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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für
Schlauchfilter, mit einem Reinigungsrohr, das wenigstens eine Düse
aufweist, wobei über ein distales Ende des Reinigungsrohrs
ein Reinigungsfluid über Druck zugeführt werden
kann.
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Eine
solche Reinigungsvorrichtung ist zum Beispiel bekannt aus
DE 195 05 146 A1 .
Die darin beschriebene Reinigungsvorrichtung umfasst eine Sonde
mit einem Druckluftauslass, die in einen Filterschlauch eingeführt
wird. Die genaue Lage des Druckluftauslasses ist nicht beschrieben,
es ergibt sich aber aus den Figuren, dass am stirnseitigen Ende
einer Sonde, also in Richtung einer Längsachse der Sonde,
ausgegeben werden soll.
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Aus
DE 10 2007 055 584
A1 ist eine Reinigungseinrichtung und ein Verfahren zum
Reinigen von Filtern bekannt. Die Reinigungseinrichtung umfasst
einen Reinigungskopf, an dessen Ende eine Ringdüse ausgebildet
ist, über die ein Reinigungsfluid radial über
den gesamten Umfang des Reinigungskopfes abgestrahlt werden kann.
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Neben
diesen starren Düsenanordnungen gibt es im Stand der Technik
auch eine Reihe von Rotationsdüsen für solche
Reinigungsvorrichtungen. Eine solche Reinigungsvorrichtung mit Rotationsdüse
ist zum Beispiel bekannt aus
EP 1 543 872 B1 . Die darin beschriebene Rotationsdüse
weist einen Düsenkopf auf, an dessen Umfang eine Mehrzahl
von Düsenöffnungen so angeordnet sind, dass ein
durch die Düsenöffnungen austretendes Reinigungsfluid den
Düsenkopf in eine Drehung um die Längsachse versetzt.
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Die
aus dem vorstehenden Stand der Technik bekannten Reinigungsvorrichtungen
mit wenigstens einer Reinigungsdüse sind geeignet für
den vertikalen Einsatz. So werden die Reinigungsvorrichtungen oberhalb
eines hängenden Schlauchfilters angeordnet oder zumindest
von dieser Seite aus bedient. Ein Rohr oder ein Schlauch mit dem
entsprechenden Düsenkopf wird dann über die distale Öffnung
des Schlauchfilters in diesen bis zu seinem proximalen, geschlossenen
Ende eingeführt. Die Innenseite eines solchen Schlauchfilters
ist die Reingasseite und die abzureinigenden Verschmutzungen sitzen
auf der Außenseite bzw. Rohgasseite. Aus dem Düsenkopf wird
dann pulsierend oder kontinuierlich ein Reinigungsfluid ausgegeben,
das je nach Anordnung der Düsen auf die Innenseite des
Schlauchfilters trifft und zu eine mehr oder weniger guten Abreinigung
auf der Außenseite desselben führt. Die Reinigungswirkung wird
durch physikalische Effekte unterstützt, wie zum Beispiel
eine Vibration im Schlauchfilter.
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Die
vorgenannten Reinigungsvorrichtungen sind aber nicht geeignet für
den Einsatz in horizontal montierte Schlauchfilter. Wenn horizontal
montierte Schlauchfilter ohne Ausbau online gereinigt werden sollen,
führt das Einbringen eines Düsenkopfes in den
Schlauchfilter zu Problemen. Der Düsenkopf muss an einem
Rohr und nicht an einem Schlauchende befestigt sein, damit dessen
Gewicht abgestützt werden kann. Zudem sind horizontal eingebaute Schlauchfilter
relativ schmal, so dass die im Verhältnis zum Rohr oder
Schlauch relativ voluminös konstruierten Rotationsdüsen
und Ringdüsen des Standes der Technik ohne Weiteres nicht
in einen solchen horizontal montierten Schlauchfilter hineinpassen.
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Die
im Stand der Technik verwendeten Rotationsdüsen haben in
der Praxis einen besseren Reinigungseffekt als nicht rotierende
Düsen. Ein Nachteil der Rotationsdüsen ist aber,
dass diese rotierende Teile aufweisen, die einer komplizierten Konstruktion
folgen und daher anfällig sind für Verschmutzungen
und Beschädigungen. Auch die Herstellungskosten für
Rotationsdüsen sind aufgrund der passgenauen Fertigungsvorschriften
erheblich. Zudem lassen sich Rotationsdüsen zur Abreinigung
von Filtern auch nicht beliebig verkleinern. Damit ein vernünftiger
Abreinigungseffekt erzielt werden kann, müssen Rotationsdüsen
eine gewisse Größe im Verhältnis zu dem
abzureinigenden Umfang eines Schlauchfilters haben.
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Zudem
haben Rotationsdüsen ein relativ hohes Gewicht, das bei
einem Reinigungsvorgang vertikal angeordneter Schlauchfilter sogar
aufgrund einer höheren Lagestabilität von Vorteil
sein kann. Bei horizontal angeordneten Schlauchfiltern ist allerdings das
hohe Gewicht von Nachteil. Ein die Rotationsdüse tragendes
Rohr muss ebenfalls stabil ausgebildet sein. Dies führt
dazu, dass die gesamte Reinigungsvorrichtung nur sehr schwer handhabbar
ist. Dieser Nachteil ist erheblich, denn bei der Abreinigung vertikal
angeordneter Schlauchfilter muss die Reinigungsvorrichtung angehoben
und vor der jeweiligen Filteröffnung angebracht werden.
Bei der Abreinigung vertikal angeordneter Schlauchfilter kann die Reinigungsvorrichtung
hingegen mit einem Wagen bequem über den Schlauchboden
gerollt werden, in dem die Schlauchfilter mit ihren Öffnungen
eingehängt sind.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Reinigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der die Reinigung von horizontal
eingebauten Schlauchfiltern leichter durchführbar ist,
die wartungsfreundlich ist und ähnlich gute Reinigungseffekte
wie eine Reinigungsvorrichtung mit einer Rotationsdüse
erzielt.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Reinigungsrohr an
einem proximalen Ende einen Abschnitt aufweist, der durch ein elastisches
Element verschlossen ist und der an seinem Umfang eine Mehrzahl
von Düsenöffnungen aufweist, wobei sich das elastische
Element unter dem Druck des zugeführten Reinigungsfluids
zusammendrückt und einen Durchlass für das Fluid
durch den Abschnitt und die Düsenöffnungen freigibt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung ist
es nunmehr möglich, ein „glattes” Reinigungsrohr,
das lediglich an seinem Rohrende einige Düsenöffnungen
aufweist, in den schmalen Schlauchfilter horizontal einzuführen.
Es gibt dabei keine „Hakeleien” aufgrund eines
unterschiedlichen Umfangs zwischen Reinigungsrohr und Düsenkopf. Der
Durchmesser des Reinigungsrohres kann selbstverständlich
so gewählt werden, dass dieser bequem in schmale horizontal
eingebaute Schlauchfilter passt. Der vergleichbar gute Reinigungseffekt
mit Rotationsdüsen wird mit der vorliegenden Düsenanordnung
dadurch erzeugt, dass das pulsierende Reinigungsfluid mit Verzögerungen
durch das elastische Element durch die Düsenöffnungen
austritt und so nicht ganz gleichförmig auf die Innenwand
des Schlauchfilters trifft. Dadurch werden in dem Schlauchfilter ähnliche
Vibrationen erzeugt, wie bei einer Rotationsdüse.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Düsenöffnungen
Längsschlitze sind. Dadurch ist es möglich, die
Austrittsmenge des Reinigungsfluids zu erhöhen. Bei einem
größeren Druck wird das elastische Element um
ein größeres Maß zusammengedrückt
und legt damit einen größeren Teil der Längsschlitze
frei.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das elastische
Element ein Feder ist, die eine ins Reinigungsrohr eingepasste und
den Abschnitt dicht verschließende Platte trägt.
In einer alternativen Variante kann das elastische Element auch
ein formschlüssig in den Abschnitt eingepasstes elastisches
Material sein, wie zum Beispiel Kunststoff.
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Zur
besseren Steuerung des Druckes kann das Reinigungsfluid über
ein am distalen Ende des Reinigungsrohrs angeordnetes Druckrohr
zugeführt werden. Dadurch ist es möglich, dass
das Reinigungsfluid erst unmittelbar vor dem elastischen Element
ausgegeben wird und kein Druck im Reinigungsrohr abgebaut wird.
Zudem kann dadurch sicher verhindert werden, dass sich die Platte
der Feder oder das elastische Material in dem Abschnitt verkanten
können.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren Unteransprüche.
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Eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird anhand
der einzigen Figur näher beschrieben.
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In
der Figur ist schematisch ein Schlauchfilter 1 dargestellt.
Der Schlauchfilter 1 erstreckt sich in einer horizontalen
Richtung. Gehalten wird der Schlauchfilter 1 in der Regel
durch einen Stützkorb. In den Figuren ist eine Reinigungsvorrichtung 3 nur teilweise
dargestellt. Dargestellt sind nur die erfindungserheblichen Bauteile.
So umfasst die Reinigungsvorrichtung 3 ein Reinigungsrohr 5,
das in den Schlauchfilter 1 eingeführt werden
kann. Das Reinigungsrohr 5 kann in dem Schlauchfilter 1 in
dessen Längsrichtung hin und her bewegt werden. Das Reinigungsrohr 5 weist
einen Abschnitt 7 auf, der an seinem proximalen Ende 9 vorgesehen
ist. In einer einfachen Variante der Ausführungsform wird über
ein distales Ende 11 des Reinigungsrohrs 5 ein
Reinigungsfluid unter Druck zugeführt. Die Druckerzeugung
erfolgt mit einem geeigneten Gerät, wie zum Beispiel einem
Kompressor oder aus einer Druckflasche. Vorrichtungen zur Bereitstellung
von Druckfluiden sind allgemein bekannt und können hier
beliebig eingesetzt werden. Auch die Anschlüsse und Verbindungen
zwischen solchen Vorrichtungen mit dem Reinigungsrohr 5 sind
allgemein bekannt und es können alle handelsüblichen
Verbindungen und Anschlüsse verwendet werden.
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In
dem Abschnitt 7 sind Düsenöffnungen 13 ausgebildet.
Die Düsenöffnungen 13 sind in der vorliegenden
Form Längsschlitze, können aber auch andere geometrische
Formen haben, die entweder alle gleich oder unterschiedlich zueinander
ausgebildet sind. Der Abschnitt 9 ist gegenüber
dem Volumen des Reinigungsrohrs 5 dicht verschlossen. Der
Verschluss erfolgt über ein Dichtungselement 15.
Das Dichtungselement 15 ist in der dargestellten Ausführungsform
eine Platte, die mit einem als Feder ausgebildeten elastischen Element 17 im
Abschnitt 9 zusammenwirkt. In der dargestellten Position
ist die Feder 17 entspannt und die Platte 15 verschließt
den Abschnitt 9 an einer Stelle so, dass die Düsenöffnungen 11 vollständig
im Abschnitt 9 hinter der Platte 15 liegen. Bei
Druckbeaufschlagung verschiebt sich die Platte 15 zum proximalen
Ende des Reinigungsrohrs 5 und legt wenigstens einen Teil
der Düsenöffnungen 11 bzw. Reinigungsschlitze 11 frei.
Das Reinigungsfluid kann dann durch diese Düsenöffnungen
bzw. durch den Teil der Düsenöffnungen 11 austreten
und auf die Innenwand des Schlauchfilters treffen.
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In
einer Variante kann die Feder 17 auch ein elastische Element
aus einem elastischen Material sein, wie zum Beispiel aus einem
Schaumstoff, dessen Oberfläche im entspannten Zustand mit
zumindest mit seiner druckseitigen Oberseite das Dichtungselement 15 bildet.
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Zur
besseren Führung des Reinigungsfluids und zur gleichmäßigeren
Druckbeaufschlagung an dem Dichtungselement 15 kann dieses
in einem Druckrohr 19 vom distalen Ende des Reinigungsrohrs 5 aus
zugeführt werden. Zu diesem Zweck kann das Druckrohr 19 bis
an das Dichtungselement 15 herangeführt werden.
So kann in jedem Fall verhindert werden, dass sich das Dichtungselement 15 bei
einer ungleichmäßigen Druckbeaufschlagung verkantet.
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Bei
der Verwendung eines Druckrohrs 19 ist selbstverständlich
das Druckrohr mit der druckerzeugenden Vorrichtung verbunden. In
diesem Falle ist dann das Druckrohr 19 auch in dem Reinigungsrohr 5 dicht
geführt, so dass keine Druckverluste durch ein am distalen
Ende des Reinigungsrohres 5 austretendes Reinigungsfluid
entstehen können. Das Druckrohr 19 weist an seinem
ins Reinigungsrohr 5 eingeführten Ende wenigstens
eine Öffnungen 20 auf. Vorzugsweise sind mehrere Öffnungen 20 bodenseitig und/oder
umfänglich des im Reinigungsrohr 5 eingeführten
Druckrohrs 19 ausgebildet. Diese Öffnungen 20 können
ebenfalls als Schlitze oder in einer anderen geometrischen Form
vorliegen.
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- 1
- Schlauchfilter
- 3
- Reinigungsvorrichtung
- 5
- Reinigungsrohr
- 7
- Abschnitt
- 9
- proximales
Ende
- 11
- distales
Ende
- 13
- Düsenöffnungen
- 15
- Dichtungselement
- 17
- Feder
- 19
- Druckrohr
- 20
- Öffnungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19505146
A1 [0002]
- - DE 102007055584 A1 [0003]
- - EP 1543872 B1 [0004]