DE202009005048U1

DE202009005048U1 - Vorrichtung zum Formen und Entformen eines Rohrbogens

Info

Publication number: DE202009005048U1
Application number: DE200920005048
Authority: DE
Original assignee: G 12 FREIFORM GmbH; G-12 FREIFORM GmbH
Current assignee: G 12 FREIFORM GmbH; G-12 FREIFORM GmbH
Priority date: 2009-07-22
Filing date: 2009-07-22
Publication date: 2009-10-01
Anticipated expiration: 2019-07-23

Abstract

Vorrichtung zum Formen und Entformen eines aus Kunststoffgespritzten Rohrbogens (1) mit einen zylindrisch geformtem Endstück (2), aufweisend
– einen der Biegung des Rohrbogens entsprechenden gekrümmten Innenkern (3),
– einen dem zylindrisch geformten Endstück (2) entsprechenden Zylinderkern (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
– der Zylinderkern (4) fest an einem Schieber (5) angeordnet ist,
– wobei der Schieber (5) entlang einer Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) verschiebbar und in einer Krümmungsebene des Innenkerns (3) drehbar gelagert ist und
– der gekrümmte Innenkern (3) gegenüber dem Zylinderkern (4) entlang der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) verschiebbar ausgebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen und Entformen eines aus Kunststoff gespritzten Rohrbogens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik sind Formwerkzeuge bekannt, mit denen ein aus Kunststoff gespritzter Rohrbogen formbar und entformbar ist. Die Entformung eines Innenkerns erfolgt dabei durch Herausdrehen des Innenkerns mit Hilfe einer Ausdrehmechanik.
Problematisch ist die Entformung eines Rohrbogens, bei dem an einem Ende ein zylindrisch geformtes Endstück angeformt ist. Eine einfache Ausdrehung eines Innenkerns ist in der herkömmlichen Weise dann nicht mehr möglich, da eine solche Bewegung durch das zylindrisch geformtes Endstück verhindert ist.
In der DE 109 53 016 C2 wird eine Vorrichtung zum Formen und Entformen von Rohrbögen beschrieben, bei der der in den gekrümmten Rohrbogen einliegende Innenkern aus zwei Kernteilen besteht, deren Trennflächen dergestalt zur Mitte des Rohrbogens versetzt und in Längsrichtung mit größerem Radius als die Mitte des Rohrbogens gekrümmt sind, dass sich die beiden Kernteile von einer ersten Stirnseite zu einer zweiten Stirnseite zueinander gegenläufig stetig verjüngen. Für die zylindrischen Enden des Rohrbogens werden separate Innenkerne eingesetzt, die vor den Kernteilen des Innenkerns für den Rohrbogen entformt werden. Die Innenkerne für den Rohrbogen müssen jeweils aus der Stirnseite des Rohrbogens heraus entformt werden, an der das dickere Ende des äußeren Kernteils liegt.
Die Entformung eines mit zylinderförmigen Enden ausgestatteten Rohrbogens ist mit einer solchen Vorrichtung sehr aufwändig und langwierig bzw. nicht möglich, wenn an einem Ende des Rohrbogens ein Hohlraum ausgebildet ist, der den Einsatz eines Schiebers an diesem Ende nicht zulässt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Formen und Entformen eines aus Kunststoff gespritzten Rohrbogens mit einem zylindrisch geformten Endstück bereit zu stellen, die nur von einer Seite her entformbar sind und mit der eine Entformung in einer durchgängigen Bewegung ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Formen und Entformen eines aus Kunststoffgespritzten Rohrbogens mit einem zylindrisch geformten Endstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist bei dieser Vorrichtung der in dem zylindrisch geformten Endstück des Rohrbogens einliegende Zylinderkern fest an einem Schieber angeordnet, wobei der Schieber entlang einer Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns verschiebbar und in einer Krümmungsebene des Innenkerns, welcher in der Biegung des Rohrbogens einliegt, drehbar gelagert ist. Der gekrümmte Innenkern ist gegenüber dem Zylinderkern entlang der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns verschiebbar ausgebildet.
Mit einer derart ausgebildeten Vorrichtung lässt sich ein Entformungsvorgang in einer durchgängigen Bewegung in Gestalt einer Linearverschiebung, gefolgt von einer Ausdrehbewegung ermöglicht. Ein solcher Bewegungsvorgang ist einfach und schnell durchführbar.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist an dem gekrümmten Innenkern an einer Stirnseite eine Schubstange angeordnet, die in einer Öffnung in einer Stirnfläche des Zylinderkerns verschiebbar geführt ist. Dadurch ist der gekrümmte Innenkern von dem Zylinderkern entkoppelt und eine Drehbewegung zur Entformung des Innenkerns im Anschluss an eine Schiebebewegung zur Entformung des Zylinderkerns ermöglicht.
Vorzugsweise ist der Schieber mehrteilig ausgebildet, wobei ein erstes Schieberteil fest auf einem Drehscheibensegment eines Drehantriebs angeordnet ist und ein zweites Schieberteil, an dem der Zylinderkern angeordnet ist, auf dem ersten Schieberteil linear in Richtung der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns verschiebbar angeordnet. Vorteil dieser Anordnung ist, dass ein solcher Schieber auf Drehscheibensegmenten mit unterschiedlichen Drehradien aufsetzbar ist und somit zur Formung bzw. Entformung von Rohrbögen unterschiedlicher Radien einsetzbar ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit eingefahrenen Kernen,
2 eine schematische perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus 1 mit ausgefahrenem Zylinderkern und
3 eine schematische perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus 1 mit ausgefahrenem Zylinderkern und gekrümmtem Innenkern.
In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Vorrichtung und anderer Teile. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
In den 1 bis 3 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Rohrbogen bezeichnet, an dessen einem Ende ein zylindrisch geformtes Endstück angeformt ist. Der gesamte Rohrbogen 1 besteht aus einem gespritzten Kunststoff.
Bei der Herstellung des Rohrbogens 1 ist das Innenvolumen des Rohrbogens 1 mit Formkernen 3, 4 gefüllt. In der Biegung des Rohrbogens 1 ist ein entsprechend der Biegung des Rohrbogens 1 gekrümmter Innenkern 3 angeordnet. Entsprechend ist in dem Endstück 2 ein Zylinderkern 4 angeordnet. Der Zylinderkern 4 ist fest an einem Schieber angeordnet, der entlang einer Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns 4 verschiebbar und in einer Krümmungsebene des Innenkerns 3 drehbar gelagert ist. Wie insbesondere in den 2 und 3 zu erkennen ist, ist der gekrümmte Innenkern 3 dabei gegenüber dem Zylinderkern 4 entlang der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns 4 verschiebbar ausgebildet.
Der Schieber 5 ist vorzugsweise mehrteilig ausgebildet. Dabei ist ein erstes Schieberteil 9 fest auf einem Drehscheibensegment 12 eines Drehantriebs 11 angeordnet. Ein zweites Schieberteil 10 ist auf dem ersten Schieberteil 9 linear in Richtung der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns 4 verschiebbar angeordnet. An diesem zweiten Schieberteil ist auch der Zylinderkern 4 angeformt.
Die Verschiebemöglichkeit des zweiten Schieberteils 10 auf dem ersten Schieberteil 9 wird bevorzugt durch eine auf einer Oberfläche 19 des ersten Schieberteils 9 sich in Richtung der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns 4 über zumindest einen Teil der Oberfläche 19 erstreckenden Aussparung 17 erreicht, welche als Schienenteil mit einer Ausstülpung 18 an einer Oberfläche des zweiten Schieberteils, die formschlüssig in die Aussparung 17 eingreift, zusammenwirkt. Dadurch kann das zweite Schieberteil 10 in einer in 1 gezeigten Einfahrposition soweit in Richtung des Rohrbogens vorgeschoben sein, dass der an dem zweiten Schieberteil 10 angeordnete Zylinderkern 4 in dem zylindrisch geformten Endstück 2 des Rohrbogens 1 einliegt.
Zur Entformung des Rohrbogens 1 wird das zweite Schieberteil 10 zunächst von dem Rohrbogen 1 weg entlang einer Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns 4 verschoben und gelangt dabei in eine in 2 gezeigte Position. Die Verschiebung des zweiten Schieberteils 10 auf dem ersten Schieberteil 9 erfolgt dabei vorzugsweise über einen (nicht gezeigten) mechanischen Zugbolzen oder über einen Elektroantrieb.
Während der Entformung des zylindrisch geformten Endstücks 2 zieht sich der Zylinderkern 4 aus dem zylindrisch geformten Endstück 2 zurück. Der gekrümmte Innenkern 3 verbleibt dabei noch in dem Rohrbogen 1. Dazu ist an dem gekrümmten Innenkern 3 an einer dem Zylinderkern 4 zugewandten Stirnseite eine Schubstange 6 angeordnet, die in einer Öffnung 7 in einer dem gekrümmten Innenkern 3 zugewandten Stirnfläche 8 des Zylinderkerns 4 verschiebbar geführt ist. Die Tiefe der Öffnung 7 ist dabei so bemessen, dass die Schubstange 6 so weit in den Schieber 5 hineinfahrbar ist, dass der Zylinderkern 4 vollständig aus dem zylindrisch geformten Endstück 2 heraustreten kann.
Zur sich an diese erste Bewegung anschließenden zweiten Bewegung der Vorrichtung zur Entformung des gekrümmten Innenkerns 3 aus dem Rohrbogen 1 wird der gesamte Schieber 5 zusammen mit dem Drehscheibensegment 12 mit Hilfe des Drehantriebs 11 soweit drehverschwenkt, bis der gekrümmte Innenkern 3 vollständig aus dem Rohrbogen 1 ausgetreten st.
Der Drehantrieb 11 weist dabei vorzugsweise einen Zahnstangenantrieb 14 auf, bestehend aus einer Zahnstange 15, welche hydraulisch oder elektrisch angetrieben wird und einem Zahnrad 16, das die Linearbewegung der Zahnstange 15 in eine Drehbewegung des Drehscheibensegments 12 umsetzt. Das Drehscheibensegment 12 weist dabei an seinen kreisförmigen Umfang eine Verzahnung 13 auf, deren Zähne in die Zähne des Zahnrads 16 eingreifen.
Besonders bevorzugt sind die Aussparung 17 und die Ausstülpung 18 der jeweiligen Schieberteile 9, 10 senkrecht zur Oberfläche 19 des ersten Drehscheibensegments 9 betrachtet, t-förmig ausgebildet.
Somit wird zur Entformung des Rohrbogens 1 mit zylindrisch geformten Endstück 2 zunächst das zylindrisch geformte Endstück durch eine Linearbewegung des Zy linderkerns 4 zusammen mit dem Schieber 5 entformt und anschließend eine Entformung des gekrümmten Innenkerns 3 aus dem Rohrbogen 1 durch Drehverschwenkung des Schiebers 5 auf dem Drehscheibensegment 12 durchgeführt.

1: Rohrbogen
2: Endstück
3: Innenkern
4: Zylinderkern
5: Schieber
6: Schubstange
7: Öffnung
8: Stirnfläche
9: Schieberteil
10: Schieberteil
11: Drehantriebs
12: Drehscheibensegment
13: Verzahnung
14: Zahnstangenantrieb
15: Zahnstange
16: Zahnrad
17: Aussparung
18: Ausstülpung
19: Oberfläche

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 10953016 C2 [0004]

Claims

Vorrichtung zum Formen und Entformen eines aus Kunststoffgespritzten Rohrbogens (1) mit einen zylindrisch geformtem Endstück (2), aufweisend – einen der Biegung des Rohrbogens entsprechenden gekrümmten Innenkern (3), – einen dem zylindrisch geformten Endstück (2) entsprechenden Zylinderkern (4), dadurch gekennzeichnet, dass – der Zylinderkern (4) fest an einem Schieber (5) angeordnet ist, – wobei der Schieber (5) entlang einer Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) verschiebbar und in einer Krümmungsebene des Innenkerns (3) drehbar gelagert ist und – der gekrümmte Innenkern (3) gegenüber dem Zylinderkern (4) entlang der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) verschiebbar ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem gekrümmten Innenkern (3) an einer Stirnseite eine Schubstange (6) angeordnet ist, die in einer Öffnung (7) in einer Stirnfläche (8) des Zylinderkerns (4) verschiebbar geführt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (5) mehrteilig ausgebildet ist, wobei ein erstes Schieberteil (9) fest auf einem Drehscheibensegment (12) eines Drehantriebs (11) angeordnet ist und ein zweites Schieberteil (10), an dem der Zylinderkern (4) angeordnet ist, auf dem ersten Schieberteil (9) linear in Richtung der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) verschiebbar angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schieberteil (9) auf einer Oberfläche (19) eine sich in Richtung der Rotationssymmetrieachse des Zylinderkerns (4) über zumindest einen Teil der Oberflä che (19) erstreckende Aussparung (17) aufweist, in die eine Ausstülpung (18) an einer Oberfläche des zweiten Schieberteils (10) formschlüssig eingreift.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (17) und die Ausstülpung (18) senkrecht zur Oberfläche (19) betrachtet T-förmig ausgebildet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantriebs (11) einen Zahnstangenantrieb (14) aufweist und das Drehscheibensegment (12) an seinem kreisförmigen Umfang mit einer Verzahnung (13) ausgebildet ist, die mit dem Zahnstangenantrieb (14) in Wirkverbindung steht.