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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Rückhaltebecken
mit einer Vertiefung zur Aufnahme eines ölhaltigen elektrischen
Betriebsmittels, insbesondere für einen Transformator,
und eine Auffahrhilfe für das Rückhaltebecken.
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Das
Rückhaltebecken dient dem Auffangen von Öl beispielsweise
bei Defekten, Leckagen und anderen Havarien von ölführenden
elektrischen Anlagen, die in solchen Becken eingestellt sind. Die
Auffahrhilfe dient im Stand der Technik zur Überwindung von
Höhenunterschieden zwischen dem Boden außerhalb
des Beckens und innerhalb des Beckens, da einige der schweren elektrischen
Anlagen beziehungsweise Anlagenkomponenten mit Rädern,
Rollen oder Ähnlichem ausgestattet sind.
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Eine Ölauffangwanne
ist aus der
DE 299
18 841 U1 bekannt. Die Vertiefung ist von mindestens einer
entfernbaren Seitenbegrenzung und einem Bodenteil definiert. Die
Seitenbegrenzung segmentiert die Ölauffangwanne in verschiedene
Bereiche und muss mit zusätzlichen separaten Mitteln abgedichtet werden.
Insbesondere bei Abdichtung mittels eines Klebstoffes kann die Seitenbegrenzung
nicht mehr entfernt werden. Von Nachteil ist hierbei zudem der zusätzliche
Aufwand eines zur Überwindung der Seitenbegrenzung erforderlichen
Hebezeugs, insbesondere eines Krans, welches den Anlagenteil im
entsprechenden Segment der Wanne und unter das Bodenniveau absenken
muss.
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Weiterhin
sind Metallwannen mit entfernbarer Seitenwand bekannt geworden.
Mit Entfernen der Seitenwand wird zwischen den beiden Wannenteilen eine
gegen mechanische Belastungen empfindliche Schnittstelle freigelegt.
Nur ohne irgendeine Beschädigung kann dauerhaft eine Abdichtung
der Wanne gegen Ölaustritt gewährleistet werden.
Erst nach dem Entfernen kann der Transformator in die „geöffnete” restliche
Wanne eingebracht werden, wobei der Transformator wiederum zumindest über
die Schnittstelle gehoben werden muss oder eine entsprechende Auffahrhilfe
benötigt wird. Ist die Schnittstelle einmal beschädigt
muss mittels Metallbearbeitung aufwendig repariert werden. Die Bearbeitung/Erneuerung
von Blechkanten, Flanschen oder dergleichen an den Schnittstellen
ist dabei häufig vor Ort unmöglich.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung mit technisch
einfachen Mitteln ein verbessertes Rückhaltebecken anzugeben,
dass insbesondere die vorstehend genannten Probleme vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass jede Seitenbegrenzung
das Rückhaltebecken voll schneidet und eine hierbei entstehende Schnittfläche
eine Stirnseite vom Bodenteil einschließt, die eine Dichtfläche
aus einem Nichtleiter aufweist.
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Durch
den Vollschnitt wird ein einfacher mehrteiliger Aufbau des Beckens
möglich. Unnötige zusätzliche Teilflächen
wie bei einer Nut innerhalb der Innenseiten der Seitenwände oder
Führungsstege können entfallen und so die Produktionskosten
erheblich gesenkt werden. Der Vollschnitt legt lediglich Innenkannten
der Beckenbegrenzung frei, die leicht erreichbar und fast beliebig
zu gestalten sind.
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Der
mehrteilige Aufbau ist hierbei erfindungsgemäß so
gewählt, dass das Bodenteil nicht geschnitten wird, sondern
die Schnittfläche entlang des Außenumfangs angeordnet
ist. Hierdurch wird eine sicherheitstechnisch relevante Schwächung
des Bodenteils vermieden, das sowohl die Traglast aufnehmen kann
als auch mit dem Boden oder Fundament am Aufstellort fest verbindbar
sein soll. Das Bodenteil kann beispielsweise eine Platte sein, deren Stirnseiten
auch Teil einer runden, rechteckigen oder ovalen Kunststoffplatte
als Umfangskante sein können.
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Dieses
Kunststoffmaterial verhindert ebenso wie der elektrische Nichtleiter
der Dichtfläche jegliche Korrosion oder Kontaktkorrosion.
Diese Materialien zeichnen sich zudem durch ihre erhebliche Langlebigkeit,
Indifferenz zu vielen Chemikalien und Ölen, ihr geringes
Gewicht und ihren niedrigen Preis aus wie auch durch hohe mechanische
Belastbarkeit bei entsprechender Wandstärke und sehr gute
Umweltverträglichkeit. Ist das Rückhaltebecken
von außen komplett mit einem Nichtleiter beschichtet kann
auf eine Erdung verzichtet werden. Die Dichtfläche einer konventionellen
Wanne kann mit einer elektrisch nichtleitenden Folie nachträglich
beschichtet werden, die zudem den Innenraum der Vertiefung abdeckt. Das
erfindungsgemäße Rückhaltebecken kann
auch in eine bereits vorhandene Ölauffangwanne – sei
diese aus Metall oder Beton – eingesetzt werden. Das Kunststoffmaterial
ist insbesondere leicht zu bearbeiten und bei Raumtemperatur elastisch verformbar. Dieses
Material kann beispielsweise Gummi, Polymer, insbesondere halogenfreie
Polymere, glasfaserverstärkte Polymere, mit Flammschutzmittel und/oder
Metallplatten ausgestattet Polymergemische sein. Die Dichtfläche
kann am Bodenteil angeformt sein – beispielsweise per Koextrusion – oder
integraler Bestandteil der Bodenplatte sein, da das Bodenteil insgesamt
aus dem Material gefertigt ist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Rückhaltebeckens erstreckt sich die Dichtfläche über
die Stirnseiten der am Bodenteil angeformten oder angesetzten Seitenwände, wobei
die Schnittfläche eine Ebene bildet. Die Schnittfläche
ist somit glatt und durchgehend am Außenumfang des Beckens
angeordnet. Die Schnittfläche „zerteilt” die
Seitenwände nicht. Die Stirnseiten der beim Entfernen der
Seitenbegrenzung am Bodenteil verbleibenden Seitenwände
schließen bündig mit dem Bodenteil ab. Diese Seitenwände
und das Bodenteil sind durch die gewählte Wandstärke
als Dichtfläche ausgebildet. Wiederum können auch
die Seitenwände mit dem Nichtleiter beschichtet sein oder
aus diesem Material hergestellt sein. Entstehen Beschädigungen
an der Dichtfläche werden beispielsweise Risse, Riefen,
Furchen, Löcher und dergleichen mit einem kompatiblen flüssigen
Polymer aufgefüllt. Im Falle eines Beckens aus Kunststoff kann
die Reparatur das Glätten der Dichtfläche auch mittels
spanabhebender Verfahren – wie Hobeln, Schleifen, etc. – erreicht
werden.
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Das
mehrteilige Rückhaltebecken kann mittels Spannmitteln zusammengehalten
werden, die am Außenumfang des Beckens angeordnet sind
und leicht anzubringen beziehungsweise entfernbar sind. Alternativ
kann das Becken, dass die Vertiefung für das elektrische
Betriebsmittel bereitstellt, selbst in einer weiteren Wanne eingestellt
sein. Dies kann eine entsprechend angepasste bereits vorhandene
Gründung sein oder aber eine leichte Blechkonstruktion. Eine
weitere Ausführungsform des Rückhaltebeckens ist
so weitergebildet, dass die Seitenbegrenzung von einem Befestigungsmittel
durchdrungen ist und von einer Bohrung abgestützt ist,
welche innerhalb der Dichtfläche des nach Entfernen der
Seitenbegrenzung verbleibenden Beckens endet. Beispielsweise wie
eine Holzkiste von Nägeln zusammengehalten ist, können
hier Schrauben, insbesondere mit selbstschneidendem Gewinde, eingesetzt werden.
Diese Befestigungsmittel sind in Löcher der Seitenbegrenzung
einbringbar und können sich beim Zusammensetzen im Bodenteil
und/oder Seitenwänden abstützen.
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Eine
noch höhere Auswahl an Materialien steht zur Verfügung,
wenn die Dichtfläche mit einer separaten Dichtungseinrichtung
kombiniert wird. Das erfindungsgemäße Rückhaltebecken
kann derart weitergebildet werden, dass die Dichtfläche
mindestens eine Nut aufweist, in die eine Dichtung kraftschlüssig
eingebracht ist. Die Dichtfläche kann somit als Grenzfläche
des Bodenteils ausgebildet sein, innerhalb der eine beziehungsweise
mehrere Nuten vorgesehen sind. In die Nut(en) kann/können
nun ein Dichtungsmaterial unverlierbar wohl aber austauschbar eingebracht
sein. Das Dichtungsmaterial kann selbstverständlich auch
das Material des Bodenteils sein, oder eines der vorstehend genannten
Materialien, wobei die Erfindung hierauf nicht beschränkt sein
soll. Dichtungsmaterialien umfassen beispielsweise NBR – kurz
für Acrylnitril-Butadien-Rubber, sprich Kautschuk – oder
SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk).
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Die
innerhalb der Dichtfläche endende Bohrung kann eine Gewindestange
aufnehmen, welche die entfernbare Seitenbegrenzung durchdringt und mittels
einer Mutter, insbesondere einer selbstsichernden Mutter verspannbar
ist. Die Bohrung verkleinert die effektive Dichtfläche
ein wenig, insbesondere wenn der Durchmesser des Befestigungsmittels etwa
das dreifache, vorteilhafter Weise das Vierfache oder Fünffache
der Wandstärke der Seitenwand beziehungsweise des Bodenteils
entspricht. Das Rückhaltebecken kann daher so weitergebildet
sein, dass die Bohrung von zwei in etwa parallel zueinander verlaufenden
Nuten mit runden Dichtungen umgeben ist.
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Da
die Schnittfläche das erfindungsgemäße Rückhaltebecken
voll schneidet ist zur Erreichung eines maximalen Fassungsvermögens
des Beckens vorgesehen, dass sich die Nut bis zum Beckenoberrand
erstreckt. Die Beckendimensionen können dabei nicht nur
an die äußeren Abmessungen des elektrischen Betriebsmittels
angepasst sein. Vielmehr ist das Becken derart ausgelegt, dass es
zusätzlich sämtliches Öl der Anlage aufnimmt.
Da das Beckenmaterial günstig in der Anschaffung und zudem
sehr leicht ist, kann ein entsprechendes Platzangebot am Aufstellungsort
der Anlage vorausgesetzt, das Becken so vergrößert,
insbesondere höher gestaltet werden, dass weitere flüssige
Betriebsstoffe oder Kühl- und gar Löschmittel
zurückgehalten werden können.
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Um
auf das Hebezeug, Hubgerät oder Kran ganz verzichten zu
können, gibt die entfernbare Seitenbegrenzung in Rollrichtung
der elektrischen Anlage die Vertiefung bis zum Beckenboden frei.
Hierzu kann vorteilhafter Weise das Rückhaltebecken so ausgestaltet
werden, dass ein maximaler Querschnitt von der Vertiefung mittels
der Seitenbegrenzung abgedeckt ist.
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Die
im Stand der Technik bekannten Wannen aus Metall und entsprechende
Gründungen aus Beton sind sehr schwer. Ein Transport an
eine andere Stelle wegen Umbau oder Reparatur ist somit meist ausgeschlossen.
Die vorstehend bekannte Ölauffangwanne aus Kunststoff ist
schon durch die drei Segmente für weitere Anlagenteile
sehr groß und unhandlich. Auch hier sind keinerlei Vorrichtungen
zum Transport vorgesehen.
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Es
ist daher weitere Aufgabe der Erfindung, eine Handhabung für
derartige Auffangsysteme anzugeben. Spezielle Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es eine Möglichkeit für den sicheren
Transport der vorstehend beschriebenen Rückhaltebecken zu
schaffen.
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Diese
Aufgabe ist im speziellen durch die Merkmale des Anspruchs 8 mit
technisch einfachen Mitteln gelöst. Nach einer vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rückhaltebeckens kann es sein, dass die Seitenbegrenzung
mindestens zwei Sacklöcher aufweist, in die zwei Bolzen
einer Tragvorrichtung einbringbar sind, welche an einem Tragblatt
angeordnet sind, das an einem Griffstück befestigt ist,
wobei auf seiner Gegenseite ein frei drehbares Sicherungsblatt vorhanden
ist.
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Dieses
Hebegerät macht es, insbesondere wegen des geringen Gewichts
des erfindungsgemäßen Rückhaltebeckens,
möglich, die Tragvorrichtung ohne weiteres Werkzeug und/oder
Hilfsmittel am Becken oder an der Seitenbegrenzung zu befestigen. Somit
kann das Becken einfacher Weise mit Mannkraft verschoben, ausgerichtet
und eventuell angehoben werden, insbesonde re bei Benutzung von mehreren
Tragvorrichtungen an einem Becken.
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Die
Tragevorrichtung ist insbesondere bei allen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rückhaltebeckens
verwendbar, die Sacklöcher mit gleichem Abstand zueinander
und zum Beckenoberrand aufweisen. Die Tragvorrichtung ist somit
auch einzeln ohne Rückhaltebecken anzubieten, da solche
Sacklöcher im Prinzip bei anderen Ölauffangwannen
nachträglich nachzuarbeiten sind. Mit dem am Griffstück
angeordneten Sicherungsblatt ist ein besonders einfach gestaltetes
System mit Selbstsicherungsmechanismus bereit gestellt.
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Insbesondere
die Arbeitssicherheit kann beim erfindungsgemäßen
Rückhaltebecken und der Tragvorrichtung dadurch erhöht
werden, dass das Sicherungsblatt mehr als die Hälfte eines
Fingerlochs im Griffstück abdeckt. Hierdurch ist der Gebrauch
der Tragvorrichtung nur nach automatischer Drehung aufgrund Schwerkraft
des Sicherungsblatts in eine Sicherheitsposition möglich.
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Eine
besonders sichere Ausführungsform der Tragvorrichtung beziehungsweise
des Rückhaltebeckens sieht vor, dass ein Abstand zwischen Tragblatt
und Sicherungsblatt von dem Griffstück aufrecht erhalten
ist, welcher mindestens die Wandstärke der Seitenbegrenzung
des Beckens erreicht. Somit sind die Bolzen nur noch aus den Sacklöchern der
Seitenbegrenzungen beziehungsweise aus den mit Sacklöchern
versehenen Seitenwänden heraus zu ziehen wenn das Sicherungsblatt über
den Beckenoberrand hinweg geschwenkt wird. An besonders großen
und/oder schweren Seitenbegrenzungen beziehungsweise Seitenwänden
können auch mehrere Paare von Sacklöchern für
mehrere Tragvorrichtungen bereit gestellt werden. Es versteht sich für
den Fachmann von selbst, dass mindestens ein Sackloch notwendig
ist, um eine tragfähige Kraftübertragung vom Becken
zur Tragvorrichtung zu schaffen. Es können selbstverständlich
auch weitere Bolzen/Sacklöcher am Tragblech/Seitenwand
für je eine Tragvorrichtung vorgesehen sein, ohne den Schutzbereich
der Erfindung zu verlassen.
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Des
Weiteren ist aus dem Stand der Technik die Auffahrhilfe für
ein Rückhaltebecken zum quasi „Hineinrollen” eines
Transformators in eine Ölauffangwanne bekannt. Diese besteht
im Wesentlichen aus zwei Langstücken aus entsprechend der
zu tragenden Last steifem Material. Ähnlich einer Rampe aus
zwei parallel angeordneten Brettern kann der Transformator in die
Vertiefung geschoben werden. Derart einfache Konstruktion schützen
die empfindliche Schnittstelle zwischen den Teilen der Wanne wenig
und biegen durch ist der zu überwindende Höhenunterschied
beträchtlich.
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Es
ist weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Auffahrhilfe
mit einfachen technischen Mitteln derart umzugestalten, dass vorgenannte Nachteile überwunden
werden.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
Diese Lösung bezieht sich auf das erfindungsgemäße
Rückhaltebecken, wobei dem Fachmann klar ist, dass diese
Auffahrhilfe auch für andere bekannte „öffnenbare” Ölauffangwannen einsetzbar
wäre.
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Die
erfindungsgemäße Auffahrhilfe für Rückhaltebecken
umfasst einen keilförmigen Unterbau, wobei eine Stützkante
des Unterbaus in etwa der Stärke der Dichtfläche
des Beckens entspricht und eine Verstärkung gegenüberliegend
zur Stützkante angeordnet ist, die sich quer zur Stützkante
und über die Stützkante hinweg erstreckt.
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Der
Unterbau stellt eine Stützkante bereit, die in Gebrauchsstellung
an die Dichtfläche des „geöffneten” Rückhaltebeckens
angelegt werden kann. Durch seine keilförmige Form ist
ein Durchbiegen der Verstärkung bei Belastung durch das
Betriebsmittel wirksam verhindert. Durch eine geringe Neigung des Keils
ist zudem das „Hineinrollen” erheblich zu vereinfachen.
Neben weniger Geräuschbelästigungen wegen fehlendem
Verziehen der Auffahrhilfe unter Last kann ein sehr guter Schutz
der Schnittstelle beziehungsweise der Dichtfläche und Dichtungen
erreicht werden. Der keilförmige Unterbau kann einstückig
ausgeführt sein, wobei eben auch zwei Verstärkungen
als „Rollbahnen” parallel darauf angeordnet sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Einbringen eines ölhaltigen elektrischen Betriebsmittels,
insbesondere eines Transformators, innerhalb einer Vertiefung von einem
Rückhaltebecken anzugeben, das insbesondere ohne eine Hubvorrichtung
durchzuführen ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine die Vertiefung definierende
Seitenbegrenzung derart entfernt wird, das eine Schnittfläche
entsteht, die das Rückhaltebecken voll schneidet und eine Stirnseite
von einem Bodenteil des Rückhaltebeckens einschließt,
und die Stirnseite mit einer Dichtfläche aus einem Nichtleiter
bereitgestellt wird. Vorteilhafter Weise wird das Bodenteil am Aufstellort
des Betriebsmittels so weit in den Boden eingelassen, dass der Teil
des Bo denteils, der die Vertiefung definiert auf gleicher Höhe
angeordnet wird.
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Noch
eine weitere Aufgabe ist eine neuartige Verwendung eines erfindungsgemäßen
Rückhaltebeckens anzugeben.
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Diese
neue Verwendung des erfindungsgemäßen Rückhaltebeckens
sieht vor, dass das Rückhaltebecken innerhalb einer bereits
vorhandenen Gründung beziehungsweise Ölauffangwanne
eingestellt wird. Das aus einem elektrisch nichtleitenden Material
gefertigte Rückhaltebecken weist eine entsprechend höhere
Seitenbegrenzung auf, um mindestens dasselbe Auffangvolumen bereitzustellen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele sowie aus den
Zeichnungen, auf die nachfolgend Bezug genommen wird. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Rückhaltebeckens;
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2 eine
Querschnittansicht einer Seitenbegrenzung des ersten Ausführungsbeispiels;
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3 in
Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel des Rückhaltebeckens;
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4 eine
um 90° gedrehte Ansicht des Verwendungsbeispiels aus 3 mit
einem geöffneten Becken;
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5 eine
Detailansicht eines dritten Ausführungsbeispiels;
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6 eine
Querschnittansicht eines vierten Ausführungsbeispiels;
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7 ein
Ausführungsbeispiel einer Auffahrhilfe für das
Rückhaltebecken; und
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8 einen
Ablaufplan eines Verfahrens nach dieser Erfindung.
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Sofern
im Folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für alle Figuren und es beziehen sich gleiche Bezugszeichen stets
auf dieselben konstruktiven Merkmale.
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In 1 ist
ein Rückhaltebecken 10 zur Aufnahme eines ölhaltigen
elektrischen Betriebsmittels, insbesondere für einen Transformator,
mit seinen Einzelteilen gezeigt. Neben einem Bodenteil 16 und zwei
entfernbaren Seitenbegrenzungen 14, von der eine Seitenbegrenzung 14 im
Vordergrund gezeigt ist, wird eine Vertiefung 12 zusammen
mit den zwei Seitenwänden 24 definiert. Diese
Seitenwände 24 sind mit dem Bodenteil 16 verschweißt.
Jede Seitenbegrenzung 14 schneidet das Rückhaltebecken 10 voll
in mindestens zwei Stücke. Eine hierbei entstehende Schnittfläche 18 ist
hier die Papierebene. Eine weitere Schnittfläche 18 verläuft
zwischen dem Bodenteil 16 und der dahinter angeordneten
Seitenbegrenzung 14, die auch eine Stirnseite 20 vom
Bodenteil 16 einschließt. Die Stirnseite 20 vom
Bodenteil 16 ist als eine Dichtfläche 22 schraffiert
dargestellt und aus einem Nichtleiter ausgeführt. Das Bodenteil 16 ebenso
wie die Seitenwände 24 und die Seitenbegrenzungen 14 sind
aus einem ölbeständigen Kunststoffmaterial gleicher
Wandstärke gefertigt. Das Kunststoffmaterial ist erheblich
preisgünstiger und leichter als Metall, so dass größere
Wandstärken hergestellt beziehungsweise eingesetzt werden
können. Das transportable Rückhaltebecken 10 ist
zudem korrosionsbeständiger und gegen viele Chemikalien resistent.
Mit Zusatz von Flammschutzmitteln, Glasfasern und/oder integralen
Metallblechen kann das Rückhaltebecken 10 weiter
verstärkt werden.
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Bei
dem in 1 zusammengesetzten Rückhaltebecken 10 erstreckt
sich die Dichtfläche 22 über die Stirnseiten 20 der
am Bodenteil 16 angesetzten Seitenwände 24,
wobei die Schnittfläche 18 eine Ebene bildet.
Die Seitenbegrenzungen 14 sind hier besonders einfach als
plane „Deckel” ausgebildet und aus Plattenmaterial
kostengünstig in Serie zuzuschneiden.
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Die
Seitenbegrenzung 14 des Rückhaltebeckens 10 ist
von einem Befestigungsmittel 26 durchdrungen, welches hierfür
ein Loch 27 aufweist, wie in der Schnittansicht der 2 zu
sehen. Um die Seitenbegrenzung 14 mit dem übrigen
Becken 11 fest zu verbinden ragt das Befestigungsmittel 26 über
die Wandstärke der Seitenbegrenzung 14 hinaus.
Das Befestigungsmittel 26 stützt sich mittels
einer Bohrung 28 ab, die innerhalb der Dichtfläche 22 des
nach Entfernen der Seitenbegrenzung 14 verbleibenden Beckens 11 endet.
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Um
eine dauerhafte Abdichtung des Rückhaltebeckens 10 zu
gewährleisten, ist die Dichtfläche 22 mit
einer Nut 30 versehen, in die eine Dichtung 32 kraftschlüssig
eingebracht ist. Diese Einzelheit ist insbesondere aus der Schnittansicht
in 2 ersichtlich. Hier sieht man ebenso, dass die
Bohrung 28 von zwei in etwa parallel zueinander verlaufenden
Nuten 30 mit runden Dichtungen 32 umgeben ist.
Zur vollständigen Aus schöpfung des Volumens der
vom Rückhaltebecken 10 bereit gestellten Vertiefung 12 verlaufen
die Nuten 30 bis zum Beckenoberrand 34.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel eines Rückhaltebeckens 10 ist
in 3 gezeigt. Dieses Rückhaltebecken 10 wird
als Ersatz einer alten darunter stehenden Gründung 17 verwendet.
In der Querschnittansicht wird deutlich, dass die Schnittfläche 18 das
Rückhaltebecken 10 in zwei Stücke trennt.
Das eine Stück ist das übrige Becken 11 mit Bodenteil 16 und
den Seitenwänden 24. Die Vertiefung 12 zur
Aufnahme des Transformators und seiner Nebenaggregate wie einer Ölpumpe, Ölkühler
und elektrischer Anbauten entspricht, wie die vertikalen Punktlinien
zeigen sollen, den Abmessungen der alten Gründung 17.
Wie insbesondere aus der um 90° gedrehten Seitenansicht
in 4 ersichtlich, wird nach Entfernen der Seitenbegrenzung 14 von
der Vertiefung 12 ein maximaler Querschnitt 36 freigegeben.
Der Transformator kann somit in das quasi „geöffnete” Rückhaltebecken 10 hinein
gerollt werden, ist dieser auf Rollen gelagert. Dabei ist besonders
zu beachten, dass das Bodenteil 16 derart an die Gründung 17 anpassbar
ist, das die Vertiefung 14 in etwa mit dem Niveau – Boden – der
links und rechts davon angedeuteten Umgebung fluchtet. Somit kann
nach dem Umrüsten der alten Gründung 17 mit
dem Rückhaltebecken 10 das darin aufgenomme Betriebsmittel
danach ohne weitere Hilfsmittel eingebracht oder herausgebracht
werden. Lediglich die Seitenbegrenzung 14 ist DANACH am übrigen
Becken 11 zu befestigen beziehungsweise VORHER zu entfernen. Die
vormalige Gründung 17 kann hierbei für
den Zusammenhalt der beiden Stücke des Rückhaltebeckens 10 mittels
Keilen verengt werden. Am Umfang des Rückhaltebeckens 10 sind
zudem Seile, Riemen, oder dergleichen für denselben Zweck
vorzusehen. Auch könnten Verschlüsse entlang der
Schnittfläche 18 am übrigen Becken 11 und
der Seitenbegrenzung 14 angeordnet sein.
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5 zeigt
einen Ausschnitt einer Seitenbegrenzung 14 eines weiteren
Ausführungsbeispiels eines Rückhaltebeckens 10 mit
zwei Sacklöchern 38. Erfindungsgemäß ist
auch mehr als ein Sackloch 38 ausreichend, da in diese
Sacklöcher 38 je ein an einem Tragblatt 44 angeordneter
Bolzen 40 einbringbar ist. Das Tragblatt 44 ist
an einem Griffstück 46 befestigt und gehört
zu einer Tragvorrichtung 42. Mittels der Tragvorrichtung 42 ist
die Seitenbegrenzung 14, eine Seitenwand 24, das übrige
Becken 11 mit mehreren Seitenwänden 24 und/oder
der Seitenbegrenzung 14 sowie das Rückhaltebecken 10 zu
handhaben. Die Handhabung umfasst ein Verschieben, Versetzen, Tragen,
Anheben, Absenken und dergleichen.
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Um
einen sicheren Halt der Tragvorrichtung 42 zu gewährleisten,
ist auf der Gegenseite des Griffstücks 46 ein
frei drehbares Sicherungsblatt 48 vorhanden. Das Sicherungsblatt 48 wird
mittels einer Achse 43 gelagert, die das Griffstück 46 quer
durchdringt. Wie aus 5 ersichtlich, deckt das Sicherungsblatt 48 mehr
als die Hälfte eines Fingerlochs 50 am Griffstück 46 ab.
Erst nach Einsetzen der Bolzen 40 in die Sacklöcher 38 an
einer Seite der Seitenbegrenzung 14, welche bevorzugt zur
Innenseite offen sind, und Verschwenken des Sicherungsblatts 48 kann
man das Griffstück 46 anfassen und die Finger ins
Fingerloch 50 schieben.
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Zwischen
Tragblatt 44 und Sicherungsblatt 48 ist ein Abstand 52 von
dem Griffstück 46 auch bei Drehung des Sicherungsblatts 48 aufrecht
erhalten, wie in der Schnittansicht in 6 gezeigt.
Das Tragblatt 44 ist mit Befestigungsmitteln 26 am
Griffstück 46 festgelegt und mittels der Achse 43 und
weiteren Befestigungsmitteln 26 ist das Sicherungsblatt 48 frei drehbar
am Griffstück 46 angebracht. Der Abstand 52 erreicht
mindestens die Wandstärke 54 der Seitenbegrenzung 14 des
Rückhaltebeckens 10 und maximal die Wandstärke
plus dreiviertel der Länge des Bolzens 40. Somit
kann der Bolzen 40 nicht aus dem Sackloch 38 heraus
bewegt werden, wenn das Sicherungsblatt 48 soweit verschwenkt
ist, wie in 6 gezeigt, dass es bis unterhalb
der Beckenoberrands 34 sprich Oberkante der Seitenbegrenzung 14 reicht.
Durch Einhalten eines festgelegten Sacklochabstands sind in Serie
entsprechend Seitenbegrenzungen 14 und Seitenwände 24 mit
verschiedenen Abmessungen herzustellen aber für die gleiche Tragvorrichtung 42 einsetzbar.
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Ist
ein Rückhaltebecken 10 nicht auf das Umgebungsniveau
abzusenken oder ist dies zu aufwendig muss bei „geöffnetem” Rückhaltebecken 10 mindestens
die Wandstärke des Bodenteils 16 überwunden
werden. Hierzu kann eine Auffahrhilfe 56 mit einem keilförmigen
Unterbau 58 eingesetzt werden wie das in 7 gezeigte
Ausführungsbeispiel. Eine Stützkante 60 des
Unterbaus 58 entspricht in etwa der Wandstärke
des Rückhaltebeckens 10 und schützt somit
die Dichtfläche 22 sicher vor Beschädigungen.
Insbesondere beim Einbringen und Herausbringen des elektrischen
Betriebsmittels kann der Bereich der Dichtfläche 22 am
Bodenteil 16 abgedeckt werden von der Stützkante 60.
Eine Verstärkung 62 ist gegenüberliegend
zur Stützkante 60 angeordnet, die sich quer zur
Stützkante 60 und über die Stützkante 60 und
den Unterbau 58 hinweg erstreckt. Dieser „überstehende” Teil
der Verstärkung 62 ruht auf dem Bodenteil 16 und „ragt” in
die Vertiefung 12 des übrigen Beckens 11.
Das hier gezeigte Ausführungsbeispiel der Auffahr hilfe 56 ist
mit zwei zueinander in etwa parallel angeordneten Verstärkungen 62 ausgerüstet.
Die Verstärkungen 62 sind verschiebbar – durch
den Pfeil 68 dargestellt – mit dem Unterbau 58 verbunden.
Durch Lösen einer Schraube 66 innerhalb eines
Langlochs 64 ist der Versatz zwischen den Verstärkungen 62 an
den Radabstand eines Transformators anzupassen. Der Unterbau 58 nimmt
die gesamte Last auf und verteilt die Last von den Verstärkungen 62 gleichmäßiger
auf den Untergrund.
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In 8 ist
ein Verfahren 100 zum Einbringen eines ölhaltigen
elektrischen Betriebsmittels, insbesondere eines Transformators,
innerhalb einer Vertiefung 12 von einem Rückhaltebecken 10 dargestellt.
Es umfasst im Wesentlichen die Verfahrensschritte 102, 104, 106 und 108.
Zunächst wird die Seitenbegrenzung 14 des Rückhaltebeckens 10 entfernt,
wobei die Schnittfläche 18 freigelegt wird, die mindestens
eine Stirnseite 20 des Bodenteils 16 aufweist.
Hierbei wird der gesamte Querschnitt 36 der Vertiefung 12 frei
zugänglich, da in einem weiteren Verfahrensschritt 104 das
Bodenteil 16 auf Umgebungsniveau abgesenkt wird oder eine
Auffahrhilfe 56 die Wandstärke ausgleicht. Anschließend
wird das elektrische Betriebsmittel innerhalb des übrigen Beckens 11 – das
Rückhaltebecken 10 ohne die entfernte Seitenbegrenzung – eingebracht.
In einem weiteren Verfahrensschritt 108 wird das Rückhaltebecken 10 wieder
komplettiert durch Ansetzen der Seitenbegrenzung 14 an
das übrige Becken 11. Durch Befestigungsmittel
wie gewindeschneidende Schrauben wird die Seitenbegrenzung fest
mit dem Bodenteil 16 und den Seitenwänden 24 verbunden, nach
dem die in den Nuten 30 eingesetzte Dichtung 32 auf
Schäden kontrolliert und gegebenenfalls durch neues Dichtungsmaterial
ersetzt wurde.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein neuartiges Rückhaltebecken
mit modularem Aufbau aus Kunststoffteilen. Die Wandstärken
sind so gewählt, dass ein optimaler Kompromiss zwischen
Kosten/Gewicht einerseits und großen Dichtflächen
andererseits zu erreichen ist. Zudem werden eine sichere Tragevorrichtung
sowie eine Auffahrhilfe für das materialschonende Herausbringen
eines elektrischen Betriebsmittels aus dem Becken angegeben. Auch
wird die Verwendung eines Rückhaltebeckens als Ersatz für
eine Gründung offenbart und ein Verfahren zum Einbringen
eines ölhaltigen elektrischen Betriebsmittels in Rückhaltebecken
verbessert.
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- 10
- Rückhaltebecken
- 11
- Becken
- 12
- Vertiefung
- 14
- Seitenbegrenzung
- 16
- Bodenteil
- 17
- Gründung
- 18
- Schnittfläche
- 20
- Stirnseite
- 22
- Dichtfläche
- 24
- Seitenwand
- 26
- Befestigungsmittel
- 27
- Loch
- 28
- Bohrung
- 30
- Nut
- 32
- Dichtung
- 34
- Beckenoberrand
- 36
- Querschnitt
- 38
- Sacklöcher
- 40
- Bolzen
- 42
- Tragvorrichtung
- 43
- Achse
- 44
- Tragblatt
- 46
- Griffstück
- 48
- Sicherungsblatt
- 50
- Fingerloch
- 52
- Abstand
- 54
- Wandstärke
- 56
- Auffahrhilfe
- 58
- Unterbau
- 60
- Stützkante
- 62
- Verstärkung
- 64
- Langloch
- 66
- Schraube
- 68
- Pfeil
- 100
- Verfahren
- 102,
104, 106, 108
- Verfahrensschritte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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