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Die
Erfindung betrifft die Arretierung und Sicherung einer Vogelschutzhaube
mit U-förmigem, nach unten offenem Querschnitt, wie sie
bei Spannung führenden Freileitungen im Bereich der Leitungstraversen
an Masten verwendet werden, um Störungen durch aufsitzende
Großvögel sowie Stromunfälle der Vögel
zu verhindern. Dabei müssen Vorkehrungen getroffen werden,
um die Hauben dauerhaft zu arretieren und vor dem Herabfallen zu
sichern.
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Aus
der Vielzahl der Lösungen des bekannten Stands der Technik
werden im folgenden zwei charakteristische Vertreter herausgegriffen.
In beiden Fällen sind die Hauben als längliche
U-Profile aus einem elastischen dielektrischen Material ausgebildet und
haben faltenbalgartige Abschnitte, um eine seitliche Flexibilität
zu gewährleisten.
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In
der
deutschen Offenlegungsschrift
Nr. 102 41 123 wird vorgeschlagen, eine solche Haube mit Klammern
aus einem federnden Material direkt am Kabel selbst zu haltern und
zu sichern. Die Klammern sind im Inneren der Haube am waagerechten
Steg des U-Querschnitts befestigt. Eine solche Klammer besteht aus
der Aufnahme und zwei abgewinkelten Spreizen. Bei der Montage der
Haube gleitet das Kabel zwischen die Spreizen und drückt
sie auseinander und rutscht in die Aufnahme. Die Spreizen federn dann
in die Schließstellung zurück, und das Kabel ist in
der Klammer verrastet. Da eine Vogelschutzhaube mehr als 1 m lang
sind, werden mehrere, über die Länge der Haube
mit Abstand verteilte Klammern benötigt.
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Ein
wesentliches Problem bei der Montage besteht darin, daß man
die Hauben, um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden, im allgemeinen
bei unter Spannung stehender Leitung montieren bzw. demontieren
sowie evtl. kontrollieren und im Bedarfsfall warten muß.
Um Spannungsüberschläge zu vermeiden, führt
der Monteur diese Arbeiten in der Höhe am Mast von einer
Position aus, die 2 bis 3 m vom Kabel entfernt sein muß.
Das Werkzeug, das er dazu benötigt, befindet sich am Ende
einer 2 bis 3 m langen Handhabe. Er muß bei einer Anordnung
gemäß
OS 102
41 123 die weich-elastische Haube möglichst gestreckt über
den Stützisolator und das Kabel heben, dabei gezielt alle
(schmalen) Klammer-Spreizen im Hauben-Inneren auf das Kabel aufsetzen
und schließlich zur Sicherheit einen Druck von oben auf die
Haube ausüben, damit das Kabel auch tatsächlich
in jede der Klammern hineingleitet. Wenn diese Verrastung nicht
bei allen Klammern stattfindet, wäre damit zu rechnen,
daß die ganze weich-elastische, in sich flexible Anordnung
schon gleich bei der Montage abrutscht oder daß später
die nötige Windbeständigkeit nicht gegeben ist.
Immerhin hat eine solche Haube eine relative große Windangriffsfläche
bei relativ geringer Masse.
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Der
Nachteil der Anordnung nach
OS
102 41 123 besteht also vor allem darin, daß die
Arbeiten ziemlich umständlich sind. Es ist bestimmt nicht
einfach, die im Vergleich zur Innenbreite der Haube schmalen Klammern
mit den Spreizen nacheinander gezielt auf das Kabel zu setzen, und
man muß dabei – über die gesamte Länge
der Haube – das Hauben-Innere beobachten, um das Kabel
jeweils genau mit den Klammern zu treffen. Darüber hinaus
besteht die Gefahr, daß sich die Klammern bei nicht genauem
Einpassen oder bei Einwirkung äußerer Kräfte verbiegen
oder brechen und dann ihre Funktion nicht mehr erfüllen.
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Ein
anderer Weg wird mit der Lösung gemäß dem
deutschen Patent Nr. 10 2004
045 925 beschritten. Dort ist die Haube mit Bohrungen in
den Seitenflächen – den Schenkeln des U-Querschnitts – versehen,
die paarweise fluchtend einander gegenüberliegen. Bei der
Montage wird die Haube über das Kabel gelegt, und anschließend
werden die Bohrungspaare durch je einen Bolzen verbunden.
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Die
Bolzen haben an einem Ende einen Flansch, dessen Durchmesser größer
als der einer Bohrung der Haube ist, und am anderen Ende eine Art
Kegelschraube mit grobem Gewinde und mit einem Außendurchmesser
an ihrem Kegelfuß, der ebenfalls größer
ist als ein Bohrungsdurchmesser. Am flanschseitigen Ende befindet
sich noch ein Vier- oder Sechskant, damit der Bolzen gedreht werden kann.
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Wenn
der Monteur die Haube über das Kabel gelegt hat, muß er
durch jedes der Bohrungspaare, d. h. nacheinander durch jede der
Bohrungen, jeweils einen Bolzen schrauben. Wenn er mit der Kegelschraube
die jeweils zweite Bohrung passiert hat, dann sind die Seitenflächen
der Haube unlösbar miteinander verbunden. Es ist nicht
möglich, die Kegelschraube wieder herauszudrehen. Zum Lösen – z.
B. für ein Herabnehmen der Haube – muß der
Bolzen zerstört werden.
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Das
Einführen und Einschrauben des Bolzens geschieht mit einem
Werkzeug, das sich am Ende einer 2 bis 3 m langen Handhabe wie bei
der oben beschriebenen Anordnung befindet.
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Auch
diese Lösung ist kompliziert. Das Werkzeug auf der Handhabe
ist sehr teuer. Und die Arbeit mit Werkzeug und Handhabe ist für
den Monteur in der schon beschriebenen Position in der Höhe am
Mast mit Sicherheit nicht einfach. Es gibt deshalb eine regelrechte
Ausbildung für Monteure in der Bedienung dieses Arbeitsmittels.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes
und gleichzeitig funktionssicheres Prinzip der Halterung und Sicherung
einer Vogelschutzhaube des beschriebenen Typs zu finden, verbunden
mit einer Kostenreduzierung und einer Arbeitserleichterung für
den Monteur.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen
des Hauptanspruchs angegebenen Merkmalen gelöst. Die Unteransprüche
enthalten bevorzugte Ausführungsdetails und -beispiele.
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Die
einfachste Form der Realisierung der Erfindung besteht darin, daß zwei
gleichartig ausgebildete Hebel in einander gegenüberliegenden
Bohrungen in den Seitenflächen der Haube befestigt sind und
in das Haubeninnere ragen. Die Hebel sind in spitzem Winkel nach
oben gerichtet und jeweils länger als die Hälfte
des Abstands der Seitenflächen der Haube. Dadurch kommt
ein Hebel in der Endstellung überlappend auf dem anderen
zu liegen.
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Durch
die Schrägstellung ist ein leichtes Hindurchgleiten des
Kabels beim Aufsetzen der Haube möglich; einer Bewegung
in der entgegengesetzten Richtung setzen die Hebel einen Widerstand
entgegen.
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Dieser
Widerstand wird erhöht, indem die Hebel an ihren freien
Enden durch eine an sich bekannte Hakenausbildung miteinander verrastet
werden. Auch dieses Prinzip kann mit einer einzigen konstruktiven
Ausführung der Hebel realisiert werden. Ebenso sind aber
unterschiedliche Ausführungen der Hebelenden zur Verrastung
geeignet.
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Ein
Lösen der Sperre – wenn die Haube hochgenommen
werden soll – ist in jedem Fall durch einfaches Hochdrücken
der Hebel möglich, gleich, ob sie mit oder ohne Verrastung
ausgeführt sind.
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Die
Hebel müssen dabei weder abmontiert noch etwa zerstört
werden.
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Bei
einer anderen Variante der Erfindung wird ein Hebel an einer Seitenfläche
und, gegenüberliegend, ein Anschlag an der anderen Seitenfläche der
Haube befestigt.
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Der
Hebel wird beim Aufsetzen der Haube hochgedrückt, wenn
er das Kabel berührt. Nach Passieren des Kabels kommt er
mit dem freien Ende auf dem Anschlag zu liegen und wirkt hinfort
als Sperre, falls sich die Haube nach oben bewegt.
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Auch
bei dieser Variante hat der Hebel eine nach oben gerichtete Schrägstellung.
Und auch hier ist ein Verhaken des Hebelendes an dem gegenüberliegenden
Element sinnvoll. Durch das Verhaken wird u. a. verhindert, daß sich
die Sperre löst, falls die beiden Seitenflächen
der Haube durch irgendeinen Vorgang auseinandergedrückt
werden sollten.
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Das
Verhaken sichert die Haube in ähnlicher Weise effektiv
und dauerhaft wie der Schraubbolzen nach
DE 10 2004 045 925 . Nur ist bei
der vorliegenden Erfindung kein kompliziertes Werkzeug zum Drehen
des Befestigungsmittels erforderlich, und es ist nicht notwendig,
die Arretierungsmittel zu zerstören, wenn z. B. eine Demontage
erforderlich sein sollte.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen also, verglichen mit dem an Hand der
Beispiele dargestellten Stand der Technik, auf der Hand. Die Befestigungsmittel
werden nicht vor Ort – bei der Montage oben am Mast, sondern
in der Werkstatt angebracht. Der Anschlag bei der zweiten, hier
geschilderten Ausführung der Erfindung könnte
sogar mit in das Haubendesign integriert und als Bestandteil der
Haube mit eingeformt werden. Dann ist nur noch der eine einfache
Hebel als zusätzliches Bauteil erforderlich.
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Die
Montage der Haube ist erfindungsgemäß denkbar
einfach. Die Haube wird aufgesetzt, ohne daß eine besondere
Akribie und zusätzliche Maßnahmen der Kontrolle
erforderlich sind – wie etwa bei der Lösung nach
OS 102 42 123 mit
den schmalen Klammern.
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Die
Haube ist befestigt und gesichert, sowie das Kabel durch die Hebelanordnung
geglitten ist. Weitere Arbeitsgänge sind nicht erforderlich.
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Andererseits
ist für den Vorgang des Aufsetzens weder ein spezielles – kostspieliges – Werkzeug,
noch eine ebensolche Ausbildung des Monteurs erforderlich. Man muß die
Haube nur hochheben und aufsetzen. Das gleiche gilt umgekehrt für
die Demontage. Die Arretierung nach dem Aufsetzen erfolgt gewissermaßen
selbsttätig – eben durch das Zurückschnellen
der Hebel in die Endlage.
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Die
Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung
zeigen
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1.
Vogelschutzhaube, Seitenansicht
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2. Arretierung und Sicherung mit zwei Hebeln
- a) Seitenansicht
- b) perspektivische Darstellung
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3. Arretierung und Sicherung mit Hebel und
Anschlag
- a) Seitenansicht
- b) Draufsicht
- c) perspektivische Darstellung
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1 zeigt
eine Vogelschutzhaube 1, wie sie der vorliegenden Erfindung
und, in ähnlicher Form, den oben beschriebenen Beispielen
des Stands der Technik zugrunde liegt. Die Haube besteht aus einem weich-elastischen
Kunststoff und hat eine Länge von z. B. 1,30 m bei Querschnitts-Außenmaßen
(des U-Querschnitts) von 70...120 mm Höhe × 100...120 mm
Breite und einer mittleren Dicke der Wandung von 1 bis 3,5 mm. Sie
wiegt in dieser Ausführung etwa 1 kg.
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Auf
Grund der Materialeigenschaften sowie der konstruktiven Ausbildung
und der Abmesssungen ist die Haube nicht leicht zu handhaben. Dazu kommt,
daß der Monteur die Arbeiten in etlichen Metern Höhe
auszuführen hat.
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In 2 wird eine Variante der Erfindung mit zwei
Hebeln gezeigt. Die Hebel 3 und 4 sind z. B. mit Platten 5 und
Schrauben 6 an den Seitenflächen 2 der
Haube 1 befestigt. Dabei ist Hebel 3 mit einem Haken 3.1 versehen,
der in der Endstellung der Anordnung in die Aussparung 4.1 des
Hebels 4 greift.
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Die
Hebel 3 und 4 sind so mit den Platten 5 verbunden,
daß eine Aufwärtsbewegung im Haubeninneren möglich
ist. Dadurch kann das Kabel zwischen den Hebeln hindurchgleiten,
wenn die Haube aufgesetzt und Druck auf die Hebel ausgeübt
wird. Nachdem das Kabel die geöffnete Sperre passiert hat,
bewegen sich die Hebel zurück in die Endstellung. Dabei
legt sich der Haken 3.1 sich in die Aussparung 4.1.
Die Haube kann nun nicht mehr über das Kabel zurückbewegt
werden, es sei denn, man drückt die Hebel vorher auseinander.
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Um
die Aufwärtsbewegung der Hebel 3 und 4 bei
der Montage zu ermöglichen, werden sie und die Platten 5 entweder
einteilig aus einem elastischen Material hergestellt, oder die Hebel
sind mit Gelenken in den Platten gelagert, die eine Drehung nach
oben erlauben, aber eine Endstellung in der Schrägstellung
der Hebel haben, wie in der Zeichnung gezeigt.
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Bei
der Variante nach 3 ist nur der Hebel 7 beweglich.
Für ihn gelten aber die gleichen Design- und Funktionsmerkmale
wie für die Hebel 3 und 4 in 2. in der Endstellung liegt der Hebel 7 auf
dem Anschlag 8 auf. Auch bei dieser Ausführung
ist es, wie schon angedeutet, sinnvoll, eine Sicherung durch Verhaken
des Hebels in der Endstellung vorzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10241123
A [0003, 0004, 0005]
- - DE 102004045925 [0006, 0021]
- - DE 10242123 A [0023]