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Die
Erfindung beschäftigt sich generell mit dem Entfernen von
Glühkerzen aus einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine.
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Um
die oft sehr schwierig zu demontierenden Glühkerzen aus
dem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine herauszubringen, sind
bereits die verschiedensten Vorrichtungen und Methoden bekannt. Da
Glühkerzen meist in den Zylinderköpfen eingeschraubt
sind, ist die einfachste Methode, die Glühkerze einfach
wieder aus dem Zylinderkopf auszuschrauben. Da dort aber meist eine
starke Festhaltekraft durch mit der Zeit entstandener Korrosionn
vorliegt, ist dies oftmals mit Problemen behaftet. Es kann z. B.
passieren, dass der vom Zylinderkopf überstehende Glühkerzenkopf
(meist in Form eines Außensechskants) beim Versuch des
Herausschraubens abbricht bzw. abschert und somit der untere Teil
des Glühkerzenkörpers im Zylinderkopf stecken
bleibt. Meist schaut dann nur noch ein kurzer überstehender Teil
des Glühkerzenkörpers in Form eines Außengewindes
aus dem Zylinderkopf bzw. aus der Glühkerzenaufnahme heraus.
Um nun den Rest des Glühkerzenkörpers herauszubringen,
wird meist eine Glühkerzenausbohrvorrichtung verwendet,
durch welche zumindest der Teil des Glühkerzenkörpers
mit Gewinde aus der Glühkerzenaufnahme ausgebohrt wird.
Die größte Schwierigkeit dabei ist es, die Ausbohrvorrichtung
zentral und koaxial zur Längsachse auszurichten, um Beschädigungen
des Zylinderkopfes zu verhindern.
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Aus
der
EP 1 726 405 A1 ist
dazu beispielsweise bekannt, in einer Vertiefung, die kopfseitig
an eine Glühkerzenaufnahmebohrung anschließt,
eine Klemmhülse und eine Zentrierhülse einzubringen. Dadurch
kann ein Ausbohrwerkzeug koaxial zur Längsmittelachse der
Aufnahmebohrung ausgerichtet werden. Diese Klemmhülse ist
dabei in die Vertiefung einpressbar. Danach kann mit üblichen
Bohrern der Rest der Zünd- bzw. Glühkerze ausgebohrt
werden. Diese Vorrichtung hat den großen Nachteil, dass sie
nur bei bestimmten Geometrien des Zylinders einsetzbar ist und zwar
nur bei solchen, bei denen eine entsprechende Vertiefung zum Einklemmen
der Klemmhülse überhaupt vorhanden ist. Wenn keine solche
entsprechende Vertiefung vorgesehen ist – wie bei den meisten
Motormodellen – findet sich für die Klemmhülse
kein entsprechender Platz.
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Aus
dem Stand der Technik ist auch bekannt, für die Zentrierung
der Ausbohrvorrichtung den in eigentlich jeder Glühkerze
vorhandenen zylinderförmigen Hohlraum als Führung
für eine schmale Spitze einer Ausbohrvorrichtung zu verwenden.
Dabei wird die schmale Führungsspitze zentral eingeführt,
wonach der hintere Teil der Ausbohrvorrichtung den den Hohlraum
umgebenden Glühkerzenkörper ausbohrt. Zu Problemen
führt diese Ausbohrmethode allerdings dann, wenn beim Abscheren
bzw. Demontieren des Glühkerzenkopfes bzw. des Sechskants
dieser Hohlraum blockiert wird. Dies kann beispielsweise durch eine
unglücklich abgebrochene Glühkerzenelektrode der
Fall sein, die nicht mehr aus dem Hohlraum gebracht werden kann
und somit die Führung verlegt.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zum Demontieren einer Glühkerze
aus einem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine zu schaffen. Insbesondere
soll es er möglicht werden, trotz abgebrochenem Glühkerzenkopf und
verlegter Führung für eine Glühkerzenausbohrvorrichtung
eine zentrierte Anbringung für eine Freilege- bzw. Ausbohrmöglichkeit
zu schaffen.
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Dies
wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch die
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Durch das Anbringen eines
Zentrieraufsatzes auf dem überstehenden Außengewinde
des Glühkerzenkörpers kann – wie besonders
bevorzugt vorgesehen ist – in den hülsenförmigen
Zentrieraufsatz ein Freilegebohrer zum Freilegen der Führung
koaxial zur Längsachse des Glühkerzenkörpers
eingesetzt werden. Dadurch kann die Führung bzw. der Hohlraum
einfach und schnell freigelegt werden, wonach im Anschluss die bisher
bereits verwendeten Glühkerzenausbohrvorrichtungen in an
sich bekannter Art und Weise den Glühkerzenkörper
ausbohren können. Es wird also ermöglicht, dass
durch den Freilegebohrer eine im Glühkerzenkörper
in einem Hohlraum angeordnete Glühkerzenelektrode ausbohrbar
ist, wobei die Begrenzungen des Hohlraums die Führung für
die Glühkerzen-Ausbohrvorrichtung bilden.
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Besonders
bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Durchmesser des Freilegebohrers
geringer als der Durchmesser des Glühkerzenkörpers
ist. Somit wird garantiert, dass eine relativ schmale Führung in
den steckengebliebenen Rest des Glühkerzenkörpers
eingebohrt wird.
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Natürlich
soll nicht ausgeschlossen werden, dass beim Freilegen der Führung
die Führung selbst auch erweitert werden kann, jedoch ist
es von Vorteil, wenn der Durchmesser des Freilegebohrers höchstens
gleich groß wie der Durchmesser des zylinderförmigen
Hohlraums bzw. der Führung ist, sodass nur die bereits
vorhandene Führung (Hohlraum) freigelegt wird. Insbesondere
kann dazu vorgesehen sein, dass der Durchmesser des Freilegebohrers
maximal 80%, vorzugsweise maximal 65%, des Durchmessers des Außengewindes
des Glühkerzenkörpers beträgt.
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Für
die Erfindung soll nicht ausgeschlossen werden, dass für
das Freilegen des Hohlraums bzw. der Führung ein eigener
schmaler Freilegebohrer verwendet wird. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass
der Freilegebohrer Teil der Glühkerzen-Ausbohrvorrichtung
ist, wobei der Freilegebohrer an der Spitze eines Bohrers der Glühkerzen-Ausbohrvorrichtung
ausgebildet und einen geringeren Durchmesser als der Bohrer der
Glühkerzen-Ausbohrvorrichtung aufweist. Somit kann für
das Freilegen und für das Ausbohren derselbe, einstückige
Bohrer (insbesondere Stufenbohrer genannt) verwendet werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand
der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher
erläutert. Darin zeigen:
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1 eine
Ansicht eines vom Zylinderkopf herausragenden Glühkerzenkörpers,
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2 eine
teilweise Schnittdarstellung durch die Darstellung von 1,
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3 den überstehenden
Rest eines Glühkerzenkörpers nach Demontage bzw.
Abbrechen des Glühkerzenkopfs,
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4 eine
teilweise Schnittdarstellung von 3 mit dem
Detail A,
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5 den
am überstehenden Glühkerzenköper angesetzten
Zentrieraufsatzes,
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6 eine
teilweise Schnittdarstellung durch die 5,
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7 einen
Schnitt durch die Glühkerze,
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8 den
Zentrieraufsatz im Schnitt vor Einbringen des Freilegebohrers,
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9 den
Freilegebohrer beim Freilegen der Führung und
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10 den
freigelegten Hohlraum bzw. Führung mit dem Detail B.
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1 zeigt
schematisch einen Zylinderkopf 4 einer Brennkraftmaschine,
in welchen eine Glühkerze bzw. ein Glühkerzenkörper 5 eingebaut
ist. Der Glühkerzenkörper 5 ist dabei über
das Außengewinde 9 in der Glühkerzenaufnahme 3 eingeschraubt, wobei
der Glühkerzenkopf 6 mit dem Außensechskant
vom Zylinderkopf 4 herausragt.
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In 2 ist
dazu passend der gesamte Glühkerzenkörper 5 in
der Glühkerzenaufnahme 3 ersichtlich, wobei der
Glühkerzenkörper 5 einen Durchmesser
G, der etwas geringer als der Durchmesser der Glühkerzenaufnahme 3 ist,
aufweist.
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Wie
in 3 ersichtlich, tritt beim Versuch des normalen
Herausschraubens der Glühkerze 5 aus dem Zylinderkopf 4 oftmals
das Problem auf, dass der Glühkerzenkopf 6 bzw.
der Außensechskant vom restlichen unteren Teil des Glühkerzenkörpers 5 abschert,
wodurch nur mehr ein kleiner Teil des Außengewindes 9 des
Glühkerzenkörpers 5 aus dem Zylin derkopf 4 vorsteht.
Wenn zudem beim Entfernen des Glühkerzenkopfes 6 die
Glühkerzenelektrode 12 nicht aus dem Hohlraum 11 im
Glühkerzenköper herausgebracht werden kann, ist
die Führung 1 für die Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 nicht
zugänglich.
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Insbesondere
in 4 und dem dazupassenden Detail A sind der Hohlraum 11 und
die den Hohlraum 11 begrenzende Führung 1 ersichtlich.
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Um
nun – wie aus 5 ersichtlich – eine Zentrierung
zu ermöglichen, kann an den wenigen überstehenden
Gewindegängen des Außengewindes 9 eine
Zentrieraufsatz 7 aufgeschraubt werden. Zur leichteren
und handlicheren Anbringung kann dieser Zentrieraufsatz 7 eine
Riffelung 14 aufweisen.
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In 6 ist
ein dazupassender Schnitt durch den Zentrieraufsatz 7 gezeigt,
wobei das Innengewinde 8 des Zentrieraufsatzes 7 am überstehenden Außengewinde 9 des
Glühkerzenkörpers 5 ansetzt. Vor allem
durch diese Verschraubung ist eine exakt zentrierte und zur Längsachse
L koaxiale Ausrichtung des Zentrieraufsatzes 7 und somit
des darin einführbaren Freilegebohrers 10 garantiert.
Zusätzlich wird die Zentrierung dadurch garantiert, dass
der Zentrieraufsatz 7 über seine Stirnseite am
quer zur Glühkerzenaufnahme 3 ausgebildeten Zylinderkopf 4 anliegt
und sich dadurch noch exakter als nur durch die Verschraubung ausrichtet.
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Diese
Zentrierung ist insbesondere deswegen von Vorteil, weil – wie
in 7 ersichtlich – die Glühkerzenelektrode 12 im
hinteren Bereich lose im Hohlraum 11 angeordnet ist und
nur im Bereich der Glühspitze 13 mit dem Glühkerzenkörper 5 verbunden
ist. Dass heißt, für das Ausbohren der Glühkerzenelektrode 12 ist
eine exakte Zentrierung des Freilegebohrers 10 entlang
der Längsachse L notwendig, was durch die hier vorliegende
Erfindung erreicht wird. Die Glühkerzenelektrode 12 bildet
generell eine isolierte Stromzuleitung zu einem Glühelement
im Bereich der Glühspitze 13.
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In 8 ist
der Freilegebohrer 10 vor der Einführung in den
Zentrieraufsatz 7 dargestellt. Der Freilegebohrer 10 ist
gemäß diesem Ausführungsbeispiel als
Teil des Bohrers 18 der Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 ausgebildet.
Diese Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 weist zudem
einen Bohrerhalter 15, Anschlagzapfen 16 und eine
Antriebswelle 17 auf.
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Wenn
nun der Freilegebohrer 10 in den Glühkerzenkörper 5 eindringt
(siehe 9), wird die Glühkerzenelektrode 12 ausgebohrt
und die Führung 1 bzw. der Hohlraum 11 freigelegt.
Der Freilegebohrer 10 muss dabei nur weit genug eindringen,
sodass eine ausreichende Zentrierung für die später
einzuführende Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 gegeben ist.
Um eine optimale Freilegung zu erreichen, kann der Freilegebohrer 10 eine
vierschneidige Anfasung aufweisen.
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In 10 ist
besonders im Detail B ersichtlich, wie der Hohlraum 11 freigelegt
ist und somit als – wie bisher übliche – Führung 1 für
eine Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 dient. Um
nun den Glühkerzenkörper 5 nach erfolgter
Freilegung des Hohlraumes 11 auszubohren, wird zuerst der
Zentrieraufsatz 7 wieder abgenommen, sodass beim Ausbohren
des Glühkerzenkörpers 5 entlang des gesamten
Durchmessers G nicht dem Zentrieraufsatz 7 sozusagen die
Basis genommen wird. Für das Ausbohren kann bevorzugt wieder
derselbe Bohrer (18 + 10) verwendet werden, wobei
nach erfolgreicher Freilegung der Freilegebohrer 10 nur
mehr dem zentralen Ansetzen bzw. Führen im Glühkerzenkörper 5 dient
und der breiter ausgebildete hintere Bereich 18 den eigentlichen
Bohrer der Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 bildet
und das Außengewinde 9 des Glühkerzenkörpers 5 ausbohrt.
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Somit
ist durch die vorliegende Erfindung eine verbesserte Vorrichtung
gezeigt, um die Zentrierung einer Glühkerzenausbohrvorrichtung 2 auch
bei abgebrochenem Glühkerzenkopf 6 (Sechskant)
und verlegter bzw. blockierter Führung 1 zu ermöglichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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