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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Gelenkarmmarkise mit
einer Tragvorrichtung, Gelenkarmen und einem Ausfallprofil, wobei
ein Tuchbehang zwischen dem Ausfallprofil und einer an der Tragvorrichtung
drehbar gelagerten Wickelwelle aufgespannt ist.
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Derartige
Gelenkarmmarkisen sind in vielfältigen
Ausführungsformen,
beispielsweise auch als sogenannte Kassettenmarkisen mit in eingefahrenem
Zustand geschlossenem Gehäuse
bekannt. Üblicherweise
ist an dem Ausfallprofil ein kurzes Volanttuch festgelegt, das in
seiner Farbgebung an den Tuchbehang angepasst ist. Diese Volants
ermöglichen
bei tiefstehender Sonne kaum einen effektiven Sonnenschutz und sind
als Wetterschutz bei Markisen, die beispielsweise im Gastronomiebereich
die auf der Terrasse sitzenden Personen auch vor Niederschlag schützen sollen,
ungeeignet. Bekannt sind Glasständerwände, die
den zu verschattenden Bereich begrenzen, allerdings dürfen solche
Glasständerwände nicht
in allen öffentlichen
Bereichen gestellt werden, und außerdem bieten solche Glasständerwände naturgemäß ebenfalls
keinen Sonnenschutz.
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Bekannt
sind Ausführungsformen,
bei welchen ein Volantrollo eingesetzt wird, das als Sonnen- und
Wetterschutz ausgezogen werden kann. Allerdings ergibt sich bei
ausgefahrenem Volantrollo ein eher unangenehmes, bedrückendes
Raumgefühl, weil
die Sicht entsprechend eingeschränkt
ist. Der Raum unter der Markise wird stark abgedunkelt und man hat
dem Eindruck in einem Zelt zu sitzen. Bei Volantrollos besteht auch
immer das Problem, das deren Wickelwelle durchhängt, was zu einem Faltenwurf
des Behanges führt.
Eine mittige Lagerung der Wickelwelle ist bei solchen Volantrollos
nämlich
nicht möglich
und insbesondere im Gastronomiebereich sind die Breiten der eingesetzten
Anlagen in der Regel erheblich, so dass der Durchhang entsprechend vergrößert wird.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Gelenkarmmarkise
zu schaffen, die bei angenehmerem Raumgefühl einen wirksamen Sonnen-
und Wetterschutz bietet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass an dem Ausfallprofil der Markise ein Raffstore mit einem Lamellenbehang
angeordnet ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Integration eines Raffstores, obgleich
dieser mit seiner Wickelvorrichtung, seinem Lamellenbehang und den
zugehörigen
Antriebsorganen erheblich aufwendiger ist, als ein einfaches Rollo,
in ein Ausfallprofil einer Gelenkarmmarkise integriert werden kann
und damit einen wirksamen Sonnenschutz ermöglicht, ohne dabei die Sicht
nach außen
einzuschränken.
Andererseits ist es bei Wind und Niederschlag möglich, durch Schließen der
Lamellen einen guten Wetterschutz bereitzustellen. Bei entsprechender
Auslegung der Ausfahrlänge
des Raffstores, nämlich
dass dieser auch im eingefahrenen Zustand der Gelenkarmmarkise bis zum
Boden reicht, kann eine solche Gelenkarmmarkise auch eine Verschattung
beispielsweise eines Gastraumes bieten, an den sich – durch
die Fensterflächen
getrennt – die
zu verschattende Terrasse anschließt.
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Bedingt
durch die Aufhängung
des Lamellenbehangs mittels üblicher
Leiterkordeln, die über die
Breite der Anlage mehrfach vorhanden sind, ist auch keine Durchhängung selbst
bei breiten Gelenkarmmarkisen und daran angepassten Raffstoren zu befürchten.
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Vorzugsweise
ist das Ausfallprofil in einem Bereich als Oberschiene für den Raffstore
ausgebildet. Die Oberschiene eines Raffstores nimmt üblicherweise
die Antriebsorgane, d. h. die Wickelrollen für die Aufzugsbänder und
die Wendevorrichtungen für
die Leiterkordeln zum Verstellen der Lamellenneigung sowie Antriebswellen
und ggf. eines Motors auf.
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Vorzugsweise
besitzt das Ausfallprofil Blenden, die den gerafften Raffstore seitlich überdecken. Dies
schützt
den Raffstore im eingefahrenen Zustand vor Verschmutzung, wobei
in dem Schacht zwischen den Blenden die Oberschiene des Raffstores
als Bestandteil des Ausfallprofils ausgebildet sein kann oder lediglich
eine Aufnahme für
einen Raffstore mit seiner ihm zugehörigen, getrennten Oberschiene ausgebildet
ist. Die Oberschiene des Raffstores kann aber auch seitlich an dem
Ausfallprofil der Gelenkarmmarkise montiert sein.
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Insbesondere
wegen des nicht unbeträchtlichen
Eigengewichts großer
Raffstoreanlagen und zur Verbesserung der Stabilität der Gelenkarmmarkise insgesamt,
ist eine Ausführungsform
besonders bevorzugt, bei welcher an dem Ausfallprofil Stützen vorgesehen
sind, die im ausgefahrenen Zustand der Marke bodenseitig abstützbar sind.
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Um
die Markise mit den Stützen
rasch ein- und ausfahren zu können,
ist es besonders bevorzugt, dass diese schwenkbar zwischen einem
angeklappten Ruhezustand und einer Stützstellung an dem Ausfallprofil
festgelegt sind. Bodenseitig können die
Stützen
lose aufgestellt sein, in bodenseitigen Verankerungen fixierbar
sein oder auch mittels einfachster Haltevorrichtungen, z. B. Heringen,
am Boden verankert werden.
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Um
die Markise in unterschiedlichen Ausfahrstellungen abstützen zu
können
oder auch eine sichere Abstützung
bei in der Neigung verstellbaren Markisen zu ermöglichen, ist es von Vorteil,
wenn die Stützen
teleskopierbar ausgebildet sind.
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Besonders
bevorzugt zum Erreichen einer Wetter- und windfesten Gelenkarmmarkise
ist eine Ausführungsform,
bei welcher die Stützen
als Führungsschienen
für seitliche
Nippel von Lamellen des Raffstores ausgebildet sind.
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Da
es unter Umständen
notwendig ist, bei als Führungsschienen
ausgebildeten Stützen
die Führungsnippel
in diese einzufädeln,
kann eine Abspannung des Raffstores mit Spannseilen von Vorteil
sein, die dann die Führung
für die
Lamellen des Raffstores bilden. Diese Spannseile können bodenseitig
festlegbar oder an den Fußenden
der Stützen
fixiert sein, wobei es durch geschickte geometrische Anordnung möglich ist,
die Spannung in den Spannseilen durch das Ausschwenken und/oder
Teleskopieren der Stützen
in ihre Stützstellung
aufzubauen. Bei einer bodenseitigen Verankerung sind bodenseitige
Verankerungselemente von Vorteil, die den Stützen zugeordnet sind, und in
der Lage sind, die Zugkräfte
des Spannseils aufzunehmen.
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Die
Stützen
können
mit einem Antrieb versehen sein, mittels dessen diese zwischen den
beiden Bestellungen verschwenkbar sind. Damit lässt sich in Verbindung mit
einem elektrisch angetriebenen Raffstore auch eine vollständige Automatisierung
des Raffstorebetriebes erreichen, wobei ggf. lediglich die bodenseitige
Verankerung manuell auszuführen
ist.
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Die
Stützen
sind in der Ruhestellung vorzugsweise in eine Kammer verschwenkt,
so dass sie vor Verschmutzung geschützt sind und optisch nicht stören.
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Nachfolgend
wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
zwei Ausführungsformen
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung einer Gelenkarmmarkise mit einem in das Ausfallprofil
integrierten Raffstore;
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2 eine
Schnittdarstellung einer Gelenkarmmarkise mit in das Ausfallprofil
integrierten Stützen
ohne Raffstore;
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3 einen
Querschnitt der Gelenkarmmarkise entsprechend 2 mit
einem seitlich angeflanschten Raffstore.
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Die
in 1 gezeigte Gelenkarmmarkise 10 besitzt
eine Tragvorrichtung 12, in welcher eine Wickelwelle 14 drehbar
gelagert ist. Die Wickelwelle 14 ist mithilfe eines manuellen
oder vorzugsweise elektrischen Antriebes (nicht gezeigt) verstellbar.
Auf der Wickelwelle 14 ist ein Tuchbehang 16 aufgewickelt, dessen
freies Ende in einer Kedergasse 18 eines Ausfallprofils 20 festgelegt
ist. Zwischen der Tragvorrichtung 10 und dem Ausfallprofil 20 sind
dabei wenigstens zwei Gelenkarme 22, auf deren Einzelteile nicht
näher eingegangen
wird, weil sie aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt sind, vorgesehen,
die intern über
Federelemente verfügen,
die den Behang vorspannen, d. h. eine Kraft auf das Ausfallprofil
in Richtung der ausgefahrenen Stellung ausüben.
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Bei
der in 1 gezeigten Ausführungsform einer Gelenkarmmarkise 10 ist
das Ausfallprofil 20 so ausgestaltet, dass es eine Oberschiene 24 für ein Raffstore 26 aufnimmt
oder ausbildet, in welcher Antriebselemente 28 für den Raffstore 26 gelagert
sind, von denen beispielhaft nur die Antriebswelle gezeigt ist.
Diese Antriebselemente sehen weiterhin Wickelrollen für Aufzugsbänder oder
-schnüre
des Raffstores 26 so wie Wendevorrichtungen vor, mithilfe
derer die Leiterkordeln, an denen die einzelnen Lamellen eines Lamellenpaketes 30 aufgehängt sind,
in der Neigung verstellbar sind.
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In
der in 1 gezeigten aufgezogenen Stellung des Raffstores 26 mit
gerafftem Lamellenpaket 30, liegt letzteres vollständig zwischen
zwei Blenden 32 des Ausfallprofils 20, die eine
Aufnahmekammer 34 für
den Raffstore 26 bilden.
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Mit
Bezug auf die Mittelwelle 14 besitzt das Ausfallprofil 20 weiterhin
eine parallel zur Aufnahmekammer 34 liegende Kammer 36,
in welcher zwei Stützen 38 schwenkbar
gelagert sind. Diese Stützen können manuell
oder mittels eines Antriebes ausklappbar sein, wobei ihre Länge ggf.
dadurch variiert werden kann, dass sie in sich teleskopierbar ausgeführt sind.
Die ausgeklappten Stützen 38 können an bodenseitig
vorzusehenden Verankerungsplatten (nicht gezeigt) festgelegt werden
und damit das Ausfallprofil 20 in einer bestimmten Stellung
stabil verankern.
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Die
Stützen 38 können zudem
als Führungsschienen
mit entsprechenden Führungsnuten
(nicht gezeigt) ausgebildet sein, in die seitliche Nippel der Lamellen
des Lamellenbehangs 30 einführbar sind, um den Raffstore
in der ausgefahrenen Stellung zu stabilisieren und für eine sichere
Führung
während des
Verfahrens zu sorgen.
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Alternativ
können
auch Spannseile (nicht gezeigt) für den Raffstore vorgesehen
sein, die entweder bodenseitig an den bereits erwähnten Verankerungsplatten
abgespannt werden können
oder an den Fußenden
bzw. im Bereich der maximalen Ausfahrlänge des Ausfallprofils des
Raffstores 26 an den Stützen 38 festgelegt
sind. Durch eine geschickte Wahl der Anlenkpunkte ist es dabei möglich, dass
die Seile des Raffstores 26 durch die Ausklappbewegung
der Stützen 38 derart
hinreichend gespannt werden, dass eine sichere Führung des Lamellenbehangs 30 gegeben
ist.
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Schließlich verfügt das Ausfallprofil 20 über eine
Kedergasse 40, in welcher in an sich bekannter Weise ein
Volanttuch 42 fixiert ist.
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Der
Raffstore 26 bietet als Volantverschattung den Vorteil,
dass er eine gewisse Lichtdurchlässigkeit
bei gleichzeitigem Sonnenschutz erlaubt, so dass sich bei ausgefahrener
Markise trotzdem kein beengtes Raumgefühl einstellt. Da der Lamellenbehang 30 über eine
Reihe von Leiterkordeln über
seine Breite stabilisiert ist, ergibt sich auch kein Durchhängen, wie
dies bei nur an ihren Enden lagerbaren Wickelwellen der Fall ist.
Während
die zuvor beschriebene Ausführungsform
den Raffstore in das Ausfallprofil 20 integriert, wird
nachfolgend eine Ausführungsform
einer Gelenkarmmarkise 110 vorgestellt, bei welcher der
Raffstore 26 eine eigenständige Oberschiene 124 mit
daran angeformten seitlichen Blenden 132 aufweist. Identische
Teile der Gelenkmarkise 110 sind dabei mit identischen
Bezugszeichen versehen worden, wobei die Tragvorrichtung 12,
die Wickelwelle 14 mit dem Tuchbehang 16 und die
Gelenkarme 22 der zuvor dargestellten Ausführungsform
entsprechen.
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In 2 ist
die Gelenkarmmarkise 110 ohne den Raffstore 26 dargestellt.
Das Ausfallprofil 120 besitzt entsprechend nur eine Kammer 136,
in welcher die Stützen 38 in
der zuvor beschriebenen Art und Weise schwenkbar gelagert sind.
Auch ohne das Vorsehen eines Raffstores 26 können die
Stützen
Sinn machen, um bei großen
Ausfahrlängen
und entsprechenden großen
auf den Tuchbehang 16 wirkenden Windkräften für eine zusätzliche Stabilisierung der Anlage
im ausgefahrenen Zustand zu sorgen. In einer Kedergasse 140 ist
an der Stirnseite ein abschließendes
Volanttuch 142 fixiert.
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An
der in 2 gezeigten Gelenkarmmarkise 110 kann
gemäß 3 ohne
weiteres der Raffstore 26 angebracht werden, indem das
Volanttuch 142 mit seinem Keder aus der Kedergasse 140 entfernt wird.
An der Oberschiene 124 des Raffstores 26 ist seitlich
ein hammerkopfartiger Profilabschnitt 144 vorgesehen, der
bei geneigter Oberschiene 124 von unten in die Kedergasse 140 eingeführt und
durch Verschwenken des Raffstores 26 mit seiner Oberschiene 124 in
der Kedergasse verriegelt werden kann. Die seitlichen Blenden 132 des
Raffstores 26 legen sich dabei an Profilwandungen 146 des
Ausfallprofils 120 an. Das Volanttuch 142 kann
schließlich
in einer Kedergasse 150 an der Vorderseite der Oberschiene 124 festgelegt
werden. Im übrigen
entspricht die Gelenkarmmarkise 110 mit ihrem Raffstore 26 in
der Funktion der Gelenkarmmarkise 10 nach 1,
wobei lediglich mit Bezug auf die Wickelwelle 14 bei der
Ausführungsform
gemäß 3 der
Raffstore 26 vor den Stützen 38 liegt,
während
der Raffstore 26 bei der Ausführungsform gemäß 1 zwischen
den Stützen 38 und
der Wickelwelle angeordnet ist. Da der Abstand zwischen Stützen 38 und Raffstore 26 aber
bei beiden Varianten gleich ist, ist die umgekehrte Anordnung technisch
unproblematisch.