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Die Erfindung:
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Die
Erfindung betrifft ein hermetisch dicht gekapseltes Batteriegehäuse zum
Einbau von Batterien zur Energieversorgung medizinischer Implantate, das
eine Vorrichtung zur Aufnahme von Verbindungskabeln mit Steckern
vorsieht, sowie elektronische Schaltungen für Batterie-Überwachung, Steuerung, Messung
physiologischer Größen und
Abgabe von Defibrillationsimpulsen enthält.
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Problem:
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Bei
den heute auf dem Markt befindlichen implantierbaren Herzschrittmachern
(HSM) und Defibrillatoren (ICD) befinden sich Energieversorgung (Batterie)
und Elektronik üblicherweise
in einem gemeinsamen, hermetisch dicht gekapselten Metallgehäuse. Die
Abgabe von Stimulationsimpulsen oder Defibrillationsschocks erfolgt über Elektroden,
die innerhalb des Herzens liegen. Die Lebensdauer der heutigen implantierbaren
Herzschrittmacher und Defibrillatoren wird durch die Batteriekapazität begrenzt und
liegt im Durchschnitt zwischen 3 und 6 Jahren. Bei Erschöpfung der
integrierten Batterie wird das gesamte, Titan-gekapselte Herzschrittmacher- und/oder
Defibrillator-System ausgetauscht. Das bedeutet, dass etwa 95% des
noch voll funktionierenden System-Wertes verloren gehen. Zudem müssen nach
dem Austausch, sämtliche
Parameter durch neue Programmierung an den Patienten angepasst werden.
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Wie wurde das Problem bisher gelöst:
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Patienten,
die ein derartiges Schrittmachersystem implantiert haben, müssen zu
einem notwendigen Austausch stets einen Arzt aufsuchen, der mit dem
System kompetent vertraut ist und die notwendige Ausrüstung wie
Programmiergerät
und Ersatzschrittmacher zu Verfügung
hat.
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Nach
dem Austausch müssen
sämtliche
Parameter durch neue Programmierung an den Patienten angepasst werden.
Diese Aufgabe können
nur Ärzte
(Kardiologen) durchführen,
die für
das ausgetauschte Modell die notwendige Erfahrung und die geeigneten
Programmiergeräte
zur Verfügung
haben. Besonders unangenehm ist dies für HSM Patienten, die sich auf
Reisen oder im Urlaub in fremden Ländern befinden. Dort steht
das notwendige Programmiergerät
oft nicht zur Verfügung.
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Noch
gravierendere Probleme haben Patienten mit einem implantierten Defibrillator,
bei denen oft Herz-Kammerflimmern auftritt. Dadurch wird die Batterie
des Systems im Vergleich zu einem herkömmlichen Schrittmacher noch
schneller entladen und damit auch der Aktionsradius zeitlich und
räumlich
enger begrenzt.
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Lösungsweg/Beschreibung
der Erfindung:
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Es
besteht daher die Aufgabe eine Steuerung und Anordnung von implantierbaren
aktiven medizinischen Implantaten, insbesondere Herzschrittmacher
(HSM) und Defibrillatoren (ICD) einschließlich deren Elektronik, Spannungsquellen
und Elektroden zu schaffen, die es ermöglicht bei einer Batterieerschöpfung, allein
die Batterie auszutauschen.
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Die
gesamte Elektronik und Steuerung der Implantate werden in einer
zentralen Steuereinheit (ZSE) integriert, die durch lösbare Kabel
mit einer Batterie verbunden ist. Eine neue Programmierung und Anpassung
an den Patienten entfällt.
Dadurch werden nicht nur die Kosten des Gerätes reduziert, sondern auch
der medizinische Austausch von Aggregaten erheblich vereinfachet.
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Das
Batteriegehäuse
sollte wie üblich
aus biokompatiblen Material bestehen, vorzugweise Titan, und in
den Abmessungen so ausgelegt sein, dass der Energieinhalt der Batterie,
den der in den der jetzt üblichen
Herzschrittmacher verwendeten, um ein Vielfaches übersteigt.
Als Alternative können
auch Akkumulatoren in das Gehäuse
eingebaut werden, die jeweils von außen über eine Antenne aufgeladen
werden können.
Für die
Verbindung der Batterie zum HSM und zur Weiterleitung von Stimulationsimpulsen ist
ein Aufnahmekopf (Header) mit mehreren Buchsen vorgesehen. Hier
werden in erster Linie genormte Steckerbuchsen aus der bekannten
HSM Technik, wie IS1- und DF1-Stecker zur Anwendung kommen. So können beispielsweise
Buchsen für
die Weiterleitung von Stimulationsimpulsen für die linksventrikuläre Stimulation
vorgesehen werden, die so angeordnet sind, dass sie einerseits die
Verbindung zu der Zentralen Steuereinheit (ZSE) ermöglichen,
andererseits die Elektroden für
den linken Ventrikel aufnehmen.
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Im
Inneren des Batteriegehäuses
kann man elektronische Schaltungen für die Batterieüberwachung
unterbringen, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten.
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So
kann beispielsweise mit Hilfe der bekannten Transpondertechnik der
Batteriezustand durch Übertragung
bestimmter Frequenzen überwacht
werden. Auch andere Kodierungen sind möglich. Mit Hilfe der Telemedizin
und Internet lassen sich derartige Überwachungen weltweit einfach
durchführen.
Auch optische Anzeigen sind möglich.
So können
Leuchtdioden (LED), die auf dem Gehäuse integriert sind, mit unterschiedlichen
Farben und „Lichtblitzen”, durch
das Körpergewebe
hindurch, z. B. mit einem äußeren Magnet
auslösbar,
sichtbar wahrgenommen werden. Für
die Defibrillatoren kann beispielsweise der Ladekondensator mit
der notwendigen Elektronik für
den Schockimpuls ebenfalls in dem Gehäuse untergebracht werden. Der
Befehl zur Schockabgabe erfolgt von der Zentralen Steuereinheit
(ZSE). Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass
optional die Stimulation für
den linken Ventrikel abschaltbar ist, um so ihre Wirksamkeit durch
Messung des Herzschlagvolumens zu kontrollieren.
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Vorteile der Erfindung:
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Der
wichtigste Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass ein Batteriewechsel
sehr einfach durch einen Minimaleingriff vorgenommen werden kann
und die Zentrale Steuereinheit davon nicht betroffen ist. Der Austausch
einer Batterie kann weltweit von jedem Mediziner bzw. Chirurgen
vorgenommen werden und es bedarf keiner Erfahrungen über die
Funktionsweise des Gerätes.
Beim Batteriewechsel wird also das Gehäuse mit der Batterie separat
durch Lösen
der Fixierschrauben vom Batteriekopf aus dem Körper entnommen und durch ein
mit frischer Batterie bestücktes
Gehäuse
ersetzt. Eine neue Programmierung und Anpassung an den Patienten
entfällt
somit. Das Batterie Gehäuse
kann bei einer internationalen Vereinbarung (Normung) in großen Stückzahlen
und damit preisgünstig
hergestellt werden.
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Durch
den modularen Aufbau des Batteriegehäuses können auch ähnliche Gehäuse mit anderen Eigenschaften,
wie z. B. Batterieüberwachung oder
einem Kondensator für
einen Defibrillator mit der notwendigen Elektronik zusammengebaut
werden. Bei Bedarf kann man auch die Batterie durch einen baugleichen
aufladbaren Akkumulator ersetzen. Es ist leicht vorstellbar, dass
die Batterie auch als Energieversorgung für weitere Implantate, wie z.
B. solche aus dem Bereich der Telemedizin, zur Impedanzmessung,
zur Messung des Herzschlagvolumens, für Blutanalysen, sowie für andere
Geräte
zur Diagnostik und Therapie genutzt werden kann.
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Abbildungen:
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem
folgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnungen
und Ausführungsbeispiele
die Erfindung näher erläutert wird.
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1 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Herzschrittmachers, der mit
einer getrennten Batterie verbunden ist.
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2 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses im demontierten Zustand. (vorbereitet
für den
Batteriewechsel)
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3 zeigt
eine beispielhafte Darstellung des in 1 dargestellten
Batteriegehäuses
im zusammengebauten Zustand.
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4 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses bei dem die Stecker Buchsen baugleich
beidseitig angeordnet sind.
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5 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem die Stecker Buchsen so
angeordnet sind, dass bis zu 16 Zu- und Abgänge möglich sind.
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6 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem neben der Energieversorgung
für die
Zentrale Steuer Einheit, zusätzliche
Elektroden für
die linksventrikuläre
Stimulation angeschlossen sind.
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7 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem neben der Energieversorgung
für die
Zentrale Steuer Einheit zusätzliche
Elektroden für
die linksventrikuläre
Stimulation und für
die Defibrillation angeschlossen sind.
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8 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines weiteren Batteriegehäuses, das
symmetrisch aufgebaut ist. Im oberen Teil ist der Stecker Anschlusskopf
sichtbar während
im unteren Teil ein Gehäuse,
das z. B. elektronische Schaltungen enthält, angeordnet ist.
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9 zeigt
eine beispielhafte Darstellung des in 8 dargestellten
Batteriegehäuses
im zusammengebauten Zustand.
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10 zeigt
eine beispielhafte Darstellung einer weiteren Variante der Erfindung,
bei der die Batterie zwischen zwei baugleichen Stecker Anschlussköpfen, beidseitig
angeordnet ist.
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11 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, das an der Außenseite Leuchtdioden
(LED) mit unterschiedlichen Farben enthält.
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Beschreibung der Abbildungen:
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1 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Herzschrittmachers (1)
mit Elektroden (2), der mit einer separaten Batterie (3)
verbunden ist. Die Verbindungsleitung (4) enthält neben
der Batterieversorgung stets alle Leitungen, die für die von
der Zentralen Steuereinheit vorgesehenen Anwendungen notwendig sind.
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2 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses im demontierten Zustand
als Vorbereitung für
den Batterie Austausch. Für
die notwendige Abdichtung sorgt eine Silikonplatte (6),
die sich auf dem Deckel des Batteriegehäuses (5) befindet.
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3 zeigt
eine beispielhafte Darstellung des in 1 dargestellten
Batteriegehäuses
im montierten Zustand. Das Verbindungskabel mit den Stecker Buchsen
bleibt bei dieser Prozedur unberührt. Die
Möglichkeit
das gesamte Batteriegehäuse
einschließlich
der Stecker Buchsen auszutauschen besteht ebenfalls.
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4 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses wobei die Stecker Buchsen beidseitig
(7) angeordnet sind. Diese Anordnung ist besonders günstig für Datenleitungen,
die aus unterschiedlichen Richtungen, bedingt durch die Lage des Implantats,
angeschlossen werden können.
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5 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem die Stecker Buchsen (8)
so angeordnet sind, dass bis zu 16 Zu- und Abgänge möglich sind.
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Diese
Ausführung
erlaubt es eine Reihe von anderen Implantaten mit Informationen
oder mit Energie zu versorgen.
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6 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem neben der Energieversorgung
für die
Zentrale Steuer Einheit zusätzliche
Elektroden für
die linksventrikuläre
Stimulation (9) angeschlossen sind. Diese Elektroden kommen ursprünglich von
der Zentralen Steuereinheit (1) des Herzschrittmachers
und werden durch das Batteriegehäuse
(3) nur hindurch geleitet.
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7 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, bei dem neben der Energieversorgung
zusätzliche
Elektroden für
die linksventrikuläre
Stimulation (9) und für
die Defibrillation (10) angeschlossen sind. Derartige Elektroden
können mit
dieser Erfindung bei Bedarf vorteilhaft auch später implantiert werden. Eine
Explantation der Zentralen Steuereinheit, einschließlich der
Elektroden ist hierbei nicht mehr notwendig, da die dafür notwendige
Elektronik bereits in der Steuereinheit prophylaktisch integriert
worden ist und durch ein Programmiergerät einfach zugeschaltet werden
kann.
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8 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines anderen Batteriegehäuses (11)
vor dem Zusammenbau. Neben dem Stecker Anschlusskopf (12)
befindet sich im unteren Teil ein Gehäuse (13), das z. B. elektronische
Schaltungen enthält.
So kann beispielsweise in diesem Gehäuse ein Kondensator mit der
notwendigen Elektronik für
die Defibrillation des Herzens enthalten sein. Die entsprechenden
Steuersignale werden von der Zentralen Steuereinheit geliefert.
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9 zeigt
eine beispielhafte Darstellung des in 8 dargestellten
Batteriegehäuses
im zusammengebauten Zustand.
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10 zeigt
eine beispielhafte Darstellung einer weiteren Variante der Erfindung,
bei welcher das symmetrische Batteriegehäuse (11) jeweils zwischen
den baugleichen Stecker Anschlussköpfen (14), angeordnet
ist.
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11 zeigt
eine beispielhafte Darstellung eines Batteriegehäuses, das an der Außenseite Leuchtdioden
(LED) (15) mit unterschiedlichen Farben enthält. Leuchtdioden
(LED), die „Lichtblitze” abgeben
sind durch das Körpergewebe
hindurch sichtbar und können
z. B. mit einem äußeren Magneten auslösbar, für die Batterieüberwachung
vorgesehen werden.