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Stand der Technik
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Zweitaktmotoren weisen gegenüber herkömmlichen Viertaktmotoren zahlreiche Vorteile wie eine höhere Hubraumleistung, höheres Drehmoment, günstigere Verbrauchswerte und einfachere Bauweise auf. Jedoch existieren bei dieser Art von Motoren auch spezifische Nachteile, zu denen insbesondere die sogenannten ”Spülverluste” zählen. Diese Spülverluste entstehen bei herkömmlichen Zweitaktmotoren aufgrund der Tatsache, dass bei dieser Art von Motor die während einer Verbrennung entstandenen Abgase aus dem Brennraum durch das nachströmende Brennstoff-Luftgemisch verdrängt, d. h. ausgespült, werden. Dabei kann unverbrauchtes Gemisch in den Auslass gelangen und somit verloren gehen.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei unzureichender Spülung die Gefahr gegeben ist, dass Abgas nach einer Verbrennung nicht vollständig ausgespült wird und somit weiterhin im Brennraum verbleibt. Beide Nachteile erhöhen den Kraftstoffverbrauch und den Schadstoffausstoß.
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Zur Verringerung dieser Spülverluste wird bei Luftvorlage-Zweitaktmotoren oder kurz Luftvorlage-Motoren zwischen Abgas und nachströmendem Brennstoff-Luftgemisch eine Luftschicht eingebracht. Diese Luftschicht trennt, wenn der Kolben den Auslasskanal öffnet und die Abgase aus dem Brennraum strömen, das nachströmende Frischgemisch von den Abgasen und gelangt dabei auch teilweise in den Auspuff. Bei Luftvorlage-Motoren ist hierzu neben dem Gemisch-Versorgungspfad auch ein Luftversorgungspfad vorgesehen, über die sowohl die Luft als auch das Gemisch in den Brennraum eingebracht wird.
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Bei den derzeit üblichen Luftvorlage-Motoren werden sowohl der Gemisch-Versorgungspfad als auch der Luftversorgungspfad mit Frischluft versorgt, die zuvor durch eine gemeinsame Filterkammer geleitet wurde. Diese Filterkammer besteht gegenwärtig aus einem Behältnis mit einer Eintrittsöffnung, die mit einem Filterelement versehen ist, um die angesaugte Luft zu reinigen.
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Die Abstimmung zwischen angesaugter Luftmenge und der Menge an angesaugtem Gemisch über den gesamten Betriebsbereich des Motors hat sich in der Praxis bei den üblichen Luftvorlage-Motoren jedoch als schwierig erwiesen. Eine ausgewogene Balance zwischen beiden Pfaden in jedem Drehzahl- und Lastbereich ist die Voraussetzung für eine gute Motorperformance.
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Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Filterkammerelement für Luftvorlage-Motoren anzugeben, welches eine verbesserte Luftstromzuführung insbesondere in Bezug auf die Luftvorlage ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst.
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Die erfinderische Lösung beruht dabei auf folgender Überlegung. Im Raum zwischen Filterelement und Luftklappe bzw. Vergaser entsteht beim Betrieb ein Unterdruck, der sich auf die Menge der Ansaugluft auswirkt. Dieser Unterdruck ist vor der Trennung in Luft- bzw. Gemischpfad gleich groß. Um den Ansaugunterdruck steuernd auf die Volumina von Luft- und Gemischpfad einzusetzen, sollen beide Ansaugpfade unabhängig mit Ansaugluft versorgt werden. Diese kann erfolgen, indem z. B. die Filterkammern getrennt werden. Die Trennung erfolgt somit nicht in Strömungsrichtung nach dem Luftfilterelement, wie es der Stand der Technik zeigt, sondern es können in einer Ausführungsform 2 einzelne Luftfilterelemente verwendet werden. Damit ist es möglich, in jeder Filterkammer einzeln den Unterdruck mittels Reduzierungen des Ansaugquerschnittes so zu steuern, dass die Kraftstoffkurve im Betriebsbereich und entsprechend auch die Balance zwischen Luftpfad und Gemischpfad optimiert werden kann.
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Da das erfindungsgemäße Filterkammerelement für Luftvorlage-Motoren getrennt voneinander eine erste Filterkammer, welche an einem ersten offenen Ende in einen ersten Kanal mündet; und eine zweite Filterkammer, welche an einem ersten offenen Ende in einen zweiten Kanal mündet; aufweist, können beide Kanäle unabhängig mit Ansaugluft, d. h. Frischluft, versorgt werden. Die angesaugten Luftströme werden somit gemäß der Erfindung schon in einem sehr frühen Stadium getrennt.
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Der erste Kanal ist dabei dafür ausgelegt, mit einem Luftansaugpfad eines Luftvorlage-Motors gekoppelt zu werden, und der zweite Kanal ist dafür ausgelegt, mit einem Gemischpfad für ein Luft-/Treibstoffgemisch des Luftvorlage-Motors gekoppelt zu werden. Wird ein Luftvorlage-Motor unter Einsatz des erfindungsgemäßen Filterkammerelements betrieben, so kann der beim Betrieb im Brennraum entstehende Unterdruck, welcher die Luftansaugung bewirkt, so gelenkt werden, dass die beiden genannten Pfade mit unterschiedlichen Mengen angesaugter Luft versorgt werden.
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Die erste und die zweite Filterkammer sind an jeweiligen zweiten offenen Enden mit einem Filterelement versehen, welches die Funktion hat, angesaugte Frischluft mechanisch zu filtern. Dabei ist der Ausdruck ”versehen” im Rahmen der Erfindung so zu verstehen, dass das Filterelement der jeweiligen Filterkammer im Bereich des zweiten Endes fest oder lösbar angebracht ist. Bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten hierzu wird nachstehend noch genauer eingegangen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass durch geeignete Mittel zur Einstellung ein unterschiedlicher Druck zwischen der ersten Filterkammer (10) und der zweiten Filterkammer (20) im Betrieb des Luftvorlage-Motors einstellbar ist. Hierdurch ist es möglich,, die beiden genannten Pfade mit genau steuerbaren unterschiedlichen Mengen angesaugter Luft zu versorgen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird dies dadurch realisiert, dass die Mittel zur Einstellung als Lufteintrittsöffnungen für den Lufteintritt in die erste Filterkammer und die zweite Filterkammer ausgebildet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die zweiten offenen Enden der ersten und zweiten Filterkammer durch Deckel, welche Lufteintrittsöffnungen aufweisen, verschlossen. Durch geeignete Dimensionierung der Lufteintrittsöffnungen in dem jeweiligen Deckel kann die über den betreffenden Kanal angesaugte Luftmenge beeinflusst werden. Somit ist eine gezielte Steuerung der Frischluftströme möglich. Die Kernidee dieser Ausführungsform ist eine gemeinsame Filterkammer für beide Ansaugpfade und zusätzlich jeweils ein dem Gemischpfad und dem Luftpfad zugeordneter Deckel zwischen Filterelement und Vergaser bzw. Luftklappe. Mittels dieses Deckels kann durch geeignete Konfiguration der Lufteintrittsöffnungen ein entsprechender Unterdruck erzeugt werden, der die Kraftstoffzumessung im Betriebsbereich des Motors optimiert. Weiterhin kann damit auch eine Resonanzabstimmung im Gemischpfad erzielt werden, wobei die zurücklaufende Druckwelle gezielt so reflektiert wird, dass bei bestimmten Drehzahlen eine deutliche Veränderung der Kraftstoffzumessung erreicht wird.
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Wenn der Zustrom unterschiedlicher Luftmengen im ersten Kanal und im zweiten Kanal (entsprechend im Luftpfad und im Gemischpfad) erwünscht ist, so können sich beispielsweise die Lufteintrittsöffnungen des die erste Filterkammer verschließenden Deckels in Anzahl und/oder Größe und/oder Form von den Lufteintrittsöffnungen des die zweiten Filterkammer verschließenden Deckels unterscheiden. Die entsprechende Dimensionierung der Lufteintrittsöffnungen des Deckels stellt eine leicht auszuführende Maßnahme zu Steuerung der Luftströme dar. Zudem besteht durch Auswechselung des Deckels die Möglichkeit, das Ansaugverhalten des Luftvorlage-Motors, bei dem das erfindungsgemäße Filterkammerelement eingesetzt ist, zu verändern.
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Obgleich die Filterkammern des erfindungsgemäßen Filterkammerelements voneinander getrennt sind, ist es möglich, beide Kammern durch denselben Deckel zu verschließen. Bei dieser Ausführungsform sind also die Deckel als ein einzelnes Deckelelement ausgebildet, welches das zweite offene Ende der ersten Filterkammer und das zweite offene Ende der zweiten Filterkammer bedeckt. Dies hat den Vorteil, dass das erfindungsgemäße Filterkammerelement auf besonders einfache Weise und mit weniger Bauteilen realisiert werden kann.
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Auch bei dieser Ausführungsform kann eine Steuerung der angesaugten Luftströme in den ersten bzw. den zweiten Kanal erfolgen, und zwar auf ähnliche Weise wie bei der Ausführung mit getrennten Deckeln. Dementsprechend wird hier die Steuerung dadurch verwirklicht, dass sich die Lufteintrittsöffnungen eines die erste Filterkammer bedeckenden Bereichs des Deckelelements in Anzahl und/oder Größe und/oder Form von den Lufteintrittsöffnungen eines die zweiten Filterkammer bedeckenden Bereichs des Deckelelements unterscheiden. Mit anderen Worten wird das Deckelelement, bezüglich der Anzahl, Größe und/oder Form der Öffnungen uneinheitlich ausgebildet, so dass unterschiedliche Luftmengen durch das Deckelelement in die erste Filterkammer und in die zweite Filterkammer eintreten.
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Bezüglich der Lage der Filterelemente und des gemeinsamen Deckelelements bzw. der getrennten Deckel bestehen mehrere Möglichkeiten der Anordnung. Gemäß einer Ausführungsform sind die jeweiligen Deckel bzw. das einzelne Deckelelement außerhalb der zugehörigen Filterelemente angebracht. Der Begriff ”außerhalb” ist im Rahmen der Erfindung so zu verstehen, dass er sich auf das Innere der Filterkammern bezieht. Bei dieser Ausführungsform liegt demzufolge das Deckelelement (bzw. die Deckel) in Strömungsrichtung der angesaugten Luft gesehen, vor den Filterelementen. Das Deckelelement (bzw. die Deckel) stellt somit eine äußere Begrenzung der jeweiligen Filterkammer dar. Dies hat den Vorteil, dass das jeweilige Filterelement durch das Deckelelement geschützt ist.
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Gemäß einer Alternative können die Deckel bzw. das einzelne Deckelelement auch innerhalb, d. h. filterkammerseitig, der Filterelemente angebracht sein. Diese Ausführungsform ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Filterelemente von außen und damit einen unkomplizierten Austausch, wenn diese beispielsweise verstopft sind.
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Ähnlich wie die Deckel als ein einzelnes Deckelelement ausgebildet sind, können auch die Filterelemente als ein einzelnes Filterelement ausgebildet werden. Mit anderen Worten können das erste und das zweite Filterelement in ein gemeinsames Filterelement integriert sein. Auch dies dient der Vereinfachung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Filterkammer und ermöglicht überdies ein schnelles Austauschen des Filterelements bei Bedarf.
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Wenn das Filterelement außerhalb der Deckel bzw. des Deckelelements angebracht ist, so kann es vorteilhaft sein, einen Abstand zwischen Deckel bzw. Deckelelement und Filterelement auszubilden, so dass zwischen den Deckeln bzw. dem einzelnen Deckelelement und dem einzelnen Filterelement ein Zwischenraum begrenzt wird, dessen Volumen geringer ist als das Volumen jeder der ersten und zweiten Filterkammern. Mit anderen Worten bilden hier die Deckel (bzw. das einzelne Deckelelement) einen ersten Verschluss der jeweiligen Filterkammer und das darüber mit Abstand angebrachte Filterelement bildet einen zweiten Verschluss der jeweiligen Filterkammer. Das Volumen des Zwischenraumes sollte dabei deshalb möglichst klein gehalten werden, als andernfalls dieser Zwischenraum das Ansaugverhalten in die einzelnen Filterkammern im Sinne einer Angleichung beeinflussen könnte.
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Die vorstehend beschriebene Ausführungsform hat den Vorteil, dass hierdurch eine sogenannte ”Resonanzabstimmung” im Gemischpfad erzielt werden kann, da bei innenliegendem Deckel die bei der Verbrennung erzeugte Druckwelle gezielt so reflektiert werden kann, dass bei bestimmten Drehzahlen eine deutliche Verbesserung der Kraftstoffzumessung erreicht wird.
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Ein weiteres Mittel, um die Mengen an in den ersten Kanal (und somit in den Luftansaugpfad) angesaugter Luft in den zweiten Kanal (und somit in den Gemischpfad) angesaugter Luft zu variieren, liegt in der Ausbildung der voneinander getrennten Filterkammern. Eine besonders einfache Möglichkeit der unterschiedlichen Konstruktion dieser Kammern liegt darin, die Volumen der ersten Filterkammer und der zweiten Filterkammer voneinander verschieden auszubilden.
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Auch wenn die Filterkammern wie beim Filterkammerelement der Erfindung voneinander getrennt sind, so kann es doch möglich sein, dass sich die angesaugten Luftströme strömungsseitig vor der Filterkammer gegenseitig beeinflussen, da die Filterkammern baubedingt in unmittelbarer Nähe zueinander liegen. Um diesen Effekt so weit wie möglich auszuschließen ohne die kompakte Bauweise des erfindungsgemäßen Filterkammerelements zu beeinträchtigen, sind die Filterkammern bei einer Ausführungsform der Erfindung so konstruiert, dass die durch das zweite offene Ende der ersten Filterkammer definierte Fläche und die durch das zweite offene Ende der zweiten Filterkammer definierte Fläche nicht in einer Ebene liegen. Mit anderen Worten befinden sich die zweiten Enden der ersten und zweiten Filterkammern auf unterschiedlichen Höhen, weswegen die Orte des Lufteintritts in die Kammern weiter voneinander beabstandet sind.
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Wie bereits gezeigt, bietet das erfindungsgemäße Filterkammerelement mit den getrennten Filterkammern zahlreiche Möglichkeiten, den angesaugten Luftstrom in den verschiedenen Kanälen bzw. Pfaden unterschiedlich zu steuern. Zusätzlich zu den bereits genannten Variationsoptionen können auch die Filterelemente selbst das Strömungsverhalten und somit die angesaugten Luftmengen beeinflussen.
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Bei mechanischen Filtern ist es beispielsweise möglich, das Strömungsverhalten über die Korngrößen des Filters zu steuern. Somit können unterschiedliche Mengen an angesaugter Luft z. B. dadurch verwirklicht werden, dass das Filterelement der ersten Kammer und das Filterelement der zweiten Kammer verschiedene Korngrößen aufweisen.
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Wenn nur ein Filterelement vorhanden ist, das beide Filterkammern bedeckt, so kann dies beispielsweise durch eine uneinheitliche Beschaffenheit dieses Filterelements verwirklicht werden. So kann in einem ersten Bereich des Filterelements, der die erste Filterkammer bedeckt, eine andere Korngröße verwendet werden als in einem zweiten Bereich des Filterelements, welcher die zweite Filterkammer bedeckt.
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Im Zusammenhang mit der Auswahl der Korngrößen ist anzumerken, dass sich diese Auswahl natürlich in dem Rahmen halten sollte, der durch die gewünschte Filterwirkung vorgegeben ist. Mit anderen Worten darf die Körnung nicht so grob gemacht werden, dass verunreinigende Feststoffteile in den Brennraum des Motors, bei dem das erfindungsgemäße Filterkammerelement eingesetzt ist, gelangen können.
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Es ist auch möglich, zusätzlich oder alternativ zu der unterschiedlichen Auswahl der Korngrößen auch die Stärken der Filterelemente, d. h. ihre Abmessungen in Strömungsrichtung, unterschiedlich zu gestalten.
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Die Erfindung betrifft auch einen Luftvorlage-Motor, welcher eines der vorstehend beschriebenen Filterkammerelemente enthält. Dabei kann der Luftvorlage-Motor das Filterkammerelement sowohl als eingebauten, d. h. montierten Bestandteil aufweisen als auch einstückig mit diesem Filterkammerelement, beispielsweise als Gusselement, ausgebildet sein.
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Es ist anzumerken, dass die Merkmale der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen vom Fachmann beliebig miteinander kombiniert werden können, falls dies sinnvoll ist und zum Erzielen einer gewünschten Kombination von Effekten angestrebt wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in rein schematischer Darstellung
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1 eine Querschnittsansicht einer Filterkammer gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine Querschnittsansicht einer Filterkammer gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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3 eine Querschnittsansicht einer Filterkammer gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
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Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente durchgehend mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist im Querschnitt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filterkammerelements 100 dargestellt. Das Filterkammerelement 100 umfasst eine erste Filterkammer 10 mit einem ersten offenen Ende 10a und einem diesem entgegengesetzten zweiten offenen Ende 10b. Nach außen hin wird die erste Filterkammer 10 durch eine Seitenwand bzw. Seitenwände 10c begrenzt.
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Die erste Filterkammer 10 mündet über ein Ventilelement 11, beispielsweise eine Klappe oder ein Ventil, in einen ersten Kanal 12, der im Betrieb als Luftkanal fungiert, d. h. er dient der Zufuhr von reiner Luft in den Brennraum eines Zweitaktmotors. Wie bereits eingangs erwähnt, dient die Zufuhr von Reinluft in den Brennraum der Optimierung der Ausspülung von beim Brennvorgang entstehenden Abgasen. Wenn das erfindungsgemäße Filterkammerelement 100 in einen solchen Luftvorlage-Motor eingesetzt bzw. in diesen integriert ist, bildet der Luftkanal einen Teil des Luftpfades.
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Am zweiten Ende 10b der ersten Filterkammer 10 ist ein Filterelement 13 vorhanden, das in der gezeigten Ausführungsform so in die Kammer 10 eingesetzt ist, dass es deren zweites Ende 10b vollständig bedeckt.
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Auf ähnliche Weise ist eine zweite Filterkammer 20 ausgebildet, welche ebenfalls ein erstes offenes Ende 20a und ein dem entgegengesetztes zweites offenes Ende 20b aufweist. Die zweite Filterkammer 20 wird nach außen durch eine Seitenwand bzw. Seitenwände 20c begrenzt.
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Ein Ventilelement 21, das hier aus zwei Ventilen oder Klappen aufgebaut ist, bildet die Grenze zwischen der zweiten Filterkammer 20 und einem zweiten Kanal 22, welcher dazu dient, ein Luft-Treibstoffgemisch dem Brennraum des Motors zuzuführen. In Bezug auf die beiden Ventile des Ventilelements ist anzumerken, dass eines den Zutritt von Treibstoff in den Kanal 22 ermöglicht und das andere den Zutritt der aus vom Motor über den Kanal 22 und die Filterkammer 20 angesaugten Luft. Wenn das erfindungsgemäße Filterkammerelement 100 in einen solchen Luftvorlage-Motor eingesetzt bzw. in diesen integriert ist, bildet der Kanal 22 einen Teil des Gemischpfades des Motors für ein Luft-/Treibstoffgemisch.
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Auch das zweite Filterkammerelement 20 umfasst ein Filterelement, das hier mit dem Bezugszeichen 23 gekennzeichnet ist. Wie dies in der Figur zu erkennen ist, ist das Filterelement 23 vom Filterelement 13 der ersten Filterkammer 10 verschieden und vollständig getrennt. Dies bedeutet, dass die Filterelemente 13 und 23 beispielsweise mit unterschiedlichen Stärken bzw. Dicken und/oder unterschiedlichen Körnungen ausgebildet sein können.
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Den Abschluss der beiden Filterkammern 10 und 20 stellt ein gemeinsames Deckelelement 30 dar, welches zum einen auf den Seitenwänden 10c und 20c der ersten bzw. zweiten Filterkammer 10, 20 aufliegt, und zum zweiten auf einer gemeinsamen Wand 40 aufliegt bzw. auf diesen Wänden angebracht ist. Es ist anzumerken, dass auch andere Montagearten für das Deckelelement 30 denkbar sind. Beispielsweise kann das Deckelelement 30 auch auf der Innenseite der Seitenwände 10c und 20c im Bereich der zweiten Enden 10b und 20b angebracht sein.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform, die hier nicht gezeigt ist, kann die gemeinsame Wand 40 gegenüber den Seitenwänden 10b und 20b auch verkürzt sein, so dass anstelle der getrennten Filterelemente 13 und 23 ein durchgehendes, gemeinsames Filterelement eingesetzt werden kann.
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Wie dies zu erkennen ist, sind im gemeinsamen Deckelelement 30 Lufteintrittsöffnungen ausgespart, welche in demjenigen Bereich, der über der ersten Filterkammer 10 liegt, mit dem Bezugszeichen 15 gekennzeichnet sind, und in dem Bereich, welcher über der zweiten Filterkammer 20 liegt, mit dem Bezugszeichen 25. Die verschiedene Bezeichnung der Lufteintrittsöffnungen 15 und 25 trägt der Tatsache Rechnung, dass diese mit unterschiedlichen Abmessungen und/oder in unterschiedlicher Anzahl ausgebildet sein können, so dass die in die erste Kammer 10 und in die zweite Kammer 20 angesaugten Luftströme verschieden sind.
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Aufgrund der Trennung der einzelnen Filterkammern 10, 20 voneinander ist es möglich, einzeln den jeweils dort vorhandenen Unterdruck, beispielsweise über Reduzierungen des Ansaugquerschnitts, so zu steuern, dass die Kraftstoffkurve im Betriebsbereich des Motors und somit auch die Balance zwischen dem Luftpfad und dem Gemischpfad optimiert werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Filterkammerelements 100 mit voneinander getrennten Filterkammern 10, 20 ist in der Querschnittsansicht von 2 dargestellt. In dieser Figur sind Elemente und Verbindungen, die denjenigen der Ausführungsform von 1 entsprechen, nicht mehr separat erläutert.
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Das Filterkammerelement 100 von 2 unterscheidet sich von dem vorhergehenden dadurch, dass anstelle des gemeinsamen Deckelelements 30 zwei getrennte Deckel 14 bzw. 24 vorhanden sind, welche die erste Filterkammer 10 bzw. die zweite Filterkammer 20 nach außen hin verschließen. Selbstverständlich können die Deckel 14, 24 abnehmbar ausgebildet sein, um einen einfachen Zugang zum Inneren der Filterkammern 10, 20 zu ermöglichen, beispielsweise um die Filterelemente 13, 23 auszutauschen. Wie bei der ersten Ausführungsform weisen die Deckel 14, 24 jeweilige Lufteintrittsöffnungen 15 bzw. 25 auf, die der Ansaugung von Luft in die Filterkammern 10, 20 dienen.
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Im Unterschied zum Filterkammerelement 100 von 1 liegen bei dieser Ausführungsform die zweiten Enden 10b, 20b der ersten bzw. zweiten Filterkammer 10, 20 auf unterschiedlicher Höhe, was bedeutet, dass sich die durch das zweite offene Ende der ersten Filterkammer definierte Fläche (im der Figur senkrecht zur Bildebene liegend) und die durch das zweite offene Ende der zweiten Filterkammer definierte Fläche (in der Figur ebenfalls senkrecht zur Bildebene liegend) nicht in einer gemeinsamen Ebene befinden.
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Aus diesem Grund sind die zweiten Enden 10b und 20b weiter voneinander beabstandet als bei der ersten Ausführungsform, gemäß der die genannten Flächen in einer Ebene liegen. Dies hat zur Folge, dass sich die angesaugten Luftströme weniger beeinflussen und somit die erfindungsgemäß gewünschte unabhängige Steuerung der Luftströme verstärkt werden kann. Dabei ist der Mehrbedarf an Raum gegenüber der ersten Ausführungsform nur geringfügig.
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Nunmehr mit Bezug auf 3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Konstruktionen die beiden Filterelemente 14, 24 in ein einzelnes Filterelement 50 integriert worden sind. Zudem liegt dieses Filterelement 50, in Strömungsrichtung der angesaugten Luft gesehen, vor dem Deckelelement 30. Die beiden zweiten Enden 10b, 20b der ersten bzw. zweiten Filterkammern 10, 20 sind demzufolge hier zum einen durch das gemeinsame Deckelelement 30 und zum zweiten durch das darüber liegende gemeinsame Filterelement 50 verschlossen.
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Das gemeinsame Deckelelement 30 liegt hier auf der gemeinsamen Wand 40 auf, welche gegenüber den Seitenwänden 10c und 20c abgesenkt ist, so dass das Deckelelement 30 durchgängig ausgebildet sein kann. Demgegenüber liegt das gemeinsame Filterelement 50 mit Abstand oberhalb des Deckelelements 30 auf den Seitenwänden 10c und 20c auf bzw. ist an diesen befestigt. Aufgrund der Beabstandung wird ein Zwischenraum 60 ausgebildet, der durch das gemeinsame Deckelelement 30, das gemeinsame Filterelement 50 und die Seitenwände 10c und 20c begrenzt wird. Erfindungsgemäß soll dieser Zwischenraum 60 bezüglich seines Volumens klein gegenüber den Volumen der getrennten Filterkammern 10, 20 ausgebildet werden.
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Wie bereits erwähnt, können die Lufteintrittsöffnungen 15, 25 in den verschiedenen Bereichen des gemeinsamen Deckelelements 30 unterschiedlich dimensioniert sein, um die Luftströme, welche in die Kammern 10 bzw. 20 eintreten, unterschiedlich zu beeinflussen. Durch eine geeignete Konfiguration der Lufteintrittsöffnungen 15, 25 kann somit die Treibstoffzumessung im Betriebsbereich des Motors optimiert werden.
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Darüber hinaus kann bei dieser Ausführungsform aufgrund des innenliegenden Deckelelements 30 auch eine Resonanzabstimmung im Gemischpfad, also im zweiten Kanal 22, erzielt werden, indem die zurücklaufende Druckwelle gezielt so reflektiert wird, dass bei bestimmten Drehzahlen eine deutliche Veränderung der Kraftstoffzumessung erreicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- erste Filterkammer
- 10a
- erstes offenes Ende
- 10b
- zweites offenes Ende
- 10c
- Seitenwand
- 11
- Ventilelement
- 12
- erster Kanal
- 13
- Filterelement
- 14
- Deckel
- 15
- Lufteintrittsöffnungen
- 20
- zweite Filterkammer
- 20a
- erstes offenes Ende
- 20b
- zweites offenes Ende
- 20c
- Seitenwand
- 21
- Ventilelement
- 22
- zweiter Kanal
- 23
- Filterelement
- 24
- Deckel
- 25
- Lufteintrittsöffnungen
- 30
- gemeinsames Deckelelement
- 40
- gemeinsame Wand
- 50
- gemeinsames Filterelement
- 60
- Zwischenraum
- 100
- Filterkammerelement