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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Drehkolbenmaschinenanordnung,
die aus einem oder mehreren Aggregaten aufgebaut sein kann, die
als Kompressor zur Verdichtung von Gasen oder als Entspanner (Turbine)
im Rahmen einer geschlossenen Dampfturbinenanlage bzw. Kältemaschine
oder in Kombination zum Teil als Verdichter und zum Teil als Entspanner
in einem Verbrennungsmotorprozess (Gasturbine, Otto, Diesel) mit
interner oder externer Verbrennung arbeiten.
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Stand der Technik
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE000002518554A1 ist bekannt, dass man separate Drehkolbenaggregate
verwenden kann, um eine Drehkraft zu erzeugen, wobei ein Aggregat
als Verdichter und ein zweites als Entspanner arbeitet. Bei dieser
Lösung werden die Drehkolben in eine oszillierende und
nicht in eine rotierende Bewegung versetzt. Die Zu- und Ableitung
des Arbeitsmediums erfolgt nicht über die Drehachse der
oszillierenden Schwingkolben. Die kontinuierliche Verbrennung findet
hier in einem Brenner außerhalb der Maschine statt. Die
Brennkammer liefert das Heißgas in ringförmige
Sammelräume, die am Umfang der Maschine zu beiden Seiten
der Kolbentragscheiben des Expanders angeordnet sind. Diese Ringkammern
müssen aufwendig thermisch isoliert sein. Die Heißgase
haben einen relativ weiten Weg bis zu den Einschiebeschlitzen und
können auf diesem Weg, trotz Isolierung, an Temperatur
verlieren, die für die Wirkleistung der Maschine natürlich
verloren ist.
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Der
Lösungsansatz der Offenlegungsschrift
DE000003937359A1 weist
ebenso getrennte Aggregate für die Verdichtung und Entspannung
(Verbrennungsabschnitt) auf. Bei dieser Lösung wird die
Luft axial angesaugt und radial abgegeben. Je Halbwelle ist nur
ein Drehkolben vorhanden, und mindestens ein Drehkolben ist mit „Zungenventilen” ausgestattet, die
sicher eine potentielle Störanfälligkeit darstellen. Aus
der Offenlegungsschrift
DE000010223145A1 geht hervor, dass die Zuluft
der Drehkolbenmaschine axial zugeführt wird und auch, dass
das Abgas von der Maschine axial abgeführt werden kann.
Bei der hier vorgeschlagenen Lösung wird die Fluidsteuerung
mittels einer separaten Steuerungsbüchse durch einen elektrisch betriebenen
Sonder-Schrittmotor gesteuert und nicht automatisch durch die Flügelkolben
selber. Bei dieser Lösung gibt es einen Innenzylinder mit
nur einem Kolben, der um die Steuerbüchse rotiert. Die
Verbrennung findet nach dem Dieselprinzip statt, welches gerade
für Drehflügelkolben nicht so geeignet erscheint
wegen den extrem hohen Druckspitzen zum Zeitpunkt der Selbstzündung.
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Gleiches
gilt für die Lösung nach der Offenlegungsschrift
DE000003937359A1 .
Wegen der Tatsache, dass sich bei den letzten beiden Lösungsvorschlägen
jeweils nur ein Drehkolben je Innen- bzw. Außenzylinder
bzw. je Arbeitswelle befindet, kann erwartet werden, dass die asymmetrisch
auf die Innen- und Außenzylinder wirkenden Druckkräfte
zum Zeitpunkt der Verbrennung sich nachteilig auf die Lagerung und
Schmierung derselben auswirken. Bei keinem der Offenlegungsschriften
kann man erkennen, wie ein unruhiger Massengang, insbesondere bei den
Lösungen mit insgesamt nur zwei Kolben je Zylinder, kompensiert
werden soll. Alle drei aufgeführten Lösungen weisen
ein feststehendes Außengehäuse auf, welches die
rotierenden Elemente, wie Drehkolben bzw. Außenzylinder
umschließt. Die Relativgeschwindigkeit zwischen diesen
Elementen ist hoch und damit auch die zu erwartenden Reibungsverluste.
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Die
eigentliche Verbrennung des Kraftstoffes erfolgt entweder in dem
Hubraum, begrenzt von zwei Flügelkolben, oder wie bei der
Schwingkolbenlösung nach
DE000002518554A1 in
einer Brennkammer außerhalb der Maschine.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 008 213 A1 ist bekannt, dass man
Drehkolbenmaschinen auch als Außenläufermaschinen
mit rotierenden Zylinderhälften ausführen kann,
die mittels Malteser-Kreuz-Getriebe gesteuert werden. Diese Bauweise
erfordert einen zu großen Platzbedarf, und die Gaswege
zwischen den verschiedenen Aggregaten, die zusammenarbeiten, sind
immer noch zu lang. Eine Neugestaltung dieser Maschinentype bietet
weitere und günstigere Realisierungs- und Anwendungsmöglichkeiten.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die von der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 008 213 A1 her
bekannte Maschinenbauweise so umzugestalten, dass weitere neue Anwendungsmöglichkeiten
als auch eine Reduzierung der Herstellungskosten ermöglicht
werden. Außerdem soll die Bauweise dieses Maschinentyps
kompakter und einfacher in der Herstellung sein. Es werden Lösungen
vorgeschlagen, wie bereits mit einem oder zwei Aggregaten eine Verbrennungskraftmaschine
mit sehr hohem Wirkungsgrad realisierbar ist. Ausgehend von Beispielrechnungen
wird dargelegt, wie höhere thermische Wirkungsgrade als
nach Witz oder Carnot für bekannte Motorprozesse berechnet,
realisiert werden können, weil der Arbeitsdruck der Arbeitsgase voll
genutzt werden kann. Es soll also der Vorteil der Gleichraumverbrennung
(wie beim Ottomotor) zusammen mit dem Vorteil der Restdruckausnutzung, wie
von dem Turbinenprozess her bekannt, kombiniert werden.
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Lösung
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Ausgehend
von einer Drehkolbenmaschine 1, bei der
die zwei Maschinenwellen 6a und 7a, an denen auch
die Flügelkolben 6b und 7b befestigt sind, über
Malteser-Kreuz-Getriebe 8 und 9 mit einer Hauptwelle 14 in
Eingriff stehen, wird vorgeschlagen, die vier vorhandenen Arbeitsquadranten
Q1, Q2, Q3, und Q4 nach 2a bzw. 2b als
separate Hubräume zu betrachten mit jeweils eigenen Ein-(E)
und Auslassöffnungen (A). Man lässt nun beispielsweise nach 4 (Variante
1) den Hubraum aus einem der vier Quadranten (Q1) als Verdichter
für die Luft oder für Luft plus Brennstoff arbeiten.
Das so verdichtete Arbeitsmedium wird nun außerhalb des
Arbeitsraumes 5 in eine Brennkammer 3 im Zylinderkopf 1 gelenkt
und unmittelbar wieder zurück zu den drei oder auch nur
zu zwei anderen Quadranten (Q2, Q3, und Q4), die ihrerseits als
Entspanner arbeiten. Bei der Lösung, bei der nur die Luft
verdichtet wird, muss der Treibstoff in die Brennkammer mit dem
erforderlichen Druck eingespritzt und, falls erforderlich, nach
dem Stand der Technik zusätzlich gezündet werden.
Bei der Lösung, bei der ein Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet
wurde, muss nur gezündet werden. Der Vorteil dieser Lösung
gegenüber bekannten Hubkolbenmotoren ist, dass ein viel
größeres Volumen für die Arbeit verwendet
wird als das, was für die Verdichtung eingesetzt wird.
Der Druck nach Abschluss der Verdichtung kann in der Regel viel
geringer sein als der tatsächliche Arbeitsdruck (wie beim
Ottomotor). Damit lassen sich die theoretisch maximal möglichen Prozesswirkungsgrade
erreichen. Bei Anwendung von sehr hohen Prozesstemperaturen kann
hier natürlich auch nur mit zwei Quadranten als Entspanner gearbeitet
werden, wobei zwischen den Entspannern noch ein reiner Leerlauf-
bzw. Kühltakt eingeführt werden kann. Wenn man
dafür sorgt, dass die Verdichterstufe(n) nur ein Teil,
z. B. 50% (25%) ihres Hubvermögens ansaugt (bzw. ansaugen)
und verdichtet, kann das Verhältnis zwischen Ansaugvolumen
und Arbeitsvolumen in sehr großen Bereichen angepasst werden.
Das Brennkammervolumen außerhalb des eigentlichen Hubraumes
sollte dabei in einem bestimmten Verhältnis zum tatsächlichen
Ansaugvolumen und in einem anderen viel größeren Verhältnis
zum Arbeitsraumvolumen stehen. Um kurze Gaswege zwischen Verdichterquadrant
und Entspannerquadrant sicherzustellen, ist es vorteilhaft, möglichst
beide Quadranten als benachbarte Quadranten auszuwählen.
Man nimmt also vorteilhafterweise immer abwechselnd einen Verdichterquadrant und
einen Entspannerquadrant. Man hat dann also zwei Brennkammern, die
im Gleichtakt zünden bzw. gezündet werden. (zwei
Zündvorrichtungen). Die Einlassöffnungen E werden
entsprechend groß gehalten, um nur einen Bruchteil des
max. möglichen Volumens anzusaugen.
- Zahlenbeispiel:
Ansaugvolumen: 0,857 pu (pu = per unit); Brennkammervolumen: 0,286
pu; Verdichtungsverhältnis = (0,857 + 0,286)/0,286 = 4:1.
- Entspannungsverhältnis bei Verwendung von 2 Quadranten
als Entspanner und einem Leerlauf- bzw. Kühlquadranten
bzw. einem weiteren Verdichterquadranten: Brennkammervolumen 0,286
pu; Entspannungsvolumen: 2 pu + 0,286 pu = 2,286; Entspannungsverhältnis:
2,286 pu/0,286 pu = 1:8. Frischlufttemperatur (300 K angenommen)
nach Verdichtung auf p2 = 6,96 bar ist 6,960,286 × 300
K = 522 K.
- Erwärmung auf 1378 K (1105°C) im Brennraum
erhöht den Gasdruck auf (1378 K/522 K) × 6,96
bar = 18,4 bar. Gastemperatur nach Entspannung: 1378 K/18,40,286 = 599 K (326°C). Thermischer
Wirkungsgrad: Tzu = 1378 K – 522 K = 856 K; Tab = 599 K – 300
K = 299 K; ηth = (856 K – 299
K)/856 K = 0,65 = 65%.
- Wirkungsgrad nach Carnot ηc =
1 – (599 K/1378 K) = 0,565 = 56,5%.
- Wirkungsgrad nach Witz ηWitz =
1 – (1/8)1,4-1 = 0,565
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Das
Zahlenbeispiel zeigt, wie erwartet, eine deutliche Wirkungsgradverbesserung
gegenüber dem Carnot-Prozess oder auch nach dem Gleichraumprozess
nach Witz für bekannte Verfahren z. B. dem Ottomotor.
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Aus
dem p-V-Diagramm 7 ist der Gewinn
bzw. Nutzen gegenüber dem Diagramm nach Witz schraffiert
dargestellt.
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Ein
noch höherer prozentualer Gewinn gegenüber dem
Witz-Prozess für Ottomotoren, ergibt sich bei geringeren
Drücken und Temperaturen. Bei Anwendung eines Verdichtungsverhältnisses
von 2:1 und eines Entspannungsverhältnisses von 1:4 ergeben
sich mit T1 = 300 K, folgende Werte:
T2 = 396 K; T3 = 1046
K und T4 = 600 K; P2 = 2,64 bar nach Verdichtung; P3 = 6,97 bar
nach Zündung; ηth = (650
K – 300 K)/650 K = 0,538 = 53,8%.
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Nach
Carnot beträgt der Wirkungsgrad ηc =
1 – (600 K/1046 K) = 0,426 = 42,6%.
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Nach
Witz beträgt der Wirkungsgrad ηWitz =
1 – (1/4)1,4-1 = 42,6%.
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Man
kann also deutlich erkennen, dass der Wirkungsgrad für
das neue Maschinenkonzept aus dem Grunde um einiges besser ist als
der Witz-Wirkungsgrad für eine Maschine, bei der das Ansaug- und
Entspannungsvolumen gleich ist, weil dieser neue Prozess die Vorteile
des Gleichraumprozesses für die Verbrennung zusammen mit
dem Vorteil der vollständigen Ausnutzung des Drucks der
Verbrennungsgase wie beim Turbinenprozess kombiniert. Man erreicht
also schon sehr gute Wirkungsgrade mit deutlich niedrigeren Verbrennungstemperaturen
und Arbeitsdrücken wie bei den bekannten Verfahren nach
Otto und Diesel.
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Rein
theoretisch ergibt sich ein thermischer Wirkungsgrad von 73,3% unter
der Annahme folgender Bedingungen: T1 = 300 K, T2 = 690 K, T3 =
1836 K T4 = 603 K, p2 = 18,4 bar, p3 = 48,5 bar, p1 = p4 = 1 bar, εV = 8:1; εE =
1:16.
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Generell
kann gesagt werden, dass bei dem angewendeten Prozess der thermische
Wirkungsgrad mit kleiner werdendem Verdichtungsverhältnis bei
gleich bleibendem Entspannungsverhältnis kleiner wird,
die erforderliche Brennraumtemperatur und das Leistungsvermögen
werden jedoch gesteigert. Umgekehrt wird bei sich annähernden
Verhältnissen zwischen Verdichtung und Entspannung der
Wirkungsgrad immer höher. Dieser Vorteil hat jedoch den
Nachteil, dass das Arbeistvermögen immer weiter zurück
bis zu null geht. D. h. die Maschine muss also für eine
bestimmte Leistung immer größer werden. Es geht
hier also darum, abzuwägen, was unter dem Strich am günstigsten
ist. Die Variante 2 nach 5 macht Gebrauch von zwei separaten
Aggregaten, die spiegelbildlich zueinander angeordnet sind und zwischen
denen sich ein gemeinsamer Zylinderkopf 1 mit Brennkammer 3 befindet.
Beide Aggregate werden von separaten Kurbelrädern an derselben Welle
angeordnet, angetrieben. Damit kann ein Zeitversatz im Arbeitstakt
beider Aggregate zueinander bewerkstelligt werden, falls vorteilhaft
für die Optimierung der Verbrennungsabläufe. Man
hat jetzt die Möglichkeit, den Hubraum beider Aggregate
den Erfordernissen anzupassen und Kühlquadranten, die nicht
am Arbeitsprozess beteiligt sind, vorzusehen. Es müssen
also nicht alle vier Quadranten 2Q1–2Q4 parallel geschaltet
sein wie dargestellt, sondern es können auch nur drei wie
nach 4 oder gar nur zwei sein. Die leerlaufenden Quadranten
dienen dann nur zur inneren Kühlung der Kolben und der
Innenwände des Arbeitraumes. Das Aggregat zur Verdichtung
der Luft bzw. des Kraftstoff-Luft-Gemisches wird in der Regel kleiner
ausgelegt werden als das zweite Aggregat, welches die Arbeit verrichtet.
Bei dem Aggregat zur Verdichtung 19 kann nun optional, wie
dargestellt, ein Arbeitsquadrant 1Q1 dazu herangezogen werden, um
bei Verwendung von Gas als Treibstoff das Gas separat von der Luft
zu verdichten, um Rückzündungen vom Luft-Gas-Gemisch
bzw. zu frühes Zünden wegen zu hohen Temperaturen
beim Verdichten auszuschließen bzw. zu hohe Verbrennungsdruckspitzen
zu vermeiden (Dieselprozess). Gas steht ja auch nicht immer mit
dem erforderlichen Druck zur Verfügung. Bei dieser Variante
sind ähnliche thermische Wirkungsgrade oder sogar noch
höhere, wie für die erste Variante aufgeführt,
möglich, da ein noch größerer Spielraum
für Variationsmöglichkeiten gegeben ist.
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Die
Variante 3 nach 6 arbeitet ebenso wie Variante
2 mit zwei Aggregaten nach Variante 1 auch mit einem gemeinsamen
Zylinderkopf 1.
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Ein
erster Quadrant 2Q1 des Aggregates 2 wird als Kühlquadrant
für dieses Aggregat genutzt und bewirkt eine innere Abkühlung
der Arbeitsräume und Kolben. Die Quadranten 1Q1 und 1Q2
des Aggregates 1 stellen die erste Verdichterstufe dar. Die verdichtete
Luft wird über einen Verteiler 1b dem Quadranten
1Q3 zugeführt, der das Arbeitsmedium weiter verdichtet
und dann die Gase in die Brennkammer 3 leitet. Nach der
Zündung steigt der Druck und die Temperatur in der Brennkammer.
Diese werden in einer ersten Entspannerstufe mittels Quadranten
1Q4 des Aggregates 1 z. T. abgebaut und dann weiter zur zweiten
Entspannerstufe 2Q2 vom Aggregat 2 geleitet. Dieser Quadrant baut
den Arbeitsdruck und die Verbrennungstemperatur weiter ab, bevor
die Heißgase dann an die beiden parallel arbeitenden Quadranten
2Q3 und 2Q4 des Aggregates 2 weiter geleitet werden. Mittels letzterer
wird der nutzbare Druck der Rauchgase quasi „restlos” ausgenutzt,
bevor sie ausgestoßen werden. Die Restwärme der
Abgase kann natürlich, falls möglich, noch mittels
eines Wärmetauschers nutzbar gemacht werden. Mit dieser
Anordnung lassen sich die Arbeitsdrücke sehr gut beherrschen
und die Arbeitsräume relativ kühl gehalten werden.
Beide Aggregate sind am Entspannungsprozess beteiligt. Wegen der
Stufen spielt die Dichtigkeit nicht mehr ganz die große
Rolle. Die Auslassöffnung A vom Quadranten 1Q3 ist gleich
der Einlassöffnung E vom Quadranten 1Q4 (wie für
Q1 und Q2 auf 2b dargestellt). Außer
diesen drei Grundvarianten sind noch viele weitere Varianten denkbar
mit der Variierung der Stufenzahl und Zuordnung der Fuktionen. Der
Variationsmöglichkeiten sind also quasi beliebig viele.
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An
Hand von 1 soll nun das Grundprinzip
eines Drehkolbenaggregates beschrieben werden, welches prinzipiell
geeignet ist, um o. a. Anwendungen realisieren zu können.
Der Arbeitsraum 5 wird nach außen von dem Hohlzylinder 6 begrenzt, der
zur Antriebsseite hin fest mit einer hohlen Flanschwelle 6b verbunden
sein kann oder optional mit dem Zylinderkopf 3. Der Zylinder 6 dreht
also mit der Flanschwelle 6b mit oder ist stationär
angeordnet. An der Flanschwelle 6a ist auch das Malteser-Kreuz 8a vom
Getriebe 8 befestigt. Diese Welle ist mittels eines Lagers 10 am
Lagerschild 12 gelagert. Vier Flügelkolben 6b sind
an der Innenseite des Hohlzylinders 6 und/oder am Flansch
der Flanschwelle 6a befestigt (je nach Bauart). Der Zylinder 6 und
bei Bedarf der Seitenflansch 6a können gerippt
ausgebildet sein, um ausreichend von der Umgebungsluft gekühlt werden
zu können. Ein stationär angeordneter Zylinder 6 kann
auch wassergekühlt ausgeführt sein. Die Begrenzung
des Arbeitsraumes zur Achsmitte des Zylinders hin erfolgt direkt
mittels der Welle 7a, an der auch jeweils vier Flügelkolben 7b im
Bereich des Arbeitsraumes 5 angeordnet und befestigt sind
und außerdem ebenfalls ein Malteser-Kreuz 9a vom
Getriebe 9 in Nähe des Wellenendes. Das hintere
Ende dieser Welle 7a ist mittels eines Lagers 11 am
Lagerschild 13 gelagert. Die beiden Wellen 6a und 7a sind gegeneinander über
Gleitlager mit Ölschmierung gelagert. Das Schmieröl
kann über den ”Zylinderkopf” 3 und über
eine Bohrung in der Welle 7a der Maschine zugeführt
werden. Mittels dieses Öles kann auch die innere Welle 7a gekühlt
werden.
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Der „Zylinderkopf” 3 ist
nun, je nach Anwendungsfall (Beispiele 4, 5 und 6,
ganz unterschiedlich gestaltet, um die Gasführung von und zu
den einzelnen (4) Arbeitsquadranten und über die Brennkammer 3 zu
ermöglichen. Dieser „Zylinderkopf” 1 muss
auch bei Bedarf gut mittels eines geeigneten Kühlmittels
gekühlt werden können. In diesem Zylinderkopf
befindet sich dann auch je nach thermodynamischem Prozess eine Zünd-
oder Glühkerze. Bei Anwendung von zweier dieser Aggregate
wird das zweite Aggregat spiegelbildlich ebenfalls an diesen dann
gemeinsamen Zylinderkopf von der anderen Seite her angedockt. Bei
solch einer Lösung wird der Zylinderkopf zu einem Verbindungsstück
zwischen zwei Aggregaten und muss von daher wieder ganz anders gestaltet
werden. Die meisten Zu- und Ableitungen erfolgen in diesem Fall
nur radial. Bei Anwendung nur eines Aggregates wird der Zylinderkopf
mittels einer geeigneten Halterung an dem Lagerschild 12 befestigt
und mit einem definierten Druck gegen die Wellen 6 (6a)
und 7a und deren Kolben angedrückt. Für
geeignete Gleitschmierung an den erforderlichen Stellen muss natürlich
gesorgt werden. Die Flügelkolben 6b und 7b sind
vorzugsweise sehr passgenau mit den zugehörigen Wellen verbunden
und sind im Idealfall von der Zylinderkopfseite her zugänglich
(Ein- und Ausbau). Die Arbeitsgase strömen bei dieser Lösung
in axialer Richtung in die Arbeitsquadranten hinein und aus den
Arbeitsquadranten und über den Zylinderkopf 3 wieder heraus.
Die Fluidsteuerung erfolgt wie bei den meisten Maschinen dieser
Gattung über die Seiten- bzw. Außenflächen
der Kolben selber. Die Hauptwelle 14, an der auch die Kurbelräder 8b und 9b befestigt
sind, ist auch an den Lagerschilden 12 und 13 gelagert. Bei
Anwendung von zwei Drehkolbenaggregaten können die Arbeitstakte
der beiden Aggregate zueinander versetzt oder synchron erfolgen.
Schmier- und Kühlöl für die Gleitlagerung
und bei Bedarf auch für die Lager der beiden Koaxialwellen
kann von der Seite des Zylinderkopfes über entsprechende
Bohrungen zu den erforderlichen Stellen geleitet werden.
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Bei
größeren Maschinen kann es sich als günstiger
erweisen, die Flanschwelle 6a, ähnlich wie die
Welle 7a, als Nabenwelle auszuführen, wobei dann
nur die halbe Nabenlänge für die Verankerung der
Flügelkolben von jeder Welle zur Verfügung steht.
Bei dieser Lösung ist der Flansch 6a nach 1 mit
dem Zylinder 6 verbunden, der auch mit dem Zylinderkopf 1 verbunden
ist. Die Dichtstelle zur Arbeitsraumabdichtung zwischen der äußeren
Welle und dem Flansch 6a verlagert sich damit vorteilhafter weise
zur Achsmitte hin, wo die Umlaufgeschwindigkeit der Welle geringer
und eine Abdichtung damit eventuell auch unproblematischer ist.
Bei der vorgeschlagenen Lösung steht für die Befestigung
der Kolben an der Welle 7a die volle Nabenlänge
zur Verfügung und für die Flanschwelle 6a der
volle Arbeitsraumteilradius (Kolbenhöhe) am Flansch und
gegebenenfalls auch noch der umlaufende Zylinder 6 in voller
Länge. Das oben beschriebene Drehkolbenaggregat lässt
sich natürlich auch mit einer anderen Getriebeart, wie
z. B. einer Kombination aus außermittigem und elliptischem
Zahnrad anstelle von Malteserkreuzgetriebe, aufbauen, wobei das
elliptische Zahnrad, wenn es an Stelle des Malteserkreuzes auf der Hohlwelle
montiert ist, im Mittel nur halb so schnell umläuft wie
das außermittig angeordnete runde Zahnrad auf der Hauptantriebswelle 14 des
Drehkolbenaggregates. Da es hier je Umdrehung des elliptischen Zahnrades
zwei Arbeitstakte gibt, müssen auch nur zwei Drehkolben
an jeder Zylinderhälfte montiert, nur zwei Einlassöffnungen
und auch nur zwei Auslassöffnungen an dem Zylinderkopf
angeordnet sein. Die Welle 14 dreht im Mittel dann auch doppelt
so schnell wie jede der Wellen 6 und 7 mit ihren
Drehflügelkolben. Diese Lösungsmöglichkeit
bietet nur dann einen guten Wirkungsgrad, wenn zwei Aggregate mit
verschieden großen Hubvolumina verwendet werden. Anstelle
der außermittig angeordneten Rundräder auf der
Welle könnten auch hier gleichgroße Ellipsenräder
wie für die Hohlwellen eingesetzt werden. Damit gäbe
es dann natürlich keine Drehzahlübersetzung ins
Schnellere.
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3 zeigt
nun der Vollständigkeit halber noch ein Ablaufdiagramm
zweier um 15° X5 taktversetzt arbeitenden
und sich gegenüber liegenden Aggregate mit gemeinsamem
Zylinderkopf 1. Der Entspannerquadrant 18 hat
hier beispielsweise ein Arbeitsvolumen X2,
welches ca. drei mal so groß ist wie das Arbeitsvolumen
X1 vom Verdichterquadranten 19.
X3 zeigt das Volumen der Brennkammer 3 zwischen
beiden Aggregaten, X6 stellt das Kompressionsvolumen
dar, und X4 zeigt die Wegstrecke in Grad,
in welcher die Verbrennung quasi in einem Gleichraum stattfinden
kann.
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Diese
so angeordneten Aggregate könnten jeweils beide zwei leerlaufende,
diagonal gegenüberliegende Kühlquadranten und
ebenfalls zwei diagonal gegenüberliegende Arbeitsquadranten
aufweisen. Damit werden beide Aggregate gut gekühlt. Die Auslassöffnungen
A der beiden Verdichterquadranten sollten nun so angeordnet sein, dass
sie genau gegenüber den Einlassöffnungen E der
gegenüberliegenden Entspannerquadranten zu liegen kommen. Damit
werden kurze und direkte Gaswege zwischen beiden Aggregaten ermöglicht.
Generell betrachtet, können natürlich die Einlassöffnungen
E und/oder die Auslassöffnungen A als auch die Brennkammer 3 mit Zündvorrichtung 4,
bei der Lösung mit feststehendem Zylinder 6, auch
am Zylinderumfang angeordnet sein.
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- 1
- Zylinderkopf
mit Brennkammer und Verteilerkanälen
- 2
- Frischluft, 2a Frischluftverteiler, 2b Abgassammler, 2c Abgas-Auslass
- 3
- Brennkammer
- 4
- Zündvorrichtung
(Zündkerze oder Glühkerze)
- 5
- Arbeitsraum
mit den Hubräumen zwischen benachbarten Drehkolben
- 6
- Außenzylinder
mit Flanschwelle 6a und Flügelkolben 6b
- 7
- Innenwelle 7a mit
Flügelkolben 7b
- 8
- Malteserkreuzgetriebe,
bestehend aus Malteserkreuz 8a, Kurbelrad 8b und
4 Stck. Kurbeln bzw. Laufrollen 8c
- 9
- Malteserkreuzgetriebe,
bestehend aus Malteserkreuz 9a, Kurbelrad 9b und
4 Stck. Kurbeln bzw. Laufrollen 9c
- 10
- Lager
von Welle 6a
- 11
- Lager
von Welle 7a
- 12
13
- Lagerschilde
- 14
- Hauptantriebswelle
- 15
- Brennstoffzufuhr
- 16
- Halterung
von Zylinderkopf 1
- 17
- Bohrungen
für Schmier- und Kühlöl
- 18
- Entspanner
- 19
- Kompressor
- X1
- Hubraum
von Verdichterquadrant, X2 Hubraum von Entspannerquadrant,
- X3
- Brennkammervolumen,
X4 Bereich für Gleichraumverbrennung,
- X5
- Arbeitstaktversatz
zwischen Verdichter und Entspanner,
- X6
- Kompressionsvolumen.
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Liste der Darstellungen
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1 Schnitt
durch Drehkolbenaggregat mit Malteserkreuzgetriebe und mit angeflanschtem
Zylinderkopf 1 (ohne Schnitt)
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2a Zylinderkopfseitige
Ansicht auf Drehkolben mit Arbeitsquadranten Q1–Q4
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2b Draufsicht
auf Zylinderkopf Drehkolbenseite mit Darstellung der Einlass-(E)
und Auslassöffnungen (A) von den Quadranten Q1–Q4
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3 Ablaufdiagramm
von zwei um 15° taktversetzt, arbeitenden Aggregate
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4 Schema
Gasführung Variante 1
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5 Schema
Gasführung Variante 2
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6 Schema
Gasführung Variante 3
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7a p-V-Diagramm
von Gleichraumprozess (nach der Erfindung)
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7b p-V-Diagramm
von Gleichdruckprozess (nach der Erfindung)
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7c p-V-Diagramm
von Seiligerprozess (nach der Erfindung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 000002518554
A1 [0002, 0005]
- - DE 000003937359 A1 [0003, 0004]
- - DE 000010223145 A1 [0003]
- - DE 102009008213 A1 [0006, 0007]