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Die
Erfindung betrifft ein Druckgargerät mit einem Tiegel mit
einer beheizbaren Bratplatte und einer von der Bratplatte aufragenden
Wandung, die einen unter Druck setzbaren Garraum umgeben, sowie mit
einem schwenkbaren und druckdicht verschließbaren Deckel.
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Druckgargeräte
sind seit langem bekannt. Sie besitzen einen Garraum, der unter
Druck gesetzt werden kann. Auf diese Weise können Speisen schneller
als beim herkömmlichen Kochen unter Normaldruck gegart
werden, die Zubereitungszeit wird also verkürzt. Ein Beispiel
für ein derartiges Druckgargerät ist etwa in der
DE 10 2007 049 016
B3 beschrieben.
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Derartige
Druckgargeräte gibt es auch in Form von gewerblichen Bratgeräten.
Hier befindet sich innerhalb des Garraums eine beheizbare Bratplatte.
Die Bratplatte kann beispielsweise auch den Boden eines Tiegels
eines Gargerätes bilden. Der Garraum ist dann der Innenraum
eines Tiegels, dessen Boden die Bratplatte bildet und der außen
von einer Wandung umgeben ist.
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Um
den Druck im Garraum aufbauen zu können, ist der Tiegel
mittels eines Deckels fest verschließbar.
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Im
Regelfall wird der Deckel auf einer Seite der Wandung schwenkbar
gelagert und kann dadurch zum Öffnen und Verschließen
des Garraumes auf- und zugeschwenkt werden.
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Um
den Druck aufzubauen, kann dieser Deckel nicht nur aufgelegt, sondern
auch dicht verschlossen werden. Außerdem weist das Druckgargerät
Fluidleitungen auf, die zum Aufbau des Druckes genutzt werden können
und in das Innere des Tiegels führen.
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Gerade
bei gewerblichen Druckgargeräten wird es insbesondere gewünscht,
die Zubereitungszeit der Speisen in dem Druckgargerät möglichst
kurz zu halten. Die Nutzungsdauer der Druckgargeräte und
auch der entsprechenden Großküchen insgesamt wird
dadurch verkürzt, sodass gegebenenfalls mehrere Speisen
in dem Gerät innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zubereitet
werden können. Auch dauert die Wartezeit weniger lange,
die auf die Zubereitung der Speisen gewartet werden muss.
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Dies
ist auch ein wesentlicher Grund, wie eingangs erwähnt,
Druckgargeräte einzusetzen.
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Es
besteht weiterhin das Interesse, diese bereits verkürzte
Zubereitungszeit möglichst noch weiter zu reduzieren.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Druckgargerät in der beschriebenen
Form vorzuschlagen, bei dem eine weitere Verkürzung der
Garzeit möglich wird.
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Diese
Aufgabe wird mittels der Erfindung bei einem gattungsgemäßen
Druckgargerät dadurch gelöst, dass eine Mikrowelleneinrichtung
vorgesehen ist, und dass die Mikrowelleneinrichtung so aufgebaut
und angeordnet ist, dass sie Mikrowellen in den Garraum ausstrahlen
kann.
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Vereinfacht
ausgedrückt, wird also eine Einrichtung zur Erzeugung und
Einkopplung von Mikrowellen in den Garraum und in die in dem Garraum
befindlichen Speisen in ein Druckgargerät mit einer Bratplatte
integriert.
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Zusätzlich
zu den geschilderten Verkürzungen der Garzeit durch den
Aufbau eines Druckes wird nun auch das Einkoppeln von Mikrowellenenergie
in die Speisen selbst gezielt möglich.
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Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn die Mikrowelleneinrichtung eine Mikrowellenantenne aufweist,
die in dem Garraum selbst, bevorzugt jedoch in der Wandung des Garraumes
und besonders bevorzugt in dem den Tiegel verschließenden
Deckel integriert wird.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Mikrowellenantenne nicht mit dem Gargut
in dem Garraum direkt in Kontakt kommt, jedoch in unmittelbarer
Nachbarschaft des Gargutes liegt, da sie von diesem lediglich durch
den Innenraum zwischen den Wandungen oberhalb der Speisen getrennt
ist.
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Dadurch,
dass die Mikrowellenantenne nicht mit dem Gargut direkt in mechanischem
Kontakt ist, werden Reinigungsprobleme weitgehend ausgeschlossen.
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Die
Mikrowelleneinrichtung wird bevorzugt einen Mikrowellengenerator
aufweisen, welcher zwar außerhalb des Tiegels, jedoch innerhalb
eines Gehäuses des Druckgargerätes angeordnet
und somit in das Druckgargerät insgesamt integriert wird.
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Mittels
der Mikrowellenstrahlen, die durch die Mikrowelleneinrichtung nun
auf das Gargut einwirken und in das Gargut eindringen können,
kann das Gargut auch und gerade in seinen tieferen Bereichen sehr
rasch und gleichmäßig erhitzt werden.
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Es
entsteht auf diese Weise ein synergistischer Effekt mit den über
die Bratplatte mittels Wärmeleitung von außen
in das Gargut eindringenden Wärmeenergie, also durch die
konduktive Einwirkung von Energie auf das Gargut, die insbesondere
und zunächst die äußeren Schichten des
Gargutes erwärmt und gart.
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Durch
das Zusammenwirken verringert sich die Garzeit zusätzlich.
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Bevorzugt
wird vorgesehen, dass zwischen dem aufschwenkbaren Deckel und dem
Tiegel eine Dichtung angeordnet wird, welche eine Abschirmwirkung
für die Mikrowellenstrahlung ausübt.
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Für
eine solche Dichtung wird eine Metallabschirmung und/oder ein λ/4-Spalt
vorgeschlagen.
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Ferner
wird eine Sicherheitsabschalteinrichtung bevorzugt eingesetzt, die
eine Aktivierung der Mikrowelleneinrichtung beziehungsweise eine
Abgabe der Mikrowellenstrahlen nur ermöglicht, wenn durch
einen Sensor oder eine andere geeignete Einrichtung festgestellt
wird, dass der schwenkbare Deckel tatsächlich dicht auf
dem Tiegel aufliegt und diesen verschließt. Eine solche Sicherheitsabschalteinrichtung
bietet weitere Vorteile dadurch, dass sie auch für den
Druckaufbau genutzt werden kann, welcher auch nur sinnvoll ist,
wenn der schwenkbare Deckel auf dem Tiegel dicht aufliegt.
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Bei
einem offenen Deckel darf aus Sicherheitsgründen die Mikrowelleneinrichtung
nicht in Betrieb sein beziehungsweise die Antennen dürfen
keine Mikrowellen abgeben, die den Tiegel nach außen verlassen.
Der Mikrowellengenerator insgesamt wird daher sinnvollerweise abgeschaltet.
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Als
Sensor für die Deckelposition bietet sich eine Kombination
mit einem Schalter an, der hier eine vollständige Unterbrechung
veranlasst.
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Um
die Verteilung der Mikrowellen innerhalb des Tiegels möglichst
gleichmäßig zu erhalten und dadurch die Garzeit
beziehungsweise die Garzeitverkürzung besser vorhersehbar
zu gestalten, wird in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgeschlagen, die Mikrowelleneinrichtung mit mehreren räumlich
voneinander getrennten Mikrowellenantennen auszustatten, die jeweils
in verschiedenen Regionen des Deckels platziert sind.
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Bevorzugt
wird ferner vorgeschlagen, die Geometrie des Tiegels so zu wählen,
dass im Tiegel möglichst viele Moden entstehen. Dadurch
wird die Gleichmäßigkeit der Erwärmung
durch die Mikrowellen weiter verbessert.
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Mittels
einer Gerätesteuerung kann in einer bevorzugten Ausführungsform
die Mikrowellenleistung der Mikrowelleneinrichtung beim Garprozess gesteuert
werden, also zeitabhängig eine unterschiedliche Mikrowellenleistung
erbracht werden, wenn dies für bestimmte Phasen des Vorganges
gewünscht wird oder Vorteile bietet.
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Die
unterschiedliche Mikrowellenleistung kann beispielsweise dadurch
bereit gestellt werden, dass ein zeitlich getakteter Ein- und Ausschaltbetrieb des
Mikrowellengenerators gefahren wird.
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Diese
Gerätesteuerung kann ebenfalls mit der oben genannten Sicherheitsabschaltvorrichtung zusammenwirken
beziehungsweise enthalten.
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Im
Folgenden wird anhand einer schematischen Darstellung eine Ausführungsform
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße
Ausführungsform eines Druckgargerätes.
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In
der 1 sieht man im Schnitt schematisch eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Druckgargerätes.
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Das
Druckgargerät besitzt ein Gehäuse 10.
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In
dem Gehäuse 10 ist ein Tiegel 20 angeordnet.
Der Tiegel weist bodenseitig eine Bratplatte 21 auf. Von
der Bratplatte 21 aus ragen in der im Ausführungsbeispiel
dargestellten Form die Seiten einer Wandung 22 auf.
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Die
Bratplatte 21 und die Wandung 22 des Tiegels 20 umschließen
einen Garraum 23.
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Nach
oben ist der Garraum 23 durch einen Deckel 30 abgeschlossen.
Der Deckel 30 ist schwenkbar und kann geöffnet
und verschlossen werden. Hierzu ist er über eine Scharniereinrichtung 31 an
einer Seite mit der Wandung 22 des Tiegels 20 verbunden.
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Ist
der Deckel 30 verschlossen, so ergibt sich in dem Tiegel 20 unterhalb
des Deckels 30 ein abgeschlossener Raum als Garraum 23.
Dieser Garraum (23) kann auch unter Druck gesetzt werden
und so für die Funktion als Druckgargerät zur
Verfügung stehen.
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Zumindest
die nicht mit der Scharniereinrichtung 31 versehenen Bereiche,
an denen der Deckel 30 auf der Wandung 22 des
Tiegels 20 aufliegt, sind mit einer Dichtung 32 versehen.
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Vorgesehen
ist ferner eine Mikrowelleneinrichtung 40. Die Mikrowelleneinrichtung 40 weist
einen Mikrowellengenerator 41 auf, der auch in dem Gehäuse 10 angeordnet
ist, allerdings außerhalb des Garraums 23 und
des Tiegels 20.
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Der
Mikrowellengenerator 41 erzeugt Mikrowellen, die über
eine oder mehrere Mikrowellenantennen 42 abgegeben werden
können. Die Mikrowellenantennen 42 sind bevorzugt
und auch in der dargestellten Ausführungsform in oder an
dem Deckel 30 angeordnet, und zwar derart, dass sie die
Mikrowellen nach unten, also in den Garraum 23, abgeben. In
der 1 ist dies dadurch dargestellt, dass die Mikrowellenantenne 42 unterhalb
des Deckels 30 angeordnet ist. Dies ist rein schematisch
zu verstehen.
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In
dem Gehäuse 10 kann darüber hinaus auch
eine nicht dargestellte Gerätesteuerung mit einer Sicherheitsabschalteinrichtung
vorgesehen werden. Diese kann mittels eines Sensors erfassen, ob der
Deckel 30 dicht auf der Wandung 22 des Tiegels 20 aufliegt
und sichergestellt ist, dass etwa ausgestrahlte Mikrowellen nicht
aus dem Garraum 23 in die Umgebung gelangen. Ist dies nicht
sichergestellt, kann vorsorglich mittels dieser Sicherheitsabschalteinrichtung
die Mikrowelleneinrichtung 40 abgeschaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuse
- 20
- Tiegel
- 21
- Bratplatte
- 22
- Wandung
- 23
- Garraum
- 30
- Deckel
- 31
- Scharniereinrichtung
- 32
- Dichtung
- 40
- Mikrowelleneinrichtung
- 41
- Mikrowellengenerator
- 42
- Mikrowellenantennen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007049016
B3 [0002]