DE202010015346U1

DE202010015346U1 - Elektrode zur Stimulation von Nerven

Info

Publication number: DE202010015346U1
Application number: DE202010015346U
Authority: DE
Original assignee: Sulzer Osypka GmbH
Current assignee: Sulzer Osypka GmbH
Priority date: 2010-11-15
Filing date: 2010-11-15
Publication date: 2011-03-03
Anticipated expiration: 2020-11-16

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur kontinuierlichen intraoperativen Stimulation von Nervengewebe bei chirurgischen Eingriffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode bestehend aus einem Einführwerkzeug heraustreten kann um sich dabei in einer zuvor eingeprägten Form um den Nerv zu umschlingen.

Description

Die Erfindung:
Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur kontinuierlichen intraoperativen Stimulation von Nervengewebe bei chirurgischen Eingriffen.
Wie wurde das Problem bisher gelöst:
Bei chirurgischen Eingriffen lassen sich Nervenfasern von kleinen Blutgefäßen oder Bindegewebe nur schwer unterscheiden. Komplikationen in Form von Nervenschädigungen können für den Patienten daher lebensbedrohliche Folgen haben. Die Nerven werden dazu mit einer Elektrode elektrisch stimuliert und die Stimulationsantwort am Zielorgan (Muskel) mit Elektroden abgeleitet. Für die Stimulation wird durch Freilegung des betreffenden Nervs die Elektrode möglichst nahe am äußeren Teil platziert.
Eine Elektrode dieser Art ist bereits in GM 20 2010 006 586.0 beschrieben.
Darin wird eine Elektrodenklammer beispielsweise aus Silikonmaterial beschrieben, die mit innenliegender tripolaren Elektrodenstruktur den Nerv fast umschließt. Die Elektrode selbst, wird hier beispielsweise durch eine Goldstruktur auf einer Polyimid-Trägerfolie aufgebracht. Die nicht vollständige Umschließung, der hohe Aufwand der Goldstruktur auf der Folie und die Tatsache, dass jeder Nervendurchmesser ein eigenes Modell erforderlich macht, hat zwar eine Gesamtverbesserung gebracht, aber die Zeit und damit die Kosten für die Herstellung einer Elektrode sind hoch.
Lösungsweg/Beschreibung der Erfindung:
Es besteht daher die Aufgabe eine Elektrode der eingangs genannten Art zu entwickeln, die am Stimulationsort den Nerv auf einfache Weise vollständig umschließt und nach Gebrauch sich wieder leicht entfernen lässt.
Für die Platzierung der Elektrode ist ein Einführungswerkzeug vorgesehen. Es besteht aus einem flachen Katheter, der im Inneren, die auf einem flexiblen Träger separat fixierten Elektroden aufnehmen kann. Zunächst wird das Einführungswerkzeug unter den Nerv platziert. Danach wird die Elektrode nach distal herausgedrückt. Die aus elektrisch leitfähigem Material bestehenden inneren Elektrodenbahnen können unterschiedliche Formen aus Metall haben, wie z. B. Wendel, Draht, Litze oder Band. Auch durch Beschichtung können leitfähige Elektrodenbahnen benutzt werden. In allen Fällen muss die Elektrode so geformt sein, dass sie beim Herausdrücken den Nerv umschließt. Dies kann beispielsweise mittels vorgeformten Nitinol-Strukturen erreicht werden. Hierbei sei besonders darauf hingewiesen, dass durch leichte Änderungen in der Nitinolform derartige Elektroden auch für einen anderen Stimulationsort im menschlichen Körper verwendet werden können.
Welche Vorteile haben die technischen Merkmale?
Der wichtigste Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass einfach und zuverlässig eine bipolare Elektrode während einer Operation ohne komplette Freilegung der Nerven leicht eingeführt wird und eine vollständige Umschließung des Nervenstranges auf einfache Weise erfolgt.
Darstellung der Abbildungen
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich im folgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnungen und Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert wird. Sie zeigen in schematischer Darstellung in
1 eine beispielhafte Darstellung der Elektrode im geschützten Einführungskatheter.
2 eine beispielhafte Darstellung von drei bandförmigen Elektroden in einer geschützten Kunststoffumhüllung.
3 eine beispielhafte Darstellung von drei wendelförmigen Elektroden in einer geschützten Kunststoffumhüllung.
4 eine beispielhafte Darstellung von drei wendelförmigen mit zusätzlichen inneren Nitinoldraht bestückten Elektroden in einer geschützten Kunststoffumhüllung.
5 eine beispielhafte Darstellung von drei Laser geschnittenen Elektroden auf einem Kunststoffteil fixiert.
6 eine beispielhafte Darstellung von drei bandförmigen Elektroden mit einem Geflecht aus Kunststoff Fäden umhüllt.
7 eine beispielhaft Darstellung der bipolaren Elektrode beim platzieren unter der Nervenbahn.
8 eine beispielhafte Darstellung der Elektrode nach erfolgter Positionierung.
Beschreibung der Abbildungen:
1 zeigt eine beispielhafte Darstellung der Elektrode (1) im geschützten Einführungskatheter (2).
2 zeigt eine beispielhafte Darstellung von drei separat isolierten bandförmigen Elektroden (3) in einer geschützten Kunststoffumhüllung, vorzugshalber aus Silikon oder Polyurethan (4). Damit ein Stimulationsimpuls wirksam werden kann, ist der innere Teil der, der den Nerv umschließt, durch Löcher (5) in der Isolierung freigelegt. Die weiche Isolation (4) aus Silikon zwischen den Polen und dem Nerv (12) verhindert eine Verletzung der Nervenfaser.
3 zeigt eine beispielhafte Darstellung von drei wendelförmigen Elektroden (6) in einer geschützten Kunststoffumhüllung. Damit nach dem Herausdrücken der Elektrode eine vollständige Umschließung des Nervs (12) erfolgen kann, ist als Hilfsmittel ein Nitinolband (7) integriert.
4 zeigt eine beispielhafte Darstellung von drei wendelförmigen mit zusätzlichen inneren Nitinoldraht (8) bestückten Elektroden in einer geschützten Kunststoffumhüllung. Hier unterstützt der in der jeweiligen Wendel befindliche Nitinoldraht die gewünschte Formgebung.
5 zeigt eine beispielhafte Darstellung von drei mit Laser geschnittenen Elektroden (9) auf einem flachen Träger fixiert. Auch hier sorgt ein zusätzliches Nitinolband (11) für die notwendige Formgebung. Die zick-zack Form der Elektroden (10) sorgen für die notwendige Elastizität bei unterschiedlichen Durchmessern der Nervenbahnen. Durch einen gelöcherten, umhüllenden Schutzschlauch können die Nervenfasern geschützt werden.
6 zeigt eine beispielhafte Darstellung von drei separat isolierten bandförmigen Elektroden (3) in einer geflochtenen Kunststoffumhüllung, vorzugshalber aus chirurgischem Nahtmaterial.
7 zeigt eine beispielhaft Darstellung der bipolaren Elektrode beim platzieren unter der Nervenbahn (12). Durch einen flachen Führungskatheter (2) wird die Elektrode zunächst gerade gehalten. Bei herausdrücken der Elektrode unter die Nervenfaser nimmt die Elektrode durch den Memoryeffekt des Nitinol die eingeprägte runde Form an. Die Elektrode ist in drei parallelen Leiterbahnen aufgeteilt, die entsprechend der Nervenfaser vorgebogen sind. Die beiden äußeren Leiterbahnen sind parallel geschaltet. Isoliert sind die Bahnen durch eine flache Umhüllung aus Silikon (4). Für die Abgabe der Stimulationsimpulse ist das Silikonmaterial durch eine Anzahl von kleinen Öffnungen (5) auf der Innenseite der Isolierung unterbrochen. Die Elektrodenbahnen sind distal nicht fixiert, sodass je nach Durchmesser der Nervenfaser die zu erwartende Längenänderung ausgeglichen werden kann.
8 zeigt eine beispielhafte Darstellung der Elektrode in erfolgter Positionierung (13). Nach Herausdrücken der Elektrode aus dem Führungskatheter mittels eines steifen Schiebers, nimmt sie die runde gewünschte Form an und umschließt damit die Nervenbahn. Durch geeignete Auswahl des Nitinolmaterial und der Wandstärke des Silikonmaterials kann man den Druck auf die Nervenbahn physiologisch einstellen. Damit lässt sie sich auch leicht nach Gebrauch wieder herausziehen.

Claims

Die Erfindung betrifft eine Elektrode zur kontinuierlichen intraoperativen Stimulation von Nervengewebe bei chirurgischen Eingriffen, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode bestehend aus einem Einführwerkzeug heraustreten kann um sich dabei in einer zuvor eingeprägten Form um den Nerv zu umschlingen.
Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Elektrode aus mindestens einer elektrisch leitfähigen Leiterbahn besteht.
Elektrode zur Stimulation von Nerven nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen als Draht, Wendel oder als Band geformt sind.
Elektrode zur Stimulation von Nerven nach Anspruch 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen aus Memorymetall (Nitinol) bestehen.
Elektrode zur Stimulation von Nerven nach Anspruch 1, 2, 3 und 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen aus rostfreiem Stahl bestehen.
Elektrode zur Stimulation von Nerven nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterbahnen durch einen biokompatiblen Kunststoff entsprechend 2 isoliert und mit Löchern versehen sind.
Elektrode zur Stimulation von Nerven nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 und 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Kunststoffes gleitfähige Eigenschaften hat.