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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Behandlung von Abwasser
oder Prozesswasser, insbesondere ein Klärbecken, mit einer
Klarwasserrinne zur Abführung von Klarwasser aus der Anlage.
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Anlagen
zur Behandlung von Abwasser oder Prozesswasser und insbesondere
Klärbecken werden dazu eingesetzt, in Abwasser bzw. Prozesswasser
befindliche Schmutzpartikel durch Sedimentation abzutrennen. Um
eine optimale Sedimentation zu erreichen, muss das einlaufende Abwasser
möglichst gleichmäßig in dem Klärbecken
verteilt werden. Ferner muss das aus dem Klärbecken abgeführte,
von den Schmutzpartikeln weitgehend befreite Klarwasser möglichst
gleichmäßig abgeführt werden, damit keine
Schmutzpartikel mitgerissen werden. Zu diesem Zweck werden üblicherweise
Klarwasserrinnen eingesetzt, welche in ihren Seitenwänden Öffnungen aufweisen, über
welche das Klarwasser aus dem Klärbecken in die Klarwasserrinne
eindringt und dann aus dem Klärbecken abgeführt
wird.
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Aus
der
DE 195 80 792
B4 ist ein Klär- oder Absetzbecken mit einer Ablaufrinne
für Reinwasser bekannt, wobei die Ablaufrinne allseitig
umschlossene Löcher für den Eintritt von Reinwasser
aus dem Becken in die Ablaufrinne aufweist und mit einer Abzugsleitung
verbunden ist, die Ablaufrinne einen rechteckigen Kastenquerschnitt
mit den Löchern in den Wänden aufweist und diese
vollständig in das Wasser im Becken einge taucht ist. Aufgrund
der vollständigen Eintauchung der Ablaufrinne in das Beckenwasser
muss die Ablaufrinne jedoch vollumfänglich und insbesondere
auch an ihrer Oberseite dicht verschlossen werden, was die Reinigung
einer solchen Ablaufrinne erschwert. Zudem ist das Vorsehen der
allseitig umschlossenen Löcher für den Eintritt von
Reinwasser aus dem Becken in die Ablaufrinne konstruktiv aufwendig.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung einer verbesserten
Anlage zur Behandlung von Abwasser oder Prozesswasser, insbesondere
eines Klärbeckens, mit einer Klarwasserrinne, wobei die
Klarwasserrinne konstruktiv einfach herzustellen ist und das Innere
der Klarwasserrinne beispielsweise für die Durchführung
von Inspektionen und Reinigungsarbeiten für Personen leicht
zugänglich ist, wobei dennoch eine optimale Fließgeschwindigkeit
des Klarwassers über die gesamte Betriebszeit des Klärbeckens
sichergestellt wird und insbesondere sichergestellt wird, dass eine
maximale Fließgeschwindigkeit nicht überschritten
wird.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch die Bereitstellung einer Anlage
zur Behandlung von Abwasser oder Prozesswasser, insbesondere eines
Klärbeckens, mit einer Klarwasserrinne zur Abführung
von Klarwasser aus der Anlage, wobei die Klarwasserrinne einen Grundkörper
und eine mit dem Grundkörper verbundene, aber von diesem nach
oben beabstandete Abdeckung umfasst, wobei der Grundkörper
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist und ein
oder mehrere nicht vollständig umschlossene Einlassöffnungen
für Klarwasser aufweist, und wobei die Oberkante des Grundkörpers
oberhalb des Wasserspiegels in der Anlage angeordnet ist.
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Durch
das Vorsehen von nicht vollständig umschlossenen Einlassöffnungen
in dem Grundkörper der Klarwasserrinne und durch die Beabstan dung
der Abdeckung von der Oberkante des Grundkörpers wird erreicht,
dass die Klarwasserrinne der erfindungsgemäßen
Anlage zum einen konstruktiv einfach hergestellt werden kann und
die Klarwasserrinne zum anderen für Personen beispielsweise
zur Durchführung einer Inspektion oder zur Reinigung der
Klarwasserrinne leicht zugänglich ist. Gleichzeitig wird
durch die Abdeckung eine Sonneneinstrahlung in die Klarwasserrinne,
welche zu Algenwachstum in der Klarwasserrinne führen würde,
zuverlässig verhindert.
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Vorzugsweise
ist/sind die Einlassöffnung(en) des Grundkörpers
der Klarwasserrinne als Überlaufkante ausgebildet.
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Alternativ
dazu kann/können die Einlassöffnung(en) des Grundkörpers
der Klarwasserrinne auch als Schlitze ausgebildet sein. Da diese
Schlitze erfindungsgemäß nicht vollständig
umschlossen sind, gestatten auch diese einen Eintritt von Klarwasser
in die Klarwasserrinne nach dem Überlaufprinzip. Bei dieser
Ausführungform hat es sich als insbesondere vorteilhaft
erwiesen, die Einlassöffnung(en) des Grundkörpers
der Klarwasserrinne, bezogen auf den Querschnitt der Klarwasserrinne,
als Längsschlitze auszubilden.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass
der Grundkörper der Klarwasserrinne eine Bodenwand und
zwei Seitenwände aufweist, wobei bevorzugt die beiden Seitenwände
des Grundkörpers jeweils eine oder mehrere Einlassöffnungen
aufweisen.
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Bei
der vorgenannten Ausführungsform ist es insbesondere bevorzugt,
wenn die beiden Seitenwände des Grundkörpers jeweils
mehrere Einlassöffnungen in Form von Längsschlitzen
aufweisen.
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Um
eine Einstrahlung von Sonnenstrahlung in den oben offenen Grundkörper
der Klarwasserrinne besonders zuverlässig zu verhindern,
ist die Abdeckung vorzugsweise im Wesentlichen schalenartig ausgebildet
und weist diese bevorzugt einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
auf.
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Bei
der vorgenannten Ausführungsform weist die Abdeckung vorzugsweise
eine Deckwand und zwei Seitenwände auf, wobei die Deckwand
den Grundkörper, von dessen Querschnitt aus gesehen, vollständig
bedeckt und die beiden Seitenwände der Abdeckung, von der
Deckwand der Abdeckung aus gesehen, senkrecht nach unten verlaufen.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, dass
die dem Grundkörper zugewandte Fläche der Deckwand
der Abdeckung von der Oberkante des Grundkörpers um 1 bis
1.000 mm, vorzugsweise um 10 bis 250 mm und besonders bevorzugt
um 30 bis 100 mm beabstandet ist.
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Grundsätzlich
kann die Abdeckung mit dem Grundkörper über jede
dem Fachmann bekannte Art verbunden sein, wobei insbesondere jedes
dem Fachmann zu diesem Zweck bekannte Befestigungsmittel verwendet
werden kann. Beispielsweise kann die Abdeckung mit dem Grundkörper über
Bolzen, besonders bevorzugt über einen oder mehrere Schraubenbolzen,
verbunden sein.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, die
Abdeckung der Klarwasserrinne aus zwei oder mehr Segmenten zusammenzusetzen.
Dadurch wird erreicht, dass einzelne Segmente der Abdeckung kurzzeitig
lokal beispielsweise zur Durchführung einer Inspektion
oder Reinigung geöffnet bzw. von dem Grundkörper
entfernt werden kön nen, ohne dass die gesamte Abdeckung
entfernt werden muss. Zu diesem Zweck können die einzelnen
Segmente auch Griffe aufweisen. Zudem können sich die einzelnen
Segmente der Abdeckung an ihren Grenzflächen überlappen
oder passend aneinander angrenzen.
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Vorzugsweise
ist die Oberkante des Grundkörpers um 1 bis 1.000 mm, besonders
bevorzugt um 10 bis 250 mm und ganz besonders bevorzugt um 30 bis
100 mm oberhalb des Wasserspiegels in der Anlage angeordnet.
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In
Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird es vorgeschlagen, die
Klarwasserrinne so auszugestalten, dass sich der Wasserspiegel in
der Klarwasserrinne unterhalb des Wasserspiegels außerhalb
der Klarwasserrinne befindet. Auch diese Maßnahme begünstigt
eine optimale Fließgeschwindigkeit des Klarwassers über
die gesamte Betriebszeit des Klärbeckens.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht eines Klärbeckens gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
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2 einen
Querschnitt der in dem in der 1 gezeigten
Klärbecken angeordneten Klarwasserrinne gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
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3 eine
perspektivische Seitenansicht der in der 2 dargestellten
Klarwasserrinne.
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Das
in der 1 dargestellte Klärbecken 10 als
Beispiel für eine Anlage 10 zur Behandlung von Abwasser
ist ein Rundbecken, welches eine konzentrisch um die Längsachse
angeordnete, kreisringförmige Klarwasserrinne 12 umfasst,
welche mehrere Abzugsleitungen 14, 14', 14'', 14''' aufweist.
Alternativ dazu kann das Klärbecken 10 auch eine
andere Form, beispielsweise eine Rechteckform, aufweisen.
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Wie
aus der 2 ersichtlich, umfasst die Klarwasserrinne 12 gemäß eines
Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung einen Grundkörper 16 und
eine Abdeckung 18, welche über dem Grundkörper 16 und
nach oben beabstandet zu diesem angeordnet ist. Die Abdeckung 18 ist
mit dem Grundkörper 16 über Schraubenbolzen 20 verbunden.
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Wie
insbesondere aus der 3 ersichtlich, weist der Grundkörper 16 einen
rechteckigen Querschnitt auf und besteht aus einer Bodenwand 22 und zwei
Seitenwänden 24, 24'. In den beiden Seitenwänden 24, 24' sind
jeweils Einlassöffnungen 26, 26' vorgesehen,
welche nicht vollständig umschlossen sind, d. h. welche
nach oben hin offen sind. In dem dargestellten Fall weisen die Einlassöffnungen 26, 26' die
Form von Längsschlitzen auf, welche zusammen mit den Oberkanten 30 der
Seitenwände 24, 24' einen Wassereintritt
in die Klarwasserrinne 12 nach dem Überlaufprinzip
ermöglichen. Beim Betrieb des Klärbeckens befindet
sich der Wasserspiegel 28 außerhalb der Klarwasserrinne 12 unterhalb
der Oberkanten 30 der Seitenwände 24, 24' der
Klarwasserrinne 12, wohingegen sich der Wasserspiegel 32 innerhalb
der Klarwasserrinne 12 unterhalb des außerhalb
der Klarwasserrinne 12 eingestellten Wasserspiegels 28 befindet.
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Wie
sich der 2 entnehmen lässt,
besteht die Abdeckung 18 aus einer Deckwand 34 und
aus zwei Seitenwänden 36, 36', wobei
sich die Seitenwände 36, 36' von der
Deckwand 34 aus senkrecht nach unten erstrecken. Insgesamt
ist die Abdeckung 18 somit im Querschnitt schalenartig
ausgebildet und weist einen rechteckigen Querschnitt auf.
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Zwischen
den Oberkanten 30 der Seitenwände 24, 24' des
Grundkörpers und der unteren Fläche der Deckwand 34 der
Abdeckung 18 ist ein Abstand vorgesehen, welcher in dem
konkreten Fall ca. 50 mm beträgt.
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- 10
- Anlage
zur Behandlung von Abwasser/Klärbecken
- 12
- Klarwasserrinne
- 14,
14', 14'', 14'''
- Abzugsleitung
- 16
- Grundkörper
- 18
- Abdeckung
- 20
- Schraubenbolzen
- 22
- Bodenwand
des Grundkörpers
- 24,
24'
- Seitenwand
des Grundkörpers
- 26,
26'
- Einlassöffnung
- 28
- Wasserspiegel
außerhalb der Klarwasserrinne
- 30
- Oberkante
der Seitenwand
- 32
- Wasserspiegel
innerhalb der Klarwasserrinne
- 34
- Deckwand
der Abdeckung
- 36,
36'
- Seitenwand
der Abdeckung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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