DE202010012826U1

DE202010012826U1 - Parkplatzüberdachung mit applizierten Solarmodulen

Info

Publication number: DE202010012826U1
Application number: DE202010012826U
Authority: DE
Original assignee: Beck Energy GmbH
Current assignee: Belectric GmbH
Priority date: 2010-09-18
Filing date: 2010-09-18
Publication date: 2011-01-05
Anticipated expiration: 2020-09-19

Abstract

Parkplatzüberdachung (1) mit einem Traggerüst (2) mit applizierten Solarmodulen (3) zur Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie,
– wobei das Traggerüst (2) an Stützpfeiler (4) angebunden ist, die bodenseitig in einem Pflanzstreifen (5) stehen, an den überdachte Parkflächen (6) angrenzen, und
– wobei im Bereich (A) oberhalb des Pflanzstreifens (5) eine modulfreie Dachfreifläche (7) als Zugang für Licht und Regen zum Pflanzstreifen (5) vorgesehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Parkplatzüberdachung mit einem Traggerüst mit applizierten Solarmodulen zur Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie.
Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) mit PV- oder Solarmodulen, die wiederum eine Vielzahl von Solarzellen aufweisen, werden bereits auf Dächern und dort üblicherweise auf die Dachdeckung (z. B. Dachpfannen oder Dachziegeln) montiert, um die durch Wandlung von Sonnenlicht erzeugte Energie in ein öffentliches Elektrizitätsversorgungsnetz einzuspeisen. Auch können derartige Solarmodule zu diesem Zweck auf Freiflächen installiert werden. Die Solarmodule sind dabei üblicherweise geneigt mittels einer Tragkonstruktion aufgestellt und nach Süden oder Südwesten ausgerichtet, um in allen Jahreszeiten einen möglichst hohen Lichteintrag in die nach dem Photoeffekt arbeitenden Solarmodule einzutragen.
Aus WECKER, R. in Elektrizitätswirtschaft, Jg. 91 (1992), Heft 9, Seiten 523 bis 528 sind die Ergebnisse von Untersuchungen für die Verwendung photovoltaischer Elemente in Verbindung mit weitgespannten leichten Flächentragwerken bekannt geworden. Hierzu wurden Aufständerungen oder Tragkonstruktionen zur Befestigung von aus zugfesten Textilien sowie aus biege-, druck- oder zugfesten Tragkonstruktionen in gewebe- oder seilnetzartigen Ausführungen geprüft, in die die Solarmodule eingebunden sind. Als Beispiel für ein derartiges leichtes Flächentragwerk mit eingebundenen Solarmodulen ist auch eine dreidimensionale Parkplatzüberdachung gezeigt.
Aus der DE 20 2009 015 126 U1 ist zudem ein variabel verstellbares Carport-Solardachsystem mit einer an einem Grundgestell und an einer Dachkonstruktion drehbar gelagerten Befestigung für eine Verstellung des Neigungswinkels bekannt.
Des Weiteren ist aus der DE 203 19 065 U1 eine Solaranordnung mit Solarmodulen bekannt, die mittels einer Tragkonstruktion über einer Grundfläche gehalten werden. Die Tragkonstruktion weist mehrere in einer Längsrichtung beabstandete und mit der Grundfläche verankerte erste Träger sowie in Längsrichtung verlaufende und auf den ersten Trägern befestigte Längsträger auf. In Längsrichtung beabstandete und quer zur Längsrichtung sowie gegen die Horizontale geneigt in einer Querrichtung verlaufende Querträger sind auf den Längsträger befestigt, wobei die Modulanordnung auf den Querträgern gehalten ist.
Aus der DE 198 34 016 A1 ist die Kombination eines Solarmoduls (PV-Modul) mit einem Trägerelement bekannt, das zusätzlich zur Tragfunktion weitere Funktionen, wie beispielsweise eine Temperierung, erfüllen soll.
Ferner ist aus der DE 10 2005 039 494 B4 die Verwendung einer Photovoltaikanlage mit einzelnen Photovoltaikmodulen bekannt, die auf einem Dach angeordnet sind. Dieses ist als Schattendach ausgebildet zur Kultivierung mindestens einer Pflanzenart aus der Gattung der Schattengewächse, insbesondere Ginseng, mittels derer im Wesentlichen im Abschattungsbereich des Schattendaches eine Bepflanzungsfläche zumindest zum Teil bepflanzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parkplatzüberdachung mit applizierten Solarmodulen anzugeben, die in Verbindung mit einer parkflächenseitigen Bepflanzungsfläche besonders geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich grundsätzlich um eine mit Solarzellen bzw. Photovoltaikmodulen versehene Überdachung eines beispielsweise bereits vorhandenen Parkplatzes für Kraftfahrzeuge. Die Überdachung umfasst die Dachkonstruktion tragende Stützpfeiler, die in Pflanzen- oder Grünstreifen stehen, die ihrerseits geeigneterweise zwischen der Front-zu-Front-Seite der parkenden Fahrzeuge vorgesehen sind. Hierzu ist als Dachkonstruktion ein Traggerüst an die Stützpfeiler angebunden, die bodenseitig im Pflanzstreifen stehen, an den überdachten Parkflächen angrenzen. Vorzugsweise geneigte Dachflächen setzen entweder an der Spitze oder unterhalb dieser an den geeigneterweise lotrechten Trag- oder Stützpfeilern an und sind dort gehalten. In der Nähe der Stützpfeiler befinden sich Dachflächenbereiche, die keine Photovoltaikmodule tragen, sondern lediglich Traggerüstelemente in Form von Tragstreben (Sparren und/oder Pfetten) beinhalten, um die Traggerüst- bzw. Dachkonstruktion an den Stützpfeiler zu halten. Diese Bereiche befinden sich oberhalb des jeweiligen Pflanzstreifens und bilden modulfreie Dachfreifläche für den ungehinderten Zugang von Licht und Regen zum bepflanzten Grünstreifen.
Solche modulfreien Bereiche treffen im Anlagenbau für PV-Anlagen auf Vorurteile, da die Fachwelt auch in solchen Überdachungsbereichen normalerweise PV-Module bis hin zur Spitze der jeweiligen Stützpfeiler zwingend vorsieht. Dadurch würde nämlich ein in diesem Bereich unumgänglicher und für die Effektivität der Energiewandlung ungünstiger Schattenwurf auf die im Bereich der Stützpfeiler an der darunter liegenden Dachkonstruktion bzw. Dachanbindung liegenden PV-Module nur bei entsprechend ungünstigem Lichteinfall stören, während bei im Wesentlichen lotrechtem Lichteinfall – insbesondere in Sommermonaten – kein Schattenwurf zu erwarten ist.
Die Erfindung geht demgegenüber von der Überlegung aus, diesen hinsichtlich einer optimalen Energieerzeugung bestehenden Nachteil modulfreier Dachflächenbereiche und insbesondere die Nachteile des Schattenwurfes (Schlagschatten) der die tiefer liegenden Solarmodule überragenden Stützpfeilerabschnitte bewusst in Kauf zu nehmen und dem erkanntermaßen erzielbaren Vorteil den Vorrang zu geben, den westgehend ungehinderten Zugang von Regenwasser und Sonnen- oder Tageslicht auf bestimmte Flächenbereiche unterhalb der Parkplatzüberdachung zu ermöglichen, um dort einen Grün- bzw. Pflanzstreifen in natürlicher Weise zu belichten und zu bewässern.
Dies kann in einfacher sowie effektiver Art und Weise erreicht werden, wenn beidseitig der Stützpfeiler überdachungslose und insbesondere modulfreie Dachfreiflächen hergestellt sind, unterhalb derer sich anstelle von Parkflächen die Pflanzstreifen befinden. Infolge der ansonsten geschlossenen Überdachungskonstruktion mit den dort applizierten Solarmodulen sind dennoch die abgestellten Fahrzeuge vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung geschützt und ausreichend abgeschattet.
Die Stützpfeiler sind dabei geeigneterweise mittig des jeweiligen Grünstreifens aufgestellt und dort fundamentiert. Die jeweilige modulfreie Dachfreifläche ist im Bereich der Anbindung des Traggerüstes an die Stützpfeiler vorgesehen und bildet hierbei einen entlang des Pflanzstreifens parallel verlaufenden Zugangsbereich für Licht und Regen. Die mit den Solarmmodulen applizierten Dachdeckungen sind hierbei dachfirst- oder dachtraufenseitig an die Stützpfeiler angebundenen, wobei der Pflanzstreifen in und zumindest teilweise entlang der Dachfirst- bzw. Dachtraufenrichtung verläuft, und wobei sich die Dachfreifläche beidseitig der Stützpfeiler um einen Bruchteil der Streifenbreite des Pflanzstreifens, insbesondere jeweils um etwa die Hälfte der Streifenbreite, erstreckt.
Vorteilhafterweise besteht das Traggerüst aus Dachsparren, auf denen die Solarmodule gehalten sind. Alternativ oder zusätzlich kann das Traggerüst auch aus Dachpfetten bestehen. Im Bereich der Dachfreifläche sind dann modulfrei lediglich die Dachsparren bzw. Dachpfetten an die Stützpfeiler geführt und dort gehalten.
In zweckmäßiger Weiterbildung umfasst das Traggerüst mindestens zwei pultdachartige Solardachflächen, die first- oder traufenseitig an die Stützpfeiler angebunden sind. Zweckmäßigerweise ist für eine effiziente elektrische Energieerzeugung eine der pultdachartigen Solardachflächen mit dessen Dachfirstkante und die andere pultdachartige Solardachfläche mit deren Dachtraufenkante an die im selben Pflanzstreifen stehenden Stützpfeiler angebunden, so dass die Orientierung der Dachneigungen der beiden Solardachflächen gleich ist. Geeigneterweise weisen die pultdachartigen Solardachflächen betrags- bzw. neigungswinkelmäßig zumindest annähernd die gleiche Dachneigung auf.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine Parkplatzüberdachung mit parkflächenseitigen Grünstreifen und mit oberhalb dieser offenen Dachfreiflächen für einen ungehinderten Durchgang für Licht und Regen zu den Grünflächen in der ansonsten möglichst vollflächig mit Solarmodulen versehenen Dachkonstruktion ein Parkplatz bereitgestellt wird, der sowohl in ökologischer als in designerischer Hinsicht zweckdienlich und ästhetisch anmutend ist. Ein derart überdachter Parkplatz bietet zudem eine für die abgestellten Fahrzeuge gewünschte Abschattung und Schutzfunktion vor Regen, Hagel oder anderem herabfallenden Gut.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Darin zeigt die Figur schematisch in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Parkplatzüberdachung.
Die dargestellte Parkplatzüberdachung 1 umfasst ein Traggerüst 2 mit darauf angebrachten Solarmodulen 3, die in an sich bekannter Art und Weise Teil einer Photovoltaikanlage zur Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie angeordnet und elektrisch miteinander verschaltet sein können. Das Traggerüst 2 ist an Stützpfeiler 4 angebunden, die bodenseitig in Pflanzenstreichen 5 stehen. An diese Pflanzstreifen 5 grenzen überdachte Parkflächen 6 für Fahrzeuge an.
Im Bereich a oberhalb des Pflanzstreifens 5 ist eine modulfreie Dachfläche 7 als Zugang für Licht und Regen zum Pflanzstreifen 5 in der Dachfläche bzw. Dachkonstruktion. Die modulfreie Dachfläche 7 ist im Bereich der Anbindung des Traggerüstes 2 an die Stützpfeiler 4 vorgesehen.
Die Dachfläche 7 erstreckt sich – wie in der linken Figurenhälfte erkennbar – einseitig oder – wie in der rechten Figurenhälfte sichtbare – beidseitig der Stützpfeiler 4 um einen Bruchteil der Streifenbreite b des Pflanzstreifens 5, insbesondere jeweils um etwa die Hälfte der Streifenbreite b.
Das mit den Solarmodulen 3 applizierte Traggerüst 2 ist first- bzw. traufenseitig an die Stützpfeiler 4 befestigt. Der Pflanzstreifen 5 verläuft in First- bzw. Traufenrichtung, die sich in die Zeichenebene hinein erstreckt.
Das Traggerüst 2 umfasst im Ausführungsbeispiel zwei pultdachartige Solardachflächen 8, die first- oder traufenseitig an die Stützpfeiler 4 angebunden sind. Die in der Figur linke pultdachartige Solardachfläche 8 ist mit dessen Firstkante 9 und die in der Figur rechte pultdachartige Solardachfläche 8 ist mit deren Traufenkannte 10 an die im selben Pflanzenstreifen 5 stehenden Stützpfeiler 4 angebunden. Erkennbar ist, dass die pultdachartigen Dachflächen 8 zumindest annähernd die gleiche Dachneigung α aufweisen.
Das Traggerüst 2 besteht aus Dachsparren 11, die parallel zueinander liegen und (in die Zeichenebene hinein) zueinander beanstandet angeordnet sind. Auch kann das Traggerüst 2 in nicht näher dargestellter Art und Weise Dachvetten aufweisen. Auf den Dachsparren 11 und/oder Dachvetten sind die Solarmodule 3 angebracht. Im Bereich der Dachfreifläche 7 sind jedoch die Dachsparren 11 bzw. Dachvetten modulfrei an die Stützpfeiler 4 geführt. Dadurch befinden sich innerhalb der Dachfreiflächen 7 lediglich die in die Zeichenebene hintereinanderstehenden Stützpfeiler 4 sowie die daran angebundenen Dachsparren 11, jedoch keine weiteren Dachelemente und insbesondere keine Solarmodule 3.
Die carportartige Parkplatzüberdachung 1 mit applizierten Solarmodulen 2 ermöglicht auf natürliche Weise die Beregnung der Pflanz- bzw. Grünstreifen 5 sowie deren Belichtung, da Licht und Regen über die Dachfreiflächen 7 praktisch ungehindert auf die Grünflächen 5 gelangen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 202009015126 U1 [0004]
- DE 20319065 U1 [0005]
- DE 19834016 A1 [0006]
- DE 102005039494 B4 [0007]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

- WECKER, R. in Elektrizitätswirtschaft, Jg. 91 (1992), Heft 9, Seiten 523 bis 528 [0003]

Claims

Parkplatzüberdachung (1) mit einem Traggerüst (2) mit applizierten Solarmodulen (3) zur Wandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie, – wobei das Traggerüst (2) an Stützpfeiler (4) angebunden ist, die bodenseitig in einem Pflanzstreifen (5) stehen, an den überdachte Parkflächen (6) angrenzen, und – wobei im Bereich (A) oberhalb des Pflanzstreifens (5) eine modulfreie Dachfreifläche (7) als Zugang für Licht und Regen zum Pflanzstreifen (5) vorgesehen ist.
Parkplatzüberdachung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die modulfreie Dachfreifläche (7) im Bereich der Anbindung des Traggerüstes (2) an die Stützpfeiler (4) vorgesehen ist.
Parkplatzüberdachung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dachfreifläche (7) ein- oder beidseitig der Stützpfeiler (4) um einen Bruchteil der Streifenbreite (b) des Pflanzstreifens (5), insbesondere jeweils um etwa die Hälfte der Streifenbreite (b), erstreckt.
Parkplatzüberdachung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mit den Solarmmodulen (3) applizierte Traggerüst (2) first- oder traufenseitig an die Stützpfeiler (4) angebundenen ist, wobei der Pflanzstreifen (5) in First- bzw. Traufenrichtung verläuft.
Parkplatzüberdachung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggerüst (2) mindestens zwei pultdachartige Solardachflächen (8) umfasst, die first- oder traufenseitig an die Stützpfeiler (4) angebunden sind.
Parkplatzüberdachung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der pultdachartigen Solardachflächen (8) mit dessen Firstkante (9) und die andere pultdachartige Solardachfläche (8) mit deren Traufenkante (10) an die im selben Pflanzstreifen (5) stehenden Stützpfeiler (4) angebunden sind.
Parkplatzüberdachung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die pultdachartige Solardachflächen (8) zumindest annähernd die gleiche Dachneigung (α) aufweisen.
Parkplatzüberdachung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Traggerüst (2) aus Dachsparren (11) und/oder Dachpfetten besteht, auf denen die Solarmodule (3) angebracht sind, wobei im Bereich der Dachfreifläche (7) die Dachsparren (11) bzw. Dachpfetten modulfrei an die Stützpfeiler (4) geführt sind.