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Die
Erfindung betrifft eine Greifhilfe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Greifhilfen
dienen dem erleichterten Greifen von Gegenständen. Üblicherweise kommt eine solche
Greifhilfe als Verlängerung
des menschlichen Arms bei schwer erreichbaren und/oder schwer greifbaren
Gegenständen
zum Einsatz. Insbesondere ältere
Personen oder Personen mit einer körperlichen Behinderung, wie
beispielsweise eingeschränkter Beweglichkeit
der Hand und/oder des Rumpfes, sind auf den Einsatz von Greifhilfen
angewiesen, da sie aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität Schwierigkeiten
beim Erreichen bzw. Festhalten von Gegenständen haben können. Aus
dem Stand der Technik bekannte Greifhilfen dieser Art weisen einen
Greifer mit mindestens zwei relativ zueinander beweglichen Armen
zum Ergreifen und Festhalten von Gegenständen und einen Handgriff mit
einem Bedienelement zum Halten und Betätigen der Greifhilfe auf, wobei
Handgriff und Greifer durch einen Schaft miteinander verbunden sind.
Greifhilfen aus dem Stand der Technik werden in unterschiedlichen
Längen
angeboten. Dabei haben diese Greifhilfen aus dem Stand der Technik
den Nachteil, dass damit jeweils nur solche Gegenstände bequem
gegriffen werden können,
die in einer bestimmten Entfernung liegen, während ein Aufnehmen weiter
entfernt oder näher liegender
Gegenstände
schwierig ist und unpraktische Bewegungen erfordert. Aufgrund ihrer
zwecknotwendigen Länge
sind derartige Greifhilfen außerdem
sperrig und daher zur Mitnahme zu Aktivitäten des täglichen Lebens, wie z. B. zum
Einkaufen, eher ungeeignet.
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Der
Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Greifhilfe zu entwickeln,
die die genannten Nachteile vermeidet, mit der sich also Gegenstände in möglichst
weiten Grenzen unabhängig
von ihrem Abstand von einem Benutzer der Greifhilfe komfortabel
ergreifen lassen und die außerdem
leicht verstaubar und transportierbar sein soll.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Greifhilfe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung ergeben sich
mit den Merkmalen der Unteransprüche.
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Ein
einfaches Ergreifen von Gegenständen aus
ganz verschiedenen Entfernungen ist nach der Erfindung dadurch möglich, dass
die Greifhilfe einen längenveränderlichen
Schaft und einen speziellen Greifmechanismus zum Öffnen und
Schließen
des Greifers umfasst. Der Greifmechanismus wird durch ein Betätigen des
Be dienelements ausgelöst.
Die mögliche
Variation der Länge
des Schafts stellt besondere Herausforderungen an den Greifmechanismus
der Greifhilfe, da bei jeder Länge
die volle Funktionalität
gewährleistet
sein soll.
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Der
Greifmechanismus, der ein Seil, ein Vorspannelement und das Bedienelement
umfasst, ist daher so konstruiert, dass das Seil, welches längs des
längenverstellbaren
Schafts, beispielsweise im Schaft, geführt ist, durch das Vorspannelement
bei verschiedenen eingestellten Längen jeweils unter Spannung
gehalten wird. Das Vorspannelement weist insbesondere eine Vorrichtung
zur Aufnahme einer Überlänge des
Seils bei einer Verkleinerung der Länge des Schafts auf, aus der
bei einer Vergrößerung der
Länge Seil
nachgeführt
wird. Zum Greifen mit dem an der dem Handgriff gegenüberliegenden Seite
des Schafts gelagerten Greifer wird das Bedienelement betätigt, woraufhin
ein mit dem Bedienelement verbundener Mitnehmer in das Seil greift
und einen zusätzlichen
Zug auf das Seil ausübt.
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Dadurch,
dass das Seil so mit den Armen des Greifers verbunden ist, dass
es bei einer Zugbelastung des Seils eine den Greifer schließende Kraft auf
mindestens einen der Arme ausübt,
kann durch Betätigen
des Bedienelements zumindest in weiten Grenzen unabhängig von
der eingestellten Länge des
Schafts ein Schließen
des Greifers bewirkt werden. Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen
Greifhilfe ist darin zu sehen, dass sie durch Verkleinern handlicher
und transportabler gemacht werden kann und sich insbesondere bei
auf geringste Länge
eingestelltem Schaft leicht verstauen und transportieren lässt. Dadurch
wird die Einsatzmöglichkeit
der Greifhilfe als Hilfsmittel vom der zeitig vorrangigen Einsatzort
Haushalt auf andere Lebensbereiche ausgedehnt.
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Damit
der Greifer geöffnet
bleibt oder sich wieder öffnet,
wenn das Bedienelement, das als einfacher Knopf oder Hebel ausgeführt sein
kann, nicht betätigt
oder losgelassen wird, kann ein Federelement vorgesehen sein, welches
eine die Arme des Greifers öffnende
Kraft auf die Arme des Greifers bei Abwesenheit einer Betätigung des
Bedienelements ausübt.
Das Federelement kann dazu z. B. eine Druckfeder umfassen.
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Das
Vorspannelement kann besonders einfach unter Verwendung einer federbelasteten
Welle und einer auf der Welle sitzenden Rolle zur Aufnahme der Überlänge des
Seils realisiert werden. Besonders vorteilhaft ist dabei die Verwendung
einer Spiralfeder zur Federbelastung der Welle, die eine platzsparende
Ausführung
des dadurch leicht im Handgriff unterzubringenden Vorspannelements
erlaubt.
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Der
mit dem Bedienelement verbundene Mitnehmer kann z. B. durch mindestens
zwei Spannbacken realisiert werden, zwischen denen das Seil entlangläuft. Der
Greifmechanismus kann dann so ausgeführt sein, dass die Spannbacken
bei einer Betätigung
des Bedienelements zusammenfahren und dann in Richtung des Seils
geführt
werden, um das Seil mitzunehmen. Dazu können die Spannbacken z. B.
durch entsprechend geformte Schienen geführt werden.
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Eine
sehr praktische Ausgestaltung einer variablen Längenanpassung des Schafts lässt sich durch
die Verwendung von mindestens zwei teleskopartig ineinander verschiebbaren
Teilen zur Konstruktion des Schafts erreichen.
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Um
verschiedene Materialien besser greifen zu können, kann eine vorteilhafte
Gestaltung darin bestehen, an den Enden der Arme beispielsweise Gumminoppen
aufzubringen oder andere haftungsverbessernde Materialien zu verwenden.
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Zum
leichteren Halten magnetischer Materialien kann im Handgriff ein
Magnet enthalten sein.
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Außerdem sollte
der Schaft in verschiedenen Längen
arretierbar sein, um eine unerwünschte
Längenverstellung
während
des Greifvorgangs zu vermeiden. Zum erleichterten Heben schwerer
Gegenstände
kann schließlich
im Handgriff eine ausklappbare Armstütze enthalten sein.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 und 2 beschrieben.
Es zeigt
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1 in
schematischer Seitenansicht eine Greifhilfe,
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2 in
einer der 1 entsprechenden Darstellung
die gleiche Greifhilfe im geschlossenen Zustand,
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3 den
kompletten Aufbau der in 1 und 2 schematisch
dargestellten Greifhilfe mit ausgefahrenem Schaft,
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4 in
entsprechender Darstellung die Funktionsweise einer zur Längeneinstellung
lösbaren
Verriegelung des Schafts, wobei ein Ausschnitt der Greifhilfe noch
einmal vergrößert dargestellt
ist, und
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5 in
einer der 4 entsprechenden Darstellung
die manuell durchgeführte
Längeneinstellung
des hier zusammengezogen darge stellten Schafts.
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Bei
der in den 1 bis 5 abgebildeten Greifhilfe
ist ein Greifer 2 mit zwei Armen 3 durch einen
längenveränderlichen
Schaft 1 in teleskopähnlicher
Bauweise mit einem Handgriff 4 verbunden. Dabei weist der
Schaft 1, von dem ein Mittelstück in den Darstellungen der 1 und 2 weggelassen
ist, mehrere miteinander verschiebbare Teile auf. An den Teilen
des Schafts 1 sind Riegelelemente 13 vorgesehen,
um eine Arretierung des Schafts 1 in verschiedenen Längen zu
erlauben. In 4 sind die Riegelelemente 13 als
durch Federelemente aus dem Inneren des Schafts 1 herausgedrückte Bolzen
dargestellt. Diese blockieren ein selbständiges Verschieben der ineinander
verschiebbaren Teile des Teleskopaufbaus. Zur Aufhebung der Blockierung
ist eine manuell verschiebbare Schale 12 auf dem Schaft 1 geführt, die
bei Benutzung die herausgedrückten
Bolzen in das Innere des Schafts 1 drückt und somit eine Verstellung
der Länge
erlaubt.
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Innerhalb
des Schafts 1 verläuft
ein Seil 6, das die Arme 3 des Greifers 2 mit
einem Vorspannelement 7 verbindet. Durch das Vorspannelement 7 wird
das Seil 6 gespannt, und zwar unabhängig von der eingestellten
Länge des
Schafts 1. Das Vorspannelement 7 weist dabei eine
zur Aufnahme einer Überlänge des
Seils 6 dienende Vorrichtung auf, wobei diese Vorrichtung
durch eine Rolle gegeben ist, auf der die Überlänge des Seils 6 aufgewickelt
wird, und wobei das Vorspannelement mittels einer durch eine Spiralfeder
federbelasteten Welle realisiert ist, auf der die Rolle sitzt. Durch
Betätigen
eines am Handgriff 4 angebrachten, als Hebel ausgeführten Bedienelements 5 greift
ein mit dem Bedienelement 5 verbundener Mit nehmer 8 in
das Seil 6 und übt
so einen zusätzlichen
Zug auf das Seil 6 aus. Da das Seil 6 mit hinteren
Enden der jeweils um einen Drehpunkt schwenkbaren Arme 3 des
Greifers 2 verbunden ist, wird durch den zusätzlichen
Zug eine den Greifer 2 schließende Wirkung ausgeübt. 2 zeigt die
Greifhilfe mit dem auf diese Weise durch Betätigen des Bedienelements 5 geschlossenen
Greifer 2.
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Durch
ein Federelement 9, das durch eine Druckfeder gegeben ist,
wird eine die Arme 3 des Greifers 2 öffnende
Kraft auf die Arme 3 des Greifers 2 ausgeübt. Diese
Kraft überkompensiert
die durch das Vorspannelement 7 über das Seil 6 ausgewirkte Kraft
und sorgt dafür,
dass ohne Betätigung
oder bei einem Loslassen des Bedienelements 5 die Arme 3 des
Greifers 2 geöffnet
bleiben bzw. sich wieder öffnen.
Dieser Zustand ist in 1 gezeigt.
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Der
mit dem Bedienelement 5 verbundene Mitnehmer 8 weist
zwei Spannbacken auf, die auf jeweils einer an einem vorderen Ende
auf das Seil 6 zulaufenden und dann parallel zum Seil 6 geführten Schiene
verschiebbar gelagert sind und zwischen denen das Seil 6 geführt wird.
Eine unterhalb der Spannbacken des Mitnehmers 8 erkennbare
Zugfeder zieht den Mitnehmer 8 und das Bedienelement 5 in
eine vordere Position, wenn das Bedienelement 5 nicht betätigt bzw.
losgelassen wird.
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Zur
Arretierung der Länge
des Seils 6 ist am Handgriff 4 ein Arretierhebel 11 vorgesehen,
der an beiden Seiten des Handgriffs 4 in Höhe der Daumen angebracht
ist und somit von Links- und Rechtshändern bedient werden kann.
Er arretiert die Länge
des Seils 6, indem er nach Betätigung ähnlich dem Mitnehmer 8 in
das Seil 6 greift und so einen zusätzlichen Zug ausübt und bis
zur erneuten Betätigung
in der neu eingestellten Position verbleibt. Durch diesen Mechanismus
muss der Benutzer nicht andauernd das Bedienelement 5 zur
Betätigung
gedrückt
halten, sondern kann seine Hand entspannen.
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Die
Arme 3 des Greifers 2 weisen zur Verbesserung
der Greifeigenschaften an ihrem vorderen Ende jeweils eine Greiffläche aus
einem polymeren Material, wie z. B. Gummi, Kautschuk, auf. Alternativ oder
zusätzlich
kann zum erleichterten Heben von magnetischen Gegenständen z.
B. ein Permanentmagnet im Handgriff 4 angeordnet sein.
Der Benutzer kann durch Umdrehen der Greifhilfe mit dem im Handgriff
enthaltenen Magneten magnetische Materialien aufheben und hat eine
einfache Kontrolle darüber,
wann er den Magneten benutzen will. Schließlich weist die Greifhilfe
eine aus dem Handgriff 4 ausklappbare Armstütze 10 zum
erleichterten Heben schwerer Gegenstände auf. Diese Armstütze 10 lässt sich
um etwa einen rechten Winkel nach hinten aus dem Handgriff 4 herausklappen,
sodass sich ein Benutzer der Greifhilfe mit seinem Unterarm an der Armstütze 10 abstützen kann.