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Die Erfindung bezieht sich auf einen einnestbaren Schubgepäckwagen, insbesondere einen Rolltreppenkofferkuli, zur Aufnahme von Gepäck mit einem eine Gepäcktragfläche aufnehmenden Rahmen und mit hinterendig aufragenden Holmen.
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Schubgepäckwagen werden in unterschiedlichen Ausgestaltungen, jedoch jeweils in einer großen Stückzahl, auf Flughäfen in Depots bereitgehalten, um den ankommenden und abgehenden Reisenden den Transport ihres Reisegepäcks zwischen dem Luft- und dem Landtransportmittel bzw. umgekehrt zu erleichtern. Gebräuchliche Schubgepäckwagen umfassen einen Rahmen, an ihrer Vorderseite wenigstens eine Lenkrolle, an ihrer Hinterseite zwei Bockrollen und Holme, die in ihrem oberen Bereich einen Schiebebügel tragen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Schubgepäckwagen der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass er einfach und komfortabel nutzbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Schubgepäckwagen an seinen Längsseiten zwischen dem vorder- und dem hinterseitigen Ende zur seitlichen Begrenzung des Gepäcks Seitenrahmenelemente umfasst, deren Ausdehnung in Längsrichtung wenigstens teilweise verringerbar ist.
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Insbesondere lässt sich die Erfindung auch unter den Bedingungen der deutschen Industrienorm DIN EN 115-1 auf Rolltreppen einsetzen, da sich der Schubgepäckwagen auch mit einer geringen Breite herstellen lässt und durch den Einsatz der Seitenrahmenelemente ein seitliches Überstehen von Gepäckstücken verhindert wird.
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Durch den Aufbau des Schubgepäckwagens mit seinen Seitenrahmenelementen wird sichergestellt, dass das auf ihm gelagerte Gepäck nicht über die Gesamtbreite des Schubgepäckwagens hinausragt und nicht seitlich von der Gepäcktragfläche heruntergleiten kann.
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Der erfindungsgemäße Schubgepäckwagen lässt sich mit einer verhältnismäßig geringen und insbesondere gegenüber den herkömmlichen Schubgepäckwagen verringerten Breite im Sinne der Industrienorm DIN EN 115-1 einsetzen, da das Gepäck nicht von einer Längsseite auf ihn abgestellt wird, sondern von der Vorderseite. Dadurch wird eine Querbeladung verhindert, die ein Herausragen des Gepäcks seitlich über die Tragfläche des Schubgepäckwagens hinaus bewirken würde.
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Durch seine geringe Breite lässt sich der Schubgepäckwagen auch auf Rolltreppen als Rolltreppenkofferkuli einsetzen. Dabei ist sichergestellt, dass neben dem in Längsrichtung auf einer Rolltreppenfläche abgestellten Schubgepäckwagen noch eine ausreichende Breite für einen Fluchtweg im Sinne der Industrienorm DIN EN 115-1 zur Verfügung steht.
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Erfindungsgemäß sind die Schubgepäckwagen dadurch zum platzsparenden Ineinanderschieben einer Mehrzahl von ihnen in einem Depot geeignet, dass sich die Ausdehnung der Seitenrahmen in Längsrichtung wenigstens teilweise reduzieren lässt. Vorzugsweise wird diese Verringerung der Länge der Seitenrahmen beim Auseinanderziehen der Schubgepäckwagen aus dem Depot gleichzeitig wieder rückgängig gemacht, so dass die Seitenrahmen wieder ihre volle, für die Gepäckaufnahme geeignete Länge haben. Vorzugsweise erstrecken sich die Seitenrahmen über die gesamte Längsseite des Schubgepäckwagens, sie können sich jedoch auch nur über einen Teil der Längsseiten erstrecken.
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Die Seitenrahmen umfassen mit Vorteil Seitenwände, die entweder aus einem starren Material aufgebaut sind, beispielsweise Metall- oder Kunststoffplatten. Sie können jedoch auch aus einem ebenfalls in seiner Ausdehnung verringerbaren Material bestehen, beispielsweise aus einem textilen Material.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Mit Vorteil lässt sich die Ausdehnung der Seitenrahmenelemente durch das Einnesten des Schubgepäckwagens mit einem feststehenden zweiten Schubgepäckwagen verringern, indem die Seitenrahmenelemente durch das teilweise Hineinschieben des Schubgepäckwagens in den feststehenden Schubgepäckwagen geschwenkt, insbesondere nach hinten, geklappt, verschoben oder zusammengedrückt werden.
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Vorzugsweise werden die Seitenrahmenelemente jeweils durch Abweiser umgeschwenkt, die an den hinterseitigen Enden des zuletzt in das Depot hineingeschobenen Schubgepäckwagens, insbesondere an dessen hinteren Holmen, angebracht sind. Dies bedeutet, dass die Seitenrahmenelemente des Schubgepäckwagens, der in das Depot hineingeschoben wird, durch die Abweiser an den hinterseitigen Holmen umgeschwenkt werden.
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Um eine gleichmäßige Schwenkbewegung zu gewährleisten, werden auf der Rückseite der Holme, d. h. auf der dem nachfolgenden Schubgepäckwagen zugewandten Seite, als Abweiser vorzugsweise Abweiser- oder Führungsrollen und Abweisflächen, insbesondere aus Kunststoff, eingesetzt.
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In vorteilhafter Weise sind zwei auf den beiden Seiten einander gegenüberliegende Seitenrahmenelemente durch eine Strebe miteinander verbunden, die als gemeinsame Schwenkachse dient.
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Um nach dem Zusammen- und Ineinanderschieben der Schubgepäckwagen das erneute Auseinanderziehen der genesteten Schubgepäckwagen zu erleichtern, wird die gleichzeitig ablaufende Rückschwenkbewegung der Seitenrahmenelemente durch die Entspannung wenigstens einer Feder unterstützt.
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Vorzugsweise ist die wenigstens eine Feder als Wendelfeder ausgebildet, um die Schwenkachse gelagert und an dem Rahmen befestigt.
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Ebenfalls ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Seitenrahmenelemente umlaufende Rundprofile und an diesen befestigte starre Wände umfassen.
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Alternativ kann in einer anderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Schubgepäckwagens vorgesehen sein, dass die Seitenrahmenelemente Lamellen aufweisen, die ziehharmonikaartig auseinanderziehbar und durch das Einnesten des Schubgepäckwagens mit einem feststehenden zweiten Schubgepäckwagen zusammendrückbar sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Alternative werden Seitenrahmenelemente eingesetzt, die Teleskoprohre umfassen, welche durch das Einnesten des Schubgepäckwagens mit einem feststehenden zweiten Schubgepäckwagen zusammengeschoben werden.
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Wenn die Stabilität des Schubgepäckwagens noch weiter erhöht werden soll, werden die an den Längsseiten des Schubgepäckwagens einander gegenüberliegenden Seitenrahmenelemente durch wenigstens eine Traverse miteinander verbunden.
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Vorteilhaft ist der Einsatz eines Mittels zur Sicherung des Gepäcks in Fahrrichtung, um zu verhindern, dass das Gepäck, insbesondere beim Transport des Schubgepäckwagens über eine Rolltreppe nach vorn von der Gepäckauflagefläche heruntergleitet.
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Zur Sicherung des Gepäcks und zur Vermeidung der Überladung in vertikaler Richtung dient vorzugsweise ein Gurt, der sich zwischen der Vorderkante des Rahmens oder der Seitenrahmenelemente und einer im oberen Bereich der Holme zwischen diesen angebrachten Traverse befestigen und insbesondere auch spannen lässt.
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Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine seitliche Draufsicht auf einen ersten Schubgepäckwagen,
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2–5 eine perspektivische Seitenansicht auf den ersten Schubgepäckwagen, der mit einem zweiten, feststehenden Schubgepäckwagen zusammengeschoben wird, in verschiedenen Positionen gegenüber dem zweiten Schubgepäckwagen,
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6 eine perspektivische Ansicht der beiden Schubgepäckwagen im zusammengeschobenen Zustand und
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7 eine Detailansicht der Lagerung eines Seitenrahmenelements am Rahmen des Schubgepäckwagens.
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Ein erster Schubgepäckwagen 1 (1–6) umfasst einen Rahmen 2, auf dessen Unterseite zwei Paare von Laufrollen 3, 4 ausgebildet sind. Das vordere Paar 3 sind Lenkrollen, das hintere Paar 4 sind Bockrollen. Am hinteren Ende des Rahmens 2 sind Holme 5 angebracht. Am oberen Ende der Holme 5 ist eine Schiebestange 6 angeordnet, die über Schwenkhebel 7 an den Holmen angebracht ist und durch Herunterdrücken gleichzeitig eine (nicht dargestellte) Bremseinrichtung an den Bockrollen 4 entriegelt.
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Der Rahmen 2 trägt an den beiden Längsseiten des Schubgepäckwagens 1 jeweils ein vorderes und ein hinteres Seitenrahmenelement 8, 9. Das hintere Seitenrahmenelement 9 ist starr mit dem Rahmen 2 und den Holmen 5 verbunden. Das vordere Seitenrahmenelement 8 ist schwenkbar um eine Schwenkachse 10 (7) gegenüber dem Rahmen 2 gelagert. Die Schwenkachse 10 wird von zwei drehbar in Rohren 11 des Rahmens 2 gelagerten Rohrstücken 12 gebildet.
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An seinem hinteren Ende weist der Schubgepäckwagen 1 an seinen Holmen 5 eine Abweiserfläche 13 und Abweiserrollen 14 auf, die geeignet sind, die Schwenkbewegung der vorderen Seitenrahmenelemente 8 zu unterstützen, die eingeleitet wird, wenn der erste Schubgepäckwagen 1 mit einem zweiten Schubgepäckwagen 15 (2–6) zusammengeschoben wird, der wenigstens im wesentlichen identisch wie der erste Schubgepäckwagen 1 aufgebaut ist, also insbesondere mit Abweiselementen wie der Abweiserfläche 13 und den Abweisrollen 14 an den Holmen 5 ausgestattet ist, aber nicht notwendigerweise ebenfalls Seitenrahmenelemente 8, 9 aufweisen muss.
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Beim Hineinschieben des Schubgepäckwagens 1 in das hintere Ende des Schubgepäckwagens 15 kommen die Seitenrahmenelemente 8 zuerst mit den Abweisrollen 14 und dann mit den Abweiserflächen 13 an den Holmen 5 des in einem Depot feststehenden Schubgepäckwagens 15 in Berührung. Dadurch, dass der Benutzer eine Schubkraft auf den Schubgepäckwagen 1 ausübt, werden die Seitenrahmenelemente 8 beim weiteren Hineinschieben nach oben geschwenkt. Bei diesem Schwenkvorgang wird die um die Rohrstücke 12 gewickelte Wendelfeder 16 (7) gespannt. Das feste Ende der Wendelfedern 16 ist jeweils mit dem Rohr 11 des Rahmens 2 verbunden. Beim Herausziehen des in einem Depot genesteten Schubgepäckwagens 1 unterstützen die gespannten Wendelfedern 16 durch ihre Entspannung das automatische Rückschwenken der Seitenrahmenelemente 8 in den Betriebszustand zum Beladen des Schubgepäckwagens 1.
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Wenn die Seitenrahmenelemente 8 ganz nach oben geschwenkt sind, ist der Schwenkvorgang beendet und die beiden Schubgepäckwagen 1, 15 sind vollständig ineinandergeschoben (5, 6). Die Seitenrahmenelemente 8 sind zur Erhöhung der Stabilität durch Traversen 17, 18 miteinander verbunden. An der Traverse 17 ist ein Befestigungsgurt 19 befestigt, der an seinem anderen Ende mit einer im oberen Bereich der Holme 5 verlaufenden Traverse oder Querstange 20 verbunden ist. Der Gurt 19 dient dazu, das vertikale Überladen mit auf dem Rahmen 2 aufgebrachten Gepäck zu verhindern und dieses befestigen oder das Herunterfallen des Gepäcks nach vorn zu verhindern, insbesondere wenn der Schubgepäckwagen 1 während des Transports über eine Rolltreppe leicht nach vorn geneigt ist und über ein auf der Unterseite seines Rahmens angebrachtes Zackenprofil 21 auf den waagrechten Flächen der Rolltreppe gehalten wird.
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Vorzugsweise sind die starren Seitenrahmenelemente 9 so angeordnet, dass die schwenkbaren Seitenrahmenelemente 8 im geschwenkten Zustand auf der Innenseite der Seitenrahmenelemente 9 liegen. Dadurch wird verhindert, dass der Benutzer bei de Bewegung der Seitenrahmenelemente 8 mit diesen in Berührung kommt und sich dabei verletzen könnte.
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Anstelle einer reinen Schwenkbewegung der Seitenrahmenelemente 8 können diese in einer anderen Ausführungsform der Erfindung alternativ auch zusätzlich nach hinten verschoben werden, wenn die Schubgepäckwagen 1, 15 zusammengeschoben werden.
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Alternativ können in einer weiteren Ausführungsform die Seitenrahmenelemente 8 auch ohne einen Verschwenkvorgang nach hinten verschoben werden, so dass sie, wenn die Schubgepäckwagen 1, 15 zusammengeschoben sind, auf der Innenseite der Seitenrahmenelemente 9 liegen.
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Die Seitenrahmenelemente 8, 9 sind mit starren Wänden 22, 23 ausgestattet, die jeweils von Rohrprofilen 24, 25 umgeben sind. Wenn in einem anderen Ausführungsbeispiel die starren Wände 22, 23 nicht vorgesehen sind, lassen sich die Seitenrahmenelemente 8 und/oder 9 auch zusammenklappen. Es lässt sich ebenfalls in einer anderen Ausgestaltung vorsehen, dass die Seitenrahmenelemente 8 und/oder 9 um eine andere Raumachse geschwenkt oder geklappt werden, beispielsweise um die senkrechte Achse. In allen Fällen können die Klapp- oder Schwenkvorgänge durch die Entspannung von Federn rückgängig gemacht werden, wenn der Schubgepäckwagen 1 aus dem hinteren Ende des Schubgepäckwagens 15 wieder herausgezogen wird.
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Ebenfalls ist eine Ausgestaltung der Schubgepäckwagen 1, 15 realisierbar, bei der die Seitenrahmenelemente 8 und/oder 9 Lamellen aufweisen, die beim Zusammenfahren der Schubgepäckwagen 1, 15 zickzackförmig gefaltet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schubgepäckwagen
- 2
- Rahmen
- 3
- Laufrollen
- 4
- Laufrollen
- 5
- Holm
- 6
- Schiebestange
- 7
- Schwenkhebel
- 8
- Seitenrahmenelement
- 9
- Seitenrahmenelement
- 10
- Schwenkachse
- 11
- Rohr
- 12
- Rohrstück
- 13
- Abweiserfläche
- 14
- Abweisrolle
- 15
- Schubgepäckwagen
- 16
- Wendelfeder
- 17
- Traverse
- 18
- Traverse
- 19
- Gurt
- 20
- Querstange
- 21
- Zackenprofil
- 22
- Wand
- 23
- Wand
- 24
- Rohrprofil
- 25
- Rohrprofil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 115-1 [0006]
- DIN EN 115-1 [0008]
- DIN EN 115-1 [0009]