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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kantenbearbeitungsvorrichtung
gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Vorrichtungen
zum Aufbringen eines Umleimers auf eine Kante eines Werkstücks, insbesondere eines
Holzwerkstücks,
sind in unterschiedlichen Ausführungsformen
bekannt. Diese sogenannten Kantenanleimvorrichtungen werden bei
der Holzbearbeitung eingesetzt, um Furnierstreifen (Umleimer) auf eine
Kante eines Werkstücks
aufzubringen. Häufig kommen
zu diesem Zweck maschinell angetriebene Spezialmaschinen mit eigenem
Untergestell und eigenem Anschlag zum Einsatz, die ausschließlich dazu
geeignet sind, Umleimer auf Werkstückkanten aufzubringen. Diese
Spezialmaschinen sind relativ teuer, liefern jedoch hinsichtlich
der Passgenauigkeit des Umleimers auf der Werkstückkante gute Ergebnisse.
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Auch
ist es beispielsweise aus der DE bekannt, eine Kantenanleimvorrichtung
als handgeführte
oder modulare Maschine auszubilden, die etwa zur Nachrüstung von
Oberfrästischen
gedacht sind und auf den Oberfrästisch
aufgesetzt werden können. Hierdurch
können
die Anschläge
und Auflageflächen eines
derartigen, in der handwerklichen Praxis häufig vorhandenen Frästisches
dazu genutzt werden, um auch das Kantenanleimen recht komfortabel
und mit guter Genauigkeit ausführen
zu können,
ohne sich hierfür
die schon erwähnten
Einzweckmaschinen anschaffen zu müssen.
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Problematisch
an einer derartigen Aufbringung des Umleimers auf der Kante des
Werkstückes ist
es, dass der Umleimer in aller Regel beidseitig über die Kante, auf der er aufgebracht
wurde, übersteht.
Dies liegt vornehmlich daran, dass die Zuführung des Umleimers nie ganz
genau bündig
zu den Oberflächen
des Werkstückes
erfolgen kann und daher in der Regel breitere Umleimer benutzt werden, als
es für
die Breite der mit dem Umleimer zu versehenden Kante notwendig wäre. Daher
ist es notwendig, nach dem Aufbringen des Umleimers den Umleimer
bündig
zu den Oberflächen
des Werkstückes
abzuarbeiten, man nennt dies Bündigbearbeiten,
an die der Umleimer angrenzt. Hierbei kann im einfachsten Fall ein
bündiges
Abarbeiten erfolgen, auch ist denkbar, der Kante des Umleimers eine
runde oder abgeschrägte
Form zu verleihen.
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Hierzu
wird in aller Regel das mit dem Umleimer versehene Werkstück auf eine
zweite Einrichtung, eine separate Kantenbearbeitungsmaschine aufgelegt
und der Umleimer in einem oder in mehreren Durchgängen an
entsprechenden Bearbeitungsstationen, in aller Regel Frässtationen
vorbeigeführt und
der Überstand
das Umleimers abgearbeitet. Hierzu ist eine separate Maschine erforderlich,
die wiederum entsprechende Führungs-
und Bearbeitungsstationen aufweisen muss, um die Arbeitsoperationen
beim Bündigbearbeiten
des Werkstückes ausführen zu
können.
Dies ist kostenaufwändig
und erfordert gerade auch bei nur gelegentlichem Bündigbearbeiten
von Umleimern einen hohen Investitionsbedarf und Stellplatz für die entsprechende
Maschine.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Kantenbearbeitungsvorrichtung derart
weiterzubilden, dass das Kantenanleimen und das Bündigbearbeiten
entsprechender Werkstücke
besonders einfach und kostengünstig
möglich
ist.
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Die
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in
Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung geht aus von einer Kantenbearbeitungsvorrichtung zum Aufbringen
und Bündigbearbeiten
eines Umleimers auf eine Kante eines Werkstücks, aufweisend eine Kantenanleimvorrichtung,
die einen Umleimer mittels einer Umleimerzufuhreinrichtung der Kante
eines zu umleimenden Werkstückes
zuführt
und mit der Kante des Werkstückes
verbindet. Eine derartige Kantenbearbeitungsvorrichtung wird dadurch
weiter entwickelt, dass die Kantenbearbeitungsvorrichtung eine Grundplatte aufweist,
an der die Kantenanleimvorrichtung festlegbar und das Werkstück entlang
eines an der Grundplatte festgelegten Anschlages an der Kantenanleimvorrichtung
vorbeibewegbar ist, und dass in Bewegungsrichtung des Werkstückes hinter
der Kantenanleimvorrichtung zumindest eine Bündigbearbeitungseinrichtung
angeordnet ist, die Überstände des
Kantenanleimers an dem Werkstück
entfernt. Durch die Anordnung sowohl einer Kantenanleimvorrichtung als
auch eines entsprechenden Anschlages sowie der mindestens einen
Bündigbearbeitungseinrichtung
an einer gemeinsamen Grundplatte ist es möglich, eine Komplettbearbeitung
eines Werkstückes
im Hinblick auf das Umleimen und die Nachbearbeitung des Umleimers
vorzunehmen, ohne aufwändige
Umrüstarbeiten
an einer einzelnen Maschine vornehmen zu müssen oder das Werkstück mit verschiedenen Maschinen
bearbeiten zu müssen.
Hierdurch ist auch bei geringen Mengen zu verarbeitender Umleimer eine
saubere und zuverlässige
Möglichkeit
geschaffen, die Umleimer komplett zu verarbeiten und damit fertige
Werkstücke
mit geringem Aufwand herzustellen. Die Grundplatte dient hierbei
zum einen zur Aufnahme der Kantenanleimvorrichtung und der mindestens
einen Bündigbearbeitungseinrichtung
sowie zu deren passgenauer Zuordnung zu einer durch den Anschlag
vorgegebenen Bewegungsbahn des Werkstückes entlang der verschiedenen
Einrichtungen. Gleichzeitig erlaubt die Anordnung aller dieser Einrichtungen
auf der gemeinsamen Grundplatte, die Kantenbearbeitungsvorrichtung
als Ganzes zu handhaben und beispielsweise im handwerklichen Bereich
auf entsprechende Unterbauten wie zum Beispiel einen Frästisch oder
einen sonstigen Werktisch aufzusetzen und damit bequem und ortsunabhängig arbeiten
zu können.
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Von
besonderem Vorteil ist es, dass die mindestens eine Bündigbearbeitungseinrichtung überstehende
Partien des Kantenanleimers an dem Werkstück in dem gleichen Durchlauf
des Werkstückes
durch die Kantenbearbeitungsvorrichtung entfernt, in dem der Umleimer
mit der Kante des Werkstückes
verbunden wird. Damit wird mit einem Durchlauf allein eine komplette
Bearbeitung der Kante eines Werkstückes im Hinblick auf das Anbringen
des Umleimers sowie das Entfernen überstehende Partien des Umleimers
durch Bündigbearbeiten
möglich, wodurch
insbesondere eine reproduzierbare und auch für größere Stückzahlen herzustellender Werkstücke gleich
bleibende Qualität
der Erzeugung der Umleimer möglich
wird. Auch müssen
die Werkstücke
nicht zwischen den einzelnen Bearbeitungsabschnitten zwischengelagert
und entsprechende Vorrichtungen umgebaut werden, so dass sich ein
zügiges
Abarbeiten der Werkstücke
beim Umleimen erreichen lässt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es denkbar, dass mehr als
eine Bündigbearbeitungseinrichtung
derart an der Grundplatte angeordnet sind, dass sie unterschiedliche
Kanten der angeleimten Kante des Werkstückes bündig bearbeiten. Beispielsweise
wird beim Bündigbearbeiten
einer ebenen Platte als Werkstück
der Umleimer auf die zu bündig
zu bearbeitende Kante aufgebracht und der Überstand das Umleimers sowohl
auf der Oberseite als auch der Unterseite der Platte in einem Durchlauf durch
die erfindungsgemäße Kantenbearbeitungsvorrichtung
entfernt. Damit fällt
das Werkstück
zumindest hinsichtlich dieser umzuleimenden Kante fertig von der
Kantenbearbeitungsvorrichtung herunter.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn mehr als eine Bündigbearbeitungseinrichtung
derart an der Grundplatte angeordnet sind, dass sie unterschiedliche
Formungen an der angeleimten Kante des Werkstückes herstellen. Hierdurch
ist es beispielsweise möglich,
eine normale angefaste Kante auf der Unterseite eines Werkstückes mit
einer gerundeten Kante auf der Oberseite des Werkstückes kombinieren
zu können
und damit eine vielfältige
Formgestaltung der Kanten des Umleimers zu erreichen. Auch ist es
denkbar, kompliziertere Formen bei dem Bündigbearbeiten des Umleimers
dadurch herzustellen, dass mehrere unterschiedliche Werkzeuge die
gleiche Kante des Umleimers nacheinander bearbeiten.
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Hinsichtlich
des Bündigbearbeitens
ist es von besonderem Vorteil, wenn die Bündigbearbeitungseinrichtung
das Bündigbearbeiten
mittels spanender Werkzeuge, vorzugsweise mittels rotierender Werkzeuge
wie etwa durch ein Fräsen
ausführt.
Die Bearbeitung mittels rotierender Werkzeuge ergibt besonders hochwertige
und gleichbleibende Gestaltungen der bündigbearbeiteten Kanten, gleichzeitig
ist die Abtragsleistung rotierender Werkzeuge recht hoch und damit
wirtschaftlich. Neben ein fachen Schaftfräsern können beispielsweise auch Formfräser oder
dergleichen zum Einsatz kommen.
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Von
Vorteil ist es darüber
hinaus, dass die rotierenden Werkzeuge der mehreren Bündigbearbeitungseinrichtungen
für die
unterschiedlichen Abschnitte des Umleimers unterschiedliche Drehrichtungen
bezogen auf das Werkstück
aufweisen und sich daher hinsichtlich ihrer Kraftwirkung auf das Werkstück kompensieren
können.
Damit unterliegt das Werkstück
keinen die Genauigkeit der Bearbeitung beeinträchtigenden Kraftwirkungen aufgrund der
angreifenden rotierenden Werkzeuge und kann daher sehr gleichmäßig und
genau an den Werkzeugen entlang geführt werden.
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Von
besonderem Vorteil ist es durch die Ausgestaltung der Kantenbearbeitungsvorrichtung
mit einer gemeinsamen Grundplatte, dass die Kantenbearbeitungsvorrichtung
als Ganzes mobil und transportabel ausgebildet werden kann. Hierdurch
ist es möglich,
die Kantenbearbeitungsvorrichtung überall dorthin zu transportieren,
wo etwa im Innenausbau auch außerhalb
einer Werkstatt das Umleimen von Kanten ausgeführt werden muss, so dass direkt
vor Ort mit der erfindungsgemäße Kantenbearbeitungsvorrichtung
alle notwendigen Bearbeitungsoperationen zur Herstellung hoch qualitativer
und einfach auszuführender
Umleimer zur Verfügung
stehen. Hierzu trägt bei,
wenn an der Kantenbearbeitungsvorrichtung Griffe oder dgl. angeordnet
sind, an denen sich die Kantenbearbeitungsvorrichtung handhaben
lässt. Damit
lässt sich
die Kantenbearbeitungsvorrichtung im Ganzen einfach und ergonomisch
handhaben.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass die Kantenbearbeitungsvorrichtung an einem
Werktisch festlegbar ist, vorzugsweise auf eine Spindel des Tisches
eines stationären
Frästisches
aufsteckbar oder an einem stabilen Grundgestell oder dgl. zum Beispiel
durch ein Anklemmen oder dergleichen festlegbar ist. Durch eine
derartige Anbringung der Kantenbearbeitungsvorrichtung an einem
vorhandenen Tisch oder dergleichen stabilen Grundgestell ist es
trotz der leichten Bauweise und der guten Handhabbarkeit der Kantenbearbeitungsvorrichtung
möglich,
eine sichere Arbeitsweise der Kantenbearbeitungsvorrichtung sowie
eine gute Arbeitshaltung für
das Bedienpersonal zu gewährleisten.
Gleichzeitig können über ein derartiges
stabiles Grundgestell die auftretenden Bearbeitungskräfte beziehungsweise
Haltekräfte
für das Werkstück und die
Kantenbearbeitungsvorrichtung sicher abgefangen werden, ohne dass
negative Einflüsse
auf die Kantenbearbeitung etwa durch eine nicht stabile Auflage
des Werkstückes
auftreten könnten.
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Für die Erfassung
des jeweiligen Werkstückes
bei der Kantenbearbeitung ist es von Vorteil, wenn an jeder Bündigbearbeitungseinrichtung
eine Abtasteinrichtung angeordnet ist, mit der das Werkzeug der
Bündigbearbeitungseinrichtung
zum Bündigbearbeiten
abhängig
von den Maßen
des Werkstückes
relativ zu dem Werkstück
verstellbar ist, beispielsweise automatisch abtastet. Hierdurch
wird erreicht, dass die Werkzeuge zum Bündigbearbeiten der ungeleimten
Kante sich immer genau auf das Maß einstellen können, dass
zum sauberen Bündigbearbeiten
aufgrund der Plattendicke oder sonstiger Masse des Werkstückes notwendig
sind. Hierdurch wird verhindert, dass Fehlbedienungen wie etwa Fehleinstellungen
der Werkzeuge beim Bündigbearbeiten
auftreten können,
die durch eine Berechnung einzustellender Werte aufgrund von Werkstückmaßen sonst
nicht sicher auszuschließen
sind. Die Bündigbearbeitungseinrichtung
stellt sich aufgrund der Abtasteinrichtung immer genau auf das Maß ein, das für ein kantenbündiges Abarbeiten
des Umleimers notwendig ist. Hierzu ist es in weiterer Ausgestaltung denkbar,
dass die Abtasteinrichtung ein Tastelement aufweist, das die jeweils
bündig
zu bearbeitende Oberfläche
des Werkstückes
abtastet. Ein derartiges Tastelement, etwa eine schräg zur Bewegungsrichtung
des Werkstückes
verlaufende Auflauffläche oder
dergleichen, erfasst vor der Berührung
des Werkzeuges der Bündigbearbeitungseinrichtung
mit dem Werkstück
den genauen notwendigen Abstand des Werkzeuges von der entsprechende
Anlagefläche
für das
Werkstück,
um etwa ein kantenbündiges Bündigbearbeiten
zu gewährleisten,
und stellt dann das Werkzeug automatisch auf diese Lage ein.
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Von
Vorteil für
die Funktionsweise der Abtasteinrichtung in der Bündigbearbeitungseinrichtung ist
es, wenn die Bündigbearbeitungseinrichtungen kippbar
an der Grundplatte festgelegt und durch die Abtasteinrichtung von
dem Werkstück
selbsttätig
aus ihrer Grundposition in eine Arbeitsposition auslenkbar sind.
Hierdurch ist eine mechanische Zwangskopplung zwischen der Abtasteinrichtung
und der Bündigbearbeitungseinrichtung
möglich,
die eine besonders zuverlässige
und genaue Einstellung der Bündigbearbeitungseinrichtung
auf die jeweiligen Werkstückmaße erlaubt.
Denkbar ist es hierbei, dass die Bündigbearbeitungseinrichtungen
durch Gewichtsbelas tung an die jeweils zu bündig zu bearbeitende Oberfläche des
Werkstückes
andrückbar
sind, so dass die entsprechenden Andruckkräfte des Werkzeuges an die zu
bearbeitende Kante des Werkstückes
sich ohne Mithilfe des Bedieners automatisch einstellen. Auch ist
damit gewährleistet,
dass die Andruckkräfte
etwa aufgrund der gleich bleibenden Gewichtsbelastung des Eigengewichtes
der Bündigbearbeitungseinrichtungen
immer gleichmäßig ausgebildet
sind und daher eine Beschädigung der
bündig
zu bearbeitenden Oberfläche
des Werkstückes
nicht auftreten kann. Weiterhin ist es denkbar, dass die die Kante
unterhalb des Werkstückes bearbeitende
Bündigbearbeitungseinrichtung
vorgespannt, vorzugsweise unter Federdruck oder unter Umlenkung
der Gewichtsbelastung des Werkstückes,
an das Werkstück
andrückbar
ist.
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Beim
Bündigbearbeiten
des Werkstückes
ist es von Wichtigkeit, dass das Werkstück unabhängig von durch die Werkzeuge
eingebrachte dynamische Belastungen gleichmäßig an den Bearbeitungsstationen
entlang geführt
werden kann. Hierzu ist es hilfreich, wenn gegenüberliegend zu der Auflagefläche des
Werkstückes
auf der Grundplatte mindestens eine Andruckrolle angeordnet ist,
die das Werkstück beim
Bündigbearbeiten
auf die Grundplatte drückt. Durch
dieses Andrücken
mithilfe der Andruckrolle werden etwa Schwingungen oder Ratterbewegungen des
Werkstückes
vermieden, die sich aufgrund der Bearbeitung mit rotierenden Werkzeugen
ergeben können.
Hierbei kann auch dafür
gesorgt werden, dass die mindestens eine Andruckrolle derart geneigt angeordnet
ist, dass die Andruckrolle das Werkstück gleichzeitig auch gegen
den Anschlag drückt.
Damit wird das Werkstück
genau in die Ecke zwischen dem Anschlag und der Auflagefläche für das Werkstück hineingedrückt und
damit besonders präzise
geführt.
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Denkbar
ist es auch, dass die Andruckrolle einen Antrieb aufweist, mit der
das Werkstück
an der Kantenanleimvorrichtung und/oder der oder den Bündigbearbeitungseinrichtungen
vorbei transportierbar ist. Hierdurch wird ein selbsttätiger Durchlauf des
Werkstückes
durch die Kantenbearbeitungsvorrichtung möglich, ohne dass eine manuelle
Führung des
Werkstückes
durch eine Bedienpersonen erforderlich ist.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Andruckrolle vorgespannt, vorzugsweise
unter Federdruck oder unter Gewichtsbelastung durch das Werkstück, an das
Werkstück
angedrückt
wird. Damit ergeben sich gleichmäßige und
automatisch sich einstellen de Andruckkräfte des Werkstückes gegenüber der
Auflagefläche
und des Anschlages und damit reproduzierbare Verhältnisse
beim Durchlauf des Werkstückes
durch die Kantenbearbeitungsvorrichtung.
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Für die Erleichterung
des Durchlaufs des Werkstückes
durch die Kantenbearbeitungsvorrichtung ist es denkbar, dass die
Grundplatte im Bereich der Auflagefläche des Werkstückes beim
Durchlauf durch die Kantenbearbeitungsvorrichtung gleitreibungsreduzierende
Einrichtungen, vorzugsweise Kugelrollen und/oder Gleitbeläge aufweist.
Hierdurch wird die Gleitreibung zwischen dem Werkstück und der
Auflagefläche
beziehungsweise auch dem Anschlag vermindert und damit das Werkstück einfacher
gegenüber
der Auflagefläche
und/oder dem Anschlag verschiebbar. Hierbei können z. B. im Bereich der Kantenanleimvorrichtung
Kugelrollen vorgesehen werden, so dass hier Werkstücke sowohl
mit geraden Kanten als auch mit geschwungenen Kanten mit Umleimern
versehen werden können.
Im Bereich der Bündigbearbeitungseinrichtungen
reicht in der Regel auch die Anordnung einfacher Gleitschienen, da
dort in der Regel nur Werkstücke
mit geraden Kanten bearbeitet werden und hierfür auch aus Kostengründen Gleitschienen
ausreichend sind.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn die Bündigbearbeitungseinrichtungen
Aufnahmen aufweisen, in die handelsübliche Bearbeitungseinrichtungen
für das
Bündigbearbeiten
einsetzbar sind. Hierdurch können
handelsübliche
Bearbeitungseinrichtungen wie etwa in Druckluftfräseinrichtungen
oder elektromotorische Fräseinrichtungen
handelsüblicher
Bauformen an der Kantenbearbeitungsvorrichtung verwendet werden,
so dass die Beschaffung und die Wartung derartiger Bearbeitungseinrichtungen
besonders einfach und kostengünstig
möglich
ist. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Grundplatte eine Aufnahme
aufweist, in die handelsübliche
Kantenanleimvorrichtungen einsetzbar sind. Auch hierdurch wird die
Verwendung handelsüblicher
Kantenanleimvorrichtungen möglich.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass der Anschlag passend zu den Materialstärken des
verwendeten Umleimers relativ zu der Kantenanleimvorrichtung und
der oder den Bündigbearbeitungseinrichtungen einstellbar
ist. Hierdurch ist eine genaue Führung auch
unabhängig
von der jeweiligen Decke des Umleimers durch entsprechende Nachstellung
des Anschlages möglich.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Abbildung. Darin zeigt
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1 – eine räumliche
Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Kantenbearbeitungsvorrichtung,
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2 – eine räumliche
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Kantenbearbeitungsvorrichtung gemäß 1,
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3 – eine weitere
räumliche
Draufsicht auf die Kantenbearbeitungsvorrichtung gemäß 1.
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In 1 ist
eine räumliche
Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Kantenbearbeitungsvorrichtung 1 dargestellt,
in der eine Kantenanleimvorrichtung 2, zwei Bündigbearbeitungseinrichtungen 3, 4 sowie
ein Anschlag 12 auf einer Grundplatte 7 angeordnet
und zueinander festgelegt sind. Ein Werkstück 8, hier eine im
wesentlichen ebene Platte, liegt hierbei auf Kugelrollen 9 leicht
beweglich auf der Grundplatte 7 auf und wird einseitig
gegen den Anschlag 12 gedrückt.
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In
der Kantenanleimvorrichtung 2 wird das Werkstück auf der
dem Anschlag 12 zugewandten Kante in grundsätzlich bekannter
Weise mit einem nicht dargestellten Umleimer versehen. Hierzu wird das
Werkstück 8 entlang
der Bewegungsrichtung 15 langsam an der Kantenanleimvorrichtung 2 vorbei geschoben
und sukzessive mit dem Umleimer in Kontakt gebracht und dieser Umleimer
an diese Kante angedrückt.
Da der Umleimer nicht so präzise
auf die Kante des Werkstücks 8 aufgebracht
werden kann, dass die Ränder
des Umleimers mit der Oberseite und der Unterseite des Werkstückes 8 genau fluchtend
abschließen,
wird der Umleiner etwas breiter gewählt, als das Werkstück 8 dick
ist. Hierdurch steht der Umleimer oberseitig und unterseitig über die
Flächen
des Werkstückes 8 vor.
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Diese Überstände des
Umleimers werden in zwei in Bewegungsrichtung 15 nachfolgend
angeordnete Bündigbearbeitungseinrichtungen 3, 4 von
dem Werkstück 8 wieder
entfernt, indem nicht genauer dargestellte Fräswerkzeuge, die von Fräsantrieben 11 angetrieben
werden, diese Überstände wie
nachfolgend beschrieben wegfräsen.
Hierzu sind die Werkzeuge und die Fräsantriebe 11 kippbar
auf hebelartig ausgebil deten, in einem Drehpunkt gelagerten Kipphebeln 13 befestigt,
so dass die Werkzeuge in ihrer Höhenzuordnung
zu der Grundplatte 7 veränderlich angeordnet sind. Die
Werkzeuge können
also durch Verkippen der Kipphebel 13 so in der Höhe verändert werden,
dass sie genau fluchtend zu den beiden großen Oberflächen des Werkstückes 8 den
Umleimer wegschneiden können.
Der Umleimer wird dadurch bündig
zu den beiden großen
Oberflächen
des Werkstückes 8 abgearbeitet,
also bündig
bearbeitet.
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Zur
Einstellung der korrekten Höhenzuordnung
von Werkzeugen und Oberflächen
des Werkstückes 8 dienen
jeweils der Bündigbearbeitungseinrichtung 3, 4 zugeordnete
Taster und Anlaufringe in Form von Auflaufkeilen 6, die
neben dem Werkzeug jeweils an dem Kipphebel 13 angeordnet
sind und von dem Werkstück 8 bei
seiner Bewegung entlang der Bewegungsrichtung 15 kippend
ausgelenkt werden. Hierdurch wird durch das Werkstück 8 selbst das
jeweilige Werkzeug passend zu der Oberfläche des Werkstückes 8 eingestellt,
zu der der Umleimer bündig
gearbeitet werden soll. Die Auflagekraft des Kipphebels 13 auf
dem Werkstück 8 kann über Gewichte 14 oder
Federkraft beeinflusst werden.
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Bei
der Bündigbearbeitungseinrichtung 4 kann
die Anstellung an die Unterfläche
des Werkstückes 8 dadurch
erfolgen, dass der Kipphebel 13 durch eine nicht weiter
erkennbare Umlenkeinrichtung oder eine elastische Vorspannung über eine nicht
dargestellte Feder gegen die Schwerkraft nach oben gedrückt und
durch das Werkstück 8 passend nach
unten ausgelenkt wird.
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Oberseitig
der Grundplatte 7 sind im Bereich jeder der Bündigbearbeitungseinrichtungen 3, 4 jeweils
eine Andruckeinrichtung 5 mit je einer Andruckrolle 16 zu
erkennen, die das Werkstück 8 von
oberhalb übergreifen
und bei der Bearbeitung auf die in der Grundplatte 7 angeordneten
Kugelrollen 9 drücken.
Diese Andruckrollen 16 dienen zur Vermeidung von Vibrationen
oder Ratterschwingungen des Werkstückes 8 aufgrund der
fräsenden
Bearbeitung der überstehenden
Abschnitte des Umleimers durch die Werkzeuge.
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Die
Grundplatte 7 mit den darauf angeordneten Bündigbearbeitungseinrichtungen 3, 4 und
der Kantenanleimvorrichtung 2 sind kompakt und mobil ausgelegt,
so dass sie z. B. nach dem Transport an einem baustellennahen Ort über nicht
weiter dargestell te Klemmvorrichtungen oder dgl. an einem Arbeitstisch
oder dgl. stabilem Gestell festgelegt und dort benutzt werden können. Alternativ
kann die Kantenbearbeitungsvorrichtung 1 auch mit eigenen
Aufstellfüßen versehen
werden. Zur Verbesserung der Handhabung sind an der aus einem abgewinkelten Blech
gebildeten Grundplatte 7 Griffmulden 10 vorgesehen.
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- 1
- Kantenbearbeitungsvorrichtung
- 2
- Kantenanleimeinrichtung
- 3
- Bündigbearbeitungseinrichtung
oberseitige Bearbeitung
- 4
- Bündigbearbeitungseinrichtung
unterseitige Bearbeitung
- 5
- Andruckeinrichtung
- 6
- Auflaufkeil
- 7
- Grundplatte
- 8
- Werkstück
- 9
- Kugelrolle
- 10
- Griffmulde
- 11
- Fräsantrieb
- 12
- Anschlag
- 13
- Kipphebel
- 14
- Gewicht
- 15
- Bewegungsrichtung
- 16
- Andruckrolle