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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Öffnungsvorrichtung
für mit riesel- oder fließfähigen (insbesondere
pharmazeutischen Substanzen) gefüllte Kapseln sowie dafür
ausgebildete Kapseln
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Aus
der Druckschrift
DE
102 18 997 A1 ist ein Kapselspender bekannt, mit dem Tabletten
oder Dragees aus Blisterverpakungen einzeln entnehmbar sind. Dazu
wird eine Öffnungshilfe für die Blisterverpackung
vorgesehen, mit welcher der Blister gefasst, geöffnet und
der Inhalt freigegeben wird. Der Kapselspender besteht aus einem
Gehäuse, auf welches ein Deckel aufgesetzt wird, wobei
Deckel und Gehäuse verdrehbar sind, wobei eine Klinge den Blister
einschneidet. Durch einen Auswerfer wird abschließend die
Kapsel aus dem Blister geschoben.
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In
der Patentschrift
DE
101 11 945 B4 wird ebenfalls ein Kaselspender zum Öffnen
von Blister beschrieben, in welchen pharmazeutisches Material verpackt
ist. Die Schutzfolie wird durch eine Spindel gefasst und durch eine
Drehbewegung angezogen.
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Es
sind weiterhin teilbare Hartgelatinekapseln bekannt, die ein leichteres
Teilen der Kapseln ermöglichen, wodurch die Kapsel vom
Patienten in zwei im Wesentlichen große Teile geteilt werden kann,
ohne dass der Arzneimittelwirkstoff verloren gehen kann.
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Es
sind weiterhin Anwendungsgebiete bekannt, bei weichen Arzneimittel
oder andere medizinische Substanzen in großen Dosierungen
angeboten werden, wobei jedoch von den Anwendern nur geringe Mengen
benötigt werden und wobei nach dem Öffnen der
großen Verpackung der restliche Inhalt entsorgt werden
muss, da dieser durch das Öffnen der Verpackung unsteril
geworden ist.
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Insbesondere
Knochenersatzmaterial, welches beispielsweise in der Zahnmedizin
eingesetzt wird, liegt meist in granulatartiger Form vor und wird meist
in sehr unterschiedlichen Mengen benötigt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Öffnungsvorrichtung
zu entwickeln, durch welche mit flüssigen oder rieselfähigen
Substanzen gefüllte Kapseln, aufspaltbar sind und dafür
geeignete Kapseln vorzusehen.
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Die
Aufgabe wird mit den Merkmalen des ersten und fünfzehnten
Schutzanspruchs gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Öffnungsvorrichtung
für mit riesel- oder fließfähigen, insbesondere
pharmazeutischen, Substanzen gefüllte Kapseln, die in der Öffnungsvorrichtung
positionierbar sind, weist wenigstens ein Öffnungselement
auf, welches gegen die Kapsel oder ein die Kapsel verschließendes
Verschlusselement derart bewegbar ist, dass die Kapsel geöffnet
wird, so dass die Substanzen aus der Kapsel gelangen können.
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Dadurch
ist es möglich, Substanzen, die für medizinische
Anwendungen benötigt werden, besser und einfacher zu dosieren.
Ein aufwendiges Entnehmen der Substanzen, die bisher meist in größeren Verpackungsformaten
angeboten werden, sowie deren Abmessen und ggf. Wiegen entfällt.
Dabei bleiben die Substanzen, die durch das neuartige mechanische öffnen
der Kapseln freigesetzt werden, steril, was bisher nicht sicher
gewährleistet war. Auch das nicht benötigte Material
bleibt steril bzw. hygienisch einwandfrei, denn es befindet sich
in den anderen Kapseln.
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Vorzugsweise
ist das Öffnungselement gegen eine Sollbruchstelle der
Kapsel oder gegen einen Bereich der Kapsel, der sich an die Sollbruchstelle anschließt,
bewegbar.
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Das Öffnungselement
kann in Form eines Stößels ausgebildet sein, der
einen Schaft/Stößelarm aufweist und in einem Gehäuse
entlang seiner Längsachse bewegbar ist.
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Dabei
kann der Stößel an einem Ende mit einer Spitze
versehen sein, die gegen die Kapsel oder einen Bereich der Kapsel
bzw. die Sollbruchstelle drückbar ist, wodurch die Kapsel
geöffnet wird.
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Gemäß einer
weiteren Variante kann in der Kapsel ein interner Stößel
angeordnet sein, gegen welchen der Stößel der
Vorrichtung bewegbar ist, so dass der interne Stößel von
innen gegen die Kapsel im Bereich deren Sollbruchstelle wirkt und
diese dadurch an der Sollbruchstelle auftrennt.
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Es
ist ebenfalls möglich, dass die Kapsel durch eine Folie
verschlossen ist, die durch das Öffnungselement durchstochen
oder zumindest teilweise abgezogen wird, so dass durch die damit
erzeugte Öffnung in der Kapsel die darin befindlichen Substanzen
austreten können.
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Zum öffnen
werden eine oder mehrere Kapseln in einem Träger angeordnet.
Wenigstens eine im Träger aufgenommene Kapsel ist dann
so zum Öffnungselement positionierbar, dass bei Betätigung des Öffnungselementes
(z. B. Stößel) die Kapsel geöffnet wird
und dadurch die in der Kapsel befindlichen Substanzen freigegeben
werden.
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Der
Träger ist dabei relativ zum Gehäuse drehbar oder
im Wesentlichen horizontal zum Gehäuse verschiebbar, so
dass die zu öffnenden Kapseln nacheinander in die Öffnungsposition
bringbar sind. In der Öffnungsposition sollte dabei ein
Einrasten des Trägers vorgesehen werden, welches signalisiert,
dass die Kapsel ordnungsgemäß positioniert ist.
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Der
Träger weist vorzugsweise muldenartige Ausnehmungen oder
Kammern für die Kapseln auf, wobei die Ausnehmungen eine
im Wesentlichen schiefe Ebene zur sicheren Lagepositionierung der Kapseln
und einen Durchbruch besitzen und durch den Durchbruch ein Teil
der Kapsel reicht, der geöffnet werden soll oder die in
der Kapsel befindlichen Substanzen strömen.
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Das
Gehäuse und der Träger sollten miteinander vorzugsweise
lösbar verbunden sein, wobei auch das Gehäuse
in dem Bereich unterhalb der zu öffnenden Kapsel eine Öffnung
aufweist, durch welche die aus der Kapsel ausströmenden
Substanzen ausführbar sind.
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Weiterhin
ist das Gehäuse an seinem oberen Ende mit einer Öffnung
versehen, durch welche der Stößelarm reicht und
betätigbar ist.
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Vorzugsweise
erfolgt die Betätigung des Öffnungselementes (z.
B. Stößel) zum öffnen der Kapsel entgegen
der Rückstellkraft einer Feder, die sich beispielsweise
an einer ersten Anlagefläche am Gehäuse und an
einer zweiten Anlagefläche am Öffnungselement
(z. B. Stößelarm) abstützt und die vorzugsweise
das Öffnungselement oder dessen Betätigungselement
(z. B. Stößelarm) umringt.
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Der
Träger kann mit einer die Kapseln verdeckenden Abdeckung
versehen sein, wobei die Abdeckung wenigstens eine Aussparung aufweist,
durch die das Öffnungselement bei seiner Betätigung
führbar ist.
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Weiterhin
ist es möglich, an der Öffnungsvorrichtung, bevorzugt
an der Mulde des Trägers (insbesondere im Bereich der Austrittsöffnung
der Mulde), eine Trennkante oder ein Trennelement bzw. eine Schneidkante
oder ein Schneidelement vorzusehen, an welcher die Kapsel bei Druckbelastung
durch den Stößel aufgetrennt wird. Das Schneidelement
kann beispielsweise messerartig ausgebildet sein.
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Die
Kapsel, welche mit riesel- oder fließfähigen,
insbesondere pharmazeutischen, Substanzen gefüllt ist,
kann eine Sollbruchstelle bzw. Trennstelle aufweisen, die durch
Betätigung eines Öffnungselementes einer Öffnungsvorrichtung
aufbrechbar bzw. auftrennbar ist.
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Weiterhin
ist es möglich, dass die Kapsel wenigstens eine Position
aufweist, die durch dass Öffnungselement zum Zwecke der Öffnung
durchdringbar, z. B. aufstechbar ist. Diese Position kann eine Wandung
aufweisen, die leichter durchdringbar ist, als die Wandung der Kapsel
an anderen Bereichen. Da in diesem Fall das Öffnungselement
mit den in der Kapsel befindlichen Substanzen in Kontakt kommt, ist
sicherzustellen, dass dieses steril ist, wenn die Sterilität
der Substanzen gewährleistet werden muss. Es ist ebenfalls
möglich, die mit einer Sollbruchstelle versehene Kapsel
in eine Ausnehmung einzulegen, die mit einer sägezahnartigen
Profilierung versehen ist, so dass bei Druckeinwirkung auf die Kapsel
diese gegen diese Profilierung gedrückt wird und dadurch im
Bereich der Sollbruchstelle eine das Auftrennen der Sollbruchstelle
begünstigende bzw. bewirkende Beanspruchung auftritt.
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Diese
Profilierung kann im Träger der Kapseln angeordnet sein.
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Bei
allen im Folgenden beschriebenen Ausführungen ist der Gebrauch
des Ausdrucks „kann sein oder haben” synonym zu „ist
oder hat vorzugsweise” zu verstehen.
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Der
erfindungsgemäße Träger in einer Aufspaltvorrichtung
weist wenigstens eine muldenartige Ausnehmung (zur Aufnahme der
Kapseln) auf, wobei die Ausnehmungen bzw. die Kammern vorzugsweise voneinander
getrennt sind.
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Der
Begriff „Träger”, wie er hierin verwendet wird,
bezeichnet ein Grundelement oder einen Grundkörper, wie
der Träger in einer Aufspaltvorrichtung genannt wird.
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Der
Begriff „Mulde oder Kammer”, wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet einen Raum oder Bereich, welcher zum Aufnehmen
von Kapseln geeignet und vorgesehen ist.
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Der
Begriff „Granulat” oder granulare Materie oder
granulares Medium, wie er hierin verwendet wird, bezeichnet eine
Substanz bzw. einen Stoff oder ein Material, welches viele kleine,
feste Partikel, wie beispielsweise Körner und/oder Kugeln,
aufweist. Ein Granulat schließt auch den in der Nahrungsmittelindustrie
gleichbedeutend verwendeten Begriff Instant oder Instantpulver ein.
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Der
erfindungsgemäße Träger für
die Kapseln ist zum Speichern und/oder Aufbewahren von Kapseln,
die mit Granulat gefüllt sind, geeignet.
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Die
Kapsel bzw. die Kapseln können in eine Mulde oder Kammer
der Oberfläche des Trägers eingelegt werden.
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Die
Kapseln können aus allen dafür gebräuchlichen
Materialien bestehen.
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Die
Kapseln können eine beliebige Form aufweisen. Sie können
beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, halbkugelförmig,
quaderförmig, rechteckig, quadratisch, halbeiförmig
und dergleichen ausgestaltet sein.
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Kleine
Kapseln können beispielsweise Granulatmengen von einigen
Milligramm beinhalten. Größere Kapseln können
z. B. Mengen im Grammbereich beinhalten.
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In
den Kapseln können fest definierte oder vorbestimmte Portionen
eines Granulats enthaften sein.
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Verschiedene
Kapseln können gleiche Arten von Substanzen/Granulat enthalten.
Verschiedene Kapseln können verschiedene Arten von Granulaten enthalten.
In einer Kapsel können verschiedene Arten von Granulaten
enthalten sein.
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Der
Träger kann aus einem Material wie Kunststoff oder Metall
gebildet sein oder ein solches aufweisen. Der Träger kann
formfest ausgestaltet sein. Der Träger kann mehr oder weniger
biegbar bzw. biegsam ausgestaltet sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist der Träger
in wenigstens einem Abschnitt eine Abdeckung auf.
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Der
Begriff „Abdeckung”, wie er hierin verwendet wird,
bezeichnet ein Element oder eine Komponente, welche zum Abdecken
eines Teil bzw. Abschnitts einer Trägeroberfläche
oder der gesamten Trägeroberfläche verwendet wird.
Die Abdeckung ermöglicht ein sicheres Lagern der Kapseln,
um diese vor mechanischer Beschädigung zu schützen.
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Die
Abdeckung kann beispielsweise aus einer durchsichtigen Kunststoffplatte,
Glasplatte, einer Metallplatte oder dergleichen hergestellt sein.
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Die
Abdeckung kann in wenigstens einem Abschnitt des Trägers
mit diesem verbunden sein. Sie kann an einem mittleren Bereich des
Trägers mit diesem verbunden sein. Zusätzlich
dazu oder stattdessen kann die Abdeckung in einem Randbereich des
Trägers mit diesem verbunden sein. Sie kann ferner in Bereichen
zwischen einzelnen Kammern mit dem Träger verbunden sein.
Eine Kombination dieser Varianten ist erfindungsgemäß ebenfalls
vorgesehen.
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Die
Abdeckung kann an dem Träger haften. Die Abdeckung kann
mit dem Träger verklebt und/oder verpresst sein. Oder sie
kann auch nur in der Mitte fixiert werden und rotierbar sein, um
jeweils immer nur eine Kapsel zur Aufspaltung freizugeben. Die Abdeckung
kann die Kapseln im Träger abdecken. Sie kann die Öffnungen
bzw. Auslässe der Kammern abdecken oder diese wenigstens
in Abschnitten freilassen.
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Zum Öffnen
der Kammern kann die Abdeckung teilweise oder ganz von der Oberfläche
des Trägers entfernt werden. Die Abdeckung kann beispielsweise
von dem Träger abgezogen werden oder sie kann durch Rotation
die einzelnen Kammern beliebig freilegen. Die Abdeckung kann derart
angeordnet sein, dass sie über wenigstens einen Randbereich
des Trägers hinaus- oder herausragt. Eine derartige Anordnung
kann vorteilhaft ein einfaches Ab- bzw. Aufziehen der Abdeckung
von der Trägeroberfläche ermöglichen.
Die Abdeckung kann dadurch beispielsweise mit nur einer Hand abgehoben
oder entfernt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann immer nur eine Kammer
geöffnet werden.
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Bei
herkömmlich für Granulate verwendeten Beuteln
oder Behältern musste regelmäßig nicht
verwendetes, jedoch bereits offen liegendes bzw. in offenen oder
geöffneten Behältern vorhandenes Granulat, verworfen
werden, da es durch Öffnen des Beutels unsteril wurde.
Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Portionieren
der Granulatmengen in einzelnen Kapseln kann vorteilhaft erreicht
werden, dass ein für den Patienten nicht benötigter
Anteil des erfindungsgemäß verpackten Granulats
für einen späteren. Zeitpunkt zum Behandeln desselben
Patienten oder eines anderen Patienten steril aufbewahrt werden
kann. Dies kann vorteilhaft dazu beitragen, sowohl Granulatmaterial
als auch die damit verbundenen, oftmals hohen Kosten, einzusparen.
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Die
Granulate können einzeln entnommen werden. Dies kann den
Vorteil bieten, dass, wenn bei einer Anwendung eine Kapsel fehlerhaft
ist, beispielsweise mechanisch beschädigt und/oder unsteril,
eine andere Kapsel genutzt werden kann. Je nach Anwendung kann es
auch vorteilhaft sein, wenige oder viele Kapseln zur Verfügung
zu haben, ohne jedoch alle gleichzeitig öffnen zu müssen.
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Es
ist möglich, dass zwei oder mehrere Kapseln der erfindungsgemäßen
Träger in einer Aufspaltvorrichtung hintereinander geöffnet
werden können. Durch das Einlegen des Trägers
mit den Kapseln in die Aufspaltvorrichtung ist es möglich,
durch eine Einhand-Bedienung die Kapseln so lange zu spalten, bis
die gewünschte Menge zur Verfügung steht. Dies
kann zum Beispiel für einen Fall interessant sein, wenn
die Anwendung des Granulats zeitkritisch ist und/oder eine schnelle
Bereitstellung der Inhalte gefordert wird. Ein solcher Fall kann
beispielsweise bei medizinischen Anwendungen im chirurgischen Bereich
auftreten. Mit dem erfindungsgemäßen Träger
in einer Aufspaltvorrichtung kann die Handhabung für einen
Nutzer vorteilhaft vereinfacht und/oder Zeit gespart werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Träger
eine runde Grundform auf, dieser kann jedoch auch rechteckig, oval
oder irgendeine andere sinngemäße Form aufweisen.
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Der
Begriff „Kammer”, wie er hierin verwendet wird,
meint, dass der Träger in wenigstens einem Abschnitt derart
ausgestaltet ist, dass er eine Kammer zur Aufnahme einer Kapsel
enthält.
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Die
Kammer weist eine Form auf um die Kapseln druckfrei aufnehmen zu
können.
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Die
Kammer ist im unteren Bereich offen gestaltet. Die Öffnung
besteht aus mindestens zwei schiefen Ebenen, die in einem Spalt
münden, aus welchem das Granulat austreten kann, nachdem
die Kapseln aufgespaltet wurden.
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Der
Winkel der schiefen Ebenen kann dem Winkel vom Stößel
der Aufspaltvorrichtung entsprechen. Der Stößel
wird über den Druck mit einem Finger betätigt.
Eine Federvorrichtung kann diesen dabei nach dem Drücken
wieder in seine Ausgangsposition zurückführen.
Dabei kann auch der Träger über einen Haken um
gedreht werden, um die nächste Kammer unter den Stößel
zu fahren. Damit ist dann die nächste Kapsel zum Aufspalten
in der richtigen Position.
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Das
selbsttätige Fließen oder Rieseln des Granulats
kann gerade bei Granulaten für medizinische Anwendungen
von Vorteil sein. Der mögliche Verzicht auf Hilfsmittel,
wie beispielsweise einen Spatel zum Unterstützen des Umfüll-
bzw. Entnahmevorgangs, kann vorteilhaft weiter dazu beitragen, ein
Kontaminationsrisiko zu verringern oder zu verhindern. Des Weiteren
kann es vorteilhaft möglich sein, ein Verteilen des entnommenen
bzw. zu überführenden Granulats außerhalb
des Gefäßes zu verhindern, was insbesondere bei
empfindlichen und/oder wertvollen bzw. teuren Substanzen der Medizin
von Vorteil ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Kammer
in wenigstens einem Abschnitt eine die Rieselfähigkeit
des Granulats fördernde Beschichtung auf. Der Begriff „Rieselfähigkeit”,
wie er hierin verwendet wird, bezeichnet das Fließverhalten
des Granulats.
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Eine „die
Rieselfähigkeit des Granulats fördernde Beschichtung” ist
vorteilhaft so ausgewählt, dass sie das Fließverhalten
des Granulats positiv beeinflusst. Beispielsweise kann die Beschichtung
eine Art Anti-Haft-Beschichtung oder dergleichen sein oder aufweisen.
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Wenn
zwei Kapseln einem Träger für eine Aufspaltvorrichtung
unterschiedliche Mengen an Granulat aufweisen, kann dies insbesondere
für Fälle von Vorteil sein, in denen die genaue
Menge an notwendigem Granulat für den jeweiligen Einsatzzweck nicht
im Voraus bekannt ist. Oft kann dann, beispielsweise im Bereich
der Chirurgie, erst während der Operation entschieden werden,
welche Menge notwendig ist. Da die verwendeten Granulate in der
Regel sehr teuer und/oder zum Teil nur begrenzt verfügbar
sind, kann eine genaue Portionierung für den jeweiligen
Einsatz wichtig sein. Erfindungsgemäß kann dies
vorteilhaft durch unterschiedliche Füllungsgrade der Kapseln
gelöst werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens
zwei Kapseln voneinander verschieden markiert.
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Die
Kapseln können beschriftet, nummeriert, farblich markiert
und dergleichen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Kapseln nummeriert. Die Kapseln können fortlaufend
nummeriert sein. Dies kann von Vorteil sein, wenn in die Kapseln unterschiedliche
Substanzen eingefüllt wurden, die bei einer Anwendung eindeutig
zugeordnet werden sollten.
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Ein
weiterer Vorteil kann sein, dass für den Fall der genauen
Protokollierung und/oder Nachverfolgung die einzelnen Kapseln für
die jeweilige Anwendung eindeutig zugeordnet werden sollen oder müssen.
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Eine
Markierung kann vorteilhaft sein, wenn bei einer großen
Anzahl von Kapseln und einer nicht sofort erkennbaren Zuordnung
von bereits geöffneten und noch verschlossenen Kapseln
die richtige Nummer für die nächste Anwendung
identifiziert und anschließend geöffnet werden
soll.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform umfasst das Granulat
Knochenersatzmaterial. Für Knochenersatzmaterialien, die
eine spezielle Anwendung innerhalb der Chirurgie darstellen, bietet der
erfindungsgemäße Träger in einer Aufspaltvorrichtung
besondere Vorteile, da die Granulate der Knochenersatzmaterialien
oft in verschiedenen Portionsgrößen benötigt
werden.
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Knochenersatzmaterial
wird beispielsweise in der Zahnmedizin als prothetisches Knochenmaterial
eingesetzt. Zu derartigen Implantationsmaterialien zählen
beispielsweise kalzifizierte mikroporöse Copolymermaterialien,
welche auf dem Markt z. B. unter der Bezeichnung Bioplant®, HRT®,
Synthetic Bone-Alloplast, Tricalciumphosphat „TCP dental” der Firma
Kasios oder „Bio-Oss” der Firma Geistlich und dergleichen,
erhältlich sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist neben Granulaten auch für Pulver
oder andere feindisperse Medien zur Speicherung und/oder Aufbewahrung
geeignet. Die vorliegende Erfindung ist auch für Instant oder
Instantpulver geeignet.
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Alle
Vorteile der Öffnungsvorrichtung mit dem erfindungsgemäßen
Träger lassen sich ungeschmälert auch mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren erreichen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren umfasst das Aufspalten
von Kapseln, insbesondere zur medizinischen Anwendung, in einer
Kammer mit schiefen Ebenen in einem Träger in einer Aufspaltvorrichtung.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnung, in welcher gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche
Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. Die zum Teil stark
vereinfachten Figuren zeigen:
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1 zeigt
schematisch eine Ansicht auf eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Trägers 9 in
einer Aufspaltvorrichtung 5 in Form eines Kreises,
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2 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen
Träger 9 und die dazugehörige Abdeckung 23 in
Form eines Kreises,
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3 zeigt
schematisch eine Detailansicht der einzelnen Kammer 13 gefüllt
mit einer Kapsel 11,
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4 zeigt
schematisch eine Detailansicht der einzelnen Kammer 13 gefüllt
mit einer Kapsel 11, die mit dem Stößel 3 aufgespaltet
wird,
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5 zeigt
eine Variante, bei welcher die Kapsel 11 mit einem inneren
Stößel 3 versehen ist,
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6 zeigt
eine Variante einer Kapsel 11, die mit einer Folie 11.2 verschlossen
ist und durch Abziehen der Folie 11.2 geöffnet
wird,
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7 stellt
eine Variante einer Kapsel 11 dar, die oberhalb ihrer Spitze 11.S mit
einer Sollbruchstelle 11.1 versehen ist und einen Rand 11.3 aufweist,
gegen welches hier zwei Stößel 3 zum Öffnen
der Kapsel wirken,
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8 zeigt
eine Variante, bei welcher die Kapsel 11 durch Durchstechen
mit dem Stößel 3 geöffnet wird.
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1 zeigt
eine Ansicht auf den erfindungsgemäßen Träger 9 in
einer Aufspaltvorrichtung 5 in Form eines Kreises. Der
Träger 9 in einer Aufspaltvorrichtung 5 weist
Kammern 13 auf, die mit Kapseln 11 gefüllt
sind. Der Träger 9 kann mit der Aufspaltvorrichtung 5 fest
verbunden sein oder herausnehmbar. Durch das Herunterdrücken
des Stößelarmes 1 wird der Drehmechanismus 27 aktiviert
und rotiert den Träger 9 um eine Greifrille 15 weiter,
damit die nächste Kapsel 11 unter den Stößel 3 gelangt.
Der Drehmechanismus 27 kann auch durch das Loslassen des
Stößelarmes 1 aktiviert werden.
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In 2 sind
der Träger 9 und die drehbare Abdeckung 23 mit
einer Aussparung einer Draufsicht dargestellt.
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Der
Träger 9 weist hier zehn Kammern 13 auf
und ist mit drei Kapseln 11 gefüllt. Wie in 2 zu erkennen
ist, sind die Kapseln 11, jeweils eine, in einer Kammer 13 eingelegt.
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Die
drehbare Abdeckung 23 weist eine Aussparung 33 für
den Stößel 3 auf. Damit wird verhindert,
dass die Kapseln 11 aus den Kammern 13 fallen.
Es wird nur die Kapsel 11 freigelegt, welche mit dem Stößel 3 aufgespaltet
werden soll.
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Die
Abdeckung 23 kann über einen Schnappverschluss 25 mit
dem Träger 9 verbunden sein.
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3 zeigt
vereinfacht eine Seitenansicht in eine Kammer 13, die mit
einer Kapsel 11 befüllt ist. Der Stößel 3 ist
mittig über der Kapsel 11 positioniert.
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4 zeigt
vereinfacht eine Seitenansicht in eine Kammer 13, in der
eine Kapsel 11 von einem Stößel 3 aufgespalten
wird. Der Winkel der Stößelflächen 3 und
der Winkel der schiefen Ebene 21 kann nahezu identisch
sein.
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Die
Form der Kammer 13 ist so ausgelegt, dass das Granulat 17 nach
dem Aufspalten ungehindert aus der Kammer 13 rieseln kann.
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In 5 ist
eine weitere Ausführungsvariante dargestellt. Die Kapsel 11 kann
so gestaltet sein, dass in der Kapselkammer ein interner Stößel 41 vorhanden
ist. Dieser ist im oberen und unteren Bereich mit der Kapselkammer 37 verbunden.
Wenn nun über die Aufspaltvorrichtung der Stößel 3 heruntergedrückt
wird, dann wird die Kraft auf den internen Stößel 41 übertragen.
Der interne Stößel ist über eine Sollbruchstelle 11.1 im
oberen und unteren Bereich mit der Kapselkammer 37 verbunden.
Wird der interne Stößel 41 nun nach unten
gedrückt, dann reißen die Sollbruchstellen 11.1,
der Kapsel 11 und das Granulat 17 wird freigegeben.
Der interne Stößel 41 ist mit der Verschlusskappe
bzw. mit den Teilen der Kapsel 11, die abgetrennt werden,
fest verbunden, damit wird verhindert, dass die Verschlusskappe 39 bzw. die
abgetrennten Kapselteile mit dem Granulat 17 hinausfallen.
Der Träger 9 ist bei dieser Form so ausgestaltet,
dass die Kapsel 35 in eine runde (Mulde) mit einer Auflagefläche
und einer Öffnung an der Unterseite eingelegt wird und
so dem Druckaufbau durch den Stößel 3 widerstehen
kann.
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Gemäß 6 a
bis c ist dargestellt, wie eine mit einer Folie 11.2 verschlossene
Kapsel 11 durch Abziehen der Folie 11.2 geöffnet
wird.
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6,
Darstellung a, zeigt die Vorderansicht der mit Granulat 17 gefüllten
Kapsel 11 aus Richtung der Folie 11.2. Die Kapsel 11 verjüngt
sich nach unten, wobei die Folie 11.2 in dem hier unteren
Bereich der Kapsel 11 übersteht. Die Seitenansicht
wird in Darstellung b der 6 gezeigt.
Die nach unten und seitlich überstehende Folie 11.2 kann
mit einem Öffnungselement, welches hier nicht dargestellt
ist, erfasst und in Pfeilrichtung abgezogen werden. Gemäß Darstellung
c in 6 wurde die Kapsel 11 an ihrem unteren
Ende durch das Abziehen der Folie 11.2 geöffnet,
wodurch das Granulat 17 herausrieseln kann.
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7 stellt
eine Variante einer mit Granulat 17 gefüllten
Kapsel 11 dar, die oberhalb ihrer Spitze 11.S mit
einer Sollbruchstelle 11.1 versehen ist und einen Rand 11.3 aufweist,
gegen welches hier zwei Stößel 3 zum Öffnen
der Kapsel 11 wirken. Die Vorderansicht einer entsprechenden
Kapsel 11 zeigt Darstellung a und die Seitenansicht die
Darstellung b der 7. Die Darstellung c der 7 zeigt
die geöffnete Kapsel 11, bei welcher die Spitze 11.S durch die
Wirkung der hier nicht dargestellten Stößel seitlich
weggeklappt wurde, wobei die Sollbruchstelle 11.1 aufgerissen
wurde. Nun kann das Granulat 17 aus der Kapsel 11 austreten.
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Es
ist auch möglich, die Kapsel 11 durch Aufstechen
mit dem Stößel 3 zu öffnen,
wie es in der Schnittdarstellung gemäß 8,
a bis c gezeigt wird. Die mit Granulat 17 gefüllte
Kapsel 11 sitzt in einer Kammer 13 des Trägers 9,
wobei der Träger 9 oben mit einer Abdeckung 23 versehen
ist, an der die Kapsel 11 anliegt und die Kammer 13 eine
bodenseitige Öffnung 19 aufweist, durch welcher
ein Teil der Kapsel 11 ragt. In Darstellung a wird der
Stößel 3 vor dem Eindringen in die Kapsel 11 gezeigt.
Der Stößel 3 besitzt eine Spitze 3.1 mit
Widerhaken 3.2 und kann mittels eines nicht dargestellten
Betätigungselementes (bevorzugt entgegen der Rückstellkraft
einer Feder) in Richtung zur Kapsel 11 bewegt werden. Darstellung
b der 8 zeigt den in die Kapsel 11 eingedrungenen
Stößel 3. Wird der Stößel
nun zurückgezogen, öffnen dessen Widerhaken die
Wandung der Kapsel 11 noch mehr, so dass gemäß Darstellung
c der 8 durch die damit erzeugte Öffnung der
Kapsel 11 das Granulat 17 austreten kann. Das
Entleeren der Kapsel 11 kann gemäß einer
nicht dargestellten Variante beschleunigt werden, wenn von oben
ein Stempel gegen die Kapsel drückt. Die Abdeckung 23 muss
dann für den Stempel geöffnet sein.
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Selbstverständlich
ist sicherzustellen, dass zumindest der Bereich des Stößels,
der in die Kapsel eindringt, steril ist.
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Gemäß einem
weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
die Möglichkeit, die Kapsel/n z. B. mit einem Stößel
zu zerquetschen bzw. aufzuquetschen, so dass diese sich öffnet/n
und das darin befindliche Material freigibt.
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Es
ist möglich, diesen Öffnungsvorgang durch die
konstruktive Gestaltung der Vorrichtung zu unterstützen.
Dazu kann die Mulde des Trägers, in welche die Kapsel zum Öffnen
eingelegt wird, an ihrem Bereich, der Kontakt zur Kapsel aufweist,
mit einer z. B. sägezahnartigen Kontur versehen sein, durch
welche bei Druck auf die Kapsel, das Öffnen der Kapsel
an ihrer Unterweite durch eine Zugbeanspruchung in diesem Bereich
begünstigt wird.
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Weiterhin
ist es möglich, an der Öffnungsvorrichtung, bevorzugt
an der Mulde (insbesondere im Bereich der Austrittsöffnung
der Mulde) eine Trennkante oder ein Trennelement bzw. eine Schneidkante oder
ein Schneidelement vorzusehen, an welcher die Kapsel bei Druckbelastung
aufgetrennt wird. Das Schneidelement kann beispielsweise messerartig ausgebildet
sein.
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Die
Kapsel ist somit durch die Öffnungsvorrichtung auftrennbar,
aufbrechbar, aufquetschbar, aufstechbar oder aufschneidbar/aufreißbar
bzw. auseinanderziehbar.
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Die
letztgenannte Variante kann dann bestehen, dass die Kapsel aus wenigstens
zwei Teilen zusammengesetzt bzw. zusammengesteckt ist und durch
Abziehen bzw. Abnehmen wenigstens eines Teiles bzw. durch das Auseinanderziehen
oder Auseinanderdrücken der Teile geöffnet wird.
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Werden
beispielsweise zwei Kapselteile zusammengesteckt, kann die daraus
gebildete Kapsel ebenfalls z. B. in einen Träger mit einer
Mulde mit einem nach unten schräg abfallenden Boden eingelegt werden. Übt
man Druck auf den zusammengesteckten Bereich aus, so werden die
Kapselteile in Richtung zum Boden der Mulde gedruckt, wodurch die
zusammengesetzten Kapselteile auseinandergezogen werden und die
Kapsel geöffnet wird. (Ähnlich wie bei den 3 und 4,
nur dass anstelle der Sollbruchstelle an der Kapsel ein ineinander
gesteckter Bereich vorhanden ist).
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Die
Erfindung dient insbesondere auch dazu, Substanzen, die in größeren
Abpackungen vorliegen, wie zum Beispiel Knochenersatzmaterial, in
Kapselform mit geringer Füllmenge umzuverpacken, wobei die
Kapseln z. B. mit einer Sollbruchstelle versehen sind. Durch Öffnen
der Kapseln in einer geeigneten Öffnungsvorrichtung ist
eine bessere Dosierbarkeit geringerer Mengen der Substanzen möglich,
ohne dass die anderen Substanzen unsteril werden. Dadurch sind erhebliche
Einsparungen an den Substanzen, insbesondere an Knochenersatzmaterial,
welches oft in geringen Mengen benötigt, aber in großen Verpackungen
angeboten wird, möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10218997
A1 [0002]
- - DE 10111945 B4 [0003]