DE3919498A1 - Defibrillator zur therapeutischen behandlung des herzens - Google Patents
Defibrillator zur therapeutischen behandlung des herzensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hochlei
stungsdefibrillator, der eine innerhalb und mehrere
außerhalb des Herzens liegende Elektroden aufweist.
Verschiedene Funktionsanomalien des Herzens führen zu
einem unregelmäßigen Herzschlag und in extremen Fällen
zu einem Stillstand der Blutförderung infolge Herz
muskelflimmerns, was den Tod zur Folge hat.
Ein Defibrillator hat die Aufgabe, dank eines geeigne
ten elektrischen Schocks von genügender Stärke, aus
der raschen Entladung eines Kondensators, die Zellen
der größtmöglichen Herzmuskelmasse gleichzeitig anzu
regen und zu depolarisieren, das Flimmern zu reduzie
ren und schließlich die Wiederaufnahme der rhythmi
schen Kontraktionen eines normal funktionierenden Her
zens zu bewirken.
Bei einem unteren Bedenklichkeitsgrad wird diese Art
Störung als Herzkammer-Tachykardie bezeichnet. Diese
Störung kann ebenfalls mit einem elektrischen Schock
behandelt werden. Die Behandlung bezeichnet man als
Kardioversion und das Gerät, welches diese Funktion
hat als Kardioverter.
Im Nachstehenden schließen die Bezeichnungen Defibril
lation und Defibrillator die Funktion der Kardiover
sion und das Gerät mit dem man sie ausführt, mit ein.
Ein automatischer Defibrillator gibt automatisch die
sen elektrischen Schock ab, sobald er eine Rhythmus
störung oder einen Stillstand wie oben angegeben,
feststellt.
Die Suche nach Miniaturisierung ist ein ständiges Be
mühen bei der Konzeption von Geräten, die in den
menschlichen Körper zu implantieren sind. Diese Forde
rung zählt noch mehr im Rahmen eines komplexen und
automatischen Systems, wie es ein automatischer Defi
brillator ist.
In der Tat erfordert die Funktion der Defibrillation
und, wechselweise, die Funktion der Kardioversion min
destens zwei Elektroden, zwischen denen die Entladung
stattfindet, und vorzugsweise mindestens eine Zusatz
elektrode zur Erfassung der Rhythmusstörung und zur
Steuerung der Entladung. Sie erfordert auch geeignete
und untereinander verbundene Schaltungen.
Außerdem bedeutet die Steuerung der automatischen
Funktion das Vorhandensein von abgestimmten Schaltun
gen, welche die Abmessungen der einzigen, die gesamten
Schaltungen für die Versorgung, die Überwachung und
der Steuerung aufnehmenden Kapsel vergrößern.
Darüberhinaus nimmt der Kondensator aufgrund seiner
hohen Kapazität einen relativ großen Platz ein.
Da man die Schaltungen und die Batterie nach dem
gegenwärtigen Stand der Technologie nicht weiter
miniaturisieren kann, müssen sich die Bemühungen auf
den Kondensator richten.
Beträchtliche technische Fortschritte und vom Anmelder
durchgeführte Einstellungen haben es ermöglicht, die
Abmessungen von Kondensatoren durch Verwendung neuer
Werkstoffe, einer passenden Wicklung und mit umfang
reichen Erfahrungen bei gleicher Kapazität wesentlich
zu reduzieren.
Eine der Möglichkeiten zur Herabsetzung der Kondensa
torkapazität und damit seiner Abmessungen wäre die Er
höhung der Ladespannung. Da aber hohe Potentiale und
daraus resultierende Ströme sich auf den menschlichen
Körper, wie man beobachtet hat, schädlich auswirken,
kann man diese Lösung nicht in Betracht ziehen.
Eine andere kürzlich bekannt gewordene Methode, be
treffen implantierbare Defibrillatoren besteht darin,
ein Implantationsverfahren anzustreben, bei welchem
keine Öffnung der Brusthöhle erforderlich ist.
Die vorliegende Erfindung stellt sich als allgemeine
Aufgabe, gleichzeitig die zwei obigen Erfordernisse zu
erfüllen, welche aus folgendem Grunde sich zu wider
sprechen scheinen.
Die bis heute bekannten Implantationsverfahren, die
keine Öffnung der Brusthöhle erfordern, haben unwei
gerlich einen Energieverlust zur Folge, welcher durch
bessere Leistungen des Gerätes, das technologisch
ohnehin schon in Gewicht und in der Größe begrenzt
ist, ausgeglichen werden muß.
Diese besseren Leistungen ergeben sich aus den Verbes
serungen durch Gewinn an Gewicht und Abmessungen und
durch eine Gestaltung oder eine geeignete Allgemein
strukturierung, die es ermöglicht, die wirksame Ener
gie für die Defibrillation und folglich für die
Kardioversion beträchtlich zu vermindern.
In dem Bewußtsein, an einer technologischen Grenze an
gekommen zu sein, haben sich die Forscher der Anmelde
rin den Möglichkeiten zugewendet, die entsprechend ei
nem gegebenen Wirkungsgrad zu einer Verminderung der
Energieschwelle für die Entladung führen.
Man weiß, daß die Entladung bei einem gegebenen Wir
kungsgrad eine Mindestenergieschwelle überschreiten
muß, um die Defibrillation auszulösen.
Wenn auch der Wert dieser Schwelle von physischen
Kennwerten der Person abhängt, so hängt er auch von
anderen Parametern ab und in einem höheren Maße von
einer begrenzten Anzahl von hervorzuhebenden Faktoren,
welche sich beträchtlich und direkt auf die Wirksam
keit des Systems von Elektroden auswirkt, bei der Er
langung eines besseren statistischen Ergebnisses der
Defibrillation.
Es handelt sich um folgende zwei wichtige Faktoren:
- -der energetische Wirkungsgrad der Defibrillation gekennzeichnet durch das Verhältnis zwischen der an den Herzmuskel gebrachten Energie und der vom Kondensator abgegebenen Gesamtenergie;
- -die Homogenität der Stromdichte durch den Herzmuskel.
Diese zwei Faktoren hängen selbst von zahlreichen
Parametern ab und sind direkt an die Größe des Konden
sators gebunden, der selbst proportional der Energie
ist, die er speichern kann.
In diesem Geiste und im Lichte der, von an Tieren
durchgeführten Experimenten gewonnenen Ergebnisse,
müssen diese Faktoren deutlich verbesserbar sein.
Diese Experimente haben auch erlaubt, die Zahl der
Parameter abzuschätzen, von denen diese Faktoren ab
hängen, und die relative Wichtigkeit einiger davon,
beim Endergebnis der statistischen Wirksamkeit der
Defibrillation.
Die gegenwärtig leistungsfähigsten implantierbaren
automatischen Defibrillatoren gestatten es, die Ener
gieschwelle einer Entladung für Defibrillation auf ei
nen Betrag um 25 Joules zu senken, unter einer Span
nung zwischen 1500 und 2500 Volt, mit einem Wirkungs
grad von 95%.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, diese Lei
stungen deutlich zu verbessern, zum einen durch Er
höhen des Wirkungsgrades für die o.a. Energieschwelle
und zum anderen durch deutliche Absenkung der Energie
schwelle bei gegebenem Wirkungsgrad.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe die notwen
digen Mittel zu liefern, um ein optimales Defibrilla
tions-Ergebnis zu erreichen, unter Berücksichtigung
verschiedener Zwangsvorschriften, die von der Umgebung
und den verschiedenen chirurgischen Implantationstech
niken abhängen, so daß man eine energetische Aussage
über die bestmögliche Defibrillation erhält.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Hoch
leistungs-Defibrillator gelöst, der dadurch gekenn
zeichnet ist, daß er mindestens eine Entladungselek
trode im Herzinnern aufweist, plaziert in der rechten
Herzkammer und diverse, in verschiedenen Richtungen
außerhalb des Herzens liegende Außenelektroden, wobei
die Außenelektroden elektrisch untereinander verbunden
sind und die Gesamtheit der Elektroden an die entspre
chende Schaltung einer Kapsel zur Stromversorgung und
Steuerung angeschlossen ist, und wobei die Außenelek
troden so angebracht sind, daß die Stromdichte durch
den Herzkammermuskel sich homogen über eine Vielzahl
von Stromlinien verteilt, die vorzugsweise die dick
sten Zonen des Herzmuskels, die den Hauptanteil der
Herzmuskelmasse darstellen, durchdringen, um eine Aus
löseschwelle für die Defibrillation und/oder der
minimalen Kardioversion zu erzielen.
Ein zusätzliches Merkmal betrifft die Lage der Ent
ladungselektrode in der rechten Herzkammer mit einem
gewissen Abstand zur Innenwand.
Ein erfindungsgemäßes zusätzliches Merkmal betrifft
seine besondere Eignung für eine Funktion bei Stark
strom, was sich aus den höheren Ladungsspannungen er
gibt, ohne daß sich geringste Zeichen feststellbarer
Schädlichkeit zeigen und zwar dank der Vielzahl, der
Entfernung und der Größe der Elektroden, die eine
vielfache Verteilung der wirksamen Stromlinien durch
den Herzmuskel ermöglichen und die Güte der Homogeni
tät der Stromverteilung über das Herz zum Ausdruck
bringen.
Ein weiteres zusätzliches Merkmal betrifft die Messung
des Stromes und eine Möglichkeit ihn in jeder elektri
schen Verbindung zwischen der Kapsel und den außerhalb
des Herzens implantierten Elektroden zu regulieren.
Ein letztes zusätzliches Merkmal betrifft die Berech
nung der Leistungen des Elektrodensystems und seiner
optimalen Gestaltung an einer gegebenen Person, durch
Anwendung der Stimulationstechnik.
Nachfolgend ist anhand von beigefügten Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung prinzipmäßig mit
seinen Vorteilen beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1: Kombinierte Gesamtansicht von vorne in
Perspektive und im Schnitt, wobei trans
parent das erfinderische Grundprinzip
ohne Darstellung der elektrischen
Verbindungen ersichtlich ist.
Fig. 2: Kombinierte Frontalansicht, transparent
und geschnitten in einer Querebene durch
das Herz mit Darstellung der Lage der
Außenelektroden gemäß der in Fig. 1
dargestellten Variante;
Fig. 3: Analoge Ansicht mit Darstellung einer
anderen Variante für die Lage der
Elektroden;
Fig. 4: Kombinierte Frontalansicht, transparent
und geschnitten, gemäß einer durch die
Elektrode in der Herzkammer verlaufenden
Ebene mit Darstellung der Lage der
Außenelektroden gemäß einer anderen
Variante;
Fig. 5: Kombinierte Ansicht analog derjenigen
in Fig. 4, die eine weitere Variante
der Lage der Außenelektroden zeigt;
Fig. 6: Ansicht analog derjenigen in Fig. 5,
die eine zusätzliche Variante zeigt;
Fig. 7: Elektrisches Schema der Schaltungen
der Verbindung zwischen den Elektro
den in der Versorgungs- und Steuerungs
kapsel;
Fig. 8: Elektrisches Schema einer Variante mit
außerhalb des Körpers liegender Kapsel
und Außenelektroden in Kontakt mit der
Haut.
Die erfinderische Grundidee besteht darin, einen Defi
brillator zu schaffen, der mehrere Elektroden auf
weist, eine Stromversorgungs- und Steuerungskapsel,
außerhalb des Herzens implantierbare oder in Kontakt
mit der Haut stehende Elektroden, die in unterschied
lichen Richtungen angeordnet sind, um eine gleich
mäßige Verteilung der in abgewogener Stärke in umfas
senden und elementaren Richtungen verteilten Strom
linien zu ermöglichen, die vorzugsweise auf die Zonen
und Wände mit größter Dicke oder der größten Muskel
masse im Bereich des Herzmuskels gerichtet sind für
die Wirksamkeit der Ausbreitung und der individuellen
Elementarerregung der Muskelzellen und -fasern, wobei
diese Stromlinien und -richtungen wirksam an der Defi
brillation beteiligt sind.
Eines der Merkmale der erfinderischen Grundidee be
steht also darin, wirksame Stromlinien von größter
Stärke in den Regionen des Herzmuskels zu schaffen,
welche die größte Dicke aufweisen.
Somit ist die vorliegende Erfindung total unabhängig
von der Art des verwendeten Defibrillators oder des
Defibrillator-Kardioverters. Sie läßt sich ebenso bei
herkömmlichen oder Multifunktionsgeräten insbesondere
bei Defibrillatoren mit Entladungselektrode anwenden,
wo die Elektrode durch geeignete Mittel von den Wunden
ferngehalten wird, insbesondere wenn sie zentral in
der rechten Herzkammer liegt.
In der folgenden Beschreibung umfassen die Bezeichnun
gen Defibrillation und Defibrillator die Funktion der
Kardioversion und das Gerät zu dessen Durchführung;
und die Behandlung betrifft ebenso die Herzmuskelfi
brillation als auch die erhöhte Herzmuskelfrequenz.
Somit deckt der Ausdruck Fibrillation auch die Schwie
rigkeiten mit erhöhter Herzfrequenz.
Die Erfindung läßt sich auch bei Kapseln zur Versor
gung und Steuerung außerhalb des Körpers anwenden,
ebenso bei Kapseln zur Stromversorgung und Steuerung
außerhalb des Körpers unter Verwendung mehrerer Außen
elektroden am Körper, d.h. in Hautkontakt wie in Fig.
8 dargestellt.
Der erfindungsgemäße Defibrillator läßt sich bei einem
Herzen 1 anwenden, welches einen rechten Herzvorhof 2
und eine rechte Herzkammer 3 aufweist, sowie einen
linken Herzvorhof 4 und eine linke Herzkammer 5, die
in einem Herzmuskel ausgeformt sind. Die Herzkammern
sind durch eine Wand 6, genannt Septum, getrennt. Der
Herzmuskel wird in rhythmischen Bewegungen von Zusam
menziehen und Entlasten gesteuert, die bei gewissen
Patienten die Gefahr eines Anfalls von Herzkammerflim
mern mit sich bringen können.
Dieser Flimmerzustand kann durch einen Elektroschock
reduziert werden, der durch die rasche automatische
Entladung eines Kondensators über den Herzmuskel aus
gelöst wird.
Der erfindungsgemäße Defibrillator erstrebt die Aus
lösung eines einzelnen starken Schocks zur Defibrilla
tion von schwacher Energie aus der Entladung eines
Kondensators C.
Eine elektronische Kapsel 7 zur Stromversorgung,
Steuerung und Überwachung ist an eine Einheit 8 von im
Herz liegenden Elektroden angeschlossen, die von einem
in das Herz in die obere Hohlader eingeführten Kathe
ter 9 getragen werden. Dieser Katheter trägt minde
stens eine in der rechten Herzkammer 3 liegende Entla
dungselektrode 10, z.B. in Form eines Ringes, und,
ggf. eine distale Elektrode 11 sowie eine dritte Elek
trode 12, die im rechten Herzvorhof 2 an der Mündung
der Hohlader liegt.
Die inneren Elektroden sind wie nachstehend beschrie
ben einzeln an die Schaltung der Kapsel 7 zur Strom
versorgung, Steuerung und Überwachung angeschlossen.
Die elektronische Kapsel 7 des erfindungsgemäßen Defi
brillators ist ebenfalls an eine Gruppe 13 von mehre
ren außerhalb des Herzens liegenden Elektroden ange
schlossen.
Diese außerhalb des Herzens liegenden Elektroden sind
vorzugsweise im Bereich der Muskel- oder Fettgewebe
unter der Haut und um den Brustkorb herum implantiert,
können aber ebensogut außerhalb des Körpers in Kontakt
mit der Haut liegen, unter Verwendung eines elektri
schen leitenden Gels.
Die elektrische Verbindung der Außenelektroden mit dem
Herzen kann auf verschiedene Weise geschehen.
Zunächst sind alle Elektroden einzeln mit der entspre
chenden Schaltung der elektronischen Kapsel 7 verbun
den. Gemäß einer Variante sind die Elektroden elek
trisch miteinander verbunden, nur eine davon ist mit
der Kapsel verbunden.
Eine andere Variante besteht darin, die Elektroden
untereinander mittels Entlader, wie etwa 14, zu ver
binden, was ebensoviele Kurzschlüsse für hohe Spannun
gen ergibt, jedoch für Niederspannung isoliert, wobei
die Entlader Klemmen aufweisen, an denen man ein
elektrophysiologisches Signal abnehmen kann.
Die außerhalb des Herzens liegenden Elektroden, welche
die Gruppe 13 bilden, weisen die Besonderheit auf, daß
sie vom Herzen entfernt liegen, d.h. ausreichend ent
fernt und flächig in verschiedenen Richtungen liegen,
um eine vorteilhafte Verteilung der wirksamen Strom
linien in vielen Richtungen zu erzeugen, beiderseits
einer direkten Verbindungslinie zwischen der Entla
dungselektrode und der betreffenden Außenelektrode.
Die wirksamen Stromlinien bilden so einen soliden
Winkel, dessen Spitze die Entladungselektrode bildet
und dessen Öffnung je nach der Entfernung und der
Fläche der betreffenden Außenelektroden variiert.
Nachstehend werden die bevorzugten Zonen für die An
bringung der außerhalb des Herzens liegenden Elektro
den beschrieben.
Vorzugsweise sind die Elektroden in einer Querebene
angeordnet, welche den Brustkorb in Höhe der Herzkam
mern und/oder in einer durch die linke Achsellinie
definierten Zone schneidet.
Gemäß einer Variante weist die elektronische Kapsel 7
ein elektrisch leitend gemachtes Gehäuse 15 auf, wel
ches als außerhalb des Herzens liegende Elektrode
benutzt wird. In diesem Falle ist es vorzugsweise im
Bauchraum oder unter dem Schlüsselbein positioniert.
Nun sind nachstehend die grundsätzlichen Positionen in
den oben definierten Zonen zu beschreiben, welche un
ter Bezugnahme auf Fig. 1-6 die außerhalb des Herzens
liegenden Elektroden einnehmen können.
Man unterscheidet so Anordnungen mit 3 Elektroden und
Anordnungen mit nur zwei Elektroden. Sie teilen sich
in zwei Gruppen: einerseits Achselelektroden wie 16
oder 17 oder 16 und 17 in einer optimalen Anzahl von
zwei Elektroden, die vorzugsweise in einer Zone an
oder auf der linken Achsellinie angeordnet sind und
andererseits auf dem Rücken befindliche Elektroden 18
oder 19 oder 18 und 19, die um den Brustkorb herum
außerhalb der Achselzone angeordnet sind.
Vorzugsweise liegen die am Rücken befindlichen Elek
troden in einer Querebene, welche das Herz in Höhe der
in der rechten Herzkammer liegenden Entladungselektro
de 10 schneidet.
Nun sind unter Bezugnahme auf einzelne Figuren einige
besondere Fälle für Anordnungen von außerhalb des Her
zens liegenden Elektroden zu untersuchen, welche zu
bemerkenswerten Ergebnissen geführt haben.
Eine der charakteristischen Anordnungen betrifft
außerhalb des Herzens liegende Elektroden, in der
Querebene, die durch die mit 10 bezeichnete Entla
dungselektrode verläuft, wobei die eine in der Zone an
oder auf der linken Achsellinie liegt und die andere
im Rücken unter einem der Schulterblätter (Fig. 3).
Eine abgeleitete Variante betrifft dieselbe Art allge
meiner Anordnung mit zwei Achselelektroden in der Zone
an oder auf der linken Achsellinie, die beiderseits
der betreffenden Querebene liegen (Fig. 1 und 2).
Eine vereinfachte Variante der Obigen enthält nur 2
Achselelektroden, die in der Zone an oder auf der lin
ken Achsellinie liegen (Fig. 4).
Eine weitere Variante zeigt eine einzige Achselelek
trode in der durch die Entladungselektrode 10 verlau
fenden Querebene und eine oder zwei Rückenelektroden,
die in dieser Querebene liegen (Fig. 5).
Eine der mit 20 bezeichneten Elektroden mit kleinerer
Fläche ist im Schnitt der betreffenden Querebene und
der Zone an oder auf der rechten Achsellinie angeord
net. Es handelt sich um den besonderen in Fig. 6 dar
gestellten Fall.
Sie weisen auch die Besonderheit auf, daß sie beider
seits des Herzens angeordnet sind und sich in die
seitlichen Achsel - Außenelektroden und Rückenelektro
den teilen, um eine bevorzugte Verteilung der Strom
linien von der Entladungselektrode über das Sektum und
die linke Herzkammer einerseits und über die Außenwand
der rechten Herzkammer andererseits zu erreichen.
Aus chirurgischen Gründen muß die Anzahl der implan
tierbaren Elektroden beschränkt sein. Eine Anzahl über
sechs wird hier bereits als übertrieben angesehen.
Somit liegen die Außenelektroden, entsprechend den be
vorzugten Varianten, zahlenmäßig zwischen zwei und
vier, und zwar seitlich des Herzens in der Höhe der
Herzkammern zu beiden Seiten des Septums.
Es ist verständlich, daß die Aufteilung der Strom
stärke in mehrere Richtungen es wie oben angegeben er
möglicht, die Stromstärke zu erhöhen, oder in einem
höheren Bereich zu arbeiten, ohne irgendwie eine
Schädlichkeit befürchten zu müssen, die mit der Erhö
hung der die Gewebe durchdringenden Stromdichte ver
bunden ist.
Wie angegeben unterscheidet man zwei Gruppen von Elek
troden, die ersten sogenannten seitlichen in der
Achsellinie und die zweiten, sogenannten rückenseiti
gen und insbesondere die seitlich rückenseitigen, die
in einer Querebene liegen, die durch die Herzkammern
im Bereich der Muskelwand der rechten Herzkammer ver
läuft.
Die außerhalb des Herzens liegenden Elektroden er
strecken sich je nach ihrer Lage und ihrer Funktion
auf Flächen in der Größenordnung von einigen cm2 bis
zu einigen 10 cm2, so daß sich große Verteilungswinkel
für die wirksamen Stromlinien, ausgehend von der Ent
ladungselektrode durch das Septum und den neben der
rechten oder linken Herzkammer liegenden Herzmuskel
ergeben.
Die Elektrode(n) am Rücken ist (sind) so angeordnet,
daß sich wirksame Stromlinien entwickeln, die seitlich
gegen die Herzrückwand, durch große Massen des Herz
muskels verlaufen.
Bei Betrachtung der Fig. 1 kann man eindeutig die
Vervielfältigung und die Streuung der wirksamen Strom
linien über eine große Fläche des Herzmuskels der lin
ken Herzkammer feststellen.
In diesem Bereich ist der Herzmuskel dicker und es be
steht Veranlassung, die wirksamen Stromlinien zu ver
vielfachen, in jedem ausgeprägten Winkel, der von der
Entladungselektrode aus zu jeder der seitlichen
Achselelektroden verläuft.
Man strebt an, indem man sich der Parameter bedient,
eine möglichst große Masse des Herzkammermuskels zu
erreichen und insbesondere durch höhere Stromstärken,
die Bereiche größerer Dicke des Herzmuskels: linke
Herzkammer, Septum, Herzspitze.
Die Verteilungen der wirksamen Stromlinien sind von
der Lage und der Fläche der Elektroden abhängig. Man
könnte also die Anzahl der die linke Herzkammer durch
dringenden Stromlinien wesentlich vervielfachen, durch
geeignete Vergrößerung der Fläche der betreffenden
Elektrode(n).
Die wirksamen Stromlinien in Richtung rechte Herzseite
müssen anscheinend weniger dicht sein, wahrscheinlich
aufgrund der geringeren Dicke an der rechten Herz
kammer.
Nach verschiedenen Feststellungen kann man die o.g.
Wirkungen sowohl mit unter der Haut liegenden Elek
troden als auch mit auf der Haut liegenden Elektroden
und mit einer außerhalb des Körpers liegenden Kapsel 7
erzielen.
Die elektronische Kapsel 7 umschließt die verschiede
nen Schaltungen für Kontrolle, Überwachung und Steue
rung der Ladung und Entladung, sowie die Batterie(n) P
und den Kondensator C für die Defibrillation.
Wie genannt und gemäß einem der Hauptvorteile der Er
findung, ist die Größe des Kondensators reduziert,
wegen des guten energetischen Wirkungsgrades, der mit
diesem Defibrillatortyp verbundenen Defibrillierung.
Genauer gesagt, aber nicht einschränkend, umschließt
die elektronische Kapsel eine Schaltung 21, zur Erfas
sung und überwachung der Herzschläge, ausgehend von
einem entnommenen elektrophysiologischen Signal, z.B.
zwischen der distalen Elektrode und der Entladungs
elektrode oder zwischen anderen Elektroden.
Sie enthält auch eine Schaltung 22 für die Ladung und
Entladung des Kondensators C, die hauptsächlich aus
einem von der Batterie gespeisten Hochspannungskon
verter besteht und über eine Verzweigungsschaltung
gesteuert ist, die eine Verriegelungsschleife auf
weist, welche automatisch nach einer ersten Entladung
eine zweite Ladung verhindert, indem sie auf den
Unterbrecher für die Versorgung der Ladungsschaltung
einwirkt.
Wie angegeben, lassen sich die oben beschriebenen Ein
richtungen gemäß einer der bevorzugten Varianten bei
Defibrillatoren des Typs mit Entladungselektrode, die
in der rechten Herzkammer liegt, anwenden, oder bei
denen, mit Einrichtung zum Fernhalten der Elektrode
von den Wänden.
Dieses Fernhalten bringt eine deutliche Verbesserung
der Defibrillations-Wirkung bei einem gegebenen Ener
gieaufwand.
Der erfindungsgemäße Defibrillator weist einen erhöh
ten Wirkungsgrad auf. Eine einzige Entladung kann die
Defibrillierung erreichen. Somit arbeitet er mit einem
einzigen Schock und nicht mit einer Schockfolge wie
andere, weniger leistungsfähige Defibrillatoren.
Dazu weist die Ladungsschaltung, wie oben angegeben,
eine Verriegelungsschleife auf, die nach einer ersten
Entladung jedes automatische Wiederladen des Konden
sators verhindert.
Die elektrischen Verbindungen der Außenelektroden mit
der entsprechenden Schaltung der Kapsel 7 weisen je
weils einen Detektor für die Stromspitze auf, wie etwa
23, der dazu dient, den Aufbau der Elektroden und ih
rer entsprechenden Flächen zu optimieren.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum Testen und Berechnen der Wirksamkeit des Defibril
lators, der mehrere elektrisch miteinander verbundene
Außenelektroden aufweist, nach welchem man im Augen
blick des Schocks die Messung der Spitzenströme in den
verschiedenen Verbindungen durchführt, welche die
Außenelektroden an die Entladungsschaltung der Kapsel
zur Stromversorgung und Steuerung anschließen, mit
Hilfe von Elementen zum Messen und Regeln, Detektoren
oder anderen Mitteln, die in die Verbindungen einge
baut sind, sowie zum Vergleichen dieser Ströme unter
einander, um die Elektroden oder die Stromstärken in
jeder der einzelnen elektrischen Verbindungen der
außerhalb der Kapsel liegenden Verbindungen zu
kontrollieren und abzuändern.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Testen
und Berechnen der Wirksamkeit eines Defibrillators,
der mehrere Außenelektroden aufweist, nach welchem man
Stimulationsstöße ausführt, zwischen der im Inneren
der Herzkammer liegenden, als Entladungselektrode die
nenden Elektrode und den elektrisch miteinander ver
bundenen Außenelektroden, und nach welchen man die
Positionen dieser Elektroden oder die an die außerhalb
des Herzens liegenden Elektroden gebrachten Stromstär
ken überprüft oder abändert, bis man eine höchstmög
liche oder über einem vorbestimmten Wert liegende
Stimulationsschwelle erhält.
Die Erfindung ist oben im Detail beschrieben. Es ist
jedoch selbstverständlich, daß verschiedene einfache
Abänderungen, Hinzufügungen, direkte Varianten, Ersatz
durch äquivalente Einrichtungen in den Rahmen des vor
liegenden Schutzes eingeht.
Claims (17)
1. Defibrillator für Patienten, die unter schweren
Herzrhythmusstörungen leiden,
dadurch gekennzeichnet, daß
er mindestens eine Entladungselektrode (10) im Herzin
neren aufweist, plaziert in der rechten Herzkammer und
diverse in verschiedenen Richtungen außerhalb des Her
zens liegende Außenelektroden (16-20), wobei die Aus
senelektroden elektrisch untereinander verbunden sind,
und eine Einheit (13) bilden, die elektrisch mit der
entsprechenden Schaltung einer elektrischen Kapsel (7)
zur Stromversorgung und Steuerung verbunden ist, und
wobei die Außenelektroden so angebracht sind, daß die
Stromdichte durch den Herzkammermuskel sich homogen
über eine Vielzahl von Stromlinien verteilt, die vor
zugsweise die dicksten Zonen des Herzmuskels, die den
Hauptanteil der Herzmuskelmasse darstellen, durchdrin
gen, um eine Auslöseschwelle für die Defibrillation
und/oder deren minimale Kardioversion zu erzielen.
2. Defibrillator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Defibrillationsstoß einmalig und mit Starkstrom
durchgeführt ist, wobei sich der Strom in mehrere
Richtungen teilt.
3. Defibrillator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der außerhalb des Herzens implantierbaren
Elektroden zwischen zwei und sechs liegt.
4. Defibrillator nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede einzelne elektrische Verbindung der Außenelek
troden mit der Schaltung der elektronischen Versor
gungs- und Steuerungskapsel (7) Detektoren (23) auf
weist, die es erlauben, den diese Verbindung passie
renden Spitzenstrom zu messen.
5. Defibrillator nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die außerhalb des Herzens implantierbaren Elektroden
unter der Haut, im Bereich der Muskel- oder Fettgewebe
rings um den Brustkorb angeordnet sind.
6. Defibrillator nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenelektroden in einer Querebene angeordnet
sind, die den Brustkorb in Höhe der Herzkammern
schneidet.
7. Defibrillator nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Querebene den Brustkorb in Höhe der Entladungs
elektrode (10) schneidet.
8. Defibrillator nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenelektroden (16, 19) in der Zone an oder auf
der Linie der linken Achsel angeordnet sind und die
Elektrode(n) am Rücken gegenüber der rechten Herz
kammer.
9. Defibrillator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronische Kapsel (7) ein metallisiertes im
plantierbares Gehäuse (15) aufweist, das im Bauchraum
oder unter dem Schlüsselbein plaziert ist und als eine
der Elektroden außerhalb des Herzens verwendbar ist.
10. Defibrillator nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
er zwei Außenelektroden (18,19) aufweist, die in der
Zone an oder auf der Linie der linken Achsel plaziert
sind und zwar beiderseits einer Querebene, die in Höhe
der in der rechten Herzkammer befindlichen Entladungs
elektrode (10) verläuft.
11. Defibrillator nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zusätzliche Elektrode im Rücken plaziert ist.
12. Defibrillator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
er zwei Außenelektroden (16, 17) aufweist, die in der
Querebene plaziert sind, welche in Höhe der in der
rechten Herzkammer befindlichen Elektrode (10) ver
läuft, die eine vorgesehen im Schnittpunkt dieser
Ebene mit der linken Achsellinie und die andere im
Rücken unter einem der Schulterblätter.
13. Defibrillator nach den Ansprüchen 1-12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die verschiedenen Außenelektroden flächig sind, mit
Abmessungen, die so angepaßt sind, daß sie auf den
wirksamen Stromlinien bezüglich Richtung und Stärke
wirken können, um eine Mindestschwelle für die Defi
brillation zu erreichen.
14. Defibrillator nach den Ansprüchen 1-13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die in der rechten Herzkammer befindliche Entladungs
elektrode (10) mit Einrichtungen versehen ist, um sie
von den Wänden fernzuhalten.
15. Defibrillator nach den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die außerhalb des Herzens liegenden Elektroden
außerhalb des Körpers befinden.
16. Verfahren zum Testen und Berechnen eines
Defibrillators,
dadurch gekennzeichnet, daß
man die Spitzenströme in den verschiedenen Verbindun
gen, welche die Außenelektroden an die Schaltungen der
Versorgungs- und Steuerungskapsel anschließen, im
Augenblick des Stromstoßes mittels Detektoren (24)
mißt und sie untereinander vergleicht, um die Flächen
und Positionen der Elektroden zu kontrollieren und ab
zuändern, um eine Mindestschwelle für die Defibrilla
tion zu erreichen.
17. Verfahren zum Testen und Berechnen eines
Defibrillators,
dadurch gekennzeichnet, daß
man Stimulationsstöße anwendet, zwischen der im Inne
ren der Herzkammer liegenden Elektrode und den elek
trisch untereinander verbundenen Außenelektroden und
daß man die Lage dieser außerhalb des Herzens liegen
den Elektroden bestätigt oder verändert, bis man die
höchstmögliche oder über einem vorbestimmten Wert lie
gende Stimulationsschwelle erhält.
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