlängerung über das Gelenk der Hebelarme hinaus. Der Hebel kann derart bewegt werden, dass sich der Winkel zwischen den Hebelarmen immer weiter verkleinert, bis die beiden Hebelarme aufeinander zum Liegen kommen bzw. sich ein sehr spitzer Winkel zwischen den Hebelarmen gebildet hat Die beiden Gelenke an den inneren Hebelarmenden bewegen sich hierbei immer weiter aufeinander zu, wobei die Schaftteilung schmaler wird. Der Hebel kann in der geschlossenen Position durch ein Fixierelement blockiert werden, wobei das Fixierelement aus einem inneren Fixierteil und einem äußeren Fixierteil besteht, die bei Kontakt eine lösbare Verbindung bilden. Dies kann z. B. durch ein magnetisches Halteelement, Klettverbindung oder Druckknöpfe erreicht werden. Ein magnetisches Halteelement kann derart ausgeführt sein, dass zwei Dauermagnete oder ein Dauermagnet und ein ferromagnetisches Element durch die Bewegungen der Hebelarme in Kontakt kommen und sich ein magnetischer Halt ergibt. Diese Fixierung kann je nach Anordnung und Ausgestaltung des Hebels an folgenden Stellen erfolgen: zwischen den beiden Hebelarmen, zwischen Schaft und Hebelarm, zwischen Hebelarmverlängerung und Schaft, zwischen Hebelarmverlängerung und Hebel sowie einer Kombination dieser Möglichkeiten.
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Beim Öffnen des Verschlusses für Fußbekleidung wird durch Zug an der Hebelarmverlängerung die Fixierung des Hebels gelöst. Die Beweglichkeit der Hebelarme ist wieder hergestellt. Dadurch kann der Abstand der Schaftteilung wieder vergrößert werden, wobei sich der Winkel zwischen den beiden Hebelarmen ebenfalls vergrößert. Der Träger kann nun leicht aus der Fußbekleidung aussteigen. Über ein Weitenverstellung des Schaftes z. B. über eine Schnürung, ein Verstellen der Hebelarmlänge, ein Verstellen der Gelenke oder einer verstellbaren Verbindung zwischen zwei Hebeln kann eine individuelle Größenanpassung der Fußbekleidung auf den Träger erfolgen.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun beispielhaft mit Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 eine Draufsicht auf die Fußbekleidung im geöffneten Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
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2 eine Seitenansicht der Fußbekleidung im geöffneten Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
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3 eine Draufsicht auf die Fußbekleidung im geschlossenen Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
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4 eine Seitenansicht der Fußbekleidung im geschlossenen Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung ist und
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5 eine Seitenansicht der weiteren Fußbekleidung im geschlossenen Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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Wie in 1–4 dargestellt verfügt die Fußbekleidung 1 in einer bevorzugten Ausführungsform über einen Fußteil 2 und einen Schaft 3, wobei dieser durch zwei Schaftteilungen 4 geteilt wird, welche seitlich in Längsrichtung am Schaft 3 verlaufen.
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Der entstehende Spalt wird durch einen flexiblen Bereich 16 geschlossen, wobei in der bevorzugten Ausführungsform der flexible Bereich 16 durch eine Staublasche gebildet wird, welche den Träger vor Nässe und Schmutz schützt Die Schaftteilungen 4 können durch Hebel 17 vergrößert oder verkleinert werden, wobei der flexible Bereich 16 einen Längenausgleich ermöglicht. Der Schaft 3 ist fest mit dem Fußteil 2 verbunden. Die Hebel 17 sind außen am Schaft angebracht. Die äußeren Hebelarmenden 8 der Hebelarme 5 eines Hebels 17 sind mittels eines Gelenks 10 miteinander verbunden, das eine Rotation in Längsrichtung des Schafts 3 erlaubt Die beiden inneren Hebelarmenden 8 des Hebels 17 sind mittels eines Gelenks 10 am Schaft 3 befestigt, wobei die Gelenke 10 eine Rotation in Längsrichtung des Schafts 3 erlauben und die Hebel 17 die Schaftteilungen 4 überbrücken. Die Hebelarme 5 sind verstärkt z. B. durch eine thermoplastische Einlage, so dass sie auch unter Druck formstabil bleiben. Desweiteren sind sie flächig und der Schaftwölbung angepasst ausgeführt, so dass sie seitlich auf der Fußbekleidung nur wenig auftragen und die auftretenden Kräfte an den Gelenken 10 über eine große Breite einleiten. Das Gelenk 10 kann beispielsweise über ein Filmscharnier erzeugt werden, wobei das flexible Material des Filmscharniers das Obermaterial des Schafts, üblicherweise Leder, sein kann. In der bevorzugten Ausführungsform ist der an der Vorderseite des Schafts 3 befestigte Hebelarm 5 eines Hebels 17 länger ausgeführt. Wie in 1 und 2 dargestellt stehen die Hebelarme 5 im geöffneten Zustand der Fußbekleidung seitlich vom Schaft 3 ab. In der bevorzugten Ausführungsform verfügt der längere Hebelarm 5 über eine zusätzliche Hebelarmverlängerung 13 über das Gelenk 10 der Hebelarme 5 hinaus. An der Innenseite der Hebelarmverlängerung 13 befindet sich das äußere Fixierteil 6, auf der gegenüberliegenden Schaftoberseite das innere Fixierteil 7. Beim Schließen der Fußbekleidung werden die Hebelarmverlängerungen 13 nach hinten und zur Schaftmitte gedrückt, wobei sich der Winkel zwischen den Hebelarmen 5 immer weiter verkleinert, bis die beiden Hebelarme 5 aufeinander zum Liegen kommen, wobei das innere Fixierteil 7, in der bevorzugten Ausführungsform gebildet durch ein flächiges, ferromagnetisches Bauteil, beispielsweise ein Stahlblech, mit dem äußeren Fixierteil 6, in der bevorzugten Ausführungsform gebildet durch zwei runde Dauermagnete, in Kontakt kommt Die Dauermagnete ziehen das Stahlblech an und blockieren so die Beweglichkeit des Hebels 17. Bei der Rotationsbewegung der Hebelarme 5 bewegen sich die inneren Hebelarmenden 9 immer weiter aufeinander zu, wobei die Schaftteilung 4 immer schmaler wird. Hierbei wird der Schaft 3 an den Knöchel und die Wade des Trägers gedruckt und durch das Fixierelement 15 fixiert. Beim Öffnen des Verschluss für Fußbekleidung 1 wird durch Zug an der Hebelarmverlängerung 13 das Fixierelement 15 gelöst. Die Beweglichkeit des Hebels 17 ist wieder hergestellt. Dadurch kann der Abstand der Schaftteilung 4 wieder vergrößert werden, wobei sich der Winkel zwischen den beiden Hebelarmen 5 jedes Hebels 17 vergrößert. Der Träger kann nun leicht aus der Fußbekleidung 1 aussteigen. Über ein Verstellelement 14, in der bevorzugten Ausführungsform gebildet durch ein Band mit einer Klett- und Flauschbeschichtung, das die zwei Hebel 17 auf den gegenüberliegenden Schaftseiten verbindet, kann eine individuelle Anpassung der Fußbekleidung 1 auf den Träger erfolgen. Durch ein Verstellen der Bandlänge wird die Länge des längeren Hebelarmes verändert und damit der Abstand der Schaftteilung 4 im geschlossen Zustand der Fußbekleidung 1.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Verschlusses. Bei der abgebildeten Fußbekleidung 1 handelt es sich um einen Schuh, dessen Schaft 3 nicht über den Knöchel des Trägers reicht Die Schaftteilung 4 verläuft mittig in Längsrichtung des Schuhs. Der flexible Bereich 16 wird durch eine Zunge 11 gebildet, die die Schaftteilung 4 überbrückt und so den Schaft 3 schließt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußbekleidung
- 2
- Fußteil
- 3
- Schaft
- 4
- Schaftteilung
- 5
- Hebelarm
- 6
- Äußeres Fixierteil
- 7
- Inneres Fixierteil
- 8
- äußeres Hebelarmende
- 9
- inneres Hebelarmende
- 10
- Gelenk
- 11
- Zunge
- 13
- Hebelarmverlängerung
- 14
- Verstellelement
- 15
- Fixierelement
- 16
- flexibler Bereich
- 17
- Hebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 93107359 [0003]
- WO 2006/134617 A1 [0003]