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Die Erfindung betrifft einen Ausrichtbeschlag für langgestreckte Bauelemente, mit einer Zug/Schubstange, die in eine in Längsrichtung in dem Bauelement verlaufende Nut einzusetzen und mit beiden Enden über jeweilige Anker an dem Bauelement zu verankern ist, einem Spannmechanismus zum Verstellen mindestens eines der Anker in Längsrichtung der Zug/Schubstange, und einer Abdeckleiste für die Nut des Bauelements.
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Solche Ausrichtbeschläge dienen zum Geraderichten von langgestreckten Bauelementen, die einem gewissen Verzug unterliegen können. Die Zug/Schubstange wird versetzt zur neutralen Faser des Bauelements in die Nut eingesetzt, so daß mit Hilfe des Spannmechanismus eine in Längsrichtung des Bauelements wirkende Zug- oder Zugspannung auf das Bauelement ausgeübt werden kann, um dieses derart zu biegen, daß der Verzug ausgeglichen wird.
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Ein Beispiel eines solchen Ausrichtbeschlages wird in
DE 94 05 678 U1 beschrieben. In dieser Druckschrift werden auch verschiedene Ausführungsformen von Haltemechanismen beschrieben, die dazu dienen, die Zug/Schubstange an verschiedenen Stellen auf ihrer Länge so in der Nut zu fixieren, daß eine Durchbiegung der Zug/Schubstange verhindert wird. Insbesondere sollen die Haltemechanismen verhindern, daß sich die Zug/Schubstange unter Schubspannung in Richtung zur Außenseite der Nut durchwölbt und aus der Nut austritt und die Abdeckleiste vom Bauelement abhebt.
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Bei dem bekannten Ausrichtbeschlag wird die Halteeinrichtung in einer Ausführungsform durch Widerhaken an der Zug/Schubstange gebildet, die sich in die Wände der Nut einkrallen. Dabei besteht jedoch, insbesondere bei Bauelementen aus Holzwerkstoffen, die Gefahr, daß die Wände der Nut ausbrechen. In einer anderen Ausführungsform wird die Halteeinrichtung durch Laschen gebildet, die seitlich neben der Nut an das Bauelement angeschraubt werden und zum Teil in die Öffnung der Nut ragen, so daß sie ein Austreten der Zug/Schubstange verhindern. In diesem Fall ist jedoch die Anbringung einer Abdeckleiste nicht möglich, oder die Abdeckleiste müßte so groß dimensioniert sein, daß sie auch die Laschen und deren Befestigungsschrauben mit überdeckt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ausrichtbeschlag zu schaffen, der eine zuverlässige Lagefixierung der Zug/Schubstange in der Nut und dabei eine zierliche Gestaltung der Abdeckleiste ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine in die Nut einzusetzende Lagerbank vorgesehen ist, die eine Rinne zur Aufnahme der Zug/Schubstange bildet, und daß die Abdeckleiste in der Rinne verrastbar ist und eine Stützfläche für die Zug/Schubstange bildet.
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Bei dieser Lösung wird somit die Halteeinrichtung im wesentlichen durch die Abdeckleiste gebildet, die ihrerseits durch die Verrastung an der Lagerbank an dem Bauelement fixiert ist. Die Lagerbank kann beispielsweise mit Schrauben, die auch innerhalb der Nut angeordnet werden können, sicher an dem Bauelement fixiert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Explosionsdarstellung eines Endes eines Bauelements und eines Ausrichtbeschlages gemäß der Erfindung; und
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2 einen Querschnitt des Bauelements und des Ausrichtbeschlages nach 1.
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In 1 ist ein Ende eines flachen, langgestreckten Bauelements 10 gezeigt, das beispielsweise aus einem Holzwerkstoff bestehen kann. Zum Beispiel kann es sich bei diesem Bauelement 10 um ein Türblatt, eine Türbekleidung oder dergleichen handeln. In der Oberfläche des Bauelements 10 ist eine in dessen Längsrichtung verlaufende Nut 12 gebildet, die an beiden Enden in einer jeweiligen Topfbohrung 14 des Bauelements mündet. In der Zeichnung ist nur ein Ende der Nut 12 und demgemäß auch nur eine der der Topfbohrungen dargestellt.
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Die Nut 12 nimmt eine durchgehende Schubstange 16 aus Metall auf, die an jedem Ende einen Anker 18 trägt, der in die betreffende Topfbohrung 14 eingelassen ist. Im gezeigten Beispiel haben die Anker 18, von denen in der Zeichnung nur einer dargestellt ist, die Form eines zylindrischen Körpers, der in die Topfbohrung 14 eingepreßt oder eingeschlagen werden kann.
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Der in 1 sichtbare Anker 18 weist einen Spannmechanismus 20 auf, der es erlaubt, den Anker 18 in Längsrichtung der Zug/Schubstange 16 zu verstellen. Dieser Spannmechanismus 20 wird hier durch eine Mutter gebildet, die auf ein Außengewinde der Zug/Schubstange 16 aufgeschraubt ist und in einem quer zu der Zug/Schubstange verlaufenden Schlitz des Ankers 18 aufgenommen ist. Wenn die Mutter mit Hilfe eines durch den Schlitz eingeführten Schraubenschlüssels gedreht wird, ändert sich folglich die axiale Position der Mutter auf der Zug/Schubstange, und da der Schlitz allenfalls eine geringfügige Bewegung der Mutter relativ zu dem Anker 18 zuläßt, nimmt der gesamte Anker 18 an der Positionsverlagerung der Mutter in Längsrichtung der Zug/Schubstange 16 teil.
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Das entgegengesetzte, in 1 nicht sichtbare Ende der Zug/Schubstange 16 ist starr in dem entsprechenden Anker befestigt, der in die dortige Topfbohrung eingeschlagen ist. Mit Hilfe des Spannmechanismus 20 kann so die Zug/Schubstange 16 auf Zug oder Schub beansprucht werden, und über die Anker 18 und die Topfbohrungen 14 werden diese Kräfte auf das Bauelement 10 übertragen.
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Die Zug/Schubstange 16 ist mit ihren Enden in einer solchen Position in den Ankern gehalten, daß sie versetzt zur neutralen Faser des Bauelements 10 verläuft, wenn die Anker in die Topfbohrungen eingelassen sind. Beispielsweise verläuft in 1 die Zug/Schubstange 16 im montierten Zustand oberhalb der neutralen Faser des Bauelements 10. Wenn dann mit Hilfe des Spannmechanismus 20 die Zug/Schubstange 16 auf Zug beansprucht wird, haben die Anker 18 die Tendenz, die Enden des Bauelements 10 nach oben zu ziehen, so daß sich das Bauelement 10 auf der Länge nach unten durchwölbt. Wenn die Zug/Schubstange 16 auf Schub beansprucht wird, wölbt sich das Bauelement 10 in der entgegengesetzten Richtung. Auf diese Weise kann mit Hilfe des Spannmechanismus 20 das Bauelement 10 jeweils so gebogen werden, daß ein etwaiger Verzug dieses Bauelements ausgeglichen wird und somit das Bauelement 10 exakt geradlinig verläuft.
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In die Nut 12 sind auf der Länge des Bauelements 10 verteilt mehrere Lagerbänke 22 eingesetzt, von denen in 1 nur eine dargestellt ist. Bei diesen Lagerbänken 22 handelt es sich um kurze Strangprofilstücke aus Metall, deren Außenquerschnitt an den Innenquerschnitt der Nut 12 angepaßt ist. Jede Lagerbank 22 bildet eine in Längsrichtung durchgehende Rinne 24 zur Aufnahme der Zug/Schubstange 16. Die Wände dieser Rinne 24 sind auf beiden Seiten abgeschrägt und weisen Schraubenlöcher 26 auf, so daß die Lagerbank 22 mit Schrauben 28, die vollständig im Inneren der Nut 12 liegen, sicher und stabil an dem Bauelement 10 befestigt werden kann. Die oberen Ränder der Lagerbank 22 sind an den Stellen der Schraubenlöcher 26 etwas ausgenommen, so daß die schräg zur Oberfläche des Bauelements 10 verlaufenden Schrauben 28 mit Hilfe eines Schraubendrehers bequem eingeschraubt werden können.
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Die Öffnung der Nut 12 wird durch eine Abdeckleiste 30 abgedeckt, die sich an den Lagerbänken 22 verrasten läßt, wie später im Zusammenhang mit 2 noch näher beschrieben werden wird. Auf die Anker 18 wird jeweils eine flache Abdeckkappe 32 aufgesteckt, die auch das betreffende Ende der Abdeckleiste 30 überdeckt. Das Ende der Abdeckleiste 30 ist dabei in einer nicht gezeigten Ausnehmung der Abdeckkappe 32 aufgenommen, so daß die Abdeckkappe 32 insgesamt nur geringfügig gegenüber der Oberfläche des Bauelements 10 erhaben zu sein braucht.
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In 2 sind ein Teil des Bauelements 10, die Lagerbank 22, die Zug/Schubstange 16 und die Abdeckleiste 30 im Querschnitt gezeigt. Die schräg zur Oberfläche des Bauelements 10 verlaufenden Flanken der Rinne 24, die auch die Schraubenlöcher 26 aufnehmen (1), bilden zugleich Stütz- und Zentrierflächen für die Zug/Schubstange 16. Die oberen Ränder der Stützbank 22 greifen geringfügig über die Ränder der Nut 12 und bilden innenseitig jeweils eine Rastnase 34 für die Abdeckleiste 30.
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Die Abdeckleiste 30 hat eine leicht geschwungene Querschnittsform und übergreift mit ihren Rändern die Ränder der Lagerbank 22. An der Unterseite der Abdeckleiste 30 sind zwei elastische Raststege 36 angeformt, die an den Rastnasen 34 verrasten. In der Mitte weist die Abdeckleiste 30 an ihrer Unterseite eine Stützrippe 38 auf, deren unteres Ende eine Stützfläche 40 für den Scheitel der Zug/Schubstange 16 bildet.
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Die Rastnasen 34 bilden jeweils auf der Außenseite eine Einlaufschräge, die den zugehörigen Raststeg 36 der Abdeckleiste 30 elastisch nach innen ablenkt, wenn die Abdeckleiste auf die Lagerbänke 22 aufgerastet wird. Die Unterseiten der Rastnasen 34 sind so geformt, daß sie von den Raststegen 36 formschlüssig hintergriffen werden, so daß die Abdeckleiste 30 mit hoher Haltekraft in ihrer Position gehalten wird. Vorzugsweise üben dabei die Raststege 36 im eingerasteten Zustand einen leichten Zug auf die Abdeckleiste 30 auf, so daß deren Ränder fest auf der Oberfläche des Bauelements 10 aufliegen, während die Stützfläche 40 der Stützrippe 38 die Zug/Schubstange 16 von oben abstützt. Die Zug/Schubstange 16 wird somit jeweils im Bereich der Lagerbänke 22 an drei Punkten ihres Umfangs stabil abgestützt und zentriert, so daß sie sich relativ zu der Lagerbank 22 nicht seitlich verlagern kann und sich somit auch unter Schubspannung nicht durchbiegen kann. Insbesondere verhindert die Stützfläche 40, daß sich die Zug/Schubstange 16 nach oben durchbiegt und aus der Nut 12 des Bauelements 10 austritt.
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Die Anzahl der Lagerbänke 24 und deren Abstände lassen sich je nach Anwendungsfall so wählen, daß die Zug/Schubstange auf ganzer Länge stabil in ihrer Position gehalten wird. Durch die Stützrippe 38 wird darüber hinaus die Abdeckleiste 30 auf ihrer ganzen Länge so versteift, daß sie auch außerhalb der Lagerbänke 22 eine Stützkraft auf die Zug/Schubstange ausübt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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