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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Drehkolbenmaschinenanordnung,
die aus einem oder mehreren Aggregaten aufgebaut sein kann, die
entweder alle nur als Kompressor (Verdichter) zur Verdichtung von
Gasen oder alle nur als Entspanner (Turbine) im Rahmen einer geschlossenen
Dampfturbinenanlage bzw. Kältemaschine oder in Kombination
zum Teil als Verdichter und zum Teil als Entspanner in einem Gasturbinenprozess
mit interner oder externer Verbrennung arbeiten.
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Stand der Technik
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 000002518554 A1 ist bekannt, dass man
separate Drehkolbenaggregate verwenden kann, um eine Drehkraft zu
erzeugen, wobei ein Aggregat als Verdichter und ein zweites als
Entspanner arbeitet. Bei dieser Lösung werden die Drehkolben
in eine oszillierende und nicht in eine rotierende Bewegung versetzt.
Die Zu- und Ableitung des Arbeitsmediums erfolgt nicht über
die Drehachse der oszillierenden Schwingkolben. Die kontinuierliche
Verbrennung findet hier in einem Brenner außerhalb der
Maschine statt. Die Brennkammer liefert das Heißgas in
ringförmige Sammelräume, die am Umfang der Maschine zu
beiden Seiten der Kolbentragscheiben des Expanders angeordnet sind.
Diese Ringkammern müssen aufwendig thermisch isoliert sein.
Die Heißgase haben einen relativ weiten Weg bis zu den
Einschiebeschlitzen und können auf diesem Weg, trotz Isolierung,
an Temperatur verlieren, die für die Wirkleistung der Maschine
natürlich verloren ist.
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Der
Lösungsansatz der Offenlegungsschrift
DE 000003937359 A1 weist
ebenso getrennte Aggregate für die Verdichtung und Entspannung
(Verbrennungsabschnitt) auf. Bei dieser Lösung wird die Luft
axial angesaugt und radial abgegeben. Je Halbwelle ist nur ein Drehkolben
vorhanden, und mindestens ein Drehkolben ist mit „Zungenventilen” ausgestattet,
die sicher eine potentielle Störanfälligkeit darstellen.
Aus der Offenlegungsschrift
DE 000010223145 A1 geht hervor, dass die
Zuluft der Drehkolbenmaschine axial zugeführt wird und
auch, dass das Abgas von der Maschine axial abgeführt werden
kann. Bei der hier vorgeschlagenen Lösung wird die Fluidsteuerung
mittels einer separaten Steuerungsbüchse durch einen elektrisch betriebenen Sonder-Schrittmotor
gesteuert und nicht automatisch durch die Flügelkolben
selber. Bei dieser Lösung gibt es einen Innenzylinder mit
nur einem Kolben, der um die Steuerbüchse rotiert. Die
Verbrennung findet nach dem Dieselprinzip statt, welches gerade
für Drehflügelkolben nicht so geeignet erscheint
wegen den extrem hohen Druckspitzen zum Zeitpunkt der Selbstzündung.
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Gleiches
gilt für die Lösung nach der Offenlegungsschrift
DE 000003937359 A1 .
Wegen der Tatsache, dass sich bei den letzten beiden Lösungsvorschlägen
jeweils nur ein Drehkolben je Innen- bzw. Außenzylinder
bzw. je Arbeitswelle befindet, kann erwartet werden, dass die asymmetrisch
auf die Innen- und Außenzylinder wirkenden Druckkräfte
zum Zeitpunkt der Verbrennung sich nachteilig auf die Lagerung und
Schmierung derselben auswirken. Bei keinem der Offenlegungsschriften
kann man erkennen, wie ein unruhiger Massengang, insbesondere bei den
Lösungen mit insgesamt nur zwei Kolben je Zylinder, kompensiert
werden soll. Alle drei aufgeführten Lösungen weisen
ein feststehendes Außengehäuse auf, welches die
rotierenden Elemente, wie Drehkolben bzw. Außenzylinder
umschließt. Die Relativgeschwindigkeit zwischen diesen
Elementen ist hoch und damit auch die zu erwartenden Reibungsverluste.
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Die
eigentliche Verbrennung des Kraftstoffes erfolgt entweder in dem
Hubraum, begrenzt von zwei Flügelkolben, oder wie bei der
Schwingkolbenlösung nach
DE 000002518554 A1 in
einer Brennkammer außerhalb der Maschine.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, allgemein anwendbare „Drehkolbenaggregatmodule” mit
möglichst einfacher Bauweise zu gestalten, mittels derer
ganze Drehkolbenmaschinenanordnungen, bestehend aus einer Mehrzahl
dieser Module, aufgebaut werden können und mittels derer
ein ruhiger Massengang ermöglicht wird. Diese Module sollen
beliebig kombiniert werden können, um sowohl als reine
Kompressoren für Gase oder als reine Turbinen im Rahmen
einer Dampf- oder Gasturbine oder eben in Kombination mit Kompressor
und Entspanner in einem Gasturbinenprozess mit innerer oder äußerer
Verbrennung Verwendung zu finden, wobei auch je Funktion eine Mehrzahl
von Stufen vorteilhaft eingesetzt werden kann. Außerdem
ist es Aufgabe, die Dichtgrenzen der sich relativ zueinander bewegenden Teile
im Verhältnis zur Baugröße so klein wie möglich
zu halten, für gute Schmierung der Reibflächen,
für gute Kühlung der Bauteile die es notwendig haben,
und nicht zuletzt für eine gute und einfache Abdichtung
der Arbeitsräume zu sorgen.
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Lösung
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An
Hand von 1 soll das Grundprinzip eines
Drehkolbenaggregates beschrieben werden, welches geeignet ist, um
als Gasturbine mit innerer Verbrennung betrieben zu werden. Ein
Kompressoraggregat, welches für den Turbinenprozess ebenfalls erforderlich
ist, um die Frischluft mit dem gewünschten Arbeitsdruck
zu liefern, ist vom Prinzip her ähnlich gestaltet, weist
aber natürlich keinen Brennerteil im Zentrum des Drehkolbenaggregates
auf, und die „Trennwand” zwischen Kammer 3 und
der „Abgasseite” in der Hohlachse 1 ist
verschlossen.
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Eine
stationär angeordnete Hohlachse 1, die in drei
Segmente 1a, 1b und 1c unterteilt sein
kann, hat das Segment 1a aus einem abgastemperaturbeständigen
Werkstoff hergestellt und führt in seinem Inneren ein Frischluftrohr 2 aus
gleichem metallischem Werkstoff. Des Segment 1b der Hohlachse, welches
direkt nach dem Segment 1a im Inneren des Aggregates angeordnet
ist, sollte vorzugsweise aus einem keramischen Werkstoff gefertigt
sein, da es dem heißen Verbrennungsprozess direkt ausgesetzt ist.
(Bei einer Bauweise der Hohlachse nach 3a, kann
auch die ganze Hohlachse aus einem Stück gefertigt sein).
Des Segment 1b weist eine außermittig des Arbeitsraumes 5 angeordnete
Trennwand 3b (Brennkammertrennwand) auf, die im Zentrum
eine Bohrung zur Aufnahme des Frischluftrohres 2 hat, welches
die verdichtete Luft 2a vom Kompressor zur Brennkammer 3 führt,
hat. Das Frischluftrohr 2 hat an seinem Ende im Bereich
der Brennkammer einen größeren Außendurchmesser,
um eine Abdichtung zwischen diesem Rohr und der Brennkammertrennwand
im Segment 1b zu ermöglichen. (Segment 1a und 1b könnten
alternativ auch aus einem Stück hergestellt sein.) Des
Segment 1c der Hohlachse formt mit seinem inneren Ende
einen Luftspalt zu dem Ende des Frischluftrohres 2. Über
eine zentrisch angeordnete Bohrung im Segment 1c wird der
Brennstoff 15 von außen zum Luftspalt geführt.
Im und vor dem Luftspalt kann sich der Treibstoff mit der Frischluft
vermischen, um denn mittels einer Zündelektrode 4 am
Ende des Luftspaltes durch einen Funken zwischen dieser Elektrode
und dem metallischen Ende des Frischluftrohres 2 entzündet
zu werden, um dann in der Brennkammer 3 zu verbrennen.
Da es sich um einen Turbinenprozess handelt, sollte eine 1-mal Zündung
ausreichen, um die Verbrennung in Gang zu halten. (Die Maschine
muss sich dabei logischerweise drehen.) Die Zündelektrode 4 muss
natürlich, von Masse isoliert und abgedichtet, in dem Segment 1c eingebaut
sein.
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Das
Segment 1b weist auf der Brennkammerseite vier symmetrisch
verteilte Einlassschlitze zum Arbeitsraum 5 des Drehkolbenaggregates
auf (Siehe auch 2b). Auf der Auslassseite weist
das Segment 1b ebenfalls vier Schlitze (Auslassschlitze) auf,
die tangential versetzt zu den Einlassschlitzen angeordnet sind.
Das Abgas strömt damit nach dem Gegenstromprinzip an dem
Frischluftrohr 2 entlang nach draußen und kann
damit einen Teil seiner Wärme bereits vor Austritt aus
der Maschine an die Frischluft 2a über das Rohr 2 abgeben.
Eine leicht abgewandelte Bauweise der Hohlachse 1, ist
auf 3a dargestellt. Hier ist die Hohlachse aus einem Stück
(vorzugsweise keramischer Werkstoff) hergestellt. Das Abgasrohr 1d bildet
zusammen mit dem Frischluftrohr 2 eine Einheit, wobei ein
verbesserter Wärmeübergang zwischen beiden erreicht
werden soll. Das Frischluftrohr 2 mündet in eine
Wirbelkammer 3a, wo die Frischluft mit dem Treibstoff optimal vermischt
wird. Die ringförmig die Wirbelkammer umschließende
Zündelektrode weist einen Abstand zum Ende des Frischluftrohres 2 auf,
der noch gut vom Zündfunken an beliebiger Stelle übersprungen
werden kann, um selbst eine Dauerzündung mit langen Standzeiten
aushalten zu können. Zündimpulsleitung und Brennstoffzufuhr
erfolgt über Brennkammerabschlussstück 1f.
Das Abgasrohr 1d weist einen Spalt zur Hohlachse 1 auf,
um den Wärmeübergang zwischen beiden zu minimieren.
Der große Vorteil der Lösung, die Brennkammer
innerhalb der Hohlachse unmittelbar vor den Einlassöffnungen
anzuordnen ist, dass die Heißgase praktisch ohne Temperaturverlust
in die Arbeitsräume einströmen können,
um ein Maximum an Arbeit verrichten zu können. Der vorhandene
Temperaturverlust bleibt zum großen Teil innerhalb der
Maschine und kommt dem Prozess sogar teilweise zugute. Es wird keine
extra aufwendige Isolierung innerhalb der Maschine benötigt.
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Der
Arbeitsraum 5 wird zur Aggregatmitte hin von dem Hohlachsensegment 1b mit
den zugehörigen Einlass- und Auslassschlitzen begrenzt.
Die Begrenzung des Arbeitraumes zur Umgebungsluft erfolgt direkt
mittels der beiden kegelstumpfförmigen Zylinderhälften 6a und 7a,
an denen auch jeweils vier dreiecksförmige Flügelkolben 6b und 7b angebracht sind
(2a und 2b). Die
Dicke der Flügelkolben an der Basis, welche am Segment 1b anliegen, ist
so, dass die Einlassschlitze und auch die Auslassschlitze im Segment 1b jeweils
separat in einer anderen Stellung der Flügelkolben abgedeckt
bzw. verschlossen werden (2b). Die
Fluidsteuerung durch die Hohlachse und die acht sich ergebenden Hubräume
zwischen den Zylinderhälften 6a und 7a und
deren Flügelkolben 6b und 7b, wird damit
durch die Flügelkolben selbst gesteuert, indem sie mal
die Einlassschlitze freigeben, während die Auslassschlitze
gerade abgedeckt sind für die betroffenen Arbeitsräume
und umgekehrt. Es gibt hier also keine separate aufwendig gesteuerte
Büchse. Der Arbeitstakt und der Takt zum Ausstoß der
entspannten Rauchgase findet immer gleichzeitig in jeweils vier,
durch die Flügelkolben von einander getrennten Hubräumen statt.
Die Gasdruckkräfte wirken damit immer in vier Richtungen
symmetrisch verteilt auf die Zylinderwände und ergeben
damit keine asymmetrische „resultierende Kraft” auf
Lager und Hohlachse.
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Jede
der beiden Zylinderhälften 6a und 7a ist mittels
einer eigenen Hohlwelle 6 bzw. 7, an der auch jeweils
ein Malteserkreuz 8a bzw. 9a der Malteserkreuzgetriebe 8 bzw. 9 befestigt
ist, mittels eines geeigneten Lagers 10 bzw. 11 an
den zugehörigen Lagerschildern 12 bzw. 13 gelagert.
In dem dargestellten Beispiel sind Kegelrollenlager angedacht, die
sowohl radiale als auch axiale Belastungen aufnehmen können.
Eines der Lager 11 ist als Festlager eingebaut. Das andere
Lager 10 wird mittels eines geeigneten Federelements 16 mit
definierter Kraft gegen die zugehörige Hohlwelle 6 angedrückt,
welche wiederum dafür sorgt, dass sowohl die beiden Zylinderhälften 6a und 7a als
auch alle acht Flügelkolben 6b und 7b mit
ihrem über die Mittellinie hinausragenden Schenkel sauber
an der jeweils gegenüberliegenden Zylinderwand anliegen.
Jedes der beiden Lager ist so abgedichtet eingebaut, dass Schmier-
und Kühlöl über eine in der Lagerabdeckung
vorgesehene Bohrung 17 eingebracht werden kann. Dieses Öl
kann nun zunächst die Lager schmieren, um dann weiter zwischen
Hohlachse 1 und Hohlwelle 6 bzw. 7 durch eine
für jeden Flügelkolben vorgesehene Bohrung 19 in
jeder der Hohlwellen zu fließen, bevor es durch eine Bohrung 19 (2a, 2b)
in der Basis eines jeden Flügelkolbens weiterfließen
kann. Am Ende mündet die Bohrung in eine Nut 20 in
jedem der abstehenden Schenkel der Flügelkolben. Das Öl
kann nun in der Nut der Kolben zwischen Kolben und Zylinderwand
des gegenüberliegenden Zylinders, durch die Fliehkraft
unterstützt, Weiterfließen. Damit wird die Reibung
und die Erwärmung der Kolben minimiert. An der Stoßfuge,
wo beide Zylinderhälften gegeneinander gedrückt
werden, und durch geeignete Bohrungen in den Zylinderhälften
kann das Öl entweichen. In einer die Zylinder umgebenden
und stationär angeordneten Ölauffanghaube 18 wird
das Öl wieder aufgefangen. Nach Kühlung in einem
geeigneten Kühler und Filterung kann das Öl dem
Kreislauf wieder zugeführt werden. Falls erforderlich,
können zu beiden Seiten der Öl führenden
Nuten der Flügelkolben noch Ölabstreifleisten
eingebaut sein, die zum einen durch die Fliehkraft an die jeweils
gegenüberliegende Zylinderwand gepresst werden und, falls
dieses nicht ausreichend sein sollte, mittels zusätzlicher
geeigneter Federelemente. Ideal wäre, einen keramischen
Werkstoff, wie für das Segment 1b der Hohlwelle,
für die Drehflügelkolben zu verwenden. Dieses
gilt nur bei Verwendung des Drehkolbenaggregates als Gasturbine,
bei extrem hohen Verbrennungstemperaturen.
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In
einem von den Malteserkreuzgetrieben 8 und 9 bestimmten
Abstand zur Hohlachse 1 befindet sich die Hauptantriebswelle 14,
die ebenfalls wie die Hohlwellen 6 und 7 an denselben
Lagerschilden 12 und 13 gelagert ist. An dieser
Welle 14 sind nun auch die beiden Kurbelräder 8b und 9b der
Malteserkreuzgetriebe 8 und 9 befestigt, die die
zugehörigen Zylinderhälften 6a bzw. 7a antreiben.
Die Kurbeln der beiden Kurbelräder 8b und 9b sind
mit der Einbaulage der Kurbeln um 45 Grad zueinander versetzt angeordnet,
um so jeweils unterschiedliche Momentangeschwindigkeiten in den
zugehörigen Malteserkreuzen 8a und 9a und
damit in den jeweils zugehörigen Hohlwellen, Zylindern
und Kolben zu bewirken.
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Um
nun den ungleichförmigen Massengang solch einer Maschine
zu kompensieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- 1. Es werden zwei Hauptantriebswellen 14 und 14.1 verwendet,
die über Zahnräder miteinander gekoppelt sind,
so dass sich beide Wellen gegenläufig drehen. Jede dieser
Hauptantriebswelle ist nun wiederum mit mindestens einem ähnlichen Drehkolbenaggregat über
eigene Malteserkreuzgetriebe im Eingriff. Die Aggregate der beiden Wellen
müssen ihre Ablauftakte nun jeweils zum gleichen Zeitpunkt
ausführen. Damit ergibt sich eine vollkommene Kompensation
des ungleichförmigen Massengangs. (8)
- 2. Es werden mit einer Hauptantriebswelle 14 mehrere
Drehkolbenaggregate DKM, die hintereinander in einer Reihe angeordnet
sind, jeweils über zwei eigene Malteserkreuzgetriebe 8, 9 oder einer
Zahnradkombination nach 9, angetrieben, wobei ein Taktversatz
der Ablauftakte der Aggregate zueinander vorhanden sein muss. Bei zwei
Aggregaten muss der Winkelversatz der Kurbeln zwischen den Aggregaten
45°/2 = 22,5° und bei drei Aggregaten 45°/3
= 15° usw. betragen. Je mehr Aggregate hier verwendet werden,
desto besser wird der Massengang kompensiert (Analog zu der Zylinderanordnung
bekannter Hubkolbenreihenmotoren 6). Der
Taktversatz bei Anwendung von Getriebe nach 9 ist 90°/2
= 45° bei 2 Aggregaten bzw. 90°/3 = 30° bei
3 Aggregaten.
- 3. Nun gibt es auch noch die Möglichkeit, zwei oder
drei Drehkolbenaggregate V-förmig bzw. Sternförmig
um die Hauptantriebswelle 14 anzuordnen und diese mittels
denselben Kurbelrädern der Hauptantriebswelle 14 anzutreiben,
wobei Gleiches, bezüglich des Versatzes der Ablauftakte
der Aggregate zueinander, wie unter 2. beschrieben, gilt (7a bzw. 7b).
- 4. Die Lösung nach 3. kann nun auch noch mit der Lösung
nach 2. und/oder 1. kombiniert werden.
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Das
oben beschriebene Drehkolbenaggregat lässt sich natürlich
auch mit einer anderen Getriebeart 21, wie z. B. mit einer
Kombination aus außermittigem 21b und elliptischem
Zahnrad 21a nach 9, anstelle
von Malteserkreuzgetriebe, aufbauen, wobei das elliptische Zahnrad,
wenn es an Stelle des Malteserkreuzes auf der Hohlwelle montiert
ist, im Mittel nur halb so schnell umläuft wie das außermittig
angeordnete runde Zahnrad auf der Hauptantriebswelle 14 des
Drehkolbenaggregates. Da es hier je Umdrehung des elliptischen Zahnrades
zwei Arbeitstakte gibt, müssen auch nur zwei Drehkolben
an jeder Zylinderhälfte montiert, nur zwei Einlassöffnungen
und auch nur zwei Auslassöffnungen an dem Hohlachsensegment 1b angeordnet
sein. Die Welle 14 dreht im Mittel dann auch doppelt so
schnell wie jede der Hohlwellen mit ihren Zylinderhälften
samt Drehflügelkolben. Diese Lösungsmöglichkeit
bietet einen größeren Freiheitsgrad bei den Abmessungen des
Drehkolbenaggregates bei gewünschtem Abstand zwischen Welle 14 und
Achse 1. Anstelle der außermittig angeordneten
Rundräder auf der Welle könnten auch hier gleichgroße
Ellipsenräder wie für die Hohlwellen eingesetzt
werden. Damit gäbe es dann natürlich keine Drehzahlübersetzung
ins Schnellere.
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Wenn
das beschriebene Drehkolbenaggregat als Turbine mit externer Verbrennung arbeiten soll,
entfällt das Frischluftrohr 2, und die Bohrung
in der „Brennkammertrennwand” 3b im Segment 1b bleibt
verschlossen. Das Segment 1c kann ganz ähnlich
gestaltet sein wie das Segment 1a, da sowohl die Zündelektrode 4 als
auch die Brennstoffzuleitung entfällt. Die heißen
Verbrennungsgase vom externen Brenner müssen nun von dieser
Seite in die Hohlachse hineinströmen, in der auch die Brennkammer
dargestellt ist. Die ganze Hohlachse kann bei dieser Lösung
aus einem Stück gefertigt sein.
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Gleiche
Bauweise gilt dann auch für ein Aggregat, welches als Kompressor
arbeitet. Das Arbeitsmedium, beispielsweise Luft, wird hier von
der „Abgasseite” angesaugt und mit höherem
Druck auf der anderen Seite freigegeben, wobei die quasi gleiche
Maschine dann eine entgegengesetzte Drehrichtung aufweist wie die
Maschine, die als Turbine arbeitet bei gleicher Anordnung der Ein-
und Auslassöffnungen.
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Eine
weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Drehkolbenmaschine
ist, dass man sowohl für die als Kompressor arbeitenden
Aggregate als auch für die als Turbine arbeitenden Aggregate
mehrere Stufen verwendet. D. h. der Druckaufbau der Frischluft erfolgt
mittels mehrerer Drehkolbenaggregate, wobei dann insgesamt ein viel
höherer Arbeitsdruck aufgebaut werden kann. Bei Implementierung
von Kühlern zwischen den Stufen kann die insgesamt benötigte Kompressorleistung
minimiert werden. Bei den als Turbine arbeitenden Aggregaten bietet
die Aufteilung der Gesamtleistung auf mehrere parallel arbeitenden Aggregate
den Vorteil, das Massenträgheitsmoment jeder Zylinderhälfte
samt Kolben und zugehörigem Getriebeelement so klein wie
möglich zu halten, um die Maschine mit möglichst
hoher Drehzahl betreiben zu können. Alle Aggregate sind
gleich, und die Verrohrung der Abgasableitungen gestaltet sich einfacher.
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4 zeigt
nun noch der Vollständigkeit halber ein Ablaufdiagramm
zweier benachbarter Flügelkolben. Die Hubraumgröße
von 60° je Kammer und die Kolbenstärke von 15° ist
nur näherungsweise, für eine Maschine mit Malteserkreuzgetriebe,
angegeben. 5, zeigt wie sich einer von
acht Hubräumen über einen Drehwinkel von 90° in
der Größe verändert. Während
einer Umdrehung der Antriebswelle 14 wird in dem Arbeitszylinder
das 5,5-fache des Gesamtvolumens des Arbeitsraumes 5 verdrängt.
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Auf
den 10–13 sind
noch einige wenige Anwendungsbeispiele dargestellt, wie die vorgeschlagenen
Drehkolbenaggregate eingesetzt bzw. miteinander kombiniert werden
können.
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10 zeigt
eine Drehkolbenmaschinenanordnung, bestehend aus einer Kombination
eines Drehkolbenaggregates, welches als Kompressor arbeitet in Zusammenarbeit
mit einem Aggregat, welches als Turbine mit innerer Verbrennung
innerhalb der Hohlachse 1 arbeitet. Die Abgaswärme
wird hier noch genutzt, um die verdichtete Verbrennungsluft aufzuheizen.
Diese Lösung kann nun auch noch dahingehend erweitert werden,
dass sowohl für den Kompressor als auch für den
Entspanner mehrere Aggregate eingesetzt werden, die den Arbeitsdruck stufenweise
auf- bzw. abbauen.
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11 zeigt
praktisch eine ähnliche Anordnung wie 10.
Bei dieser Lösung findet eine externe Verbrennung unter
atmosphärischem Druck mit der noch heißen Frischluft,
die bereits die Turbinenstufe(n) durchströmt hat, statt.
Die gesamte thermische Leistung der Maschinenanordnung muss nun mittels
des Wärmetauschers auf die komprimierte Frischluft, die
vom Kompressor geliefert wird, übertragen werden. Für
den Wärmetauscher müssten idealerweise hochtemperaturfeste
Werkstoffe zum Einsatz kommen. Für diese Lösung
gilt Gleiches (wie zu 10 beschrieben), bezüglich
der Anwendungsmöglichkeit von jeweils mehrer Stufen für
Druckaufbau bzw. Druckabbau.
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12 zeigt
ein Anwendungsbeispiel eines Drehkolbenaggregates in einem geschlossenen Dampfturbinenprozess,
der für sich alleine eingesetzt werden könnte
oder welches einer der Maschinenanordnungen nach 10, 11 oder
gar 13, falls noch lohnend bzw. wirtschaftlich, nachgeschaltet
sein könnte. Die Dampfturbine 25 könnte
auch hier mit mehren Stufen ausgeführt sein, um die hohen
Arbeitsdrücke dann noch beherrschen zu können.
Ein offener Dampfturbinenprozess, bei dem die Restwärme
des Dampfes für Heizzwecke genutzt wird, ist selbstverständlicherweise
auch möglich.
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13 zeigt
noch eine komplexe Drehkolbenmaschinenanordnung, bestehend aus sechs Stück
Drehkolbenaggregaten, die als Kompressor arbeiten, unter Anwendung
von nur zwei Baugrößen und ebenfalls sechs Stück
Drehkolbenaggregaten, die als Entspanner in einem geschlossenen
Turbinenprozess arbeiten. Zwischen den insgesamt vier Kompressorstufen
sind Kühler angeordnet, um die benötigte Kompressorleistung
zu minimieren. Das verdichtete Fluid wird dann in einem ersten Wärmetauscher,
der von dem noch sehr heißen Fluid der letzten Turbinenstufe
durchströmt wird, vorgewärmt, um dann durch einen
zweiten Wärmetauscher mit externer Verbrennung auf Betriebstemperatur
gebracht zu werden. Die Entspannung erfolgt über zwei Stufen,
bevor das Fluid abermals mittels eines dritten Wärmetauschers
und eines zweiten externen Brenners abermals auf Betriebstemperatur
gebracht wird. In den letzten beiden Turbinenstufen wird das Fluid bis
auf Ausgangsdruck entspannt, um dann dem Prozess der Verdichtung
wieder zur Verfügung zu stehen. Die Verbrennungsfrischluft
wird mittels Gebläse über Wärmetauscher
angesaugt, bevor sie den beiden atmosphärischen Brennern
zugeführt wird. Die noch zu heißen Abgase, die
die beiden Wärmetauscher vor und zwischen den Turbinenstufen
verlassen, haben noch so viel Energie, die zum Großteil mittels
des Wärmetauschers über den die Frischluft angesaugt
wird, an diese abgegeben werden kann. Die Brenner brauchen die Temperatur
dieser vorgeheizten Frischluft daher nur noch um ein Minimum weiter
anzuheben. Die Abgaswärme könnte dann noch bei
größeren Anlagen anderweitig sinnvoll genutzt
werden (Dampfturbine). Dieses Anwendungsbeispiel lässt
sich natürlich dem neuesten Stand der Technik anpassen.
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Man
sieht also, dass den Anwendungsmöglichkeiten für
eine erfindungsgemäße Drehkolbenmaschine keine
Grenzen gesetzt werden können.
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Zu
den genannten Anwendungsbeispielen kommt noch das Problem, wie die
einzelnen Aggregate, die für eine Anlage benötigt
werden, am wirtschaftlichsten physikalisch zueinander angeordnet bzw.
montiert werden können. Durch die vorgeschlagene Modulbauweise
gibt es für jeden Prozess, der realisiert werden soll,
daher ganz viele Möglichkeiten. Es kann also nicht Aufgabe
des Erfinders sein, hier eine bestmögliche Lösung
bzw. Anordnung vorzuschlagen.
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Liste der verwendeten Bezugszeichen
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- 1
- Hohlachse
mit den Segmenten 1a, 1b und 1c, Abgasrohr 1d und
Brennkammer-Abschlussstück 1f
- 2
- Frischluftrohr, 2a Frischluft
und 2b Abgas
- 3
- Brennkammer, 3a Wirbelkammer
- 4
- Zündelektrode
- 5
- Arbeitsraum
mit den Hubräumen zwischen benachbarten Drehkolben
- 6
- Hohlwelle 1, 6a Zylinderhälfte, 6b Flügelkolben
- 7
- Hohlwelle 2, 7a Zylinderhälfte, 7b Flügelkolben
- 8
- Malteserkreuzgetriebe 1,
bestehend aus Malteserkreuz 8a und Kurbelrad 8b
- 9
- Malteserkreuzgetriebe 2,
bestehend aus Malteserkreuz 9a und Kurbelrad 9b
- 10
- Lager
von Hohlwelle 1
- 11
- Lager
von Hohlwelle 2
- 12
- Lagerschild 1
- 13
- Lagerschild 2
- 14
- Hauptantriebswelle
- 15
- Brennstoff
- 16
- Federelement
- 17
- Bohrung
für Schmier- und Kühlöl in Lagergehäuse
- 18
- Ölauffanghaube
- 19
- Bohrung
für Kühl- und Schmieröl in Hohlwelle 6 bzw. 7 und
in Kolben 6b bzw. 7b
- 20
- Nut
in Schenkel von Flügelkolben 6b bzw. 7b für
Kühl- und Schmieröl
- 21
- Getriebe,
bestehend aus außermittigem Zahnrad 21b und elliptischem
Zahnrad 21a
- 22
- Wärmetauscher
- 23
- Kompressor
- 24
- Entspanner
- 25
- Dampfturbine
- 26
- Kondensator
- 27
- Kühlmedium
- 28
- Dampfüberhitzer
- 29
- Verdampfer
- 30
- Ansauggebläse
(Lüfter)
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Liste der Darstellungen
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1 Schnitt
durch Drehkolbenaggregat mit Malteserkreuzgetriebe und mit in der
Hohlachse angeordneter Brennkammer, zur Anwendung als Gasturbine.
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2a Schnitt
durch kegelstumpfförmige Zylinderhälfte mit dreieckigsförmigen
Flügelkolben.
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2b Draufsicht
auf Zylinderhälfte nach 2a mit
Hohlachsenabschnitt 1b, mit Darstellung der Einlassöffnungen.
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3a Schnitt
durch Hohlachse 1 (Alternativlösung zu dem Vorschlag
nach 1) zur Verwendung bei innenliegender Brennkammer.
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3b Schnitt
durch Hohlachse 1 im Bereich von Frischlufteintritt bzw.
Abgasaustritt.
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4 Diagramm
vom Bewegungsverlauf zweier benachbarter Flügelkolben während
einer 90° Drehung der Arbeitswelle, bei Anwendung von Malteserkreuzgetriebe.
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5 Darstellung
von dem sich zwischen benachbarten Flügelkolben ergebenden
Hubraum nach 4.
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6 Reihenanordnung
von mindestens 2 Drehkolbenmaschinen (DKM) mit gemeinsamer
Welle 14
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7a Zwei
Drehkolbenmaschinen (DKM) in V-Anordnung und mit für beide
gemeinsamen Kurbelrädern.
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7b Drei
Drehkolbenmaschinen (DKM) in Stern-Anordnung und mit für
alle drei gemeinsamen Kurbelrädern.
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8 Gegenläufig
drehende Kurbelradwellen mit im Gleichtakt laufenden Drehkolbenmaschinen
(DKM)
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9 Getriebe 21 mit
elliptischem Zahnrad 21a und außermittig gelagertem
runden Zahnrad 21b
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10 Drehkolbenmaschinenanordnung
mit Kompressor und Entspanner, mit interner Verbrennung innerhalb
der Hohlachse 1 und mit Abgaswärme-Rückgewinnung
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11 Drehkolbenmaschinenanordnung
mit Kompressor und Entspanner, mit externer Verbrennung und mit
Abgaswärme-Rückgewinnung.
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12 Drehkolbenaggregat
als Dampfturbine, in einem geschlossenen Kreis für das
Arbeitsfluid arbeitend.
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13 Komplexe
Drehkolbenmaschinenanordnung mit sechs Aggregaten, als Kompressor
mit Zwischenkühlung arbeitend, und mit sechs Aggregaten
als Entspanner mit Zwischenerhitzung, in einem geschlossenen Turbinenprozess
mit externer Verbrennung und mit Abgaswärme-Rückgewinnung
arbeitend.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 000002518554
A1 [0002, 0005]
- - DE 000003937359 A1 [0003, 0004]
- - DE 000010223145 A1 [0003]