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Die Erfindung betrifft ein Verstärkungselement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein plattenförmiges Baumaterial.
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Im Bereich der Herstellung, Transport und Montage plattenförmiger Baumaterialien, beispielsweise Küchenarbeitsplatten aus Stein, Granit, Marmor, Kunststoff etc., sind gattungsgemäße Verstärkungselemente bekannt, wie auch in der
DE 20 2006 019 356 U1 offenbart.
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Grundsätzlich sind derartige vollflächige Platten in sich stabil. Werden jedoch große Ausnehmungen in eine solche Platte eingebracht, beispielsweise für ein Spülbecken oder Herdplatten, so verbleiben im Bereich der Ausnehmung in der Regel nur schmale Stege am Rand der Platte. Diese Stege können insbesondere beim Transport oder der Handhabung der Platte aufgrund des großen Eigengewichts der Platten und des in der Regel harten, kaum elastischen Materials leicht brechen. Um dies zu verhindern, werden bekannterweise an den längsseitigen Rändern der Platte auf ihrer Unterseite Längsnuten eingefräst, in die Verstärkungselemente aus glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial oder Metall oder einer Kombinationen aus beidem eingesetzt wird. Um die Verstärkungselemente in der Längsnut zu halten, werden die Längsnute und/oder Verstärkungselemente vor dem Einsetzen mit Kleber versehen.
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Bei den bekannten Verstärkungselementen, wie in
DE 20 2006 019 356 U1 gezeigt, entspricht die Außenkontur der Verstärkungselemente in der Regel der Form der Längsnut und weist allenfalls in kleinen Bereichen an den seitlichen Längsseiten der Verstärkungselemente Vertiefungen zur Aufnahme von Kleber auf. Bei den bekannten Verstärkungselementen tritt jedoch oft der Fall auf, dass in der Längsnut zu wenig Kleber in den Bereich zwischen Platte und Verstärkungselement gelangt, so dass das Verstärkungselement nicht über seine gesamte Länge ausreichend fest mit der Arbeitsplatte verklebt ist. Da in vielen Küchen die Arbeitsplatten üblicherweise eine Lebensdauer von 15 bis 25 Jahren haben sollen, besteht die Gefahr, dass sich im Laufe dieser Zeit die Klebeverbindung zwischen Platte und Verstärkungselement löst und das Verstärkungselement dann aus der nach unten offenen Längsnut herausragt oder sogar herausfällt.
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Zudem wird die Platte und insbesondere die schmalen Stege im Bereich von Ausnehmungen nur dann ausreichend durch das Verstärkungselement verstärkt, wenn dieses möglichst vollständig in der Längsnut mit der Platte verklebt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verstärkungselement für ein plattenförmiges Baumaterial sowie ein plattenförmiges Baumaterial bereitzustellen, die eine vollständige und dauerhafte Verbindung zwischen Verstärkungselement und plattenförmigem Baumaterial und eine hohe Stabilität des verstärkten plattenförmigen Baumaterials sicherstellen und die Bruchgefahr während der Herstellung von Ausnehmungen im plattenförmigen Baumaterial sowie während des Transports und der Handhabung des plattenförmigen Baumaterials verringern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verstärkungselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein plattenförmiges Baumaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen bandförmigen, länglichen Verstärkungselement verjüngt sich die Außenkontur des Querschnitts des Verstärkungselements von einem Mittelbereich der Längsseiten zu den Stirnseiten hin. Hier und im nachfolgenden verläuft der Querschnitt des Verstärkungselements quer zur Längsrichtung des Verstärkungselements. Unter Längsseiten sind dann die längeren Seiten des Querschnitts und unter Stirnseiten die die Längsseiten verbindenden Seiten zu verstehen. Bevorzugt kann das Verstärkungselement aus einem Verbundwerkstoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen.
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In einer bevorzugten Ausführung kann die Außenkontur oval oder achteckig sein. Auch kann eine asymmetrische Außenkontur gewählt werden, soweit sie sich vom Mittelbereich der Längsseiten zu den Stirnseiten hin verjüngen. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Außenkontur punktsymmetrisch ausgebildet sein.
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In einer verbindungstechnisch günstigen Weiterbildung des Verstärkungselements kann an mindestens einer der Längsseiten in der Nähe der Stirnseiten mindestens eine Längsvertiefung vorgesehen sein, so dass viel Kleber zwischen Längsnut der Platte und Verstärkungselement eingebracht werden kann. In einer montagetechnisch günstigen Ausführung kann an der anderen Längsseite in der Nähe der anderen Stirnseite eine weitere Längsvertiefung vorgesehen sein, so dass stets eine der Längsvertiefungen benachbart des Bodens der Längsnut zum liegen kommt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass dort möglichst viel Kleber aufgenommen wird.
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In einer Weiterbildung kann im Inneren des Verstärkungselements ein Hohlraum vorgesehen sein, so dass das Verstärkungselement von den Längsseiten in gewissem Umfang kompressibel ist, was u. a. ein leichtes Aufrollen des Materials des Verstärkungselements ermöglicht. Auch kann dann in dem Hohlraum ein Kern vorgesehen sein, z. B. aus CFK oder Stahl, um das Verstärkungselement zu verstärken. Um das Aufrollen zusätzlich zu erleichtern, können die Längsseiten vorteilhaft im Mittelbereich abgeflacht sein.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung können an den Stirnseiten Längsverstärkungen vorgesehen sein, welche bevorzugt in die Stirnseiten versenkt sind und bündig mit den Stirnseiten abschließen. Hierdurch lässt sich die Steifigkeit des Verstärkungselements in Längsrichtung erhöhen. Bevorzugt können die Längsverstärkungen aus einem Verbundwerkstoff, insbesondere CFK oder Stahl bestehen.
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Ein erfindungsgemäßes plattenförmiges Baumaterial, insbesondere eine Steinplatte für eine Küchenarbeitsplatte, mit mindestens einer Ausnehmung ist ein erfindungsgemäßes Verstärkungselement eingeklebt.
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Vorteilhaft kann die Form der Ausnehmung des Baumaterials und die Außenkontur des Verstärkungselements aneinander angepasst sein, um das Einsetzen und Verkleben zu erleichtern, wobei die Ausnehmung vorteilhaft eine Längsnut sein kann.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes plattenförmiges Baumaterial mit darin eingesetztem erfindungsgemäßen Verstärkungselement;
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2 einen Querschnitt durch das Verstärkungselement aus 1;
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3 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verstärkungselements;
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4 einen Querschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verstärkungselements;
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5 einen Querschnitt durch ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verstärkungselements.
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In 1 ist ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Plattenmaterials in Form einer Platte 1 aus Stein für eine Küchenarbeitsplatte gezeigt. An einem stirnseitigen Ende, das im eingebauten Zustand die Sichtseite der Küchenarbeitsplatte zum Raum hin bildet, weist die Platte 1 eine Längsnut 2 auf.
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Ein Kleber 3 umgibt ein in die Längsnut 2 eingelegtes erfindungsgemäßes bandförmiges, längliches Verstärkungselement 4 und hält dieses sicher in der Längsnut 2. Vorzugsweise wird das Verstärkungselement 4 von oben in die Längsnut 2 eingesetzt, also umgekehrt zu der in 1 gezeigten endmontierten Stellung der Platte 1. Vorteilhaft wird dabei die Längsnut 2 zunächst mit Kleber 3 befüllt, anschließend das Verstärkungselement 4 in die Längsnut 2 eingesetzt und in den Kleber 3 gedrückt. Anschließend wird ggf. noch Kleber 3 nachgefüllt, um sämtliche Hohlräume zwischen Längsnut 2 und Verstärkungselement 4 mit Kleber aufzufüllen. Hierdurch wird eine sichere Verbindung zwischen Platte 1 und Verstärkungselement 4 ermöglicht.
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Das in 1 gezeigte Verstärkungselement 4 wird nun anhand von 2 im Detail beschrieben. Das Verstärkungselement 4 weist einander gegenüberliegenden Längsseiten 5 und 6 und Stirnseiten 7 und 8 auf wobei die Übergänge zwischen den Seiten abgerundet sind. Ausgehend von einem Mittelbereich 9 verjüngt sich das Verstärkungselement 4 in Verjüngungsbereichen 10 bzw. 11 zu den Stirnseiten 7, 8 hin.
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An einem der Stirnseite 7 benachbarten Bereich weist die Längsseite 5 eine längliche Vertiefung 12 auf um möglichst viel Kleber 3 in die Längsnut 2 der Platte 1 einbringen zu können. Ebenso ist am Übergang von Längsseite 6 zur Stirnseite 8 eine entsprechende Vertiefung 13 ausgebildet. Hierdurch vereinfacht sich das Einsetzen des Verstärkungselements 4 in die Längsnut 2, da stets am in 1 oberen Ende der Längsnut 2 eine der Vertiefungen 12 oder 13 des Verstärkungselements 4 zu liegen kommt, so dass dort immer eine große Menge an Kleber 3 zwischen Längsnut 2 und Verstärkungselements 4 eingebracht werden kann. Ein verkehrtes Einsetzen des Verstärkungselements 4 in die Längsnut 2 ist somit ausgeschlossen.
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3 zeigt ein alternatives Verstärkungselement 14, welches in Ausbildung und Funktion weitgehend dem Verstärkungselement 4 aus 1 und 2 entspricht. Es wird deshalb nachfolgend im wesentlichen auf die Unterschiede eingegangen, wobei gleiche Teile gleiche Bezugszeichen aufweisen.
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Das Verstärkungselement 14 weist in seinem Inneren einen rechteckigen Hohlraum 15 auf, so dass das Verstärkungselement 14 im Mittelbereich 9 in gewissem Umfang kompressibel ist und insbesondere von den Längsseiten 5, 6, etwas zusammengedrückt werden kann. Hierdurch lässt sich das bandförmige Verstärkungselement 14 leichter aufrollen und ist zudem etwas leichter. In einer nicht gezeigten Ausführung kann in den Hohlraum 15 auch ein Kern aus einem anderen, ggf. ebenfalls flexiblen Material, beispielsweise CFK oder Stahl eingelegt sein.
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Weiter weist das Verstärkungselement 14 an den Stirnseiten 7, 8 Längsverstärkungen 16 und 17 aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) auf, welche das Verstärkungselement 14 zusätzlich verstärken. Hierzu sind in den Stirnseiten 7 und 8 des Verstärkungselements 14 Längsnuten vorgesehen, in welche die Längsverstärkungen 16, 17 eingelegt sind. Die Längsnuten sind dabei vorteilhaft so tief, dass die eingelegten Längsverstärkungen 16, 17 bündig mit der Außenkontur des Verstärkungselements 14 abschließen.
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4 und 5 zeigen weitere alternative erfindungsgemäße Verstärkungselement 18 bzw. 19, welche in Ausbildung und Funktion weitgehend dem Verstärkungselement 4 aus 1 und 2 entsprechen. Es wird deshalb nachfolgend im wesentlichen auf die Unterschiede eingegangen, wobei gleiche Teile gleiche Bezugszeichen aufweisen.
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Das in 4 gezeigte Verstärkungselement 18 weist eine elliptischen Außenkontur auf. Dies hat den Vorteil, dass keine scharfen Kanten an den Übergängen zwischen Längsseiten 5, 6 und Stirnseiten 7, 8 bestehen, die beim Anliegen des Verstärkungselements 18 an der Längsnut 2 den Durchgang von Kleber 3 zu den inneren Bereichen der Hohlräume zwischen Verstärkungselement 18 und Längsnut 2 behindern könnten. Auch ergeben sich hierdurch große für den Kleber 3 verfügbare Hohlräume zwischen Längsnut 2 und eingelegtem Verstärkungselement 18.
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Das in 5 gezeigte Verstärkungselement 19 weist eine achteckigen Außenkontur auf. Dies hat den Vorteil, dass die Längsseiten 7, 8 im Mittelbereich 9 parallel zu den Seitenwandungen der Längsnut 2 verlaufen, wodurch das Einlegen des Verstärkungselements 19 in die Längsnut 2 erleichtert und ein Verkanten und Verkippen des Verstärkungselements 19 in der Längsnut 2 verhindert wird. Hierzu kann der Mittelbereich 9 des Verstärkungselements 19 vorteilhaft nur geringfügig schmaler sein als die Längsnut 2, und zwar nur soviel, dass noch Kleber 3 zwischen den Längsseiten 7, 8 des Mittelbereichs 9 und den Seitenwandungen der Längsnut 2 durchgelangen kann.
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Durch die parallel zum Boden der Längsnut 2 verlaufende Stirnseite 7 des Verstärkungselements 19 kann ebenso ein Verkippen in der Längsnut 2 verhindert werden.
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Anstelle der in den Figuren gezeigten Außenkonturen der Verstärkungselemente 4, 14, 18 und 19 können auch andere geeignete Außenkonturen vorgesehen werden, bei denen sich das Verstärkungselement 4 vom Mittelbereich zu den Stirnseiten 4, 5 hin verjüngt, beispielsweise eine rautenförmige Außenkontur. Auch können an anderen Stellen der Verstärkungselemente 4, 14, 18 und 19 Vertiefungen, Riffelungen, Nuten, Aufrauungen vorgesehen werden, um mehr Kleber 3 aufnehmen und eine bessere Anhaftung des Klebers 3 am Verstärkungselemente 4, 14, 18 und 19 erzielen zu können.
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Wie insbesondere aus
1 hervorgeht, vergrößert sich gegenüber dem aus der
DE 20 2006 019 356 U1 bekannten Verstärkungselement bei den erfindungsgemäßen Verstärkungselementen
4,
14,
18,
19 durch den sich vom Mittelbereich
9 zu den Stirnseiten
7,
8 hin verjüngenden Außenkontur der für den Kleber
3 zu Verfügung stehende Hohlraum zwischen Längsnut
2 und eingelegtem Verstärkungselement. Es kann somit deutlich mehr Kleber
3 in die Längsnut
2 eingebracht werden, als bei den herkömmlichen Verstärkungselementen, wodurch eine bessere Verbindung zwischen Platte
1 und Verstärkungselement
4,
14,
18,
19 sichergestellt werden kann. Gleichwohl wird das erfindungsgemäße Verstärkungselement
4,
14,
18,
19 aufgrund seiner im Mittelbereich
9 größeren Dicke so in der Längsnut
2 gehalten, dass es kaum oder gar nicht verkippt.
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Die oben beschriebenen Verstärkungselemente 1, 14, 18 und 19 sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) hergestellt und können vorteilhaft so flexibel ausgebildet sein, dass sie als Rollenmaterial auf eine Rolle aufgewickelt werden können sein. Beim Einsetzen in die Längsnut 2 der Platte 1 können sie dann einfach von der Rolle abgerollt und auf die benötigte Länge abgelängt werden.
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Die bei dem Verstärkungselement 14 in 3 zusätzlich gezeigten Merkmale, nämlich der Hohlraum 15 und die Längsverstärkungen 16 und 17 können einzeln oder in Kombination auch bei den anderen Verstärkungselementen 4, 18 und 19 verwendet werden, wobei sich dort die gleichen Vorteile ergeben wie beim Verstärkungselement 14.
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Anstelle der in den Figuren gezeigten rechteckförmigen Längsnut 2 kann diese auch anderen Form aufweisen, und vorteilhaft können die Außenkontur des Verstärkungselements 4, 14, 18, 19 und die Form der Längsnut 2 aneinander angepasst sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006019356 U1 [0002, 0004, 0033]