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Die
Erfindung betrifft einen Sporthelm mit einer Dämpfungsvorrichtung, insbesondere
für den
Biathlonsport.
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Sporthelme,
z. B. Fahrrad- oder Skihelme, bieten im Allgemeinen einen guten
Schutz für
einen Aufprall von vorn dagegen ist der Schutz des Hinterkopfes
häufig
unzureichend.
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Einige
Sporthelme für
den Skiabfahrtslauf umfassen auch den Bereich des Hinterkopfes des Trägers, was
jedoch mit einem verminderten Tragekomfort einhergeht. Für den Biathlonsport
sind derartige Helme nicht geeignet, da die Bewegungsfreiheit des
Kopfes zu stark eingeschränkt
wird, insbesondere beim liegend schießen. Auch für andere Sportarten, wie z.
B. Skateboarden sind diese Helme aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit
des Kopfes und der schlechten Durchlüftung nicht geeignet. Beim
Biathlon besteht zudem das Problem, dass der Gewehrlauf beim Skilanglauf
an die Rückseite des
Helmes oder den Kopf anstößt, was
störend
für den
Skiläufer
ist, den Helm beschädigen
und zu einem Verziehen des schlagempfindlichen Gewehrlaufes führen kann.
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Insbesondere
durch die Belüftungssysteme weisen
die Helmschalen im vorderen und hinteren Bereich moderner Helme
großflächige Durchbrüche auf,
die die Stabilität
negativ beeinflussen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Helm anzubieten,
der einen guten Schutz des Hinterkopfes bietet ohne die Bewegungsfreiheit
des Kopfes und die Belüftung
des Helmes einzuschränken,
ein geringes Gewicht aufweist und beim Biathlonsport ein Anschlagen
des Gewehrlaufes am Helm während
des Skilanglaufs verhindert.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
einen Sporthelm entsprechend dem Schutzanspruch 1 und durch eine
Dämpfungsvorrichtung
entsprechend dem Anspruch 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die
Dämpfungsvorrichtung
zur Befestigung im hinteren Bereich (Nackenbereich) eines Sporthelmes,
umfasst ein Käfigelement,
das aus sich kreuzenden Streben gebildet und beabstandet zur Helmschale
angeordnet ist. Die Dämpfungsvorrichtung
ist dabei so gestaltet, dass sie im am Helm befestigten Zustand
den hinteren Abschluss des Helmes bildet, wodurch beispielsweise
eine Gewehrlauf auf dem Rücken
des Benutzers immer an der Dämpfungsvorrichtung
anschlägt.
Vorteilhaft hat die Dämpfungsvorrichtung
ein geringes Gewicht. Ein Helm aufweisend eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung
wird vorteilhaft im hinteren Bereich erheblich verstärkt. So wird
der Helm bei einem Aufprall durch die Verstrebungen des Käfigelements
zusammengehalten und das Risiko eines Auseinanderbrechens wird minimiert.
Ebenso wird das Anschlagen eines Gewehrlaufes abgedämpft, und
der Gewehrlauf und Helm werden vor hartem Anschlagen geschützt. Weiterhin vorteilhaft
wird die Stoßenergie
insbesondere bei einem Aufprall auf eine Kante o. ä. in den
gesamten hinteren Bereich des Helmes abgeleitet und dort verteilt.
Somit bietet der Helm einen deutlich besseren Schutz bei Stürzen auf
den Hinterkopf, wie er zum Beispiel bei Skateboardfahrern häufig vorkommt. Nicht
zuletzt wird vorteilhaft auch die Belüftung des Helmes durch die
Dämpfungsvorrichtung
nicht eingeschränkt.
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Bevorzugt
ist auf dem Käfigelement
ein Dämpfungselement
angeordnet. Bevorzugt ist das Dämpfungselement
auf der, im am Helm befestigten Zustand, der Helmschale abgewandten
Seite des Käfigelements
angeordnet und kraft- oder stoffschlüssig mit diesem verbunden.
In einer alternativen Ausgestaltung kann das Dämpfungselement auch das Käfigelement
umschließen.
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Bevorzugt
weist das Käfigelement
zwei Vertikalstreben auf, die vom Nackenbereich in Richtung Stirn
des Trägers
gerichtet und weitestgehend parallel oder V-förmig angeordnet sind. Weiterhin
bevorzugt sind zwei Horizontalstreben vorgesehen, die weitestgehend
parallel und bezogen auf die Symmetrieachse des Helmes mittig angeordnet
sind. Die Horizontalstreben kreuzen die Vertikalstreben wobei sie an
den Kreuzungspunkten fest miteinander verbunden sind. Besonders
bevorzugt ist das Käfigelement monolithisch
ausgeführt.
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Bevorzugt
sind die Horizontalstreben über ihre
gesamte Länge
beabstandet zur Helmschale angeordnet. Die Vertikalstreben liegen
bei dieser Ausgestaltung an ihren Endpunkten und/oder zwischen den
Kreuzungspunkten an der Helmschale an und sind mit dieser fest verbunden.
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In
einer alternativen Ausgestaltung weist die Dämpfungsvorrichtung im Bereich
der Kreuzungspunkte zwischen Horizontal- und Vertikalstreben Mittel
zur lösbaren
Verbindung mit einem Helm auf.
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In
einer alternativen Ausgestaltung weisen die Vertikalstreben an ihren
Enden Befestigungsmittel auf, die eine Verbindung zur äußeren Helmschale herstellen.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung durchdringen die Verbindungsmittel
sowohl die äußere als
auch die innere Helmschale um eine feste Verbindung zu gewährleisten.
Beispielsweise können die
Verbindungsmittel im die Helmschale durchdringenden Bereich Gewinde
aufweisen, so dass im inneren des Helmes durch eine flächig aufliegende Senkmutter
eine feste Verbindung hergestellt wird. Auch eine Bajonettverbindung
anstatt der Schraubenverbindung kann verwendet werden.
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Bevorzugt
besteht das Käfigelement
aus einem Polyamid oder Polykarbonat. Für das Käfigelement werden schlagzähe Werkstoffe
bevorzugt. Besonders bevorzugt kommt ein Polyamid 12 oder ein Polyamid
6 zum Einsatz. Es ist aber auch die Verwendung von anderen Kunststoffen
oder von Metallen wir beispielsweise einem Aluminiumrohr möglich.
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Weiterhin
bevorzugt besteht das Dämpfungselement
aus Gummi. Prinzipiell sind alle Materialien mit guten Dämpfungseigenschaften
bei Schlag oder Stoßeinwirkung
einsetzbar, so zum Beispiel auch Neopren oder geschäumte Kunststoffe.
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Käfigelement
und Dämpfungselement
sind bevorzugt stoffschlüssig
miteinander verbunden, beispielsweise durch kleben. Das Dämpfungselement kann
auch auf das Käfigelement
aufvulkanisiert werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Sporthelm
aufweisend eine oben beschriebene Dämpfungsvorrichtung sind Dämpfungsvorrichtung
und Helm bevorzugt mit Nieten miteinander verbunden. Besonders bevorzugt
durchdringen die Nieten sowohl die innere als auch die äußere Helmschale,
wodurch eine feste Verbindung mit dem Helm auch im Falle von Stoßeinwirkung
erreicht wird. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Niet
nicht außerhalb
der äußeren Helmschale
verlängert
ist, so dass bei einem Aufprall der Niet in den Innenraum des Helmes
gedrückt
werden könnte
und dort zu Verletzungen am Kopf des Benutzers führen könnte. Bevorzugt ist verzweigt
sich daher der äußere und
innere Helmschale durchdringende Niet nach dem Austritt aus der äußeren Helmschale
in Richtung der äußeren Schale.
Nicht zuletzt wird durch die feste Verbindung die mechanische Stabilität des Helmes
unterstützt.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist die Dämpfungsvorrichtung mit der äußeren Helmschale kraft-
oder stoffschlüssig
verbunden. Vorteilhaft besteht so nicht das Risiko, dass ein beide
Helmschalen durchdringender Niet den Kopf des Trägers bei einem Sturz verletzt.
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Nachfolgend
wir ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand mehrerer Figuren erläutert. Dabei zeigen:
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1 einen
Sporthelm mit einer Dämpfungsvorrichtung
in einer Ansicht von hinten,
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2 einen
Sporthelm mit einer Dämpfungsvorrichtung
in einer Seitenansicht,
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3 eine
Dämpfungsvorrichtung
in Kavalierperspektive,
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4 eine
Dämpfungsvorrichtung
in einer Ansicht von hinten, und
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5 eine
Dämpfungsvorrichtung
in einer Ansicht von der Seite.
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Der
in 1 gezeigte Sporthelm 1 mit einer Symmetrieachse 8 weist
eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung 2,
bestehend aus einem Käfigelement 3 und
einem Dämpfungselement 4 auf.
Das Käfigelement 3 besteht
aus zwei Horizontalstreben 6 und zwei Vertikalstreben 7.
Die Vertikalstreben 7 sind vom hinteren Bereich des Helmes
(Nackenbereich) nach vorn in Richtung Stirn des Trägers gereichtet. Die
Horizontalstreben 6 kreuzen die Vertikalstreben 7 in
Kreuzungspunkten 5. Das Käfigelement 3 bestehend
aus Vertikalstreben 7 und Horizontalstreben 6 sind
einteilig ausgeführt
und aus Polyamid 12 im Spritzgussverfahren gefertigt. Auf das Käfigelement 3 ist
das Dämpfungselement 4,
bestehend aus Gummi, aufgeklebt.
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Die
Vertikalstreben 7 haben an ihren Enden Befestigungsmittel 9 zur
Verbindung mit der Außenschale
des Helmes 1. Der Helm 1 hat eine, sich über die
Helmschale von vorn nach hinten erstreckende, fest in der Helmschale
verankerte, Biese 10 die von den Befestigungsmitteln 9 umgriffen
wird.
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Die
Horizontalstreben 6 setzen sich über die Vertikalstreben 7 hinaus
beabstandet von der Helmschale fort. Die Horizontalstreben 6 verformen
sich elastisch bei einem Schlag, beispielsweise durch einen Gewehrlauf,
und absorbieren damit die Stoßenergie.
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2 zeigt
eine Seitenansicht des Helmes mit Dämpfungsvorrichtung 2.
Die Dämpfungsvorrichtung 2 bildet
den hinteren Abschluss des Helmes 1.
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3 bis 5 zeigen
eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung 2 in
verschiedenen Perspektiven.
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- 1
- Sporthelm
- 2
- Dämpfungsvorrichtung
- 3
- Käfigelement
- 4
- Dämpfungselement
- 5
- Kreuzungspunkte
- 6
- Horizontalstreben
- 7
- Vertikalstreben
- 8
- Symmetrieachse
des Sporthelmes
- 9
- Befestigungsmittel
- 10
- Biese