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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kommunikationsvorrichtung eines drahtlosen Kommunikationssystems zum Ausführen eines Verfahrens zur Verbesserung des Funkressourcensteuerungs- bzw. RRC-Verbindungsaufbaus (RRC = Radio Resource Control) in einem drahtlosen Kommunikationssystem.
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Ein LTE-System (LTE = Long-Term Evolution), das durch das 3rd Generation Partnership Project (3GPP) initiiert wurde, wird jetzt als eine neue Funkschnittstellen- und Funknetzwerkarchitektur angesehen, die eine hohe Datenrate, geringe Latenz, Datenpaketoptimierung, sowie eine verbesserte Systemkapazität und -abdeckung vorsieht. In dem LTE-System umfasst ein weiterentwickeltes, allgemeines, landgestütztes Funkzugangsnetzwerk bzw. E-UTRAN (E-UTRAN = Evolved Universal Terrestrial Radio Access Network) eine Vielzahl von weiterentwickelten Basisstationen bzw. eNBs (eNBs = Evolved Node-Bs) und kommuniziert mit einer Vielzahl von Mobilstationen, die auch als Teilnehmerendgeräte bzw. UEs (UEs = User Equipments) bezeichnet werden.
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In dem LTE-System baut ein UE in einem Leerlaufmodus eine RRC-Verbindung (RRC = Radio Resource Control) zur Signalisierung und Datenübertragung auf. Das UE sendet eine RRC-Verbindungsanfragenachricht einschließlich einer RRC-Verbindungsaufbauursache an einen eNB, um den Aufbau eine RRC-Verbindung anzufordern. Der eNB verwendet die RRC-Verbindungsaufbauursache zur Priorisierung der RRC-Verbindungsanfrage von dem UE, z. B. in Situationen mit hohen Auslastungen. Daher muss das UE die korrekte RRC-Verbindungsaufbauursache für den eNB umfassen, um den RRC-Verbindungsaufbau zu priorisieren. Gegenwärtig sind in dem LTE-System die RRC-Verbindungsaufbauursachen wie folgt definiert: Notruf, Hochprioritätszugang, Zugang mit mobiler Vorrichtung als Zielendgerät bzw. MT-Zugang (MT = Mobile Terminating), Signalisierung die von der mobilen Vorrichtung ausgeht bzw. MO-Signalisierung (MO = Mobile Originating) und MO-Daten.
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Diese RRC-Verbindungsaufbauursachen werden hauptsächlich durch das Netzwerk verwendet, um die nachfolgende Aktion beim Empfang der RRC-Verbindungsanfragenachricht zu differenzieren. Beispielsweise kann die RRC-Verbindungsaufbauursache verwendet werden, um eine Anrufzulassungssteuerung auszuführen. Andererseits wird eine Zugangssperrungssteuerung ausgeführt, um den Zugang der NAS-Verbindungsanfragetypen (NAS = Non-Access Stratum) zu priorisieren, die den RRC-Verbindungsaufbauursachen zugeordnet sind.
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Gemäß den technischen Spezifikationen des gegenwärtigen 3GPP, führt die NAS des UE eine NAS-Prozedur, wie beispielsweise eine Zielfolgebereichs- bzw. Trackingbereichsaktualisierungsprozedur bzw. TAU-Prozedur (TAU = Tracking Area Update), eine Anschlussprozedur oder eine Dienstanfrageprozedur aus, um die RRC des UE aufzufordern, eine RRC-Verbindung aufzubauen. Wenn ein Fehler einer unteren Schicht auftritt, wie beispielsweise eine Zellneuauswahl oder ein Zellausschluss, initiiert das NAS des UE erneut die NAS-Prozedur, um die RRC-Verbindung aufzubauen. Es sei bemerkt, dass der Zellausschluss ein Ereignis ist, das auftritt, wenn eine Zelle als gesperrt während der Initiierung eines RRC-Verbindungsaufbaus betrachtet wird. Während des Zellausschlusses führt das UE eine Zugangsausschlusssteuerungsfunktion aus, um das UE darauf einzugrenzen, den spezifischen Zugang auszuführen.
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Dies berücksichtigend zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, eine Kommunikationsvorrichtung eines drahtlosen Kommunikationssystems vorzusehen, die konfiguriert ist, um ein Verfahren zur Verbesserung des RRC-Verbindungsaufbaus in einem drahtlosen Kommunikationssystem auszuführen, um die erneute Initiierung der NAS-Prozeduren als Folge eines Fehlers einer unteren Schicht zu verbessern, um eine RRC-Verbindung effizienter aufzubauen.
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Dies wird durch eine Kommunikationsvorrichtung eines drahtlosen Kommunikationssystems erreicht, die konfiguriert ist, um ein Verfahren zur Verbesserung des RRC-Verbindungsaufbaus in einem drahtlosen Kommunikationssystem auszuführen und auf eine zugehörige Kommunikationsvorrichtung gemäß Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche befassen sich mit entsprechenden Weiterentwicklungen und Verbesserungen.
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Wie aus der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung deutlicher erkannt werden wird, umfasst die beanspruchte Kommunikationsvorrichtung eines drahtlosen Kommunikationssystems, die konfiguriert ist, um ein Verfahren zur Verbesserung des RRC-Verbindungsaufbaus für eine RRC-Schicht eines UE in einem drahtlosen Kommunikationssystem auszuführen, wenn ein spezifisches Ereignis während einer RRC-Verbindungsaufbauprozedur stattfindet, das Initiieren der RRC-Verbindungsaufbauprozedur basierend auf dem Abschluss des spezifischen Ereignisses.
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Im Folgenden wird die Erfindung weiter mittels eines Beispiels dargestellt, wobei Bezug auf die begleitenden Zeichnungen genommen wird.
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1 bis 8 sind Ablaufdiagramme einer NAS-Prozedur während der ein Fehler einer unteren Schicht in einem UE gemäß dem Stand der Technik auftritt.
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9 ist ein schematisches Schaubild eines drahtlosen Kommunikationssystems.
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10 ist ein schematisches Schaubild einer Kommunikationsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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11 bis 14 sind Flussdiagramme von Prozessen gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung.
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Das gegenwärtige Verfahren zur Initiierung der NAS-Prozedur führt zu einem Abbruch der NAS-Prozedur oder einer unnötigen Wartezeit für den RRC-Verbindungsaufbau, die in 1 bis 8 dargestellt sind, und durch Aspekte wie den nachfolgenden beschrieben sind.
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Es sei bemerkt, dass spezifiziert ist, dass wenn die Zellneuauswahl während des RRC-Verbindungsaufbaus auftritt, das UE höhere Schichten über das Fehlschlagen, die RRC-Verbindung aufzubauen, informiert, woraufhin die Prozedur endet. Es sei auf 1 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer TAU-Prozedur für die Problemstellung 1 ist. Wie in 1 gezeigt, führt das UE die TAU-Prozedur über eine Zelle 1 aus. Das NAS überträgt eine TAU-Anfragenachricht, um die RRC aufzufordern, eine RRC-Verbindung aufzubauen. Bevor die RRC-Verbindung aufgebaut ist, führt die RRC die Zellneuauswahl mit einer Zelle 2 mit dem gleichen Trackingbereich bzw. TA (TA = Tracking Area) wie der Zelle 1 aus. In dieser Situation zeigt die RRC dem NAS eine Fehlernachricht an und das NAS startet einen Timer-T3411 demgemäß. Der Timer-T3411 ist eine Zeitsteuerung bzw. ein Timer, der bei dem TAU-Prozedurfehler oder bei einem Anschlussprozedurfehler aufgrund von Fehler unterer Schichten beginnt und gegenwärtig ist die Dauer des Timers T3411 auf 10 Sekunden festgelegt. Gemäß der gegenwärtigen NAS-Spezifikation kann das NAS die TAU Prozedur nicht initiieren, bis der Timer T3411 abgelaufen ist. Infolgedessen kann das UE keinen Dienstzugang besitzen, einen MO-Anruf tätigen oder einen MT-Anruf empfangen, bevor die TAU-Prozedur abgeschlossen ist, selbst wenn die Zellneuauswahl viel früher abgeschlossen wird. Eine ähnliche Problemstellung kann auch für die Anschlussprozedur auftreten.
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Es sei auf 2 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer Dienstanfrageprozedur für die Problemstellung 2 ist. Das UE empfängt eine Paging-Nachricht für einen MT-Anruf und das NAS sendet eine Dienstanfragenachricht als eine Paging-Antwort, um die RRC aufzufordern, eine RRC-Verbindungsaufbauprozedur zu initiieren. Bevor die RRC-Verbindung aufgebaut ist, führt die RRC die Zellneuauswahl aus, um die RRC-Verbindungsaufbauprozedur zu beenden und zeigt dem NAS eine Fehlernachricht an. Das NAS-Verhalten ist jedoch in der gegenwärtigen Spezifikation nicht spezifiziert, wenn das NAS die Fehlernachricht von der RRC während der Dienstanfrageprozedur empfängt. Infolgedessen sendet das NAS die Dienstanfragenachricht nicht erneut und augenscheinlich wird nichts getan. Der MT-Anruf könnte verpasst werden, da das UE die Anrufe aufhängt aufgrund fehlender Beantwortung oder da der Anruf den Anrufbeantworter bespricht.
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Es ist spezifiziert, dass wenn eine Zelle während der Initiierung des RRC-Verbindungsaufbaus als gesperrt angesehen wird, das UE die oberen Schichten über den Fehler, die RRC-Verbindung aufzubauen, informiert, woraufhin die Prozedur endet. Es sei auf 3 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer TAU-Prozedur für die Problemstellung 3 ist. Das UE führt eine TAU-Prozedur über eine Zelle aus, wobei ein Zugangsausschluss zur Signalisierung konfiguriert ist.
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Die RRC empfängt eine TAU-Anfragenachricht und ermittelt einen Zufallswert „rand”, 0-rand < 1. Dieser Zufallswert ist größer als oder entspricht einem Zugangswahrscheinlichkeitsfaktor, so dass die RRC die Zelle als gesperrt ansieht und einen Timer T305 demgemäß startet. Unterdessen zeigt die RRC dem NAS eine Fehlernachricht an, um den Timer T3411 zu starten. Es sei bemerkt, dass der Timer T305 (0,7 + 0,6·rand)·ZugangsSperrZeit entspricht, wobei ein Wert des Parameters „ZugangsSperrZeit” eine Zeitdauer ist, die in gemäß einem der folgenden bestehend aus {4 s, 8 s, 16 s, 32 s, 64 s, 128 s, 256 s, 512 s} konfiguriert ist. Wie zuvor erwähnt, kann das UE die TAU-Prozedur nicht initiieren bis der Timer T3411 abgelaufen ist. Mit anderen Worten kann das UE keinen Dienstzugang erhalten, einen MO-Anruf tätigen oder einen MT-Anruf empfangen bevor die TAU-Prozedur abgeschlossen ist, selbst wenn der Timer T305 früher abgelaufen ist als der Timer T3411. Eine ähnliche Problemstellung kann ebenfalls für eine Anschlussprozedur auftreten.
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Es sei auf 4 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer Dienstanfrageprozedur für eine Problemstellung 4 ist. Das UE führt die Dienstanfrageprozedur über eine Zelle aus, wobei ein Zugangsausschluss für abgehende Anrufe konfiguriert ist. Es sei bemerkt, dass das NAS einen Timer T3417 startet, der in der gegenwärtigen Spezifikation auf 5 Sekunden spezifiziert ist, wenn eine Dienstanfragenachricht gesendet wird. Die RRC empfängt die Dienstanfragenachricht und ermittelt einen Zufallswert „rand”, der zuvor beschrieben wurde, betrachtet die Zelle als gesperrt und startet demgemäß einen Timer T303. Ähnlich dem Timer T305 entspricht der Timer T303 ebenfalls (0,7 + 0,6·rand)·ZugangsSperrZeit. Unterdessen zeigt die RRC dem NAS eine Fehlernachricht aufgrund der Sperrung der Zelle an. Nachdem der Timer T3417 ausläuft, bricht das NAS die Dienstanfrageprozedur ab und überträgt die Dienstanfragenachricht nicht erneut. Infolgedessen kann das UE die Dienstanfrageprozedur nicht initiieren, selbst wenn der Timer T303 früher als der Timer T3417 abgelaufen ist.
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1 und 2 stellen die oben beschriebene Zellneuauswahl dar, die während der TAU/Anschluss-Prozedur und der Dienstanfrageprozedur auftritt; und andererseits stellen die 3 und 4 den Zellausschluss dar, der während er TAU/Anschluss-Prozedur und der Dienstanfrageprozedur auftritt.
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Es sei auf 5 und 6 für die Problemstellung 5 Bezug genommen. 5 ist ein Ablaufdiagramm einer Dienstanfrageprozedur, die eine Kollision eines MO-Anrufs und eines Funkrufs darstellt, die auftritt nachdem der Zellausschluss stattfindet. 6 ist ein Ablaufdiagramm einer Dienstanfrageprozedur, die eine Kollision eines MO-Anrufs und eines Funkrufs, die auftritt, nachdem die Zellneuauswahl stattfindet. Wie in 6 gezeigt, sendet die NAS eine Dienstanfragenachricht eines MO-Anrufs und startet den Timer T3417. Bevor die RRC-Verbindung aufgebaut wird, führt die RRC die Zellneuauswahl aus und zeigt dem NAS eine Fehlernachricht an. Als nächstes wird ein Funkruf empfangen. Es ist in der gegenwärtigen NAS-Spezifikation nicht klar spezifiziert, ob das UE eine weitere Dienstanfragenachricht für unterschiedliche Zwecke senden kann, d. h. eine Paging- bzw. Funkrufantwort oder einen Notruf, wenn die ursprüngliche Dienstanfrageprozedur aussteht. Infolgedessen könnte der MT-Anruf verloren gehen, da das UE die Dienstanfragenachricht für eine Funkrufantwort nicht sendet. Das Szenario in 5 ist ähnlich dem Szenario in 6 und wird hier nicht wiederholt.
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Es sei auf 7 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer periodischen TAU-Prozedur für die Problemstellung 6 ist. Zu Beginn läuft ein periodischer Timer aus und das UE empfängt eine Funkrufnachricht. Es ist spezifiziert, dass eine Dienstanfrageprozedur nur initiiert werden kann, wenn keine durch das UE initiierte weiterentwickelte Paketsystemmobilitätsverwaltungs- bzw. EMM-spezifische (EMM = Evolved Packet System Mobility Management) Prozedur, wie beispielsweise eine TAU-Prozedur, eine Anschlussprozedur oder eine Trennungsprozedur läuft. Daher führt das UE die periodische TAU-Prozedur zunächst aus. Das UE führt jedoch die periodische TAU-Prozedur über eine Zelle aus, wobei eine Zugangssperre für die Signalisierung konfiguriert ist. Die RRC ermittelt einen Zufallswert „rand” der größer als oder gleich einem Zugangswahrscheinlichkeitsfaktor ist, so dass die RRC die Zelle als gesperrt betrachtet und startet demgemäß einen Timer T305. Unterdessen zeigt die RRC dem NAS eine Fehlernachricht an, um einen Timer T3411 zu starten. Nachdem der Timer T3411 abgelaufen ist, sendet das NAS erneut die TAU-Anfragenachricht. Es ist nicht spezifiziert, ob das UE die Dienstanfrageprozedur erneut initiiert, nachdem die TAU-Prozedur endet (Empfangen einer Fehlernachricht in diesem Fall). Infolgedessen könnte der MT-Anruf verpasst werden.
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Es sei auf 8 Bezug genommen, die ein Ablaufdiagramm einer TAU-Prozedur für die Problemstellung 7 ist. Das UE empfängt eine Funkrufnachricht von einem eNB 1 und eine Zellneuauswahl findet statt. Das UE wählt erneut ein eNB 2 mit einem unterschiedlichen Trackingbereich und führt eine TAU-Prozedur aus. Da die Dienstanfrageprozedur nur initiiert werden kann, wenn keine von dem UE initiierte EMM-spezifische Prozedur läuft, führt das UE die TAU-Prozedur zunächst aus und verschiebt eine Funkrufantwort. Das UE führt jedoch die TAU-Prozedur über den eNB 2 aus, wobei eine Zugangssperre für die Signalisierung konfiguriert ist. In dieser Situation ermittelt die RRC einen Zufallswert der größer oder gleich dem Zugangswahrscheinlichkeitsfaktor ist, so dass die RRC die Zelle als gesperrt ansieht und startet demgemäß den Timer T305. Unterdessen zeigt die RRC dem NAS eine Fehlernachricht an, um einen Timer T3411 zu starten. Das NAS überträgt die TAU-Anfragenachricht erneut nachdem der Timer T3411 abgelaufen ist. Es sei bemerkt, dass in diesem Szenario der Timer T305 länger als der Timer T3411 ist. D. h. der Zellausschluss ist noch nicht aufgehoben, so dass die TAU-Anfrageprozedur nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann und daher zeigt die RRC dem NAS die Fehlernachricht erneut an. Infolgedessen könnte der MT-Anruf verpasst werden, da das UE die Anrufe aufgrund fehlender Beantwortung oder dem Besprechen des Anrufbeantworters aufhängt. Kurz gesagt führt das UE die TAU-Prozedur zuerst aus und verschiebt die Funkrufantwort mit dem MT-Zugang als RRC-Verbindungsaufbauursache und daher könnte der MT-Anruf verpasst werden.
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Zusammenfassend zeigen die obigen sieben Problemstellungen, dass in gegenwärtigen 3GPP-Spezifikationen NAS- und RRC-Verhaltensweisen für den RRC-Verbindungsaufbau, für RRC-Verbindungsaufbaufehler oder für verpasste MT-Anrufe zeitaufwendig sein können.
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Es sei auf 9 Bezug genommen, die ein schematisches Schaubild eines drahtlosen Kommunikationssystems 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist. Das drahtlose Kommunikationssystem 10, wie beispielsweise ein LTE-System (LTE = Long-Term Evolution) oder ein anderes mobiles Kommunikationssystem, besteht, kurz gesagt, aus einem Netzwerk und einer Vielzahl von Teilnehmerendgeräten bzw. UEs (UEs = User Equipments). In 9 werden das Netzwerk und die UEs lediglich verwendet, um den Aufbau des drahtlosen Kommunikationssystems 10 darzustellen. in der Praxis weist das Netzwerk in dem LTE-System eine Vielzahl von Basisstationen, wie beispielsweise ein weiterentwickeltes UTAN bzw. E-UTRAN (E-UTRAN = evolved UTAN) auf, die eine Vielzahl von weiterentwickelten Node-Bs bzw. eNBs aufweisen. Die UEs können Vorrichtungen, wie beispielsweise Mobiltelefone, Computersysteme etc. sein. Darüber hinaus können das Netzwerk und das UE als eine Sender oder Empfänger je nach Übertragungsrichtung betrachtet werden, beispielsweise für den Uplink, wobei das UE der Sender und das Netzwerk der Empfänger ist, oder für den Downlink, wobei das Netzwerk der Sender und das UE der Empfänger ist.
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Es sei auf 10 Bezug genommen, die ein schematisches Schaubild einer Kommunikationsvorrichtung 20 gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist. Die Kommunikationsvorrichtung 20 kann das UE sein, das in 9 gezeigt ist, und umfasst einen Prozessor 200, ein computerlesbares Aufzeichnungsmedium 210, eine Kommunikationsschnittstelleneinheit 220 und eine Steuereinheit 230. Das computerlesbare Aufzeichnungsmedium 210 kann irgendeine Datenspeichervorrichtung sein, die Speicherdaten 212 speichert, und zwar einschließlich des Programmcodes 214 und eines Puffers 216, die im Anschluss durch den Prozessor 200 gelesen und verarbeitet werden. Beispiele des computerlesbaren Aufzeichnungsmediums 210 umfassen eine SIM-Karte (SIM = Subscriber Identity Module), einen ROM-Speicher (ROM = Read-Only Memory), einen RAM-Speicher (RAM = Random-Access Memory), CD-ROMs, Magnetbänder, Disketten, optische Datenspeichervorrichtungen und Trägerwellen (wie beispielsweise Datenübertragungen durch das Internet). Die Steuereinheit 230 steuert die Kommunikationsschnittstelleneinheit 220 und zugehörige Betriebe und Zustände der Kommunikationsvorrichtung 20 gemäß den Verarbeitungsergebnissen des Prozessors 200. Die Kommunikationsschnittstelleneinheit 220 ist vorzugsweise ein Funktransceiver für das drahtlose Kommunizieren mit dem Netzwerk.
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Es sei auf 11 Bezug genommen, die ein Flussdiagramm eines Prozesses 40 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist. Der Prozess 40 wird verwendet, um den Funkressourcensteuerungs- bzw. RRC-Verbindungsaufbau (RRC = Radio Resource Control) für eine RRC-Schicht eines UE in dem drahtlosen Kommunikationssystem 10 zu verbessern und kann in den Programmcode 214 kompiliert werden. Der Prozess 40 umfasst die folgenden Schritte:
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Schritt 400: Start.
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Schritt 402: Wenn ein spezifisches Ereignis während einer RRC-Verbindungsaufbauprozedur auftritt, initiieren der RRC-Verbindungsaufbauprozedur basierend auf dem Abschluss des spezifischen Ereignisses.
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Schritt 404: Ende.
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In dem Prozess 40 kann das spezifische Ereignis die Zellneuauswahl oder ein Zellausschluss sein. Der spezifische Timer kann ein Timer T3411 oder ein Timer T3417 sein. Der Timer T3411 wird gestartet, wenn die NAS-Schicht (NAS = Non-Access Stratum) eines UE eine Zielfolgebereichsaktualisierungs- bzw. TAU-Anfragefehlernachricht (TAU = Tracking Area Update) oder eine Anschlussanfragefehlernachricht empfängt. Der Timer T3417 wird gestartet, wenn die NAS eine Dienstanfragenachricht sendet. Die RRC-Verbindungsaufbauprozedur kann durch die TAU-Anfragenachricht, die Anschlussanfragenachricht, die Dienstanfragenachricht etc. initiiert werden, die Verbindungsanfragenachrichten sind, oder NAS-Nachrichten aus Sicht des UE NAS. Natürlich kann auch die NAS die RRC anfragen, die RRC-Verbindungsaufbauprozedur abzubrechen, nachdem die Zellneuauswahl oder der Zellausschluss abgeschlossen ist.
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Für die beschriebenen Problemstellungen 1, 2, 3 und 4 in dem Stand der Technik kann das NAS eine TAU-Prozedur oder eine Anschlussprozedur nicht initiieren bis der Timer T3411 abgelaufen ist, selbst wenn die Zellneuauswahl früher abgeschlossen ist oder wenn der Zellausschluss abgeschlossen ist (ein Zellausschlussstimer mit anderen Worten abläuft). Die NAS kann eine Dienstanfragenprozedur nicht initiieren bis der Timer T3417 abläuft, selbst wenn der Zellausschluss vorher abgeschlossen ist. Außerdem, wenn die NAS eine Fehlernachricht während einer Dienstanfrageprozedur empfängt, überträgt die NAS die Dienstanfragenachricht nicht erneut und nichts wird getan. Daher wird die RRC-Verbindungsaufbauprozedur nicht effizient ausgeführt und darüber hinaus kann das UE Anrufe verpassen.
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Verglichen mit dem Stand der Technik initiiert das UE gemäß dem Prozess 40, wenn die Zellneuauswahl oder der Zellausschluss während einer RRC-Verbindungsaufbauprozedur auftritt, die RRC-Verbindungsaufbauprozedur basierend auf der Zellneuauswahl oder dem Zellausschluss. Mit anderen Worten kann die RRC des UE den RRC-Verbindungsaufbau unmittelbar initiieren, wenn die Zellneuauswahl oder der Zellausschluss abgeschlossen ist. Den Prozess 40 als Lösung für die Problemstellungen 1, 3 und 4 nehmend, kann das UE den RRC-Verbindungsaufbau unmittelbar initiieren, wenn die Zellneuauswahl abgeschlossen ist oder wenn der Zellausschluss abgeschlossen ist (was beispielsweise bedeutet, dass der Timer T305 oder der Timer T303 ablaufen), was eine effizient Verwendung der Zeit für den Dienstzugang oder empfangende Anrufe ermöglicht. Den Prozess 40 als Lösung für die Problemstellung 2 nehmend, kann das UE den RRC-Verbindungsaufbau unmittelbar initiieren, wenn die Zellneuauswahl abgeschlossen ist, was verpasste Anrufe vermeidet.
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Darüber hinaus kann in anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung der Schritt 402 in dem Prozess 40 als unterschiedliche Aktivitäten implementiert werden, wie unten beschrieben. Eine besteht darin, dass die RRC des UE keine Fehlernachricht als Antwort auf die NAS des UE erzeugt oder blockiert, während die Zellneuauswahl oder die Zellausschluss auftritt, und die NAS des UE startet den Timer T3411 nicht und wartet nicht bis der Timer T3411 ausläuft. Die andere besteht darin, dass die RRC des UE eine Erfolgsnachricht an die NAS des UE erzeugt, wenn die Zellneuauswahl oder der Zellausschluss abgeschlossen ist, so dass die NAS eine Verbindungsanfrageprozedur gemäß der Erfolgsnachricht initiieren kann, um weiterhin zu versuchen eine RRC-Verbindung aufzubauen und erfordert kein Warten bis der Timer T3411 abgelaufen ist. Die obigen beiden Ausführungsbeispiele veranlassen das UE einen Dienstzugang effizienter auszuführen oder Anrufe effizienter zu empfangen, nachdem die Zellneuauswahl oder Zellausschluss auftritt.
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Es sei auf 12 Bezug genommen, die ein Flussdiagramm eines Prozesses 50 gemäß einem Beispiel der vorliegenden Erfindung ist. Der Prozess 50 wird ebenfalls zur Verbesserung des RRC-Verbindungsaufbaus für die NAS-Schicht des UE verwendet und kann in den Programmcode 214 kompiliert werden. Der Prozess 50 umfasst die folgenden Schritte:
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Schritt 500: Start.
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Schritt 502: Zulassen des Initiierens einer zweiten Dienstanfrageprozedur, wenn sich die erste Dienstanfrageprozedur in der Schwebe befindet.
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Schritt 504: Ende.
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In dem Prozess 50 befindet sich die erste Dienstanfrageprozedur aufgrund der Zellneuauswahl oder dem Zellausschluss in der Schwebe. Gemäß dem Prozess 50 erlaubt die NAS die Initiierung der zweiten Dienstanfrageprozedur, wenn sich die erste Dienstanfrageprozedur in der Schwebe befindet. Wenn beispielsweise ein Funkruf eintrifft, kann das UE eine Dienstanfragenachricht als eine Funkrufantwort mit einer RRC-Verbindungsaufbauursache des MT-Zugangs (MT = Mobile Terminating) senden, selbst wenn sich ein vorangehender MO-Anruf (MO = Mobile Originating) in der Schwebe befindet.
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Gemäß dem obigen ist die zweite Dienstanfrageprozedur unabhängig von der ersten Dienstanfrageprozedur und wird nicht durch den Zellausschluss beeinflusst. Diese beiden Prozeduren sollten jeweils die Timer T3417 besitzen, da sie unabhängig sind. Mit anderen Worten startet die erste Dienstanfrageprozedur ihren eigenen Timer T3417 und später startet die zweite Dienstanfrageprozedur ihren eigenen Timer T3417. Darüber hinaus sollten die RRC-Verbindungsaufbauursachen folgende Prioritäten besitzen, nämlich Notruf > Hochprioritätszugang > MT-Zugang > MO-Signalisierung = MO-Daten. Offensichtlicher Weise besitzt eine RRC-Verbindungsaufbauursache, die durch die zweite Dienstanfrageprozedur bestimmt wird, eine höhere Priorität als eine RRC-Verbindungsaufbauursache, die durch die erste Dienstanfrageprozedur bestimmt wurde. Mit anderen Worten sendet die NAS die zweite Dienstanfragenachricht mit einer RRC-Verbindungsaufbauursache mit höherer Priorität.
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Wie für die beschriebene Problemstellung 5 in dem Stand der Technik ist nicht klar spezifiziert, ob das UE eine weitere Dienstanfragenachricht senden kann, wenn sich die ursprüngliche Dienstanfrageprozedur aufgrund der Zellneuauswahl oder des Zellausschlusses in der Schwebe befindet. Im Vergleich erlaubt gemäß dem Prozess 50 die NAS das Initiieren der zweiten Dienstanfragenachricht, wenn sich die erste Dienstanfragenachricht in der Schwebe befindet, so dass der MT-Anruf nicht mehr verpasst wird. Die Problemstellung 5 ist daher durch den Prozess 50 gelöst.
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Es sei auf 13 Bezug genommen, die ein Flussdiagramm eines Prozesses 60 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist. Der Prozess 60 wird ebenfalls verwendet, um den RRC-Verbindungsaufbau für die NAS-Schicht des UE zu verbessern und kann in den Programmcode 214 kompiliert werden. Der Prozess 60 umfasst die folgenden Schritte:
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Schritt 600: Start.
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Schritt 602: Wenn eine Dienstanfragenachricht ausgelöst wird aber nicht aufgrund einer laufenden, periodischen TAU-Prozedur initiiert werden kann, Initiieren der Dienstanfrageprozedur nachdem die periodische TAU-Prozedur abgeschlossen ist oder abgebrochen wurde.
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Schritt 604: Wenn das UE in einen verbundenen Modus aufgrund der Dienstanfrageprozedur eintritt, Anhalten eines Timers, der mit der periodischen TAU-Prozedur assoziiert ist, wenn die Timer läuft.
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Schritt 606: Initiieren der periodischen TAU-Prozedur nachdem das UE den verbundenen Modus bzw. Connected Mode verlässt.
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Schritt 608: Ende.
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In dem Prozess 60 ist der verbundene Modus bzw. Connected Mode ein Connected Mode der weiterentwickelten Paketsystemmobilitatsverwaltung bzw. EMM (EMM = Evolved Packet System Mobility Management) und der Timer, der mit der periodischen TAU-Prozedur assoziiert ist, ist der Timer T3411, der gestartet wird, wenn ein TAU-Anfragefehler auftritt, oder ein Timer T3402. Der Timer T3402 wird gestartet, wenn ein TAU-Anfragefehler auftritt und ein Versuchszähler, der zum Zählen einer Anzahl der aufgetretenen TAU-Anfragefehler verwendet wird, einem Schwellenwert entspricht (in der gegenwärtigen Spezifikation beträgt dieser 5). Gemäß dem Prozess 60 initiiert das UE die Dienstanfrageprozedur nachdem die periodische TAU-Prozedur abgeschlossen oder abgebrochen wurde, und das UE tritt in den EMM Connected Mode ein nachdem die Dienstanfrageprozedur erfolgreich abgeschlossen wurde. Dann hält das UE den Timer T3411 und den Timer T3402 an, wenn diese laufen, um zu verhindern, dass eine unnötige TAU-Prozedur ausgeführt wird. Nachdem das UE den EMM Connected Mode verlässt, initiiert das UE die periodische TAU-Prozedur, um die periodische TAU an dem eNB fortzusetzen.
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Wie zuvor erwähnt, stellt die Problemstellung 6 in dem Stand der Technik die Ungewissenheit dar, ob das UE die Dienstanfrageprozedur erneut initiiert nachdem die TAU-Prozedur beendet wird, was dazu führt, dass der MT-Anruf verpasst wird. Verglichen mit dem Stand der Technik initiiert gemäß dem Prozess 60 das UE die Dienstanfrageprozedur, um in den EMM Connected Mode einzutreten, nachdem die periodische TAU-Prozedur abgeschlossen oder abgebrochen wurde, so dass der MT-Anruf nicht mehr verpasst wird. Darüber hinaus hält das UE unnötige Timer an und setzt das Ausführen der periodischen TAU-Prozedur fort, wenn das UE den EMM Connected Mode verlässt. Die Problemstellung 6 wird daher durch den Prozess 60 gelöst.
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Es sei auf 14 Bezug genommen, die ein Flussdiagramm eines Prozesses 70 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist. Der Prozess 70 wird ebenfalls genutzt, um den RRC-Verbindungsaufbau für die RRC-Schicht des UE zu verbessern und kann in den Programmcode 214 kompiliert werden-. Der Prozess 70 umfasst die folgenden Schritte:
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Schritt 700: Start.
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Schritt 702: Wenn das UE eine Vielzahl von NAS-Nachrichten aufweist, die für die Übertragung in einem Leerlaufmodus bzw. Idle Mode bereitstehen, Initiieren einer RRC-Verbindungsaufbauprozedur gemäß einer der Vielzahl von NAS-Nachrichten mit einer RRC-Verbindungsaufbauursache mit höherer Priorität.
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Schritt 704: Ende.
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In dem Prozess ist der Leerlaufmodus bzw. Idle Mode ein EMM Idle Mode. Die NAS-Nachrichten sind Verbindungsanfragenachrichten, die durch die NAS übertragen werden, wie beispielsweise eine TAU-Anfragenachricht, eine Anschlussnachricht und eine Dienstanfragenachricht. Darüber hinaus sollten die RRC-Verbindungsaufbauursachen die folgende Priorität aufweisen: Notruf > Hochprioritätszugang > MT-Zugang > MO-Signalisierung = MO-Daten.
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Das Szenario in 8 als ein Beispiel nehmend, besitzt das UE zwei bereitstehende bzw. in der Schwebe befindliche NAS-Nachrichten, eine Dienstanfragenachricht mit „MT-Zugang” als RRC-Verbindungsaufbauursache und eine TAU-Anfragenachricht mit „MO-Signalisierung” als RRC-Verbindungsaufbauursache. Gemäß dem Prozess 70 initiiert das UE die RRC-Verbindungsaufbauprozedur gemäß der Dienstanfragenachricht mit „MT-Zugang”, die eine höhere Priorität als „MO-Signalisierung” besitzt, so dass die Dienstanfrageprozedur mit „MT-Zugang” zuerst ausgeführt werden kann und der MT-Anruf nicht verpasst wird.
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Wie zuvor erwähnt, weist die Problemstellung 7 in dem Stand der Technik darauf hin, dass die Dienstanfrageprozedur nur initiiert werden kann, wenn keine von dem UE initiierte EMM-spezifische Prozedur läuft. Verglichen mit dem Stand der Technik initiiert das UE gemäß dem Prozess 70 die RRC-Verbindungsaufbauprozedur gemäß der NAS-Nachricht mit einer RRC-Verbindungsaufbauursache mit höherer Priorität und daher wird der MT-Anruf nicht verpasst.
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Aus dem obigen ersichtlich wird die Problemstellung 7 durch den Prozess 70 gelöst. Es sei bemerkt, dass das UE in der Problemstellung 6 zwei in der Schwebe anstehende NAS-Nachrichten besitzt, die die TAU-Anfragenachricht für die periodische TAU und die Dienstanfragenachricht für den MT-Anruf umfassen, so dass die Problemstellung 6 ebenfalls durch den Prozess 70 gelöst werden kann.
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Zusammenfassend kann das UE gemäß den obigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die RRC-Verbindungsaufbauprozedur basierend auf dem Abschluss des spezifischen Ereignisses zum Aufbau einer RRC-Verbindung effizienter initiieren, ermöglicht das Initiieren einer weiteren Dienstanfrageprozedur, wenn die vorangehende Dienstanfrageprozedur ansteht bzw. sich in der Schwebe befindet, Initiiert die Dienstanfrageprozedur nachdem die periodische TAU-Prozedur abgeschlossen ist oder abgebrochen wurde, und initiiert eine RRC-Verbindungsaufbauprozedur gemäß den Prioritäten der RRC-Verbindungsaufbauursachen einer Vielzahl von NAS-Nachrichten. Infolgedessen wird der RRC-Verbindungsaufbau deutlich verbessert.