DE69833577T2

DE69833577T2 - Modulare Hüftprobeprothese für lange Schäfte

Info

Publication number: DE69833577T2
Application number: DE69833577T
Authority: DE
Inventors: Gloria North Quincy Ro
Original assignee: DePuy Products Inc
Current assignee: DePuy Products Inc
Priority date: 1997-06-27
Filing date: 1998-06-26
Publication date: 2007-01-25
Anticipated expiration: 2018-06-27
Also published as: EP1234559B1; JP2003175049A; EP1234558A2; JP4249471B2; DE69833577D1; DE69838917T2; EP1234558A3; DE69814528D1; EP1234559A2; DE69814528T2; EP1234558B1; EP1234559A3; DE69838917D1

Description

VERWANDTE ANMELDUNG
Die vorliegende Erfindung ist aus der europäischen Patentanmeldung 98 305 075.8 (Veröffentlichungsnummer 0 887 053), eingereicht am 26. Juni 1998, herausgeteilt.
GEBIET DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät, das in der Hüftarthroplastie verwendet wird, wie etwa als Testvorrichtung zum Bestimmen der erforderlichen Abmessungen für eine prothetische femorale Komponente, und insbesondere eine Testvorrichtung für einen Calcar-Schaft.
ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
Ein erfolgreiches Hüftersatz- oder Arthroplastieverfahren resultiert teilweise aus der Wahl prothetischer Gelenkteile, die so dimensioniert und angeordnet sind, daß sie der Geometrie und den Funktionseigenschaften eines natürlichen gesunden Hüftgelenks sehr nahekommen bzw. ein solches nachbilden. Typischerweise umfaßt der Auswahlprozeß der Komponenten eine voroperative Analyse von Gelenkabbildungen. Es wurde jedoch festgestellt, daß die vorübergehende Befestigung einer oder mehrerer provisorischer Komponenten an einem oder mehreren betreffenden Knochen in einem Stadium des Arthroplastieverfahrens vor der permanenten Befestigung des prothetischen Gelenks ein wertvoller Zusatz zur Bildanalyse ist. Die provisorischen Komponenten sollen bestimmte Aspekte des permanenten prothetischen Gelenks imitieren, damit ein Chirurg Messungen überprüfen und mehrere verschiedene mögliche Komponentengrößen- und Anordnungen testen oder „ausprobieren" kann. Daher sind die provisorischen Komponenten treffend als „Testvorrichtungen" bekannt.
In einem bekannten Verfahren wird eine Testvorrichtung für eine femorale Komponente folgendermaßen benutzt. Das proximale Ende eines Femurs (Oberschenkelknochens) wird herausgeschnitten und der Medullarkanal des Femurs wird ausgefräst. In das herausgeschnittene proximale Ende des Femurs wird eine Raspel eingesetzt, um innerhalb des Knochens einen Hohlraum zu schaffen, der dimensioniert und ausgeformt ist, um einen femoralen Schaft aufzunehmen. Vor dem Entfernen der Raspel jedoch kann ein Testhals oder -zapfen und Testkopf an der Raspel befestigt werden, um einen vollständigen femoralen Schaft zu simulieren. Normalerweise werden nacheinander mehrere Hals- und Kopftestvorrichtungen verschiedener Längen und Geometrien mit der Raspel verbunden, in dem Versuch eine passende Halslänge und eine Gesamtlänge für den femoralen Schaft zu bestimmen. Sind diese Längen bestimmt, werden der Testhals und -kopf von der Raspel entfernt, und die Raspel wird aus dem Femur entfernt. Anschließend wird ein femoraler Schaft mit passender Länge für die Einsetzung in den durch die Raspel bestimmten Hohlraum mit Techniken, die dem Fachmann bekannt sind, ausgewählt.
Andere Techniken erfordern, daß die Raspel aus dem Medullarkanal entfernt wird, damit eine Testvorrichtung mit einem Schaftabschnitt, zusätzlich zu einem Testkopf und -hals, verwendet werden kann. Beispielsweise offenbart die US-Patentschrift 5,100,407 ein System, das eine Gruppe von Testhals/körperabschnitten verschiedener Größe und eine Gruppe von Testschaftabschnitten verschiedener Längen umfaßt, die gemischt und einander zugeordnet werden, um eine geeignete Testvorrichtung herzustellen. Das wiederholte Entfernen und Einsetzen von Reihen von Testschäften, einhergehend mit aufeinanderfolgender Montage und Demontage im Hinblick auf den Körper, kann längere und kostspielige Zeit in Anspruch nehmen.
Eine andere bekannte Testvorrichtung umfaßt einen Schaft, an dem an aufeinanderfolgenden Punkten entlang der Testvorrichtung ein Kragen befestigt wird, bis eine geeignete Halslänge und Schaftlänge bestimmt ist. Diese Art von Testvorrichtung bringt unerwünscht Meßungenauigkeiten mit sich, die von Bewegungen des Schaftes herrühren, wenn der Kragen wiederholt an dem Schaft eingerastet und gelöst wird. Außerdem ist der Schaft, während der Kragen zum distalen Ende des Schaftes bewegt wird, immer weniger innerhalb des Medullarkanals angeordnet, was dazu führt, daß die Testvorrichtung zunehmend instabil wird und akkurate Messungen sehr schwierig zu bewerkstelligen sind.
Zusätzlich zu anderen Unzulänglichkeiten bekannter Testvorrichtungen ist man der Auffassung, daß ein Testsystem, welches aus zahlreichen Teilen besteht, die in mehreren Kombinationen ausgewählt und einander zugeordnet werden müssen, und das möglicherweise viele Male, umständlich und unnötig kompliziert ist und eine Verschwendung wertvoller Zeit darstellt.
In der US-Patentschrift 5,601,567 wird ein mehrteiliger femoraler Testbausatz offenbart, der miteinander einrastbare proximale und distale Schaftpositionen umfaßt.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung überwindet die Nachteile bekannter Testvorrichtungen, indem sie eine einheitliche Baugruppe bereitstellt, die sehr akkurate Messungen in bequemer, einfach handhabbarer Weise erleichtert. Die Testvorrichtung erfordert keine wiederholte Montage und Demontage, und sie ist in einzigartiger Weise in der Lage, eine Geometrie bereitzustellen, die unabhängig von der Höhe der Testvorrichtung einem ausgeräumten Hohlraum sehr nahekommt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Hüftersatzsystem gemäß Anspruch 1 bereitgestellt. Weitere bevorzugte Merkmale der Erfindung sind in den untergeordneten Ansprüchen aufgeführt.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Ein umfassenderes Verständnis der vorliegenden Erfindung und ihrer damit einhergehenden Vorteile und Merkmale kann leichter anhand der folgenden detaillierten Beschreibung gewonnen werden, wenn diese im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen betrachtet wird. Es zeigen:
1 eine auseinandergezogene Ansicht der Testvorrichtung gemäß der Erfindung, die einen Körperabschnitt und einen Schaftabschnitt darstellt;
2 eine perspektivische Ansicht des Schaftabschnitts der in 1 dargestellten Testvorrichtung;
3 eine Draufsicht des in 1 dargestellten Körperabschnitts;
4 eine Schnittansicht einer Testvorrichtung, die einen Feststellmechanismus in eingerasteter Position darstellt;
5 eine Schnittansicht einer Testvorrichtung, die einen Feststellmechanismus in nicht eingerasteter Position darstellt;
6 eine Seitenansicht der Testvorrichtung aus 1 in einer montierten Anordnung;
7 eine Seitenansicht der Testvorrichtung gemäß der Erfindung, die in einer ersten Körperhöhe in einen Femur eingesetzt ist;
8 eine Testvorrichtung gemäß der Erfindung, die in einer zweiten Körperhöhe in einen Femur eingesetzt ist;
9 eine perspektivische Ansicht eines Einsetzungs-/Entfernungswerkzeugs;
10 das Werkzeug aus 9, das zur Einsetzung der Testvorrichtung in einen Femur in eine Testvorrichtung eingerastet ist;
11 das Einsetzungs-/Entfernungswerkzeug in einer Entfernungsposition;
12 eine auseinandergezogene Ansicht einer Ausführungsform einer Testvorrichtung mit einem modularen Schaftabschnitt;
13 die Testvorrichtung aus 12 in einem montierten Zustand; und
14 eine Teilschnittansicht einer Verbindung zwischen einem ersten Schaftabschnitt und einem zweiten Schaftabschnitt.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Mit Bezug auf 1 ist eine Testvorrichtung gemäß der Erfindung in einer auseinandergezogenen Ansicht dargestellt, um einen Schaft 10, einen Körper 12, einen Stift 14, eine Feder 16, und einen Druckknopf 18 zu zeigen. Der Schaft 10 weist ein proximales Ende 20 und ein distales Ende 22 auf, und der Körper 12 weist ein proximales Ende auf, das einen Zapfen 24 definiert, und ein distales Ende 26. Der Körper 12 kann nahe des proximalen Endes des Schaftes mit dem Schaft 10 in Eingriff gebracht werden, sodaß er gegenüber dem Schaft über eine bestimmte Strecke zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende des Schaftes verschiebbar ist.
Eine Führung oder Schiene kann mit dem Körper 12 oder dem Schaft 10 oder beiden verbunden sein, um die Bewegung des Körpers gegenüber dem Schaft zu führen. Wie in 2 dargestellt, umfaßt beispielsweise der Schaft 10 eine Schiene 28, die von einer ersten Fläche 30 des Schaftes hervorspringt und sich über eine festgelegte Strecke zwischen dem proximalen Ende 20 und dem distalen Ende 22 des Schaftes erstreckt. Wie in 1 dargestellt, umfaßt der Körper 10 eine Aussparung 32 zur Aufnahme der Schiene 28. In anderen Ausführungsformen umfaßt der Körper 12 jedoch einen erhöhten Abschnitt, der mit einer Schiene in Eingriff gebracht werden kann, die im Schaft ausgespart ist. Unabhängig von der Anordnung dient die komplementäre Führung/Schiene/Aussparung des Körpers und des Schaftes dazu, die Bewegung des Körpers 12 entlang eines festgelegten Weges, wie etwa eine Bewegung in Längsrichtung, zu beschränken sowie ungewünschte Bewegungen, wie etwa Verdrehung oder seitliche Verschiebung zu unterbinden.
Außerdem kann ein Feststellmechanismus bereitgestellt sein, um die Bewegung des Körpers 12 gegenüber dem Schaft 10 zu unterbinden. Wie in 1 und 3 dargestellt, kann der Körper 12 einen Kanal 34 umfassen, der quer zur Aussparung 32 verläuft und dafür eingerichtet ist, einen länglichen Abschnitt des Knopfes 18 in sich aufzunehmen. Der Knopf 18 ist innerhalb des Kanals von einer ersten Position, in der ein Teil des Knopfes einen Abschnitt der Schiene 28 des Schaftes berührt und in sie eingreift, in eine zweite Position bewegbar, in der der Knopf nicht in die Schiene eingreift. Wie in 4 dargestellt, ist der Knopf 18 mit der Feder 16 in die erste Position vorgespannt. 5 stellt den Knopf in der zweiten Position dar. Der Knopf 18 umfaßt einen erweiterten Kopfabschnitt 36, der mit dem Körper 12 in Eingriff steht, um die Einführtiefe des Knopfes 18 in den Körper zu erkennen. Der Knopf 18 umfaßt auch einen ausgesparten Abschnitt 38, in dem der Stift 14 und ein Abschnitt der Schiene 28 aufgenommen werden. Es ist am deutlichsten in 2 zu bemerken, daß die Schiene eine erste und zweite quer verlaufende Kerbe 40 und 42 umfaßt. Wenn der Körper 12 und der Schaft 10 veranlaßt werden, sich gegeneinander zu verschieben, gleitet der ausgesparte Abschnitt 38 über die/entlang der Schiene 28, bis eine Kerbe 40, 42 erreicht ist, worauf ein Endabschnitt 44 des Knopfes in die Kerbe 40, 42 vorgespannt wird. Der Endabschnitt 44 wird von der Kerbe 40, 42 gelöst, indem der Knopf 18 mit genügend Kraft in den Körper 12 gedrückt wird, um die Vorspannkraft der Feder 16 zu überwinden.
Wiederum mit Bezug auf 1 und 2, erstreckt sich ein Kragen 46 von dem Schaft radial nach außen. Der Kragen 16 umgibt einen Abschnitt des Körpers 12, wie in 6 dargestellt, und er ist so dimensioniert, um auf einer abgeschnittenen Knochenfläche angeordnet zu werden, wie in 7 und 8 dargestellt ist. Der Kragen 46 und das distale Ende des Schaftes 22 liegen in einem festen Abstand voneinander entfernt. Der Kragen definiert eine Öffnung 48 mit Krümmungen, die komplementär zur Form des Körpers 12 sind und in die der Körper aufgenommen wird.
Nunmehr mit Bezug auf 7 und 8 ist die Benutzung der Calcar-Testvorrichtung in Bezug auf die abgeschnittenen Femure 50 bzw. 52 dargestellt. Ist der Femur zur Aufnahme der Testvorrichtung vorbereitet, wird das distale Ende 22 der Testvorrichtung in den Medullarkanal 54, 56 eingeführt. Es sollte angemerkt werden, daß sowohl in 7 als auch in 8 die gesamte Länge des Schaftes 10 vom Kragen 46 bis zum distalen Ende des Schaftes 22 in den Medullarkanal eingesetzt wird. Dies ermöglicht es einem Chirurgen, zu prüfen, ob der Medullarkanal in ausreichender Tiefe und Breite ausgefräst wurde, um den Schaft eines Hüftersatzes aufzunehmen. Der Chirurg verschiebt dann nach Bedarf den Körper 12 gegenüber dem Schaft, um die Kopfhöhe oder den Abstand zwischen einem Referenzpunkt 58 an einem Kopf 60, der am Körper 12 befestigt ist, und dem Kragen 46 einzustellen, um die Schaftlänge einer prothetischen Hüfte zu bestimmen. In 7 ist der Körper 12 gegenüber dem Schaft 10 auf einer Kopfhöhe von 45 mm angeordnet, während in 8 die Kopfhöhe 55 mm beträgt. Die Testvorrichtung wird dann aus dem Medullarkanal entfernt, und aus einer Gruppe von Hüftschäften wird ein Hüftprothesenschaft mit der festgestellten Länge gewählt. Der gewählte Hüftschaft wird in den Medullarkanal einzementiert.
Es sollte in diesen Darstellungen deutlich werden, daß der proximale Abschnitt der Testvorrichtung unterhalb des Kragens breiter ist als ein mittlerer Abschnitt des Schaftes oder sein distales Ende 22, um einen festen Sitz der Testvorrichtung im Femur zu gewährleisten. Die Testvorrichtung ist im proximalen Bereich unterhalb des Kragens etwas größer als ein tatsächlicher Prothesenschaft, um zu ermöglichen, daß die Testvorrichtung den Medullarkanal füllt, der so ausgefräst wurde, daß er etwas größer als ein tatsächlicher Prothesenschaft ist (um Platz für Knochenzement zu lassen, der den Prothesenschaft umgibt). Auch sind der Schaft 10 und der Körper 12 so konfiguriert, daß sich ein Durchmesser der Testvorrichtung an einem Punkt zwischen dem Kragen und dem distalen des Schaftes erhöht, wenn der Körper auf das distale Ende des Schaftes zu bewegt wird, und sich verringert, wenn der Köper von dem distalen Ende des Schaftes weg bewegt wird. Somit entsprechen die Abmessungen und die Form der Testvorrichtung den Abmessungen und der Form des ausgeräumten Medullarkanals, unabhängig davon, wo ein Resektionsschnitt vorgenommen wird.
Da die Testvorrichtung für gewöhnlich sehr passgenau im Medullarkanal sitzt, umfaßt die Testvorrichtung gemäß der Erfindung ferner Merkmale, die von Nutzen sind, wenn die Testvorrichtung in den Medullarkanal eingesetzt oder aus ihm entfernt wird. Mit Bezug auf 2 umfaßt das proximale Ende des Schaftes beispielsweise eine Struktur für das Eingreifen eines Werkzeugs, wie etwa ein Paar gegenüberliegender Aussparungen 62 und 64 am Schaft. Ein Werkzeug 66, in 10 dargestellt, umfaßt einen ersten Gabelabschnitt oder eine Gabelung 68 und eine zweite Gabelung 70 zum Eingreifen in die einander gegenüberliegenden Aussparungen 62 und 64. Der Abstand zwischen den Gabelungen entspricht der Form des Körpers 12, um es dem Werkzeug zu ermöglichen, paßgenau an dem Körper anzuliegen. Dies gewährleistet, daß das Werkzeug axial mit dem Körper 12 und dem Schaft 10 ausgerichtet bleibt. Jede Gabelung 68 und 70 kann abgewinkelte Endabschnitte oder Zinken 72 bzw. 74 umfassen. Ein Griff 76 schafft eine leicht greifbare Struktur zum Ziehen oder Schieben des Werkzeuges 66 sowie eine geeignete Schlagfläche für den Hammer. Da die Aussparungen 62, 64 den Aussparungen eines Prothesenschaftes ähneln, die zum Ausrichten von Cerclagedrähten benutzt werden, kann dasselbe Werkzeug 66 benutzt werden, um sowohl die Testvorrichtung als auch den Prothesenschaft einzusetzen und zu entfernen.
10 zeigt das Werkzeug 66, wie es gegenüber der Testvorrichtung zum Einsetzen der Testvorrichtung in einen Medullarkanal angeordnet ist, wobei die Zinken 72, 74 nicht in die Aussparungen 62, 64 eingreifen, sondern direkt auf dem Kragen 46 auf gegenüberliegenden Seiten des Körpers 12 ruhen.
11 zeigt das Werkzeug 66, wie es gegenüber der Testvorrichtung zum Entfernen der Testvorrichtung aus einem Medullarkanal angeordnet ist, wobei die Zinken 72, 74 in die Aussparungen 62, 64 eingreifen. Das gegabelte Werkzeug ermöglicht somit, daß sowohl während des Einsetzens als auch des Entfernens eine gleichmäßige und verteilte Kraft auf den Schaft 10 ausgeübt wird.
Ein weiteres Problem bei Testvorrichtungen, insbesondere bei Testvorrichtungen für lange Hüftschäfte, besteht darin, daß eine lange Testvorrichtung die Krümmung oder Biegung des Femurs berücksichtigen muß. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung ferner einen modularen Schaft bereit, der in Abhängigkeit von der Anordnung eines distalen Schaftabschnitts den Schaft der Testvorrichtung verlängern kann und eine erforderliche Krümmung für eine zweckmäßige femorale Implantation bereitstellen kann.
Beispielsweise ist 12 eine auseinandergezogene Ansicht einer Ausführungsform einer Testvorrichtung mit einem proximalen Schaftabschnitt 78, einem distalen Schaftabschnitt 80 und einem Verbindungselement 82. Der proximale Schaftabschnitt 78 kann eines oder mehrere der Merkmale umfassen, die oben hinsichtlich des Einrastens eines Körpers 12 oder hinsichtlich eines Werkzeugs 66 beschrieben wurden. Alternativ kann der proximale Schaftabschnitt 78 keines der oben genannten Merkmale umfassen, sondern Merkmale, die sich in Testvorrichtungen finden, die im Stand der Technik bekannt sind.
In der dargestellten Ausführungsform weist der proximale Schaftabschnitt 78 etwa die gleiche Länge auf wie der Schaftabschnitt 10 aus 1–11 und ist daher, wie oben ohne den Zusatz des Verbindungselements 82 oder des distalen Schaftabschnitts 80 beschrieben wurde, verwendbar. Ist jedoch der distale Schaftabschnitt 80 mit dem proximalen Schaftabschnitt 78 verbunden, entspricht die Gesamtlänge der Testvorrichtung der einer herkömmlichen einstückigen, langschaftigen Testvorrichtung. In anderen Ausführungsformen ist der proximale Schaftabschnitt 78 länger oder kürzer als der Schaftabschnitt 10, und der distale Schaftabschnitt 80 ist dementsprechend kürzer oder länger als der in 12 dargestellte.
Obschon der distale Schaftabschnitt 80 gerade oder koaxial zum proximalen Schaftabschnitt 78 sein kann, ist er in der dargestellten Ausführungsform gekrümmt oder umfaßt eine Abwinklung, sodaß ein Teil oder der gesamte distale Schaftabschnitt nicht koaxial zum proximalen Schaftabschnitt ist. Die Krümmung oder Abwinklung kann durch die Form des distalen Schaftabschnitts und/oder durch das Verbinden der Schaftabschnitte in einem Winkel geschaffen sein. Die Krümmung oder Abwinklung des Schafts bzw. der Schäfte wird zusammen als „gekrümmt" bezeichnet.
Weiterhin mit Bezug auf 12 kann der distale Schaftabschnitt 82 wahlweise reversibel an dem proximalen Schaftabschnitt 78 befestigt werden, um zu bewirken, daß sich die Testvorrichtung in einer ersten oder in einer zweiten, entgegengesetzten Richtung krümmt. Somit kann die Testvorrichtung sowohl für den rechten als auch den linken Femur verwendet werden, ohne daß ein zusätzliches Bauteil erforderlich ist. In der dargestellten Ausführungsform umfassen Strukturen, die die Reversibilität erleichtern, einen Zapfen 84 am distalen Schaftabschnitt 80, der in einen Schlitz 86 aufgenommen werden kann, welcher durch den proximalen Schaftabschnitt 78 definiert ist. Der Zapfen 84 und der Schlitz 86 gewährleisten, daß der distale und der proximale Schaftabschnitt in einer genauen Orientierung zusammengefügt werden und daß die Orientierung nicht versehentlich verändert werden kann. Würden beispielsweise die Schaftabschnitte einfach durch Reibpassung eines zylindrischen Elements in einer zylindrischen Öffnung verbunden, oder durch eine Schraubverbindung, könnte die präzise Orientierung nicht gewährleistet werden.
Der Schlitz 86 und der Zapfen 84 können sich an Abschnitten mit verkleinertem Durchmesser 88 bzw. 90 jeweils am proximalen Schaftabschnitt 78 und am distalen Schaftabschnitt 80 befinden. Die Abschnitte mit verkleinertem Durchmesser 88 und 90 können mit einem Gewinde versehen sein und in einer mit Gewinde versehenen Öffnung 92 des Verbindungselements 82 aufnehmbar sein. Das Verbindungselement 82 kann eine Strukturierung, wie etwa sich abwechselnde gestreckte Rippen 94 und Vertiefungen 96 umfassen, um zu ermöglichen, daß das Verbindungselement von Hand oder mit einem Werkzeug ergriffen und gegenüber dem Schaftabschnitt oder den Schaftabschnitten gedreht werden kann, um eine Schraubverbindung zwischen den Schaftabschnitten herzustellen. Somit verriegelt das Verbindungselement die Schaftabschnitte miteinander. Es kommen auch andere Ausführungsformen in Betracht, die es ermöglichen, die Schaftabschnitte ohne ein separates Verbindungselement in einer von zwei oder mehr Orientierungen miteinander zu verbinden und zusammenzuhalten.
13 stellt die Testvorrichtung aus 12 in einem montierten Zustand dar. Es sollte beachtet werden, daß das Verbindungselement 82 einen maximalen Durchmesser aufweist, der dem der Schaftabschnitte dort nahekommt, wo sie mit dem Verbindungselement verbunden sind.
14 ist eine Teilschnittansicht einer Verbindung zwischen dem proximalen Schaftabschnitt 78 und dem distalen Schaftabschnitt 80, die deutlich den Eingriff des Zapfens 84 in den Schlitz 86 zeigt. Obschon der dargestellte Zapfen und Schlitz eine ausgezeichnete reversible Verbindung schaffen, kommen auch andere Strukturen zum Zusammenfügen der Schaftabschnitte in Betracht und diese bestimmte Verbindung stellt keine Beschränkung der Erfindung dar.
Obschon die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben wurde, können verschiedene andere Änderungen, Auslassungen und Hinzufügungen in Form und Detail an ihr vorgenommen werden, ohne sich von dem Geltungsbereich der Erfindung, wie sie durch die beigefügten Ansprüche definiert ist, zu entfernen.

Claims

Hüftersatzsystem, umfassend: eine Testvorrichtung für ein prothetisches femorales Implantat, umfassend einen proximalen Schaftabschnitt (78) mit einem proximalen und einem distalen Ende; und mehrere distale Schaftabschnitte (80), wobei die distalen Schaftabschnitte am distalen Ende des proximalen Schaftabschnitts befestigbar sind; dadurch gekennzeichnet, daß es des weiteren einen Körper (12), der verschiebbar mit dem proximalen Schaftabschnitt in Eingriff gebracht werden kann, wobei der Körper über eine vorbestimmte Distanz zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende des proximalen Schaftabschnitts verschiebbar ist; und einen vertikalen Flansch am proximalen Schaftabschnitt umfaßt, der breiter ist als der Körper und der ein Paar sich gegenüberliegender Aussparungen (62, 64) auf gegenüberliegenden Seiten des Körpers umfaßt.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 1, das des weiteren ein Verbindungselement (82) mit einem ersten und einem zweiten Ende umfaßt, wobei das Verbindungselement zwischen einem proximalen Ende jedes distalen Schaftabschnitts und dem distalen Ende des proximalen Schaftabschnitts einfügbar ist, wobei das Verbindungselement am ersten Ende lösbar am distalen Ende des proximalen Schaftabschnitt und am zweiten Ende lösbar am proximalen Ende jedes distalen Schaftabschnitts befestigbar ist.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei jeder distale Schaftabschnitt an seinem proximalen Ende einen Zapfen aufweist und am proximalen Schaftabschnitt ein Schlitz (86) zur Aufnahme des Zapfens definiert ist.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die distalen Schaftabschnitte gekrümmt sind.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 4, wobei jeder distale Schaftabschnitt mit dem proximalen Schaftabschnitt in einer ersten Orientierung in Eingriff gebracht werden kann, um zu bewirken, daß sich der distale Schaftabschnitt in einer ersten Richtung im Ver hältnis zum proximalen Schaftabschnitt krümmt, und wobei jeder distale Schaftabschnitt mit dem proximalen Schaftabschnitt in einer zweiten Orientierung in Eingriff gebracht werden kann, um zu bewirken, daß sich der distale Schaftabschnitt in einer zweiten Richtung im Verhältnis zum proximalen Schaftabschnitt krümmt.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 5, wobei die erste Richtung zur zweiten Richtung entgegengesetzt ist.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 2 oder nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wenn angefügt an den Anspruch 2, wobei das Verbindungselement eine mit einem Gewinde versehene Bohrung (92) umfaßt und das distale Ende des proximalen Schaftabschnitts und das proximale Ende des distalen Schaftabschnitts mit einem Gewinde versehen sind und in die Bohrung des Verbindungselement eingefügt werden können.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 2, nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wenn angefügt an den Anspruch 2, oder nach Anspruch 7, wobei ein äußerer Oberflächenabschnitt des Verbindungselements strukturiert ist (94, 96).
Hüftersatzsystem nach Anspruch 8, wobei die äußere Oberfläche des Verbindungselements mehrere Rippen (94) und Vertiefungen (96) umfaßt.
Hüftersatzsystem nach Anspruch 1, das des weiteren ein Verbindungselement umfaßt, das das distale Ende des proximalen Schaftabschnitts mit dem proximalen Ende des distalen Schaftabschnitts verbindet.