-
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Ladebordwand eines Lastkraftwagens,
die aus einer dessen Laderaum verschließenden senkrechten Position
in eine den Laderaum öffnende
und zur Ladebene waagerechte Position absenkbar ist.
-
Eine
Ladebordwand, häufig
auch als Hubladebühne
oder Hebebühne
bezeichnet, ist die meist hintere Bordwand eines Lastkraftwagens,
die sich für ein
leichteres Be- und
Entladen von Frachtgut aus einer geschlossenen senkrechten Position – der Fahrposition – geneigt
und dann in eine waagerechte Position – der Ladeposition – bis auf
das Fahrbahnniveau absenken lässt.
Diese Bewegung wird meistens direkt, d. h. durch Parallelogramm,
oder indirekt, d. h. über
Vertikallift, durch Hydraulikzylinder erreicht.
-
Die
Ladebordwand wird in verschiedene Gewichtsklassen (500 kg, 750 kg,
1 t, 1,5 t, 2 t, 2,5 t, 3 t) eingeteilt und erlaubt das Be- und
Entladen von schweren Gütern,
auch wenn weder Verladerampe noch Gabelstapler zur Verfügung stehen.
-
Lastkraftwagen
mit Ladebordwand werden meistens im Güternahverkehr für Hauszustellungen verwendet.
-
Palettierte
Güter können mit
einem Hubwagen von der Ladefläche
des Lastkraftwagens auf die Ladebordwand bewegt werden, die dann
die Palette auf das Fahrbahnniveau absenkt. Von dort kann die Palette
beispielsweise über
die Straße
oder eine Rampe weitertransportiert werden.
-
Die
Bühne wird
zunächst
auf ein Niveau mit der regulären
Ladefläche
gebracht, nachdem sie um 90° in
ihrer Lage verändert
wurde. Anschließend
wird die Ladung auf die Plattform verbracht und nun auf Bodenniveau
abgesenkt, wo die Ladung das Fahrzeug verlassen kann. Die Bedienung
erfolgt entweder von der Ladefläche
aus, und zwar per Fußtasten oder
Tastern am Heck oder aber von Bedienelementen an der Seite des Lastkraftwagens.
-
Da
die Ladebordwand auf eine bestimmte Gewichtsklasse beschränkt ist,
das zu be- oder entladende Frachtgut aber häufig ein höheres Gewicht besitzt als für die Ladebordwand
vorgesehen, führt dies
zu übermäßiger Belastung
und unter Umständen
zu Beschädigungen
der Ladebordwand und der diese betätigenden Aggregate. Darüber hinaus
treten oft Be- und Entladesituationen und -bedingungen auf, z. B.
beim Heranfahren an eine Rampe, wo sich die Oberkante der abgesenkten
Ladebordwand nicht auf dieser abstützen kann, so dass zwischen
der Rampe und der Ladebordwand ein Spalt besteht. In einer solchen
Situation werden die Ladebordwand und die zugehörigen Aggregate durch das Gewicht des
Frachtgutes besonders belastet.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Ladebordwand der eingangs genannten
Art für
einen Lastkraftwagen zu schaffen, die beim Be- und Entladen von Frachtgut
mit hohem Gewicht entlastet wird.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass an der Außenseite
der Ladebordwand möglichst
nahe deren Oberkante eine Stützvorrichtung
angebracht ist, die in der senkrechten Position der Ladebordwand
an diese angelegt und in der waagerechten Position der Ladebordwand
selbsttätig durch
ihr Eigengewicht von der Ladebordwand in eine vertikale Stellung
abklappt und sich auf einer horizontalen Basis abstützt, wobei
die Stützvorrichtung im
Wesentlichen aus zwei zueinander beabstandeten vertikalen Pfosten
besteht, die durch mindestens eine horizontale Querstrebe miteinander
verbunden sind, weiterhin die oberen Enden der Pfosten drehbeweglich
an der Ladebordwand befestigt sind und an den unteren Enden der
Pfosten jeweils ein Fuß angeordnet
ist.
-
Durch
diese Maßnahmen
wird die Ladebordwand des Lastkraftwagens bei dessen Be- und Entladung
erheblich entlastet, da die Stützvorrichtung möglichst
nahe an der Oberkante, d. h. der freien Kante entfernt von der Schwenkachse,
an der Ladebordwand angeordnet ist und sich im ausgeklappten Zustand
der Ladebordwand auf einer Basis, beispielsweise der Fahrbahn abstützt. Dabei
können auch
Spalte zwischen einer Rampe und der Lade bordwand unbeachtet bleiben,
da die Stützvorrichtung
die Ladebordwand weitgehend abstützt.
-
Darüber hinaus
wird die Sicherheit für
das Bedien-, Be- und
Entladepersonal bedeutend erhöht und
Schäden
an der Ladebordwand und deren Betätigungsaggregate vorgebeugt,
da eine Überlastung der
Ladebordwand weitgehend ausgeschlossen ist. Gleichzeitig steigt
auch die Leistung der Hublast um ein Mehrfaches an.
-
Von
besonderem Vorteil ist, dass die Stützvorrichtung durch ihr Eigengewicht
automatisch der jeweiligen Stellung der Ladebordwand folgt. Die Stützvorrichtung
ist somit in der senkrechten Position der Ladebordwand an diese
angelegt. Schwenkt die Ladebordwand in ihre waagerechte Position
ab, klappt die Stützvorrichtung
selbsttätig
durch ihr Eigengewicht von der Ladebordwand in eine vertikale Stellung
und stützt
sich auf einer horizontalen Basis, z. B. einer Rampe oder der Fahrbahn,
ab.
-
Das
Bestreben der Stützvorrichtung,
sich immer in vertikaler Stellung zu halten, wird durch die Drehbeweglichkeit
der Pfosten relativ zur Befestigung an der Ladebordwand erreicht.
Die Stützvorrichtung
erhält
ihre Stabilität
durch die Pfosten, die durch mindestens eine horizontale Querstrebe
miteinander verbunden sind. Von Vorteil ist weiterhin, dass bei
der Stützvorrichtung
zum festen und sicheren Stand der Pfosten diese mit jeweils einem
Fuß versehen
sind.
-
Die
wesentlichen Bauteile der Stützvorrichtung,
wie Pfosten, Füße und Querstreben,
bestehen bevorzugt aus Aluminium. Dieses Material hat ein verhältnismäßig geringes
Gewicht und hält
große
Belastungen aus, wobei die Nutzlast des Lastkraftwagens erhalten
bleibt. Ferner ist Aluminium wartungsarm, witterungsbeständig und
langlebig und benötigt auch
keine besondere Behandlung, wie Korrosionsschutz und ähnliches.
Alternativ kann als Material verzinkter Stahl oder ein anderes belastbares
Material gewählt
werden.
-
Weitere
Merkmale der erfindungsgemäßen Ladebordwand
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Besonders
vorteilhaft ist, dass die Füße zum jeweils
zugehörigen
Pfosten höhenverstellbar
ausgebildet sind. Sie sind somit teleskopierbar in die Pfosten und
aus den Pfosten, so dass die Stützvorrichtung
an verschiedene Be- und Entladebedinungen angepasst werden kann.
Zu diesem Zweck sind die Füße in der
gewählten
Höhenverstellung
am jeweils zugehörigen
Pfosten arretierbar, beispielsweise durch Knebelschrauben oder Steckbolzen
oder dergleichen äquivalente
Mittel.
-
Um
die Drehbeweglichkeit der Stützvorrichtung
gegenüber
der Ladebordwand zu erreichen, sind die oberen Enden der Pfosten
mit jeweils einem Drehgelenk an der Ladebordwand befestigt. Die
Befestigung kann durch Verschrauben oder Verschweißen erfolgen.
Dieses Drehgelenk besteht bevorzugt jeweils aus einem das obere
Ende des Pfostens aufnehmenden U-Profil mit einem Bolzen, wel ches
an der Ladebordwand befestigt ist. Gegebenenfalls kann das Drehgelenk
aus einem Scharnier, Knebelschrauben, Steckbolzen oder dergleichen
bestehen. Zweckmäßigerweise
sind die die Drehbeweglichkeit der Stützvorrichtung gewährleistenden
Bauteile materialgleich mit der Plattform der Ladebordwand, um einen
einwandfreien Materialverbund zu gewährleisten.
-
Ein
weiterer besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die
Stützvorrichtung
für viele
Arten von Ladebordwänden
geeignet ist und sich automatisch von dieser in ihre senkrechte
Stellung absenkt oder anlegt, wenn die Ladebordwand abgesenkt oder
wieder geschlossen wird.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke wird in der nachfolgenden
Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispieles,
das in den Zeichnungen dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
Perspektivansicht einer Stützvorrichtung
zur Befestigung an einer erfindungsgemäßen Ladebordwand,
-
2 eine
vergrößerte Teilansicht
A gemäß 1,
-
3 eine
Seitenansicht der Stützvorrichtung
an einer Ladebordwand in angeklappter senkrechter Position und
-
4 eine
Seitenansicht der Stützvorrichtung
an der Ladebordwand in abgesenkter waagerechter Position.
-
Die
Stützvorrichtung 1 gemäß 1 ist
zur Befestigung an der Außenseite
einer rückseitigen
Ladebordwand 2 gemäß den 3 und 4 eines nicht
näher dargestellten
Lastkraftwagens vorgesehen. Die Ladebordwand 2 ist um eine
Schwenkachse 3 aus einer den Laderaum 4 verschließenden senkrechten
Position gemäß 3 in
eine den Laderaum 4 öffnende
und zur Ladebene waagerechte Position gemäß 4 absenkbar.
-
An
der Außenseite
der Ladebordwand 2 ist möglichst nahe deren Oberkante
die Stützvorrichtung 1 angebracht,
die in der senkrechten Position der Ladebordwand 2 gemäß 3 an
diese angelegt ist. In der waagerechten Position der Ladebordwand 2 ist
die Stützvorrichtung 1 selbsttätig durch
ihr Eigengewicht von der Ladebordwand 2 in eine vertikale Stellung
gemäß 4 abklappt
und stützt
sich dabei auf einer horizontalen Basis 5, z. B. der Fahrbahn, ab.
-
Die
Stützvorrichtung 1 weist
zwei zueinander beabstandeten vertikalen Pfosten 6 auf,
die durch eine horizon tale Querstrebe 7 miteinander verbunden
sind. Die oberen Enden der Pfosten 6 sind drehbeweglich
an der Ladebordwand 2 befestigt. Dies erfolgt für jeden
Pfosten 6 mit jeweils einem Drehgelenk 8, dass,
wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist, aus einem
das obere Ende des Pfostens 6 aufnehmenden U-Profil 9 mit
einem waagerechten versplindeten Bolzen 10 besteht. Dabei
hat das U-Profil 9 ein Spiel, welches eine freie Beweglichkeit
des jeweiligen Pfostens 6 ermöglicht. Das U-Profil 9 ist
an einer Platte 11 befestigt, die mit der Ladebordwand 2 des
Lastkraftwagens verschweißt
oder gegebenenfalls verschraubt ist.
-
Die
Querstrebe 7 ist mittels Verbindungslaschen 12 an
deren Enden mit den zueinander beabstandeten Pfosten 6 etwa
in deren Mitten verschraubt oder gegebenenfalls verschweißt.
-
An
den unteren Enden der Pfosten 6 ist jeweils ein Fuß 13 angeordnet.
Jeder der Füße 13 ist zum
jeweils zugehörigen
Pfosten 6 höhenverstellbar ausgebildet.
Dabei ist jeder Fuß 13 in
der gewählten Höhenverstellung
am jeweils zugehörigen
Pfosten 6 arretierbar. Der Fuß 13 kann an seinem
unteren Ende zusätzlich
eine angeschweißte
Standplatte 14 aufweisen, um sich an der Basis 5 abzustützen. Die
Höhenverstellung
jedes Fußes 13 erfolgt
mittels Knebelschrauben oder Bolzen 15.
-
An
der waagrechten Querstrebe 7 ist ein Arretiermittel 16 vorgesehen,
um die Stützvorrichtung 1 an
der Lade bordwand 2 zu arretieren, wenn diese sich in der
geschlossenen senkrechten Position befindet.
-
- 1
- Stützvorrichtung
- 2
- Ladebordwand
- 3
- Schwenkachse
- 4
- Laderaum
- 5
- Basis
- 6
- Pfosten
- 7
- Querstrebe
- 8
- Drehgelenk
- 9
- U-Profil
- 10
- Bolzen
- 11
- Platte
- 12
- Verbindungslasche
- 13
- Fuß
- 14
- Standplatte
- 15
- Bolzen
- 16
- Arretierung