DE202009015497U1

DE202009015497U1 - Brandschutztrennkonstruktion

Info

Publication number: DE202009015497U1
Application number: DE200920015497
Authority: DE
Original assignee: Hoermann KG Brandis
Current assignee: Hoermann KG Brandis
Priority date: 2009-11-13
Filing date: 2009-11-13
Publication date: 2011-03-24
Anticipated expiration: 2019-11-14

Abstract

Brandschutztrennkonstruktion zum Verhindern eines Durchtritts von Feuer von einem Raum in einen anderen mit einer Isolationseinrichtung zur Wärmeisolation im Brandfall, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationseinrichtung durch eine mehrlagige Metallfolie mit Hohlräumen zwischen einzelnen Metallfolienlagen gebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Brandschutztrennkonstruktion zum Verhindern eines Durchtritts von Feuer von einem Raum in einen anderen mit einer Isolationseinrichtung zur Wärmeisolation im Brandfall.
Solche Brandschutztrennkonstruktionen sind in vielen Gebäuden zu finden. Beispielsweise sind solche Brandschutztrennkonstruktionen als Brandschutzverglasungen, als Brandschutztüren, als Brandschutztore oder als Brandschutzvorhänge oder zum Brandschutz dienende Textilbehänge ausgebildet. Solche Brandschutzkonstruktionen müssen einschlägigen Normen genügen.
Dazu gehört zum einen, dass der Durchtritt von Feuer von einem Raum in einen anderen wirksam verhindert wird. Zum anderen darf die Temperatur auf der brandabgewandten Seite an keiner Stelle zu hoch werden.
Solche Brandschutzkonstruktionen unterliegen bauaufsichtlichen Zulassungen. Alternativ erfolgt für eine Spezialkonstruktion eine Prüfung der Brandschutzeigenschaften im Einzelfall.
Brandschutztüren können beispielsweise in Profilform oder in Kasten-Deckel-Konstruktion ausgebildet werden. Die entsprechenden Bauelemente der Brandschutztür weisen häufig eine innere Isolierung auf. Bei Metallblechkonstruktionen ist eine solche innere Isolierung oder Branschutzeinlage beispielsweise durch Sandwichelemente, durch Gipsplatten oder durch Mineralfasermatten gebildet.
Aufgabe der Erfindung ist es, solche Brandschutzkonstruktionen leichtgewichtiger und/oder dünner ausbilden zu können, ohne die Brandschutzeigenschaften zu beeinträchtigen oder bei vergleichbaren Dimensionen wie bisher die Brandschutzeigenschaften wesentlich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch eine Brandschutzkonstruktion mit den Merkmalen des beigefügten Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Isolationseinrichtung vorgesehen, die durch eine mehrlagige Metallfolie mit Hohlräumen zwischen einzelnen Metallfolienlagen gebildet ist.
Vergleichbare mehrlagige Metallfolien sind bereits auf dem Markt für ganz andere Verwendungszwecke, nämlich insbesondere zur Hitzeabschirmung im Automobilbereich oder in Koch- oder Heizgeräten im Einsatz.
Beispiele für solche mehrlagige Metallfolien sind in der DE 10 2004 052 328 A1 , der EP 476 058 B1 oder der EP 0 439 046 A1 beschrieben.
Brandversuche haben überraschenderweise gezeigt, dass die zur Abschirmung von Abgasanlagen in Kraftfahrzeugen und somit für eine gute Hitzeableitung und Verteilung konstruierten Metallfolienkonstruktionen bei Verwendung zur Isolierung in Feuerschutzkonstruktionen die Brandschutzeigenschaften solcher Konstruktionen wesentlich verbessern.
So konnte in einem kleinen Brandversuch nachgewiesen werden, dass eine Verbesserung der Isoliereigenschaften gegenüber bisher verwendeten Standardmaterial in Höhe von 40 bis 45% erzielbar ist.
Vorzugsweise wird hierzu ein Metallfolienlagenaufbau aus sehr dünnen, perforierten, geprägten Metallfolien eingesetzt. Durch Prägungen lassen sich Hohlräume ausbilden, welche isolierend wirken. Über die Metallfolien lässt sich einerseits eine Wärmereflektion, andererseits aber eine Wärmeverteilung erreichen, um so die an der gesamten brandabgewandten Seite geforderten geringeren Temperaturen zu erzielen. Vorzugsweise wird eine solche Isolationseinrichtung zusätzlich zu weiteren Isoliermaßnahmen, wie beispielsweise Sandwichplatten oder Mineralfasermatten eingesetzt.
Die Gesamtdicke der beispielsweise drei bis fünflagig, insbesondere vierlagig ausgebildeten Metallfolie liegt vorzugsweise unterhalb von 1 mm, beispielsweise unterhalb von 0,2 mm, mehr insbesondere zwischen 0,1 und 0,2 mm.
Ein solcher mehrlagiger Folienaufbau als Isolationseinrichtung ist insbesondere in folgenden Anwendungsbereichen von Brandschutztrennkonstruktionen einsetzbar:

– Isoliertrennsicht in Standardfeuerschutzeinlage bei Feuerschutztüren
– insbesondere zur Verwendung in Sandwichplatten
– insbesondere zur Verwendung im Bereich Schlosskastenisolierung
– insbesondere zur separaten Isolation von Türeckbereichen über entsprechende Formteile
– insbesondere zur Verwendung von mehrlagigem kaschierten Decklagenaufbau
– Verwendung in Feuerschutzvorhängen, Textilbehängen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
1 eine Draufsicht auf eine Brandschutzkonstruktion in Form einer Brandschutztür mit Brandschutztürblatt und Zarge;
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von 1 durch das Brandschutztürblatt gemäß einer ersten Ausführungsform;
3 einen Schnitt der Linie II-II von 1 durch das Brandschutztürblatt gemäß einer zweiten Ausführungsform;
4 einen Schnitt entlang der Linie II-II von 1 durch das Brandschutztürblatt gemäß einer dritten Ausführungsform;
5 einen Schnitt entlang der Linie III-III durch das Brandschutztürblatt aus 1 gemäß einer vierten Ausführungsform;
6 eine teilweise weggebrochene Detailansicht des Details VI. aus 1 bei einer Brandschutztrennkonstruktion gemäß einer fünften Ausführungsform;
7 einen Schnitt gemäß der Linie II-II von 1 durch das Brandschutztürblatt gemäß einer sechsten Ausführungsform;
8 eine schematische Draufsicht auf eine Brandschutztrennkonstruktion gemäß einer siebten Ausführungsform;
9 eine schematische Quersichtsansicht durch die Brandschutztürkonstruktion gemäß 8.
In 1 ist als Beispiel für eine Brandschutztrennkonstruktion 10 mittels der vermieden wird, dass ein Brand von einem Raum in einen anderen übertritt, eine Brandschutztür 12 mit einem Brandschutztürblatt 14 und einer Zarge 16 dargestellt. An diesem Beispiel der Brandschutztür 12 wird im Folgenden eine gesonderte Isolationseinrichtung 30 zur Wärmeisolation im Brandfall näher erläutert.
Die Isolationseinrichtung 30 ist aus einer mehrlagigen Metallfolie 32 gebildet, die an sich aus anderen Bereichen, insbesondere zur Abschirmung von Hitze von Auspuffanlagen in Kraftfahrzeugen bekannt ist und beispielsweise in der EP 0 439 046 A1 gezeigt und beschrieben ist. Die mehrlagige Metallfolie 32 ist aus mehreren Metallfolienlagen zusammengesetzt. Als Material für die Metallfolienlagen kommt insbesondere Aluminium oder Edelstahl in Betracht. Die Metallfolienlagen sind jeweils geprägt, so dass in dem mehrlagigen Schichtaufbau der mehrlagigen Metallfolie 32 Hohlkammern (nicht dargestellt) ausgebildet sind. Weiter können die Metallfolienlagen perforiert ausgebildet sein.
Solche Metallfolien sind beispielsweise von der Fa. Diedrichs GmbH, Darmstadt unter dem Handelsnamen Foilsulation auf dem Markt erhältlich.
In 2 ist ein erstes Beispiel für den inneren Aufbau des Brandschutztürblattes näher dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Brandschutztürblatt 14 als Metalltür in Kasten-Deckel-Konstruktion ausgeführt. Das Brandschutzblatt 14 weist demgemäss ein beispielsweise aus Stahlblech gebildetes Kastenblech 20 sowie ein ebenfalls aus Stahlblech gebildetes Deckelblech 22 auf. In bekannter Weise sind Kastenblech 20 und Deckelblech 22 zusammengefügt und bilden somit einen Innenraum 24, der mit einer Brandschutzeinlage 26 befüllt ist.
In dem Beispiel von 2 weist die Brandschutzeinlage 26 eine Mineralfasermatte 28 und als Isoliertrennschicht 29 die Isolationseinrichtung 30 mit der mehrlagigen Metallfolie 32 auf. In dem Beispiel von 2 ist die Isolationseinrichtung 30 an einem Randbereich der Brandschutzeinlage 26 dargestellt.
Die Isolationseinrichtung 30 kann alternativ auch im Inneren der Brandschutzeinlage 26 zum Trennen mehrerer Schichten vorgesehen sein. Bei dem Beispiel von 3, welches bis auf den Aufbau der Brandschutzeinlage 26 dem Ausführungsbeispiel von 2 entspricht, weist die Brandschutzeinlage 26 als zwei durch die Isoliertrennschicht 29 zu trennenden Schichten jeweils Gipskartonplatten 34 auf. Die Isolationstrennschicht 29 kann auch mehrfach vorhanden sein, um mehrere Schichten untereinander abzutrennen.
4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für das Brandschutztürblatt 14, wobei hier ein Türblattrahmen 40 vorgesehen ist, der mit einer Türfüllung versehen ist. Als Türfüllung ist eine Sandwichplatte 42 vorgesehen, die zwei Deckplatten 44 mit einem Isolierschichtaufbau 46 dazwischen aufweist. Der Isolierschichtaufbau 46 ist mit der Isolationseinrichtung 30 als Isoliertrennschicht 29 versehen. In dem dargestellten Beispiel sind zwei Isolationseinrichtungen 30 jeweils als Isoliertrennschicht zwischen Deckplatte 44 und einem inneren Isoliermaterial 48 vorgesehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel von 5 wird die Isolationseinrichtung 30 zur gesonderten Wärmeisolierung eines Schlosskastens 50 eingesetzt. Demgemäss weist das Brandschutztürblatt 14 bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel den Schlosskasten 50 zur Aufnahme eines Schlosselements, hier in Form eines Schlosses 52 mit Schnäpper 56, der über Türdrücker 54 betätigbar ist, auf. Der Innenraum des Schlosskastens 50 ist zwischen Schloss 52 und Schlosskasten 50 mit der mehrlagigen Metallfolie 32 ausgekleidet, so dass der Schlosskasten 50 durch die Isolationseinrichtung 30 gesondert isoliert ist.
6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Türeckbereich 60 durch die Isolationseinrichtung 30 gesondert isoliert ist. Die Isolationseinrichtung 30 weist hierbei ein erstes Formteil 62 und ein zweites Formteil 64 auf, die an den speziell dargestellten Türeckbereich 60 angepasst sind. Beide Formteile 62, 64 sind aus der mehrlagigen Metallfolie 32 aufgebaut und ausgebildet.
Das Ausführungsbeispiel des Brandschutztürblattes 14 gemäß 7 geht wiederum von der Türblattkonstruktion mit Türblattrahmen 40 und Türfüllung, hier einer Sandwichplatte 70 aus. Das Brandschutztürblatt 14 in der in 7 gezeigten Ausführungsform weist einen Decklagenaufbau 72 auf, der als eine Schicht die Isolationseinrichtung 30 mit einer Kaschierung 74 aufweist. Beispielsweise ist das Türblatt mit einer äußeren Decklage in Holzfurnieroptik oder irgendeiner sonstigen Optik versehen.
Anstelle der in den 1 bis 7 dargestellten Ausführungsformen als Brandschutztür 12 kann die Brandschutztrennkonstruktion 10 mit der Isolationseinrichtung 30 aber auch in anderer Konstruktionsform ausgebildet sein. Es sind hier insbesondere Festverglasungen mit Rahmenelementen, die mit der Isolationseinrichtung 30 versehen sind, denkbar. Auch Brandschutztrennwände können mit der Isolationseinrichtung 30 versehen sein. 8 und 9 zeigen eine Ausführungsform der Brandschutztrennkonstruktion 10 in Form eines Brandschutzvorhanges 80, der einen verschiebbaren Textilbehang 82 aufweist. Der Textilbehang 82 weist eine Textillage 84 auf, die mit der mehrlagigen Metallfolie 32 zur Wärmeisolation versehen ist. Über diese durch die Isolationseinrichtung 30 gebildete Schicht ist eine Decklage 86 aus Textil vorgesehen. Dies ist nur als Beispiel genannt; bis auf das Vorsehen der Isolationseinrichtung 30 kann der Brandschutzvorhang 80 einen ansonsten für solche Brandschutzvorhänge üblichen Aufbau aufweisen.
Einige Aspekte der Brandschutzkonstruktion werden im Folgenden noch einmal zusammengefasst:
Die Erfindung betrifft eine Brandschutztrennkonstruktion (10) zum Verhindern eines Durchtritts von Feuer von einem Raum in einen anderen mit einer Isolationseinrichtung (30) zur Wärmeisolation im Brandfall. Zur Verbesserung der Brandschutzfunktion ist vorgesehen, dass die Isolationseinrichtung (30) durch eine mehrlagige Metallfolie (32) mit Hohlräumen zwischen einzelnen Metallfolienlagen gebildet ist.
Bezugszeichenliste

10: Brandschutztrennkonstruktion
12: Brandschutztür
14: Brandschutztürblatt
16: Zarge
20: Kastenblech
22: Deckelblech
24: Innenraum
26: Brandschutzeinlage
28: Mineralfasermatte
29: Isoliertrennschicht
30: Isolationseinrichtung
32: mehrlagige Metallfolie
34: Gipskartonplatte
40: Türblattrahmen
42: Sandwichplatte
44: Deckplatte
46: Isolierschichtaufbau
48: Isoliermaterial
50: Schlosskasten
52: Schloss
54: Türdrücker
56: Schnäpper
60: Türeckbereich
62: erstes Formteil
64: zweites Formteil
70: Sandwichplatte
72: Decklagenaufbau
74: Kaschierung
80: Brandschutzvorhang
82: Textilbehang
84: Textillage
86: Decklage

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102004052328 A1 [0011]
EP 476058 B1 [0011]
EP 0439046 A1 [0011, 0028]

Claims

Brandschutztrennkonstruktion zum Verhindern eines Durchtritts von Feuer von einem Raum in einen anderen mit einer Isolationseinrichtung zur Wärmeisolation im Brandfall, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationseinrichtung durch eine mehrlagige Metallfolie mit Hohlräumen zwischen einzelnen Metallfolienlagen gebildet ist.
Brandschutztrennkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Brandschutztüren, Brandschutztürblätter, Brandschutztore, Brandschutztrennwände, Brandschutzvorhänge, Brandschutztextilbehänge, Brandschutzverglasungen umfasst.
Brandschutztrennkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mehrlagige Metallfolie wenigstens eine Aluminium- oder Edelstahlfolienlage umfasst.
Brandschutztrennkonstruktion nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehrlagige Metallfolie durch Prägungen ausgebildete Hohlkammern als Hohlräume aufweist.
Brandschutztrennkonstruktion nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie a) ein Brandschutztürblatt mit einer Feuerschutzeinlage aufweist, wobei die Isolationseinrichtung eine Isoliertrennschicht in der Feuerschutzeinlage ist, b) eine Sandwichplatte aufweist, die mit der Isolationseinrichtung versehen ist, c) einen Schlosskasten zur Aufnahme eines Schlosselements aufweist, wobei der Schlosskasten mit der Isolationseinrichtung isoliert ist, d) einen Decklagenaufbau aufweist, der mittels der Isolationseinrichtung mehrlagig kaschiert ausgebildet ist.
Brandschutztrennkonstruktion nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Eckbereich, insbesondere Türeckbereich, aufweist, der mittels der Isolationseinrichtung gesondert isoliert ist.
Brandschutztrennkonstruktion nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationseinrichtung als an den Türeckbereich angepasstes Formteil ausgebildet ist oder ein solches aufweist.