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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine modulare Prothesenraspel mit
einem Raspelkörper, welcher einen Raspelgrundkörper
und mindestens einen mit dem Raspelgrundkörper verbindbaren
modularen Raspelkörperteil umfasst, wobei der Raspelgrundkörper
eine Raspelkörperteilaufnahme aufweist zum Aufnehmen des
mindestens einen Raspelkörperteils in einer Verbindungsstellung,
in welcher der Raspelgrundkörper und der mindestens eine
Raspelkörperteil miteinander verbunden sind und in welcher
der Raspelkörper eine teilweise vom Raspelgrundkörper und
teilweise vom mindestens einen Raspelkörperteil definierte
Außenkontur definiert, wobei sich die Raspelkörperteilaufnahme
ausgehend von einem ein distales Ende der Raspelkörperteilaufnahme
definierenden Einschnitt an einer lateralen Seite des Raspelgrundkörpers
bis zu einem proximalen Ende desselben erstreckt.
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Eine
derartige modulare Prothesenraspel ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 020 192
A1 bekannt. Sie dient insbesondere dem Zweck, eine Knochenkavität
in einem Femur eines Patienten vor dem Einsetzen eines Prothesenschafts
einer Hüftgelenkendoprothese eine Knochenkavität
und mit dem modularen Raspelkörperteil eine schlitzförmige
Ausnehmung zur Aufnahme eines finnenartigen Vorsprungs am Prothesenschaft
zu präparieren.
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Nachteilig
bei der bekannten modularen Prothesenraspel ist jedoch, dass beim
Einführen des Raspelgrundkörpers in den Markraum
des Femurs nach einer Teilresektion des Trochanters letzterer in nicht
gewünschter Weise teilweise geschädigt wird, da
der Raspelgrundkörper lateralseitig aufgrund seiner äußeren
Kontur mit dem Trochanter in Kontakt kommen und diesen sowie umliegendes
Weichteilgewebe verletzen kann.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine modulare Prothesenraspel
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass eine Traumatisierung
des Patienten beim Einführen des Raspelgrundkörpers
in eine Knochenkavität minimiert wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einer modularen Prothesenraspel der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
eine erste Tangentialebene der lateralen Seite der Außenkontur
im Bereich des Einschnitts und eine zweite Tangentialebene an eine
von der Raspelkörperteilaufnahme definierte und vom Raspelgrundkörper
weg weisende Raspelkörperteilanlagefläche im Bereich
des distalen Endes der Raspelkörperteilaufnahme einen Einschnittwinkel
einschließen, welcher kleiner als 85° ist.
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Durch
einen Einschnittwinkel, welcher kleiner als 85° ist, ist
es möglich, die Raspelkörperteilaufnahme derart
zu formen, dass der Raspelgrundkörper beim Einführen
insbesondere in den Markraum eines Femurs zum Präparieren
einer Kavität für einen Hüftgelenkendoprothesenschaft
nicht mehr mit dem Trochanter in Kontakt kommen kann. Dadurch wird eine
unerwünschte Verletzung nicht nur des Trochanters, sondern
auch von umliegendem Weichteilgewebe verhindert. Die Raspelkörperteilaufnahme
bildet somit eine laterale Aussparung, welche einerseits eine Traumatisierung
von Weichteilen und Knochen deutlich vermindert und andererseits
mit geringem Kraftaufwand eine optimale Positionierung des eigentlichen
Implantats ermöglicht.
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Günstigerweise
weist der Einschnittwinkel einen Wert in einem Bereich von 20° bis
70° auf. Günstig ist es, wenn der Wert in einem
Bereich von 35° bis 55° liegt. Vorzugsweise beträgt
der Einschnittwinkel etwa 45°. Ein Einschnittwinkel mit
Werten in den angegebenen Bereichen ermöglicht die Ausbildung
eines stabilen Raspelgrundkörpers und zudem einer Raspelkörperteilaufnahme,
welche das Einführen des Raspelgrundkörpers in
die Knochenkavität ermöglicht, ohne Weichteilgewebe
sowie den Trochanter zu schädigen.
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Günstig
ist es ferner, wenn die Raspelkörperteilanlagefläche
eine stetige oder im Wesentlichen stetige Fläche definiert.
Darunter ist insbesondere zu verstehen, dass diese Fläche
keine Knicke aufweist und, im Sinne einer mathematischen Definition,
nicht nur stetig, sondern auch differenzierbar ist.
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Um
eine besonders stabile Prothesenraspel ausbilden zu können,
insbesondere dann, wenn der Raspelgrundkörper und der modulare
Raspelkörperteil die Verbindungsstellung einnehmen, ist
es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Raspelkörperteil
eine Raspelgrundkörperanlagefläche aufweist, welche
in der Verbindungsstellung flächig oder im Wesentlichen
flächig an der Raspelkörperteilanlagefläche
anliegt. Durch die flächige oder im Wesentlichen flächige
Anlage des Raspelkörperteils am Raspelgrundkörper
kann eine besonders gute Abstützung erreicht werden.
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Die
Herstellung der Prothesenraspel kann auf einfache Weise dadurch
vereinfacht werden, dass die Raspelkörperteilanlagefläche
einen ebenen oder im Wesentlichen ebenen ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereich
umfasst.
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Noch
einfacher herstellen lässt sich die Prothesenraspel, wenn
sich der erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich
hin zu einem proximalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
erstreckt. Insbesondere kann er sich ganz bis zum proximalen Ende
der Raspelkörperteilaufnahme erstrecken.
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Günstig
ist es, wenn der erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich
und eine Längsachse des Raspelgrundkörpers einen
Neigungswinkel definieren, welcher einen Wert in einem Bereich von
0° bis 25° aufweist. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel in
einem Bereich von 0° bis 10°. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn der Neigungswinkel etwa 5° beträgt. Durch
das Vorsehen eines Neigungswinkels in den angegebenen Bereichen
kann das Risiko eines Kontakts zwischen dem Raspelgrundkörper
und dem Trochanter sowie umliegendem Weichteilgewebe beim Einführen
des Raspelgrundkörpers in den Markraum des Femurs noch
weiter verringert werden. Insbesondere kann der Neigungswinkel zwischen der
Längsachse und dem ersten Raspelkörperteilanlageflächenbe reich
definiert werden, wenn der Raspelkörperteilanlageflächenbereich
ausgehend von seinem distalen Ende in medialer Richtung geneigt
ist, also insbesondere wenn ein Abstand des ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereichs
von einer lateralen Seitenfläche des Raspelkörpers
in proximaler Richtung, also auf das proximale Ende des Raspelkörpers
hin, zunimmt.
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Das
Einführen des Raspelgrundkörpers in die Kavität
des Femurs kann noch weiter verbessert werden, wenn die Raspelkörperteilanlagefläche
einen zweiten Raspelkörperteilanlageflächenbereich umfasst,
welcher kontinuierlich gekrümmt ist. Vorzugsweise geht
der zweite Raspelkörperteilanlageflächenbereich
im mathematischen Sinne stetig in den sich an ihn proximalseitig
anschließenden ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereich über.
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Besonders
einfach herstellen lässt sich der Raspelgrundkörper,
wenn der zweite Raspelkörperteilanlageflächenbereich
einen konstanten oder im Wesentlichen konstanten Krümmungsradius
aufweist. Beispielsweise kann er so mit einem einfachen rotierenden
Metallbearbeitungswerkzeug, beispielsweise einem Fräser,
präpariert werden.
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Günstig
ist es, wenn der Krümmungsradius einen Wert in einem Bereich
von 5 mm bis 25 mm aufweist. Die Stabilität des Raspelgrundkörpers
lässt sich beispielsweise weiter dadurch verbessern, dass der
Krümmungsradius einen Wert in einem Bereich von 10 mm bis
20 mm aufweist.
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Auf
besonders einfache Weise lässt sich der Raspelgrundkörper
in eine Kavität eines Femurs einführen, wenn der
zweite Raspelkörperteilanlageflächenbereich sich
bis zum distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme erstreckt.
Insbesondere ist es für die Herstellung der Prothesenraspel
vorteilhaft, wenn ein distaler, sich bis zum distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
erstreckender Teilbereich des zweiten Raspelkörperteilanlageflächenbereichs eben
oder im Wesentlichen eben ausgebildet ist. Zwischen diesem ebenen
Teilbereich und dem ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereich
kann dann beispielsweise ein gekrümmter Teilbereich des
zweiten Raspelkörperteilanlageflächenbereichs
ausgebildet sein.
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Besonders
einfach herstellen lässt sich der Raspelgrundkörper,
wenn zwei voneinander weg weisende Seitenflächen eines
ersten Seitenflächenpaars desselben parallel oder im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufen. Alternativ kann es auch günstig
sein, wenn sie etwas gegeneinander geneigt sind, so dass sich in
distaler Richtung ein Abstand zwischen ihnen verringert.
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Günstig
ist es, wenn die zwei Seitenflächen des ersten Seitenflächenpaars
eben oder im Wesentlichen eben sind. Die jeweiligen Flächen
können dann besonders einfach hergestellt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass zwei voneinander weg weisende Seitenflächen
eines zweiten Seitenflächenpaars des Raspelgrundkörpers mindestens
teilweise eben ausgebildet sind und ihre ebenen Bereiche gegeneinander
um einen Schaftwinkel geneigt sind, welcher Schaftwinkel einen Wert in
einem Bereich von 0° bis 15° aufweist. Vorzugsweise
weist der Schaftwinkel einen Wert in einem Bereich von 0° bis
8° auf. Vorzugsweise sind laterale und mediale Seitenflächen
relativ zueinander um den Schaftwinkel geneigt. Auf diese Weise
kann eine optimierte Fixierung des Prothesenschafts in der zu präparierenden
Knochenkavität erreicht werden, und zwar aufgrund einer
Konusklemmung beziehungsweise eines Preßsitzes.
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Die
Herstellung des Raspelgrundkörpers lässt sich
weiter vereinfachen, wenn beispielsweise die zwei Seitenflächen
des zweiten Seitenflächenpaars ausgehend vom Einschnitt
bis zu einem distalen Endbereich des Raspelgrundkörpers
eben oder im Wesentlichen eben sind. Beispielsweise kann so auch
eine mediale Seitenfläche ausgehend vom Einschnitt in proximaler
Richtung gekrümmt sein und sich so optimal an eine natürliche
Kavität des Knochens anschmiegen.
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Besonders
einfach herstellen lässt sich die Prothesenraspel, wenn
die zwei Seitenflächen des zweiten Seitenflächenpaars
vollständig eben oder im Wesentlichen eben sind.
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Zur
Ausbildung einer Kavität, die einem Prothesenschaft durch
Klemmung oder Preßsitz einen hervorragenden Halt bietet,
ist es günstig, wenn eine Querschnittsfläche des
Raspelgrundkörpers senkrecht zu einer Längsachse
desselben ausgehend vom distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
in Richtung zu einem distalen Ende des Raspelgrundkörpers
hin abnimmt.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, wenn bei einer Prothesenraspel der
eingangs beschriebenen Art eine Querschnittsfläche des
Raspelgrundkörpers senkrecht zu einer Längsachse
desselben ausgehend vom distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
in Richtung zu einem distalen Ende des Raspelgrundkörpers
hin abnimmt. So kann auf einfache und sichere Weise ein perfekter
Preßsitz des eigentlichen Prothesenschafts in der vorbereiteten
Knochenkavität sichergestellt werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn eine Querschnittsfläche des Raspelgrundkörpers
senkrecht zu einer Längsachse desselben ausgehend vom distalen Ende
der Raspelkörperteilaufnahme in Richtung zu einem proximalen
Ende des Raspelgrundkörpers hin bis zu einem Minimum abnimmt
und vom Minimum bis zum proximalen Ende hin wieder zunimmt. Diese besondere
Formgebung eines proximalen Endbereichs des Raspelgrundkörpers
ermöglicht es, diesen so auszubilden, dass beim Einführen
desselben in den Markraum des Femurs Weichteilgewebe sowie der Trochanter
nicht beschädigt werden.
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Günstig
kann es ferner sein, wenn bei einer Prothesenraspel der eingangs
beschriebenen Art eine Querschnittsfläche des Raspelgrundkörpers senkrecht
zu einer Längsachse desselben ausgehend vom distalen Ende
der Raspelkörperteilaufnahme in Richtung zu einem proximalen
Ende des Raspelgrundkörpers hin bis zu einem Minimum abnimmt und
vom Minimum bis zum proximalen Ende hin wieder zunimmt. In analoger
Weise wie eben beschrieben ermöglicht diese Ausgestaltung
des Raspelgrundkörpers das Einführen desselben
in eine Knochenkavität eines Femur ohne oder im Wesentlichen ohne
eine Traumatisierung umliegenden Weichteilgewebes sowie des Trochanters.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass eine Funktion der Querschnittsfläche
des Raspelgrundkörpers senkrecht zur Längsachse
ausgehend vom distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
in Richtung zu einem proximalen Ende des Raspelgrundkörpers
hin in Abhängigkeit des Abstandes der die Querschnittsfläche
definierenden Schnittebene vom distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme eine
mathematisch stetige Funktion bildet. Vorzugweise handelt es sich
dabei um eine stetige und differenzierbare Funktion, die also keine
Knicke oder Sprünge aufweist. Eine derartige Funktion weist
vorzugsweise eine Rechtskrümmung auf, was einem positiven
Wert der zweiten Ableitung der Funktion entspricht.
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Besonders
günstig ist es, wenn das Minimum vom distalen Ende der
Raspelkörperteilaufnahme einen Abstand aufweist, welcher
mindestens dem 0,1fachen einer Länge der Raspelkörperteilaufnahme
parallel zur Längsachse entspricht. Durch einen solchen
Abstand ist sichergestellt, dass ein sanfter Einschnitt der Raspelkörperteilaufnahme
gegeben ist, der es ermöglicht, eine Verletzung von umliegendem
Weichteilgewebe sowie des Trochanters beim Einführen des
Raspelgrundkörpers in den Markraum des Knochen zu vermeiden.
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Vorteilhaft
kann es ferner auch sein, wenn der Abstand mindestens dem 0,2fachen
der Länge der Raspelkörperteilaufnahme entspricht.
Günstig ist es zudem, wenn der Abstand mindestens dem 0,3fachen
der Länge der Raspelkörperteilaufnahme entspricht.
Bei bevorzugten Ausführungsformen kann das Minimum einen
Abstand vom distalen Ende der Raspelkörperteilaufnahme
aufweisen, welcher etwa dem 0,4 bis 0,5fachen der Länge
der Raspelkörperteilaufnahme entspricht. Das Minimum etwa
im Mittelbereich der Raspelkörperteilaufnahme vorzusehen
ermöglicht insbesondere eine noch weiter verbesserte Formgebung,
die unabhängig von einer Position des Raspelgrundkörpers beim
Eindrehen, das heißt beim Einführen in die Kavität
des Markraums des Femurs, einen zur Vermeidung einer Traumatisierung
des Trochanters und umliegenden Weichteilgewebes erforderlichen
Abstand aufweist.
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Zur
Vermeidung von Verletzungen beim Einführen des Raspelschafts
in die Knochenkavität ist es günstig, wenn der
Raspelgrundkörper ein distales Ende aufweist, welches eine
stumpfe Spitze bildet.
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Um
den Markraum des Knochens in eine Form zu bringen, welche zur Aufnahme
des Prothesenschafts optimal passt, ist es vorteilhaft, wenn eine oder
mehrere Seitenflächen des Raspelgrundkörpers und/oder
des mindestens einen Raspelkörperteils mindestens teilweise
mit Raspelzähnen zur Knochenbearbeitung versehen sind.
Vorzugsweise sind die Raspelkörperteilanlagefläche
sowie die Raspelgrundkörperanlagefläche raspelzahnfrei.
Für eine optimierte Bearbeitung ist es zudem günstig,
wenn alle Seitenflächen, die die äußere
Kontur des Raspelkörpers definieren, mit Raspelzähnen
versehen sind. Das distale Ende des Raspelgrundkörpers
ist vorzugsweise raspelzahnfrei, um beim Einführen des Raspelgrundkörpers
in den Markraum diesen und insbesondere die Kortikalis nicht in
unerwünschter Weise zu verletzen oder aufzuweiten.
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Zur
Verbesserung einer Handhabung der Prothesenraspel ist es vorteilhaft,
wenn am Raspelgrundkörper im Bereich seines proximalen
Endes ein Kupplungselement zum lösbaren Verbinden mit einem
Raspelgriff angeordnet oder ausgebildet ist. Das Kupplungselement
kann männlich oder weiblich ausgebildet sein. Mittels eine
Raspelgriffs kann die Prothesenraspel in gewünschter Weise
manipuliert werden zum Präparieren der Knochenkavität.
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Des
Weiteren ist es günstig, wenn der mindestens eine Raspelkörperteil
im Bereich seines proximalen Endes ein Kupplungselement zum lösbaren Verbinden
mit einem Handgriff angeordnet oder ausgebildet ist. Beispielsweise
kann so nach Einführen des Raspelgrundkörpers
in die Knochenkavität in einem zweiten Schritt der Raspelkörperteil
unabhängig vom Raspelgrundkörper eingeführt
und beispielsweise mit dem Raspelgrundkörper verbunden
werden, um die Kavität im Knochen, insbesondere im Bereich des
Trochanters in gewünschter Weise zu präparieren.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
eine Verbindungseinrichtung vorgesehen sein zum lösbaren
Verbinden des Raspelgrundkörpers und des mindestens einen Raspelkörperteils
in der Verbindungsstellung. Die Verbindungseinrichtung ermöglicht
es, den Raspelgrundkörper und das mindestens eine Raspelkörperteil
gezielt auf einfache Weise sicher miteinander zu verbinden.
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Auf
einfache Weise lässt sich die Verbindungseinrichtung ausbilden,
wenn sie erste und zweite Verbindungselemente umfasst, welche einerseits
am Raspelgrundkörper und andererseits am mindestens einen
Raspelkörperteil angeordnet oder ausgebildet sind und in
der Verbindungsstellung miteinander in Eingriff stehen. Insbesondere
können die Verbindungselemente ausgebildet sein zur Ausbildung
einer kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung des Raspelgrundkörpers
und des mindestens einen Raspelkörperteils miteinander.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Raspelgrundkörper ein weibliches oder
im Wesentlichen weibliches Verbindungselement umfasst und wenn der
mindestens eine Raspelkörperteil ein korrespondierendes männliches
oder im Wesentlichen männliches Verbindungselement umfasst.
Diese Ausgestaltung hat insbesondere den Vorteil, dass keine oder
im Wesentlichen keine Teile von der Raspelkörperteilanlagefläche
des Raspelgrundkörpers abstehen beziehungsweise abstehen
müssen, die beim Einführen des Raspelgrundkörpers
in den Markraum des Knochens in unerwünschter Weise zu
einer Traumatisierung von umliegendem Weichteilgewebe oder des Trochanters
führen können. Günstigerweise ist das weibliche
Verbindungselement in Form einer Ausnehmung ausgebildet und das
männliche Verbindungselement in Form eines korrespondierenden Vorsprungs.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die beiden Verbindungselemente
formschlüssig oder zumindest teilweise formschlüssig
in der Verbindungsstellung miteinander in Eingriff stehen, wodurch
eine definierte und si chere Verbindung zwischen dem Raspelgrundkörper
und dem mindestens einem Raspelkörperteil hergestellt werden
kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
es bei einer Prothesenraspel der eingangs beschriebenen Art vorteilhaft sein,
wenn eine Verbindungseinrichtung zum lösbaren Verbinden
des Raspelgrundkörpers und des mindestens einen Raspelkörperteils
in der Verbindungsstellung vorgesehen ist, wenn die Verbindungseinrichtung
erste und zweite Verbindungselemente umfasst, welche einerseits
am Raspelgrundkörper und andererseits am mindestens einen
Raspelkörperteil angeordnet oder ausgebildet sind und in
der Verbindungsstellung miteinander in Eingriff stehen, wenn der
Raspelgrundkörper ein weibliches oder im Wesentlichen weibliches
Verbindungselement umfasst und wenn der mindestens eine Raspelkörperteil
ein korrespondierendes männliches oder im Wesentlichen
männliches Verbindungselement umfasst. Eine Prothesenraspel
in dieser Weise auszubilden hat insbesondere den Vorteil, dass zum
Verbinden des Raspelgrundkörpers und des mindestens einen
Raspelkörperteils keine Teile, insbesondere keine Verbindungselemente,
von der Raspelkörperteilaufnahme in Richtung auf das mindestens
eine Raspelkörperteil vorstehen müssen. Insbesondere,
wenn die Raspelkörperteilaufnahme eine vom Raspelgrundkörper weg
weisende Raspelkörperteilanlagefläche definiert,
kann diese vorsprungfrei ausgebildet werden. Genau in diesem Bereich
ist dies auch besonders günstig, da so auf einfache Weise
ein in Kontakt Treten mit umliegendem Weichteilgewebe sowie mit dem
Trochanter beim Einführen des Raspelgrundkörpers
in den Markraum des zu bearbeitenden Knochens vermieden werden kann.
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Besonders
einfach herstellen lässt sich die Verbindungseinrichtung,
wenn das weibliche Verbindungselement eine Bohrung oder ein Sackloch
umfasst. Das männliche Verbindungselement kann dann beispielsweise
in Form eines korrespondierenden Vorsprungs oder Zapfens ausgebildet
sein, welcher formschlüssig in das weibliche Verbindungselement
einführbar, insbesondere einschiebbar, ist. Vorzugsweise
ist die Verbindungseinrichtung derart ausgebildet, dass der Grundkörper
und das mindestens eine Raspelkörperteil durch eine Verschiebung
relativ zueinander parallel zu einer von mindestens einem der Verbindungselemente
definierten Achse miteinander in Eingriff gebracht werden können.
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Damit
das mindestens eine Raspelkörperteil am Raspelgrundkörper
in definierter und sicherer Weise gehalten werden kann, ist es günstig,
wenn das weibliche Verbindungselement einen lateralen Führungsschlitz
aufweist, welcher sich bis zur Raspelkörperteilanlagefläche
erstreckt, beispielsweise kann so das männliche Verbindungselement
des mindestens einen Raspelkörperteils den Führungsschlitz
durchgreifen und mit einem vorspringenden Teilbereich in insbesondere
eine durch das weibliche Verbindungselement ausgebildete Hinterschneidung eingreifen,
um so den mindestens einen Raspelkörperteil in der Verbindungsstellung
am Raspelgrundkörper zu halten.
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Um
sicherzustellen, dass der mindestens eine Raspelkörperteil
und der Raspelgrundkörper sich nicht in unerwünschter
Weise voneinander lösen können, ist es vorteilhaft,
wenn eine Sicherungseinrichtung zum Sichern einer Verbindung des
Raspelgrundkörpers und des mindestens einen Raspelkörperteils
in der Verbindungsstellung vorgesehen ist.
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Auf
einfache Weise herstellen lässt sich die Sicherungseinrichtung,
wenn sie erste und zweite Sicherungselemente umfasst, welche einerseits
am Raspelgrundkörper und andererseits am mindestens einen
Raspelkörperteil angeordnet oder ausgebildet sind und in
einer Sicherungsstellung miteinander in Eingriff stehen. In der
Sicherungsstellung stehen somit die ersten und zweiten Sicherungselemente
miteinander in Eingriff sowie die männlichen und weiblichen
Verbindungselemente, welche die Verbindungsstellung einnehmen.
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Um
eine besonders kompakte Prothesenraspel ausbilden zu können,
ist es günstig, wenn das erste Sicherungselement am oder
im Bereich des weiblichen Verbindungselements angeordnet oder ausgebildet
ist und wenn das zweite Sicherungselement am oder im Bereich des
männlichen Verbindungselements angeordnet oder ausgebildet
ist. Beispielsweise kann ein Sicherungselement in Form einer Ausnehmung
und das korrespondierende andere Sicherungselements in Form eines
Vorsprungs ausgebildet sein, wobei die Sicherungselemente vorzugsweise
relativ zueinander beweglich angeordnet oder ausgebildet sind, um
auf eine einfache Weise miteinander in Eingriff und wieder außer
Eingriff gebracht werden zu können.
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Für
die Handhabung der Prothesenraspel ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn die Sicherungseinrichtung in Form einer Rastverbindungseinrichtung ausgebildet
ist und wenn die ersten und zweiten Sicherungselemente in Form von
Rastelementen ausgebildet sind, welche in der Sicherungsstellung
miteinander rastend in Eingriff stehen. Eine Rastverbindungseinrichtung
ermöglicht es insbesondere, den Raspelgrundkörper
und den mindestens einen Raspelkörperteil in der Verbindungsstellung
automatisch zu sichern, da beim Überführen des
Raspelgrundkörpers und des mindestens einen Raspelkörperteils
in die Verbindungsstellung die Verbindungselemente miteinander rastend
in Eingriff treten können. Vorzugsweise ist dabei ein Rastvorsprung
vorgesehen, welcher in eine Rastnehmung in der Sicherungsstellung
eingreifen kann. Der Rastvorsprung ist vorteilhafterweise beweglich
gelagert am mindestens einen Raspelkörperteil oder am Raspelgrundkörper.
Ferner kann vorgesehen sein, die ersten und zweiten Sicherungselemente
federnd gegeneinander vorzuspannen, so dass sie beispielsweise bei
der Auslenkung aus der Sicherungsstellung wieder automatisch in diese
zurückgehen können.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Raspelgrundkörper und der mindestens eine
Raspelkörperteil in der Verbindungsstellung relativ zueinander
bewegbar sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Verbindungsseinrichtung
insbesondere auch als Führungseinrichtung zu nutzen, um
eine Relativbewegung des mindestens einen Raspelkörperteils
und des Raspelgrundkörpers in gezielter Weise zu führen.
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Um
die Raspelkörperteilaufnahme in einer Weise auszubilden,
die groß genug ist, um einen Kontakt zwischen der Raspelkörperteilanlagefläche und
dem Trochanter zu vermeiden, ist es günstig, wenn die zweite
Tangentialebene und der erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich
einen stumpfen Öffnungswinkel einschließen.
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Vorzugsweise
weist der stumpfe Öffnungswinkel einen Wert von 95° bis
160° auf. Günstig kann es ferner sein, wenn der
stumpfe Öffnungswinkel einen Wert in einem Bereich von
105° bis 150° aufweist.
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Beim
Einführen des Raspelgrundkörpers in den Markraum
eines Knochens, insbesondere eines Femurs, kann der Raspelgrundkörper
relativ zum Knochen sukzessive verschwenkt werden. Insbesondere
kann sein lateraler proximaler Endbereich in Richtung auf den Trochanter
hin verschwenkt werden, wenn ein distaler Endbereich des Raspelgrundkörpers
in Form eines langgestreckten, geradlinig ausgebildeten Schafts
ausgebildet ist. Um sicherzustellen, dass umliegendes Weichteilgewebe
sowie der Trochanterbereich beim Einführen des Raspelgrundkörpers
nicht verletzt werden, ist es günstig, wenn eine Länge
des ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereichs
parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse
des Raspelgrundkörpers etwa dem 0,4fachen bis 0,75fachen
der Länge der Raspelkörperteilaufnahme entspricht.
Vorzugsweise liegt der Wert in einem Bereich von 0,6 bis 0,7. Besonders
bevorzugt ist ein Längenverhältnis im Bereich
von 0,62 bis 0,66.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
es vorteilhaft sein, wenn die Querschnittsfläche des Raspelgrundkörpers
im Minimum einen Wert aufweist, welcher dem 0,5fachen bis 0,8fachen
der Querschnittsfläche im Bereich des Einschnitts entspricht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Querschnittsfläche
im Bereich des Minimums dem 0,62fachen bis 0,7fachen der Querschnittsfläche
im Bereich des Einschnitts entspricht. Diese Querschnittsflächenverhältnisse
ermöglichen es insbesondere, der Raspelkörperteilaufnahme
eine Form zu geben, die das Einführen des Raspelgrundkörpers
in den zu bearbeitenden Knochen ermöglicht, ohne den Trochanter
zu verletzen.
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Um
die Traumatisierung umliegenden Weichteilgewebes beim Einführen
des Raspelgrundkörpers in den Markraum des Knochens zu
minimieren, ist es vorteilhaft, wenn die Raspelkörperteilanlagefläche
und an diese angrenzende Seitenflächen des Raspelgrundkörpers
mindestens teilweise abgerundete Kanten aufweisen. Insbesondere
kann auch die Raspelkörperteilanlagefläche vom
Raspelgrundkörper weg weisend eine konvexe Außenkontur
aufweisen.
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Besonders
stabil ausbilden lässt sich die Prothesenraspel, wenn der
Raspelgrundkörper und/oder der mindestens eine Raspelkörperteil
jeweils einstückig ausgebildet sind.
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Die
Handhabbarkeit der Prothesenraspel kann insbesondere dadurch erhöht
werden, dass ein mit dem Raspelgrundkörper lösbar
verbindbarer Raspelgriff vorgesehen ist.
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Der
Raspelgriff lässt sich mit dem Raspelgrundkörper
auf einfache Weise insbesondere dadurch verbinden, wenn eine Kopplungseinrichtung zum
lösbaren Koppeln des Raspelgriffs mit dem Raspelgrundkörper
vorgesehen ist, welche Kopplungseinrichtung in einer Kopplungsstellung
in Eingriff bringbare erste und zweite Kopplungselemente am Raspelgriff
und am Raspelgrundkörper umfasst. Die Kopplungselemente
können insbesondere ausgebildet sein, um in der Kopplungsstellung
kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff zu stehen. Denkbar
sind insbesondere zueinander korrespondierende Vorsprünge
und Ausnehmungen, die wahlweise am Raspelgrundkörper und
am Raspelgriff angeordnet oder ausgebildet sein können.
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Zur
weiteren Verbesserung der Handhabbarkeit der Prothesenraspel ist
es vorteilhaft, wenn diese einen mit dem mindestens einen Raspelkörperteil lösbar
verbindbaren Handgriff umfasst. Je nach Ausgestaltung des Raspelgriffs
kann dieser optional auch den Hangriff bilden, so dass er wahlweise
mit dem Raspelgrundkörper und mit dem mindestens einen
Raspelkörperteil verbunden werden kann. Der Handgriff weist
vorzugsweise ein zum Kupplungselement des mindestens einen Raspelkörperteils
korrespondierendes Kupplungselement auf.
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Um
insbesondere den Trochanter nach Einführen des Raspelgrundkörpers
in den Markraum des Knochens in gewünschter Weise bearbeiten
zu können, ist es günstig, wenn die Prothesenraspel
einen mit dem Raspelgrundkörper lösbar verbindbaren Meißelteil
umfasst. Vorzugsweise kann der Meißelteil mit dem Raspelgrundkörper
in Eingriff gebracht und dann noch relativ zu diesem bewegt werden,
so dass eine genau definierte Präparierung des Trochanters mit
dem Meißelteil möglich ist.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Meißelteil mindestens ein drittes Verbindungselement
umfasst, welches mit dem am Raspelgrundkörper angeordneten
oder ausgebildeten Verbindungselement mindestens teilweise in Eingriff
bringbar ist. Insbesondere kann das dritte Verbindungselement ausgebildet sein,
um mit dem weiblichen Verbindungselement des Raspelgrundkörpers
in Eingriff gebracht zu werden. Beispielsweise kann es, wenn das
weibliche Verbindungselement in Form einer Bohrung oder eines Sacklochs
ausgebildet ist, in Form eines korrespondierenden stabförmigen
Vorsprungs ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise
bildet das vom Raspelgrundkörper umfasste Verbindungselement
eine Führung für das dritte Verbindungselement
zum Führen einer Bewegung des Meißelteils relativ
zum Raspelgrundkörper. Wird der Raspelgrundkörper
im Markraum des Knochens zunächst in seine gewünschte Form
gebracht, kann dann in definierter Weise der Meißelteil
relativ zum Raspelgrundkörper geführt werden,
um beispielsweise den Trochanter vor einer Präparierung
mit dem mindestens einen Raspelkörperteil vorzubearbeiten.
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Um
die Handhabung des Meißelteils zu verbessern, ist es günstig,
wenn dieser mindestens ein Kupplungselement umfasst, insbesondere
zum Verbinden mit einem Handgriff. Insbesondere kann das Kupplungselement
ausgebildet sein, um mit dem mit dem mindestens einen Raspelkörperteil
verbindbaren Hand griff verbunden zu werden. Auf diese Weise kann
die Zahl der für die Handhabung der Prothesenraspel erforderlichen
Handgriffe minimiert werden.
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Damit
eine Bearbeitung insbesondere des Trochanters mit dem Meißelteil
in besonders definierter Weise erfolgen kann, ist es günstig,
wenn ein Anschlag zum Begrenzen einer Bewegung des Meißelteils
relativ zum Raspelgrundkörper vorgesehen ist. Insbesondere
kann der Anschlag dazu dienen, eine Bewegung des Meißelteils
relativ zum Raspelgrundkörper in distaler Richtung zu begrenzen.
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Auf
einfache Weise ausbilden lässt sich der Anschlag, wenn
ein proximales Ende des Raspelgrundkörpers diesen bildet.
Der Raspelgrundkörper kann dann in gewünschter
Weise in den Markraum des Knochens eingeführt und der Meißelteil
bis an das proximale Ende des Raspelgrundkörpers herangeführt
werden, wobei bei dieser Bewegung Knochen, insbesondere der Trochanter,
bearbeitet werden kann.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine schematische Gesamtansicht eines Teils einer Prothesenraspel
beim Einführen in den Markraum eines Femurknochens;
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2:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Raspelgrundköpers
der Prothesenraspel;
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3:
eine perspektivische Teilansicht eines proximalen Endbereichs des
Raspelgrundkörpers;
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4:
eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines proximalen Endbereichs
des Raspelgrundkörpers mit angekoppeltem Raspelkörperteil;
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5:
eine vergrößerte Teilansicht der 1;
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6:
eine Seitenansicht des in den Markraum des Femurs eingeführten
Raspelgrundkörpers mit Bahnkurven verschiedener Raspelgrundkörper beim
Einführen in den Markraum;
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7:
eine teilweise durchbrochene Seitenansicht des in den Markraum des
Femurs eingeführten Raspelkörpers mit gekoppeltem
Meißelteil;
-
8:
eine Ansicht ähnlich 7, jedoch beim
Bearbeiten des Trochanters mittels des Raspelkörperteils;
und
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9:
eine graphische Darstellung normierter Querschnitte dreier Prothesenraspeln.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit dem
Bezugszeichen 10 bezeichneten modularen Prothesenraspel
schematisch dargestellt. Sie umfasst einen Raspelgrundkörper 12 und
einen mit diesem lösbar verbindbaren Raspelgriff 14.
Des Weiteren umfasst die Prothesenraspel 10 einen Raspelkörperteil 16,
welcher mit dem Raspelgrundkörper 12 lösbar
verbindbar ist und in einer Verbindungsstellung, wie beispielhaft
in 4 dargestellt, mit dem Raspelgrundkörper 12 zusammen
insgesamt einen Raspelkörper 18 bildet.
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Der
Raspelgrundkörper 12 umfasst eine Raspelkörperteilaufnahme 20 zum
Aufnehmen des Raspelkörperteils 16 in der Verbindungsstellung.
In dieser definieren der Raspelgrundkörper 12 sowie der
Raspelkörperteil 16 jeweils teilweise eine Außenkontur 22 des
Raspelkörpers 18.
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Die
Raspelkörperteilaufnahme 20 erstreckt sich ausgehend
von einem ein distales Ende 24 derselben definierenden
Einschnitt 26 an einer lateralen Seiten fläche 30 des
Raspelgrundkörpers 12 bis zu einem proximalen
Ende 28 desselben. Die Raspelkörperteilaufnahme 20 ist
seitlich, also in anteriorer und posteriorer Richtung weisend, und
proximalseitig geöffnet, so dass der Raspelkörperteil 16 die
Raspelkörperteilaufnahme 20 vollständig
ausfüllt. Eine vom Raspelgrundkörper 12 weg
weisende Begrenzungsfläche der Raspelkörperteilaufnahme 20 definiert eine
Raspelkörperteilanlagefläche 32, an welcher
der Raspelkörperteil 16 mit einer korrespondierenden Raspelgrundkörperanlagefläche 34 flächig
oder im Wesentlichen flächig anliegt.
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Distalseitig
des Einschnitts 26 ist der Raspelgrundkörper 12 in
Form eines Schafts 36 ausgebildet mit vier ebenen Seitenflächen 30, 38, 40 und 42,
wobei die Seitenflächen 40 und 42 ein
erstes Seitenflächenpaar 44 des Raspelgrundkörpers 12 bilden,
die etwas gegeneinander geneigt und in distaler Richtung aufeinander
zu verlaufen. Die Seitenflächen 30 und 38 sind,
ebenso wie die Seitenflächen 40 und 42 eben
und bilden ein zweites Seitenflächenpaar 46. Die
Seitenflächen 30 und 38 sind bezüglich
einer Längsachse 48 des Schafts 36 und
damit auch relativ zueinander ebenfalls geneigt, und zwar um einen Schaftwinkel 50,
welcher einen Wert von etwa 7° aufweist. Alternativ sind
auch Schaftwinkel 50 im Bereich von 0° bis 15° denkbar.
Die Seitenflächen 30 und 38 sind im Wesentlichen
bis zu einem distalen Endbereich 52 des Raspelgrundkörpers 12 eben. Insgesamt
wird so ein konischer Schaft 36 ausgebildet.
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Der
distale Endbereich 52 definiert ein distales Ende 54 des
Schafts 36 in Form einer stumpfen Spitze 56. Diese
ist insbesondere lateralseitig vom Raspelgrundkörper 12 weg
weisend konvex gekrümmt.
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Die
mediale Seitenfläche 38 ist bis etwa auf Höhe
des Einschnitts 26 eben und ausgehend von diesem etwas
in medialer Richtung gekrümmt, so dass eine vom Raspelgrundkörper 12 weg
weisende konkave Krümmung 58 definiert wird. Von
einer medialseitigen, etwas in medialer Richtung geneigten Endfläche 60 steht
ein ein Kupplungselement bildender Kupplungszapfen 62 ab,
welcher in eine in den Figuren nicht im Detail dargestellte Kupplungsaufnahme 64,
die ebenfalls ein Kupplungselement einer Kopplungseinrichtung 66 zum
lösbaren Koppeln des Raspelgriffs 14 mit dem Raspelgrundkörper 12 definiert,
eingreifen kann, um den Raspelgrundkörper 12 mit
dem Raspelgriff 14 zu verbinden.
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Die
Außenkontur 22 definiert eine proximale Endfläche 68 des
Raspelkörpers 18, die etwa um 40° gegenüber
der Endfläche 60 geneigt ist und quer zur Längsachse 48 verläuft.
Sowohl der Raspelgrundkörper 12 als auch der Raspelkörperteil 16 sind
auf ihren Außenflächen mit Raspelzähnen 70 versehen,
nicht jedoch auf der Raspelkörperteilanlagefläche 32 sowie
der Raspelgrundkörperanlagefläche 34.
Raspelzahnfrei ist zudem die Spitze 56 sowie die Endflächen 60 und 68.
Wie insbesondere in 6 gut zu erkennen, sind die
Raspelzähne 70, allerdings nur der Seitenflächen 40 und 42,
distalseitig des Einschnitts 26 durch insgesamt sieben
parallel zueinander, jedoch relativ zur Längsachse 48 um
etwa 45° geneigt verlaufende sogenannte Spanbrechernuten 192 unterbrochen.
Sie dienen dazu, den Druck im Markraum 176 beim Präparieren
desselben zu reduzieren. Des Weiteren sind die Raspelzähne 70,
allerdings nur der Seitenflächen 40 und 42,
proximalseitig des Einschnitts 26 atraumatisch ausgebildet.
Wie im vergrößerten Ausschnitt A in 6 gut
zu erkennen, sind in der Ausschnittsvergrößerung
A gestrichelt eingezeichnete Schneidkanten 194 der Raspelzähne 70 der
Seitenflächen 40 und 42 proximalseitig
des Einschnitts 26 entfernt, so dass die Raspelzähne 70 etwa
parallel zu den jeweiligen Seitenflächen 40 beziehungsweise 42 verlaufende
Endflächen 196 aufweisen. Die Anzahl der Spanbrechernuten 192 variiert
in Abhängigkeit einer Größe des Raspelgrundkörpers 12.
Bei kleinen Raspelgrundkörpern 12 sind weniger
Spanbrechernuten 192 vorgesehen als bei großen
Raspelgrundkörpern 12.
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Zum
lösbaren Verbinden des Raspelgrundkörpers 12 und
des Raspelkörperteils 16 dient eine Verbindungseinrichtung 72,
welche ein weibliches Verbindungselement 74 und ein männliches
Verbindungselement 76 umfasst, die miteinander formschlüssig
in Eingriff bringbar sind. Das weibliche Verbindungselement 74 ist
in Form einer Sacklochbohrung 78 ausgebildet, die sich
vom pro ximalen Ende 28 in den Schaft 36 hinein
etwas über den Einschnitt 26 hinaus in distaler
Richtung erstreckt. Eine Längsachse 80 der Sacklochbohrung 78 ist
relativ zur Längsachse 48 um einen Winkel 82 geneigt,
der etwa 5° beträgt. Die Sacklochbohrung 78 ist
im Bereich ihres proximalen Endes medialseitig durch eine Aussparung 84 erweitert,
in welche in der Verbindungsstellung ein korrespondierender Vorsprung 86 des Raspelkörperteils 16 im
Wesentlichen formschlüssig eingreift.
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Die
Sacklochbohrung 78 ist zur Raspelkörperteilanlagefläche 32 hin über
einen lateralen Führungsschlitz 88 eröffnet,
welcher in der Verbindungsstellung von einem Haltebereich 90 des
Raspelkörperteils 16 durchsetzt wird, welcher
das männliche Verbindungselement 76 trägt.
Dieses ist im Wesentlichen als ein zapfenförmiger Zapfenbereich 94 ausgebildet
und erstreckt sich in dieser Form über etwa die halbe Länge
der Sacklochbohrung 78 ausgehend von deren distalem Ende 92.
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Einstückig
mit dem Zapfenbereich 94 des männlichen Verbindungselements 76 ausgebildet
ist ein Federabschnitt 96, welcher sich parallel zur Längsachse 80 in
proximaler Richtung weisend erstreckt. Er trägt an seinem
proximalen Ende einen etwas in medialer Richtung vorstehenden Sicherungsvorsprung 98,
welcher einen Teil einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 100 bezeichneten
Sicherungseinrichtung bildet. Der Sicherungsvorsprung 98 ist somit
am Verbindungselement 76 angeordnet beziehungsweise wird
von diesem umfasst. Ein weiteres Sicherungselement in Form einer
Sicherungsausnehmung 102 ist etwas distalseitig der Aussparung 84 an
der Sacklochbohrung 78 ausgebildet und weist in lateraler
Richtung. Ist das männliche Verbindungselement mit seinem
Zapfenbereich 94 bis an das Ende 92 herangeführt,
kann der durch den Federabschnitt 96 federnd vorgespannte
Sicherungsvorsprung 98 in die Sicherungsausnehmung 102 eintauchen
und auf diese Weise den Raspelkörperteil 16 in der
Verbindungsstellung am Raspelgrundkörper 12 automatisch
sichern. Die Prothesenraspel nimmt dann die in 4 dargestellte
Sicherungsstellung ein. Die Sicherungseinrichtung 100 ist
zudem so ausgebildet, dass der Sicherungsvorsprung 98 in
die Sicherungsausnehmung 102 eingreift, wenn der Vorsprung 86 in
die Aussparung 84 eintaucht.
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Der
Raspelkörperteil 16 weist ferner ein Kupplungselement 104 in
Form einer Kupplungsausnehmung auf, die mit einem korrespondierenden Kupplungsvorsprung 106 eines
Handgriffs 108 in Eingriff gebracht werden kann, um den
Raspelkörperteil 16 an den Raspelgrundkörper 12 heranzuführen
und mit diesem zu verbinden.
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Die
Prothesenraspel 10 umfasst ferner einen Kastenmeißel 110,
welcher einen Meißelteil bildet, der mit dem Raspelgrundkörper 12 verbindbar
ist. Der Kastenmeißel 110 umfasst einen im Wesentlichen
quaderförmigen Meißelkörper 112,
welcher eine Schneidkante 114 im Übergangsbereich
zwischen einer distalen Endfläche 116 und einer
lateralen Seitenfläche 118 umfasst zur Bearbeitung
von Knochen. Somit bildet das proximale Ende 28 des Raspelgrundkörpers 12 einen
Anschlag 166 zum Begrenzen einer Bewegung des Kastenmeißels 110 relativ
zum Raspelgrundkörper 12 in distaler Richtung.
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Von
der Endfläche 116 steht ein Kupplungszapfen 120 in
proximaler Richtung weisend ab, welcher korrespondierend zur Sacklochbohrung 78 ausgebildet
und in diese von proximal her kommend mit seinem distalen Ende 122 voran
einschiebbar ist. Am Meißelkörper 112 ist
in proximaler Richtung weisend eine Kupplungsausnehmung 124 ausgebildet,
welche mit einem korrespondierenden Kupplungsvorsprung 126 eines
Handgriffs 128 in Eingriff gebracht werden kann. Damit
lässt sich der Kastenmeißel 110 einfach
und sicher handhaben und insbesondere mit dem Raspelgrundkörper 12 in
einer Bearbeitungsstellung koppeln.
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Nachfolgend
wird die Raspelkörperteilaufnahme nochmals detaillierter
beschrieben.
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Die
Raspelkörperteilanlagefläche 32 umfasst einen
ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereich 130,
welcher eben beziehungsweise im Wesentlichen eben ist. Dieser erstreckt
sich bis hin zum proximalen Ende 28 der Raspelkörperteilaufnahme 20. Der
erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich 130 und
die Längsachse 48 des Raspelgrundkörpers 12 definieren
zwischen sich einen Neigungswinkel 132 von etwa 5°.
Dieser kann wahlweise auch in einem Bereich von 0° bis
25° liegen.
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Die
Raspelkörperteilanlagefläche 32 umfasst ferner
einen zweiten Raspelkörperteilanlageflächenbereich 134,
welcher kontinuierlich gekrümmt ist. Dieser weist bei dem
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel einen
konstanten oder im Wesentlichen konstanten Krümmungsradius 136 auf, der
in einem Bereich von 10 mm bis 20 mm liegt. Der zweite Raspelkörperteilanlageflächenbereich 134 erstreckt
sich bis zum distalen Ende 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20.
Die Außenkontur 22 definiert im Bereich des Einschnitts 26 eine
erste Tangentialebene 138. Eine zweite Tangentialebene 140 wird
definiert durch eine Ebene, die an der vom Raspelgrundkörper 12 weg
weisenden Raspelkörperteilanlagefläche 32 im
Bereich des distalen Endes 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20 anliegt.
Die Tangentialebenen 138 und 140 definieren einen
Einschnittwinkel 142 zwischen sich, welcher kleiner als
85° ist. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt der Einschnittwinkel 142 etwa 60°.
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Insgesamt
wird so eine stetige oder im Wesentlichen stetige Fläche
definiert, nämlich die Raspelkörperteilanlagefläche 32,
die lediglich durch den Führungsschlitz 88 unterbrochen
ist. Stetig bedeutet hier insbesondere mathematisch stetig, so dass
der erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich 130 ohne
Knick oder Sprung in den zweiten Raspelkörperteilanlageflächenbereich 134 übergeht.
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Eine
Querschnittsfläche 144 des Raspelgrundkörpers 12 senkrecht
zur Längsachse 48 desselben nimmt ausgehend vom
distalen Ende 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20 in
Richtung auf das distale Ende 54 hin ab. Des Weiteren nimmt
aber auch eine Querschnittsfläche 144 des Raspelgrundkörpers 12 senkrecht
zur Längsachse 48 desselben ausgehend vom distalen
Ende 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20 in
Richtung zum proximalen Ende 28 des Raspelgrundkörpers 12 hin
bis zu einem Minimum 146 ab und vom Minimum 146 bis
zum proximalen Ende 28 wieder zu. Eine Funktion 148 der
normierten Querschnittfläche 144 des Raspelgrundkörpers 12 in
Abhängigkeit eines Abstands 150 vom distalen Ende 24 ist
in 9 mit 148 bezeichnet. Wie in 9 zu
erkennen, bildet die Funktion 148 der Querschnittsfläche 144 des
Raspelgrundkörpers 12 senkrecht zur Längsachse 48 ausgehend
vom distalen Ende 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20 in
Richtung auf das proximale Ende 28 des Raspelgrundkörpers
hin in Abhängigkeit des Abstandes 150 einer die jeweilige
Querschnittsfläche 144 definierenden Schnittebene 152 vom
distalen Ende 24 der Raspelkörperteilaufnahme 20 eine
mathematisch stetige Funktion. Mathematisch stetig bedeutet, dass
die Funktion ableitbar ist und sich keine Sprünge der Ableitungsfunktion
ergeben. Das Minimum 146 weist vom distalen Ende 24 der
Raspelkörperteilaufnahme 20 einen Abstand 154 auf.
Dieser Abstand 154 entspricht mindestens dem 0,1fachen
einer Länge 156 der Raspelkörperteilaufnahme 20 parallel
zur Längsachse. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Abstand 154 einen Wert auf, welcher in etwa mindestens
dem 0,3fachen der Länge 156 entspricht.
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Die
Weiteren schließen die zweite Tangentialebene 140 und
der erste Raspelkörperteilanlageflächenbereich 32 einen
stumpfen Öffnungswinkel 158 ein. Dieser weist
einen Wert in einem Bereich von 95° bis 160° auf,
vorzugsweise 105° bis 150°. Bei dem in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Öffnungswinkel 158 etwa
125°.
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Eine
Länge 160 des ersten Raspelkörperteilanlageflächenbereichs 130 parallel
oder im Wesentlichen parallel zur Längsachse 48 des
Raspelgrundkörpers 12 entspricht etwa dem 0,4fachen
bis 0,75fachen der Länge 156 der Raspelkörperteilaufnahme 20.
Vorzugsweise entspricht die Länge 160 etwa dem
0,6 bis 0,7fachen der Länge 156. Bei dem in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die
Länge 160 etwa dem 0,6fachen der Länge 156.
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Des
Weiteren entspricht die Länge 156 der Raspelkörperteilaufnahme 20 parallel
oder im Wesentlichen parallel zur Längsachse 48 des
Raspelgrundkörpers 12 etwa dem 0,15 bis 0,4fachen
einer Gesamtlänge 162 des Raspelgrundkörpers 12.
Vorzugsweise entspricht die Länge 156 etwa dem
0,25 bis etwa 0,3fachen der Gesamtlänge 162. Bei
dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel liegt das
Verhältnis zwischen der Länge 156 und
der Gesamtlänge 162 bei etwa 0,27 bis etwa 0,28.
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Im
Minimum 146 weist die Querschnittsfläche 144 des
Raspelgrundkörpers 12 einen Wert auf, welcher
etwa dem 0,5 bis 0,8fachen der Querschnittsfläche 144 im
Bereich des Einschnitts 26 entspricht. Bei dem in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiel liegt das Verhältnis
bei etwa 0,62 bis 0,7.
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Die
Raspelkörperteilanlagefläche 32 und die an
diese angrenzenden Seitenflächen 40 und 42 weisen
abgerundete Kanten 164 auf. Sowohl der Raspelgrundkörper 12 als
auch der Raspelkörperteil 16 sind jeweils einstückig
ausgebildet.
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In
9 ist
nicht nur die Funktion
148 des normierten Querschnitts
in Abhängigkeit des normierten Abstands
150 bezogen
auf die Länge
156 dargestellt. Der rechts unten
in
9 dargestellten Raspel
168 ist die Funktion
170 zugeordnet.
Die Raspel
168 ist in der
DE 10 2008 020 192 A1 in
9 dargestellt.
Oben rechts in
9 ist die Raspel
172 dargestellt,
der die Funktion
174 zugeordnet ist. Die Raspel
172 ist
beispielsweise in der
DE
10 2008 020 192 A1 in
5 dargestellt.
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Die
Funktionen 148, 170 und 174 der drei Raspeln 10, 168 und 172 unterscheiden
sich signifikant. Bei der Raspel 168 verringert sich der
normierte Querschnitt um mehr als 35% direkt im Bereich des Einschnitts 26,
was als Sprungfunktion erkennbar ist. Dagegen ist bei der oben beschriebenen
Raspel 10 das Minimum 146 sehr weit vom Einschnitt 26 entfernt.
Bei der Raspel 172 nimmt die normierte Querschnittsfläche
ausgehend vom Einschnitt 26 kontinuierlich zu.
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Durch
den besonderen Verlauf der Funktion 148 ist es möglich,
den Schaft 36 des Raspelkörpers 18 in
den Markraum 176 eines Femurs 178 nach teilweiser
Resektion des Trochanters 180 einzuführen, ohne
dass ein verbleibender, vorspringender Teil 182 des Trochanters 180,
welcher in mediale Richtung weist mit dem Raspelgrundkörper 12 in
Kontakt treten kann. Die besondere Formgebung der Raspelkörperteilanlagefläche 32 stellt
sicher, wie insbesondere in den 5 und 6 gut
zu erkennen, dass unabhängig von einer Einführposition
des Raspelgrundkörpers 12 der Teil 182 des
Trochanters 180 unberührt bleibt. Entsprechend
wird auch umliegendes Weichteilgewebe beim Einführen des
Raspelgrundkörpers 12 nicht traumatisiert. Beim
Einführen des Schafts 36 in den Markraum 176 gleitet
die stumpfe Spitze 56 an der lateralen Kortikalis ab und erzwingt
so eine Rotation des Raspelgrundkörpers 12 relativ
zu einer vom Femur 178 definierten Achse.
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Die
Einführung des Raspelgrundkörpers 12 kann
zwischen zwei extremen Bahnen erfolgen, die definiert werden durch
die jeweils lateralsten Punkte oder Bereiche des Raspelgrundkörpers 12.
Bei einer herkömmlichen Raspel liegt dieser Punkt auf der
lateralen Seite des Raspelgrundkörpers, und zwar im Schnittpunkt 188 der
in 6 gestrichelt eingezeichneten Bahnkurven 184 und 186.
Die Bahnkurve 184 verläuft parallel zur Längsachse 48.
Je nach lateraler Ausladung einer solchen Raspel werden bei der Bahnkurve 184 der
Trochanter 180 und die Weichteile bei den einzelnen Raspelgängen
mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen. Die andere extreme Bahnkurve 186 verläuft
soweit medial wie möglich. Die Form der Bahnkurve 186 wird
bestimmt durch die Länge der Raspel, deren Spitzenform,
der medialen Form der Raspel sowie der Knochenform. Auf dieser Bahnkurve 186 werden
sowohl die Weichteile als auch der Trochanterbereich deutlich weniger
in Mitleidenschaft gezogen. Daher sollte das Raspeln soweit wie
möglich auf der Bahnkurve 186 erfolgen. Allerdings
wird sich in einer klinischen Anwendung der tatsächliche
Verlauf der Bahnkurve zwischen den beiden beschriebenen Bahnkurven 184 und 186 bewegen.
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Beim
Einschlagen einer Raspel bewegt sich deren laterale Seite auf einem
großen Teil einer Raspelbahn an der Kortikalis des Trochanters 180 entlang.
Da dieser Knochen sehr hart ist, wird die Raspel 10, unabhängig
davon ob lateral Raspelzähne 70 angebracht sind
oder nicht, nach medial gedrückt. Der Anwender muss, um
eine varische Fehlpositionierung zu vermeiden, entsprechend dagegendrücken. Dies
wiederum führt zu einer eher lateral verlaufenden Raspelbahn.
Ist die Schulter der Raspel an der Kortikalis vorbei, ist der verbleibende
Weg zu gering, um eine eventuell schon nach medial verkippte Raspel
noch aufzurichten, bevor sie ihre endgültige Position erreicht.
Letztendlich hat der Anwender beim Einsatz von aus dem Stand der
Technik bekannten Raspeln die Wahl, zwischen einer atraumatischen medial
verlaufenden Bahnkurve 186, bei der er eine varische Fehlpositionierung
riskiert, oder einer traumatischen lateralen Bahnkurve 184,
bei der er eine Fehlpositionierung vermeidet.
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Bei
der oben beschriebenen Raspel 10 treten diese Probleme
im Wesentlichen nicht auf. Durch die besonders große Raspelkörperteilaufnahme 20 und
deren oben beschriebene besondere Formgebung wird erreicht, dass
sowohl der Trochanter 180 als auch umliegende Weichteile
in diesem Bereich erheblich geschont und eine varische Fehlpositionierung
vermieden werden. Durch das Vorsehen der Raspelkörperteilaufnahme 20 wird
der lateralste Punkt des Raspelgrundkörpers 12 gebildet
durch die Kante zwischen Raspelkörperteilanlagefläche 32 und der
Seitenfläche 30 im Bereich des Einschnitts 26. Die
so definierte Bahnkurve 190 liegt weit unterhalb der optimalen
Bahnkurve 186, die mit herkömmlichen Raspeln erreichbar
ist.
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Bei
der Raspel 10 liegt beim Einführen derselben in
den Markraum 176 nur die Spitze 56 an der Kortikalis
im Trochanterbereich an, also distalseitig der Raspelkörperteilaufnahme 20.
Sobald die Spitze 56 an der Kortikalis vorbei ist, besteht
kein Kontakt mehr zwischen dem Raspelgrundkörper 12 und
der Kortikalis. Damit lässt auch der Druck auf den Raspelgrundkörper 12 nach.
Der verbleibende Weg zum Aufrichten des Raspelgrundkörpers 12 wird
durch das Vorsehen der besonderen Raspelteilaufnahme 20 erheblich
vergrößert, so dass der Raspelgrundkörper 12 durch
den Schaft 36 nahezu von alleine in die optimale Position
geführt wird. Anders als bei herkömmlichen Raspeln
muss somit der Raspelgrundkörper 12 nicht durch
den Anwender in seine richtige Position gedrückt werden,
sondern findet seinen Weg praktisch von alleine.
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Da
nach Einsetzen des Raspelgrundkörpers in den Markraum 176 der
Trochanter 180 praktisch nicht bearbeitet ist, wird anschließend
mit dem Kastenmeißel 110, wie in 7 dargestellt,
der Trochanter 180 vorpräpariert und ein Teil
desselben entfernt. Der dann noch verbleibende Teil des Trochanters 180 wird
mittels des Raspelkörperteils 16 präpariert, und
zwar indem dieses mit dem Raspelgrundkörper 12 in
der oben beschriebenen Weise verbunden und von proximal her kommend
in die Raspelkörperteilaufnahme 20 eingeführt
wird. Dabei wird gleichzeitig der noch verbliebene vorspringende
Teil 182 des Trochanters 180 in die gewünschte
Form gebracht. Der Raspelkörperteil 16 wird dabei
ebenso wie der Kastenmeißel 110 durch das weibliche
Verbindungselement 74 geführt.
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Das
weibliche Verbindungselement 74 kann ferner für
verschiedene weitere Instrumente als Führung, Ausrichtung
oder Orientierung hilfreich sein. Infrage kommen hier insbesondere
Sägelehren, Bohrschablonen sowie Instrumente zur Bearbeitung
des Knochens in beliebiger Form.
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In
Abhängigkeit von der Physiologie des Patienten kann die
modulare Prothesenraspel 10 auch weitere Raspelkörperteile 16 aufweisen,
die in ihrer Form und Größe sich von dem in den
Figuren dargestellten Raspelkörperteil 16 unterscheiden
können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102008020192
A1 [0002, 0092, 0092]