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Die
Erfindung betrifft eine Konturdichtung nach dem Oberbegriff des
Schutzanspruches 1.
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Konturdichtungen
der gattungsgemäßen Art kommen in Schaumwerkzeugen
zum Einsatz. Hier dienen sie zur Abdichtung definierter, zum Teil
sehr komplexer Strukturen und verhindern, dass beim Herstellungsprozess
eines Werkstückes Schaumwerkstoff aus dem Schäumwerkzeug
austritt. Der in dem Schäumwerkzeug aufschäumende
Werkstoff verbindet nach seiner Aushärtung ein Trägermaterial mit
einer Formhaut.
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Eine
Besonderheit beim Einsatz der hier in Rede stehenden Konturdichtungen
besteht darin, dass im Schäumwerkzeug ein gerichtetes Aufschäumen
des Schaumwerkstoffes erfolgt. Durch die damit verbundene, fortschreitende
Ausbreitung des Schaumwerkstoffes wird in zunehmenden Maße
die im Werkstück vorhandene Luft verdrängt. Die
verdrängte Luft muss in der Lage sein, aus dem Werkstück
zu entweichen. Dies hat zur Folge, dass die Dichtungen des Schäumwerkzeuges
zumindest abschnittsweise so lange geöffnet bleiben müssen,
bis der Schaumwerkstoff sich nähert. Danach muss eine Konturdichtung
eines Schäumwerkzeuges in der Lage sein, innerhalb kürzester
Zeit ihre Dichtfunktion auszuführen.
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Zur
Lösung dieser speziellen Problematik ist beispielsweise
aus der
DE 698 27
178 T2 eine Konturdichtung für ein Schäumwerkzeug
bekannt, die ein Schlauchelement aufweist, dessen Wandung durch Erhöhung
des in dem Schlauchelement herrschenden Innendruckes elastisch verformbar
ist. Es ist anzumerken, dass mit der Bezugnahme auf den im Schlauchelement
herrschenden Innendruck von normalem Luftdruck ausgegangen wird,
sodass beispielsweise eine Erhöhung des Innendruckes in
jedem Fall eine Anhebung des Betrages über den normalen
Luftdruck bedeutet. Ein die Dichtung bildender Teil der Konturdichtung
der
DE 698 27 178
T2 besteht aus einem massiven Körper aus elastischem Werkstoff.
Dieser Teil der Konturdichtung ist in einer Führungsnut
des Schäumwerkzeuges bewegbar aufgenommen und somit wie
ein Kolben innerhalb der Führungsnut bewegbar. Da bei der
bekannten Lösung die Dichtung und das Schlauchelement einteilig ausgeführt
sind, stellt die Konturdichtung ein sehr komplexes und aufwändig
herzustellendes Element dar. Konturdichtungen für Schäumwerkzeuge
unterliegen jedoch einem nicht unerheblichen Verschleiß, da
sie sowohl thermisch als auch mechanisch stark beansprucht werden.
Aus dem genannten Grund müssen die Konturdichtungen in
regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden.
Hierbei machen sich hohe Herstellungskosten negativ bemerkbar. Darüber
hinaus weist die in der
DE
698 27 178 T2 beschriebene Lösung den Nachteil
auf, dass sie aufgrund ihrer einteiligen Ausführung und
kompakten Bauweise in engen Bereichen und an scharfkantigen Übergängen
nahezu nicht verlegt werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Konturdichtung bereitzustellen,
wie sie insbesondere in einem Schäumwerkzeug zum Einsatz kommen
kann, die einfach zu verlegen ist und dabei auch eine Verlegung
in komplex konturierten Dichtbereichen gestattet, die eine lange
Lebensdauer aufweist und kostengünstig hergestellt werden
kann.
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Die
Erfindung löst diese Aufgabenstellung mit den Merkmalen
des Schutzanspruches 1.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den sich anschließenden
Unteransprüchen wiedergegeben.
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Eine
Konturdichtung für ein Schäumwerkzeug, die ein
Schlauchelement und eine Dichtung aus elastischem Werkstoff aufweist,
wobei die Wandung des Schlauchelementes durch Veränderung des
in dem Schlauchelement herrschenden Innendruckes elastisch verformbar
und die Dichtung in einer Führungsnut des Schäumwerkzeuges
bewegbar ist, wurde erfindungsgemäß dahingehend
weiter entwickelt, dass die mit dem separaten Schlauchelement korrespondierende
Dichtung auf ihrer dem Schlauchelement zugewandten Seite eine Lippe
aufweist, die in eine passende Ausnehmung des Schäumwerkzeuges
eingesetzt ist.
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Die
erfindungsgemäße Lösung für
eine Konturdichtung bietet gleich zahlreiche Vorteile. Durch die
Trennung des mit einem Innendruck beaufschlagten Schlauchelementes
von der eigentlichen Dichtung in dem Sinne, dass es sich hierbei
um zwei separate, jedoch miteinander korrespondierende, also zusammen
wirkende Bauelemente handelt, die gemeinsam die erfindungsgemäße
Konturdichtung bilden, kann beispielsweise bei gegebenem Verschleiß der
Dichtung und/oder des Schlauchelementes das jeweils verschlissene
Element separat ausgetauscht werden. Es ist daher nicht mehr erforderlich,
die gesamte, komplex gestaltete Dichtung auszuwechseln. Auf diese
Weise lassen sich Kosten reduzieren. Zudem kann als Schlauchelement
ein einfacher Dichtungsschlauch verwendet werden, was ebenfalls
zur Kostenreduktion beiträgt.
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Die
Dichtung und das Schlauchelement können ferner konstruktiv
optimal ausgelegt werden, so dass durch eine derartig optimierte
Auslegung der beiden Bauelemente erreicht wird, dass die erfindungsgemäße
Konturdichtung in sehr komplex konturierten Dichtbereichen zum Einsatz
kommen kann. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass mit
den genannten Maßnahmen auch eine Erhöhung der
Lebensdauer der gesamten Konturdichtung erreichbar ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Trennung von Dichtung und
Schlauchelement besteht die Möglichkeit, die Konturdichtung
bis in Randbereiche des Schäumwerkzeuges zu verlegen beziehungsweise auch
komplexe Konturen innerhalb des Schäumwerkzeuges mit einer
entsprechenden Konturdichtung auszustatten. Dies hat zur Folge,
dass der im Produktionsprozess entstehende Abfall reduziert werden
kann. Die Ausschäumung der Werkstücke erfolgt
nämlich durch die erfindungsgemäße Konturdichtung
bis in die Randbereiche des Schäumwerkzeuges.
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Ein
weiterer und sehr wesentlicher Vorteil besteht ferner darin, dass
die an der Dichtung vorhandene Lippe mit sich erhöhendem
Innendruck in dem Schlauchelement und dessen daraus resultierender Ausdehnung
zunehmend in die passende Ausnehmung des Schäumwerkzeuges
eingedrückt wird. Auf diese einfache Weise konnte eine
verbesserte Fixierung der Dichtung im Schäumwerkzeug erreicht
werden.
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Wie
eingangs bereits ausgeführt wurde, ist die Dichtung aus
elastischem Werkstoff in einer Führungsnut des Schäumwerkzeuges
bewegbar aufgenommen. Dies hat zur Folge, dass eine im Schäumwerkzeug
freie Dichtfläche der Dichtung im Ruhezustand, das heißt,
bei normalem Innendruck in dem Schlauchelement, zusammen mit einer
Innenoberfläche des Schäumwerkzeuges eine gemeinsame Oberfläche
bildet. Die gebildete gemeinsame Oberfläche innerhalb des
Schäumwerkzeuges hat entscheidende Qualitätsvorteile
bei der Erzeugung der Werkstücke. Die Werkstücke
müssen möglichst gleichmäßige
Oberflächen aufweisen, so dass Verwerfungen oder Übergänge
zu Ausschussteilen führen würden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung dieser Lösung ist vorgesehen, dass
das Schlauchelement und die Dichtung durch einen verglichen mit
dem Ruhezustand erhöhten Innendruck in dem Schlauchelement
einen Druckzustand aufweisen, in dem die freie Dichtfläche
der Dichtung eine zu der Innenoberfläche des Schäumwerkzeuges
erhabene Kontur bildet. Diese Maßnahme stellt die Möglichkeit
dar, mit der erfindungsgemäßen Konturdichtung
eine Abdichtung innerhalb des Schäumwerkzeuges zu erreichen
und damit den Schäumvorgang zu fördern. Durch
die Erhöhung des Innendruckes im Schlauchelement wirkt dieses
unmittelbar auf die Dichtung ein, die dadurch partiell aus der Führungsnut
in den freien Innenraum des Schäumwerkzeuges hinein bewegt
wird. Hier presst sie Teile des Werkstückes gegen eine
korrespondierende Gegenoberfläche des Schäumwerkzeuges
und ermöglicht damit eine Abdichtung, so dass an diesen
Stellen kein Schaumwerkstoff aus dem Werkstück austreten
kann.
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Um
bei erhöhtem Innendruck im Schlauchelement gleichzeitig
die Beweglichkeit der Dichtung zu verbessern, wird darüber
hinaus vorgeschlagen, dass die Dichtung zwischen ihrer freien Dichtfläche und
der Lippe eine Taille mit einem reduzierten Querschnitt aufweist.
Dieser reduzierte Querschnitt im Sinne einer Taille erhöht
die Elastizität der Dichtung und damit ihre Beweglichkeit
innerhalb der Führungsnut des Schäumwerkzeuges.
Darüber hinaus wird damit die Anpresskraft verbessert,
die durch Erhöhung des Innendruckes im Schlauchelement
auf die an der Dichtung vorhandenen Lippen einwirkt.
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Folglich
weist die Dichtung im Druckzustand im Bereich der Taille eine reversible
elastische Dehnung auf. Die Reversibilität der elastischen
Dehnung führt dazu, dass sich die Dichtung nach Wiederherstellung
des Ruhezustandes, das heißt, des Ausgangsdruckes im Schlauchelement,
selbsttätig in ihre Ausgangslage zurückbewegt.
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Um
darüber hinaus eine Verbesserung der Reversibilität
der Dichtung zu erreichen, kann entsprechend einer Weiterbildung
der Erfindung der Innendruck in dem Schlauchelement mittels einer
Dekompressionseinheit in ein Vakuum überführt
werden.
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Insbesondere
bei sehr komplex gestalteten Werkstücken, die mit einer
Schaumschicht ausgestattet werden sollen, kann es von entscheidendem Vorteil
für die Qualität des Werkstückes sein,
dass die Dichtung lokal begrenzt und/oder in einer definierten Zeitfolge
beziehungsweise abschnittsweise in Aktion tritt. Hierzu sieht eine
Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Schlauchelement aus mehreren Einzelabschnitten
besteht und somit bezogen auf die abzudichtende Gesamtlänge
mehrere Dichtkreise bildet. Dies hat zur Folge, dass jeder einzelne
Dichtkreis separat angesteuert werden kann und somit beispielsweise
eine zeitliche Abfolge der Abdichtung erreicht werden kann. Die
Einzelabschnitte des Schlauchelementes beziehungsweise der Dichtung sollten
dabei möglichst dicht aneinander zur Anlage kommen, um
störende Übergänge zu vermeiden, die unter
Umständen am fertig gestellten Werkstück erkennbar
sein könnten.
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Die
Ansteuerung der Einzelabschnitte beziehungsweise der Dichtkreise
kann mittels einer Schaltungselektronik zeitgesteuert und/oder einzeln
erfolgen.
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Zur
Verbesserung der Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Konturdichtung wird vorgeschlagen, das Schlauchelement und die separate
Dichtung aus unterschiedlichen elastischen Werkstoffen beziehungsweise
Werkstoffen unterschiedlicher Elastizität herzustellen.
Damit können beispielsweise die Verlegbarkeit oder die
Dichtungseigenschaften optimiert werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigelegten Figuren näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine erfindungsgemäße Konturdichtung als Einzelteildarstellung
im Schnitt,
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2:
einen Teilschnitt durch ein Schäumwerkzeug mit einer Konturdichtung
im Ruhezustand,
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3:
den Schnittverlauf III-III aus 2,
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4:
einen Teilschnitt durch ein Schäumwerkzeug mit einer Konturdichtung
im Druckzustand,
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5:
den Schnittverlauf V-V aus 4,
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6:
einen Teilschnitt durch ein Schäumwerkzeug mit einem Schlauchelement
aus mehreren Einzelabschnitten im Ruhezustand,
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7:
den Schnittverlauf gemäß 6, jedoch
mit einem Einzelabschnitt des Schlauchelementes im Druckzustand,
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8:
den Schnittverlauf gemäß 6 mit zwei
Einzelabschnitten des Schlauchelementes im Druckzustand,
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9 bis 11:
die Fertigung eines Werkstückes in einem Schäumwerkzeug.
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Die
in der 1 gezeigte Konturdichtung besteht aus zwei Einzelelementen,
nämlich einer Dichtung 3 und einem Schlauchelement 1.
Bei dem Schlauchelement 1 handelt es sich um einen einfachen,
elastischen Schlauch mit einem kreisrunden Querschnitt, dessen Innendruck
je nach Bedarf erhöht oder reduziert werden kann. Durch
die Erhöhung des Innendruckes wird die elastische Wandung des
Schlauchelementes 1 im Sinne einer Volumenvergrößerung
erweitert und ausgedehnt, so dass sie damit auf die korrespondierende
Dichtung 3 einwirkt. Zur Aufbringung und Regelung des in
dem Schlauchelement 1 herrschenden Innendruckes ist dieses
an ein geeignetes, pneumatisches oder hydraulisches Drucksystem
angeschlossen.
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Oberhalb
des Schlauchelementes 1 und mit diesem in Berührungskontakt
befindet sich die Dichtung 3, die ebenfalls aus einem elastischen
Werkstoff hergestellt ist. Die Dichtung 3 weist seitlich
abragend zwei Lippen 7 und 8 auf, mit denen die
Dichtung 3 im Gehäuse des Schaumwerkzeuges fixiert
ist. Oberhalb der Lippen 7 und 8 geht die Dichtung 3 in
eine Taille 13 beziehungsweise 14 über.
Die Taillen 13, 14 erhöhen die Elastizität
der Dichtung 3 und verbessern zudem ihre Reversibilität
zur Rückkehr in den Ausgangszustand. Auf der dem Schlauchelement 1 abgewandten
Seite weist die Dichtung 3 ferner eine freie Dichtfläche 11 auf,
die mit einer freien Oberfläche des Schäumwerkzeuges
eine gemeinsame Ebene bildet, wenn das Schlauchelement 1 sich
in einem Ruhezustand befindet.
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Aus
der 2 wird deutlicher, wie die Konturdichtung in einem
Schäumwerkzeug-Unterteil 5 aufgenommen ist. Das
Schäumwerkzeug-Unterteil 5 dient dazu, eine Formhaut 15 aufzunehmen,
die nach Fertigstellung des Werkstückes über den
Schaumwerkstoff eine Verbindung zu einem in der 2 nur andeutungsweise
gezeigten Träger 16 aufweist. Um die Formhaut 15 nach
ihrem Einlegen in das Schaumwerkzeug-Unterteil 5 zu fixieren,
dient im vorliegenden Fall ein Vakuum. Dieses wird über
Vakuumkanäle 19 im Schaumwerkzeug-Unterteil 5 bereitgestellt.
Zur Montage beziehungsweise Demontage der erfindungsgemäßen
Konturdichtung dient ein Einsatz 17, der mit einer Schraube 18 in
dem Schäumwerkzeug-Unterteil 5 fixiert ist. Der
Einsatz 17 bildet dabei einen Teil der Kontur, die zur
Aufnahme der Konturdichtung dient und damit auch einen Teil einer
Führungsnut 4, in der die Dichtung 3 gleitend
beweglich geführt ist. Darüber hinaus ist in dem Einsatz 17 eine
Ausnehmung 10 und dieser gegenüberliegend im Schäumwerkzeug-Unterteil 5 eine Ausnehmung 9 vorhanden,
die jeweils zur Aufnahme der Lippe 7 beziehungsweise 8 der
Dichtung 3 dienen.
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In
dem in der in 2 dargestellten Ruhezustand
des Schlauchelementes 1 weist dieses einen kreisrunden
Querschnitt auf, während sich auch die Taillen 13 und 14 der
Dichtung 3 in ihrem Ursprungszustand befinden und in diesem
Bereich der Dichtung 3 keine Dehnung zu verzeichnen ist.
Die Dichtfläche 11 der Dichtung 3 bildet
mit der Innenoberfläche 12 des Schäumwerkzeug-Unterteils 5 eine
gemeinsame Oberfläche, die im vorliegenden Fall eine gemeinsame
Ebene ist.
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Der
Schnittverlauf III-III in 2 ist in 3 gezeigt
und stellt ebenfalls diesen Ruhezustand der Konturdichtung dar.
Deutlich wird hierbei der Spalt zwischen dem Träger 16 und
der Formhaut 15 innerhalb des Schäumwerkzeug-Unterteils 5,
welcher später mit einem Schaumwerkstoff ausgefüllt
wird.
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Die 4 veranschaulicht
einen Druckzustand der Konturdichtung. Dies bedeutet, dass in dem
Schlauchelement 1 der Innendruck so weit erhöht
wurde, dass die elastisch verformbare Wandung des Schlauchelementes 1 eine
gerichtete Ausdehnung erfahren hat. Die Ausrichtung der Ausdehnung wurde
hierbei durch eine Einbettung des Schlauchelementes 1 in
eine Aufnahme des Schäumwerkzeug-Unterteils 5 erreicht,
die die Oberfläche des Schlauchelementes 1 soweit
einschließt, dass nur der mit der Dichtung 3 korrespondierende
Teil an der Dichtung 3 anliegt. Die Ausdehnung des Schlauchelementes 1 überträgt
sich dadurch 1:1 auf die Dichtung 3, die auf diese Weise
innerhalb der Führungsnut 4 des Schäumwerkzeug-Unterteils 5 bewegt
wird. Dabei bildet die Dichtfläche 11 der Dichtung 3 eine
zu der Innenoberfläche 12 des Schaumwerkzeug-Unterteils 5 erhabene
Kontur aus und presst die Formhaut 15 gegen die Unterseite
des Trägers 16, wodurch eine dichtende Verbindung
entsteht. In dem noch erkennbaren Spalt zwischen dem Träger 16 und
der Formhaut 15 kann ein Schaumwerkstoff aufschäumen
und den Spalt ausfüllen. Durch die Ausdehnung des Schlauchelementes 1 infolge
der Druckerhöhung im Innenraum des Schlauchelementes 1 werden
dabei zeitgleich die Lippen 7 und 8 der Dichtung 3 mit einem
erhöhten Anpressdruck in die hierfür vorgesehenen
Ausnehmungen 9 und 10 des Schäumwerkzeuges 5 eingepresst.
Diese Wirkung führt dazu, dass die Dichtung 3 im
Schäumwerkzeug-Unterteil 5 zuverlässig
fixiert ist. Ferner weisen die Taillen 13 und 14 der
Dichtung 3 eine deutlich erkennbare Streckung auf. Dieser
elastische Bereich erleichtert nach Abbau des Druckes im Schlauchelement 1 später
die reversible Rückführung der Dichtung 3 in
ihre Ausgangslage, weil hier ein Dehnungsbereich geschaffen wurde.
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In
der Darstellung der 5 ist der Schnittverlauf V-V
aus 4 gezeigt. Hier wird erkennbar, dass der Spalt
zwischen dem Träger 16 und der Formhaut 15 nicht
mehr vorhanden und damit eine Abdichtung in diesen Bereich gegeben
ist.
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Eine
Variante der erfindungsgemäßen Konturdichtung
besteht darin, dass das Schlauchelement aus mehreren Einzelabschnitten
besteht, die, bezogen auf die abzudichtende Gesamtlänge,
mehrere Dichtkreise bilden. Eine derartige Lösung ist an
einem Beispiel in der 6 gezeigt. Hier sind ein Schlauchelement 1 und
ein Schlauchelement 2 vorhanden, wobei die endseitig geschlossenen
Schlauchelemente 1 und 2 sich mit ihren Stirnseiten
berühren. Der wesentliche Vorteil dieser Lösung,
der in der 6 als Ruhezustand gezeigt ist,
ergibt sich aus den Darstellungen in den 7 und 8.
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Betrachtet
man zunächst die 7, so wird deutlich,
dass durch Aufbringung eines Innendruckes P1 in dem Schlauchelement 1 zunächst
ein Teil der Konturdichtung in Aktion tritt und damit auch nur ein Teil
des Werkstückes eine Abdichtung erfährt. In dem abgedichteten
Bereich in 7 ist der Spaltabstand zwischen
dem Träger 16 und der Formhaut 15 nicht mehr
vorhanden, während in dem Bereich des Schlauchelementes 2,
das keinen erhöhten Innendruck aufweist, der Spaltabstand
zwischen dem Träger 16 und der Formhaut 15 weiterhin
vorhanden ist. Mit dieser Lösung kann folglich eine strukturierte
oder unter einer bestimmten zeitlichen Abfolge gesteuerte Abdichtung
einzelner Werkstückbereiche ermöglicht werden.
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In
der 8 ist das zweite Schlauchelement 2 mit
einem Druck P2 beaufschlagt worden. Hier wird ersichtlich, dass
nun der gesamte Spalt zwischen dem Träger 16 und
der Formhaut 15 nicht mehr vorhanden ist. Die Konturdichtung
bewirkt über ihre gesamte Länge eine Abdichtung.
Der Vorteil in Einzelabschnitte unterteilter Schlauchelemente 1, 2 besteht in
der optimalen Anpassung der Verlegungsmöglichkeit der Schlauchelemente 1, 2 auch
in schwierig konturierten Werkstücken.
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In
den 9 bis 11 soll anhand einer Art Stadienplan
in vereinfachter Weise eine Möglichkeit eines Herstellungsverfahrens
für ein Werkstück mit einer Konturdichtung nach
der Erfindung beschrieben werden. Die 9 zeigt
das Schäumwerkzeug-Unterteil 5, in dessen Formmulde
bereits eine Formhaut 15 eingelegt ist. Unterhalb der Formhaut 15 befinden
sich in der zuvor bereits eingehend erläuterten Weise mehrere
Konturdichtungen nach der Erfindung. Nicht dargestellte Druckleitungen
sind mit den Schlauchelementen 1, 2 der Konturdichtungen verbunden
und sorgen für die Bereitstellung der erforderlichen Drücke.
In die Formhaut 15 wird an einem vorgegebenen Platz lose
ein Schaumwerkstoff 20 eingebracht. Um eine gleichmäßige
Temperierung des Schäumwerkzeug-Unterteils 5 zu
erreichen, sind hier Temperierleitungen 21 vorhanden, durch
die beispielsweise ein Kühlmittel geleitet werden kann.
Analoge Temperierleitungen 21 kann selbstverständlich auch
ein Schäumwerkzeug-Oberteil 6 aufweisen, das in
einem folgenden Arbeitsschritt, wie er aus der 10 hervorgeht,
auf das Schäumwerkzeug-Unterteil 5 zu bewegt wird.
Die beiden Teile 5 und 6 des Schäumwerkzeuges
werden daraufhin geschlossen, das heißt, miteinander verbunden.
In einer Formmulde des Schäumwerkzeug-Oberteils 6 befindet
sich der Träger 16. Anschließend wird
zunächst der in der 10 linke
Dichtkreis der Konturdichtung aktiviert, das heißt, mit
einem Innendruck beaufschlagt, so dass in diesem Teil des Werkstückes
eine Abdichtung erfolgt, während der Schaumwerkstoff 20 seine chemische
Reaktion vollzieht und beginnt, sich innerhalb des Werkstückes
auszubreiten. Der Schaumwerkstoff wandert somit von der abgedichteten
Seite zu dem noch offenen Teil des Werkstückes.
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Die 11 zeigt
schließlich, dass zum Abschluss des Herstellungsprozesses
der Schaumwerkstoff 20 vollständig den Hohlraum
zwischen der Formhaut 15 und dem Träger 16 ausfüllt.
Während der Ausdehnung des Schaumwerkstoffes 20 in
den Hohlraum des Werkstückes verdrängt der Schaumwerkstoff 20 die
vor ihm liegende Luft, was durch die noch geöffnete Konturdichtung
im rechten Teil der 10 ermöglicht wird.
Kurz bevor der Schaumwerkstoff 20 die Konturdichtung im
rechten Teil des Bildes erreicht, wird auch diese Konturdichtung
mit einem Innendruck beaufschlagt, so dass sie das Werkstück abdichtet.
Damit ist ein Austreten des Schaumwerkstoffes 20 aus dem
Werkstück vermeidbar, was auch zu einer Reduzierung der
auftretenden Abfälle führt. Nach dem Aushärten
des Schaumwerkstoffes 20 kann das fertig gestellte Werkstück
entnommen werden.
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- 1
- Schlauchelement
- 2
- Schlauchelement
- 3
- Dichtung
- 4
- Führungsnut
- 5
- Schäumwerkzeug-Unterteil
- 6
- Schäumwerkzeug-Oberteil
- 7
- Lippe
- 8
- Lippe
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Dichtfläche
- 12
- Innenoberfläche
- 13
- Taille
- 14
- Taille
- 15
- Formhaut
- 16
- Träger
- 17
- Einsatz
- 18
- Schraube
- 19
- Vakuumkanal
- 20
- Schaumwerkstoff
- 21
- Temperierleitungen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 69827178
T2 [0004, 0004, 0004]