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Die Erfindung betrifft einen Abfallsammler mit einem Abfallbehälter, insbesondere für ein Küchen-Abfallsammelsystem.
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In Küchen werden Abfallbehälter häufig in den Spülenunterschrank eingebaut. Oft sind mehrere Abfallbehälter in einem Abfallsammelsystem zusammengefasst, um auf einfache Weise eine Trennung des Abfalls nach Biomüll, Restmüll, Papier usw. zu ermöglichen. Häufig wird ein solches Abfallsammelsystem passgenau und raumfüllend in den Unterschrank eingebaut, bevorzugt in Verbindung mit einem Auszug, der einen bequemen Zugang zu den Abfallbehältern erlaubt.
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Neben der Unterbringung eines Abfallsammelsystems bietet sich ein Spülenunterschrank auch gut dazu an, Kleinteile wie Reinigungsutensilien unterzubringen. Dieses ist bei einem raumfüllend ausgelegten Abfallsammelsystem jedoch oft nicht möglich oder führt dazu, dass die untergebrachten Utensilien „ständig im Weg sind” und den Zugang zu den Abfallbehältern versperren oder zumindest verkomplizieren.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Abfallsammler zu schaffen, der die oben genannten Nachteile im Zusammenhang mit der weiteren Nutzung eines Unterschranks, in dem der Abfallsammler eingebaut ist, vermeidet.
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Die Aufgabe wird durch einen Abfallsammler und einen Einsatz für einen Abfallbehälter mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Hilfe von fünf Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines Systems aus Abfallbehälter und Einsatz mit integrierten Ablageschalen;
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines Systems aus Abfallbehälter und Einsatz mit integrierten Ablageschalen und Geruchsfilter;
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3 eine schematische perspektivische Darstellung des Einsatzes aus 2;
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4 eine perspektivische schematische Darstellung eines zweiteiligen Einsatzes mit integrierter Kehrgarnitur; und
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5 eine perspektivische schematische Darstellung eines rahmenförmigen Einsatzes mit integrierten Trockenstangen.
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1 zeigt eine vertikale Schnittdarstellung durch den oberen Teil eines Abfallbehälters 10 mit eingesetztem Einsatz 20. Der Einsatz 20 weist an seinem oberen Rand einen umlaufenden Kragen 21 auf, mit dem er auf einem Rand 11 des Abfallbehälters 10 aufliegt. Der Einsatz 20 ist schalenförmig ausgebildet und ragt einige Zentimeter tief in den Abfallbehälter 10 hinein, wobei der Boden durchgängig ausgeführt ist. Der Einsatz 20 nimmt dem Abfallbehälter 10 somit ein gewisses Volumen ab, das durch zwei Trennstege 22 in drei Ablagefächer 24 unterteilt wird. Die Trennstege 22 sind an ihrer oberen, freien Kante mit Wülsten 23 versehen, die zum einen der Stabilisierung dienen und die zum anderen ein Anheben des Einsatzes 20 an den Trennstegen 22 erleichtern. Die Ablagefächer 24 können zur Ablage von kleinen Utensilien wie Reinigungsschwämmchen, Spülbürsten usw. genutzt werden.
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Der Einsatz 20 verleiht dem Abfallsammler somit eine zusätzliche, über die normale Nutzung zum Sammeln von Abfall hinausgehende Funktionalität. Gleichzeitig liegt er durch die Anordnung des Kragens 21 an seinem oberen Rand im Wesentlichen innen im Abfallbehälter 10 und ragt nur unwesentlich oben über diesen hinaus. Der Abfallsammler kann damit raumfüllend in einem Unterschrank untergebracht sein. In Abfallsammelsystemen werden häufig mehrere Abfallbehälter mit einem flachen Deckel nebeneinander eingesetzt, wobei eine in geringem Abstand über den Abfallgehältern angeordnete Platte als Geruchsverschluss vorgesehen ist, unter der die Abfallbehälter mit Hilfe eines Auszugs hervorgezogen werden. Auch in einem solchen System kann der erfindungsgemäße Abfallsammler aufgrund des innen liegenden Einsatzes 20 eingesetzt werden. Auch ist es möglich, in bestehenden Systemen die vorhandenen, meist flachen Deckel von Abfallbehältern gegen den Einsatz 20 auszutauschen. Da der Einsatz 20 nach unten zum Abfallbehälter geschlossen ist, stellt er dann gleichzeitig einen Deckel für den Abfallbehälter dar.
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2 zeigt in gleicher Darstellungsart wir 1 eine alternative Ausgestaltung des Einsatzes 20. Gleiche Bezugszeichen entsprechen hier und bei allen weiteren Figuren gleichen oder gleich wirkenden Elementen.
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Der Einsatz 20 der 20 unterscheidet sich von dem der 1 dadurch, dass im mittleren Ablagefach Belüftungsöffnungen 25 zum Abfallbehälter 10 hin angeordnet sind. Weiter ist ein Deckel 26 vorgesehen, der ebenfalls Belüftungsöffnungen 27 aufweist. Der Deckel 26 ist an zwei Seiten mit einem hinterschnittenen Kragen versehen, der die Wülste 23 der Trennstege 22 umfassen kann, wodurch der Deckel 26 auf den Einsatz 20 aufgeklickt werden kann. Bei aufgesetztem Deckel 26 dient der Kragen als Griff zum Abheben des Einsatzes 20. In das mittlere Ablagefach ist eine Geruchsfiltermatte 28 eingesetzt. Der Einsatz 20 ist damit insbesondere als Abdeckung eines Abfallbehälters für Bio-Abfälle geeignet. Er unterstützt durch die Belüftungsöffnungen 25, 27 die Belüftung des Abfallbehälters 10 bei gleichzeitigem Geruchsminderung durch den Geruchsfilter 28. In einer Alternativen Ausgestaltung können am Deckel 26 nach unten weisende Elemente angebracht sein, deren Länge kleiner ist als die Höhe der Trennstege 22. Es kann dann eine dünnere Geruchsfiltermatte als die in der 2 gezeigte eingesetzt werden, die von den Elementen auf die Belüftungsöffnungen 25 gedrückt wird. in einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann ein vollflächiger Geruchsfilter vorgesehen sein.
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3 zeigt den Einsatz 20 aus 2 nochmals in einer perspektivischen Darstellung, jedoch ohne Deckel 26 und ohne Geruchsfilter 28. Neben den bereits zuvor beschriebenen Elementen sind in dieser Darstellung noch geringfügig hervorstehende Noppen 29 am Rand des Einsatzes 20 sichtbar, die einen leicht klemmenden Sitz des Einsatzes 20 im Abfallbehälter 10 bewirken.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Einsatzes 20 in einer perspektivischen Darstellung. Der Einsatz 20 ist hier zweiteilig, wobei der erste Teil 20a als Kehrschaufel und der zweite Teil 20b als Handfeger ausgebildet ist. Dazu ist der Teil 20a keilförmig mit einem geschlossenen Boden 30 ausgeführt. Er weist einen Griff 31 am dickeren Ende und eine Lippe 32 am dünneren Ende auf. Der Teil 20b ist an einer Seite mit Borsten 33 versehen. Er kann an der gegenüberliegenden Seite gegriffen werden.
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Beide Teile sind zudem jeweils mit einen Kragen 21 zur Auflage auf einem Abfallbehälter versehen. Beim Auflegen werden die Teile 20a, b näher zusammen gebracht, als in der Figur dargestellt, so dass sich die Borsten 33 unter die Lippe 32 und den Boden 30 schieben. Es entsteht so eine geschlossene Abdeckung für den Abfallbehälter. Der Einsatz 20 ist wie beim Ausführungsbeispiel der 1 bis 3 wiederum so gestaltet, dass er nur in der Höhe des Kragens 21 über den Rand des Abfallbehälters hinaus ragt. Die Funktionselemente, die dem Abfallsammler durch den Einsatz 20 die zusätzliche Funktionalität geben, hier der Boden 30, der Griff 31, die Lippe 32 und die Borsten 33, sind alle innerhalb des Abfallbehälters positioniert.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Einsatzes 20 in einer perspektivischen Darstellung. Im Unterschied zu den vorherigen Beispielen ist der Einsatz 20 hier rahmenförmig ausgeführt, weist also keinen Boden auf, sondern ist zum Abfallbehälter hin unten offen. Es sind quer verlaufende Trockenstangen 34 als Funktionselemente vorgesehen, über die zum Beispiel noch feuchte Spültücher zum Trocknen gehängt werden können.
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In einer alternativen Ausgestaltung können statt der Trockenstangen 34 auch Auflagemulden am inneren Rand des Einsatzes 20 angeformt sein, in die quer eine massive Holzstange eingesetzt wird, die zum Ausschlagen eines Siebträgers einer Espressomaschine benutzt werden kann. In einer anderen alternativen Ausgestaltung können nach unten offene Flaschenhalter, z. B. für Altglas vorgesehen sein.
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In allen dargestellten Ausführungsbeispielen kann der Einsatz aus Kunststoff in einem Spritzgussverfahren hergestellt sein, bevorzugt einstückig, eventuell mit eingesetzten Elementen aus anderen Materialien (Lippe 32 aus Gummi bei der Kehrschaufel, Borsten 33 beim Handfeger aus 4; Holzstange zum Ausschlagen des Espresso-Siebträgers).
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Selbstverständlich können Merkmale der zuvor gezeigten Ausführungsbeispiele auch kombiniert werden. Es ist zum Beispiel ein teils rahmenförmiger, teils geschlossener Einsatz denkbar, der Trockenstangen im nach unten offenen Teil und eine oder mehrerer Ablageschalen in dem geschlossenen Teil aufweist. Auch ist ein Einsatz denkbar, der schalenförmig ausgestaltet ist, aber anders als in 1 gezeigt keine Trennstege 23 aufweist, wohl aber einen Deckel ähnlich zu dem in 2 gezeigten. Der Deckel kann in einem solchen Fall am Rand 21 einrasten, statt an den Trennstegen 23. In dem entstanden Fach kann eine Taschentuch-Box untergebracht werden, wobei der Deckel zur Entnahme der Taschentücher mit einem Schlitz versehen ist.