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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion
von der Öffentlichkeit
zur Verfügung
stehenden Transportvorrichtungen.
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Der Öffentlichkeit
zur Verfügung
stehenden Transportvorrichtungen, wie beispielsweise Einkaufswagen,
Einkaufskörben
oder auch Gepäcktrolleys,
sind hochgradig keimverseucht. Kontaminiert sind alle Teile der
Transportvorrichtungen. Die Rollen bzw. bei Einkaufskörben der
Boden haben direkten Bodenkontakt und kommen mit Schmutz aller Art,
mit Haaren, Hunde- und Vogelkot etc. in Kontakt. Die Drahtgitterkörbe von
Einkaufswagen und Gepäcktrolleys
kommen mit ausgelaufenen Flüssigkeiten
(z. B. Milch, Fleisch-, Obst- und Gemüsesaft), Hefepilz- und Schimmelträgern (z.
B. unverpacktem Obst und Gemüse)
sowie mit Bier- und Getränkekisten
in Berührung,
die zuvor auf dem Boden abgestellt wurden. Schmutz von Kinderschuhen
gelangt auf die Sitze und in die Drahtkörbe.
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Sowohl
Einkaufswagen als auch Gepäcktrolleys
werden häufig
im Freien abgestellt, wo dann Kontakt erfolgt mit Ratten, Vögeln und
Ungeziefer, die von Nahrungsmittelresten im Bereich der Abstellplätze, in
denen zudem in der Regel Abfallbehälter angeordnet sind, angezogen
werden.
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Auf
den Handgriffen finden sich so gut wie alle Körpersubstanzen, die durch Tröpfchen-
oder Schmierinfektion übertragbar
sind: Blut, Schweiß, Nasenschleim,
Spucke, Hautabrieb, usw. Die Präsenz
von Enterococcus faecalis auf den Kindersitzen läßt zudem auf eine direkte Kontamination
mit Stuhl und Fäkalien
schließen,
da Windelkinder hier häufig platziert
werden.
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All
diese Keime werden auf die transportierten Gegenstände übertragen,
insbesondere unverpacktes Obst und Gemüse, das sich in einem Einkaufswagen
oder -korb befindet. Zum anderen werden auch direkt die Hände der
Kunden über
den Kontakt mit der Transportvorrichtung, insbesondere mit den Handgriffen,
kontaminiert. Kleinkinder, die im Kindersitz plaziert sind und an
der Griffstange lutschen, nehmen die Keime über den Mund auf, ebenso Erwachsene,
die während
oder nach dem Einkauf die Hände
zu Gesicht und Mund führen,
beispielsweise weil sie essen oder rauchen oder sich die Augen reiben.
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Während Personen
mit einem gesunden Immunsystem in der Regel über ausreichende Abwehrkräfte verfügen, um
nach der Berührung
einer derartigen Transportvorrichtung nicht sofort zu erkranken, können sich
Personen mit geschwächten
Abwehrkräften
oder mit offenen Wunden sehr leicht infizieren. Am größten ist
die Gefahr einer eintretenden Infektion, wenn die Transportvorrichtung
mit obligat pathogenen Keimen kontaminiert ist, als mit Keimen, die
im Falle einer Infektion unabhängig
von der jeweiligen Abwehrlage krankheitsauslösend wirken (z. B. Salmonellen,
Cholera-Vibrionen, Adeno-, Noro-, Rota-Viren, Bandwürmer, etc.).
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Es
ist Stand der Technik, derartige Transportvorrichtungen nach einer
definierten Zahl von Reinigungszyklen manuell oder in mobilen oder
fest installierten Waschanlagen zu reinigen und zu desinfizieren.
Dies erfordert jedoch beachtliche personelle und/oder finanzielle
Investitionen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion
mit vertretbarem Aufwand von der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden
Transportvorrichtungen zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß in
einem Gehäuse
ein Papierspender, ein Desinfektionsmittelspender und ein Sammelbehälter für das benutzte
Papier vorgesehen sind.
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Es
wird also eine Vorrichtung geschaffen, die im Sammelbereich der
Transportbehälter
angeordnet ist. Diese Vorrichtung ermöglicht es dem Benutzer, selbst
auf einfache, umweltfreundliche und Ressourcen sparende Weise die
am meisten keimbelasteten Stellen, insbesondere die Handgriffe und
die Kindersitze, der Transportvorrichtung vor der Benutzung zu reinigen
und zu desinfizieren, indem er aus dem Papierspender ein sauberes
Papier, beispielsweise ein Handtuchpapier, entnimmt, dies mit Desinfektionsmittel
benetzt und dann die Desinfektion und Reinigung vornimmt. Anschließend wird
das benutzte Papier in den Sammelbehälter für das benutzte Papier geworfen.
Diese vier Schritte können
auf dem Gehäuse
der Vorrichtung durch Piktogramme erläutert werden. Es ist auch möglich, einen
Bildschirm vorzusehen, der die Benutzung erläutert. Diese Vorrichtung ist
insofern auch für
den Betreiber vorteilhaft, als er nur das regelmäßige Nachfüllen und Entsorgen des Verbrauchsmaterials
sicherzustellen hat und darüber
hinaus keine personellen, organisatorischen oder technischen Ressourcen
bereitzustellen hat.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Papierspender berührungslos
ausgestaltet ist.
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Es
können
sowohl mechanische als auch elektromechanische Papierspender zum
Einsatz kommen. Hierbei ist es von Vorteil, daß die Papierausgabe berührungslos,
also ohne Knopfdruck, erfolgt, da Betätigungsknöpfe wiederum eine Keimquelle
darstellen. Es kann sowohl ein Näherungssensor
vorgesehen sein als auch die Papierausgabe sensorlos aktiviert werden.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß, daß der Desinfektionsmittelspender
berührungslos
ausgebildet ist.
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Hier
gilt entsprechendes wie bei dem Papierspender: Durch eine berührungslose
Ausgestaltung kann ein schnell verkeimender Betätigungsknopf entfallen.
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Weiterhin
besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der Sammelbehälter für das benutzte
Papier brandhemmend ausgebildet ist.
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Dies
kann insofern von Bedeutung sein, als es die Zerstörung der
Vorrichtung durch in Brand stecken des benutzten Papiers verhindert,
zumal das Desinfektionsmittel noch brandfördernd sein kann.
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Schließlich ist
es zweckmäßig, daß in dem Gehäuse ein
Stauraum für
Verbrauchsmaterial vorgesehen ist.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung im
geöffneten
Zustand,
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2 die
Vorrichtung gemäß 1 im
geschlossenen Zustand von vorne betrachtet.
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Wie
aus den 1 hervorgeht, besteht die Vorrichtung aus einem
Gehäuse 10,
in dem ein Papierspender 1 angeordnet ist, bei dem es sich
vorzugsweise um einen berührungslos
arbeitenden Papierhandtuchspender handelt. Dem Papierspender 1 ist
eine Ausgabeöffnung 6 für das Papier
im Frontbereich des Gehäuses 10 zugeordnet.
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Weiterhin
weist das Gehäuse 10 einen
Desinfektionsmittelspender 2 auf, der ebenfalls vorzugsweise
berührungslos
betätigbar
ist und dem im Frontbereich des Gehäuses 10 eine Ausgabeöffnung 7 für das Desinfektionsmittel
zugeordnet ist.
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In
dem Gehäuse 10 ist
auch ein Sammelbehälter 3 für das benutzte
Papier angeordnet, der vorzugsweise brandhemmend ausgebildet ist,
um eine versehentliche oder mutwillige Inbrandsetzung des benutzten
Papiers zu verhindern bzw. eine Beschädigung der Vorrichtung hierdurch
zu verhindern. Dem Sammelbehälter 3 für das benutzte
Papier ist eine Einwurföffnung 8 im
Frontbereich des Gehäuses 10 zugeordnet,
durch die das benutzte Papier in den Sammelbehälter 3 geworfen werden
kann.
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In
dem Gehäuse 10 ist
weiterhin Stauraum 4, 5 für Verbrauchsmaterial vorgesehen,
insbesondere Papierrollen oder -packungen und Desinfektionsmittel.
Die in dem Frontbereich des Gehäuses 10 angeordnete
Tür weist
ein Türschloß 9 auf,
um ein unbefugtes Öffnen
des Gehäuses 10 zu
verhindern.
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Wie
aus 2 ersichtlich, entnimmt der Benutzer zunächst ein
Papier (A), benetzt dieses in einem zweiten Schritt mit Desinfektionsmittel
(B), reinigt und desinfiziert dann das Transportmittel und wirft
dann das benutzte Papier in die Einwurföffnung für das benutzte Papier (C).
Die einzelnen Schritte werden durch Piktogramme auf der Frontseite
der Vorrichtung erläutert.