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Die
Erfindung betrifft einen Polierschwamm für eine Poliermaschine
mit einer vorderseitigen Polieroberfläche, einer rückseitigen
Oberfläche, an der eine Befestigungsfläche zur
Befestigung an einem Stützteller einer Poliermaschine befestigt
ist, sowie mit einer die Polieroberfläche und die rückseitige Oberfläche
umfänglich miteinander verbindenden Mantelfläche.
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Scheibenförmige
Polierschwämme dieser Art sind seit langem bekannt. Ein
Beispiel für einen solchen Polierschwamm ist in
DE 85 33 482 U1 beschrieben.
Solche Polierschwämme werden z. B. zur Oberflächenbehandlung
von stark bis mittelstark verwitterten oder mittels Schleifpapier
bzw. Schleifblüten vormattierten Lacken eingesetzt. Dabei
werden die Polierschwämme mit Hilfe ihrer rückseitigen
Befestigungsfläche lösbar an einem Stützteller
der Poliermaschine befestigt. Hierzu wird üblicherweise
eine Klettverschlussverbindung verwandt. Während des Poliervorganges
wird der Stützteller und damit der Polierschwamm mit sehr
hoher Umdrehungszahl in Drehbewegung versetzt.
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Die
Bearbeitung von lackierten Oberflächen wird zunehmend erschwert,
da die eingesetzten Lacke aufgrund von anderem Härteverhalten
gegenüber mechanischen sowie thermischen Belastungen an
ihrer Oberfläche immer empfindlicher werden. So ist zu
beobachten, dass beim bzw. durch das Polieren zwar die Verschmutzung
von der Lackoberfläche entfernt wird bzw. eine vorher mit
Schleifpapieren mattierte Stelle wieder Glanz erhält, jedoch
treten nicht nur aufgrund der eingesetzten Polituren andere Oberflächenmerkmale
in Augenschein, die durch das Polieren entstehen. So bilden sich
Mikrokratzer, sogenannte ”Marks”, die unter Licht
betrachtet als Hologramm die polierte Stelle hervorheben. Außerdem wird
der Polierprozess künstlich verlängert, da mit
zunehmender Poliertemperatur nicht nur die unerwünschten
Oberflächenmerkmale zunehmen, sondern auch der Schaumstoff
des scheibenförmigen Polierschwammes in seiner Struktur
und Wirkung nachlässt. Bei zunehmender Poliertemperatur
kann es ferner zu Unterschatten und Fleckenbildung kommen.
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Dies
hat zur Folge, dass ein höherer Verbrauch an Politur scheibenförmigen
Polierschwämmen sowie ein erhöhter Zeitaufwand
benötigt wird, um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen.
Ein solches einwandfreies Ergebnis wird oftmals nur durch einen
Mehrfachprozess unter Einsatz von unterschiedlichen Poliermaschinen
sowie Polituren in mehrfacher Abstufung erreicht.
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Aus
JP 2001 293664 A ist
ein Polierschwamm bekannt, der an einer Stützplatte befestigt, welche
ihrerseits lösbar an dem Stützteller einer Poliermaschine
zu befestigen ist. Der Polierschwamm weist eine zentrale axiale
Bohrung auf und die Stützplatte ist an ihrer dem Polierschwamm
zugewandten Oberseite mit Nuten versehen. Die so ausgebildete mehrteilige
und dementsprechend aufwendige Poliereinrichtung ermöglicht
beim Drehen des Stütztellers eine Luftströmung
von der zentralen axialen Bohrung des Polierschwammes zu den Nuten
der Stützplatte und aus diesen umfänglich heraus,
wodurch ein Kühleffekt auftritt, wenn der Polierschwamm
nicht mit seiner Öffnung und dem umgebenden Polierbereich
am zu polierenden Objekt anliegt, weil dann die zentrale Öffnung
verschlossen ist.
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Aus
FR 2 701 417 A1 ist
eine Schleifscheibe bekannt, welche eine zentrale axiale Bohrung
aufweist. Rückseitig ist die Schleifscheibe lösbar über eine
Art Klettverbindung unter Ausbildung eines Freiraumes mit Abstand
an einem Stützteller befestigt. Dadurch kann Luft durch
die zentrale axiale Öffnung der Schleifscheibe eintreten
und durch den Freiraum zwischen der Schleifscheibe und dem Stützteller
radial wieder austreten, wodurch ein Kühleffekt entsteht.
Beide vorgenannten Lösungen sind aufwendig und weisen den
Nachteil einer zentralen axialen Öffnung in der Polieroberfläche
auf, welche die wirksame Polieroberfläche verkleinert.
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Aus
US 5,527,215 A ist
ein Polierschwamm bekannt, dessen Polieroberfläche mit
Nuten oder Einkerbungen versehen ist, wodurch verhindert werden
soll, dass die Polierflüssigkeit radial nach außen geschleudert
wird und damit für den Polierprozess verloren geht.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, auf konstruktiv besonders einfache Weise einen
Polierschwamm zu schaffen, der eine größere Standfestigkeit
aufweist und eine Optimierung des Polierprozesses ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Polierschwamm der eingangs bezeichneten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
in der rückseitigen Oberfläche wenigstens eine
Nut ausgebildet ist, welche sich von einem Umfangsrandbereich der rückseitigen
Oberfläche zu einem anderen Umfangsrandbereich der rückseitigen
Oberfläche erstreckt und welche wenigstens bereichsweise
durch die Befestigungsfläche abgedeckt ist.
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Durch
diese Gestaltung des Polierschwammes weist der Polierschwamm auf
seiner Rückseite wenigstens eine kanal- bzw. im Bereich
der abdeckenden Befestigungsfläche rohrförmige
durchgehende Nut auf, die dazu führt, dass beim Polierprozess
mit rotierendem Polierschwamm Luft durch diese Nut hindurchgesaugt
wird. Somit entsteht eine Luftzirkulation an der Rückseite
des Polierschwammes und dadurch ein entsprechender Kühleffekt,
so dass beim Poliervorgang geringere Temperaturen entstehen. Durch
die geringere Temperatur erhöht sich die Standzeit des
scheibenförmigen Polierschwammes. Ferner wird die mechanische
Arbeit des Polierschwammes im Polierprozess durch die aufgrund der
herabgesetzten Temperatur gleichbleibenden Stauchhärte
des Schwammmaterials optimiert. Dadurch lassen sich Mikrokratzer
sowie Flecken- und Schattenbildung auf der Lackoberfläche verhindern
und beseitigen.
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Je
nach Größe des Polierschwammes und dem gewünschten
Kühleffekt kann die Gestaltung der Nut(en) unterschiedlich
gewählt werden.
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Nach
einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die
wenigstens eine Nut durch den Mittelpunkt des Polierschwammes hindurchgeht.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung kann die wenigstens eine Nut bevorzugt
geradlinig ausgebildet sein, d. h. sie verläuft dann entlang
des geometrischen Durchmessers des Polierschwammes.
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Bevorzugt
können auch mehrere derart gestaltete Nuten vorgesehen
sind, die sich vorzugsweise symmetrisch im Mittelpunkt kreuzen.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Nut einen sich
bis zum Mittelpunkt erstreckenden ersten geradlinigen Bereich und einen
vom Mittelpunkt ausgehenden zweiten geradlinigen Bereich aufweist,
der gegenüber dem ersten geradlinigen Bereich abgewinkelt
ist.
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Bei
dieser Ausgestaltung kann zusätzlich vorgesehen sein, dass
ausgehend vom Mittelpunkt die wenigstens eine Nut wenigstens einen
dritten geradlinigen Bereich aufweist, der vorzugsweise symmetrisch
zum zweiten Bereich angeordnet ist.
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Durch
geeignete Wahl der geometrischen Abmessungen der Nut(en) und Anzahl
derselben kann der gewünschte Kühleffekt gezielt
eingestellt werden. Dies gilt gleichermaßen für
die Auswahl der Nutbreite und Nuttiefe der jeweiligen Nut.
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Die
Polieroberfläche des Polierschwammes kann, wie an sich
bekannt, unterschiedlich ausgebildet sein. Sie kann z. B. mit einer
oder mehreren umlaufenden Rille(n) versehen sein. Dies führt,
wie aus
DE 20
2004 016 635 U1 bekannt, dazu, dass der sogenannte Spray-Effekt
vermieden wird, d. h. Poliermaterial ungewollt radial nach außen
austritt und für das Reinigungsergebnis verloren geht.
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Ferner
kann die Polieroberfläche wenigstens bereichsweise durch
Löcher oder Einkerbungen strukturiert ausgebildet sein.
Eine solche strukturierte Oberflächenausbildung ist bei
Polierschwämmen grundsätzlich bekannt, z. B. aus
DE 20 2006 011 778 U1 .
Mit solchen Oberflächenprofilierungen lässt sich die
Standfestigkeit des Polierschwammes weiter erhöhen.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher
erläutert. Diese zeigt in
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1 eine
erste Ausführungsform eines aufgetrennten Po lierschwammes
in Rückseitenansicht,
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2 eine
zweite Ausführungsform des Polierschwammes in derselben
Darstellung wie in 1,
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3 eine
dritte Ausführungsform des Polierschwammes in derselben
Darstellung wie in 1 und in
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4 eine
Seitenansicht der 1.
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Ein
in 1 allgemein mit 1 bezeichneter Polierschwamm
besteht beispielsweise aus einem Polyurethanschaum und ist rotationssymmetrisch ausgebildet.
Dieser Polierschwamm 1 dient zur Befestigung an einem Stützteller
(Drehteller) einer nicht dargestellten Poliermaschine.
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Der
Polierschwamm 1 weist eine vorderseitige Polieroberfläche 2 und
eine rückseitige Oberfläche 3 sowie eine
die Polieroberfläche 2 und die rückseitige
Oberfläche 3 umfänglich miteinander verbindende
Mantelfläche 4 auf.
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An
der rückseitigen Oberfläche 3 ist eine
Befestigungsfläche 5 zur Befestigung an dem Stützteller der
Poliermaschine befestigt, beispielsweise durch Verkleben, wobei
die Befestigungsfläche 5 z. B. aus Veloursmaterial
besteht. Ein solches Material wird gewählt, wenn der Stützteller
der nicht dargestellten Poliermaschine mit einer entsprechenden
Klettverschlussbeschichtung versehen ist.
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Wesentlich
für den Polierschwamm 1 ist nun, dass in der rückseitigen
Oberfläche 3 eine Nut 6 ausgebildet ist,
welche sich von einem Umfangsrandbereich der rückseitigen
Oberfläche 3 zu einem anderen Umfangsrandbereich 3 der
rückseitigen Oberfläche 3 erstreckt und
welche bereichsweise durch die Befestigungsfläche 5 abgedeckt
ist. Diese Nut 6 kann als Bohrung hergestellt werden, wie
dies in 4 angedeutet ist.
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Die
geometrische Ausbildung der Nut und die Anzahl der Nut bzw. Nuten
kann im Rahmen der Erfindung unterschiedlich sein.
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Bei
der Ausführungsform nach 1 sind zwei
Nuten 6 vorge sehen, die durch den Mittelpunkt M der rückseitigen
Oberfläche 3 hindurchgehen und geradlinig ausgebildet
sind. Diese beiden Nuten 6 kreuzen sich symmetrisch im
Mittelpunkt M. Die Nuten 6 sind außerhalb der
nur durch ihren Umfangsrand angedeuteten Befestigungsfläche 5 offen
ausgebildet und zum Zentrum hin durch die Befestigungsfläche 5 abgedeckt,
so dass sie in diesem Bereich rohrförmig sind. Die Nuten 6 können
als Bohrung in den Polierschwamm 1 eingebracht werden.
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Bei
der Ausführungsform nach 2 sind gegenüber
derjenigen nach 1 insgesamt vier durch den Mittelpunkt
M hindurchgehende geradlinige Nuten 6 vorgesehen, die sich
im Mittelpunkt M symmetrisch zueinander kreuzen.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform dargestellt. Bei dieser Ausführungsform
weist die Nut einen sich bis zum Mittelpunkt M erstreckenden ersten
geradlinigen Bereich 6a auf, sowie einen zweiten vom Mittelpunkt
ausgehenden geradlinigen Bereich 6b, wobei der erste und
der zweite geradlinige Bereich zueinander abgewinkelt sind. Ferner
kann, wie in 3 dargestellt, ausgehend vom
Mittelpunkt M die Nut wenigstens einen dritten geradlinigen Bereich 6c aufweisen,
der vorzugsweise gegenüber dem Mittelpunkt M symmetrisch
zum ersten Bereich 6a und zum zweiten Bereich 6b angeordnet
ist.
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Die
Figuren zeigen nur Ausführungsbeispiele für die
Anzahl und Gestaltung der Nut(en). Je nach geometrischen Abmessungen
des Polierschwammes 1 können mehr oder weniger
Nuten 6 vorgesehen sein, auch die Abmessungen der jeweiligen
Nut 6 selbst (Breite und Tiefe) können unterschiedlich
gewählt werden. Wenn mehrere Nuten 6 vorgesehen sind,
kann ihre Form auch unterschiedlich zueinander sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 8533482
U1 [0002]
- - JP 2001293664 A [0005]
- - FR 2701417 A1 [0006]
- - US 5527215 A [0007]
- - DE 202004016635 U1 [0018]
- - DE 202006011778 U1 [0019]