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Die
Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere Geldschrank- oder Waffenschrankschloss,
mit einem Schlossgehäuse, mit einem im Schlossgehäuse
verschieblich gelagerten Riegelschieber, der einen Riegelkopf aufweist,
der durch eine Riegeldurchtrittsöffnung des Gehäuses
durch Verlagern des Riegelschiebers mit einem passenden Schlüssel
vor- und zurückschließbar ist, wobei der Riegelschieber
in der vorgeschlossenen Stellung von einer nur vom passenden Schlüssel
freigebbaren mechanischen Zuhaltung und von einer nur durch elektrische
Beaufschlagung freigebbaren elektromechanischen Zuhaltung gehalten
ist, die einen am freien Ende eines Sperrhebels angeordneten Sperrkopf
aufweist, der mit einer Sperrschulter in einer Sperrstellung vor
einer gehäusefesten Sperre in Form eines Sperrstiftes liegt,
wobei der Sperrkopf bei einer Verlagerung des Riegelschiebers in
Vorschlussrichtung in eine Ausgangsstellung steuerbar ist, in der
ein Anker vor einem Kern einer Magnetspule liegt.
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Ein
Schloss der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der
DE 299 02 316 U2 . Dort
wird ein Schloss beschrieben, welches vier von Durchgangsbohrungen
ausgebildete Schlossbefestigungsöffnungen aufweist. Im
Schlossgehäuse ist ein Riegelschieber verschieblich gelagert.
Der Riegelschieber besitzt einen Riegelkopf, der in einer vorgeschlossenen Stellung
aus einem Durchtrittsfenster einer Seitenwandung des Schlossgehäuses
herausragt. Der Riegelkopf kann durch Drehen eines Schlüssels
zurückgezogen werden. Mit dem passenden Schlüssel
werden dabei die Zuhaltungen derart verlagert, dass ein Tourenstift
in Tourenöffnungen der Zuhaltungsplättchen eintreten
kann. Der Riegelkopf wird dabei vollständig in das Gehäuse
zurückgeschleppt. In der vorgeschlossenen Stellung wird
der den Riegelkopf aufweisende Riegelschieber durch nur vom passenden Schlüssel
freigebbare rein mechanische Zuhaltungen und von einer nur durch
eine elektrische Bestromung freigebbare elektromechanische Zuhaltung
gehalten. Wesentliche Bestandteile der elektromechanischen Zuhaltung,
nämlich eine Rückdrückfeder und ein Sperrhebel,
sind im Riegelkopf angeordnet. Hierzu besitzt der Riegelkopf eine
Höhlung. An dem freien Ende des Sperrhebels ist ein Sperrkopf
angeordnet, der eine Sperrschulter aufweist. Die Sperrschulter wirkt
mit einem gehäusefesten Sperrstift zusammen. Wird die Spule
bestromt, so wird der Sperrhebel in einer Freigabestellung gehalten.
Die Sperrschulter läuft dabei beim Riegelrückschluss
am Sperrstift vorbei. Bei nicht bestromter Spule wird der Sperrhebel von
der Sperrhebelfeder in eine Sperrstellung verlagert, so dass die
Sperrschulter gegen den Sperrstift tritt und der Riegelkopf nicht
vollständig zurückgezogen werden kann. Beim Wiedervorschluss
des Riegels wird der Sperrkopf mittels einer gehäusefesten Steuerkurve
in die Ausgangsstellung zurückgeschleppt, in der ein Anker,
der auf dem Sperrhebel sitzt, vor einem Kern der Magnetspule liegt.
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Die
nicht vorveröffentlichte
DE 202009004749 beschreibt ein
gattungsgemäßes Schloss, bei dem der Sperrkopf
durch Anschlag eines ihm zugeordneten Steuerarmes gegen den Sperrstift
in die Ausgangsstellung zurückgesteuert wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das in Rede stehende Schloss
gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene
Erfindung.
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Zunächst
und im Wesentlichen ist vorgesehen, dass der Sperrkopf von einer
aus einer Drehbewegung des Schlüssels abgeleiteten Verschwenkung einer
zuunterst liegenden Sperrzuhaltung in die Ausgangsstellung zurückgesteuert
wird. Hierdurch kann auf die im Deckel oder im Schlossboden vorgesehene
Steuerkurve verzichtet werden. Dies erhöht die Schließsicherheit.
Beim Stand der Technik können Fehlschließungen
nicht ausgeschlossen werden, wenn mit erhöhter Geschwindigkeit
bei nicht freigegebener elektromechanischer Zuhaltung der Riegelschieber
zurückgeschlossen wird. Zur Bewegungsübertragung der
Schwenkbewegung der Sperrzuhaltung auf den Sperrkopf ist am Gehäuse
ein Steuerhebel angelenkt. Es handelt sich dabei um einen Schwenkhebel,
welcher von der zuunterst liegenden Zuhaltungsplatte verschwenkt
wird und am Sperrkopf angreift. Der Schwenkhebel hat bevorzugt zwei
Arme. Ein erster Arm wird von einer Betätigungsflanke der
Sperrzuhaltung beaufschlagt. Der zweite Arm untergreift eine Flanke
des Sperrkopfes. Zur Lagerung des Schwenkhebels besitzt er ein Lagerauge,
das von einem Lagerzapfen durchgriffen ist. Der Lagerzapfen kann
ein Innengewinde aufweisen, in welches eine Schlossdeckelbefestigungsschraube eingeschraubt
werden kann. Die Sperrzuhaltung bildet die unterste Zuhaltungsplatte
eines Pakets von einer Vielzahl von Zuhaltungsplättchen.
Die Sperrzuhaltung wird von einer Riegelstufe des Schlüssels
betätigt. Es handelt sich dabei um den zuvorderst vom Schlüsselschaft
abragenden Bartabschnitt. Dieser greift in einen verschmälerten
Abschnitt der Schlüsseleinstecköffnung der Sperrzuhaltung
ein. Der verschmälerte Abschnitt wird von zwei Anlageflanken flankiert,
gegen die die Riegelstufe beim Drehen des Schlüssels sowohl
in Öffnungsrichtung als auch in Schließrichtung
stößt. Die Verlagerung der Sperrzuhaltung erfolgt
gegen die Rückstellkraft einer Feder. Ausgehend von einer
rückgeschlossenen Position des Riegelschiebers wird letzterer
zum Vorschieben des Riegelschiebers von einem Abschnitt der Riegelstufe
des Schlüssels beaufschlagt. Ein weiterer Abschnitt der
Riegelstufe beaufschlagt dabei eine der Anlageflanken der Sperrzuhaltung
und schleppt letztere mit. In der Endphase der Vorschlussbewegung des
Riegelschiebers tritt die Betätigungsflanke der Sperrzuhaltung
gegen einen Hebelarm des Schwenkhebels. Der Schwenkhebel wird bei
einer weiteren Drehbewegung des Schlüssels verschwenkt,
so dass der andere Hebelarm gegen den Sperrkopf tritt und ihn in
die Ausgangsstellung zurückverlagert. Der Sperrhebel wird
dabei derart verschwenkt, dass der auf dem Sperrhebel gelagerte Anker
in die unmittelbare Nähe des Kernes der Spule gelangt.
Die elektromechanische Zuhaltung braucht nur kurzfristig beaufschlagt
zu werden. Es sind wenige Sekunden nach Identifikation der Schließberechtigung
durch Lesen des Fingerabdrucks ausreichend. Innerhalb dieser Zeit
wird durch Drehen des in die Schlüsseleinstecköffnung
des Schlosses eingesteckten Schlüssels der Riegel zurückgezogen,
wobei sich die übereinanderliegenden Zuhaltungsplättchen
derartig einsortieren, dass ihre Tourenöffnungen in der Bewegungsbahn
eines fest mit dem Riegelschieber verbundenen Tourenstiftes hegen.
Setzt nach Rückverlagerung des Riegelschiebers die Bestromung
der Spule aus, so wird der Sperrhebel durch die sich dann entspannende
Sperrhebelfeder verschwenkt. Wird anschließend der Riegelschieber
durch Drehen des Schlüssels vorgeschlossen, so tritt in
der Endphase der Vorschlussbewegung die Betätigungsflanke
der Sperrzuhaltung gegen den Steuerhebel, so dass er den Sperrhebel
so weit verschwenkt, bis der Anker vor dem Kern der Spule liegt.
Der Sperrkopf bzw. der Sperrhebel wird aus einer Drehbewegung des
Schlüssels abgeleitet. Dort wird der Sperrhebel mechanisch
gehalten. Die Haltekraft kann von einer die Sperrzuhaltung beaufschlagenden
Blattfeder erzeugt werden. Wird der Riegel vom passenden Schlüssel
aber von einer unberechtigten Person versucht zurückzuschließen,
so kann der Riegelkopf nur über etwa die Hälfte
seiner Verlagerungsstrecke verlagert werden. Bei nicht bestromtem
Elektromagnet kann sich der Anker vom Kern lösen. Dies
ist möglich, da durch die Drehbewegung des Schlüssels
in Öffnungsrichtung der Sperrkopf nicht mehr in der Ausgangsstellung
gehalten wird. Der Schlüssel greift nämlich mit
seiner Riegelstufe an einer Anlageflanke der Sperrzuhaltung an und
verschwenkt diese, so dass sich die Betätigungsflanke vom
Steuerhebel weg verlagert. Dessen Hebelarm wird nicht mehr kraftbeaufschlagt,
so dass dessen anderer Hebelarm nicht mehr den Sperrkopf unterstütze
kann. Wird der Riegelkopf zurückgezogen, so dass der Sperrhebel nicht
mehr mechanisch in der Ausgangsstellung gehalten wird, so wird er
von der Sperrhebelfeder in Richtung seiner Sperrstellung verschwenkt.
Dies hat zur Folge, dass die Sperrschulter gegen den Sperrstift
anschlägt. Dies erfolgt etwa bei halb zurückgezogenem
Riegelkopf, der in dieser Position noch eine Sperrstellung gegenüber
einem Riegelwerk oder dergleichen behält. Der den Schrank,
insbesondere Waffenschrank, verriegelt haltende Riegel kann somit
nicht zurückgezogen werden. Wird der Riegelschieber aus
der halb zurückgezogenen Sperrstellung wieder vorgeschlossen,
so tritt in der Endphase der Vorschlussbewegung ein Hebelarm des Schwenkhebels
gegen den Sperrkopf, um den Sperrhebel wieder in seine Ausgangsstellung
zu steuern.
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Das
Schloss wirkt bevorzugt mit einem Fingerabdrucklesegerät
zusammen. Die Zusammenwirkung erfolgt derart, dass die elektrische
Beaufschlagung der elektromechanischen Zuhaltung nur dann erfolgt,
wenn vom Fingerabdrucklesegerät ein eine Öffnungsberechtigung
aufweisender Fingerabdruck gelesen wird. Das Fingerabdrucklesegerät
weist einen Fingerabdrucksensor auf, welcher einem Sensorgehäuse
zugeordnet ist. Der Fingerabdrucksensor kann mit einem Mikrocontroller
zusammenwirken. Der Mikrocontroller kann in einem Schaltungsgehäuse
angeordnet sein, in dem sich auch Speicherelemente befinden. In
diesen elektrischen Speicherelementen können die charakteristischen
Daten ein oder mehrerer Fingerabdrücke gespeichert sein, die
mit den Daten des gelesenen Fingerabdrucks mittels des Mikrocontrollers
verglichen werden können. Wird in den wesentlichen Merkmalen
des hinterlegten Fingerabdrucks und dem gelesenen Fingerabdruck
eine ausreichende Übereinstimmung festgestellt, so wird
vom Mikrocontroller die elektromechanische Zuhaltung bestromt, so
dass der Elektromagnet den Anker in der Freigabestellung hält.
Das erfindungsgemäße Schloss kann somit nur dann
geöffnet werden, wenn ein richtiger Schlüssel
in das Schloss eingesteckt ist und zudem auch die Person durch ihre Identifikation
durch den Fingerabdruck eine persönliche Schließberechtigung
besitzt. Das erfindungsgemäße Schloss ist deshalb
für die Verwendung an Waffenschränken vorgesehen.
Die im Waffenschrank gelagerten Waffen können somit nur
dann entnommen werden, wenn eine berechtigte Person den Schrank
mit einem Schlüssel öffnet. Es ist also nicht möglich,
dass unberechtigte Personen, die sich in den Besitz eines passenden
Schlüssels gebracht haben, den Schrank öffnen
können. Es ist aber auch möglich, dass der Waffenschrank
von mehreren berechtigten Personen geöffnet werden kann,
da im Speicher eine Vielzahl von Fingerabdrücken gespeichert
werden kann, die jeweils Leseberechtigung besitzen. Es können
auch mehrere Fingerabdrücke einer Person gespeichert werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass einer
Person, die durch einen Fingerabdruck identifizierbar ist, eine
Administratorenfunktion zugeordnet werden kann. Diese Person ist
berechtigt, nach einer Identifikation durch einen ihrer Fingerabdrücke
weitere Berechtigungen zu vergeben oder bereits vergebene Berechtigungen
wieder zu sperren. Das Gehäuse, in welchem der Fingerabdrucksensor
angeordnet ist, ist auf der Frontseite einer Tür eines
Schrankes befestigt. Ein Gehäuse, welches den Mikrocontroller
und den Datenspeicher beinhaltet, ist an einem geschützten
Ort, bspw. auf der Rückseite der Tür angeordnet. Das
türaußenseitige Gehäuse kann zusätzlich
Taster, Anzeigeorgane oder dergleichen aufweisen, um bei der Betätigung
oder bei der Administrierung mit der Bedienperson zu korrespondieren.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein
verschlossenes elektromechanisches Schloss mit schematisch dargestelltem
Fingerabdrucklesegerät (40),
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2 das
Schloss gemäß 1 mit entferntem
Gehäusedeckel,
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3 eine
Ansicht gemäß Pfeil III in 1 mit gestrichelt
dargestellten verdeckten Linien,
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4 einen
Schnitt gemäß der Linie IV-IV in 1,
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5 eine
vergrößerte Darstellung des Riegelkopfes in der
Ausgangsstellung,
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6 eine
Darstellung gemäß 5 mit etwa
halb zurückgezogenem Riegelkopf, wobei sich die elektromechanische
Zuhaltung in ihrer Sperrstellung befindet,
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7 eine
Darstellung gemäß 2 mit vollständig
zurückgezogenem Riegel und bestromtem Elektromagneten,
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8 eine
Darstellung gemäß 7 mit nicht
bestromtem Elektromagneten,
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9 eine
Darstellung gemäß 2 mit bis in
die Sperrstellung der elektromechanischen Zuhaltung zurückgezogenem
Riegel,
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10 einen
passenden Schlüssel,
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11 eine
Darstellung gemäß 2, jedoch
mit entfernten Zuhaltungen 9, so dass nur die zuunterst
liegende Sperrzuhaltung 3 sichtbar ist und
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12 eine
Darstellung gemäß 11 mit leicht
gedrehtem Schlüssel, so dass der Sperrkopf nicht mehr in
seiner Ausgangsstellung gehalten ist.
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Bei
dem in den Zeichnungen dargestellten Schloss handelt es sich um
ein Geldschrankschloss bzw. Waffenschrankschloss mit einem standardisierten
Schlossgehäuse 1, welches auf den Ecken eines Rechtecks
angeordnete Befestigungsöffnungen 9 aufweist,
durch die Befestigungsschrauben hindurchgeschraubt werden können,
um das Schloss an der Rückwand einer Geldschranktür
oder einer Waffenschranktür zu befestigen. Der aus einem
Riegeldurchtrittsfenster 33 austretende Riegelkopf 10 wirkt mit
nicht dargestellten Riegeln eines Riegelwerks zusammen. In der vorgeschlossen
Riegelstellung greift der Riegelkopf 10 in eine Riegeleintrittsöffnung
des Riegelwerkes ein und verhindert so, dass der Riegel der Geldschrank-
oder Waffenschranktür zurückgezogen werden kann.
Nur wenn der Riegelkopf 10 seine in der 7 dargestellte
vollständig zurückgeschlossene Stellung einnimmt,
können die Riegel des Schranks zurückgezogen werden,
so dass der Schrank geöffnet werden kann.
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Um
den Riegel vollständig zurückzuziehen, muss ein
richtiger Schlüssel in die Schlüsseleinstecköffnung
des Schlosses hineingesteckt werden, so dass die mechanischen Zuhaltungen 5, 7 derart
einsortiert werden, dass die Tourenausnehmungen 6 mit einem
von einem Steg ausgebildeten Tourenstift 7 fluchten. Darüber
hinaus muss aber auch ein einen Anker 18 haltender, einen
Spulenkern 17 und eine Spule 16 aufweisender Elektromagnet
bestromt werden. Der Elektromagnet erhält seinen Betätigungsstrom über
ein Kabel 43 und eine Steuerungsschaltung, die mit einem
Fingerabdrucksensor 41 verbunden ist. Ein Mikrocontroller 42 liest über
den Fingerabdrucksensor 41 den Fingerabdruck eines dort
aufgelegten Fingers und ordnet ihm charakteristische Daten zu. In
einem Speicher 47 sind zumindest die charakteristischen
Daten eines schließberechtigten Fingerabdrucks gespeichert.
Der gelesene Fingerabdruck wird über einen Datenabgleich
mit dem gespeicherten Fingerabdruck verglichen. Besteht eine ausreichende Übereinstimmung,
so dass von einer Schließberechtigung ausgegangen werden
kann, wird der Elektromagnet über das Kabel 43 für
einige Sekunden bestromt. Während dieser Zeit wird die elektromechanische
Zuhaltung in einer Freigabestellung gehalten. Durch Drehung des
Schlüssels kann der Riegel in die vollständig
zurückgezogene Stellung gebracht werden und der Schrank
geöffnet werden.
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Der
Fingerabdrucksensor 41 befindet sich in einem Sensorgehäuse 40,
welches auf der Außenseite des Schranks angeordnet werden
kann. Im Sensorgehäuse 40 kann auch ein Batteriefach 46 mit einer
Batterie zur Stromversorgung vorgesehen sein. Ein Batteriefach 46 kann
aber auch in einem Schaltungsgehäuse 45 angeordnet
sein, welches schrankinnenseitig vorgesehen ist. In dem Schaltungsgehäuse 45 befindet
sich der erwähnte Mikrocontroller 42, der mit
einem Speicherelement 47 zusammenwirkt. In dem Speicherelement 47 können
die Daten von mehreren eine Schließberechtigung aufweisenden
Fingerabdrücken gespeichert sein. Besteht mit dem vom Fingerabdrucksensor 41 gelesenen
Fingerabdruck eine ausreichende Übereinstimmung mit einem
der im Speicher 47 abgelegten Fingerabdrücke, so
bestromt der Mikrocontroller 42 die Spule 16,
so dass die elektromechanische Zuhaltung in der Freigabestellung
gehalten wird.
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Einer
oder mehrere der im Speicher 47 abgespeicherten Fingerabdrücke
kann einer oder mehreren Personen zugeordnet sein, die Administratorenrechte
besitzen. Diese Administratoren können die im Speicher
abgespeicherten, Öffnungsberechtigung besitzenden Fingerabdrücke
um weitere Fingerabdrücke ergänzen oder Öffnungsberechtigungen
von Fingerabdrücken sperren.
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Das
Gehäuse 1 ist ein Metallgehäuse und besitzt
eine rechteckige Gestalt. Eine Breitseite des Gehäuses
ist öffenbar. Sie wird von einem Gehäusedeckel 31 ausgebildet,
der in den Darstellungen der 2, 7, 8 und 9 entfernt
ist. Auf dem Boden des Gehäuses 1 ist ein Riegelschieber 2 verschieblich
gelagert. Zur Führung besitzt der Riegelschieber 2 einen
Führungsschlitz 27, der von einem Führungszapfen 28 durchgriffen
ist. In den Bereichen der vier Ecken der Gehäusehöhlung
besitzt der Riegelschieber zwei Ausnehmungen. Dort befinden sich die
Befestigungsöffnungen 9, mit denen das Gehäuse 1 an
der Rückwand einer Schranktür befestigt werden
kann. Der Gehäuseboden 1 besitzt darüber hinaus
Gewindebohrungen 32, in die Befestigungsschrauben zur Befestigung
des Gehäusedeckels 31 eingedreht werden können.
Dabei wird eine Gewindebohrung 32 von einem Lagerzapfen 8 ausgebildet, um
den eine Vielzahl von Zuhaltungsplättchen 5 gelagert
sind. Die Zuhaltungsplättchen sind im Wesentlichen gleich
ausgebildet und besitzen eine Öffnung zum Einstecken eines
Schlüssels, dessen Schlüsselschaft auf einen Schlüsselführungsdorn 29 gesteckt werden
kann. Die zuunterst liegende Zuhaltung 3 bildet eine Sperrzuhaltung
aus. Sie besitzt eine Schlüsseleinstecköffnung 50 mit
einem verschmälerten Abschnitt, der von zwei sich gegenüberliegenden
Anlageflanken 54, 55 flankiert ist. Sie besitzt
darüber hinaus einen Arm 57, mit dem die Zuhaltungsplättchen 5 verschwenkt
werden können, wenn die Sperrzuhaltung 3 in die
in 11 dargestellte Stellung verschwenkt wird. An
der Sperrzuhaltung 3 ist eine Blattfeder 34 befestigt,
die sich mit ihrem freien Ende an einer Gehäusewandung
abstützt. Diese Blattfeder 34 beaufschlagt die
Sperrzuhaltung 3 in eine Drehendstellung, die der Schlüsselabzugsstellung
entspricht. In dieser Drehendstellung beaufschlagt eine Betätigungsflanke 49 der
Sperrzuhaltung 3 einen ersten Hebelarm 51 eines
Schwenkhebels 20. Der Schwenkhebel 20 besitzt
ein Lagerauge 53, welches von einem Lagerzapfen 48 durchgriffen
ist. Der Lagerzapfen 48 ist mit dem Boden des Schlossgehäuses 1 fest
verbunden und besitzt ein Einschraubgewinde zum Einschrauben einer
Schlossdeckelbefestigungsschraube.
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Ein
zweiter Arm 52 des Schwenkhebels 20 verläuft
bogenförmig um eine Abstandshülse herum und beaufschlagt
mit seinem freien Ende eine Flanke 13'' eines Sperrkopfes 13.
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Auf
der zuunterst liegenden Zuhaltung 3 liegt eine Vielzahl
von Zuhaltungsplättchen 5, die ein Zuhaltungspaket 5 bilden.
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Jede
der Zuhaltungsplatten 5 besitzt eine Tourenausnehmung 6,
die individuell angeordnet ist. Durch Drehen des richtigen Schlüssels
können die Tourenausnehmungen 6 in eine Fluchtstellung
zu einem von einem Plättchen gebildeten Tourenstift 7 gebracht
werden, der fest mit dem Riegel 2 verbunden ist.
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Der
Riegel 2 besitzt einen verschmälerten Hals 2' und
einen sich unmittelbar an den Hals 2' anschließenden
Riegelkopf 10. Der Riegelkopf 10 wird von verschiedenen
Abschnitten eines Stanzbiegeteiles gebildet. Die Bodenplatte 25 des
Riegelkopfes 10 ist eine Verlängerung des Riegelschwanzes.
Die Verschlussplatte 24 wird von einer zu einem U gebogenen
Lappen ausgebildet. Zwischen den beiden Platten 24, 25 befindet
sich ein Hohlraum. In diesem Hohlraum befindet sich ein Lagerrahmen 11.
Die beiden die Seiten des Riegelkopfes 10 bildenden Abschnitte 26 sind
um 90° abgewinkelte Lappen des Stanzbiegeteiles. Der in
dem Hohlraum 23 einliegende Lagerrahmen lagert eine Drehachse 12',
um die ein Sperrhebel 12 drehbar ist. Innerhalb des Riegelkopfes
befindet sich auch eine Lagerausnehmung 30, in der sich
eine Druckfeder 21 befindet. Diese bildet eine Sperrhebelfeder
aus und beaufschlagt den Sperrhebel 12 in einer Sperrstellung.
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Der
Sperrhebel 12 besitzt einen aus einer rückwärtigen Öffnung
der Höhlung 23 herausragenden Endabschnitt, auf
dem ein Anker 18 an einer Befestigungsachse 18 befestigt
ist. Der Anker 18 ist aus magnetisierbarem Material.
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Am
freien Ende des Sperrhebels 12 befindet sich darüber
hinaus ein von einem Kunststoffformteil ausgebildeter Sperrkopf 13.
Der Sperrkopf 13 wirkt mit dem oben bereits erwähnten
Schwenkhebel 20 zusammen.
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Der
Lagerrahmen 11 wird im Ausführungsbeispiel im
Riegelkopf 10 gelagert. Der sich an den Riegelkopf 10 anschließende
Hals 2' lagert einen Spulenträger 15,
der mit einer Befestigungsschraube 19 am Hals 2' befestigt
ist. Der Spulenträger 15 bildet einen Kern 17 aus,
auf dem die Spule 16 gelagert ist.
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Von
der Sperrzuhaltung 3 ragt parallel zum Lagerzapfen 8 ein
Arm 57 ab, der in der Schlüsselabzugsstellung
die Zuhaltungsplättchen 5 in eine Position schiebt,
in der der Tourenstift 7 nicht in die Tourenausnehmungen 6 eintreten
kann.
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Eine ähnliche
Aufgabe besitzt der Rückstellhebel 56 mit seinen
beiden Armen 56' und 56''. Einer der beiden Hebelarme 56' bzw. 56'' liegt
an einer Flanke der Sperrzuhaltung 3 an. Der andere der
beiden Hebelarme 56', 56'' liegt an den Seitenflanken der
Zuhaltungsplättchen 5 an.
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Die
Funktionsweise des Schlosses ist die Folgende:
In der in 2 dargestellten
Stellung befindet sich der Riegelkopf 10 in der vorgeschlossenen
Stellung. Die mechanischen Zuhaltungen 5 sind in einer
sperrenden Stellung. Die Tourenausnehmungen 6 liegen außer
Fluchtlage zum Tourenstift 7. Der Sperrhebel 12 wird
mechanisch in einer Stellung gehalten, in welcher der Anker 18 dicht
benachbart zur Stirnseite des Spulenkernes 17 liegt. Diese
Stellung entspricht der Freigabestellung des Sperrhebels 12.
Dies erfolgt mit Hilfe des Schwenkhebels 20. Wie der 11 zu
entnehmen ist, wird der Schwenkhebel 20 in der Grundstellung
des Schlosses von einer Betätigungsflanke 49 der
Sperrzuhaltung 3 beaufschlagt. Die hierzu erforderliche
Kraft liefert die Feder 34, die die Sperrzuhaltung 3 in
der Grundstellung hält. Der zweite Hebelarm 52 des
Schwenkhebels 20 greift an einer Flanke 13'' des
Sperrkopfes 13 an und hält den Sperrkopf 13 in
einer derartigen Stellung, dass der Anker 18 unmittelbar
vor dem Kern 17 der Spule 16 liegt.
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Wird
in dieser Stellung der richtige Schlüssel in die Schlüsseleinstecköffnung
hineingesteckt und wird mit dem Schlüssel das Zuhaltungspaket
bewegt, so werden die Tourenausnehmungen 6 in Fluchtlage gebracht,
wie dies beispielsweise in den 7 bis 9 dargestellt
ist. Wurde zudem vorher ein eine Schließberechtigung aufweisender
Fingerabdruck vom Mikrocontroller 42 erkannt und ist demzufolge die
Spule 16 stromdurchflossen, so hält das dabei
erzeugte Magnetfeld den Anker 18 am Spulenkern 17. Während
des Riegelrückzugs wird der Sperrhebel 12 in seiner
Freigabestellung gehalten. Die Sperrschulter 14 überläuft
dabei einen Sperrstift 22, der fest mit dem Gehäuse
verbunden ist. Der Riegelschieber 2 kann durch weiteres
Drehen des Schlüssels bis in die in 7 dargestellte
Riegelrückzugsstellung verlagert werden.
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Nach
einer gewissen Zeit (10–30 Sekunden) schaltet der Mikrocontroller
die Bestromung der Spule 16 ab, so dass sich der Anker 18 vom
Spulenkern 17 lösen kann. Wird ausgehend aus dieser
Stellung der Riegelschieber 2 wieder vorgeschlossen, so
tritt in der Endphase der Vorschlussbetätigung der Hebelarm 52 des
Schwenkhebels 20 gegen die Flanke 13''.
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Die 10 zeigt
einen passenden Schlüssel mit einem Schlüsselschaft 38 und
einen am freien Ende des Schlüsselschaftes 38 angeordneten Schließbart 36 mit
unterschiedlich tief eingeschnittenen Stufen zum Schwenkverlagern
der Zuhaltungen 5. Die am Ende des Schlüsselschaftes 38 sitzende erste
Stufe bildet eine Riegelstufe 37 aus, die mit einem Abschnitt
am Riegelschieber 2 angreift und mit einem anderen Abschnitt
an den beiden sich gegenüberliegenden Anlageflanken 54, 55 der
Sperrzuhaltung 3. Wird ausgehend von der in 11 dargestellten
Stellung der Schlüssel im Uhrzeigersinn gedreht, so tritt
die Riegelstufe 37 gegen die Anlageflanke 54 und
verschwenkt die Sperrzuhaltung 3 im Uhrzeigersinn. In der
in 11 dargestellten Grundstellung wird die Sperrzuhaltung 3 im
Gegenuhrzeigersinn von der Blattfeder 34 beaufschlagt,
so dass deren Betätigungsflanke 49 den Schwenkhebel 20 beaufschlagt,
dessen Hebelarm 52 den Sperrkopf 13 in der Ausgangsstellung
hält.
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Wird
versucht, mit einem passenden Schlüssel aber ohne Schließberechtigung
das Schloss zu öffnen, so wird die Spule 16 nicht
bestromt. Infolge dessen wird der Anker 18 nicht am Spulenkern 17 gehalten.
Sobald der Schlüssel 35 gedreht wird, beaufschlagt
die Riegelstufe 37 die Anlageflanke 54 und verschwenkt
die Sperrzuhaltung 3. Als Folge dessen wird der Hebelarm 51 nicht
mehr von der Betätigungsflanke 49 beaufschlagt,
so dass der Schwenkhebel 20 um sein Lagerauge 53 dreht.
Der Hebelarm 52 unterstützt nicht mehr den Sperrkopf 13.
Die Sperrhebelfeder 21 beaufschlagt den Sperrhebel 12 derart,
dass der Sperrhebel um seine Drehachse 12' in seine Sperrstellung
schwenkt. Die Sperrschulter 14 wird dadurch derart verlagert,
dass in ihrer Bewegungsbahn der Sperrstift 22 liegt. Der
Riegelkopf 10 kann nur bis in die in 9 dargestellte
teilzurückgezogene Stellung verlagert werden, die auch
in der 12 wiedergegeben ist. In dieser
Stellung schlägt die Sperrschulter 14 gegen den
Sperrstift 22 an.
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Wird
aus dieser teilzurückgezogenen Riegelstellung der Riegel
wieder vorgeschlossen, was durch Drehung des Schlüssels 35 im
Gegenuhrzeigersinn erfolgt, so wird die Sperrzuhaltung 3 vom Schlüssel
verschwenkt. Dies erfolgt durch Angriff der Riegelstufe 37 an
der Anlageflanke 55. Einhergehend damit beaufschlagt die
Betätigungsflanke 49 den Hebelarm 51 und
verschwenkt den Schwenkhebel 20 derart, dass der zweite
Hebelarm 52 die Flanke 13'' des Sperrkopfes 13 untergreift
und den Sperrkopf 13 wieder in die Ausgangsstellung, die
in der 2 dargestellt ist, zurückverlagert.
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Wird
versucht, mit einem passenden Schlüssel aber ohne Schließberechtigung
das Schloss zu öffnen, so wird die Spule 16 nicht
bestromt. Infolge dessen wird der Anker 18 nicht am Spulenkern 17 gehalten.
Sobald der Riegelschieber 2 zurückgezogen wird,
verliert der Steuerarm 20 seine Haltefunktion. Die Sperrhebelfeder 21 beaufschlagt
den Sperrhebel 12, so dass er um seine Drehachse 12' in
seine Sperrstellung schwenken kann. Die Sperrschulter 14 wird
dadurch derart verlagert, dass in ihrer Bewegungsbahn der Sperrstift 22 liegt.
Der Riegelkopf 10 kann nur bis in die in 9 dargestellte
teilzurückgezogene Stellung verlagert werden, in welcher
die Sperrschulter 14 gegen den Sperrstift 22 anschlägt.
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Wird
aus dieser teilzurückgezogenen Riegelstellung der Riegel
wieder vorgeschlossen, so tritt der Steuerarm 20 gegen
den Sperrstift 22 und steuert den Sperrhebel 12 unter
gleichzeitiger Spannung der Sperrhebelfeder 21 in die in
der 2 dargestellte Ausgangsstellung zurück.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren
in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige
erfinderische Weiterbildung des Standes der Technik, insbesondere
um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 29902316
U2 [0002]
- - DE 202009004749 [0003]