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Die
Erfindung betrifft einen Folienschlauch mit einseitiger Öffnung zur
Umhüllung
eines handgeführten
Ultraschallkopfes und seiner Kabelzuführung, wobei der Folienschlauch
eine Klebefläche
zu seiner Befestigung am Ultraschallkopf aufweist, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Handgeführte Ultraschallkopfgeräte werden in
der Medizin zur Unterstützung
der medizinischen Diagnostik und der Behandlung von Patienten eingesetzt,
wobei die Schallfläche
des Ultraschallkopfes, also die Austrittsfläche des Ultraschalls am Ultraschallkopf,
mit leichtem Druck auf dem Körper
des Patienten geführt
wird. Die Ultraschallwellen werden von im Schallkopf eingelagerten
speziellen Kristallen mittels des piezoelektrischen Effektes erzeugt.
Hierbei regt eine hochfrequente elektrische Wechselspannung die
Kristalle zu Schwingungen an, welche Druckschwankungen in Form von
Ultraschall verursachen. Umgekehrt erzeugt eine auf dem Kristall
auftreffende Ultraschallwelle eine messbare elektrische Spannung,
welche schließlich
vom Ultraschallgerät als
Bildpunkt dargestellt wird. Der Schallkopf ist dabei in der Regel
aus Hartplastik gefertigt, im Bereich der Austrittsfläche des
Ultraschalls ist hingegen zumeist ein elastisches Material vorgesehen,
wie etwa Kautschuk.
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Wesentlich
für eine
aufschlussreiche Bildgebung ist dabei eine gute Schallübertragung
von der Schallfläche
in den Körper
des Patienten. Zur Verbesserung der Schallübertragung bedient man sich in
der Regel eines speziellen Gels, das auf den Körper des Patienten aufgetragen
wird. Aus hygienischen Gründen
wird der Schallkopf in der Regel mit einem Folienschlauch umhüllt, der
auch steril ausgeführt
sein kann. Da aber die bloße
Umwicklung der Schallfläche
mit einer Folie zu Faltenbildung und Lufteinschlüssen führen kann, die die Qualität des Ultraschallbildes
beeinträchtigen,
ist hier eine Klebefläche
vorgesehen, welche an der Schallfläche des Ultraschallgeräts befestigt
wird. Somit kann ein faltenfreier Übergang zwischen der Folienabdeckung
und der Schallfläche
ohne Lufteinschlüsse
sichergestellt werden, ohne dass eine zusätzliche Gelschicht zwischen
Schallkopf und Folieninnenseite zur Schallübertragung notwendig wäre.
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Allerdings
stellt sich dabei das Problem, dass durch oftmaliges Anbringen und
Ablösen
der Klebefläche
vom Schallkopf die Schallfläche
beschädigt werden
kann, etwa die Kautschukmembran, oder die schwingenden Piezo-Kristalle,
was teure Reparaturen nach sich zieht.
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Es
ist daher das Ziel der Erfindung, einen Folienschlauch bereit zu
stellen, der einerseits den Einsatz von Gel als Überträgermedium zwischen Schallkopf
und Folienschlauch erübrigt,
aber andererseits den Schallkopf weitestgehend schont, auch bei
oftmaliger Verwendung einer Folienschlauchabdeckung. Diese Ziele
werden durch die Merkmale von Anspruch 1 erreicht.
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Anspruch
1 bezieht sich auf einen Folienschlauch mit einseitiger Öffnung zur
Umhüllung
eines handgeführten
Ultraschallkopfes und seiner Kabelzuführung, wobei der Folienschlauch
eine Klebefläche zu
seiner Befestigung am Ultraschallkopf aufweist. Erfindungsgemäß ist hierbei
vorgesehen, dass die Klebefläche
ringförmig
ausgeführt
ist und eine kleberfreie Fläche
umschließt,
die in ihrer Ausdehnung im Wesentlichen der Austrittsfläche der
Schallwellen am Ultraschallkopf entspricht. Durch die ringförmige Klebefläche rund
um die Schallaustrittsfläche
wird die eigentliche Folie faltenfrei in Position gehalten, und
somit kann ein faltenfreier Übergang
zwischen der Folienabdeckung und der Schallfläche ohne Lufteinschlüsse sichergestellt
werden, wobei kein zusätzliches
Medium, etwa ein Gel zwischen Schallkopf und Folieninnenseite, zur
Schallübertragung
notwendig ist.
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Erfindungsgemäß ermöglicht somit
nicht die Klebung, sondern die Spannung der Folie allein eine homogene
Auflage der Folie, und somit die Schallübertragung. Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
kann hierfür
vorgesehen sein, dass die Folie in der kleberfreien Fläche eine
erhöhte
Elastizität aufweist,
als in den sonstigen Flächen
des Folienschlauches.
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Insbesondere
kann die Folie in der kleberfreien Fläche dünner ausgeführt ist, als in den sonstigen Flächen des
Folienschlauches.
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Dabei
ist es sehr praktisch, wenn die Klebefläche von einer sichtbaren Markierung
umgrenzt ist, sodass eine gezielte Positionierung der Klebefläche auf
dem Ultraschallkopf möglich
ist.
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Des
Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Klebefläche aus einem sterilisationsbeständigen Klebemittel
gebildet wird. Dadurch ist es möglich,
erfindungsgemäße Folienschläuche auch
steril herzustellen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe der
beiliegenden 1 näher erläutert, die eine schematische
Darstellung eines erfindungsgemäßen Folienschlauches
im Aufbewahrungszustand zeigt.
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Bevor
auf die eigentliche Erfindung eingegangen wird, soll zunächst eine
Ausführungsform
eines Folienschlauches erläutert
werden, der im gezeigten Beispiel steril ausgeführt sein soll. Im Aufbewahrungszustand
weist der erfindungsgemäße Folienschlauch
eine verkürzende
Faltung 2 auf, die einen taschenförmigen Eingriffsbereich 1 bildet.
Der taschenförmige
Eingriffsbereich 1 wird in seinem Inneren insbesondere
durch die innerste, taschenförmig ausgebildete
Faltungslage 7 der Faltung 2 gebildet. Diese innerste,
taschenförmig
ausgebildete Faltungslage 7 der Faltung 2 weist
einen geschlossenen Endbereich 6 auf, der die äußeren Faltungslagen überragt.
Das Äußere des
geschlossenen Endbereiches 6 bildet somit einen Außenflächenabschnitt
der Faltung 2. Auf diesem Außenflächenabschnitt ist eine Klebefläche 3 angeordnet,
die zur besseren Erkennbarkeit auch von einer sichtbaren Markierung
umgrenzt sein kann. Die Klebefläche 3 wird
vorzugsweise aus einem sterilisationsbeständigen Klebemittel gebildet.
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Zur
Herstellung der gezeigten Faltung 2 sind unterschiedliche
Varianten denkbar. Eine Möglichkeit ist
in der 1 ersichtlich, also eine Faltung 2 mit Faltungslagen,
die parallel zur Längsachse
des Folienschlauches verlaufen.
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Am
gegenüberliegenden
Ende kann die Faltung 2 in einen Stulp 5 übergehen,
der aber nicht Teil der Faltung 2 ist. Die Außenfläche des
Stulps 5 bildet nämlich
auch im Gebrauchszustand des Folienschlauches einen außen liegenden
Abschnitt der Umhüllung,
allerdings in patientenfernen Bereichen. Eine allfällige Kontamination
des Stulps 5 durch eine nicht sterile Hilfsperson ist somit
tolerabel.
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Wie
des Weiteren der 1 entnommen werden kann, ist
an der innersten, taschenförmigen Faltungslage 7 ein
Führungsstreifen 4 befestigt,
der bis ins Äußere des
taschenförmigen
Eingriffsbereiches 1 führt.
Wie bereits erwähnt
wurde, erleichtert der Führungsstreifen 4 der
behandelnden Person das Auffinden der richtigen Eingriffsöffnung in
die innerste, taschenförmige
Faltungslage 7, sowie das Lösen allfälliger Verklebungen der innersten,
taschenförmigen
Faltungslage 7. Vorzugsweise ist der Führungsstreifen 4 am
Inneren des geschlossenen Endbereiches 6 befestigt, und
als Klebestreifen mit abziehbarer Schutzfolie ausgeführt.
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Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, dass die Klebefläche 3 am
Außenflächenabschnitt
der Faltung 2 ringförmig
ausgeführt
ist und eine kleberfreie Fläche 8 umschließt, die
in ihrer Ausdehnung im Wesentlichen der Austrittsfläche der
Schallwellen am Ultraschallkopf entspricht. Die Folie in der kleberfreien Fläche 8 weist
bevorzugt eine höhere
Elastizität
auf, als in den sonstigen Flächen
des Folienschlauches, etwa indem sie in der kleberfreien Fläche 8 dünner ausgeführt ist.
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Durch
die ringförmige
Klebefläche 3 rund
um die Schallaustrittsfläche
wird die eigentliche Folie faltenfrei in Position gehalten, sodass
ein faltenfreier Übergang
zwischen der Folienabdeckung und der Schallfläche ohne Lufteinschlüsse sichergestellt
werden kann, wobei kein zusätzliches
Medium, wie etwa ein Gel, zwischen Schallkopf und Folieninnenseite zur
Schallübertragung
notwendig wäre.
Erfindungsgemäß ermöglicht somit
nicht die Klebung, sondern die Spannung der Folie allein eine homogene
Auflage der Folie, und somit die Schallübertragung.
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Dabei
kann die ringförmige
Klebefläche 3 unterschiedliche,
geometrische Formgebungen aufweisen, etwa eine rechteckige Ringform,
wie in der 1 ersichtlich, oder auch kreisrunde
und ovale Formen, wobei die Klebefläche 3 auch unterbrochen ausgeführt sein
kann.
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In
weiterer Folge soll noch die sterile Anwendung eines erfindungsgemäßen Folienschlauches erläutert werden.
Im Zuge der Anwendung des erfindungsgemäßen Folienschlauches kann eine
unsterile Hilfsperson den an sich steril verpackten Folienschlauch
aus der Verpackung entnehmen, und berührt den gefalteten Folienschlauch
dabei an seiner Außenseite.
Diese Außenseite
wird dadurch unsteril. Die Hilfsperson präsentiert den gefalteten Folienschlauch
in weitere Folge der behandelnden Person, etwa indem die Hilfsperson
den gefalteten Folienschlauch am Stulp 5 festhält.
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Die
behandelnde Person schlüpft
mit ihrer sterilen Hand in den steril ausgeführten, taschenförmigen Eingriffsbereich 1,
die mithilfe des Führungsstreifens 4 leicht
aufgefunden werden kann. Die Fingerkuppen dieser Hand befinden sich
somit im Bereich des geschlossenen Endabschnittes 6 der
innersten, taschenförmig
ausgebildeten Faltungslage 7.
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Die
unsterile Hilfsperson reicht der behandelnden Person in weiterer
Folge den Ultraschallkopf (in der 1 nicht ersichtlich),
der etwa pilzförmig ausgeführt ist,
wobei sich die Schallfläche
in den oberen Bereichen befindet, und die Kabelzuführung an dessen
Schaft. Die behandelnde Person drückt mit seinen Fingerkuppen
die außen
liegende Klebefläche 3 an
den Ultraschallkopf, wobei die Austrittsfläche der Ultraschallwellen im
inneren, kleberfreien Bereich 8 der ringförmigen Klebefläche 3 zu
liegen kommt. Der innere, kleberfreie Bereich 8 ist dabei ausreichend
zu spannen, sodass eine gute Schallübertragung zwischen Schallfläche und
Folie gewährleistet
ist. Die unsterile Hilfsperson kann nun den gefalteten Folienschlauch
in die in 1 gezeigte Pfeilrichtung ziehen,
also in Richtung des Ultraschallkopfes und seiner Kabelzuführung. Ist
der Folienschlauch erfindungsgemäß ausgeführt, bildet
die Außenfläche der
Faltung 2 im Gebrauchszustand innen liegende Abschnitte
der Umhüllung
für das
Ultraschallgerät
und seiner Kabelzuführung.
Die sterilen Innenflächen
der Faltung 2 bilden hingegen vollkommen sterile Außenflächenabschnitte
der Umhüllung.
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Die
sterile Hand der behandelnden Person wird im Zuge dieses Umstülpvorganges
des Folienschlauches wieder freigegeben, und umfasst weiterhin den
Schaft des Ultraschallkopfes. Falls der Führungsstreifen 4 als
Klebestreifen ausgeführt
ist, kann er dazu verwendet werden, den mit dem Folienschlauch abgedeckten
Schaft des Ultraschallgeräts knapp
unterhalb des Kopfes zusätzlich
abzudichten. Die Folienschlauchabdeckung sitzt somit sicher und straff
am Ultraschallgerät.
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Mithilfe
der Erfindung wird somit ein Folienschlauch bereitgestellt, der
den Ultraschallkopf, insbesondere dessen Schallfläche, bestmöglich schont. Auch
ein oftmaliges Anbringen und Abziehen der Klebefläche 3 zieht
die Schallfläche
nicht in Mitleidenschaft, da die Klebefläche 3 diese Bereiche
ausspart. Der erfindungsgemäße Folienschlauch
kann dabei in der Praxis als Set mit sonstigen medizinischen Instrumenten,
wie etwa Abdeckungen, Nadeln, Katheter, usw., ausgestattet werden.